30.01.2013 Aufrufe

informationen des bundesverbandes der deutschen binnenschiffahrt ...

informationen des bundesverbandes der deutschen binnenschiffahrt ...

informationen des bundesverbandes der deutschen binnenschiffahrt ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

04/11<br />

20. Jahrgang, Oktober 2011<br />

B i n n e n s c h i f f f a h r t s<br />

www.binnenschiff.de<br />

INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFAHRT E. V.<br />

BDB und BÖB im Dialog mit<br />

<strong>der</strong> Verkehrspolitik<br />

Teilnehmer <strong>des</strong> Parlamentarischen Abends <strong>der</strong> PGBi (v.l.n.r.): BDB-Vizepräsident Georg Hötte, BÖB-Vizepräsident<br />

Detlef Bütow, Mo<strong>der</strong>ator Lutz Lauenroth, MdB Dr. Valerie Wilms, MdB Gustav Herzog, MdB Torsten<br />

Staffeldt, MdB Matthias Lietz<br />

EDITORIAL<br />

Am 13. Oktober 2011 hat Bun<strong>des</strong>verkehrsminister<br />

Dr. Peter Ramsauer im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Nationalen Konferenz Güterverkehr<br />

und Logistik in Hannover darauf hingewiesen,<br />

dass die Zuverlässigkeit <strong>des</strong> Verkehrsablaufes<br />

eine überragende Bedeutung<br />

für die Bewältigung <strong>des</strong> Güterverkehrs und<br />

für die zukünftige Verkehrspolitik hat. Dem<br />

ist uneingeschränkt zuzustimmen. Lei<strong>der</strong> ist<br />

jedoch genau diese Zuverlässigkeit <strong>des</strong> Güterverkehrs<br />

im Bereich <strong>der</strong> Hinterlandverkehre<br />

<strong>des</strong> Hamburger Seehafens bereits seit geraumer<br />

Zeit massiv beeinträchtigt. Das<br />

Schiffshebewerk Scharnebeck am Elbe-Seitenkanal<br />

bei Lüneburg ist baufällig und befindet<br />

sich seit Mitte Juni 2010 in <strong>der</strong> Sanierung.<br />

Ungeplante Vollsperrungen mit hun<strong>der</strong>ten<br />

von Schiffen, die auf die Weiterfahrt<br />

warten, sind die unerfreuliche Folge. Dieser<br />

„Dauerstau am Nadelöhr Scharnebeck“ belastet<br />

das Vertrauen in die Zuverlässigkeit<br />

<strong>der</strong> Binnenschifffahrt. Hierauf hat <strong>der</strong> BDB<br />

den Minister Mitte Oktober hingewiesen und<br />

an seine eigenen Worte in Hannover erinnert.<br />

Um die Erhaltung und den Ausbau <strong>der</strong><br />

Flüsse und Kanäle zu finanzieren, müssen<br />

rund 1,3 Mrd. Euro jährlich – also rund 500<br />

Mio. Euro mehr als <strong>der</strong> aktuelle Haushaltsansatz<br />

– zur Verfügung stehen. Diesen Bedarf<br />

hat <strong>der</strong> BDB erneut auf dem Parlamentarischen<br />

Abend <strong>der</strong> PGBi in Berlin angemeldet.<br />

Auf <strong>der</strong> Binnenschifffahrtskonferenz in Duisburg<br />

hat BDB-Präsident Dr. Gunther Jaegers<br />

die Zusammenhänge sehr treffend auf den<br />

Punkt gebracht: „Heute vernachlässigte Infrastrukturen<br />

sind definitiv die Schulden von<br />

morgen!“ Mehr hierzu, zur Situation im<br />

Tankschifffahrtsgewerbe, zur Mehrwertsteuerproblematik<br />

in <strong>der</strong> Fahrgastschifffahrt und<br />

zur erarbeiteten Personalwerbestrategie im<br />

Binnenschifffahrtsgewerbe lesen Sie in diesem<br />

Heft! Jens Schwanen<br />

AUS DEM INHALT:<br />

SCHARNEBECK<br />

Permanente ungeplante Vollsperrungen<br />

<strong>des</strong> Schiffshebewerks Scharnebeck beeinträchtigen<br />

massiv die Binnenschifffahrt im<br />

Hamburger Hinterlandverkehr. > Seite 2<br />

VERKEHRSPOLITIK NRW<br />

Vertreter <strong>des</strong> Systems Binnenschifffahrt<br />

überreichen <strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>regierung NRW beson<strong>der</strong>s<br />

empfehlenswerte Projektvorschläge<br />

aus den Bereichen Infrastruktur sowie<br />

Arbeit und Soziales. > Seite 4<br />

PG BINNENSCHIFFFAHRT<br />

BDB for<strong>der</strong>t auf dem Parlamentarischen<br />

Abend <strong>der</strong> PGBi mehr Geld für die Wasserstraßeninfrastruktur.<br />

> Seite 5<br />

TANKSCHIFFFAHRT<br />

Die Tankree<strong>der</strong> thematisierten im Rahmen<br />

<strong>der</strong> 38. Tankree<strong>der</strong>versammlung aktuelle<br />

Entwicklungen im Marktgeschehen, im<br />

ADN, Abfallübereinkommen sowie in EBIS<br />

und informierten sich über die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

im Umgang mit LNG. > Seite 7<br />

PLATINA<br />

BDB und AdB stellen Strategie zur Gewinnung<br />

von qualifiziertem Personal in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

vor. > Seite 8<br />

FAHRGASTSCHIFFFAHRT<br />

Durch Auslaufen <strong>des</strong> reduzierten Mehrwertsteuersatzes<br />

in <strong>der</strong> Fahrgastschifffahrt<br />

droht ab Jahreswechsel eine deutliche Verteuerung<br />

<strong>des</strong> Wassertourismus. > Seite 9<br />

BINNENSCHIFFFAHRTSSTATISTIK<br />

Binnenschifffahrt hat im Jahr 2010 mit<br />

deutlichen Steigerungen bei Transportaufkommen<br />

und Transportleistung eine erfreuliche<br />

Entwicklung vollzogen. > Seite 10<br />

KURZ GEMELDET > ab Seite 11


2 REPORT - NR. 4, 2011<br />

Nadelöhr am Elbe-Seitenkanal: Schiffshebewerk Scharnebeck<br />

Das Schiffshebewerk Scharnebeck am Elbe-Seitenkanal<br />

bei Lüneburg ist baufällig und befindet sich seit<br />

Mitte Juni 2010 in <strong>der</strong> Sanierung. Einer <strong>der</strong> beiden<br />

Hebetröge, <strong>der</strong> sog. Osttrog, ist seitdem komplett<br />

gesperrt. Der gesamte Schiffsverkehr muss über den verbleibenden<br />

Westtrog abgefertigt werden. Dieser ist jedoch ebenfalls<br />

baufällig und mit dem anfallenden Schiffsverkehr <strong>der</strong>art<br />

überlastet, dass es seit nunmehr über einem Jahr permanent<br />

zu Betriebsausfällen und damit zu ungeplanten Vollsperrungen<br />

<strong>des</strong> Hebewerkes kommt. So lagen etwa Anfang August<br />

INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFAHRT E. V.<br />

BDB schreibt an Bun<strong>des</strong>verkehrsminister Dr. Peter Ramsauer<br />

Schiffshebewerk Scharnebeck:<br />

Dauerstau am Elbe-Seitenkanal<br />

Am 13. Oktober 2011 hat Bun<strong>des</strong>verkehrsminister Dr. Peter Ramsauer im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Nationalen Konferenz Güterverkehr und Logistik in Hannover darauf<br />

hingewiesen, dass die Zuverlässigkeit <strong>des</strong> Verkehrsablaufes eine überragende<br />

Bedeutung für die Bewältigung <strong>des</strong> Güterverkehrs und für die zukünftige<br />

Verkehrspolitik hat. Dem ist uneingeschränkt zuzustimmen. Lei<strong>der</strong> ist jedoch<br />

genau diese Zuverlässigkeit <strong>des</strong> Güterverkehrs im Bereich <strong>der</strong> Hinterlandverkehre<br />

<strong>des</strong> Hamburger Seehafens bereits seit geraumer Zeit massiv beeinträchtigt.<br />

bei einer 60 Stunden dauernden Sperrung knapp 80 Schiffe<br />

im Kanal fest. Anfang September waren erneut knapp 50 Binnenschiffe,<br />

Mitte September dann über 80 Schiffe aufgrund<br />

einer mehrtägigen, ungeplanten Vollsperrung an <strong>der</strong> Weiterfahrt<br />

gehin<strong>der</strong>t. Mitte Oktober führte eine weitere überraschende<br />

Sperrung zu einem Stau von 55 Berufsschiffen. Wirtschaftlich<br />

vertretbare Umfahrungen gibt es nicht, und eine<br />

kurzfristige Besserung <strong>der</strong> Situation ist nicht in Sicht. Mit einer<br />

Trogkammerlänge von nur 100 Metern entspricht das<br />

1974 errichtete, einstmals weltgrößte Bauwerk seiner Art, mit<br />

© Arndt


INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFAHRT E. V. NR. 4, 2011 - REPORT<br />

3<br />

dem am Elbe-Seitenkanal ein Höhenunterschied von 38 Metern<br />

überwunden werden kann, zudem nicht mehr den heutigen<br />

Abmessungen <strong>der</strong> Schiffe und Koppelverbände, wie sie<br />

auf Elbe und Elbe-Seitenkanal anzutreffen sind. Das Schiffshebewerk<br />

wird damit zum regelrechten Nadelöhr <strong>der</strong> Logistik.<br />

Der BDB hat sich <strong>des</strong>halb Mitte September in einem<br />

Schreiben an Minister Dr. Ramsauer gewandt und erklärt,<br />

dass dieser Ausfall im Bereich <strong>der</strong> Wasserstraßeninfrastruktur<br />

die Sicherheit und Verlässlichkeit <strong>des</strong> Gütertransports mit<br />

dem Binnenschiff massiv belastet. Die verladende Wirtschaft<br />

– hierzu zählen Stahlhersteller ebenso wie etwa Kraftwerksbetreiber<br />

– ist im nord<strong>deutschen</strong> Raum dringend auf die Verund<br />

Entsorgungslogistik mit dem Schiff angewiesen. Zeitkritischer<br />

containerisierter Warenverkehr wird zwischenzeitlich<br />

auf die Straße verlagert, da Sperrzeiten am Hebewerk von<br />

mehreren Tagen nicht akzeptiert werden können. Die nackten<br />

Zahlen lassen die große verkehrliche und wirtschaftliche<br />

Bedeutung Scharnebecks erkennen: Mehr als 12.500 Schiffe<br />

mit einer Transportmenge von ca. 7,7 Mio. Tonnen haben allein<br />

im vergangenen Jahr das Hebewerk passiert. Die Tendenz<br />

ist steigend, denn vor allem <strong>der</strong> Hafen Hamburg setzt für die<br />

Zukunft auf den verstärkten Einsatz <strong>des</strong> umweltfreundlichen<br />

Binnenschiffes, <strong>des</strong>sen Anteil am Transport <strong>der</strong> Container in<br />

das Hinterland mehr als verdoppelt werden soll. Ohne Übertreibung<br />

lässt sich feststellen, dass die Zuverlässigkeit <strong>des</strong><br />

Systems Wasserstraße in diesem Bereich schwer beschädigt<br />

ist. Und: Die durch die Totalsperrungen entstehenden Zusatzkosten,<br />

die we<strong>der</strong> erstattet werden, noch versicherbar sind,<br />

belaufen sich im Binnenschifffahrtsgewerbe je nach Größe<br />

und Typ <strong>des</strong> Schiffes auf rund 1.500 Euro pro Tag. Diese summieren<br />

sich bei mehrtägigen Sperrungen schnell auf sechsstellige<br />

Beträge. Hinzu kommt die Sorge, durch die Verzögerungen<br />

Kunden zu verlieren, die auf eine verlässliche Lieferung<br />

<strong>der</strong> Güter, wie beispielsweise die Tanklager am Mittellandkanal<br />

östlich von Hannover, angewiesen sind.<br />

Die For<strong>der</strong>ungen <strong>des</strong> Gewerbes<br />

In einem Fünf-Punkte-Katalog hat <strong>der</strong> BDB dem Minister seine<br />

Vorstellungen zum weiteren Umgang mit <strong>der</strong> Situation<br />

am Schiffshebewerk Scharnebeck dargelegt, die Report hier<br />

wie<strong>der</strong>gibt:<br />

n Die Sperrung <strong>des</strong> Osttroges erfolgte im Sommer 2010 und<br />

sollte bereits im September 2011 aufgehoben werden. Die<br />

Wasser- und Schifffahrtsverwaltung teilt nun mit, dass die<br />

Sperrung wenigstens bis 31. Dezember 2011 andauert. Das<br />

Binnenschifffahrts- und Hafengewerbe benötigt ebenso<br />

wie die verladende Wirtschaft kurzfristig verlässliche Angaben<br />

zur weiteren Sperrzeit <strong>des</strong> Hebewerks.<br />

n Bevor <strong>der</strong> sog. Westtrog im Jahr 2012 wegen anstehen<strong>der</strong><br />

Sanierungsarbeiten gesperrt wird, muss die reibungslose<br />

Funktionsfähigkeit <strong>des</strong> dann wie<strong>der</strong> in Betrieb genommenen<br />

Osttrogs durch einen ausreichenden Praxistest sichergestellt<br />

sein. Aus den aufgetretenen Komplikationen im<br />

Zusammenhang mit <strong>der</strong> Sanierung <strong>des</strong> Osttrogs sollten<br />

entsprechende Lehren gezogen werden.<br />

n Die Sanierung <strong>des</strong> Hebewerks in Scharnebeck ist äußerst<br />

komplex. Das Management dieses hochkomplizierten, einmaligen<br />

Bauwerks bedarf eventuell <strong>der</strong> personellen Unterstützung<br />

<strong>der</strong> vor Ort tätigen Verwaltung, die diese Aufgabe<br />

parallel zum Arbeitsanfall im Tagesgeschäft zu bewältigen<br />

hat.<br />

n Um zumin<strong>des</strong>t eine geringe Kompensation <strong>der</strong> eingangs<br />

genannten Zusatzkosten im Gewerbe zu erzielen, käme<br />

ein Verzicht auf die Erhebung <strong>der</strong> Kanalabgaben für die<br />

Zeitdauer <strong>der</strong> ungeplanten Sperrungen im Rahmen <strong>der</strong> Sanierung<br />

<strong>des</strong> Hebewerks in Betracht.<br />

n Seitens <strong>der</strong> WSV angestellte Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />

in den Jahren 2009 und 2010 belegen, dass <strong>der</strong> zusätzliche<br />

Bau einer Schleuse in Scharnebeck mit einer<br />

Kammerlänge von 225 Metern ein hervorragen<strong>des</strong> Nutzen-<br />

Kosten-Verhältnis bietet und hoch wirtschaftlich ist. Es ist<br />

auch in den Augen <strong>der</strong> verladenden Wirtschaft und <strong>des</strong><br />

Seehafens Hamburg dringend geboten, nun auf Grundlage<br />

dieser Erkenntnisse ein Planfeststellungsverfahren für<br />

den Bau dieser Schleuse einzuleiten. Die For<strong>der</strong>ung <strong>des</strong><br />

Baus einer leistungsfähigen Schleuse in Scharnebeck zur<br />

Bewältigung <strong>der</strong> Seehafenhinterlandverkehre wird auch<br />

ausdrücklich vom Bund für Umwelt und Naturschutz<br />

Deutschland (BUND) unterstützt.<br />

Eine Reaktion <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verkehrsministers lag zum Zeitpunkt<br />

<strong>des</strong> Redaktionsschlusses dieses Heftes noch nicht vor.


