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Nationale Verkehrs- und Gewerbepolitik - Bundesverband der ...

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Geschäftsbericht 2002/2003<br />

B<strong>und</strong>esverband<br />

<strong>der</strong> Deutschen<br />

Binnenschiffahrt e.V.


Geschäftsbericht<br />

2002/2003<br />

BUNDESVERBAND DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFAHRT E. V.<br />

Redaktionsschluß: 21. Juli 2003


Herausgeber:<br />

B<strong>und</strong>esverband <strong>der</strong> Deutschen Binnenschiffahrt e. V. (BDB)<br />

Dammstraße 15–17<br />

47119 Duisburg-Ruhrort<br />

Telefon: +49 (0)2 03 / 8 00 06-50<br />

Telefax: +49 (0)2 03 / 8 00 06-21<br />

Internet: www.Binnenschiff.de<br />

E-mail: InfoBDB@Binnenschiff.de<br />

Gesamtherstellung: Baecker+Häbel Satz <strong>und</strong> Druck GmbH, Willich<br />

Bildnachweis:<br />

Sämtliche Abbildungen: BDB e.V., außer:<br />

Seite 3: Imperial Ree<strong>der</strong>ei GmbH<br />

Seite 19: Ree<strong>der</strong>ei Schwaben GmbH<br />

Seite 36: Ludwig & Jakob Götz GmbH & Co. KG<br />

Seite 39: Imperial Ree<strong>der</strong>ei GmbH<br />

Seite 49: VTG Lehnkering Ree<strong>der</strong>ei GmbH<br />

2 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


Inhaltsverzeichnis<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Situation des <strong>Verkehrs</strong>trägers Binnenschifffahrt 7<br />

Lage <strong>der</strong> deutschen Binnenschifffahrt 8<br />

Kernfor<strong>der</strong>ungen des BDB 10<br />

<strong>Nationale</strong> <strong>Verkehrs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gewerbepolitik</strong> 13<br />

Die Binnenschifffahrt <strong>und</strong> die Infrastruktur 13<br />

BDB nimmt zur binnenschifffahrtsfeindlichen Koalitionsvereinbarung Stellung 13<br />

BDB begrüßt gewerbefre<strong>und</strong>liche Aussagen <strong>der</strong> <strong>Verkehrs</strong>ministerkonferenz 2002 14<br />

BDB kritisiert den mangelhaften Entwurf des BVWP 2003 15<br />

BDB kritisiert Abweichung von bewilligten <strong>und</strong> tatsächlich verausgabten Mitteln 18<br />

BDB for<strong>der</strong>t ausreichende Personalausstattung in WSV <strong>und</strong> BMVBW 18<br />

Infrastruktur: Stand <strong>der</strong> Dinge <strong>und</strong> For<strong>der</strong>ungen des BDB 19<br />

BDB vertritt die Binnenschifffahrt auf <strong>der</strong> „Maritimen Konferenz“ in Lübeck 24<br />

BDB vertritt das Binnenschifffahrtsgewerbe in <strong>der</strong> „Mobilitätsoffensive“ 26<br />

Die Binnenschifffahrt <strong>und</strong> <strong>der</strong> Umweltschutz 26<br />

BDB kritisiert Einflussnahme durch das B<strong>und</strong>esumweltministerium 26<br />

BDB interveniert gegen Anwendung <strong>der</strong> FFH-Richtlinie 27<br />

BDB kommentiert schlecht recherchierte NABU-Vorschläge 27<br />

Ratifizierungsverfahren für Abfallübereinkommen läuft 28<br />

Abgasarme Motoren sollen europaweit verwendet werden 29<br />

Schwefelgehalt im Gasöl reduzieren 29<br />

Die Binnenschifffahrt <strong>und</strong> die gewerblichen Rahmenbedingungen 30<br />

BDB for<strong>der</strong>t Reform des § 6 b EStG 30<br />

BDB unterbreitet Vorschläge zur Verwendung <strong>der</strong> Zinsen gemäß BinSchFondsG 31<br />

BDB begrüßt Fortsetzung <strong>der</strong> Ausbildungsför<strong>der</strong>ung durch die B<strong>und</strong>esregierung 31<br />

Die Binnenschifffahrt <strong>und</strong> die nautisch-technischen Rahmenbedingungen 31<br />

Tankschifffahrt <strong>und</strong> Transport gefährlicher Güter 33<br />

Bunkerbetriebe 36<br />

Kombinierter Verkehr 36<br />

Fahrgastschifffahrt 37<br />

Internationale Gewerbe- <strong>und</strong> <strong>Verkehrs</strong>politik 39<br />

EU-Osterweiterung 39<br />

BDB setzt sich für prioritäre Wasserstraßenprojekte bei TEN-Fortschreibung ein 39<br />

BDB sieht Chancen in <strong>der</strong> EU-Osterweiterung 40<br />

BDB for<strong>der</strong>t erfolglos befristete Kabotagebeschränkungen 40<br />

BDB plädiert für Erhalt <strong>der</strong> bilateralen Abkommen 40<br />

BDB for<strong>der</strong>t erfolgreich die Aufhebung <strong>der</strong> Festfrachten im Wechselverkehr 40<br />

Pönalezahlung in <strong>der</strong> EU abgeschafft 40<br />

Europäische Binnenschifffahrts-Union 41<br />

BDB vertritt über die EBU die Interessen <strong>der</strong> deutschen Binnenschifffahrt 41<br />

EBU <strong>und</strong> ESO rücken in <strong>der</strong> NTK enger zusammen 41<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 3


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Reservefonds 41<br />

EU-Kommission gestattet Verzinsung <strong>der</strong> Mittel im nationalen Fonds 41<br />

EBU plädiert für Reservierung <strong>der</strong> Mittel im Reservefonds 41<br />

EU-Kommission lehnt Vorschläge von EBU <strong>und</strong> ESO ab 41<br />

EBU lässt Gutachten zum EU-Reservefonds erstellen 42<br />

Rechtsvereinheitlichung in Europa schreitet fort 42<br />

CMNI eint Haftungssysteme an Rhein <strong>und</strong> Donau 42<br />

Umwelthaftungsrichtlinie bedroht umweltfre<strong>und</strong>lichen Transport von Gefahrgut 42<br />

CRDNI ist weiter zu entwickeln 43<br />

Europäische Schubbedingungen 43<br />

Mehrwertsteuer in den Nie<strong>der</strong>landen <strong>und</strong> Belgien 43<br />

EU legt För<strong>der</strong>programm Marco Polo auf 43<br />

Öffentlichkeitsarbeit 44<br />

Aus dem Verband 46<br />

BDB befindet sich im Schulterschluss mit verladen<strong>der</strong> Industrie <strong>und</strong> Spediteuren 46<br />

BDB im Vorstand des SPC vertreten 46<br />

BDB vertritt das Gewerbe im IVR-Workshop zu „Grenzen <strong>der</strong> Versicherbarkeit“ 46<br />

„eBusi-Net“-Projekt endet 47<br />

BDB richtet „Internationalen Binnenschifffahrtstag“ aus 47<br />

Aufnahme <strong>der</strong> ERSTU Sektion Deutsche Binnenschiffahrt 48<br />

BDB erhält vom BDS eine Absage zur Verbändefusion 48<br />

Neubesetzung von Präsidium <strong>und</strong> Vorstand 48<br />

Neumitglie<strong>der</strong> 49<br />

Bericht <strong>der</strong> Geschäftsstelle Berlin des BDB 50<br />

Veröffentlichungen des BDB 51<br />

Verbandsorganisation 54<br />

Mitglie<strong>der</strong>verzeichnis 57<br />

Statistischer Anhang 60<br />

4 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


MS „Henneburg“ (105,7 x 11,10 m, 2,70 m Tiefgang, Baujahr 1973) auf dem Nie<strong>der</strong>rhein bei Duisburg<br />

GESCHÄFTSBERICHT 2002/2003<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 5


GESCHÄFTSBERICHT 2002/2003<br />

TMS „Eiltank 23“ (105 x 10,50 m, Tiefgang: 2,50, Leichter: 80 x 9,00 m, Tiefgang: 3,30 m) auf dem Nie<strong>der</strong>rhein bei Duisburg<br />

6 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


Situation des <strong>Verkehrs</strong>trägers Binnenschifffahrt<br />

Konjunkturelle Lage<br />

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer<br />

langanhaltenden Schwächeperiode. Seit Mitte des<br />

Jahres 2000 durchlebt die Konjunktur einen Wechsel<br />

von Rezession <strong>und</strong> Stagnation mit allenfalls verhaltenen<br />

Erholungsphasen. Nach einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes<br />

um 0,6% im Jahre 2001 sah die Lage<br />

in 2002 noch schlechter aus: Das Bruttoinlandsprodukt<br />

nahm nur noch um 0,2% zu.<br />

Die ersten Monate des Jahres 2003 standen unter dem<br />

Vorzeichen <strong>der</strong> Irak-Krise. Zum Glück hielten sich <strong>der</strong>en<br />

Folgen in engen Grenzen: Mit Ausbruch des nur kurzen<br />

Krieges bildete sich – für viele unerwartet – <strong>der</strong> Ölpreis<br />

zurück, Aktienkurse erholten sich <strong>und</strong> die Abwertung des<br />

US-Dollars gegenüber dem Euro kam zum Stillstand.<br />

Die Regierungen <strong>der</strong> Industriestaaten stehen<br />

angesichts <strong>der</strong> aktuellen konjunkturellen Problemlage<br />

vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung, gesellschaftlich akzeptierte<br />

geld- <strong>und</strong> fiskalpolitische Maßnahmen ergreifen zu<br />

müssen. Anzeichen für eine solche Politik zeigen sich an<br />

unterschiedlichen Stellen. Es bleibt zu hoffen, dass die<br />

wirtschaftlichen Auftriebskräfte angesichts <strong>der</strong> bereits<br />

ergriffenen <strong>und</strong> <strong>der</strong> angekündigten Maßnahmen die<br />

Oberhand gewinnen.<br />

Gesamtentwicklung des Systems<br />

Binnenschiff/Wasserstraße<br />

Die Binnenschifffahrt ist aufgr<strong>und</strong> ihrer Leistungsmerkmale<br />

ein unverzichtbarer Teil unseres <strong>Verkehrs</strong>systems.<br />

Die breite Anerkennung durch alle gesellschaftlichen<br />

Gruppen hindurch hilft<br />

wenig, wenn die Wirtschaft am Boden<br />

liegt <strong>und</strong> die Nachfrage nach den<br />

Dienstleistungen <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

nachgibt. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e überrascht<br />

es nicht, dass das Transportaufkommen<br />

auf B<strong>und</strong>eswasserstraßen nach dem Rekordjahr<br />

2000 in den beiden folgenden<br />

Jahren auf 236,1 bzw. 231,7 Mio. t gesunken<br />

ist. Damit liegt das Aufkommen<br />

<strong>der</strong> Binnenschifffahrt auf einem Niveau,<br />

das in etwa dem Durchschnitt <strong>der</strong><br />

letzten 10 Jahre entspricht.<br />

Ein deutliches Zeichen von Verän<strong>der</strong>ungen<br />

ergibt sich aus <strong>der</strong> auf B<strong>und</strong>eswasserstraßen<br />

erbrachten <strong>Verkehrs</strong>leistung:<br />

SITUATION DES VERKEHRSTRÄGERS BINNENSCHIFFFAHRT<br />

Diese ist gegenüber 2000 (66,6 Mrd. tkm) zwar nach<br />

2001 (64,8 Mrd. tkm) ebenfalls ein zweites mal auf<br />

64,2 Mrd. tkm gesunken. Mit diesem Ergebnis liegt die<br />

Binnenschifffahrt aber noch deutlich über dem Durchschnitt<br />

<strong>der</strong> letzten 10 Jahre.<br />

Unterschiedliche Teilmärkte<br />

MS „Wendelin II“ im Duisburger Hafen<br />

Nach wie vor wird das Transportaufkommen <strong>der</strong><br />

Binnenschifffahrt von traditionellen Massengütern bestimmt.<br />

Fast die Hälfte des gesamten Güteraufkommens<br />

<strong>der</strong> Binnenschifffahrt entfällt auf die drei beson<strong>der</strong>s<br />

konjunkturanfälligen Gütergruppen Baustoffe, Kohlen<br />

sowie Erze <strong>und</strong> Metallabfälle. Geht <strong>der</strong> Transport dieser<br />

Gütergruppen spürbar zurück, hat dies erhebliche Folgen<br />

für die Binnenschifffahrt.<br />

Abweichend von <strong>der</strong> eher negativen Gesamtentwicklung<br />

ist die Nachfrage nach dem Transport für<br />

Erzeugnisse <strong>der</strong> chemischen Industrie <strong>und</strong> für Mineralölprodukte<br />

deutlich besser verlaufen. In diesem Teilmarkt<br />

konnten konjunkturelle Einflüsse durch Son<strong>der</strong>einflüsse<br />

überkompensiert werden. Zu solchen Son<strong>der</strong>einflüssen<br />

gehörten z.B. die Än<strong>der</strong>ung des Schwefelgehaltes <strong>der</strong><br />

Kraftstoffe <strong>und</strong> zuletzt eine kurzfristige Nachfrageerhöhung<br />

wegen <strong>der</strong> Irak-Krise. Uneingeschränkt positiv<br />

verläuft die Entwicklung im Bereich des Containertransports<br />

mit Binnenschiffen – auch wenn <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />

Containertransporte am Gesamtaufkommen mit r<strong>und</strong><br />

4% noch gering ist. Wenn die Entwicklung so weitergeht,<br />

wird das vom Planco-Institut für 2010 prognostizierte<br />

Ziel, das Erreichen einer auf dem Wasser transportierten<br />

Menge von 2 Mio. TEU, schon einige Jahre<br />

früher erreicht.<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 7


LAGE DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFFAHRT<br />

Lage <strong>der</strong> deutschen Binnenschifffahrt<br />

Ertragslage<br />

Auf den verschiedenen<br />

Teilmärkten <strong>der</strong><br />

Binnenschifffahrt<br />

entwickelte sich die<br />

Ertragslage sehr unterschiedlich.<br />

In <strong>der</strong> Tankschifffahrt<br />

konnte das<br />

Jahr 2002 erneut mit<br />

einem erfreulichen Ergebnis<br />

abgeschlossen<br />

werden. Hiervon abweichend<br />

erlebte die<br />

BDB-Präsident Heinz Hofmann<br />

Trockengüterschifffahrt<br />

ein außerordentlich<br />

schlechtes Wirtschaftsjahr mit extrem niedrigen<br />

Frachtraten – sowohl im Bereich längerfristiger Kontraktraten<br />

als auch kurzfristiger Marktfrachten.<br />

Perspektiven für 2003<br />

Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Abfassung dieses Geschäftsberichtes<br />

muss man damit rechnen, dass das zweite<br />

Halbjahr 2003 noch keinen konjunkturellen Umschwung<br />

mit sich bringt. Wenn die wirtschaftspolitischen Bemühungen<br />

überhaupt schon in diesem Jahr eine<br />

spürbare Wirkung entfalten, darf man im Bereich <strong>der</strong><br />

Binnenschifffahrt wohl nicht mehr erwarten, als ein<br />

gegenüber dem Vorjahr ausgeglichenes Ergebnis. Die<br />

Daten über den Binnenschiffsverkehr in den ersten<br />

Monaten dieses Jahres stehen nicht im Wi<strong>der</strong>spruch zu<br />

dieser Erwartung.<br />

Wirtschaftliche Lage <strong>der</strong> Fahrgastschifffahrt<br />

Nach einem befriedigenden Abschluss <strong>der</strong> Saison<br />

2002 hatte die Tagesausflugsschifffahrt am Anfang <strong>der</strong><br />

Saison 2003 Umsatzrückgänge hinzunehmen. An touristischen<br />

Zentren schaffte das gute Wetter an den<br />

Wochenenden des Frühsommers einen willkommenen<br />

Ausgleich.<br />

Der Kabinendienst sowie <strong>der</strong> Tagesdienst in Regionen<br />

mit beson<strong>der</strong>s großem Anteil überseeischer Touristen<br />

musste die Auswirkungen <strong>der</strong> Irak- <strong>und</strong> SARS-Krise<br />

verkraften. Charterfahrten im wetterunabhängigen Geschäft<br />

mit Besuchern aus Asien wurden vielfach abgesagt.<br />

Die Zahl <strong>der</strong> eingesetzten Schiffe stieg im Vergleich<br />

zum Vorjahr leicht von 943 auf 955 Fahrzeuge.<br />

Anteil <strong>der</strong> deutschen Flotte am <strong>Verkehrs</strong>geschehen<br />

