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Falk Gastro-Kolleg Pädiatrische Gastro - Dr. Falk Pharma GmbH

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Koloskopie<br />

Eine vollständige hohe Koloskopie mit Intubation des Ileums gehört auch bei Kindern<br />

zum diagnostischen Standard bei Verdacht bzw. zur Verlaufskontrolle chronisch entzündlicher<br />

Darmerkankungen (Abb. 6). Die Darmreinigung bereitet bei entsprechendem<br />

Handling kaum Probleme. Die Entnahme multipler Biopsien aus mehreren<br />

Abschnitten (Ileum, Zökum, Colon ascendens, transversum und descendens sowie<br />

Sigma und Rektum) ist essenziell. Bei Verdacht auf MC ist die endoskopische Beurteilung<br />

des terminalen Ileums (einschl. Biopsieentnahme) notwendig, da bei bis zu 9%<br />

der Kinder/Jugendlichen mit MC eine isolierte MC-Ileitis bei makroskopisch normalem<br />

Dickdarm gefunden wird.<br />

Ösophagogastroduodenoskopie<br />

In Ergänzung zur möglichen Detektion MC-typischer makroskopischer Läsionen<br />

(aphthoide Ulzerationen) im oberen <strong>Gastro</strong>intestinaltrakt liegt der besondere Wert<br />

dieser Methode in der Gewinnung von Biopsiematerial aus dem oberen Dünndarm,<br />

Magen (Antrum, Corpus) und der Speiseröhre. Die systematische Suche nach histologischen<br />

Veränderungen bei makroskopisch suspekter und unauffälliger Schleimhaut<br />

hat in den letzten Jahren zu neuen Erkenntnissen in der Diagnostik und Differenzialdiagnostik<br />

des MC im Kindes- und Jugendalter geführt. Dazu zählt insbesondere der<br />

im Gegensatz zu bisherigen Lehrmeinungen geführte Nachweis einer vergleichsweise<br />

häufigen Koinzidenz der CU mit histologisch unspezifischen Entzündungsreaktionen<br />

im Duodenum, Magen und Ösophagus, die bislang ganz überwiegend und fast ausschließlich<br />

dem MC beigemessen wurden (s. u.).<br />

Histopathologische Befunde bei Kindern und Erwachsenen<br />

nicht vergleichbar<br />

Qualität und Quantität histologischer Befunde bei Kindern mit CED (MC und CU) sind<br />

mit jenen bei Erwachsenen nicht vollständig deckungsgleich. Wie bei Erwachsenen<br />

hat sich auch in der Kindergastroenterologie durchgesetzt, bei MC- bzw. CED-Verdacht<br />

vergleichsweise großzügig Biopsien aus makroskopisch auffälligen und „normal“<br />

erscheinenden Schleimhautarealen zu entnehmen. Bei entsprechend zugeschnittenen<br />

Studien im Kindes- und Jugendalter wurden Daten erhoben, die von den<br />

Verhältnissen bei erwachsenen CED-Patienten z. T. abweichen:<br />

. Unterer <strong>Gastro</strong>intestinaltrakt<br />

9-jährige Patientin mit Morbus Crohn<br />

(Koloskopie):<br />

hochgradig stenosierender Entzündungsprozess<br />

im Colon ascendens<br />

• Bei Kindern sind fleckförmige, d. h. diskontinuierliche Entzündungen der Kolonmukosa<br />

mit relativer Aussparung des Rektums nicht nur beim MC, sondern auch<br />

bei einer primären, d. h. Frühform einer (unbehandelten) CU häufiger zu finden.<br />

Histologische Zeichen der Chronizität finden sich kaum oder viel seltener als bei<br />

Erwachsenen.<br />

• Bei Kindern im Alter unter 0 Jahren mit CU werden signifikant weniger Plasmazellinfiltrationen<br />

der Lamina propria, Kryptitiden, Kryptenabszesse und Epithelläsionen<br />

gefunden als bei Erwachsenen.<br />

P Eine konsequente und kindgerechte<br />

endoskopische Untersuchung ist<br />

eine conditio sine qua non zur<br />

erfolgreichen Langzeitbehandlung<br />

des Morbus Crohn im Kindesalter.<br />

Abb. 6<br />

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