4 REPORT - NR. 4, 2011<br />

Nordrhein-Westfalen ist das Binnenschifffahrtsland<br />

Nr. 1 in Deutschland. Mit 124 Mio. Tonnen Gütern<br />

wurden im Jahr 2010 über 50 Prozent <strong>des</strong> Güterverkehrs<br />

mit Binnenschiffen in Deutschland in<br />

NRW abgewickelt. 25 Prozent <strong>des</strong> Güterverkehrsaufkommens<br />

im Land entfällt auf die Binnenschifffahrt. Das Schiff transportiert<br />

in NRW damit mehr Güter als die Bahn. Jedoch existiert<br />

trotz allem noch ein erheblicher Investitionsbedarf an<br />

den Flüssen und Kanälen: Engpässe wie insbeson<strong>der</strong>e zu geringe<br />

Schleusenkammerlängen und Brückendurchfahrtshöhen<br />

im west<strong>deutschen</strong> Kanalgebiet verhin<strong>der</strong>n, dass die Binnenschifffahrt<br />

ihr volles Potenzial ausspielen kann.<br />

Darauf hat BDB-Präsident Dr. Gunther Jaegers am 7. Oktober<br />

2011 auf einer vom Ministerium für Wirtschaft, Energie,<br />

Bauen, Wohnen und Verkehr <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen<br />

veranstalteten Konferenz zur Binnenschifffahrt im Haus<br />

<strong>der</strong> Unternehmer in Duisburg hingewiesen. „NRW muss sich<br />

auf ein Wachstum beim Verkehrsträger Binnenschifffahrt<br />

vorbereiten. Engpässe, die die Leistungsfähigkeit <strong>des</strong> umweltfreundlichen<br />

und zuverlässigen Verkehrsträgers bedrohen,<br />

müssen <strong>des</strong>halb schnellstmöglich beseitigt werden“, so Dr.<br />

Jaegers. Exemplarisch nannte er dabei die 80 Jahre alten<br />

Schleusen am Wesel-Datteln-Kanal. „Heute vernachlässigte<br />

Infrastrukturen sind definitiv die Schulden von morgen“, lautete<br />

<strong>der</strong> Appell <strong>des</strong> Verbandspräsidenten für eine aktive In-<br />

INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFAHRT E. V.<br />

NRW eröffnet Dialog mit dem System Binnenschifffahrt<br />

BDB: Erheblicher Investitionsbedarf<br />

an Wasserstraßen in NRW<br />

Präsentation <strong>der</strong> Kernmaßnahmen aus den Workshops (v.l.n.r.):<br />

BDB-Präsident Dr. Gunther Jaegers, Friedbert Barg (Schifffahrt-online),<br />

Mo<strong>der</strong>ator Tom Hegermann, Gunnar Platz (Planco), BDB-Geschäftsführer<br />

Jörg Rusche, Günter Haberland (DSLV).<br />

vestitionspolitik an Bun<strong>des</strong>wasserstraßen. Vor rund 130 Experten<br />

aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung, Politik und<br />

Verbänden erhielt er dabei Unterstützung von NRW-Verkehrsminister<br />

Harry K. Voigtsberger. Dieser sicherte zu, sich<br />

verstärkt für die Belange <strong>der</strong> Binnenschifffahrt in Nordrhein-<br />

Westfalen einzusetzen. Voigtsberger mahnte die generelle<br />

Unterfinanzierung <strong>der</strong> Wasserstraßen durch den Bund an.<br />

NRW stelle trotz angespannter Haushaltslage in diesem Jahr<br />

rund 12 Mio. Euro für den Ausbau <strong>der</strong> Wasserstraßen bereit.<br />

Rund 18 Mio. Tonnen passieren <strong>der</strong>zeit jährlich die Schleuse<br />

Friedrichsfeld am Wesel-Datteln-Kanal vom Rhein auf dem<br />

Weg zu den Kunden unter an<strong>der</strong>em in <strong>der</strong> Chemieindustrie<br />

o<strong>der</strong> bei den Kraftwerken. Nach <strong>der</strong> Prognose zum Bun<strong>des</strong>verkehrswegeplan<br />

2015 sollen es 24 Mio. Tonnen werden. Für<br />

2025 gehen die Prognostiker von 38 Mio. Tonnen aus. Am<br />

Datteln-Hamm-Kanal soll die Tonnage von jetzt sechs auf 30<br />

Mio. Tonnen bis 2025 wachsen.<br />

Im Hinblick auf das zentrale Thema „Arbeitsplatz Binnenschifffahrt“<br />

führte Dr. Jaegers aus, dass sich die Binnenschifffahrt<br />

auch in den Bereichen Forschung und Bildung großen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen stellen muss. Aufgrund <strong>der</strong> Altersstruktur<br />

in <strong>der</strong> Branche sei neben einer verstärkten Anwerbung von<br />

jungen Menschen für die Binnenschifffahrtsberufe eine kontinuierliche<br />

Qualifizierung <strong>des</strong> nautischen Personals dringend<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Die Bedeutung <strong>der</strong> bestehenden Ausbildungsund<br />

Forschungseinrichtungen wie dem „Schulschiff Rhein“,<br />

dem Schiffer-Berufskolleg Rhein und dem Entwicklungszentrum<br />

für Schiffstechnik und Transportsysteme (DST) hob er<br />

dabei ausdrücklich hervor. Zudem müsse die Aufmerksamkeit<br />

<strong>der</strong> Speditionskaufleute bei <strong>der</strong> Wahl <strong>des</strong> Transportmittels<br />

stärker auf das Binnenschiff gelenkt werden.<br />

Die Veranstaltungsteilnehmer diskutierten in Expertengesprächen<br />

zahlreiche Maßnahmen zu den zentralen Themen<br />

„Infrastruktur – Gütermobilität optimieren“ und „Arbeitsplatz<br />

Binnenschifffahrt“. Am Ende <strong>des</strong> Dialogs wurden den Vertretern<br />

<strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>regierung insgesamt sechs Projektvorschläge<br />

überreicht, die von den Teilnehmern als „beson<strong>der</strong>s empfehlenswert“<br />

eingestuft wurden. Für den Bereich Infrastruktur<br />

kristallisierten sich neben <strong>der</strong> Maßnahme rund um die Sicherung<br />

ausreichen<strong>der</strong> Flächen für Umschlag und Logistik die Aspekte<br />

„Verbesserung <strong>der</strong> lokalen Bahn- und Straßenanbindung<br />

<strong>der</strong> Binnenhäfen“ und „Hafenhinterlandkonzept NRW – Nordseerange“<br />

als vorrangig heraus. Im zweiten Expertengespräch<br />

wurden die Maßnahmen zum geplanten Umbau <strong>des</strong> Schulschiffs<br />

Rhein und zu Trainingskursen am Fahrsimulator für<br />

Schiffsführer von Schubverbänden prioritär eingestuft, ebenso<br />

wie <strong>der</strong> Vorschlag, bei Berufsschullehrern durch gezielte Fortbildungsmaßnahmen<br />

das Bewusstsein für den Verkehrsträger<br />

Binnenschifffahrt zu stärken. Darüber hinaus nahm in beiden<br />

Foren <strong>der</strong> Imageaspekt eine starke Bedeutung ein.


INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFAHRT E. V. NR. 4, 2011 - REPORT 5<br />

Parlamentarischer Abend <strong>der</strong> PGBi in Berlin<br />

Soll von 1,3 Mrd. € – BDB for<strong>der</strong>t mehr<br />

Geld für Wasserstraßeninfrastruktur<br />

Über viele Jahre hat <strong>der</strong> Bund zu wenig in die Flüsse und Kanäle investiert. Die<br />

Wasserstraßen und ihre baulichen Anlagen konnten wegen fehlen<strong>der</strong> finanzieller<br />

Mittel nicht ordnungsgemäß bewirtschaftet werden und befinden sich nun<br />

stellenweise in einem <strong>der</strong>art schlechten Zustand, dass die wirtschaftliche<br />

Nutzung für die Güterbinnenschifffahrt und die verladende Industrie massiv<br />

beeinträchtigt ist.<br />

Dies hat das Bun<strong>des</strong>verkehrsministerium zu Jahresbeginn<br />

dem Haushaltsausschuss <strong>des</strong> Deutschen<br />

Bun<strong>des</strong>tages in einem Bericht über den Zustand<br />

<strong>der</strong> <strong>deutschen</strong> Wasserstraßeninfrastruktur mitgeteilt.<br />

Auch die aktuell zur Verfügung stehenden Mittel decken<br />

nicht den Bedarf. Eine umfassende Realisierung sämtlicher<br />

Infrastrukturmaßnahmen an den Bun<strong>des</strong>wasserstraßen wird<br />

nach Auskunft <strong>des</strong> BMVBS aufgrund knapper Haushaltsmittel<br />

nicht möglich sein.<br />

Die Parlamentarische Gruppe Binnenschifffahrt (PGBi), <strong>der</strong><br />

Abgeordnete sämtlicher Fraktionen angehören, hat diese besorgniserregende<br />

Situation am 20. September 2011 in Berlin<br />

im Rahmen ihres zweiten Parlamentarischen Abends mit Vertretern<br />

<strong>des</strong> Binnenschifffahrts- und Hafengewerbes auf dem<br />

BDB-Vizepräsident Georg Hötte im Gespräch mit <strong>der</strong> Sprecherin <strong>der</strong><br />

PGBi, MdB Dr. Valerie Wilms (Bündnis 90/Die Grünen)<br />

Fahrgastschiff „Spreekrone“ diskutiert. Wie bereits im vergangenen<br />

Jahr wurde die Veranstaltung von den Verbänden<br />

BDB und BÖB unterstützt.<br />

Vor rund 120 Gästen ergriff BDB-Vizepräsident Georg Hötte<br />

(Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG, Duisburg) in <strong>der</strong> Debatte<br />

um die Frage „Zerstört <strong>der</strong> Sparzwang das System Wasserstraße?“<br />

für die Schifffahrt das Wort und hob hervor, dass<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitige Haushaltsansatz von rund 840 Mio. Euro zu gering<br />

ist, um sämtliche Erhaltungs- und Ausbaumaßnahmen<br />

an den See- und Binnenwasserstraßen realisieren zu können.<br />

Erfor<strong>der</strong>lich sei ein Jahresetat von rund 1,3 Mrd. Euro. Hötte<br />

führte aus, dass eine leistungsfähige Infrastruktur für den<br />

Gütertransport mit dem Binnenschiff und die Einbindung in<br />

logistische Ketten unerlässlich ist. Bei zukünftigen Investitio-<br />

Jan Barendregt (Hafen Rotterdam)


6 REPORT - NR. 4, 2011<br />

nen stehe dabei eindeutig <strong>der</strong> Erhalt <strong>der</strong> vorhandenen Substanz<br />

im Vor<strong>der</strong>grund, um die Leistungsfähigkeit <strong>des</strong> Wasserstraßensystems<br />

zu bewahren.<br />

„Wir könnten bereits eine erhebliche Güterverkehrsverlagerung<br />

erreichen und damit dem politischen Willen gerecht werden,<br />

wenn wenigstens die bekannten Engpässe im Wasserstraßensystem<br />

beseitigt würden“, erklärte Georg Hötte im<br />

Hinblick auf fehlende Abladetiefen, zu geringe Brückendurchfahrtshöhen<br />

und zu kurze Schleusenkammern. Exemplarisch<br />

ging er dabei auf die aktuellen Probleme am Schiffshebewerk<br />

Scharnebeck ein, das wegen seiner Baufälligkeit immer wie<strong>der</strong><br />

gesperrt werden muss und den Hinterlandverkehr <strong>des</strong> Seehafens<br />