Abweichend von <strong>der</strong> Gesamtentwicklung nimmt <strong>der</strong><br />

von Binnenschiffen unter deutscher Flagge erbrachte<br />

Anteil am <strong>Verkehrs</strong>geschehen in den letzten 10 Jahren<br />

kontinuierlich ab. Das von deutschen Schiffen transportierte<br />

Güteraufkommen ist von etwa 100 Mio. t auf<br />

84,9 Mio. t im Jahr 2002 gesunken. Dies gilt auch für<br />

die <strong>Verkehrs</strong>leistung, die von r<strong>und</strong> 25,0 Mrd. tkm auf<br />

22,0 Mrd. tkm abgenommen hat. Durch diese Entwicklung<br />

sinkt <strong>der</strong> Marktanteil <strong>der</strong> deutschen Binnenschiffe<br />

immer weiter ab. Der von <strong>der</strong> deutschen Binnenflotte<br />

erwirtschaftete Anteil an dem auf deutschen Wasserstraßen<br />

erbrachten Transportaufkommen sank von 44,1%<br />

im Jahre 1993 auf 36,6% im Jahre 2002.<br />

MS „Zufriedenheit“ in <strong>der</strong> Schleuse Mei<strong>der</strong>ich<br />

8 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


Schubverband „Herkules IV“ auf dem Rhein<br />

Flottenbestand<br />

Die Binnenschiffsflotte (ohne Schub- <strong>und</strong> Schleppboote<br />

sowie Trägerschiffsleichter) verringerte sich seit<br />

dem 1. Januar 1994 bis zum 1. Januar 2003 nach<br />

Anzahl um r<strong>und</strong> 1.000 Schiffe o<strong>der</strong> 30% auf 2.352<br />

Schiffe, nach Tragfähigkeit um ca. knapp 800.000 t<br />

o<strong>der</strong> 25% auf 2,6 Mio. t. Das Durchschnittsalter <strong>der</strong><br />

Motorgüterschiffe hat sich zwischen 1994 <strong>und</strong> 2003<br />

wie folgt erhöht: bei Trockengüterschiffen von 47,5<br />

Jahren auf inzwischen 51,8 Jahre <strong>und</strong> bei Tankschiffen<br />

von 27,4 Jahren auf inzwischen 31,3 Jahre. Die<br />

deutsche Binnenschiffsflotte liegt damit insgesamt nach<br />

Anzahl, Tragfähigkeit <strong>und</strong> Altersstruktur in einem negativen<br />

Trend.<br />

Gewerbe/Unternehmen<br />

Die Unternehmen in <strong>der</strong> deutschen Binnenschifffahrt<br />

sind überwiegend mittelständisch strukturiert. Die Anzahl<br />

<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Güterschifffahrt tätigen gewerblichen Binnenschifffahrtsunternehmen<br />

(ohne Schub- <strong>und</strong> Schleppschifffahrt)<br />

ist seit Jahren rückläufig. Von 1999 bis 2001<br />

nahm die Zahl dieser Unternehmen um knapp 10% auf<br />

nur noch 892 Unternehmen ab. Die weitaus überwiegende<br />

LAGE DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFFAHRT<br />

Anzahl von Unternehmen (ca. 95%) verfügt über in <strong>der</strong><br />

Regel ein bis maximal drei Schiffe, <strong>der</strong>en Eigentümer o<strong>der</strong><br />

Ausrüster als Partikuliere bezeichnet werden.<br />

Die Fahrgastschifffahrt ist von <strong>der</strong> Entwicklung im<br />

Güterbereich vollkommen getrennt zu betrachten.<br />

Nach einer über Jahre anhaltenden Zunahme von<br />

Fahrgastschifffahrtsunternehmen ist <strong>der</strong>en Zahl im<br />

Zeitraum 1999 bis 2001 auf 352 Unternehmen leicht<br />

zurückgegangen. Was für den Bereich <strong>der</strong> Güterschifffahrt<br />

gilt, trifft auch auf die Fahrgastschifffahrt zu: Die<br />

meisten Unternehmen werden als Familienbetrieb<br />

geführt. Nur wenige Unternehmen betreiben größere<br />

Flotten von Tagesausflugsschiffen <strong>und</strong> Kabinenschiffen.<br />

Beschäftigte<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Beschäftigten in <strong>der</strong> deutschen Binnenschifffahrt<br />

ist von 9.694 im Jahre 1993 auf 7.262 Personen<br />

im Jahre 2001 gesunken (-25,1%). Im Jahre 1993<br />

setzte sich <strong>der</strong> Gesamtbestand aus 7.946 Personen im<br />

fahrenden Personal <strong>und</strong> 1.748 Personen an Land zusammen.<br />

Im Jahre 2001 betrug das fahrende Personal<br />

5.934 Personen (-25,3%) <strong>und</strong> das Landpersonal 1.328<br />

Personen (-24,0%).<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 9


KERNFORDERUNGEN DES BDB<br />

Kernfor<strong>der</strong>ungen des BDB<br />

Der BDB betrachtet es als seine Aufgabe,<br />

die gemeinsamen gewerblichen<br />

Interessen <strong>der</strong> Unternehmer <strong>der</strong> deutschen<br />

Binnenschifffahrt zu wahren <strong>und</strong><br />

sie in je<strong>der</strong> das Gewerbe berührenden<br />

Frage gegenüber Behörden, Organisationen<br />

<strong>und</strong> politischen Institutionen zu<br />

vertreten. Auch im Berichtszeitraum<br />

2002/2003 legte <strong>der</strong> BDB hier seinen<br />

Tätigkeitsschwerpunkt <strong>und</strong> vertrat die in<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit bereits wie<strong>der</strong>holt<br />

öffentlich vorgetragenen Positionen, die<br />

an Aktualität nichts verloren haben.<br />

Auf den Punkt gebracht lauten die<br />

Kernfor<strong>der</strong>ungen des BDB gegenüber <strong>der</strong><br />

Politik:<br />

� Schaffung einer leistungsfähigen Infrastruktur:<br />

Die Binnenschifffahrt kann sich als<br />

alternativer <strong>Verkehrs</strong>träger mit erheblichem<br />

Verlagerungs- (<strong>und</strong> damit Entlastungs-)<br />

potenzial etablieren, wenn sie<br />

eine entsprechende <strong>Verkehrs</strong>infrastruktur<br />

vorfindet. Der BDB for<strong>der</strong>t deshalb den<br />

bedarfsgerechten Ausbau <strong>der</strong> Binnenwasserstraßen<br />

<strong>und</strong> zeitnahe Reparatur- <strong>und</strong><br />

Erhaltungsmaßnahmen an bestehenden<br />

Bauwerken wie Brücken o<strong>der</strong> Schleusen.<br />

� Schaffung wirtschaftlich optimaler<br />

Rahmenbedingungen:<br />

Das unter deutscher Flagge fahrende<br />

Binnenschiff ist im Schnitt 50 Jahre<br />

(Trockenschifffahrt) bzw. 30 Jahre (Tankschifffahrt)<br />

alt <strong>und</strong> hinkt damit <strong>der</strong><br />

europäischen Konkurrenz hinterher. Nur<br />

mit einer mo<strong>der</strong>nen Flotte kann sich die<br />

deutsche Binnenschifffahrt am Markt behaupten.<br />

Hierzu benötigt das Gewerbe nicht zwingend staatliche<br />

Subventionen; eine Reform des § 6 b Einkommenssteuergesetz<br />

mit dem Ziel, Buchgewinne aus <strong>der</strong><br />

Veräußerung eines Binnenschiffes steuerfrei reinvestieren<br />

zu können – was in den Nie<strong>der</strong>landen seit<br />

Jahren möglich ist –, würde bereits eine Initialzündung<br />

auslösen. Das Gewerbe for<strong>der</strong>t deshalb die Gewährung<br />

steuerlicher Anreize, z.B. durch eine gewerbefre<strong>und</strong>liche<br />

Reform des Einkommenssteuerrechts, zwecks<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> deutschen Binnenflotte.<br />

Schubverband <strong>der</strong> Imperial-Ree<strong>der</strong>ei auf dem Nie<strong>der</strong>rhein<br />

� Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen gegenüber<br />

den <strong>Verkehrs</strong>trägern Fernstraße <strong>und</strong> Schiene:<br />

Der Vergleich <strong>der</strong> Güterverkehrsträger Binnenschifffahrt<br />

<strong>und</strong> Schiene zeigt, dass die europäische Binnenschifffahrt<br />

auf deutschen Wasserstraßen r<strong>und</strong> 90% <strong>der</strong><br />

Transportleistung <strong>der</strong> Eisenbahn erbringt; gleichwohl<br />

werden jedoch nur r<strong>und</strong> 10% <strong>der</strong> staatlichen Investitionen<br />

für die Wasserstraßeninfrastruktur in Deutschland<br />

aufgewendet. Der BDB for<strong>der</strong>t, dass sich die B<strong>und</strong>es-<br />

10 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


egierung – nicht zuletzt wegen <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Ziele<br />

<strong>der</strong> integrierten <strong>Verkehrs</strong>politik – ideologiefrei mit den<br />

Vorzügen <strong>der</strong> einzelnen <strong>Verkehrs</strong>träger intensiver<br />

auseinan<strong>der</strong> setzt <strong>und</strong> ihre Investitionen danach ausrichtet.<br />

� Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen gegenüber<br />

<strong>der</strong> europäischen Binnenschifffahrtskonkurrenz:<br />

Neben den steuerlich günstigeren Rahmenbedingungen<br />

(s.o.) muss festgehalten werden, dass z.B. Beiträge<br />

zur Berufsgenossenschaft o<strong>der</strong> eine höhere Versicherungssteuer<br />

echte Wettbewerbsnachteile darstellen. Der BDB<br />

for<strong>der</strong>t deshalb nach wie vor die Harmonisierung <strong>der</strong><br />

Wettbewerbsbedingungen, nachdem die Liberalisierung<br />

des europäischen Binnenmarktes bereits erfolgt ist <strong>und</strong><br />

im Zuge <strong>der</strong> Osterweiterung <strong>der</strong> Europäischen Union ab<br />

Mai 2004 ihre Fortsetzung finden wird.<br />

In den Nachbarlän<strong>der</strong>n Belgien <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>lande<br />

werden die heimischen Flotten großzügig unterstützt:<br />

So hat die belgische Regierung Ende 2002 umfangreiche<br />

Beihilferegelungen beschlossen. Als för<strong>der</strong>ungswürdige<br />

Maßnahmen werden u.a. Lade- <strong>und</strong> Löschinstallationen<br />

auf dem Fahrzeug, eine Verbesserung <strong>der</strong> Qualitätsverwaltung<br />

sowie technische Anpassungen, z.B. Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Betriebssicherheit, aber auch Investitionen in energiesparende<br />

<strong>und</strong> emissionsarme Motoren angesehen.<br />

Im Dezember 2002 hat z.B.das nie<strong>der</strong>ländische <strong>Verkehrs</strong>ministerium<br />

angekündigt, dass es 18,1 Mio. Euro<br />

zur Vermin<strong>der</strong>ung des NOx-Ausstoßes von Dieselmotoren<br />

<strong>der</strong> nie<strong>der</strong>ländischen Flotte zur Verfügung<br />

stellen wird. Dem Vernehmen nach beträgt die finanzielle<br />

Unterstützung 30 bis 40% <strong>der</strong> Gesamtkosten;<br />

das För<strong>der</strong>programm wird auf einen Zeitraum von fünf<br />

Jahren angelegt sein.<br />

Fazit<br />

Diese hier recht verkürzt wie<strong>der</strong>gegebenen Kernfor<strong>der</strong>ungen<br />

wurden vom BDB wie<strong>der</strong>holt gegenüber<br />

<strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung <strong>und</strong> den Fachabteilungen des<br />

B<strong>und</strong>esverkehrs- <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esfinanzministeriums detailliert<br />

vorgetragen <strong>und</strong> sorgfältig argumentativ aufbereitet,<br />

zum Teil mit Unterstützung von Steuerfachexperten<br />

<strong>und</strong> Vertretern aus <strong>der</strong> Schiffsfinanzierung.<br />

In diesen Gesprächen wurde auch stets betont, dass<br />

kein <strong>Verkehrs</strong>träger den Verkehr <strong>der</strong> Zukunft allein<br />

bewältigen kann. Je<strong>der</strong> <strong>Verkehrs</strong>träger hat seine spezifischen<br />

Vorteile, die es vermehrt zu nutzen gilt.<br />

KERNFORDERUNGEN DES BDB<br />

Die Vorteile <strong>der</strong> Binnenschifffahrt liegen auf <strong>der</strong><br />

Hand; es sind<br />

� niedrige Transportkosten,<br />

� hohe Kapazitätsreserven,<br />

� geringer Energieverbrauch,<br />

� beste Umweltverträglichkeit,<br />

� hohe <strong>Verkehrs</strong>sicherheit,<br />

� enorme Verlässlichkeit.<br />

Dies wird dem Gewerbe regelmäßig von <strong>der</strong> verladenden<br />

Industrie <strong>und</strong> <strong>der</strong> Politik beispielsweise wie<br />

folgt bestätigt:<br />

„Die Binnenschifffahrt in Deutschland wird auch in<br />

Zukunft ein unverzichtbarer <strong>Verkehrs</strong>träger bleiben.<br />

Das für das Jahr 2015 prognostizierte Transportaufkommen<br />

<strong>der</strong> Binnenschifffahrt von r<strong>und</strong> 300<br />

Mio. t ließe sich nicht zusätzlich von den beiden<br />

an<strong>der</strong>en Landverkehrsträgern Straße <strong>und</strong> Schiene<br />

bewältigen.“<br />

Aus dem Bericht des B<strong>und</strong>esverkehrsministeriums an den <strong>Verkehrs</strong>ausschuss<br />

im Deutschen B<strong>und</strong>estag über die „Zukunft <strong>der</strong><br />

deutschen Binnenschifffahrt im europäischen Wettbewerb“.<br />

„<strong>Verkehrs</strong>politisches Ziel in ganz Europa muss es<br />

sein, die nassen Transportwege im Sinne eines effizienten<br />

<strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lichen Gesamtverkehrssystems<br />

vermehrt für den Langstreckenverkehr in<br />

Anspruch zu nehmen!”<br />

Eduard Oswald, B<strong>und</strong>esminister a.D. <strong>und</strong> Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

<strong>Verkehrs</strong>ausschusses im Deutschen B<strong>und</strong>estag, in seinem Festvortrag<br />

„Situation <strong>und</strong> Tendenzen in <strong>der</strong> westeuropäischen Binnenschifffahrt<br />

im Hinblick auf die EU-Osterweiterung” anlässlich des<br />

Internationalen Binnenschifffahrtstages am 25. Oktober 2002 in<br />

Mannheim.<br />

Mehr als Zusagen waren jedoch im Berichtszeitraum<br />

nicht zu erzielen. Konkrete Maßnahmen wurden – häufig<br />

unter Hinweis auf das vom B<strong>und</strong>esverkehrsministerium in<br />

Auftrag gegebene Gutachten „Potenziale <strong>und</strong> Zukunft<br />

<strong>der</strong> deutschen Binnenschifffahrt”, das zur Zeit von <strong>der</strong><br />

