Tauchmedizin - tropical-travel.de

Bei Durchfall ist auf entsprechende Flüssigkeitssubstitution zu achten, sowie ein Tauchverbot
auszusprechen. Elektrolyte zur Substitution gibt’s als Mineraldrink im Discountmarkt. Elotrans ist
auch gut, kann aber bei höherer Dosierung selbst Durchfall verursachen.
Ohr- und Nebenhöhlenprobleme
Bei Druckausgleichsproblemen sowie einem Barotrauma im Ohr- oder Nebenhöhlenbereich
kommen abschwellende Nasenspray zur Anwendung, zusätzlich Diclofenac zum Abschwellen
und reichlich Kaugummi kauen. In den USA gibt es ein Medikament mit Namen Sudafed zum
Abschwellen der Schleimhäute, hier allerdings nur schwer erhältlich, und das Tauchen ist nach
Einnahme dieses Medikaments nicht ratsam.
Bei Barotraumata wirken auch gut Cineol haltige Kapseln, die den Schleim, der sich dabei zwangsläufig
bildet, gut zum Ablaufen bringt, genauso wie auch beim banalen Schnupfen.
Bei ernstem Barotrauma des Mittelohres kann der Arzt auch eine Mischung aus Diclofenac und
Dexabene intramuskulär gespritzt werden. Über das sog. „Fitspritzen“ an sich kann man geteilter
Meinung sein, die Autoren wenden es nur in Notfällen an, wenn die Schmerzen ins Unerträgliche
gehen oder unbedingt getaucht werden muss, oder der Rückflug mit den dabei auftretenden
Druckunterschieden ein zusätzlich Problem erwarten lassen.
Seekrankheit
Ein leidiges Thema, weil die meisten auf dem Markt erhältlichen Mittel zentral wirksam sind und
sich bei Einnahme oder Verwendung der Pflaster damit das Tauchen verbietet (Reisegold, Scopoderm
Pflaster, Superpepp Kaugummi usw.)
Weniger zentral wirksam was das Tauchen anbelangt soll Cinnarizin sein. Aber auch hier ist dringend
Vorsicht angeraten, vor allem was Tauchgänge in größere Tiefen anbelangt.
Cocculus ein homöopathisches Medikament und Zintona sind überhaupt nicht zentral wirksam,
beeinträchtigen den Taucher in seinen zentralen Leistungen nicht, wirken aber nicht so sicher bei
jedem Taucher.
Die sog. Sea-bands sind ähnlich wirksam wie Cocculus oder Zintona. Zum Verhalten auf dem Schiff
gilt: ruhigere Mitte aufsuchen, Blick in Fahrtrichtung an den Horizont, ggfls. stehend ausharren. Es
gibt auch eine Reihe von traditionell chinesischen Ohrakupunkturpunkten, die mehr oder minder
erfolgreich bei Seekrankheit angewendet werden können.