Hamburg am Elbe-Seitenkanal massiv beeinträchtigt.<br />

Statt nur nach Steuergel<strong>der</strong>n zu rufen, könnten sich auch<br />

zusätzliche alternative Finanzierungsmöglichkeiten anbieten.<br />

Georg Hötte wies darauf hin, dass das Binnenschifffahrtsgewerbe<br />

pro Jahr rund 70 Mio. Euro an Abgaben für die Nutzung<br />

<strong>der</strong> Wasserstraßen zahlt und betonte, dass es sinnvoll<br />

wäre, wenn diese Gel<strong>der</strong> nicht einfach im Staatshaushalt verschwinden<br />

würden, son<strong>der</strong>n wie gesetzlich vorgesehen in die<br />

Wasserstraßen reinvestiert würden. Im Übrigen müsse auch<br />

über eine Ausweitung <strong>des</strong> Kreises <strong>der</strong> Abgabenpflichtigen auf<br />

sämtliche Nutzer <strong>der</strong> Binnen- und Seewasserstraßen nachgedacht<br />

werden. Zu beachten sei diesbezüglich, dass Flüsse und<br />

Kanäle aber nur zum Teil dem Gütertransport dienen. Die Beund<br />

Entwässerung, die Trinkwasser- und Energiegewinnung<br />

sowie <strong>der</strong> Hochwasserschutz stellen weitere wichtige Funktionen<br />

neben <strong>der</strong> ökologischen Bedeutung und <strong>der</strong> Naherholung<br />

dar. Bei einer stärkeren Nutzerfinanzierung müsse dieses<br />

regelrechte Nutzungsbündel <strong>der</strong> Flüsse und Kanäle mit<br />

berücksichtigt werden.<br />

Bezugnehmend auf das sog. Mo<strong>der</strong>nisierungskonzept <strong>des</strong><br />

Bun<strong>des</strong>verkehrsministeriums äußerte sich MdB Gustav Herzog<br />

(SPD) gewohnt kritisch zur geplanten Priorisierung von<br />

Infrastrukturprojekten auf Grundlage fest definierter Netzka-<br />

Koordinator <strong>der</strong> PGBi, MdB Torsten Staffeldt (FDP)<br />

INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFAHRT E. V.<br />

Aufmerksames Publikum an Bord <strong>der</strong> „Spreekrone”<br />

tegorien. Angesichts <strong>der</strong> angespannten Haushaltslage sieht<br />

auch Herzog die Notwendigkeit einer „Reihung“ von Infrastrukturprojekten.<br />

Mit Hinweis auf seine Bereitschaft zur Mitgestaltung<br />

sprach er sich jedoch alternativ zu den Plänen <strong>des</strong><br />

BMVBS für eine auf den Erhalt <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>wasserstraßen fokussierte<br />

Reihung ohne starre Kategorien aus.<br />

Der Koordinator <strong>der</strong> PGBi, MdB Torsten Staffeldt (FDP), verteidigte<br />

den Ansatz <strong>der</strong> Kategorisierung, insbeson<strong>der</strong>e im<br />

Hinblick auf die finanzielle Mittelverwendung. Dennoch dürfe<br />

es nicht dazu kommen, dass die Zukunftsfähigkeit <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

in ganzen Regionen gefährdet wird. Übereinstimmend<br />

erklärten Herzog und Staffeldt in ihren Redebeiträgen,<br />

dass eine Netzkategorisierung auf Grundlage einer reinen<br />

Tonnagebetrachtung seitens <strong>der</strong> Parlamentarier strikt<br />

abgelehnt wird. Die durch das BMVBS auf Auffor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Parlamentarier überarbeiteten Kriterien bezüglich <strong>der</strong> Netzkategorien<br />

müssen laut Herzog zeitnah aus <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>regierung<br />

„herausgekitzelt“ werden. Die Sprecher <strong>der</strong> PGBi betonten<br />

die Notwendigkeit von Auf- und Abstiegsmöglichkeiten<br />

zwischen den noch zu definierenden Kategorien. Zudem<br />

mahnte Staffeldt an, dass bisher noch immer kein Bericht <strong>des</strong><br />

Bun<strong>des</strong>verkehrsministeriums vorliegt, aus dem die Auswirkungen<br />

<strong>der</strong> geplanten Netzkategorisierung auf konkrete Infrastrukturprojekte<br />

hervorgehen.<br />

Auch MdB Matthias Lietz (CDU) for<strong>der</strong>te ein klares Konzept<br />

für eine Priorisierung <strong>der</strong> zur Verfügung stehenden Mittel.<br />

Das Recht <strong>des</strong> Stärkeren dürfe bei <strong>der</strong> Geldverteilung in<br />

Zukunft keine Rolle mehr spielen. Diskussionsteilnehmerin<br />

MdB Dr. Valerie Wilms (Bündnis 90/Die Grünen) stellte in den<br />

Raum, dass sich die zukünftigen Investitionen in die Verkehrswege<br />

am Maßstab <strong>der</strong> Klimaziele 2050 orientieren müssen.<br />

Bis 2050 müsse das Mobilitätssystem dekarbonisiert<br />

sein, was laut Dr. Wilms nur durch einen deutlich verstärkten<br />

Einsatz <strong>des</strong> Verkehrsträgers Bahn zu erreichen sei. Die Binnenschifffahrt<br />

habe 2050 „sicher noch in bestimmten Regionen“<br />

wie beispielsweise <strong>der</strong> Rheinregion ihre Berechtigung.<br />

Die Sprecherin <strong>der</strong> PGBi mahnte an, zukünftige Investitionen<br />

in die Wasserstraßeninfrastruktur auf diese Regionen zu konzentrieren.


INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFAHRT E. V. NR. 4, 2011 - REPORT 7<br />

BDB-Tankree<strong>der</strong>versammlung in Duisburg<br />

Unverän<strong>der</strong>t schlechte Marktlage<br />

wegen Überkapazität<br />

Die 38. Tankree<strong>der</strong>versammlung haben die Tankree<strong>der</strong> am 14. September 2011<br />

traditionell im Haus Rhein in Duisburg abgehalten. Dr. Gunther Jaegers, BDB-Präsident<br />

und Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> BDB-Kommission für die Tankschifffahrt, lieferte<br />

einen Überblick über die aktuelle Marktlage in <strong>der</strong> Tankschifffahrt, die weiterhin<br />

durch eine Überkapazität an Schiffsraum und ein unauskömmliches Frachtratenniveau<br />

gekennzeichnet ist.<br />

Die <strong>der</strong>zeitige Lage <strong>der</strong> Tankschifffahrtsbranche wird<br />

von Dr. Jaegers <strong>des</strong>halb als unverän<strong>der</strong>t schlecht<br />

eingestuft. Eine Prognose zur zukünftigen Marktentwicklung<br />

konnte und wollte er nicht abgeben.<br />

Das Gewerbe befindet sich inmitten <strong>des</strong> gemäß ADN gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Umrüstungsprozesses von Einhüllen-<br />

auf Doppelhüllentankschiffe. Seit Jahren stoßen neue<br />

Doppelhüllenschiffe in den Markt, ohne dass alte Einhüllentankschiffe<br />

in ausreichendem Maße aus dem Markt ausscheiden.<br />

Frank van de Ven, Mitglied im European Barge Inspection<br />

Scheme (EBIS) Management Committee, führte in seinem<br />

Vortrag „Neues in EBIS“ aus, dass sich zum Zeitpunkt <strong>des</strong> 1. Januar<br />

2011 insgesamt 1.336 Tanker und Schubleichter im europäischen<br />

Markt befanden, darunter 121 Doppelhüllenneubauten<br />

und Umbauten aus dem Jahr 2010. Weitere 70 Doppelhüllenneubauten<br />

sind für das Jahr 2011 vorgesehen, so dass<br />

Ende dieses Jahres rund 900 Doppelhüllentankschiffe in<br />

Fahrt sein werden. Infolge <strong>der</strong> im Markt verbleibenden Einhüllentankschiffe<br />

ist dieser enorm überbesetzt.<br />

Zum Zwecke einer Marktbereinigung steht <strong>der</strong> BDB seit<br />

Monaten im Gespräch mit dem Bun<strong>des</strong>verkehrsministerium.<br />

Nach <strong>der</strong> Anmeldung einer schweren Marktstörung in <strong>der</strong><br />

Tankschifffahrt bei <strong>der</strong> Europäischen Kommission durch die<br />

Bun<strong>des</strong>regierung könnte eine europaweite Abwrackaktion<br />

eingeleitet werden. Mit den zur Verfügung stehenden finanziellen<br />

Mitteln in Höhe von 20 Mio. Euro, die das Binnenschifffahrtsgewerbe<br />

in <strong>der</strong> Vergangenheit selbst eingezahlt<br />

hat, könnten mehr als 100 Schiffe gezielt aus dem Markt genommen<br />

werden, was etwa einem Drittel <strong>der</strong> sich <strong>der</strong>zeit auf<br />

dem europäischen Markt befindlichen Einhüllentankschiffe<br />

entspricht. Dr. Jaegers richtete einen dringenden Appell an<br />

das Bun<strong>des</strong>verkehrsministerium, im Sinne <strong>des</strong> Gewerbes tätig<br />

zu werden und eine Strukturkrise innerhalb <strong>des</strong> Tankschifffahrtsgewerbes<br />

anzuerkennen. Mit Verweis auf die zeitraubenden<br />

bürokratischen Regularien in Brüssel und den Mitgliedstaaten<br />

mahnte er ein schnelles Handeln an.<br />

Erwin Spitzer, <strong>der</strong> innerhalb <strong>des</strong> BDB für die Bereiche Tankschifffahrt<br />

und Gefahrguttransporte zuständig ist, erinnerte<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Veranstaltung daran, dass das Gefahrgutregelwerk<br />

ADN(R) mittlerweile Vergangenheit ist und von den<br />

Vorschriften <strong>des</strong> ADN abgelöst wurde. Zum Jahresbeginn 2011<br />

wechselte damit die Zuständigkeit für den Bereich Gefahrgut<br />

von <strong>der</strong> Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR) in<br />

Straßburg auf die europäische Wirtschaftskommission UN-<br />

ECE in Genf. Spitzer wies die Teilnehmer <strong>der</strong> Tankree<strong>der</strong>versammlung<br />

auf bevorstehende Än<strong>der</strong>ungen im ADN 2013 hin,<br />

die beispielsweise die Aspekte Fluchtwege, Heizöl, schwer<br />

und Beför<strong>der</strong>ungspapiere betreffen.<br />

Jürgen Harperscheidt, TGE Gas Engineering GmbH, zeigte<br />

im Rahmen seines Vortrags „LNG – eine Option für die Zukunft!?“<br />

auf, dass LNG (Liquid Natural Gas = flüssiges Erdgas)<br />

als Antriebsmittel auch in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt eine Alternative<br />

zu fossilen Brennstoffen darstellt. Insbeson<strong>der</strong>e die Umstände,<br />

dass LNG keinen Schwefel enthält und eine Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Treibhausgasbilanz <strong>der</strong> Schiffe um fünf bis zehn Prozent<br />

ermöglicht, sprechen für den Einsatz von flüssigem Erdgas.<br />

Für den Rheinverkehr sind bereits vier Schiffe mit LNG-<br />

Antrieb in Vorbereitung. Einem flächendeckenden Einsatz<br />

von LNG-betriebenen Binnenschiffen stehen <strong>der</strong>zeit jedoch<br />

noch zahlreiche technische und logistische Hürden entgegen.<br />

Referenten <strong>der</strong> 38. Tankree<strong>der</strong>versammlung (v.l.n.r.): Frank van de Ven,<br />

Jürgen Harperscheidt, Dr. Gunther Jaegers, Erwin Spitzer


„<br />

8 REPORT - NR. 4, 2011<br />

Die Binnenschifffahrt bietet aufgrund <strong>der</strong> Altersstruktur<br />

<strong>der</strong> Beschäftigten sehr gute Entwicklungsund<br />

Aufstiegsperspektiven für junge Menschen,<br />

die Interesse an vielfältigen Aufgaben und mo<strong>der</strong>ner<br />

Technik haben und Teamgeist mitbringen,“ sagte AdB-<br />

Präsident Volker Seefeldt zur Eröffnung <strong>der</strong> im Rahmen <strong>des</strong><br />

PLATINA-Projektes durchgeführten Veranstaltung mit Blick<br />

auf die Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>des</strong> demographischen Wandels.<br />

Seefeldt rief das Gewerbe zu einem verstärkten Engagement<br />

zur Bewältigung <strong>des</strong> zukünftigen Fachkräftebedarfs auf. Als<br />

Hilfestellung für die Ausbildungsbetriebe haben BDB und<br />

AdB mit Projektpartnern aus sieben Nationen eine Personalrekrutierungsstrategie<br />

für die europäische Binnenschifffahrt<br />

erarbeitet. Unterstützung erhielten die Verbände von einem<br />

Expertenkonsortium unter <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>führung <strong>des</strong> beim Bun<strong>des</strong>verkehrsministerium<br />

angesiedelten ShortSeaShipping Inland<br />

Waterway Promotion Centers (SPC).<br />

Reinhard Pfeiffer, Inhaber <strong>der</strong> 3F Kommunikationsagentur,<br />

zeigte auf, dass einfache Kommunikationswege, wie z.B. die<br />

Darstellung <strong>der</strong> Ausbildungsaktivitäten und Entwicklungsperspektiven<br />

innerhalb eines Unternehmens auf <strong>der</strong> firmeneigenen<br />

Website bisher nur unzureichend genutzt werden.<br />

Regionale Kooperationen mit Schulen o<strong>der</strong> die Nutzung sozialer<br />

Medien spielen bisher ebenfalls nur eine untergeordnete<br />

Rolle. Etwa die Hälfte aller Schiffsjungen und -mädchen<br />

findet ihren Einstieg in die Schifffahrt über ein Praktikum. Daher<br />

sei <strong>der</strong> Sektor aufgefor<strong>der</strong>t, zukünftig noch mehr Praktikums-<br />

und Ausbildungsmöglichkeiten anzubieten, um den<br />

Bedarf an Nachwuchskräften zu sichern. Pfeiffer stellte außerdem<br />

das Kampagnenlogo „Be your own Captain” vor, das<br />

europaweit zu Personalwerbezwecken genutzt werden kann.<br />

Der Arbeitgebermarketingexperte Dieter Sicking aus Bremen<br />

erläuterte, dass die Verschiebung von Angebot und<br />

Nachfrage zu einem Rollentausch in <strong>der</strong> Personalwerbung<br />

führen wird. Zunehmend müssten sich Unternehmen bei ihren<br />

Zielgruppen bewerben. Zur Stärkung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> Unternehmen sei eine marketingorientierte Personalarbeit<br />

sowie eine Positionierung als attraktiver Arbeitgeber<br />

auf dem Ausbildungsmarkt erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Diese Ergebnisse basieren auf einer erstmaligen europaweiten<br />