PLANCO Consulting GmbH erarbeitet wird – nicht ergriffen.<br />

Befürchtungen, dass das Gutachten bis zu seiner Fertigstellung<br />

zu einer totalen Stagnation bei dringenden<br />

anstehenden politischen Entscheidungen zu Gunsten <strong>der</strong><br />

Binnenschifffahrt führt, haben sich damit bewahrheitet.<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 11


KERNFORDERUNGEN DES BDB<br />

Empfehlungen aus dem Planco-Gutachten<br />

bestätigen die For<strong>der</strong>ungen des BDB<br />

Im Zeitpunkt des Redaktionsschlusses dieses Berichtes<br />

lag das von Planco erstellte Gutachten „Potenziale <strong>und</strong><br />

Zukunft <strong>der</strong> deutschen Binnenschifffahrt” in <strong>der</strong> Schlussfassung<br />

noch nicht vor. Dem forschungsbegleitenden<br />

Beirat, in dem <strong>der</strong> BDB mit seinen Vize-Präsidenten<br />

Dr. Wolfgang Hönemann (VTG-Lehnkering Ree<strong>der</strong>ei<br />

GmbH, Duisburg) <strong>und</strong> Dr. Gunter Jaegers (Ree<strong>der</strong>ei<br />

Jaegers GmbH, Duisburg) als Experten vertreten ist, lag<br />

jedoch bereits <strong>der</strong> Zwischenbericht vor.<br />

Folgende – hier auszugsweise wie<strong>der</strong>gegebene –<br />

mögliche verkehrspolitische Maßnahmen sind dem<br />

Bericht zu entnehmen. Sie bestätigen die Kernfor<strong>der</strong>ungen<br />

des BDB, stehen jedoch noch unter dem Vorbehalt<br />

<strong>der</strong> weiteren Ergänzung <strong>und</strong> intensiven Diskussion:<br />

� Dringend <strong>und</strong> kurzfristig erfor<strong>der</strong>lich: eine Neugründungswelle<br />

Die Partikulierschifffahrt ermöglicht bei weitgehen<strong>der</strong><br />

Fremdfinanzierung eines Schiffes (möglich sind bis<br />

zu 85%) nur ein bescheidenes Einkommen bei hohen<br />

Arbeitszeiten. Einen Ausgleich bietet die hohe Wertbeständigkeit<br />

<strong>der</strong> Schiffe, die es de facto weitgehend<br />

erübrigt, eine Abschreibung zu verdienen. Unterkapitalisierte<br />

Bilanzen verdecken z.T. beachtliche stille<br />

Reserven voll abgeschriebener Schiffe. Neugründungen<br />

erfolgen i.d.R. durch den Erwerb eines gebrauchten<br />

Schiffes, das vielfach nicht ganz den aktuellen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen entspricht <strong>und</strong> daher die Einkommenserwartung<br />

zusätzlich min<strong>der</strong>t. Wesentlich ist die<br />

Möglichkeit, in mehrjährigen Abständen nach <strong>der</strong><br />

Gründung in besseren (mo<strong>der</strong>neren, größeren) Schiffsraum<br />

zu investieren <strong>und</strong> langsam wachsendes Eigenkapital<br />

zu bilden.<br />

Diese Möglichkeit wird durch die Besteuerung <strong>der</strong><br />

Buchgewinne entscheidend gemin<strong>der</strong>t, ebenso wie die<br />

Bereitschaft zur Reinvestition in bestehenden Unternehmen.<br />

Hierin liegt die wesentliche Ursache für die<br />

hohe Investitionsfreudigkeit in den Nie<strong>der</strong>landen.<br />

� Schaffung einer verbesserten Übersicht über das<br />

bestehende För<strong>der</strong>instrumentarium<br />

Die För<strong>der</strong>ung des kleinen <strong>und</strong> mittelständischen<br />

Gewerbes, wozu die Mehrheit <strong>der</strong> Binnenschiffer gehört,<br />

bietet in Deutschland vielfältige Möglichkeiten. Die Angebote<br />

reichen von <strong>der</strong> Gründungsberatung über eine<br />

staatlich garantierte Eigenkapitalför<strong>der</strong>ung bis hin zu subventionierten<br />

Krediten <strong>und</strong> öffentlichen Bürgschaften.<br />

Dieses För<strong>der</strong>instrumentarium <strong>und</strong> die Finanzierungskonditionen<br />

können im internationalen Vergleich bestehen.<br />

Negativ ist jedoch die Unübersichtlichkeit des För<strong>der</strong>angebotes.<br />

Selbst Fachleuten gelingt es kaum, alle relevanten<br />

Möglichkeiten für die Binnenschifffahrt zu identifizieren.<br />

Es ist zweckmäßig, eine auf die spezifischen<br />

Bedürfnisse dieses Gewerbes zugeschnittene Bestandsaufnahme<br />

<strong>der</strong> bestehenden För<strong>der</strong>möglichkeiten durchzuführen<br />

<strong>und</strong> die Ergebnisse so aufzubereiten <strong>und</strong><br />

zugänglich zu machen, dass den Akteuren die Nutzung<br />

<strong>der</strong> bestehenden Instrumentarien erleichtert wird.<br />

� Verstärkung staatlicher Infrastrukturinvestitionen<br />

Die Fokussierung staatlicher Infrastrukturpolitik auf<br />

die Schiene hat zu Rückständen in <strong>der</strong> Instandhaltung<br />

<strong>der</strong> Binnenwasserstraßen geführt. Entscheidungen gegen<br />

einen weiteren Flussausbau min<strong>der</strong>n die Zukunftschancen<br />

<strong>der</strong> Binnenschifffahrt. Ihre ökologische Begründung<br />

konnte <strong>der</strong> Binnenschifffahrt vielfach nicht<br />

verständlich gemacht werden. Die relativ begrenzte<br />

Investitionstätigkeit für die Binnenwasserstraßen gegenüber<br />

<strong>der</strong> Schiene lässt sich we<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> <strong>Verkehrs</strong>leistung,<br />

noch aus <strong>der</strong> Umweltfre<strong>und</strong>lichkeit begründen.<br />

Befragte Ree<strong>der</strong>eien stellen erhöhte staatliche Infrastrukturinvestitionen<br />

eindeutig in den Mittelpunkt ihrer<br />

Erwartungen.<br />

12 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


<strong>Nationale</strong> <strong>Verkehrs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gewerbepolitik</strong><br />

Im Berichtszeitraum 2002/2003 wurde die nationale<br />

<strong>Verkehrs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gewerbepolitik</strong> durch die B<strong>und</strong>estagswahl,<br />

die entsprechenden Vereinbarungen <strong>der</strong><br />

Regierungskoalition, den Entwurf des B<strong>und</strong>esverkehrswegeplanes<br />

<strong>und</strong> die Erstellung des Gutachtens<br />

zu Potenzialen <strong>und</strong> Zukunft <strong>der</strong> deutschen Binnenschifffahrt<br />

geprägt:<br />

Neue Ansprechpartner für das<br />

Binnenschifffahrtsgewerbe<br />

Nach <strong>der</strong> B<strong>und</strong>estagswahl 2002 löste Dr. Manfred<br />

Stolpe den bisherigen B<strong>und</strong>esverkehrsminister Kurt<br />

Bodewig ab. Mit <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung an <strong>der</strong> Ministeriumsspitze<br />

ging ein<br />

Personalwechsel auf<br />

<strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Staatssekretäre<br />

einher: Iris<br />

Gleicke hat in <strong>der</strong><br />

laufenden Legislaturperiode<br />

die Aufgaben<br />

im Bereich Binnenschifffahrt<br />

von Angelika Mertens<br />

übernommen, die<br />

sich nun verstärkt den<br />

Fragen des „maritimen<br />

Standortes“ Deutschland<br />

widmet. Staatssekretär<br />

Ralf Nagel, in<br />

<strong>Verkehrs</strong>minister Dr. Manfred Stolpe.<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit ein<br />

wichtiger <strong>und</strong> kompe-<br />

tenter Ansprechpartner des Binnenschifffahrtsgewerbes,<br />

wurde im Amt bestätigt. Er zeichnet nun zusätzlich für<br />

den Haushalt <strong>und</strong> die Organisation des B<strong>und</strong>esverkehrsministeriums<br />

– also auch die Personalausstattung in den<br />

Binnenwasserstraßen<strong>und</strong>Binnenschifffahrtsfachreferaten<br />

–<br />

verantwortlich. Der<br />

BDB hat neue <strong>und</strong> alte<br />

Entscheidungsträger<br />

frühzeitig besucht <strong>und</strong><br />

in ersten Gesprächen<br />

auf die Probleme <strong>und</strong><br />

Erwartungen des<br />

deutschen Binnenschifffahrtsgewerbes<br />

hingewiesen. Erfreulich<br />

ist, dass die „Parlamentarische<br />

Gruppe<br />

Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke.<br />

Binnenschifffahrt“ im<br />

NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

Die treibende Kraft in <strong>der</strong> PGBi: Annette Faße. Links im Bild: Die stets<br />

fleißige Mitarbeiterin im Büro <strong>der</strong> Abgeordneten Faße, Nicole Graf.<br />

B<strong>und</strong>estag auch in <strong>der</strong> laufenden Legislaturperiode ihre<br />

Arbeit fortsetzt. Ansprechpartner sind Annette<br />

Faße (SPD), die gleichzeitig den stellvertretenden Vorsitz<br />

im <strong>Verkehrs</strong>ausschuss des deutschen B<strong>und</strong>estages<br />

inne hat, Renate Blank (CSU) <strong>und</strong> Hans-Michael Goldmann<br />

(FDP). Neu hinzugekommen ist <strong>der</strong> Ex-Umweltminister<br />

<strong>und</strong> ehemalige stellvertretende Ministerpräsident<br />

Schleswig-Holsteins, Rain<strong>der</strong> Steenblock<br />

(B'90/Grüne).<br />

Der BDB nahm an <strong>der</strong> konstituierenden Sitzung <strong>der</strong><br />

Gruppe Anfang April 2003 in Berlin teil, vertiefte die<br />

bereits bestehenden guten Kontakte <strong>und</strong> konnte erneut<br />

auf die aktuellen Probleme des Binnenschifffahrtsgewerbes<br />

aufmerksam machen.<br />

Die Binnenschifffahrt <strong>und</strong> die Infrastruktur<br />

BDB nimmt zur binnenschifffahrtsfeindlichen<br />

Koalitionsvereinbarung Stellung<br />

Die verkehrs- <strong>und</strong> gewerbepolitische Arbeit des BDB<br />

wird nachhaltig beeinträchtigt durch die Koalitionsvereinbarung<br />

von SPD <strong>und</strong> B'90/Grüne vom 16. Oktober<br />

2002, die unter <strong>der</strong> Überschrift „Erneuerung –<br />

Gerechtigkeit – Nachhaltigkeit“ steht <strong>und</strong> für die Binnenschifffahrt<br />

das exakte Gegenteil zur Folge hat!<br />

Unter <strong>der</strong> Einwirkung <strong>der</strong> verheerenden Flutkatastrophe<br />

an Elbe <strong>und</strong> Donau im August 2002 vereinbarten<br />

die Regierungsparteien:<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 13


NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

„Die Befahrbarkeit <strong>der</strong> Flüsse sollte durch die Entwicklung<br />

flussangepasster Binnenschiffe verbessert<br />

werden.<br />

Auf <strong>der</strong> Donau zwischen Straubing <strong>und</strong> Vilshofen<br />

wird die Schiffbarkeit ohne den Bau weiterer<br />

Staustufen verbessert. Staustufen an <strong>der</strong> Saale werden<br />

nicht gebaut. Die Ausbaumaßnahmen <strong>und</strong> in<br />

ihren Auswirkungen vergleichbare Unterhaltungsmaßnahmen<br />

auf <strong>der</strong> Elbe werden nicht umgesetzt.<br />

Die untere Havel wird vor 2006 aus dem Netz <strong>der</strong><br />

B<strong>und</strong>eswasserstraßen herausgenommen, indem das<br />

Verfahren zur Renaturierung <strong>der</strong> unteren Havel mit<br />

den betroffenen Län<strong>der</strong>n beschleunigt durchgeführt<br />

wird.<br />

Die B<strong>und</strong>esregierung wird nach dem 5-Punkte-<br />

Programm Nutzungskonzepte <strong>der</strong> Flussgebiete in<br />

Abstimmung mit den Hochwasserschutzkonzepten<br />

erarbeiten.”<br />

Der BDB hat mit Bestürzung auf die Vereinbarung<br />

reagiert <strong>und</strong> in Pressemitteilungen, durch gezielte politische<br />

Aktionen <strong>und</strong> in persönlichen Gesprächen auf<br />

folgendes hingewiesen:<br />

� Die verheerenden Überschwemmungen – auch an<br />

<strong>der</strong> Elbe – sind die Folge ganz außergewöhnlicher<br />

Nie<strong>der</strong>schläge, <strong>der</strong> Bodenversiegelung, intensiver<br />

landwirtschaftlicher Nutzung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Flusseinengung<br />

durch Deichverlegungen gewesen.<br />

� Die von B<strong>und</strong>esumweltminister Jürgen Trittin beklagte<br />

Reduzierung von 84 Prozent <strong>der</strong> natürlichen<br />

Überschwemmungsgebiete in den Elbauen ist in<br />

erster Linie auf Deichbaumaßnahmen zu Gunsten<br />

von Industrieflächen, Bauland <strong>und</strong> landwirtschaftlicher<br />

Nutzung zurückzuführen.<br />

� Die Flutkatastrophe hat nicht im geringsten etwas<br />

mit den eingeleiteten flussbaulichen Maßnahmen<br />

zu tun, da jede Maßnahme eingehend auf Hochwasserneutralität<br />

hin untersucht worden ist <strong>und</strong><br />

auch zukünftig untersucht wird.<br />

� Die Binnenschifffahrt mit dem Ruf als „umweltfre<strong>und</strong>licher<br />

<strong>Verkehrs</strong>träger“ unterstützt die B<strong>und</strong>esregierung<br />

bei ihren Bemühungen um vorbeugenden<br />

Hochwasserschutz. Sämtliche Maßnahmen in<br />

diesem Bereich müssen jedoch ideologie- <strong>und</strong><br />

vorurteilsfrei <strong>und</strong> mit dem gebotenen Sachverstand<br />

erfolgen <strong>und</strong> dürfen nicht <strong>der</strong> einseitigen Bevorzugung<br />

des <strong>Verkehrs</strong>trägers Schiene dienen.<br />

Weiter hat <strong>der</strong> BDB wie<strong>der</strong>holt darauf hingewiesen,<br />

dass<br />

� es sich bei den begonnenen Baumaßnahmen an <strong>der</strong><br />

Elbe, für die bereits über 100 Mio. Euro ausgegeben<br />

wurden, im wesentlichen um die Nachholung von<br />

Unterhaltungsmaßnahmen handelt, die in DDR-<br />

Zeiten nicht durchgeführt wurden, <strong>und</strong><br />

� ein „sanfter“ Ausbau <strong>der</strong> Donau ohne Staustufen<br />

einen dauerhaften Rückschlag für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung des Binnenschifffahrtsgewerbes darstellt,<br />

<strong>der</strong> eine „Rück“-Verlagerung von Gütern auf<br />

die bereits überlastete Straße ebenso zur Folge hat<br />

wie eine Absage an den gesellschaftlichen Konsens<br />

zur umweltfre<strong>und</strong>lichen Güterbeför<strong>der</strong>ung.<br />

Die „großen <strong>Verkehrs</strong>achsen“ Donau <strong>und</strong> Elbe könnten<br />

eine erhebliche verkehrspolitische Bedeutung erlangen.<br />

Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e im Hinblick auf den sich abzeichnenden<br />

