informationen des bundesverbandes der deutschen binnenschiffahrt ...

14 REPORT - NR. 4, 2011
kurz gemeldet
ten z.B. die Binnenschifffahrt bei der
Nutzung ihrer Potenziale. Gleiches gelte
für das Schiffshebewerk Scharnebeck.
Hohes Vermarktungspotenzial bestehe
aber im Bereich der Ausbildung zum
Binnenschiffer, denn dort gebe es
durchaus Erfolgsmeldungen. Dr. Jaegers
verwies beispielhaft auf die steigende
Zahl der Auszubildenden und auf das in
der Trägerschaft des AdB befindliche
Schulschiff „Rhein“ mit seinem Lehrgangsangebot.
Aus- und Weiterbildung
sei dringend geboten, denn dem Binnenschifffahrtsgewerbe
fehle ausreichend
qualifiziertes Personal: „Auszubildende
sind Investitionen in die Zukunft
des Gewerbes“, so Dr. Jaegers. Es sei die
Aufgabe der Branche, jungen Menschen
ein attraktives Arbeitsumfeld zu bieten:
„Das Binnenschiff muss als Lebensraum
gestaltet werden.“
FA Bunker- und
Entsorgungsbetriebe
Andreas Biniasch (NWB Nord- und
Westdeutsche Bunker GmbH, Hamburg)
ist Mitte September 2011 zum
neuen Vorsitzenden des BDB-Fachausschusses
Bunker- und Entsorgungsbetriebe
gewählt worden. Er tritt die
Nachfolge von Jürgen Johann (Rheintank
GmbH, Duisburg) an, der zum 1.
April 2012 in den Ruhestand treten wird.
Den Platz des stellvertretenden Vorsitzenden
nimmt Otto Uschtrin (Bunkerbetriebe
Büchting GmbH, Duisburg) ein.
Andreas Biniasch
Kommission Tankschifffahrt
Die Kommission Tankschifffahrt des
BDB hat in ihrer Sitzung Mitte Septem-
INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFAHRT E. V.
Andreas Grzib
ber 2011 Andreas Grzib (Geschäftsführer
Imperial Schifffahrt GmbH, Duisburg),
als ordentliches Mitglied in die Kommission
gewählt.
Keine EU-Hilfen für
„Waldhof“-Geschädigte
Am 5. Oktober 2011 hat die EU-Kommission
nun endlich die am 1. Februar 2011
erhobene Frage der EBU nach Gewährung
von Finanzhilfen im Zusammenhang
mit der Havarie des TMS „Waldhof”
beantwortet. Nicht ganz überraschend
teilt die Kommission mit, dass
für finanzielle Hilfen aufgrund existenzbedrohender,
unvorhersehbarer Ereignisse
im Transportsektor leider kein
EU-Etat zur Verfügung steht. Es sei u.a.
im Rahmen der sog. de-minimis-Beihilfen
in das Ermessen der EU-Mitgliedstaaten
gestellt, entsprechende nationale
Hilfsprogramme aufzulegen. Die
Kommission verweist in ihrem Schreiben
beispielhaft auf die im Jahr 2006
gewährte Finanzhilfe Tschechiens im
Zusammenhang mit der schlechten Befahrbarkeit
der Elbe. Die entsprechenden
Hilfeersuchen des BDB an die Bundesregierung
waren allerdings bereits
Anfang des Jahres abschlägig beschieden
worden.
BAG I – Marktbeobachtung
„Jahresbericht 2010”
Die Entwicklung der Binnenschifffahrt
wird von der BAG im aktuellen Marktbeobachtungsbericht
für das Jahr 2010 wie
folgt zusammengefasst: „Die Binnenschifffahrt
erzielte im Jahr 2010 – wie
die Schiene – zweistellige prozentuale
Mengen- und Leistungszuwächse im
Vergleich zum Vorjahr. Sie partizipierte
insbesondere an der deutlichen Wiederbelebung
der Nachfrage im Stahl- und
Energiebereich, der Chemiekonjunktur
sowie dem Anstieg der Containerbeförderungen
im Seehafenhinterlandverkehr.
Überproportionale Umschlagszuwächse
waren im Jahr 2010 u.a. im
Rheingebiet zu verzeichnen. In einem
äußerst wettbewerbsintensiven Marktumfeld
bauten ausländische Binnenschifffahrtsunternehmen,
insbesondere
aus den Niederlanden, ihre Marktanteile
auf deutschen Wasserstraßen dabei
weiter aus. Angesichts anhaltender und
im Bereich der Tankschifffahrt tendenziell
steigender Laderaumüberkapazitäten
bewegten sich die Frachtraten sowohl
in der Trockengüter- als auch der
Tankschifffahrt, die lediglich ein moderates
Wachstum verzeichnete, im Jahr
2010 auf vergleichsweise niedrigem Niveau.
In beiden Marktsegmenten wurde
die Umsatz- und Ertragsentwicklung der
Reedereien, Befrachter und insbesondere
der Partikulierunternehmen im Jahr
2010 durch die herrschende Marktlage
wesentlich belastet. Dies spiegelte sich
in einer leichten Zunahme der Insolvenzen
und vermehrten Liquiditätsproblemen
von Unternehmen wider.” Die Studie
steht als pdf unter www.bag.
bund.de zum Download bereit.
BAG II – Mittelfristprognose
Sommer 2011
Im August hat das BAG seine „Gleitende
Mittelfristprognose für den Güterund
Personenverkehr – Sommer 2011“
veröffentlicht. In den Augen der Kölner
Verkehrsexperten stellt sich die Situation
der Binnenschifffahrt mittelfristig
wie folgt dar: „Im bisherigen Verlauf
des Jahres 2011 war die Binnenschifffahrt
teilweise massiven Behinderungen
ausgesetzt, vor allem wegen des
Tankerunfalls bei St. Goarshausen, der
eine wochenlange Sperrung dieses bedeutenden
Wasserstraßenabschnitts
auslöste. Der daraus entstehende Effekt
wird das Jahresergebnis der Transportleistung
um etwa 2 % drücken. Insgesamt
zeichnet sich für das Transportaufkommen
ein Anstieg in Höhe von
knapp 4 % ab, bei der Leistung fällt es
mit rund 2 % spürbar geringer aus. Dennoch
erreicht sie damit im Jahr 2011 nahezu
das Vorkrisenniveau. Für das Jahr
2012 ist eine weitere Abflachung des