Befragung von Auszubildenden über ihre Berufswahl<br />

sowie Personalentschei<strong>der</strong>n über ihre Erwartungen an den<br />

zukünftigen Personalbedarf, die Christian Betchen, Projektmanager<br />

beim SPC, vorstellte. Die Auszubildenden sehen in<br />

<strong>der</strong> besseren Darstellung <strong>der</strong> Aufstiegschancen, einem intensiven<br />

Berufsmarketing sowie in dem Hinweis auf gute Ver-<br />

INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFAHRT E. V.<br />

BDB und AdB stellen Strategie zur Gewinnung von qualifiziertem Personal vor<br />

Personalwerbung in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt:<br />

Be your own Captain!<br />

Auf Einladung <strong>des</strong> BDB und <strong>des</strong> AdB haben am 18. Oktober 2011 mehr als 70 Gäste<br />

an Bord <strong>des</strong> Schulschiffs RHEIN an <strong>der</strong> Informationsveranstaltung „Personalwerbung<br />

in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt“ teilgenommen.<br />

Reinhard Pfeiffer (3F) präsentiert das Kampagnenlogo „Be your own Captain”<br />

dienstmöglichkeiten geeignete Maßnahmen, den Beruf <strong>des</strong><br />

Binnenschiffers in <strong>der</strong> breiten Öffentlichkeit bekannter zu<br />

machen. Ähnlich sahen dies die Unternehmensvertreter, die<br />

sich grundsätzlich mehr Informationen über die Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Binnenschifffahrt, aber auch eine stärkere Berufsberatung<br />

an den Schulen wünschen. Knapp die Hälfte <strong>der</strong> befragten<br />

Unternehmen erwartet in den kommenden fünf Jahren<br />

einen erhöhten Personalbedarf bei den Auszubildenden.<br />

Hauptzielgruppe <strong>der</strong> Unternehmen für eine zukünftige Personalbeschaffung<br />

sind Schulabgänger und Quereinsteiger aus<br />

verwandten Branchen.<br />

Ferner wurde die von <strong>der</strong> Fachzeitschrift „VerkehrsRundschau“<br />

ins Leben gerufene Nachwuchsinitiative „Hallo, Zukunft!“<br />

durch Redakteurin Annika Bin<strong>der</strong> vorgestellt. Die Online-Plattform<br />

www.hallo-zukunft.info bietet zahlreiche Informationen<br />

über die Berufe <strong>der</strong> Logistikbranche und lässt<br />

u.a. auch eine Auszubildende zur Binnenschifferin in einem<br />

„Online-Tagebuch“ wöchentlich über ihren Ausbildungsalltag<br />

bloggen. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch ausgestellte<br />

Fotoarbeiten, die Menschen und ihren Arbeitsplatz<br />

Binnenschiff zeigten. Die Diskussion <strong>der</strong> Teilnehmer bestätigte<br />

die Einschätzung in dem aktuellen Marktbeobachtungsbericht<br />

<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>amtes für Güterverkehr zu den Arbeitsbedingungen<br />

in Güterverkehr und Logistik, dass sich die Personalsituation<br />

und -verfügbarkeit bei Ausbildungsbetrieben regelmäßig<br />

bedeutend besser darstelle, als bei Marktteilnehmern,<br />

die keine Ausbildungsplätze anbieten. „Fest steht, dass wir<br />

ausreichend und gut qualifiziertes Personal für eine zukunftsfähige<br />

Binnenschifffahrt brauchen“, fasste Jörg Rusche, Geschäftsführer<br />

von BDB und AdB, zusammen.<br />

Alle Präsentationen <strong>der</strong> Veranstaltung können über die<br />

Geschäftsstelle <strong>der</strong> Verbände bezogen werden.


INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFAHRT E. V. NR. 4, 2011 - REPORT 9<br />

Auslaufen <strong>des</strong> ermäßigten Mehrwertsteuersatzes in <strong>der</strong> Fahrgastschifffahrt<br />

Bun<strong>des</strong>regierung plant deutliche<br />

Verteuerung <strong>des</strong> Wassertourismus<br />

Touristen auf dem Wasser werden sich zu Beginn <strong>des</strong> kommenden Jahres auf<br />

deutliche Preissteigerungen gefasst machen müssen: Die seit mehreren<br />

Jahrzehnten geltende Umsatzsteuer für die Tagesausflugsschifffahrt und die<br />

Kreuzfahrtschifffahrt in Deutschland wird nach dem Willen <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>regierung<br />

und <strong>der</strong> Finanzexperten in CDU/CSU und FDP zum Jahreswechsel von <strong>der</strong>zeit<br />

7 Prozent auf 19 Prozent ansteigen.<br />

Das Binnenschifffahrtsgewerbe wird nicht in <strong>der</strong> Lage<br />

sein, den Preisanstieg durch entsprechende<br />

Neukalkulationen abzufe<strong>der</strong>n, da die Margen ohnehin<br />

bereits sehr knapp kalkuliert sind, son<strong>der</strong>n<br />

wird sie vielmehr an die Kunden weitergeben müssen. Leidtragende<br />

dieser Finanzpolitik sind in erster Linie Familien, Senioren<br />

und Reisegruppen, die einen wesentlichen Anteil am<br />

Wassertourismus in Deutschland haben.<br />

17 Millionen Touristen reisen je<strong>des</strong> Jahr mit <strong>deutschen</strong> Tagesausflugsschiffen.<br />

Weitere 430.000 werden an Bord von<br />

Flusskreuzfahrtschiffen gezählt. Es ist abzusehen, dass es<br />

durch die geplante Steuererhöhung zu einem regelrechten<br />

„Wettbewerb <strong>der</strong> Reisegebiete“ kommen wird und die hierzulande<br />

für die Tourismusbranche so bedeutsame Tagesausflugs-<br />

und Kabinenschifffahrt in erheblichem Maße Kunden<br />

an die europäischen Nachbarlän<strong>der</strong> wie Luxemburg, Österreich,<br />

Schweiz, die Nie<strong>der</strong>lande o<strong>der</strong> Tschechien verlieren<br />

wird. Dort werden für Fahrgastschifffahrtsleistungen deutlich<br />

reduzierte Steuersätze, teilweise sogar gar keine Umsatzsteuer,<br />

erhoben. Dies ist übrigens <strong>der</strong> bis heute tragfähige<br />

Grund, weshalb 1894 die 7-Prozent-Regelung für die „Beför<strong>der</strong>ung<br />

von Personen mit Schiffen“ eingeführt wurde. Es besteht<br />

nun die begründete Sorge, dass diese Touristen ihren<br />

Urlaub gar nicht mehr auf <strong>deutschen</strong> Gewässern verbringen,<br />

son<strong>der</strong>n Flusskreuzfahrten z.B. auf dem ausländischen Teil<br />

<strong>der</strong> Donau buchen. In diesem Fall entfallen für den Fiskus<br />

nicht nur die Steuereinnahmen aus Personenbeför<strong>der</strong>ung<br />

und Gastronomie, son<strong>der</strong>n auch die steuerbaren Tatbestände<br />

<strong>der</strong> sog. zuliefernden touristischen Leistungsträger. Hierzu<br />

zählen etwa Busunternehmen, Reiseleiter, Souvenirs, sowie<br />

sonstige private Ausgaben an Land. Diese zusätzlichen besteuerungspflichtigen<br />

Umsätze in Deutschland können allein<br />

in <strong>der</strong> Kabinenschifffahrt mit rund 42 Mio. Euro p.a. beziffert<br />

werden. Der BDB geht davon aus, dass die „weiße Flotte“ in<br />

Deutschland nach <strong>der</strong> Steuererhöhung infolge ausbleiben<strong>der</strong><br />

Kunden rund 20 bis 30 Prozent Umsatzeinbußen erleiden<br />

wird.<br />

Mit großer Sorge sieht <strong>der</strong> BDB zudem, dass mit dem drohenden<br />

Ausbleiben <strong>der</strong> Kunden auch die Arbeitsplätze im<br />

<strong>deutschen</strong> Fahrgastschifffahrtsgewerbe in Gefahr sind: Von<br />

den rund 13.000 unmittelbar im Fahrgastschifffahrtsektor<br />

Beschäftigten sind schätzungsweise 20 Prozent, also rund<br />

2.600 Mitarbeiter, in ihrer Existenz bedroht. Das mit dem<br />

Wassertourismus im weiteren Sinne verbundene Gewerbe ist<br />

in dieser Schätzung noch nicht mit inbegriffen. Diese Zahlen<br />

alarmieren insbeson<strong>der</strong>e im Hinblick darauf, dass Fahrten in<br />

<strong>der</strong> Fahrgastschifffahrt überwiegend in strukturschwachen<br />

und grenznahen Regionen stattfinden: In den Regionen Berlin<br />

und Dresden, an Rhein, Mosel und Saar o<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Donau.<br />

Der BDB muss lei<strong>der</strong> zur Kenntnis nehmen, dass trotz dieser<br />

besorgniserregenden Umstände we<strong>der</strong> seitens <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>regierung<br />

noch aus <strong>der</strong> Mitte <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>tages eine Gesetzesinitiative<br />

zur weiteren Verlängerung <strong>der</strong> Steuerbegünstigung<br />

in den Deutschen Bun<strong>des</strong>tag eingebracht wird. Die<br />

das Anliegen <strong>des</strong> Binnenschifffahrtsgewerbes unterstützenden<br />

Verkehrs- und Tourismusexperten konnten sich nicht<br />

durchsetzen. Die Beratungen <strong>der</strong> Regierungskoalition Mitte<br />

September 2011 haben ergeben, dass es eine Verlängerung<br />

<strong>des</strong> reduzierten Mehrwertsteuersatzes über den 31. Dezem-


10 REPORT - NR. 4, 2011<br />

ber 2011 hinaus für die Personenbeför<strong>der</strong>ung auf <strong>deutschen</strong><br />

Wasserstraßen nicht geben wird. Sowohl fraktionsintern als<br />

auch fraktionsübergreifend hat die Bitte <strong>des</strong> Binnenschifffahrtsgewerbes<br />

nach einer Fortführung <strong>der</strong> 7-Prozent-Regelung<br />

bei den Finanzexperten von CDU, CSU und FDP kein Gehör<br />

gefunden. Ablehnend haben sich zudem das Bun<strong>des</strong>ministerium<br />

<strong>der</strong> Finanzen und das Bun<strong>des</strong>kanzleramt positioniert.<br />

Begründet wird die – in erster Linie bei den Finanzpolitikern<br />

vorherrschende – ablehnende Haltung im Wesentlichen<br />

damit, dass das Auslaufen <strong>des</strong> reduzierten Mehrwertsteuersatzes<br />

dazu führt, dass bereits auf diesem Weg eine Bereinigung<br />

<strong>des</strong> allgemeinen Umsatzsteuersystems erfolgt. Zudem<br />

soll durch eine aktive Verlängerung <strong>der</strong> Steuerbegünstigung<br />

<strong>der</strong> „ergebnisoffenen“ Prüfung <strong>der</strong> extra eingerichteten Steuerfachkommission<br />

zur Reduzierung <strong>der</strong> 7-Prozent-Tatbestände<br />

nicht vorgegriffen werden.<br />

Statt endlich eine vernünftige und vor allem vollständige<br />

Mehrwertsteuerreform auf den Weg zu bringen, fügt die Regierung<br />

den Kuriositäten im Mehrwertsteuerrecht eine weitere<br />

Komponente hinzu. Zahlreiche Freizeit- und Tourismusangebote<br />

unterliegen in Deutschland dem reduzierten Mehrwertsteuersatz<br />

von 7 Prozent, wie z.B. Theater-, Konzert- und<br />

Museumsbesuche, Filmvorführungen, Zirkusveranstaltun-<br />

Der BDB hat Mitte September 2011 die wesentlichen<br />

Kennzahlen <strong>des</strong> Verkehrsträgers Binnenschifffahrt<br />

in <strong>der</strong> aktuellen Ausgabe <strong>des</strong> statistischen Faltblatts<br />

„Daten und Fakten 2010/2011“ veröffentlicht.<br />

Der Vergleich mit den Daten <strong>des</strong> Vorjahres zeigt, dass <strong>der</strong><br />

weltweite Konjunkturaufschwung im Jahr 2010 auch in <strong>der</strong><br />

Binnenschifffahrt angekommen ist. Mit einer Steigerung <strong>des</strong><br />

Transportaufkommens gegenüber dem Vorjahr um 26 Mio.<br />

Tonnen auf 229,9 Mio. Tonnen hat die Binnenschifffahrt im<br />

vergangenen Jahr eine erfreuliche Entwicklung vollzogen. Dabei<br />

stieg die Menge <strong>der</strong> beför<strong>der</strong>ten Güter in nahezu allen Gütergruppen<br />

im Laufe <strong>des</strong> Jahres kontinuierlich an. Die größten<br />

Zuwächse waren in den Gütergruppen „Erze, Metallabfälle“<br />

(+35,9 Prozent), „Düngemittel“ (+28,6 Prozent) und „Feste mineralische<br />

Brennstoffe“ (+24,7 Prozent) zu verzeichnen. Auch<br />

die Verkehrsleistung stieg im Jahr 2010 gegenüber dem Vorjahr<br />

um 12,3 Prozent auf 62,3 Mrd. Tonnenkilometer an. Die<br />

Branche bewegt sich damit wie<strong>der</strong> auf die Kennzahlen vor <strong>der</strong><br />

weltweiten Wirtschaftskrise zu: Im Jahr 2007 lag die auf <strong>deutschen</strong><br />