Zuwachs <strong>der</strong> Güterverkehrsströme, <strong>der</strong> mit <strong>der</strong><br />

Osterweiterung <strong>der</strong> Europäischen Union ab Mai 2004<br />

einhergeht. Entsprechende Verlagerungseffekte auf den<br />

alternativen <strong>Verkehrs</strong>träger Binnenschiff könnten erfolgen,<br />

wenn die B<strong>und</strong>esregierung dies wollte <strong>und</strong><br />

entsprechend den Empfehlungen des Binnenschifffahrtsgewerbes,<br />

<strong>der</strong> verladenden Wirtschaft <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Industrie reagieren würde!<br />

BDB begrüßt gewerbefre<strong>und</strong>liche Aussagen <strong>der</strong><br />

<strong>Verkehrs</strong>ministerkonferenz 2002<br />

Als überaus erfreulich <strong>und</strong> richtungsweisend erwiesen<br />

sich dagegen die Feststellungen <strong>der</strong> <strong>Verkehrs</strong>minister<br />

<strong>und</strong> -senatoren, die in ihrer Konferenz am<br />

16. <strong>und</strong> 17. Oktober 2002 in Meißen getroffen wurden.<br />

Im Bericht zur aktuellen Lage nach <strong>der</strong> Hochwasserkatastrophe<br />

haben die Experten festgestellt, dass<br />

die am 15. September 2002 von <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung<br />

einberufene „Flusskonferenz“ (siehe Geschäftsbericht<br />

des BDB 2001/2002) nur ein erster Schritt gewesen sein<br />

könne. Um f<strong>und</strong>ierte Entscheidungen treffen zu können,<br />

sei eine gründliche Analyse <strong>der</strong> Hochwasserkatastrophe<br />

im August 2002 unerlässlich. Die <strong>Verkehrs</strong>minister <strong>und</strong><br />

-senatoren betonten in dieser Sitzung die Bedeutung <strong>der</strong><br />

Binnenschifffahrt als umweltfre<strong>und</strong>liches <strong>Verkehrs</strong>mittel,<br />

die gerade vor dem Hintergr<strong>und</strong> zunehmen<strong>der</strong> ökolo-<br />

14 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


gischer Risiken <strong>und</strong> einem möglichen Klimawandel<br />

gestärkt werden müsse. Ein verbesserter Hochwasserschutz<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> weitere bedarfsgerechte Ausbau <strong>der</strong><br />

Wasserstraßen als <strong>Verkehrs</strong>wege schließen sich nach<br />

<strong>der</strong> Auffassung <strong>der</strong> <strong>Verkehrs</strong>minister nicht aus. Der BDB<br />

unterstützt die Auffassung, dass bei den weiteren<br />

Entscheidungen über den vordringlichen Hochwasserschutz<br />

auch dem Aspekt des Ausbaus <strong>und</strong> des<br />

Erhalts einer leistungsfähigen Infrastruktur für den<br />

<strong>Verkehrs</strong>träger Binnenschifffahrt angemessen Rechnung<br />

getragen werden muss.<br />

BDB kritisiert den mangelhaften Entwurf des BVWP 2003<br />

Der im April 2003 endlich dem BDB zur Stellungnahme<br />

vorgelegte Entwurf eines neuen B<strong>und</strong>esverkehrswegeplanes<br />

lässt nicht erkennen, dass die B<strong>und</strong>esregierung<br />

an einer dauerhaften Stärkung des <strong>Verkehrs</strong>trägers<br />

Binnenschifffahrt interessiert ist. Bei einem Gesamtinvestitionsvolumen<br />

von 148,9 Mrd. Euro entsprechen die<br />

für B<strong>und</strong>eswasserstraßen vorgesehenen Mittel von<br />

7,5 Mrd. Euro einem Anteil von lediglich 5%. Dieser<br />

Ansatz ist bei weitem nicht ausreichend, um die Ziele<br />

<strong>der</strong> integrierten <strong>Verkehrs</strong>politik umzusetzen. R<strong>und</strong> 90%<br />

des auf die B<strong>und</strong>eswasserstraßen entfallenden Anteils<br />

(= 6,7 Mrd. Euro) sollen für Erhaltungsmaßnahmen<br />

aufgewendet werden. Für den Aus- bzw. Neubau<br />

bleiben nur 0,8 Mrd. Euro (ca. 10%) übrig. Die<br />

Wasserstraßen erhalten damit von allen <strong>Verkehrs</strong>trägern<br />

die ungünstigste Verteilung <strong>der</strong> Investitionsmittel.<br />

Im Gegensatz zu dieser Finanzplanung steht die<br />

Aussage des B<strong>und</strong>esverkehrsministers:<br />

„Daneben dürfen wir die Binnenschifffahrt unter<br />

keinen Umständen vernachlässigen. Wir dürfen uns<br />

bei dieser Zielsetzung auch nicht von Hochwasserkatastrophen<br />

verrückt machen lassen. Sie sind bedauerlich<br />

<strong>und</strong> werden wie<strong>der</strong> kommen. Aber die<br />

Binnenschifffahrt ist angesichts <strong>der</strong> zu erwartenden<br />

Zunahme des Güterverkehrs ein nicht zu vernachlässigen<strong>der</strong><br />

Teil des Transportmarktes.“<br />

B<strong>und</strong>esverkehrsminister Dr. Manfred Stolpe im Interview mit <strong>der</strong><br />

„Deutschen <strong>Verkehrs</strong>zeitung“ am 15. Februar 2003 auf die<br />

Frage, wie er die Schwerpunkte bei <strong>der</strong> Mittelverwendung für die<br />

<strong>Verkehrs</strong>wege setzen wird.<br />

NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

Der BDB hat zu diesem Entwurf ausführlich schriftlich<br />

gegenüber B<strong>und</strong>esverkehrsminister Stolpe, den Landesverkehrsministern<br />

<strong>und</strong> -senatoren, dem <strong>Verkehrs</strong>ausschuss<br />

im Deutschen B<strong>und</strong>estag <strong>und</strong> <strong>der</strong> Parlamentarischen Gruppe<br />

Binnenschifffahrt Stellung genommen. In <strong>der</strong> Verbändeanhörung<br />

hat er unter an<strong>der</strong>em auf folgendes hingewiesen:<br />

� Das von <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung verfolgte Ziel <strong>der</strong> integrierten<br />

<strong>Verkehrs</strong>politik kann mit dieser einseitigen<br />

Benachteiligung <strong>der</strong> Binnenschifffahrt gegenüber den<br />

übrigen <strong>Verkehrs</strong>trägern nicht erreicht werden, da<br />

lediglich für den Schienenverkehr eine Anhebung <strong>der</strong><br />

Investitionen auf das Niveau des Fernstraßenverkehrs<br />

geplant ist. Diese Vorgehensweise findet keine Rechtfertigung;<br />

denn statt <strong>der</strong> erwarteten Zuwächse hat das<br />

Statistische B<strong>und</strong>esamt für das Jahr 2002 für die<br />

Schiene eine Min<strong>der</strong>ung des Transportaufkommens von<br />

1,1% <strong>und</strong> bei <strong>der</strong> <strong>Verkehrs</strong>leistung eine Min<strong>der</strong>ung von<br />

2,2% im Vergleich zum Vorjahr ausgewiesen.<br />

� Es ist eine eklatante finanzielle Unterdeckung im<br />

Bereich <strong>der</strong> Wasserstraßeninfrastruktur zu erkennen:<br />

Ein nennenswerter Aus- bzw. Neubau von Wasserstraßen<br />

lässt sich mit dieser Finanzausstattung nicht<br />

realisieren. Die Zurverfügungstellung einer funktionsfähigen<br />

Infrastruktur ist jedoch die Gr<strong>und</strong>voraussetzung,<br />

um eine signifikante <strong>Verkehrs</strong>verlagerung<br />

auf das Binnenschiff zu erzielen.<br />

� Ein planerisches Konzept ist bei <strong>der</strong> Ausweisung <strong>der</strong><br />

einzelnen Wasserstraßenmaßnahmen nicht erkennbar:<br />

Einzelne Projekte sind nicht aufeinan<strong>der</strong> abgestimmt,<br />

z.B. <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> Saale. An<strong>der</strong>e Projekte fehlen vollständig,<br />

z.B. die Elbe, die im „Investitionsprogramm<br />

1999–2002“ noch enthalten war, für die ein Nutzen-<br />

Kosten-Verhältnis von deutlich über „5“ festgestellt<br />

worden ist, <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Ausbau sogar über internationale<br />

Finanztöpfe (sog. EFRE-Mittel) erfolgen sollte.<br />

� Eine konkrete <strong>und</strong> nachvollziehbare Mittelzuteilung<br />

fehlt ebenso wie die Aussage, in welchen Zeiträumen<br />

<strong>und</strong> mit welcher Priorität die Projekte realisiert<br />

werden sollen.<br />

� Eine Gleichberechtigung <strong>der</strong> <strong>Verkehrs</strong>träger ist<br />

offensichtlich nicht beabsichtigt, da im Gegensatz zu<br />

den <strong>Verkehrs</strong>trägern Schiene <strong>und</strong> Fernstraße für den<br />

Bereich <strong>der</strong> Wasserstraßen immer noch kein Ausbaugesetz<br />

vorliegt, das für eine entsprechende Konkretisierung<br />

<strong>und</strong> Planungssicherheit sorgen würde. Dieses<br />

Wasserstraßenausbaugesetz war bereits im sog.<br />

„Investitionsprogramm 1999–2002“ angekündigt.<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 15


NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

B<strong>und</strong>eswasserstraßenprojekte im BVWP 2003 gemäß Kabinettsbeschluß (VB; mit Planungsreserve)<br />

Vorhaben Maßnahmenumfang<br />

Laufende <strong>und</strong> fest disponierte Vorhaben<br />

Seeschifffahrtsstraßen (1.– 6.)<br />

1. Nord-Ostsee-Kanal Instandsetzung <strong>und</strong> Erneuerung von Brücken, Tunnel, Schleusen- <strong>und</strong> Fähranlagen, Ufer<br />

2. Unter- <strong>und</strong> Außenelbe Bis Hamburg: Restmaßnahmen (ökologische Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen,<br />

begleitende Strombaumaßnahmen) für die hergestellte „14,5 m Vertiefung“<br />

(Containerschiffe bis 4.000 TEU) mit 12,5 m Tiefgang tideunabhängig<br />

3. Außenweser Bis Bremerhaven: Restmaßnahmen (ökologische Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen,<br />

begleitende Strombaumaßnahmen für die hergestellte „14 m Vertiefung“<br />

(Containerschiffe bis 4.000 TEU) mit 12,5 m Tiefgang tideunabhängig<br />

4. Hunte Fertigstellung: Ausbau für Küstenmotorschiffe bis 1.000 t<br />

5. <strong>Verkehrs</strong>sicherungssysteme Küste Restmaßnahmen für Funknavigation, <strong>Verkehrs</strong>zentralen, Umrüstung auf AIS<br />

6. Kleine Vorhaben einschl. Restmaß- Fertigstelllung: Schleuse Bremen-Hemelingen, Strombau Unterems,<br />

nahmen aus früheren BVWP Zufahrten zu den Ostseehäfen usw.<br />

Binnnenschifffahrtsstraßen (7.–19.)<br />

7. Mittelweser Landesbergen-Bremen (2. Bauabschnitt): Vertiefung <strong>der</strong> Fahrrinne für 2,5 m<br />

abgeladene GMS<br />

8. Rhein-Herne-Kanal Östlich Gelsenkirchen: Ausbau für 2,8 m abgeladene GMS <strong>und</strong> SV<br />

9. Dortm<strong>und</strong>-Ems-Kanal Datteln-Bergeshövede: Fortführung des Ausbaus für 2,8 m abgeladene GMS <strong>und</strong> SV<br />

10. Datteln-Hamm-Kanal Datteln-Hafen Hamm: Fortführung des Ausbaus für 2,8 m abgeladene GMS <strong>und</strong> SV<br />

11. Nie<strong>der</strong>rhein 1)<br />

Köln-Emmerich: Fortführung <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Sohlenstabilität, örtliche<br />

Regelungsmaßnahmen<br />

12. Mittelrhein 1)<br />

Mainz-Köln: Verbesserung <strong>der</strong> Sohlenstabilität, örtliche Nachregelungsmaßnahmen<br />

13. Mosel Bau zweiter Schleusen in Fankel <strong>und</strong> Zeltingen (begonnene Maßnahme)<br />

14. Main 1)<br />

Würzburg-Bamberg: Fortführung <strong>der</strong> Vertiefung <strong>der</strong> Fahrrinne für 2,7 m<br />

abgeladene GMS <strong>und</strong> SV<br />

15. Küstenkanal Stadtstrecke Oldenburg: Restausbau für Europaschiffe (begonnene Maßnahme)<br />

16. Elbe-Lübeck-Kanal Laufende Ersatzinvestitionen: Instandsetzung Dämme, Ufer, Wehre, Brücken;<br />

Schleusenverlängerung bei Ersatz<br />

17. O<strong>der</strong>-Havel-Wasserstraße <strong>und</strong> Berlin-Grenze D/PL: Aubau <strong>der</strong> O<strong>der</strong>-Havel-Wasserstraße für 2,2 m abgeladene<br />

Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße 1)<br />

GMS; Teilstrecke Schwedt-Grenze D/PL: Ausbau <strong>der</strong> Hohensaaten-Friedrichsthaler<br />

Wasserstraße für 3,5 m abgeladene Kümos (begonnene Maßnahme) 2<br />

18. VDE 17 Mittellandkanal / Elbe-Havel-Kanal / Hannover-Berlin: Fortführung des Ausbaus für 2,8 m abgeladene GMS <strong>und</strong> SV<br />

Untere Havel-Wasserstraße / Berliner Wasserstraßen (zur Gewährleistung eines wirtschaftlichen Betriebes)<br />

19. Kleine Vorhaben einschl. Restmaßnahmen<br />

aus früheren BVWP<br />

Fertigstellung: Stichkanäle am Mittellandkanal, Saar usw.<br />

Neue Vorhaben<br />

Seeschifffahrtsstraßen (1.)<br />

1. Unterweser Nordenham-Bremen: Vertiefung für Panmax-Schiffe mit 12,8 m Abladetiefe bis<br />

Brake <strong>und</strong> 11,1 m (tideabhängig) bis Bremen<br />

Binnenschifffahrtsstraßen (2.– 6.)<br />

2. Main 1)<br />

Mündung Rhein-Aschaffenburg: Vertiefung für 3,1 m abgeladene GMS <strong>und</strong> SV<br />

3. Donau Straubing-Vilshofen: Strombaumaßnahme (Variante A)<br />

4. Saale 1)<br />

Calbe-Mündung Elbe: Ausbau (Variante Schleusenkanal Tornitz ohne Wehr (Stau)<br />

in <strong>der</strong> Saale) 3)<br />

5. Mosel 1)<br />

Bau zweiter Schleusenkammern in Koblenz, Lehmen, Müden, St. Aldeg<strong>und</strong>,<br />

Enkirch, Wintrich, Detzem, Trier<br />

6. Mittelweser Bau <strong>der</strong> Schleusen in Dörverden <strong>und</strong> Minden mit mindestens 140 m Nutzlänge<br />

in Verbindung mit Ersatz<br />

Summe Vordringlicher Bedarf<br />

Investitionskosten<br />

2001–2015 (Mio.Euro)<br />

4.440<br />

240<br />

1) Keine größeren Ersatzinvestitionsanteile.<br />

2) Ein erweiterter Ausbau <strong>der</strong> Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße über Großmotorgüterschiffe hinaus für die Befahrbarkeit mit Küstenmotorschiffen findet<br />

unter <strong>der</strong> Bedingung statt, dass die auf polnischem Gebiet erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen (Brückenmaßnahmen o<strong>der</strong> Ausbau einer Querfahrt zur O<strong>der</strong>) vertraglich<br />

geregelt sind; dies wird dementsprechend in das Planfeststellungsverfahren eingebracht. Dabei ist auch zu klären, wie auf die Erhebung von Kanalgebühren –<br />

vergleichbar auf internationalen Wasserstraßen – verzichtet werden kann. Variantenuntersuchungen hinsichtlich Ausbauquerschnitt <strong>und</strong> Trassenführung erfolgen im<br />

Rahmen <strong>der</strong> von beiden <strong>Verkehrs</strong>ministern eingerichteten deutsch-polnischen Arbeitsgruppe.<br />

3) Der Ausbau ist abhängig vom Ergebnis <strong>der</strong> laufenden Untersuchungen einschließlich <strong>der</strong> damit verb<strong>und</strong>enen naturschutzfachlichen Fragestellungen. Die Dimensionierung<br />

des Saalekanals orientiert sich an <strong>der</strong> mittleren Abladetiefe <strong>der</strong> nicht ausgebauten, frei fließenden Elbe. Darüber hinaus ist vor Einleitung förmlicher<br />

Planungsschritte das Einvernehmen des Landes Sachsen-Anhalt erfor<strong>der</strong>lich, den Flussabschnitt zwischen Abzweigung des Kanals <strong>und</strong> seiner Wie<strong>der</strong>einmündung<br />

nach Fertigstellung des Saalekanals verkehrlich zu entwidmen.<br />

16 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003<br />

4.200<br />

660<br />

20<br />

20<br />

640<br />

30<br />

130<br />

80<br />

300<br />

100<br />

5.100


Gesamtinvestitionsbedarf (mit Planungsreserve)<br />

Finanzierungs-/Investitionsstruktur (ohne Planungsreserve)<br />

NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

Bereits festgelegter Vordringlicher Bedarf (Mrd. Euro) Weiterer<br />

Bedarf (Mrd. Euro) Lfd. <strong>und</strong> fest Neue Summe Bedarf<br />

Erhaltung 1)<br />

disponierte Vorhaben Vorhaben (Mrd.Euro)<br />

Schienenwege <strong>der</strong> Eisenbahnen des B<strong>und</strong>es 2)<br />

38,4 17,9 16,0 33,9 7,9<br />

davon: Alte B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> 25,6 7,0 14,3 21,3 7,2<br />

Neue B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> 12,8 10,9 1,7 12,6 0,7<br />

B<strong>und</strong>esfernstraßen 3)<br />

37,7 28,7 4)<br />

22,8 51,5 30,7<br />

davon: Alte B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> 28,6 17,1 18,6 35,7 27,0<br />

Neue B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> 9,1 11,6 4,2 15,8 3,7<br />

B<strong>und</strong>eswasserstraßen 3)<br />

6,6 4,4 0,7 5,1 ––<br />

davon: Alte B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> 4,9 1,9 0,6 2,5 ––<br />

Neue B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> 1,7 2,5 0,1 2,6 ––<br />

Insgesamt 82,7 51,0 39,5 90,5 38,6<br />

davon: Alte B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> 59,1 26,0 33,5 59,5 34,2<br />

Neue B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> 23,6 25,0 6,0 31,0 4,4<br />

Anmerkung: VB einschließlich <strong>der</strong> Vorhaben mit naturschutzfachlichem Planungsauftrag für VB<br />

1) Schiene: Bestandsnetzinvestitionen (zur Höhe finden noch Gespräche statt); Straße: im wesentlichen Erhaltung, 2) Preisstand 1999, 3) Preisstand 2001, 4) Einschließlich<br />

2 Mrd. Euro B<strong>und</strong>esanteil für die Refinanzierung privat vorfinanzierter B<strong>und</strong>esfernstraßenprojekte<br />

BVWP 2003 zum Vergleich BVWP `92<br />

2001–2015 1991–2000<br />

Mrd. Euro % Mrd. Euro 1)<br />

%<br />

Schienenwege <strong>der</strong> Eisenbahnen des B<strong>und</strong>es 2)<br />

63,9 42,9 36,2 42,3<br />

B<strong>und</strong>esfernstraßen 3)<br />

77,5 4)<br />

52,1 44,1 51,6<br />

B<strong>und</strong>eswasserstraßen 3)<br />

7,5 5,0 5,2 6,1<br />

insgesamt 148,9 100,0 85,5 100,0<br />

davon Investitionen für Aus- <strong>und</strong> Neubau<br />

Mrd. Euro % Mrd. Euro %<br />

Schienenwege <strong>der</strong> Eisenbahnen des B<strong>und</strong>es 25,5 39,9 19,7 5)<br />

54,4<br />

B<strong>und</strong>esfernstraßen 39,8 3)<br />

51,4 22,9 51,9<br />

B<strong>und</strong>eswasserstraßen 0,9 12,0 3,1 59,6<br />

Mittel aus EFRE (2003 – 2006) <strong>und</strong> TEN (2003 – 2006) sind bei den jeweiligen <strong>Verkehrs</strong>trägern enthalten.<br />

1) Tatsächliche Investitionsausgaben (d.h. Preisstand: jeweiliges Jahr), 2) Preisstand 1999, 3) Preisstand 2001, 4) Einschließlich 2 Mrd. Euro B<strong>und</strong>esanteil für die Refinanzierung<br />

privat vorfinanzierter B<strong>und</strong>esfernstraßenprojekte, 5) Niveau 1994 auf Zeitraum 1991 – 1993 übertragen<br />

„Hiobsbotschaft“ für das Gewerbe<br />

Als neue „Hiobsbotschaft” musste das Gewerbe<br />

kurz vor Redaktionsschluss dieses Geschäftsberichtes<br />

den Kabinettsbeschluss zum B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan<br />

2003 zur Kenntnis nehmen: Statt den Anregungen<br />

des BDB Rechnung zu tragen dokumentiert sich die<br />

hoffnungslose Unterfinanzierung des Planes im Bereich<br />

Wasserstraßen nun darin, dass nahezu sämtliche<br />

neue Projekte (Ausnahme: Donau <strong>und</strong> Mittelweser)<br />

<strong>und</strong> zahlreiche laufende Vorhaben den redaktionellen<br />

Zusatz erhalten haben, dass eine Durchführung nur<br />

finanziert werden kann, wenn aus dem Bereich <strong>der</strong><br />

Ersatzinvestitionen Mittel „übrig“ bleiben!<br />

„Bei <strong>der</strong> Binnenschifffahrt hat sich die deutsche<br />

<strong>Verkehrs</strong>politik weitgehend aus den Infrastrukturinvestitionen<br />

verabschiedet.”<br />

Prof. Dr. Gerd Aberle, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates<br />

beim B<strong>und</strong>esminister für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Wohnungswesen, in:<br />

Editorial „Internationales <strong>Verkehrs</strong>wesen“ Nr. 4 April 2003.<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 17


NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

BDB kritisiert Abweichung von bewilligten <strong>und</strong><br />

tatsächlich verausgabten Mitteln<br />

Die in <strong>der</strong> abgedruckten Übersicht grau unterlegten<br />

Zahlen geben die tatsächlichen Ausgaben für einzelne<br />

Wasserstraßen im Jahr 2002 wie<strong>der</strong>, wie sie die B<strong>und</strong>esregierung<br />

in ihrer Antwort auf eine kleine Anfrage<br />

<strong>der</strong> CDU/CSU-B<strong>und</strong>estagsfraktion vom 23. April 2003<br />

(Drucksache 15/871) aufgelistet hat. Die Angaben <strong>der</strong><br />

B<strong>und</strong>esregierung belegen, dass für eine Vielzahl von als<br />

notwendig erkannten <strong>und</strong> in den Haushalt eingestellten<br />

Maßnahmen Mittel nicht voll verausgabt werden konnten.<br />

Von den für ausgewählte Projekte 2002 vorgesehenen<br />

251,4 Mio. Euro kamen nur 153,91 Mio. Euro<br />

<strong>der</strong> Infrastruktur tatsächlich zugute.<br />

Die Zurückgabe von bewilligten Haushaltsmitteln<br />

beschleunigt <strong>und</strong> verstärkt den seit dem Jahre 2000<br />

bestehenden Trend, die Ausgaben für Binnenwasserstraßen<br />

zurückzufahren.<br />

Im Jahre 2000 wurden an den damaligen Schwerpunkten<br />

<strong>der</strong> Investitionstätigkeit des B<strong>und</strong>es (<strong>Verkehrs</strong>projekt<br />

17 Deutsche Einheit, Dortm<strong>und</strong>-Ems-Kanal,<br />

Mosel <strong>und</strong> Saar, Main, Donau, Neckar, Havel-O<strong>der</strong>-<br />

Verausgabte <strong>und</strong> bewilligte Mittel in 2002<br />

Wasserstraße, Mittel- <strong>und</strong> Oberelbe, Elbe-Lübeck-<br />

Kanal, Saale <strong>und</strong> Mittel- <strong>und</strong> Oberweser) noch 292,3<br />

Mio. Euro, im Jahre 2001 bereits nur noch r<strong>und</strong> 252<br />

Mio. Euro <strong>und</strong> im vergangenen Jahr 2002 nur noch<br />

r<strong>und</strong> 231 Mio. Euro verausgabt.<br />

BDB for<strong>der</strong>t ausreichende Personalausstattung in<br />

WSV <strong>und</strong> BMVBW<br />

Mindestens ebenso wichtig für die Umsetzung <strong>der</strong><br />

geplanten Maßnahmen ist neben <strong>der</strong> Bereitstellung<br />

von Haushaltsmitteln für Sachinvestitionen die Bereitstellung<br />

von Haushaltsmitteln für Ingenieurwissen in<br />

<strong>der</strong> Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsverwaltung. Personelle<br />

Engpässe führen dazu, dass als notwenig erachtete<br />

Maßnahmen nicht o<strong>der</strong> nicht zeitnah in Angriff<br />

genommen werden.<br />

Der BDB hat mehrfach gegenüber dem B<strong>und</strong>esverkehrsministerium<br />

auf diesen Missstand hingewiesen.<br />

Personalknappheit ist auch in den Schifffahrts- <strong>und</strong><br />

Wasserstraßenfachabteilungen im BMVBW zu verzeichnen.<br />

Der BDB hat die Zusage erhalten, dass zumindest<br />

die vakanten Stellen innerhalb des Ministeriums noch in<br />

2003 neu besetzt werden.<br />

B<strong>und</strong>eswasserstraßen verausgabt bewilligt Beispielhaft: veranschlagt<br />

2001 2002 verausgabt 2002 2003<br />

Mittellandkanal <strong>und</strong> Elbe-Seitenkanal 38,12 38,35 38,30<br />

Mittel-/Oberweser 2,88 7,67 1,14 4,50<br />

Westdeutsche Kanäle 75,53 79,76 73,00<br />

Rhein 27,80 35,79 30,00<br />

Mosel, Saar, Lahn 12,92 10,74 12,83 13,30<br />

Neckar 7,95 11,25 9,85 10,00<br />

Main 21,34 20,45 11,75 19,50<br />

Donau, Main-Donau-Kanal 21,70 21,98 22,50<br />

Projekt 17 126,09 172,69 108,52 173,40<br />

Mittel-/Oberelbe 8,79 12,75 2,44 12,30<br />

Elbe-Lübeck-Kanal 11,68 15,85 7,38 11,90<br />

Havel-O<strong>der</strong>-Wasserstraße 9,36 16,36 16,90<br />

Spree-O<strong>der</strong>-Wasserstraße, Berliner Wasserstraßen, O<strong>der</strong> 8,52 12,78 8,46<br />

Summe Binnenwasserstraßen 372,68 456,42 434,06<br />

Summe gesamt 432,09 500,66 471,86<br />

18 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


Infrastruktur: Stand <strong>der</strong> Dinge <strong>und</strong> For<strong>der</strong>ungen<br />

des BDB<br />

Im Folgenden gibt <strong>der</strong> BDB auf Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> Meldungen<br />

aus den Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektionen<br />

einen Überblick über den aktuellen Stand <strong>der</strong> Ausbau<strong>und</strong><br />

Erhaltungsmaßnahmen in <strong>der</strong> Wasserstraßeninfrastruktur<br />

<strong>und</strong> formuliert daran anknüpfend die<br />

For<strong>der</strong>ungen des Gewerbes an ein leistungsfähiges<br />

Wasserstraßensystem.<br />

Rhein<br />

Auf dem Oberrhein fand die Schifffahrt im<br />

Berichtszeitraum durch Geschiebemanagement <strong>und</strong><br />

Stabilisierung <strong>der</strong> Sohle sowie die Anpassung <strong>der</strong><br />

Niedrigwasserbuhnen bei Karlsruhe die international<br />

vereinbarten Fahrrinnentiefen vor. Maßnahmen zur<br />

Fehltiefenbekämpfung zwischen km 370,7–384,5<br />

wurden nach dem Elbehochwasser 2002 zur nochmaligen<br />

Überprüfung <strong>der</strong> Hochwasserneutralität gestoppt.<br />

Der BDB for<strong>der</strong>t, den Bereich so zu gestalten,<br />

dass Festfahrungen, wie sie im November 2001 zu<br />

Schifffahrtsperren geführt haben, zukünftig nicht mehr<br />

vorkommen.<br />

Am Mittelrhein fand im Jahre 2002 kein Ausbau,<br />

son<strong>der</strong>n nur Unterhaltung statt. Zudem wurde die<br />

Fahrrinnentiefe <strong>der</strong> Moselmündungsstrecke an die<br />

neue Fahrrinnentiefe des Rheins von 2,50 m unter<br />

GlW angepasst. Der BDB for<strong>der</strong>t für den Mittelrhein<br />

vor allem den Bau von Liegeplätzen. Für Niedrigwasserperioden<br />

muss das Ausbauziel von 2,10 m<br />

unter GlW zwischen Budenheim <strong>und</strong> St. Goar, <strong>der</strong><br />

theoretisch flachsten Stelle des Rheins, weiter verfolgt<br />

werden.<br />

Am Nie<strong>der</strong>rhein wird zwischen Duisburg <strong>und</strong> Lobith<br />

<strong>der</strong> Erosion entgegengearbeitet, um innerhalb <strong>der</strong><br />

nächsten 6 Jahre eine Fahrrinnentiefe von 2,80 m unter<br />

GlW zu erreichen. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des Einsatzes<br />

größerer Einheiten <strong>und</strong> wettbewerbsfähiger Abladetiefen<br />

for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> BDB, dass diese Maßnahmen samt<br />

Bau von Buhnen, Gr<strong>und</strong>beseitigungen <strong>und</strong> Entschärfung<br />

von Hochwasserengpässen nicht durch die<br />

Ausweisung von Wasserflächen als FFH-Schutzgebiete<br />

verzögert o<strong>der</strong> gar verhin<strong>der</strong>t werden. Auch <strong>der</strong> vom<br />

BDB nun endlich mit Erfolg gefor<strong>der</strong>te Übernachtungshafen<br />

für die Schifffahrt am Nie<strong>der</strong>rhein nach nie<strong>der</strong>ländischem<br />

Vorbild darf nicht verzögert o<strong>der</strong> in Frage<br />

gestellt werden.<br />

NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

MS „Lichtenstein“ vor den malerischen Kulisse <strong>der</strong> Loreley.<br />

Neckar<br />

Nach <strong>der</strong> Herstellung einer Fahrrinnentiefe von<br />

2,80 m stehen vornehmlich Arbeiten an den über 60<br />

Jahre alten Schleusen an. Beispielhaft sei die Schleuse<br />

Heidelberg genannt, die seit Oktober 2001 gr<strong>und</strong>instandgesetzt<br />

wird. Geplantes Ende <strong>der</strong> Arbeiten ist das<br />

Frühjahr 2004.<br />

Lei<strong>der</strong> ist nicht erkennbar, dass die Gr<strong>und</strong>instandsetzung<br />