Wasserstraßen transportierte Gütermenge bei exakt<br />

249 Mio. Tonnen; die Verkehrsleistung, also das Produkt aus<br />

Gütermenge und zurückgelegter Entfernung, betrug 64,7 Mrd.<br />

Tonnenkilometer.<br />

In <strong>der</strong> Containerschifffahrt konnten im vergangenen Jahr<br />

hingegen Spitzenwerte erzielt werden: Mit über zwei Mio. TEU<br />

INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFAHRT E. V.<br />

gen, <strong>der</strong> Besuch im Schwimmbad o<strong>der</strong> auch im zoologischen<br />

Garten. Es ist nicht ersichtlich, warum die Fahrgastschifffahrt<br />

mit ihrem Freizeitangebot steuerlich schlechter gestellt werden<br />

soll als diese an<strong>der</strong>en Anbieter. Wenigstens sollte <strong>der</strong><br />

Branche eine Übergangszeit von 24 Monaten gewährt werden<br />

um eine für den Kunden erträgliche Preisanpassung am<br />

Markt zu etablieren.<br />

Unterstützung erfährt das Gewerbe <strong>der</strong>zeit von den Bun<strong>des</strong>län<strong>der</strong>n.<br />

Anfang Oktober 2011 hat sich die Verkehrsministerkonferenz<br />

(VMK) von Bund und Län<strong>der</strong>n bei ihrer Versammlung<br />

in Köln auf Vorschlag <strong>des</strong> rheinland-pfälzischen<br />

Infrastrukturministers Roger Lewentz (SPD) für die vorläufige<br />

Beibehaltung <strong>des</strong> ermäßigten Mehrwertsteuersatzes in <strong>der</strong><br />

Fahrgastschifffahrt ausgesprochen. Angesichts drohen<strong>der</strong> erheblicher<br />

Wettbewerbsnachteile für die deutsche Fahrgastschifffahrt<br />

appelliert die VMK an den Bund, bis zu einer Harmonisierung<br />

<strong>der</strong> Steuersätze und <strong>der</strong> Vorlage eines schlüssigen<br />

Gesamtkonzepts zur Neufestsetzung <strong>der</strong> Mehrwertsteuersätze<br />

in Deutschland den ermäßigten Satz für die Fahrgastschifffahrt<br />

bis zum 31. Dezember 2013 zu verlängern. Gespannt<br />

erwartet <strong>der</strong> BDB aktuell die Einschätzung <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>,<br />

ob aufbauend auf den Ergebnissen <strong>der</strong> VMK eine Bun<strong>des</strong>ratsinitiative<br />

beabsichtigt ist.<br />

BDB veröffentlicht Faltblatt „Daten und Fakten 2010/2011“<br />

Binnenschifffahrt legt bei Transportmenge<br />

und Transportleistung zu!<br />

wurden 2010 so viele Güter in Binnenschiffscontainern beför<strong>der</strong>t<br />

wie in keinem an<strong>der</strong>en Jahr zuvor. Im Vergleich zu den<br />

Verkehrsträgern Straße und Schiene ergibt sich ein aktueller<br />

Modal Split für die Binnenschifffahrt in Höhe von 12,6 Prozent<br />

im Hinblick auf das Transportaufkommen und in Höhe von<br />

14,7 Prozent bezüglich <strong>der</strong> Verkehrsleistung.<br />

Die Stärke <strong>der</strong> <strong>deutschen</strong> Binnenflotte blieb nahezu konstant:<br />

Im <strong>deutschen</strong> Schiffsregister wurden zum 31. Dezember<br />

2010 insgesamt 2.235 Schiffe für den Transport von trockenen<br />

und flüssigen Gütern geführt. Hinzu kommen 95 Bunkerboote<br />

sowie 426 Schlepper und Schubboote. Nach den Nie<strong>der</strong>landen<br />

verfügt Deutschland damit über die zweitgrößte Flotte in<br />

Europa. Im Bereich <strong>der</strong> Fahrgastschifffahrt wurden zum o.g.<br />

Stichtag 1.033 Schiffe geführt, 983 Tagesausflugs- und 50<br />

Fahrgastkabinenschiffe. Deutschland ist damit „Europameister“<br />

im Bereich <strong>der</strong> „weißen Flotte“.<br />

Deutlich reduzierte sich die Anzahl <strong>der</strong> Unternehmen <strong>der</strong><br />

gewerblichen Binnenschifffahrt. Zum Erhebungszeitpunkt<br />

30. Juni 2008 waren 1.105 deutsche Unternehmen in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

tätig, ein Jahr später nur noch 1.023 Betriebe.<br />

Diese Unternehmen erzielten im Jahr 2009 Umsatzerlöse in<br />

Höhe von 1.268,2 Mio. Euro.<br />

Das Faltblatt steht im Internet unter www.binnenschiff.de<br />

(Rubrik „Presse“) zum Download bereit. Die gedruckte Fassung<br />

kann über die BDB-Geschäftsstelle bezogen werden.


INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFAHRT E. V. NR. 4, 2011 - REPORT 11<br />

Erster Spatenstich an <strong>der</strong> Schleuse Kachlet<br />

Sanierung Schleuse Kachlet<br />

Die Schleuse Kachlet an <strong>der</strong> Donau in<br />

Passau wird in den kommenden sechs<br />

Jahren für etwa 86 Mio. Euro saniert.<br />

Dr. Andreas Scheuer, PStS im BMVBS,<br />

betonte am 10. Oktober 2011 beim Setzen<br />

<strong>des</strong> ersten Spatenstichs, dass<br />

die Grundinstandsetzung <strong>der</strong> beiden<br />

Schleusenkammern für das BMVBS<br />

höchste Priorität hat. Der Erhalt und die<br />

Pflege <strong>der</strong> Bauwerke wie etwa an <strong>der</strong><br />

Donau seien Grundvoraussetzung für<br />

die leistungsfähige Binnenschifffahrt in<br />

Deutschland. Bis Mitte <strong>des</strong> Jahres 2013<br />

werden die Mittelwände instandgesetzt,<br />

dann sollen die Arbeiten an den<br />

Häuptern <strong>der</strong> Schleusen, den Außenwänden<br />

und den Verschlüssen <strong>der</strong><br />

Schleusen folgen, sagte Dr. Scheuer.<br />

Umweltbilanz<br />

Binnenschifffahrt bestätigt<br />

Die Fraktion „Die Linke“ hat sich in einer<br />

Kleinen Anfrage an die Bun<strong>des</strong>regierung<br />

(BT-Drs. 17/6973) nach dem Sachstand<br />

zum Donauausbau erkundigt. Bemerkenswert<br />

sind darin die Fragen zur<br />

Umweltbilanz <strong>der</strong> Binnenschifffahrt,<br />

die die Regierung mit Hinweis auf das<br />

Verkehrsträgervergleichsgutachten <strong>der</strong><br />

Planco Consulting GmbH aus dem Jahr<br />

2007 beantwortet. Zugleich werden im<br />

Hinblick auf den beschlossenen Atomausstieg<br />

Zweifel an <strong>der</strong> künftigen<br />

Schadstoffbilanz <strong>der</strong> Bahn gehegt: „Ein<br />

Vergleich <strong>der</strong> Verkehrsträger bedarf<br />

aufgrund <strong>der</strong> Vielzahl von Einflussfaktoren<br />

einer differenzierten Betrachtung<br />

und kann sinnvollerweise nur relationsspezifisch<br />

durchgeführt werden. Je<br />

nach Relation und Rahmenbedingung<br />

ergeben sich unterschiedliche Kostenvorteile<br />

für die einzelnen Verkehrsträ-<br />

ger. In dem Gutachten „Verkehrswirtschaftlicher<br />

und ökologischer Vergleich<br />

<strong>der</strong> Verkehrsträger Straße, Schiene und<br />

Wasserstraße“ aus November 2007<br />

sind Kostenvergleiche für ausgewählte<br />

Relationen durchgeführt worden. Dabei<br />

hat sich gezeigt, dass auf geeigneten<br />

Relationen zum Teil deutliche (betriebswirtschaftliche)<br />

Kostenvorteile für das<br />

Binnenschiff bestehen. Die auf einem<br />

Teil <strong>des</strong> Wasserstraßennetzes (Kanäle,<br />

einige staugeregelte Flüsse) erhobenen<br />

Schifffahrtsabgaben sind dabei ebenso<br />

berücksichtigt wie die Trassenentgelte<br />

<strong>der</strong> Bahn. Ein Kostenvorteil <strong>des</strong> Binnenschiffs<br />

zeigt sich auf diesen Relationen<br />

auch hinsichtlich <strong>der</strong> externen Kosten.<br />

Darin sind neben den Emissionen von<br />

Klimagasen und Luftschadstoffen auch<br />

Lärm und Unfälle monetär bewertet.<br />

Bei alleiniger Betrachtung <strong>der</strong> Luftschadstoffemissionen<br />

weist die Bahn<br />

durch den ihrer Stromerzeugung zugrunde<br />

liegenden Energiemix grundsätzlich<br />

die geringsten Kosten auf. Es ist<br />

allerdings zu vermuten, dass sich dies<br />

infolge <strong>des</strong> beschlossenen Atomausstiegs<br />

signifikant verän<strong>der</strong>n wird. Hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Klimagasemission bestehen<br />

wie<strong>der</strong>um auf geeigneten Relationen<br />

Kostenvorteile für das Binnenschiff.“<br />

Neckar I<br />

Die rechte Schleusenkammer <strong>der</strong> Neckarschleuse<br />

Guttenbach ist nach zweieinhalbjähriger<br />

Bauzeit wie<strong>der</strong> in Betrieb.<br />

Nach Abschluss <strong>der</strong> fast neun<br />

Mio. Euro kostenden Instandsetzungsarbeiten<br />

wurde die Schleusenkammer<br />

Ende September 2011 feierlich unter an-<br />

kurz gemeldet<br />

<strong>der</strong>em durch den Landrat <strong>des</strong> Neckar-<br />

Odenwald-Kreises, Dr. Achim Brötel,<br />

und BDB-Vorstandsmitglied Dr. Ulrich<br />

Kowalski (Ree<strong>der</strong>ei Schwaben GmbH)<br />

wie<strong>der</strong>eröffnet. Die bis zu 36 Tonnen<br />

schweren Schleusentorflügel wurden in<br />

Sachsen-Anhalt gefertigt und per Binnenschiff<br />

über Elbe, Mittellandkanal,<br />

Rhein und Neckar transportiert.<br />

Neckar II<br />

Im Neckar wird gebaggert: Das WSA<br />

Heidelberg lässt Anlandungen in <strong>der</strong><br />

Schifffahrtsrinne beseitigen. Infolge <strong>der</strong><br />

Hochwasser im Winter 2010/2011 liegen<br />

rund 20.000 Tonnen an Geschiebe und<br />

Sedimenten in <strong>der</strong> Fahrrinne <strong>der</strong> Frachtschiffe<br />

und führen <strong>des</strong>halb zu örtlichen<br />

Einschränkungen <strong>der</strong> Schifffahrt. Voruntersuchungen<br />

haben ergeben, dass<br />

an insgesamt 20 Baggerfel<strong>der</strong>n zwischen<br />

Feudenheim und Heilbronn bereichsweise<br />

die Fahrrinnentiefe von<br />

2,80 m nicht mehr gegeben ist. Die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Baggerarbeiten sind an<br />

zwei Wasserbaufirmen vergeben worden.<br />

Die Maßnahme wird rund 450.000<br />

Euro kosten.<br />

Neckar III<br />

Die rot-grüne Lan<strong>des</strong>regierung in Baden-Württemberg<br />

macht sich für einen<br />

wirtschaftlich sinnvollen und umweltgerechten<br />

Ausbau <strong>der</strong> Neckarschleusen<br />

stark. Anfang September betonte Lan<strong>des</strong>verkehrsminister<br />

Winfried Hermann<br />

in Gesprächen in <strong>der</strong> Neckarregion,<br />

dass er sich bereits Anfang Juli schriftlich<br />

gegenüber Bun<strong>des</strong>verkehrsminister<br />

Dr. Peter Ramsauer mit Nachdruck dafür<br />

eingesetzt hat, dass <strong>der</strong> Bund an <strong>der</strong>


12 REPORT - NR. 4, 2011<br />

kurz gemeldet<br />

geplanten Verlängerung <strong>der</strong> Neckarschleusen<br />

für mo<strong>der</strong>ne 135-Meter-Schiffe<br />

festhält. Hermann kündigte an, sich<br />

auch weiterhin massiv beim Bund für<br />

den Neckarschleusenausbau inkl. Neckarschleusenverlängerung<br />

einzusetzen.<br />

Er favorisiere unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Gesichtspunkte Umweltverträglichkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit einen stufenweisen<br />

Ausbau, <strong>der</strong> wie folgt verlaufen<br />

solle: 1. Stufe „Mannheim bis Heilbronn“,<br />

2. Stufe „Heilbronn bis Stuttgart“<br />

und 3. Stufe „Stuttgart bis Plochingen“.<br />

Die Kritik <strong>der</strong> CDU-Landtagsfraktion<br />

und <strong>des</strong> Stuttgarter Oberbürgermeisters<br />

Wolfgang Schuster, wonach<br />

das Land den Ausbau angeblich<br />

blockiere, wies Hermann zurück. Schuster<br />

hob bei einem Besuch <strong>des</strong> Merce<strong>des</strong>-Benz-Zentrallagers<br />

im Stuttgarter<br />

Hafen die Bedeutung <strong>des</strong> Schleusenausbaus<br />

für Stuttgarter Unternehmen<br />

hervor. Daimler versendet bereits jetzt<br />

jährlich mehr als 300.000 Tonnen via<br />

Binnenschiff. Die Verlängerung <strong>der</strong> Neckarschleusen<br />

für die auf dem Rhein<br />

verkehrenden 135-Meter-Schiffe sei für<br />

die zukünftige Entwicklung <strong>der</strong> Unternehmen<br />

in <strong>der</strong> Region entscheidend.<br />

Laut Schuster transportieren diese<br />

Schiffe 40 % mehr, haben aber nur einen<br />

10 % höheren Energiebedarf.<br />

Kammerunion Elbe/O<strong>der</strong><br />

Im Rahmen <strong>der</strong> 2. Binnenschifffahrtskonferenz<br />

<strong>der</strong> Kammerunion Elbe/O<strong>der</strong><br />

(KEO) hat diese am 27. September 2011<br />

in Prag Jiri Aster von <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />

Usti nad Labem zu ihrem neuen<br />

Vorsitzenden gewählt. Report gratuliert<br />

dem erfahrenen Brückenbauer Aster,<br />

<strong>der</strong> sich seit vielen Jahren mit seinen<br />

<strong>deutschen</strong> und tschechischen Partnern<br />

für die Verbesserung <strong>der</strong> nautischen<br />

Verhältnisse auf <strong>der</strong> Elbe engagiert, zum<br />

neuen Amt. Die Kammerunion steht immerhin<br />

für die Wirtschaftskraft von fast<br />

20 Millionen Menschen. Der erste Tag<br />

<strong>der</strong> Amtszeit stand für Aster unter einem<br />

guten Stern: Die von <strong>der</strong> Kammerunion<br />

verabschiedete Prager KEO-Resolution<br />

wolle die Bun<strong>des</strong>regierung „1 zu 1“<br />

umsetzen, erklärte <strong>der</strong> Parlamentarische<br />

Staatssekretär Enak Ferlemann aus<br />

dem Bun<strong>des</strong>verkehrsministerium. Er sicherte<br />

damit zu, die Elbe durch die Reform<br />

<strong>der</strong> Wasser- und Schifffahrtsverwaltung<br />

nicht schlechter zu stellen, eine<br />

stabile Fahrrinne bis zur tschechischen<br />

INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFAHRT E. V.<br />

Grenze – und nur nicht bis Dresden –<br />

von min<strong>des</strong>tens 1,60 Meter an 345 Tagen<br />

im Jahr sicherzustellen und das so<br />

genannte „Gesamtkonzept Elbe“ ergebnisoffen<br />

unter Einbindung <strong>der</strong> betroffenen<br />

Wirtschaft zu entwickeln. Ferlemann<br />

unterstützte ebenfalls das in <strong>der</strong><br />

Resolution enthaltene Ziel, die Elbe in<br />

das TEN-Kernnetz aufzunehmen und<br />

kündigte an, dass das Unterhaltungsziel<br />

<strong>der</strong> 1,60 m Fahrrinnentiefe in Deutschland<br />

voraussichtlich 2012 erreicht werde.<br />

Fluss statt Stau<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Fachveranstaltung „Alles<br />

im Fluss statt im Stau“ suchten Experten<br />

Ende Juni 2011 in Kehl am Rhein<br />

Wege aus <strong>der</strong> Verkehrsfalle für die Region<br />

Oberrhein. Auf Einladung <strong>des</strong> Logistikunternehmens<br />

Wincanton Intermodal,<br />

<strong>der</strong> Regionalgruppe Oberrhein <strong>der</strong><br />

Bun<strong>des</strong>vereinigung Logistik (BVL), <strong>der</strong><br />

IHK Südlicher Oberrhein und <strong>des</strong> SPC<br />

wurden die Vorteile <strong>der</strong> Wasserstraße<br />

sowohl als Alternative als auch als Ergänzung<br />

zum Lkw diskutiert. BDB-Vorstandsmitglied<br />

Dr. Wolfgang Hönemann,<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> Wincanton<br />

GmbH, zeigte sich überzeugt von <strong>der</strong><br />

Leistungsfähigkeit intermodaler Verkehrslösungen.<br />

„Intermodalität ist die<br />

Voraussetzung für nachhaltige Mobilität<br />

im Güterverkehr“, so Dr. Hönemann.<br />

Die Vorteile <strong>der</strong> Binnenschifffahrt sieht<br />

er vor allem in <strong>der</strong> großen Kapazität <strong>des</strong><br />

Verkehrsträgers. Diese nutzt Wincanton<br />

unter an<strong>der</strong>em im RoRo-Linienverkehr<br />

für den Landmaschinenhersteller John<br />

Deere. 18.000 Traktoren und 300 große<br />

Erntemaschinen gehen pro Jahr ab<br />

Dr. Wolfgang Hönemann<br />

Mannheim über Koppelverbände und<br />

Schubleichter in Richtung Seehäfen. Zudem<br />

transportiert Wincanton seit Kurzem<br />

Fertiggaragen von Zapf per Binnenschiff<br />

und spart so eigenen Angaben zufolge<br />

14.000 Straßentransporte im Jahr.<br />

Moselschleusen vor 2036?<br />

Mitte September hat sich <strong>der</strong> Verkehrsstaatssekretär<br />

in Rheinland-Pfalz, Jürgen<br />

Häfner, beim 2. Mainzer Forum Binnenschifffahrt<br />

für einen zügigen Ausbau <strong>der</strong><br />

Moselschleusen ausgesprochen. Es gelte,<br />

den Ausbau <strong>der</strong> Wasserstraßeninfrastruktur<br />

noch schneller an das Tempo<br />

<strong>der</strong> Verkehrsentwicklung anzupassen.<br />

Oberste Priorität habe dabei <strong>der</strong> dringend<br />

benötigte Bau <strong>der</strong> zweiten Schleusenkammern<br />

an <strong>der</strong> Mosel. Das Land<br />

stehe in Gesprächen mit dem Bund, um<br />

zu erreichen, dass alle Schleusen deutlich<br />

früher als im geplanten Jahr 2036<br />

mit einer zweiten Kammer ausgestattet<br />

würden. Gemeinsam mit dem Saarland<br />

und dem Großherzogtum Luxemburg<br />

wurde ein Konzept für eine beschleunigte<br />

Umsetzung und Finanzierung <strong>der</strong><br />

noch fehlenden zweiten Schleusenkammern<br />

entwickelt. Von Bun<strong>des</strong>verkehrsminister<br />

Ramsauer würden jetzt endlich<br />

klare Aussagen über einen verbindlichen<br />

Zeitrahmen und die Bereitstellung <strong>der</strong><br />

Finanzmittel erwartet.<br />

BMVBS-Netzneustrukturierung<br />

– Kurzfassung<br />

Die Bun<strong>des</strong>regierung hat in einer aktuellen<br />

Antwort auf die Kleine Anfrage <strong>der</strong><br />

Fraktion „Die Linke“ betreffend den Saaleausbau<br />

(BT-Drs. 17/7165) eine Kurzfassung<br />

<strong>des</strong> angestrebten Mo<strong>der</strong>nisierungskonzepts<br />

für den zukünftigen Ausbau<br />

<strong>der</strong> Wasserstraßen gegeben: „Die<br />

realistischen mittelfristigen Finanzierungsmöglichkeiten<br />

<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>haushaltes<br />

im Rahmen <strong>der</strong> dringend notwendigen<br />

Haushaltskonsolidierung begrenzen<br />

die Spielräume für Investitionen<br />

in die Wasserstraßeninfrastruktur<br />

deutlich. Die verfügbaren Ressourcen<br />

werden daher zukünftig auf Wasserstraßen<br />

mit hoher Verkehrsnachfrage<br />

konzentriert werden, um zumin<strong>des</strong>t in<br />

verkehrlich hoch belasteten Räumen in<br />

vertretbaren Zeiträumen bessere Rahmenbedingungen<br />

für die Schifffahrt zu<br />

schaffen. Eine Priorisierung <strong>der</strong> konkurrierenden<br />

Vorhaben ist <strong>der</strong>zeit in Arbeit.<br />

Sobald belastbare Entscheidungsgrund-


INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFAHRT E. V. NR. 4, 2011 - REPORT 13<br />

lagen zur Saale vorliegen wird auf dieser<br />

Basis eine Entscheidung zur künftigen<br />

Investitions- und Betriebskonzeption für<br />

die Saale getroffen werden.“<br />

BMVBS-Netzneustrukturierung<br />

– Wie geht’s weiter?<br />

„Gut Ding will Weile haben“, dieser Kalen<strong>der</strong>spruch<br />

gilt auch für die qualifizierte<br />

Abarbeitung <strong>des</strong> Prüfauftrages,<br />

den <strong>der</strong> Verkehrsausschuss dem BMVBS<br />

Anfang Juli für die geplante Neustrukturierung<br />

<strong>des</strong> Wasserstraßennetzes in<br />

das Pflichtenheft geschrieben hat. Danach<br />

soll ja keine reine Tonnagebetrachtung<br />

durchgeführt werden. Der 9-<br />

Punkte-Beschluss beinhaltet u.a. die<br />

For<strong>der</strong>ung nach einer deutlich weitreichen<strong>der</strong>en<br />

Bewertung <strong>der</strong> Wasserstraßen,<br />

eine Reduzierung <strong>der</strong> gebildeten<br />

Wasserstraßenklassen, die Vorbereitung<br />

eines Wasserstraßenausbaugesetzes<br />

und die direkte Verwendung <strong>der</strong> Finanzmittel<br />

über die Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft<br />

(VIFG) auf<br />

Grundlage eines überarbeiteten Gebührensystems,<br />

worunter auch eine Einbeziehung<br />

weiterer Nutzer <strong>der</strong> Wasserstraßen<br />

verstanden werden kann. Zwischenzeitlich<br />

war zu vernehmen, dass die<br />

Überprüfung <strong>der</strong> zusätzlichen, über die<br />

reine Tonnagebetrachtung hinaus gehenden<br />

Netzkriterien min<strong>des</strong>tens bis<br />

Ende <strong>des</strong> Jahres 2011 dauern wird. Im<br />

Übrigen wurde verlautbart, dass das<br />

BMVBS gemeinsam mit weiteren Partnern<br />

die Firma „railistics“ mit einer Untersuchung<br />

<strong>des</strong> gesamt<strong>deutschen</strong> Wasserstraßennetzes<br />

beauftragen wird. Dies<br />

entspricht einem Beschluss <strong>der</strong> Verkehrsministerkonferenz,<br />

die am 5./6. Oktober<br />

2011 in Köln getagt hat. Der für Oktober<br />

erwartete „3. Bericht <strong>des</strong> BMVBS<br />

zur Reform <strong>der</strong> Wasser- und Schifffahrtsverwaltung“<br />

wird dann wohl tatsächlich<br />

seinem Namen Rechnung tragend<br />

allein Kernaussagen zur geplanten<br />

Verwaltungsreform beinhalten.<br />

WSV-Reform – BMVBS erläutert<br />

das weitere Vorgehen<br />

Mit Schreiben vom 3. August 2011 hat<br />

sich <strong>der</strong> Staatssekretär im BMVBS, Prof.<br />

Klaus-Dieter Scheurle, an die Mitarbeiter<br />

<strong>der</strong> WSV gewandt und über die weiteren<br />

Schritte betreffend die Verwaltungsreform<br />

und die Netzneustrukturierung<br />

informiert. Danach ist es nach<br />

wie vor nicht Ziel <strong>der</strong> Untersuchungen,<br />

zusätzliche Personal- und Sachmitteleinsparungen<br />

zu generieren. Das<br />

BMVBS ist überzeugt davon, dass unter<br />

den gegebenen Bedingungen nur dann<br />

Güterverkehre auf die Wasserstraße<br />

verlagert werden können, wenn Ausbau,<br />

Betrieb und Unterhaltung an Wasserstraßen<br />

mit hoher Verkehrsbedeutung<br />

konzentriert und die Aktivitäten<br />

an Wasserstraßen mit geringer o<strong>der</strong><br />

gar fehlen<strong>der</strong> Verkehrsfunktion reduziert<br />

werden. Vor dem Hintergrund <strong>der</strong><br />

begrenzten Ressourcen für Ausbau, Betrieb<br />

und Unterhaltung <strong>der</strong> Wasserstraßeninfrastruktur<br />

hätten <strong>der</strong> Verkehrsund<br />

<strong>der</strong> Haushaltsausschuss im Bun<strong>des</strong>tag<br />

die Notwendigkeit <strong>der</strong> Strukturierung<br />

<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>wasserstraßennetzes<br />

grundsätzlich anerkannt, das<br />

BMVBS aber aufgefor<strong>der</strong>t, vertiefende<br />

Detailuntersuchungen zu den Netzkriterien,<br />

zum Auf- und Abstieg einzelner<br />

Wasserstraßen in eine höhere o<strong>der</strong><br />

niedrigere Kategorie und zum Überprüfungsturnus<br />

<strong>der</strong> Klassifizierung durchzuführen,<br />

teilt <strong>der</strong> Staatssekretär seinen<br />

Mitarbeitern in <strong>der</strong> Verwaltung<br />

mit. Das BMVBS werde die Grundlagen<br />

für ein Wasserstraßenausbaugesetz<br />

schaffen und „die bereits laufenden<br />

Untersuchungen zur Neuordnung <strong>des</strong><br />

Gebührenrechts mit dem Ziel einer besseren<br />

Finanzierung <strong>der</strong> Infrastruktur“<br />

fortsetzen. Die Netzstruktur bleibe also<br />

weiterhin ein wesentliches Instrument<br />

für Investitionsentscheidungen und<br />

den weiteren Mo<strong>der</strong>nisierungsprozess.<br />

Zur Abarbeitung <strong>der</strong> Untersuchungen<br />

betreffend die WSV-Reform werden<br />

„weisungsfreie Kernteams“ in <strong>der</strong> WSV<br />

gebildet. Die Überprüfung und Bündelung<br />

<strong>der</strong> Netzkategorien, die Priorisierung<br />

<strong>der</strong> Investitionsmaßnahmen, die<br />

Vorbereitung eines Wasserstraßenausbaugesetzes,<br />

die Entwicklung eines<br />

neuen Gebührensystems sowie die Erarbeitung<br />

methodischer Grundlagen<br />

für eine umfassende Personalbedarfsermittlung<br />

und für Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen<br />

von Eigen- und Frem<strong>der</strong>ledigung<br />

laufen zurzeit parallel zu<br />

<strong>der</strong> bereits begonnenen Organisationsuntersuchung,<br />

so <strong>der</strong> Staatssekretär.<br />

Ahrensburger vs.<br />

Düsseldorfer Liste<br />

Die Bun<strong>des</strong>regierung hat gegenüber<br />

<strong>der</strong> SPD-Fraktion eine kleine Anfrage<br />

zur Umsetzung <strong>des</strong> Nationalen Hafen-<br />

kurz gemeldet<br />

konzepts (NHK) beantwortet (BT-Drs.<br />

17/7284) und sich unter an<strong>der</strong>em zur<br />

sog. Düsseldorfer Liste erklärt, die einige<br />

Bun<strong>des</strong>län<strong>der</strong> als Alternative zur sog.<br />

Ahrensburger Liste <strong>der</strong> vorrangigen<br />

Verkehrsvorhaben in Norddeutschland<br />

erarbeitet haben. Es treffe zu, dass einige<br />

Binnenlän<strong>der</strong> eine Liste mit 63 Verkehrsprojekten<br />

erstellt haben, die eine<br />

bessere Anbindung <strong>der</strong> Binnenhäfen<br />

gewährleisten sollen. Diese wurde laut<br />

Bun<strong>des</strong>regierung aber nicht offiziell in<br />

die Diskussion zur Umsetzung <strong>des</strong> NHK<br />

eingebracht. Das BMVBS habe im Lenkungsausschuss<br />

und Beirat deutlich gemacht,<br />

dass die Projekte auch nicht<br />

zum Gegenstand <strong>der</strong> Beratungen gemacht<br />

werden, da es sich beim NHK um<br />

einen Beschluss <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>kabinetts<br />