<strong>der</strong> Schleusen zur Verlängerung <strong>der</strong> Kammern<br />

für den Einsatz von 135 m langen Schiffen genutzt<br />

wird. Der BDB hat in seiner Stellungnahme zum B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan<br />

2003 betont, dass <strong>der</strong> Neckar nicht<br />

in den <strong>Verkehrs</strong>schatten des Oberrheins fallen darf, auf<br />

dem das 135 m Schiff seit r<strong>und</strong> zwei Jahren zugelassen<br />

ist. Erfreulicherweise erlaubt seit dem 14. Juli 2003 die<br />

Fernbedienung <strong>der</strong> Schleusen am oberen Neckar, die<br />

dortigen Häfen auch über Nacht zu erreichen.<br />

Mosel<br />

Wegen des anhaltend hohen Güteraufkommens <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Attraktivität für Fahrten <strong>der</strong> weißen Flotte steht die<br />

Mosel vor Kapazitätsengpässen. Sie können nur durch<br />

den Bau zweiter Schleusen behoben werden.<br />

Seit April 2003 laufen die Arbeiten an <strong>der</strong> zweiten<br />

Schleuse Zeltingen. Der Baufortschritt ist im Unterwass-<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 19


NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

er schon deutlich erkennbar. Die Bauzeit ist mit 3 Jahren<br />

veranschlagt. Der Ablauf <strong>der</strong> Arbeiten ist mit dem BDB<br />

abgestimmt, um die Schifffahrt möglichst wenig zu<br />

beeinträchtigen. Für den Bau <strong>der</strong> 2. Schleuse Fankel<br />

liegt <strong>der</strong> Planfeststellungsbeschluss vor.<br />

Im Kabinettsbeschluss zum B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan<br />

2003 sind zweite Kammern an allen Schleusen<br />

zwischen Koblenz <strong>und</strong> <strong>der</strong> französischen Grenze unter<br />

Finanzierungsvorbehalt vorgesehen. Dies darf nicht<br />

dazu führen, dass <strong>der</strong> schon im B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan<br />

1992 vorgesehene Bau zweiter Kammern<br />

wie<strong>der</strong>um verschoben wird. Der Verband for<strong>der</strong>t,<br />

zunächst dort zweite Kammern zu bauen, wo neben <strong>der</strong><br />

Frachtschifffahrt auch die Personenschifffahrt ein hohes<br />

<strong>Verkehrs</strong>aufkommen hat.<br />

Der Ausbau des oberen Vorhafens Wintrich ist ebenso<br />

notwendig wie die Bereitstellung zeitgemäßer Liegeplätze.<br />

Saar<br />

Die Bauarbeiten zwischen Völklingen <strong>und</strong> Saarbrücken<br />

sind bis auf Restarbeiten abgeschlossen. Diese<br />

werden im Zuge des Baus des Schutzhafens Völklingen<br />

erfolgen.<br />

Die Stadtstrecke Saarbrücken wurde 2002 so ertüchtigt,<br />

dass sie mit Son<strong>der</strong>genehmigung als Wasserstraße<br />

<strong>der</strong> Klasse IV genutzt werden kann. Weitere<br />

Arbeiten lassen nun eine Abladetiefe von 2,50 m zu.<br />

Der BDB setzt sich dafür ein, dass die landseitige<br />

Anbindung <strong>der</strong> verladenden Wirtschaft an die Saar verbessert<br />

wird.<br />

Main<br />

Der Main bietet bis zur Schleuse Lengfurt eine<br />

Fahrrinnentiefe von 2,90 m auf einer Breite von 40 m,<br />

oberhalb steht nur eine Tiefe von 2,50 m auf 36 m Breite<br />

zur Verfügung. Der Ausbau des oberen Mains in den<br />

Stauhaltungen Ran<strong>der</strong>sacker <strong>und</strong> Goßmannsdorf soll<br />

wegen eines Vergabeverfahrens erst in <strong>der</strong> zweiten<br />

Jahreshälfte 2003 beginnen. Gleichzeitig werden die<br />

Vorhäfen in Ran<strong>der</strong>sacker ausgebaut. Die Stauhaltungen<br />

Limbach <strong>und</strong> Viereth befinden sich im Planfeststellungsverfahren.<br />

Der Ausbau soll voraussichtlich Ende<br />

2004 beginnen. Allerdings wurden diese laufenden <strong>und</strong><br />

bereits fest disponierten Maßnahmen durch den Kabinettsbeschluss<br />

zum B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan 2003 mit<br />

einem Finanzierungsvorbehalt versehen. Dies kommt<br />

einer Blockade des weiteren Mainausbaus gleich. Der<br />

BDB protestiert energisch gegen diese Entscheidung, die<br />

allein schon deshalb nicht hinnehmbar ist, weil sie den<br />

Nutzen <strong>der</strong> in den letzten fünf Jahren getätigten<br />

Investitionen von r<strong>und</strong> 76 Millionen Euro in Frage stellt.<br />

Mittelfristig wird <strong>der</strong> Main den nach <strong>der</strong> EU-Osterweiterung<br />

zu erwartenden Güterzuwachs nur bewältigen<br />

können, wenn sich abzeichnende Engpässe, etwa die<br />

einkammerige Schleuse in Mühlheim durch leistungsfähige<br />

Doppelschleusen ersetzt werden.<br />

Zur Zeit laufen die Vorbereitungen zur Ausweitung<br />

<strong>der</strong> Fernsteuerung von Schleusen von Fernbedienungszentralen<br />

in Würzburg <strong>und</strong> Offenbach, die <strong>der</strong> BDB<br />

begrüßt.<br />

Main-Donau-Kanal<br />

Am Main-Donau-Kanal erstellt die Verwaltung unter<br />

Beteiligung des BDB ein Konzept zur Erhöhung <strong>der</strong><br />

Abladetiefe von 2,50 m auf 2,70 m. Dies ist für eine<br />

wettbewerbsfähige durchgängige Schifffahrt zwischen<br />

dem Rhein- <strong>und</strong> Donaustromgebiet dringend erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Am Kanal wurden Liegeplätze in Eckersmühlen,<br />

Hilpoltstein, Berching <strong>und</strong> Dietfurt mit Dalben nachgerüstet.<br />

Außerdem standen Arbeiten an den Querungsbauwerken<br />

an.<br />

Donau<br />

In den ausgebauten Strecken weist die Donau eine<br />

Fahrrinnentiefe von mindestens 2,80 m unter dem Regulierungsniedrigwasser<br />

(RNW) aus. Lediglich zwischen<br />

Straubing <strong>und</strong> Vilshofen kann sich die Schifffahrt auf<br />

nicht mehr als 2 m Fahrrinnentiefe bei RNW verlassen.<br />

Der Deutsche B<strong>und</strong>estag hat beschlossen, die Donau<br />

zwischen Straubing <strong>und</strong> Vilshofen mit flussregelnden<br />

Maßnahmen (nach Variante A) auszubauen. Dies sieht<br />

auch <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan 2003 vor. Die Vorbereitungen<br />

für ein Raumordnungsverfahren laufen.<br />

Die mit <strong>der</strong> Variante A verb<strong>und</strong>ene Fahrrinnentiefe<br />

von 2,20 m bei RNW ist für die Schifffahrt die schlechteste<br />

Lösung. Der BDB hält daher an seiner mo<strong>der</strong>aten<br />

For<strong>der</strong>ung nach einer Abladetiefe von 2,50 m (Variante<br />

D2) fest, die in Österreich bereits durchgängig besteht.<br />

Sie ermöglicht es, ganzjährig wettbewerbsfähig <strong>und</strong><br />

20 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


sicher im Begegnungsverkehr<br />

zu fahren <strong>und</strong><br />

bei Niedrigwasser 1 m<br />

tiefer abzuladen. Nur so<br />

können die zu erwartenden<br />

Güterströme nach<br />

Beitritt <strong>der</strong> Mittel- <strong>und</strong><br />

Osteuropäischen Staaten<br />

zur EU ökologisch sinnvoll<br />

<strong>und</strong> nachhaltig mit<br />

dem Binnenschiff bewältigt<br />

werden. Der B<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Freistaat Bayern<br />

haben weitere Untersuchungen<br />

vor einer<br />

endgültigen Entscheidung<br />

über die Ausbauvariante<br />

vereinbart.<br />

Die Arbeiten im Bereich<br />

Bürgerfeld zur Beseitigung<br />

des Mittelwasserengpasses<br />

sind nahezu<br />

abgeschlossen. Auch die<br />

Vilshofener Straßenbrücke<br />

wurde erneuert.<br />

Westdeutsches Kanalgebiet<br />

MS „Oberon“ auf dem Rhein-Herne-Kanal bei Oberhausen.<br />

Auf dem teilausgebauten Rhein-Herne-Kanal hat die<br />

WSD West auf Antrag des BDB im Juni 2003 eine<br />

durchgehende Abladetiefe von 2,60 m für Europaschiffe<br />

<strong>und</strong> 2,50 m für Großmotorgüterschiffe zugelassen.<br />

Hier gilt es, den Kanalausbau östlich von<br />

Gelsenkirchen abzuschließen <strong>und</strong> dabei auch für den<br />

Erhalt zweiter Schleusenkammern zu sorgen, die sich<br />

jüngst zum Beispiel bei <strong>der</strong> Sperrung <strong>der</strong> Schleuse<br />

Wanne-Eickel bewährt haben.<br />

An Wesel-Datteln-Kanal <strong>und</strong> Ruhr profitierte die<br />

Schifffahrt von Arbeiten an Brücken <strong>und</strong> Wehren.<br />

Der Ausbau <strong>der</strong> Weststrecke des Datteln-Hamm-<br />

Kanals hat zu Recht Aufnahme in den B<strong>und</strong>esverkehrsplan<br />

2003 gef<strong>und</strong>en. Der BDB begrüßt die<br />

Ankündigung <strong>der</strong> Verwaltung, den Begegnungsverkehr<br />

demnächst um eine weitere St<strong>und</strong>e zu verkürzen.<br />

Ohne den Ausbau <strong>der</strong> Südstrecke des Dortm<strong>und</strong>-<br />

Ems-Kanals (DEK) kann das <strong>Verkehrs</strong>projekt Nr. 17<br />

Deutsche Einheit seine Wirkung nicht voll entfalten. Die<br />

NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

Abmessungen zwischen den Verbindungen zum Rhein<br />

<strong>und</strong> dem Übergang zum Mittellandkanal lassen <strong>der</strong>zeit<br />

nur einen Verkehr von Fahrzeugen mit maximal 163 m<br />

Länge <strong>und</strong> 9,60 m Breite bei einer Abladetiefe von 2,50<br />

m zu. Ziel <strong>der</strong> WSD West ist es, den Ausbau so<br />

voranzutreiben, dass bis zum Jahr 2011 die durchgängige<br />

Befahrbarkeit für Großmotorgüterschiffe <strong>und</strong><br />

Schubverbände mit 2,80 m Abladetiefe besteht. Als<br />

Zwischenziel wird bis 2007 die durchgängige Befahrbarkeit<br />

für 110 m lange Einzelfahrer mit 2,50 m Abladetiefe<br />

angestrebt.<br />

Bei allem Lob für den Baufortschritt an <strong>der</strong> Südstrecke<br />

des DEK, bei dem nicht unerwähnt bleiben soll,<br />

dass noch 2003 die Ausschreibungen für den Neubau<br />

<strong>der</strong> Zwillingsschleuse Münster veröffentlicht werden<br />

sollen, mahnt <strong>der</strong> BDB stets die Schaffung von ausreichenden<br />

Liegekapazitäten an.<br />

An <strong>der</strong> Nordstrecke des DEK steht die große<br />

Schleuse Meppen demnächst zur Gr<strong>und</strong>instandsetzung<br />

an. Bis 2008 sollen die übrigen Schleusen folgen <strong>und</strong><br />

die Fernbedienung ermöglichen.<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 21


NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

Mittellandkanal <strong>und</strong> Stichkanäle<br />

An den ausgebauten Abschnitten des Mittellandkanals,<br />

die schon von Großmotorgüterschiffen <strong>und</strong><br />

185 m langen Verbänden mit einer Abladetiefe von<br />

2,80 m befahren werden können, laufen vielfältige<br />

Arbeiten an Engstellen, Brücken <strong>und</strong> Liegehäfen. Die<br />

abzweigenden Stichkanäle nach Osnabrück <strong>und</strong> Linden<br />

erhalten neue Brücken, an den Stichkanälen nach<br />

Hildesheim <strong>und</strong> Salzgitter wurden Arbeiten im<br />

Schleusenbereich durchgeführt. Obwohl am Stichkanal<br />

nach Misburg <strong>der</strong> Baubeginn für den<br />

ersten Streckenabschnitt noch in<br />

diesem Jahr angestrebt wird, ist mit<br />

dem vollschiffigen Anschluss <strong>der</strong><br />

Stichkanäle zu den Industriezentren<br />

in Hannover <strong>und</strong> Hildesheim erst<br />

nach 2010 zu rechnen. Der BDB<br />

for<strong>der</strong>t, alle Stichkanäle zügig an die<br />

Abmessungen des Hauptkanals anzupassen,<br />

nicht zuletzt um die Arbeitsplätze<br />

in <strong>der</strong> Region zu sichern.<br />

Im Berichtszeitraum wurden die<br />

Vorhäfen <strong>der</strong> Schleuse Sülfeld fertiggestellt.<br />

Im Herbst 2003 soll <strong>der</strong> Neubau<br />

<strong>der</strong> Südkammer beginnen.<br />

An <strong>der</strong> noch nicht durchgängig<br />

ausgebauten Osthaltung liegen für<br />

92,6 Prozent <strong>der</strong> Strecke rechtskräftige<br />

Planfeststellungsbeschlüsse<br />

vor. In den letzten 12 Monaten wurden<br />

zahlreiche Strecken, Düker <strong>und</strong><br />

Brücken fertigestellt. Im November<br />

soll die Liegestelle Vahldorf fertiggestellt<br />

sein. Dies wird den vom<br />

BDB angeregten Umlauf größerer<br />

Schiffe mit 2,50 m Abladetiefe in <strong>der</strong><br />

Ostrecke des Kanals weiter vereinfachen.<br />

Mittelweser<br />

Im Planfeststellungsverfahren für<br />

die Anpassung <strong>der</strong> Mittelweser für<br />

110 m lange Schiffe mit 2,50 m<br />

Abladung ist <strong>der</strong> Planfeststellungsbeschluss<br />

ergangen. Jedoch müssen<br />

noch Klagen gegen den Beschluss<br />

ausgeräumt werden. Anzustreben ist <strong>der</strong> Ausbau für<br />

das 135 m Schiff. Der BDB kritisiert, dass <strong>der</strong> Kabinettsbeschluss<br />

zum B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan 2003 nur eine<br />

Vertiefung, nicht jedoch die erfor<strong>der</strong>liche Aufweitung<br />

<strong>der</strong> Weser erwähnt. Außerdem trat <strong>der</strong> BDB erneut für<br />

eine Wendestelle für große Schiffe ein.<br />

Die Schleusen Minden <strong>und</strong> Dörverden sollen eine<br />

Länge von 140 m erhalten. Nach langem Stillstand in<br />

den Planungen erfüllt die B<strong>und</strong>esregierung somit zwar<br />

nicht die For<strong>der</strong>ungen des BDB, signalisiert aber, dass<br />

die Hinterlandverbindung <strong>der</strong> Unterweserhäfen nicht<br />

22 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


vernachlässigt werden soll. Die Option auf eine spätere<br />

Verlängerung <strong>der</strong> Schleusen darf nicht verbaut werden.<br />

Elbe-Seitenkanal<br />

Am stark frequentierten Elbe-Seitenkanal (ESK) läuft<br />

zur Zeit die Reparatur des Westtrogs des Hebewerks<br />

Lüneburg <strong>und</strong> <strong>der</strong> Neubau <strong>der</strong> Schleuse Uelzen II. Nach<br />

wie vor versperrt das Hebewerk Schiffen über 100 m<br />

Länge den Weg nach Hamburg. Der BDB for<strong>der</strong>t daher<br />

den mutigen Schritt zur Verlängerung eines Troges. Die<br />

nicht vorhersehbare Auslastung des ESK erfor<strong>der</strong>t<br />

zudem den Bau von Liegeplätzen.<br />

Elbe-Lübeck-Kanal<br />

Die 103 Jahre alte Schleuse Lauenburg wird <strong>der</strong>zeit<br />

auf eine Länge von 115 m, eine Breite von 12 m <strong>und</strong><br />

eine Tiefe von 4 m gebracht. Will die Politik Lübeck<br />

nicht vom europäischen Wasserstraßennetz abschneiden,<br />

muss <strong>der</strong> Kanal zeitgemäß unterhalten werden.<br />

Mit geringer Zusatzinvestition sollten alle Schleusen<br />

zunächst zügig auf das Lauenburger Maß gebracht<br />

werden. Hierbei besteht sogar die Chance, auf Schleusen<br />

zu verzichten. Der zu erwartende Containerverkehr<br />

über den neuen Skandinavienkai rechtfertigt außerdem<br />

die Anhebung einiger Brücken.<br />

Wasserstraßenkreuz Magdeburg <strong>und</strong> <strong>Verkehrs</strong>projekt<br />