handele, <strong>der</strong> auch nur von diesem geän<strong>der</strong>t<br />

o<strong>der</strong> ergänzt werden könne. Die<br />

Liste werde allenfalls im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Erstellung <strong>des</strong> neuen Bun<strong>des</strong>verkehrswegeplans<br />

diskutiert. Ob<br />

diese Einschätzung vom Gewerbe und<br />

von den beteiligten Bun<strong>des</strong>län<strong>der</strong>n wi<strong>der</strong>spruchslos<br />

hingenommen wird,<br />

bleibt allerdings abzuwarten.<br />

Nationale Logistikkonferenz<br />

Rund 300 Experten aus Politik, Verkehrswirtschaft<br />

und Logistik folgten am<br />

13. Oktober 2011 <strong>der</strong> Einladung <strong>des</strong><br />

BMVBS zur „1. Nationalen Konferenz<br />

Güterverkehr und Logistik“ nach Hannover.<br />

Das BMVBS kam mit <strong>der</strong> Ausrichtung<br />

dieser Veranstaltung <strong>der</strong> Zusage<br />

nach, zur Optimierung <strong>der</strong> Kommunikation<br />

zwischen Politik und Verkehrsakteuren<br />

jährliche Netzwerkveranstaltungen<br />

durchzuführen. In vier Podiumsdiskussionen<br />

wurden die Themenkomplexe<br />

Planung und Nutzung <strong>der</strong> Verkehrsinfrastruktur,<br />

Organisation von Güterverkehr<br />

und Logistik, Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Verkehrswachstum und Klimaschutzziele<br />

behandelt. BDB-Präsident<br />

Dr. Gunther Jaegers ergriff im Podium<br />

C „Die Bedeutung <strong>der</strong> Logistik und<br />

ihrer Akteure – wie bleibt <strong>der</strong> Logistikstandort<br />

Deutschland wettbewerbsfähig?“<br />

das Wort. Er bestätigte, dass die<br />

deutsche Verkehrsinfrastruktur in Summe<br />

gut ist, bei <strong>der</strong> weltweiten Vermarktung<br />

<strong>der</strong> Logistikstandorte <strong>der</strong> „Meistertitel“<br />

im Bereich <strong>der</strong> Wasserstraßeninfrastruktur<br />

aber den Nie<strong>der</strong>län<strong>der</strong>n gebührt.<br />

Einlagige Containerverkehre im<br />

west<strong>deutschen</strong> Kanalsystem behin<strong>der</strong>-


14 REPORT - NR. 4, 2011<br />

kurz gemeldet<br />

ten z.B. die Binnenschifffahrt bei <strong>der</strong><br />

Nutzung ihrer Potenziale. Gleiches gelte<br />

für das Schiffshebewerk Scharnebeck.<br />

Hohes Vermarktungspotenzial bestehe<br />

aber im Bereich <strong>der</strong> Ausbildung zum<br />

Binnenschiffer, denn dort gebe es<br />

durchaus Erfolgsmeldungen. Dr. Jaegers<br />

verwies beispielhaft auf die steigende<br />

Zahl <strong>der</strong> Auszubildenden und auf das in<br />

<strong>der</strong> Trägerschaft <strong>des</strong> AdB befindliche<br />

Schulschiff „Rhein“ mit seinem Lehrgangsangebot.<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

sei dringend geboten, denn dem Binnenschifffahrtsgewerbe<br />

fehle ausreichend<br />

qualifiziertes Personal: „Auszubildende<br />

sind Investitionen in die Zukunft<br />

<strong>des</strong> Gewerbes“, so Dr. Jaegers. Es sei die<br />

Aufgabe <strong>der</strong> Branche, jungen Menschen<br />

ein attraktives Arbeitsumfeld zu bieten:<br />

„Das Binnenschiff muss als Lebensraum<br />

gestaltet werden.“<br />

FA Bunker- und<br />

Entsorgungsbetriebe<br />

Andreas Biniasch (NWB Nord- und<br />

Westdeutsche Bunker GmbH, Hamburg)<br />

ist Mitte September 2011 zum<br />

neuen Vorsitzenden <strong>des</strong> BDB-Fachausschusses<br />

Bunker- und Entsorgungsbetriebe<br />

gewählt worden. Er tritt die<br />

Nachfolge von Jürgen Johann (Rheintank<br />

GmbH, Duisburg) an, <strong>der</strong> zum 1.<br />

April 2012 in den Ruhestand treten wird.<br />

Den Platz <strong>des</strong> stellvertretenden Vorsitzenden<br />

nimmt Otto Uschtrin (Bunkerbetriebe<br />

Büchting GmbH, Duisburg) ein.<br />

Andreas Biniasch<br />

Kommission Tankschifffahrt<br />

Die Kommission Tankschifffahrt <strong>des</strong><br />

BDB hat in ihrer Sitzung Mitte Septem-<br />

INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFAHRT E. V.<br />

Andreas Grzib<br />

ber 2011 Andreas Grzib (Geschäftsführer<br />

Imperial Schifffahrt GmbH, Duisburg),<br />

als ordentliches Mitglied in die Kommission<br />

gewählt.<br />

Keine EU-Hilfen für<br />

„Waldhof“-Geschädigte<br />

Am 5. Oktober 2011 hat die EU-Kommission<br />

nun endlich die am 1. Februar 2011<br />

erhobene Frage <strong>der</strong> EBU nach Gewährung<br />

von Finanzhilfen im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Havarie <strong>des</strong> TMS „Waldhof”<br />

beantwortet. Nicht ganz überraschend<br />

teilt die Kommission mit, dass<br />

für finanzielle Hilfen aufgrund existenzbedrohen<strong>der</strong>,<br />

unvorhersehbarer Ereignisse<br />

im Transportsektor lei<strong>der</strong> kein<br />

EU-Etat zur Verfügung steht. Es sei u.a.<br />

im Rahmen <strong>der</strong> sog. de-minimis-Beihilfen<br />

in das Ermessen <strong>der</strong> EU-Mitgliedstaaten<br />

gestellt, entsprechende nationale<br />

Hilfsprogramme aufzulegen. Die<br />

Kommission verweist in ihrem Schreiben<br />

beispielhaft auf die im Jahr 2006<br />

gewährte Finanzhilfe Tschechiens im<br />

Zusammenhang mit <strong>der</strong> schlechten Befahrbarkeit<br />

<strong>der</strong> Elbe. Die entsprechenden<br />

Hilfeersuchen <strong>des</strong> BDB an die Bun<strong>des</strong>regierung<br />

waren allerdings bereits<br />

Anfang <strong>des</strong> Jahres abschlägig beschieden<br />

worden.<br />

BAG I – Marktbeobachtung<br />

„Jahresbericht 2010”<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

wird von <strong>der</strong> BAG im aktuellen Marktbeobachtungsbericht<br />

für das Jahr 2010 wie<br />

folgt zusammengefasst: „Die Binnenschifffahrt<br />

erzielte im Jahr 2010 – wie<br />

die Schiene – zweistellige prozentuale<br />

Mengen- und Leistungszuwächse im<br />

Vergleich zum Vorjahr. Sie partizipierte<br />

insbeson<strong>der</strong>e an <strong>der</strong> deutlichen Wie<strong>der</strong>belebung<br />

<strong>der</strong> Nachfrage im Stahl- und<br />

Energiebereich, <strong>der</strong> Chemiekonjunktur<br />

sowie dem Anstieg <strong>der</strong> Containerbeför<strong>der</strong>ungen<br />

im Seehafenhinterlandverkehr.<br />

Überproportionale Umschlagszuwächse<br />

waren im Jahr 2010 u.a. im<br />

Rheingebiet zu verzeichnen. In einem<br />

äußerst wettbewerbsintensiven Marktumfeld<br />

bauten ausländische Binnenschifffahrtsunternehmen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e<br />

aus den Nie<strong>der</strong>landen, ihre Marktanteile<br />

auf <strong>deutschen</strong> Wasserstraßen dabei<br />

weiter aus. Angesichts anhalten<strong>der</strong> und<br />

im Bereich <strong>der</strong> Tankschifffahrt tendenziell<br />

steigen<strong>der</strong> La<strong>der</strong>aumüberkapazitäten<br />

bewegten sich die Frachtraten sowohl<br />

in <strong>der</strong> Trockengüter- als auch <strong>der</strong><br />

Tankschifffahrt, die lediglich ein mo<strong>der</strong>ates<br />

Wachstum verzeichnete, im Jahr<br />

2010 auf vergleichsweise niedrigem Niveau.<br />

In beiden Marktsegmenten wurde<br />

die Umsatz- und Ertragsentwicklung <strong>der</strong><br />

Ree<strong>der</strong>eien, Befrachter und insbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>der</strong> Partikulierunternehmen im Jahr<br />

2010 durch die herrschende Marktlage<br />

wesentlich belastet. Dies spiegelte sich<br />

in einer leichten Zunahme <strong>der</strong> Insolvenzen<br />

und vermehrten Liquiditätsproblemen<br />

von Unternehmen wi<strong>der</strong>.” Die Studie<br />

steht als pdf unter www.bag.<br />

bund.de zum Download bereit.<br />

BAG II – Mittelfristprognose<br />

Sommer 2011<br />

Im August hat das BAG seine „Gleitende<br />

Mittelfristprognose für den Güterund<br />

Personenverkehr – Sommer 2011“<br />

veröffentlicht. In den Augen <strong>der</strong> Kölner<br />

Verkehrsexperten stellt sich die Situation<br />

<strong>der</strong> Binnenschifffahrt mittelfristig<br />

wie folgt dar: „Im bisherigen Verlauf<br />

<strong>des</strong> Jahres 2011 war die Binnenschifffahrt<br />

teilweise massiven Behin<strong>der</strong>ungen<br />

ausgesetzt, vor allem wegen <strong>des</strong><br />

Tankerunfalls bei St. Goarshausen, <strong>der</strong><br />

eine wochenlange Sperrung dieses bedeutenden<br />

Wasserstraßenabschnitts<br />

auslöste. Der daraus entstehende Effekt<br />

wird das Jahresergebnis <strong>der</strong> Transportleistung<br />

um etwa 2 % drücken. Insgesamt<br />

zeichnet sich für das Transportaufkommen<br />

ein Anstieg in Höhe von<br />

knapp 4 % ab, bei <strong>der</strong> Leistung fällt es<br />

mit rund 2 % spürbar geringer aus. Dennoch<br />

erreicht sie damit im Jahr 2011 nahezu<br />

das Vorkrisenniveau. Für das Jahr<br />

2012 ist eine weitere Abflachung <strong>des</strong>


INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFAHRT E. V. NR. 4, 2011 - REPORT 15<br />

Wachstums zu erwarten. Dies betrifft<br />

nahezu alle anteilsgewichtigen Güterbereiche,<br />

vor allem die Baustoffe, Montangüter<br />

und Mineralöl. Das gesamte<br />

Aufkommen dürfte um rund 1,5 % steigen.<br />

Die Leistung wird mit gut 3 % ein<br />

spürbar stärkeres Plus verbuchen. Damit<br />

bleiben die auf den Wasserstraßen<br />

beför<strong>der</strong>ten Mengen auch im Jahr 2012<br />

noch etwas (1 %) unter ihren bisherigen<br />

Höchstständen aus dem Jahr 2007,<br />

während die Leistung leicht (2 %) darüber<br />

liegen wird.” Die Studie steht<br />

als pdf unter www.bag.bund.de zum<br />

Download bereit.<br />

NAIADES<br />

Bis zum 1. September 2011 hat die EU-<br />

Kommission eine öffentliche Anhörung<br />

über ein mögliches Folgeprogramm von<br />

NAIADES durchgeführt. Daran haben<br />

sich 55 Interessenvertreter, u.a. auch<br />

BDB und EBU, beteiligt. Drei Schwerpunkte<br />

dieser Befragung sind die Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Infrastruktur, die Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Intermodalität sowie eine<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Berufsbildung in <strong>der</strong><br />

Binnenschifffahrt. Die Ergebnisse sollen<br />

demnächst auf <strong>der</strong> Website <strong>der</strong> Generaldirektion<br />

für Verkehr und Mobilität<br />

veröffentlicht werden. Aufgrund <strong>der</strong> Reorganisation<br />

<strong>der</strong> GD Verkehr hat die bisher<br />

für das PLATINA-Projekt zuständige<br />

Astrid Schlewing die Projektbetreuung<br />

an ihren belgischen Kollegen Marc Van<strong>der</strong>haegen<br />

abgegeben, <strong>der</strong> PLATINA<br />

noch bis zum 1. Juni 2012 begleiten wird.<br />

Der für Binnenschifffahrt zuständige<br />

Abteilungsleiter Dimitrios Theologitis<br />

würdigte bei <strong>der</strong> offiziellen Stabsübergabe<br />

im Rahmen <strong>des</strong> PLATINA Executive<br />

Board Treffens am 30. September 2011 in<br />

Wechsel in <strong>der</strong> PLATINA-Projektbetreuung<br />

Brüssel das außergewöhnliche Engagement<br />

<strong>der</strong> beiden EU-Beamten.<br />

KV-För<strong>der</strong>richtlinie ab 2012<br />

Die EU-Kommission prüft <strong>der</strong>zeit ihre<br />

Zustimmung zum aktuellen KV-Richtlinienentwurf<br />

<strong>des</strong> BMVBS. Im Juli 2011 hat<br />

das Ministerium im Rahmen einer Verbändeanhörung<br />

einen innerhalb <strong>der</strong><br />

Bun<strong>des</strong>regierung abgestimmten Entwurf<br />

vorgestellt, <strong>der</strong> im Grundsatz <strong>der</strong><br />

<strong>der</strong>zeit geltenden Richtlinie entspricht,<br />

aber auch einige Än<strong>der</strong>ungen vorsieht.<br />

Zukünftig sollen z.B. auch Wasserstraße-Wasserstraße-Umschlagvorgängegeför<strong>der</strong>t<br />

werden. Damit sollen ausdrücklich<br />

auch Hubs innerhalb <strong>der</strong> Transportkette<br />

in die För<strong>der</strong>ung einbezogen werden.<br />

Das BMVBS strebt zudem an, die<br />

Höchstför<strong>der</strong>quote auf hohem Niveau<br />

beizubehalten und lediglich von <strong>der</strong>zeit<br />

85 % auf 80 % zu senken. Die Berechnung<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>höhe soll zukünftig<br />

nicht mehr auf Basis einer Kostenvergleichsrechnung<br />

erfolgen, son<strong>der</strong>n anhand<br />

<strong>der</strong> Kapitalwertmethode, die nach<br />

Auskunft <strong>des</strong> Ministeriums die Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>der</strong> Projekte stärker in den<br />

Blick nehmen wird. Die Laufzeit <strong>der</strong><br />

Richtlinie wird laut Entwurf von drei auf<br />

vier Jahre verlängert, um eine höhere<br />

Rechtssicherheit für Investoren zu erzielen.<br />

Der Anspruch auf För<strong>der</strong>mittel soll<br />

trotz Intervention durch den BDB weiterhin<br />

an die Faktoren Eigentum bzw.<br />

Erbpacht geknüpft werden. Das BMVBS<br />

strebt eine direkte Anschlussför<strong>der</strong>ung<br />

ab dem 1. Januar 2012 an.<br />

Forum Binnenschifffahrt<br />

und Logistik<br />

Das Forum Binnenschifffahrt und Logistik<br />

hat seine Arbeit fortgesetzt. Am<br />

9. September 2011 fand in Berlin die<br />

konstituierende Sitzung statt. In einer<br />

ersten Aufgabenverteilung wurde besprochen,<br />

dass sich AdB, ver.di und BDS<br />

zukünftig dem Themenkreis „Personal“<br />

widmen werden. Der BDB wird sich <strong>des</strong><br />

Themenkreises „Infrastruktur” annehmen.<br />

Den Themenkreis „Innovationen”<br />

soll <strong>der</strong> VSM führen, während sich <strong>der</strong><br />

BÖB <strong>des</strong> Problems <strong>der</strong> Umwidmung<br />

von Hafenflächen bzw. heranrücken<strong>der</strong><br />

Wohnbebauung annehmen soll. Das<br />

BMVBS sieht sich in einer Sekretariatsfunktion<br />

und wird zudem <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Verbände nach einem Netzzustandsbericht<br />

für die Wasserstraßen<br />

kurz gemeldet<br />

nachgehen und sich um eine Dokumentation<br />

und Veröffentlichung <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

<strong>des</strong> Einsatzes von Partikelfiltern<br />

an Bord von Binnenschiffen bemühen.<br />

Zudem soll auf Anregung <strong>des</strong> BDB <strong>der</strong><br />

Frage nachgegangen werden, wie sich<br />

zukünftig die Schifffahrtsmärkte und<br />

die schifffahrtsrelevanten Gütergruppen<br />

entwickeln werden und welche<br />

Schiffstypen zukünftig vom Markt benötigt<br />

werden. Neben AdB, BDB, BDS,<br />

VSM und BÖB gehören auch DSLV, BDI,<br />

BUND sowie BGA dem Forum an. Vorgesehen<br />

ist, dass sich das Forum halbjährlich<br />

zusammenfinden wird. Das Forum<br />

wurde im Jahr 2003 seitens <strong>des</strong><br />

BMVBS gegründet, um das PLANCO-<br />

Gutachten zum Thema „Potentiale und<br />

Zukunft <strong>der</strong> <strong>deutschen</strong> Binnenschifffahrt“<br />

in einem praxisnahen Maßnahmenkatalog<br />

zusammenzufassen. 2004<br />

ist ein erster Abschlussbericht vorgelegt<br />

worden.<br />

Zahlen zur Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> Mo<strong>der</strong>nisierungsprogramms<br />

sind bis Ende Juni 2011 insgesamt<br />

101 Anträge bei <strong>der</strong> WSD West eingegangen.<br />

Davon bezogen sich 51 Anträge<br />

auf die För<strong>der</strong>ung von Neubauten,<br />

29 Anträge auf eine För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Erwerbs<br />

jüngerer Schiffe und 16 Anträge<br />

hatten eine För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

im Bereich <strong>des</strong> La<strong>der</strong>aums, <strong>des</strong> Arbeitsschutzes<br />

und <strong>der</strong> Umweltfreundlichkeit<br />

zum Gegenstand. Den zwei Anträgen<br />

auf Genehmigung von Pilotvorhaben<br />

konnte nicht entsprochen werden,<br />

da eine Verwaltungsleitlinie für Pilotvorhaben<br />

seltsamerweise nach wie<br />

vor fehlt. Insgesamt 17 Anträge wurden<br />

bewilligt, 32 abgelehnt, die restlichen<br />

Anträge sind noch nicht beschieden.<br />

Das För<strong>der</strong>programm läuft planmäßig<br />

zum 31. Dezember 2011 aus.<br />

Haushaltsentwurf 2012<br />

Für den Erhalt und Ausbau <strong>der</strong> Flüsse<br />

und Kanäle sollen im Jahr 2012 rund<br />

850 Mio. Euro zur Verfügung stehen.<br />

Damit wird die Investitionslinie <strong>des</strong> Jahres<br />

2011 nahezu unverän<strong>der</strong>t fortgeführt.<br />

Seitens <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>regierung<br />

wird die Absicht <strong>des</strong> Koalitionsvertrages<br />

umgesetzt, die Investitionsmittel<br />

auch im Bereich <strong>der</strong> Wasserstraßen auf<br />

hohem Niveau zu verstetigen. Vor dem<br />

Hintergrund <strong>der</strong> Anfang 2011 seitens<br />

<strong>des</strong> BMVBS im Bericht zur WSV-Reform


16 REPORT - NR. 4, 2011<br />

kurz gemeldet<br />

eingeräumten Haushaltslücke von rund<br />

500 Mio. Euro pro Jahr kann dieser<br />

Haushaltsansatz jedoch nicht zufrieden<br />

stellen. Bei einem jährlichen Bedarf von<br />

rund 1,3 Mrd. Euro sind die geplanten Finanzmittel<br />

deutlich zu gering, um<br />

sämtliche Erhaltungs- und Ausbaumaßnahmen<br />

an den See- und Binnenwasserstraßen<br />

realisieren zu können.<br />

Gewerbepolitisch lassen sich dem<br />

Haushaltsentwurf folgende erfreuliche<br />

Entwicklungen entnehmen: Der Etat<br />

für die För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Kombinierten<br />

Verkehrs soll von <strong>der</strong>zeit etwa 80 Mio.<br />

Euro im Jahr 2012 auf rund 94 Mio. Euro<br />

steigen. Darüber hinaus werden trotz<br />

strikter Einsparvorgaben die Ausbildungsbeihilfen<br />

und die Beihilfen für<br />

Schiffsjungenheime und Schifferkin<strong>der</strong>heime<br />

<strong>der</strong> Binnenschifffahrt auf unverän<strong>der</strong>tem<br />

Niveau fortgeschrieben. Dem<br />

Binnenschifffahrtsgewerbe ist es zudem<br />

gelungen, eine weitere Verlängerung<br />

<strong>des</strong> Motorenför<strong>der</strong>programms um<br />

ein Jahr zu erzielen; 2012 soll erneut ein<br />

Betrag in Höhe von 1 Mio. Euro bereitgestellt<br />

werden. Für das Mo<strong>der</strong>nisierungsprogramm<br />

sind trotz Intervention<br />

<strong>des</strong> BDB künftig keine Finanzmittel<br />

mehr vorgesehen. Der Haushaltsausschuss<br />

plant, den Entwurf am 10. November<br />

2011 in <strong>der</strong> sogenannten Bereinigungssitzung<br />

zu verabschieden und<br />

zwei Wochen später abschließend im<br />

Plenum zu beraten.<br />

Termine<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> Forschungsprogramms<br />

„Maritime Technologien <strong>der</strong><br />

nächsten Generation“ <strong>des</strong> BMWi ist<br />

die Transportverlagerung von <strong>der</strong><br />

Straße auf die Binnenwasserstraßen<br />

ein wesentlicher Schwerpunkt im<br />

Komplex Schifffahrt. Am 9. November<br />

2011 findet <strong>des</strong>halb im Auftrag<br />

<strong>des</strong> Ministeriums eine Informationsveranstaltung<br />

zum Themenschwerpunkt<br />

„Forschung und Entwicklung<br />

zur Verlagerung von Transporten auf<br />

die Binnenwasserstraßen“ in Hannover<br />

statt.<br />

Die EBU wird am 17. Januar 2012 in<br />

Straßburg unter dem Motto „10 th<br />

Anniversary EBU - Sailing ahead“<br />

ihr traditionelles Jahresseminar mit<br />

hochkarätigen Vertretern <strong>der</strong> EU-Politik<br />

abhalten. Neben dem Vizepräsi-<br />

INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFAHRT E. V.<br />

Adressfeld<br />

© Kalmbach<br />

Hafenrundfahrt in Duisburg: Schule trifft Wirtschaft<br />

AK Schule/Wirtschaft<br />

Mitte Oktober 2011 informierten sich die<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>des</strong> Arbeitskreises Schule/<br />

Wirtschaft <strong>des</strong> Unternehmerverban<strong>des</strong><br />

Ratingen über den umweltfreundlichen<br />

Verkehrsträger Binnenschifffahrt sowie<br />

Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten.<br />

An Bord <strong>des</strong> Bereisungsschiffs<br />

„Möwe“ erläuterte BDB-Vizepräsident<br />

Georg Hötte (Rhenus PartnerShip<br />

denten und Verkehrskommissar <strong>der</strong><br />

EU-Kommission, Siim Kallas, wird unter<br />

an<strong>der</strong>em Jean-Eric Paquet, Leiter<br />

<strong>der</strong> Direktion B „Europäisches Mobilitätsnetzwerk“<br />

<strong>der</strong> GD Verkehr, an <strong>der</strong><br />

Veranstaltung teilnehmen.<br />

Die zweite europaweite Leitveranstaltung<br />

im Rahmen <strong>des</strong> PLATINA-<br />

Projektes findet am 14. und 15. März<br />

2012 in Wien statt. „Barge to Business<br />

2012“ wird erneut Treffpunkt<br />

sein für alle Interessierten <strong>des</strong> Systems<br />

Binnenschifffahrt in Europa.<br />

Neben einem Konferenzteil wird die<br />

Veranstaltung die Gelegenheit zu im<br />

Vorfeld organisierten Gesprächen<br />

zwischen im Donauraum tätigen Binnenschifffahrts-<br />

und Logistikdienstleistern<br />

und <strong>der</strong>en potenziellen Kunden<br />

bieten.<br />

GmbH & Co. KG, Duisburg) den Lehrerinnen<br />

und Lehrern <strong>der</strong> weiterführenden<br />

Schulen aus Ratingen die Vorteile<br />

<strong>der</strong> Binnenschifffahrt für den Gütertransport.<br />

Begleitet wurde er von AdB-<br />

Referentin Katja Wenkel, die Antworten<br />

auf die Fragen nach Ausbildungsmöglichkeiten,<br />

Berufsbil<strong>der</strong>n und Aufstiegsmöglichkeiten<br />

in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

gab.<br />

Impressum<br />

HERAUSGEBER: Bun<strong>des</strong>verband<br />

<strong>der</strong> Deut schen Binnenschiffahrt<br />

e. V. (BDB). Präsident: Dr. Gunther<br />

Jaegers. Redaktion und verantwortlich<br />

für den Inhalt: Geschäftsführer<br />

RA Jens Schwanen, Sprecher<br />

<strong>der</strong> Geschäftsführung.<br />

ANSCHRIFT:<br />

Dammstraße 15-17<br />

47119 Duisburg<br />

Telefon 02 03 / 8 00 06 50<br />

Telefax 02 03 / 8 00 06 21<br />

InfoBDB@Binnenschiff.de<br />

http://www.binnenschiff.de<br />

LAYOUT UND SATZ: knauer<strong>des</strong>ign,<br />

Overath, www.knauer<strong>des</strong>ign.de.<br />

DRUCK: Baecker + Häbel Satz und<br />

Druck GmbH, Willich.<br />

Der Report ist zum Postzeitungsdienst<br />

zugelassen und hat das Vertriebskennzeichen<br />

K 122 88. Der Bezug<br />

ist kostenlos. Nachdruck ist<br />

gegen Belegexemplar erlaubt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!