Deutsche Einheit Nr. 17<br />

Nach dem Anschluss Magdeburgs an Verkehre mit<br />

auf 2,50 m abgeladenen Schiffen aus westlicher Richtung<br />

durch die Eröffnung <strong>der</strong> Schleuse Rothensee<br />

steht voraussichtlich am 10. Oktober 2003 die Freigabe<br />

<strong>der</strong> r<strong>und</strong> 900 m langen Kanalbrücke über die Elbe<br />

<strong>und</strong> die Einweihung <strong>der</strong> Doppelsparschleuse Hohenwarthe<br />

bevor. Während auf <strong>der</strong> Elbe <strong>der</strong> dreilagige<br />

Containerverkehr – bei günstigem Wasser – möglich<br />

bleibt, verkehren Schiffe in <strong>der</strong> Fahrt auf Berlin<br />

wasserstandsunabhängig über dem Fluss. Sie können<br />

im Rahmen einer zwischen Verwaltung <strong>und</strong> BDB<br />

abgestimmten <strong>Verkehrs</strong>regelung Ende 2003 den<br />

Berliner Westhafen mit 2,50 m Abladetiefe erreichen.<br />

Hierfür wurden umfangreiche Maßnahmen im Elbe-<br />

Havel-Kanal, <strong>der</strong> Unteren Havel Wasserstraße <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Spree-O<strong>der</strong>-Wasserstraße realisiert. Die Elbquerung<br />

ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Vollendung<br />

des <strong>Verkehrs</strong>projekts Nr. 17 Deutsche Einheit,<br />

NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

das Schiffen mit 2,80 m Abladetiefe die Fahrt von<br />

Hannover nach Berlin ermöglichen soll.<br />

Auf <strong>der</strong> Südtrasse des Projekts Nr. 17 zum Hafen<br />

Königs Wusterhausen wird durch ein Sohlenvertiefungsprogramm<br />

ab Ende 2003 eine Abladetiefe von 2,20 m<br />

garantiert.<br />

Untere Havelwasserstraße<br />

Die Rekonstruktion <strong>der</strong> Schleuse Havelberg zog sich<br />

länger als erwartet hin, so dass die neue Schleuse erst<br />

am 14. August 2003 dem Verkehr übergeben werden<br />

konnte.<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 23<br />

Elbe<br />

Die stetige Unterhaltung <strong>der</strong> Strombauwerke ist aufgr<strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Koalitionsvereinbarung <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung<br />

vom 16. Oktober 2002 solange ausgesetzt, bis ihre<br />

Hochwasserneutralität nachgewiesen ist. Vor dem Elbhochwasser<br />

geplante Maßnahmen bei Coswig, Magdeburg<br />

<strong>und</strong> zwischen Dömitz <strong>und</strong> Hitzacker werden nicht<br />

umgesetzt.<br />

Heftigen Protest löst beim BDB aus, dass die Unterhaltung<br />

von Buhnen, Deck- <strong>und</strong> Leitwerken gestoppt<br />

wurde. Diese verstetigen das Gefälle, stabilisieren die<br />

Flusssohle <strong>und</strong> sind hochwasserneutral. Ein mit den<br />

Naturschutzbehörden <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> abgestimmtes<br />

Konzept zur Wahrung des verkehrlichen Potenzials <strong>der</strong><br />

Elbe muss die Verwaltung schnell wie<strong>der</strong> handlungsfähig<br />

machen. Stoppt sie zum Beispiel die Erosion <strong>der</strong><br />

Flusssohle um Torgau nicht, werden mit dem Absinken<br />

des Wasserspiegels auch die Auwäl<strong>der</strong> zurückgehen.<br />

Saale<br />

Der Bau eines r<strong>und</strong> 7 Kilometer langen Seitenkanals<br />

ohne Wehr an <strong>der</strong> unteren Saale würde die mitteldeutsche<br />

Industrieregion an die europäischen Wasserstraßen<br />

anbinden. Durch den Finanzierungsvorbehalt<br />

im B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan 2003 ist eine weitere<br />

Verzögerung des Projekts zu erwarten, das nicht nur <strong>der</strong><br />

Wirtschaft aus dem Dilemma einer Abladetiefe von<br />

unter 2 m über den größten Teil des Jahres geholfen<br />

hätte, son<strong>der</strong>n auch die Renaturierung <strong>der</strong> unteren<br />

Saale erlaubt.


NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

B<strong>und</strong>eswasserstraßen<br />

Rhein <strong>und</strong> Nebenflüsse 1.797 km<br />

Rhein (Rheinfelden - nie<strong>der</strong>ländische Grenze) 623 km<br />

Neckar (Mündung Rhein - Plochingen) 201 km<br />

Main (Mündung Rhein - Hallstadt) 388 km<br />

Main-Donau-Kanal<br />

(Mündung Main - Mündung Donau) 171 km<br />

Mosel (französische Grenze - Mündung Rhein) 242 km<br />

Saar (französische Grenze - Mündung Mosel) 105 km<br />

Lahn (Mündung Rhein - Steeden) 67 km<br />

Wasserstraßen zwischen Rhein <strong>und</strong> Elbe 1.436 km<br />

Ruhr (Mündung Rhein - Mülheim) 12 km<br />

Rhein-Herne-Kanal (Duisburg - Mündung DEK) 49 km<br />

Wesel-Datteln-Kanal (Wesel - Mündung DEK) 60 km<br />

Datteln-Hamm-Kanal<br />

(Mündung DEK - Schmehausen) 47 km<br />

Dortm<strong>und</strong>-Ems-Kanal <strong>und</strong> Unterems 303 km<br />

Küstenkanal <strong>und</strong> Untere Hunte 95 km<br />

Mittellandkanal (MLK)<br />

(Mündung DEK - Mündung Elbe) 325 km<br />

Weser <strong>und</strong> Unterweser 430 km<br />

Elbe-Seitenkanal<br />

(Mündung MLK - Mündung Elbe) 115 km<br />

Elbegebiet 1.049 km<br />

Nord-Ostsee-Kanal<br />

(Mündung Unterelbe - Kieler Förde) 109 km<br />

Elbe-Lübeck-Kanal <strong>und</strong> Kanaltrave 88 km<br />

Elbe <strong>und</strong> Unterelbe 728 km<br />

Saale (Leuna-Kreypau - Mündung Elbe) 124 km<br />

Wasserstraßen zwischen Elbe <strong>und</strong> O<strong>der</strong> 916 km<br />

Berliner Haupt- <strong>und</strong> Nebenwasserstraßen 189 km<br />

Havel-O<strong>der</strong>-Wasserstraße <strong>und</strong> Nebengewässer 485 km<br />

Spree-O<strong>der</strong>-Wasserstraße <strong>und</strong> Nebengewässer 242 km<br />

O<strong>der</strong><br />

(polnische Grenze - Abzweigung Westo<strong>der</strong>) 162 km<br />

Gewässer an <strong>der</strong> Ostseeküste 526 km<br />

Donau (Kelheim - österreichische Grenze) 213 km<br />

Sonstige B<strong>und</strong>eswasserstraßen 1.373 km<br />

Gesamt 7.472 km<br />

O<strong>der</strong>-Havel-Wasserstraße <strong>und</strong><br />

Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße<br />

Der Wasserweg zwischen Berlin <strong>und</strong> <strong>der</strong> Ostsee<br />

kann <strong>der</strong>zeit nur von Europaschiffen mit 1,90 m Abladetiefe<br />

befahren werden. Der Finanzierungsvorbehalt<br />

im B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan 2003 darf nicht dazu<br />

führen, dass <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> Strecke auf 2,20 m <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Neubau des an Kapazitätsgrenzen gestoßenen Hebewerks<br />

Nie<strong>der</strong>finow verzögert wird.<br />

O<strong>der</strong>-Spree-Kanal<br />

Im Rahmen von Unterhaltungsmaßnahmen wird angestrebt,<br />

bis Ende 2003 eine Verbesserung <strong>der</strong> Abladetiefe<br />

auf 2,20 m zu erreichen. Die Schleusenkammern in<br />

Wernsdorf <strong>und</strong> Kersdorf sollen bis 2008 verlängert, <strong>der</strong><br />

Neubau in Fürstenwalde soll 2009 abgeschlossen sein.<br />

BDB vertritt die Binnenschifffahrt auf <strong>der</strong><br />

„Maritimen Konferenz“ in Lübeck<br />

Mit über 500 Teilnehmern fand am 26. Mai 2003 in<br />

Lübeck die „3. Maritime Konferenz“ statt, die bekanntlich<br />

die Stärkung des Maritimen Standortes Deutschland<br />

zum Gegenstand hat. Für die Interessen <strong>der</strong> deutschen<br />

Binnenschifffahrt war <strong>der</strong> BDB in Lübeck vor Ort <strong>und</strong><br />

nutzte die Gelegenheit zur Kontaktaufnahme <strong>und</strong> zum<br />

Gedankenaustausch mit den Vertretern aus Parlament<br />

<strong>und</strong> Regierung. Seitens <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung nahmen<br />

B<strong>und</strong>eskanzler Gerhard Schrö<strong>der</strong>, B<strong>und</strong>esverkehrsminister<br />

Dr. Manfred Stolpe, Wirtschafts- <strong>und</strong> Arbeitsminister<br />

Wolfgang Clement sowie Bildungs- <strong>und</strong> Forschungsministerin<br />

Edelgard Bulmahn an <strong>der</strong> Veranstaltung teil.<br />

„Wir befinden uns am Beginn des Maritimen<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts. Der Gütertransport auf dem Wasser<br />

hat eine große Zukunft vor sich. Der Ausbau <strong>der</strong><br />

Binnenwasserstraßen <strong>und</strong> die Entwicklung <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

können einen hervorragenden Beitrag<br />

leisten <strong>und</strong> dürfen nicht unter einer emotionalen<br />

Hochwasserdebatte leiden. Dies muss im B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan<br />

noch klargestellt werden!“<br />

Heide Simonis, Ministerpräsidentin des Landes Schleswig-Holstein,<br />

in ihrer Eröffnungsansprache zur 3. Maritimen Konferenz in Lübeck.<br />

24 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


BDB-Präsident Heinz Hofmann<br />

erläuterte im Workshop<br />

„Maritime <strong>Verkehrs</strong>wirtschaft“<br />

die Funktion <strong>der</strong><br />

Binnenschifffahrt als verlässlicher<br />

<strong>und</strong> noch über freie<br />

Kapazitäten verfügen<strong>der</strong> <strong>Verkehrs</strong>träger,<br />

insbeson<strong>der</strong>e im<br />

Bereich Seehafenhinterlandverkehr.<br />

R<strong>und</strong> 130 Zuhörer<br />

verfolgten die Diskussion<br />

zur Zukunft von Schifffahrt<br />

<strong>und</strong> Häfen, an <strong>der</strong> sich auch<br />

die Parlamentarische Staatssekretärin<br />

Angelika Mertens<br />

<strong>und</strong> die stellvertretende Vorsitzende<br />

des <strong>Verkehrs</strong>ausschusses<br />

<strong>und</strong> Mitglied des<br />

Haushaltsausschusses des<br />

Deutschen B<strong>und</strong>estages,<br />

Annette Faße, sowie die<br />

schleswig-holsteinische Ministerpräsidentin<br />

Heide Simonis<br />

beteiligten.<br />

Hofmann veranschaulichte<br />

in seinem Statement<br />

die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Binnenschifffahrt, die trotz<br />

<strong>der</strong> erfreulichen Zuwachsraten im Containerverkehr<br />

immer noch massengutdominiert ist. Er erinnerte an die<br />

Schwachstellen des aktuellen Entwurfes des B<strong>und</strong>esverkehrswegeplanes.<br />

„Die Binnenschifffahrt sieht die Chance, sich verstärkt<br />

in die Zu- <strong>und</strong> Abläufe über die deutschen<br />

Seehäfen einzubringen. Der <strong>Verkehrs</strong>träger ist<br />

nämlich gr<strong>und</strong>sätzlich wettbewerbsfähig. Aber eine<br />

mangelhafte Wasserstraßeninfrastruktur, niedrige<br />

Brückendurchfahrtshöhen, eine unzureichende Ausstattung<br />

<strong>der</strong> Häfen, die Kanalgebühren <strong>und</strong><br />

schließlich die ungleichen Wettbewerbsbedingungen<br />

stehen einer Verlagerung auf das Binnenschiff<br />

zur Zeit im Wege. Wenn es politisch gewollt ist,<br />

Verkehre von <strong>der</strong> Straße auf die ökologisch günstigen<br />

<strong>Verkehrs</strong>träger, wie die Binnenschifffahrt, zu<br />

verlagern, müssen die genannten Schwachpunkte<br />

beseitigt werden!“<br />

BDB-Präsident Heinz Hofmann in seiner Rede im Workshop<br />

„Maritime <strong>Verkehrs</strong>wirtschaft“ auf <strong>der</strong> „3. Maritimen Konferenz“<br />

in Lübeck am 26. Mai 2003.<br />

NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

Schubboot <strong>der</strong> Deutschen Binnenree<strong>der</strong>ei vor <strong>der</strong> traditionsreichen Werft Bloom + Voss im Hamburger Hafen.<br />

Mit Erschrecken nahmen die zahlreich vertretenen<br />

Seeree<strong>der</strong> das hohe Durchschnittsalter <strong>der</strong> Binnenflotte<br />

zur Kenntnis. Der Hinweis auf die dringend erfor<strong>der</strong>liche<br />

Reform des § 6 b EStG, mit dem steuerliche<br />

Anreize für Investitionsmaßnahmen des Gewerbes geschaffen<br />

werden können, fand daher breite Zustimmung.<br />

Im Hinblick auf den kombinierten Verkehr führte<br />

<strong>der</strong> BDB-Präsident aus, dass die Binnenschifffahrt<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich in <strong>der</strong> Lage ist, sich stärker als bisher in<br />

den kombinierten Verkehr einzubringen. Sie unterstütze<br />

deshalb auch die Bemühungen des von <strong>der</strong><br />

Politik geför<strong>der</strong>ten deutschen ShortSeaShipping Promotion<br />

Centers <strong>und</strong> sei auch bereit, zusammen mit<br />

den Häfen als Schnittstellen Konzepte zu entwickeln,<br />

die dem Ziel dienen, Verkehre von <strong>der</strong> Straße auf die<br />

Wasserstraße zu verlagern. In diesem Zusammenhang<br />

müsse es auch ein Ziel sein, die Verla<strong>der</strong> für diese<br />

Konzepte zu sensibilisieren.<br />

B<strong>und</strong>eskanzler Gerhard Schrö<strong>der</strong> wurde im Abschlussplenum<br />

ausführlich über das Potenzial <strong>der</strong><br />

Binnenschifffahrt informiert, verb<strong>und</strong>en mit <strong>der</strong> fre<strong>und</strong>lichen<br />

Empfehlung, sich in beson<strong>der</strong>er Weise um Maßnahmen<br />

zur Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>und</strong> Verjüngung <strong>der</strong><br />

deutschen Binnenschiffsflotte zu bemühen.<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 25


NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

BDB vertritt das Binnenschifffahrtsgewerbe<br />

in <strong>der</strong> „Mobilitätsoffensive“<br />

Der BDB ist auch im Jahr 2003 an <strong>der</strong> Mobilitätsoffensive<br />

<strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung aktiv beteiligt. Er reagiert<br />

damit auf eine entsprechende Einladung des B<strong>und</strong>esverkehrsministeriums,<br />

seine verkehrspolitische Arbeit für<br />

den <strong>Verkehrs</strong>träger Binnenschifffahrt im Arbeitskreis<br />

„Mobilitätsoffensive“ fortzusetzen, nachdem er bereits<br />

im letzten Jahr in <strong>der</strong> Offensive des B<strong>und</strong>eskanzlers mitgearbeitet<br />

hat.<br />

Die Auftaktveranstaltung fand am 18. Juni 2003<br />

in Berlin in Form eines Ministergespräches mit<br />

B<strong>und</strong>esverkehrsminister Dr. Manfred Stolpe statt, an<br />

dem BDB-Präsident Heinz Hofmann teilnahm. In <strong>der</strong><br />

öffentlichen Anhörung konnte Hofmann gegenüber<br />

Dr. Stolpe <strong>und</strong> <strong>der</strong> Parlamentarischen Staatssekretärin<br />

Mertens auf die fehlende Umsetzung <strong>der</strong> Handlungsempfehlungen<br />

aus <strong>der</strong> letzten Mobilitätsoffensive<br />

hinweisen.<br />

Fünf Themen sollen von den Experten in den kommenden<br />

Monaten erarbeitet werden:<br />

� Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> EU-Osterweiterung<br />

� Attraktivität des Logistikstandortes Deutschland<br />

� Beschleunigung von Infrastrukturinvestitionen<br />

� Innovative Mobilitätskonzepte<br />

� Vernetzung <strong>der</strong> <strong>Verkehrs</strong>träger.<br />

Die Binnenschifffahrt <strong>und</strong> <strong>der</strong> Umweltschutz<br />

Die Binnenschifffahrt stößt – an<strong>der</strong>s als z.B. in den<br />

Nie<strong>der</strong>landen – bei den ökologischen Gruppierungen <strong>und</strong><br />

auch bei Koalitionspartnern von B'90/Grüne aus für das<br />

Gewerbe unverständlichen Gründen auf Gegnerschaft.<br />

Eine Ursache dürfte in <strong>der</strong> Nachwirkung <strong>der</strong><br />

Flutkatastrophe 2002 zu suchen sein. Die For<strong>der</strong>ung<br />

nach unangetasteten Naturreservaten gipfelt in <strong>der</strong> nicht<br />

nachvollziehbaren For<strong>der</strong>ung, die gesamte nationale<br />

<strong>und</strong> internationale Binnenschiffsflotte möge sich nun<br />

dem natürlichen Lauf <strong>der</strong> Flüsse anpassen, statt – wie<br />

seit Jahrh<strong>und</strong>erten üblich – durch gezielte bauliche Maßnahmen,<br />

die vorab auf Umweltverträglichkeit <strong>und</strong><br />

Hochwasserneutralität geprüft werden, die Flüsse schiffbar<br />

zu halten.<br />

Gleichwohl gilt: Das Binnenschiff ist als alternativer<br />

<strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lichster <strong>Verkehrs</strong>träger anerkannt,<br />

<strong>der</strong> die geringsten Kohlendioxid-Emissionen hat, keinen<br />

Lärm verursacht, für seine Verkehre praktisch keine<br />

Landschaft verbraucht, keine Staus verursacht <strong>und</strong> auch<br />

noch über ausreichende Kapazitäten verfügt.<br />

„Wasserstraßen sind nach wie vor die umweltfre<strong>und</strong>lichsten<br />

<strong>Verkehrs</strong>wege, die müssen wir weiter<br />

für die Beför<strong>der</strong>ung von Gütern nutzen. Wir können<br />

nicht auf die Instandhaltung <strong>der</strong> Elbe verzichten, sie<br />

muss ein Schifffahrtsweg bleiben. Wir dürfen zwar<br />

nicht verdrängen, was wir durch das Hochwasser<br />

gelernt haben, aber wir dürfen auch kein Tabu<br />

setzen.“<br />

B<strong>und</strong>esverkehrsminister Dr. Manfred Stolpe im Interview mit „Die<br />

Zeit“ am 6. 2. 2003 auf die Frage, ob <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> Wasserstraßen<br />

nach <strong>der</strong> Erfahrung mit dem Elbe-Hochwasser tabu sei.<br />

Die verbandspolitische Arbeit war im Berichtszeitraum<br />

folglich von dem Bemühen geprägt, hier für<br />

Aufklärung zu sorgen <strong>und</strong> sich mit <strong>der</strong> selten sachlichen,<br />

aber dafür sehr ideologischen Sichtweise dieser<br />

Gruppierungen auseinan<strong>der</strong>zusetzen. Von Unkenntnis<br />

geprägte Verlautbarungen in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

mussten richtiggestellt werden. Offensichtlich ideologisch<br />

geprägte Entscheidungen des grünen Koalitionspartners<br />

versuchte <strong>der</strong> BDB zu beeinflussen, um<br />

gravierende wirtschaftliche Nachteile vom Gewerbe<br />

abzuwenden.<br />

„Eher wird ein nationaler Fahrradplan durchgesetzt,<br />

als dass ein nationales Konzept zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Binnenschifffahrt geschaffen wird!“<br />

Eduard Oswald, B<strong>und</strong>esminister a.D. <strong>und</strong> Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

<strong>Verkehrs</strong>ausschusses im Deutschen B<strong>und</strong>estag, in <strong>der</strong> Debatte<br />

„Für Mobilität investieren“ <strong>der</strong> CDU-Mittelstandsvereinigung<br />

MIT-<strong>Verkehrs</strong>kommission am 1. Juli 2003 in Berlin.<br />

BDB kritisiert Einflussnahme durch das<br />

B<strong>und</strong>esumweltministerium<br />

B<strong>und</strong>esumweltminister Jürgen Trittin hat im April<br />

2003 seine „Eckpunkte für ein Artikelgesetz zur<br />

Verbesserung des vorbeugenden Hochwasserschutzes“<br />

vorgelegt, das <strong>der</strong> Umsetzung des sog. 5-Punkte-<br />

26 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


Programmes zum Schutz gegen Hochwasser dienen soll<br />

<strong>und</strong> sich zur Zeit in <strong>der</strong> Abstimmungsphase zwischen<br />

BMU <strong>und</strong> BMVBW befindet. Es sieht unter an<strong>der</strong>em<br />

vor, dass im Wasserstraßengesetz „bei zukünftigen<br />

Unterhaltungs- <strong>und</strong> Ausbaumaßnahmen im B<strong>und</strong>eswasserstraßennetz<br />

das Einvernehmen des B<strong>und</strong>esamtes<br />

für Naturschutz“ erfor<strong>der</strong>lich sein soll.<br />

Der BDB sieht in dieser Maßnahme den Versuch des<br />

B<strong>und</strong>esumweltministers, sich in die Kompetenzen von<br />

B<strong>und</strong>esverkehrsminister Dr. Stolpe einzuschalten <strong>und</strong><br />

hat deshalb öffentlich auf die weitreichenden Konsequenzen<br />

hingewiesen, die sich hinter <strong>der</strong> zunächst recht<br />

unauffälligen juristischen Floskel „Einvernehmen“ verbergen,<br />

de facto jedoch ein Veto-Recht des B<strong>und</strong>esamtes<br />

für Naturschutz beinhalten: Die Möglichkeit,<br />

Unterhaltungs- <strong>und</strong> Ausbauprojekte durch ein „Einvernehmen“<br />

mit dem B<strong>und</strong>esamt für Naturschutz<br />

zukünftig mitzugestalten o<strong>der</strong> sogar zu blockieren,<br />

würde für den <strong>Verkehrs</strong>träger Binnenschifffahrt unüberwindbare<br />

Hin<strong>der</strong>nisse aufbauen. Bei Umsetzung<br />

dieses Vorschlages stünden sogar schon reine Erhaltungsmaßnahmen<br />

an den Wasserstraßen auf dem Spiel.<br />

Der Vorschlag von B<strong>und</strong>esumweltminister Jürgen Trittin<br />

dient <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> für das Gewerbe nicht<br />

nachvollziehbaren, weil realitätsfernen Koalitionsvereinbarung,<br />

wonach Ausbaumaßnahmen eingestellt <strong>und</strong> die<br />

Befahrbarkeit <strong>der</strong> Flüsse durch die Entwicklung flussangepasster<br />

Binnenschiffe verbessert werden soll.<br />

Die B<strong>und</strong>esregierung hat die Binnenschifffahrt <strong>und</strong><br />

damit den BDB bei Maßnahmen zum Hochwasserschutz<br />

stets auf ihrer Seite. Das Gewerbe wehrt sich<br />

jedoch entschieden, wenn unter dem Deckmantel von<br />

Vorsorgemaßnahmen gegen Hochwasser rein ideologisch<br />

begründbare Maßnahmen durchgesetzt werden<br />

sollen, die die Leistungsfähigkeit des alternativen <strong>Verkehrs</strong>trägers<br />

nachhaltig belasten!<br />

BDB interveniert gegen Anwendung<br />

<strong>der</strong> FFH-Richtlinie<br />

Die B<strong>und</strong>esrepublik ist gegenüber <strong>der</strong> EU verpflichtet,<br />

zum Schutz von bestimmten Wan<strong>der</strong>fischarten<br />

Schutzgebietsflächen entsprechend <strong>der</strong> europäischen<br />

Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie auszuweisen. An<strong>der</strong>enfalls<br />

droht die Festsetzung von Zwangsgel<strong>der</strong>n. In NRW,<br />

Rheinland-Pfalz <strong>und</strong> Baden-Württemberg soll dies in<br />

Teilflächen des Rheinstromgebietes geschehen. Im Land<br />

Brandenburg ist beabsichtigt, praktisch alle Flussläufe<br />

als FFH-Gebiete auszuweisen, was nach erfolgter<br />

NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

Umsetzung z.B. eine Ertüchtigung <strong>der</strong> Flüsse im Zusammenhang<br />

mit dem <strong>Verkehrs</strong>projekt Deutsche Einheit<br />

Nr. 17 deutlich erschweren würde.<br />

Der BDB hat – ebenso wie die IHK, die Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl, <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esverband öffentlicher<br />

Binnenhäfen <strong>und</strong> <strong>der</strong> BDI – massiv gegen diese Absichten<br />

interveniert. Er hat gegenüber dem Ministerpräsidenten<br />

in NRW, Peer Steinbrück, dem B<strong>und</strong>esverkehrsministerium<br />

<strong>und</strong> dem in dieser Sache fe<strong>der</strong>führenden<br />

B<strong>und</strong>esumweltministerium Stellung genommen<br />

<strong>und</strong> auf die drohenden weitreichenden nationalen <strong>und</strong><br />

internationalen Konsequenzen sowohl für die Binnenschifffahrt<br />

als auch die verladende Industrie hingewiesen:<br />

verzögerte Planungszeiträume, aufwendigere<br />

Planungsverfahren, nur noch eingeschränkte Ausbaumaßnahmen<br />

unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung naturschutzlicher<br />

Belange.<br />

Der beson<strong>der</strong>en Bedeutung des Rheins als B<strong>und</strong>eswasserstraße<br />

trägt diese Entwicklung nämlich in<br />

keiner Weise Rechnung; ca. 80% des gesamten Binnenschiffsgüterverkehrs<br />

<strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik findet im<br />

Rheinstromgebiet statt!<br />

Diese ablehnende Auffassung ist keine Haltung zu<br />

Lasten des Umweltschutzes. Der eindeutige Wortlaut<br />

des Artikel 4 <strong>der</strong> FFH-Richtlinie stützt die konsequente<br />

Haltung des BDB: „Für im Wasser lebende Tierarten, die<br />

große Lebensräume beanspruchen, werden solche<br />

Gebiete nur vorgeschlagen, wenn sich ein Raum klar<br />

abgrenzen lässt, <strong>der</strong> die für das Leben <strong>und</strong> die<br />

Fortpflanzung dieser Arten ausschlaggebenden physischen<br />

<strong>und</strong> biologischen Elemente aufweist.“<br />

Kenntnisse darüber, ob die Wan<strong>der</strong>fische auch im<br />

frei fließenden Rhein Bereiche vorfinden, die für Leben<br />

<strong>und</strong> Fortpflanzung wichtig sind, gibt es jedoch praktisch<br />

nicht, was interessanterweise von den Naturschutzexperten<br />

auch unumw<strong>und</strong>en zugegeben wird. Der BDB<br />

plädiert dafür, nur solche Gebiete als FFH-Gebiete<br />

nachzumelden, in denen die Voraussetzungen <strong>der</strong><br />

Richtlinie erfüllt sind <strong>und</strong> möglichst keine verkehrliche<br />

Nutzung stattfindet. In den Nie<strong>der</strong>landen wurde bereits<br />

in dieser Weise verfahren.<br />

BDB kommentiert schlecht recherchierte<br />

NABU-Vorschläge<br />

Mit Erstaunen <strong>und</strong> Verärgerung hat <strong>der</strong> BDB die<br />

Auffor<strong>der</strong>ung des NABU gegenüber B<strong>und</strong>esfinanzminister<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 27


NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

Vielfalt auf dem Rhein: Koppelverband „Johannes von Nepomuk“ <strong>und</strong> die Ree<strong>der</strong>ei Jaegers auf dem Rhein<br />

bei Boppard.<br />

Eichel zur Kenntnis genommen, die „teilweise aufgeblähte<br />

Verwaltung abzubauen. Um die B<strong>und</strong>eswasserstraßen<br />

etwa kümmerten sich über 15.000 Mitarbeiter,<br />

denen gerade noch r<strong>und</strong> 6.000 Beschäftigte in <strong>der</strong><br />

deutschen Binnenschifffahrt gegenüberstünden. Hier<br />

könnten Milliarden gespart werden.“<br />

Der BDB hat darauf hingewiesen, dass es bereits<br />

vom Ansatz her verfehlt ist, die Anzahl <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt in ein unmittelbares<br />

Verhältnis mit <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Beschäftigten in <strong>der</strong> WSV<br />

zu setzen; denn natürlich ist es nicht so, dass die r<strong>und</strong><br />

15.000 Mitarbeiter <strong>der</strong> WSV ausschließlich o<strong>der</strong> vornehmlich<br />

für die r<strong>und</strong> 6.000 Beschäftigten im deutschen<br />

Binnenschifffahrtsgewerbe zuständig sind!<br />

Die Bediensteten <strong>der</strong> WSV erhalten nicht nur die<br />

<strong>Verkehrs</strong>wege, son<strong>der</strong>n sorgen für Hochwasserschutz,<br />

Trinkwasserversorgung, Be- <strong>und</strong> Entwässerung,<br />

Energiegewinnung <strong>und</strong> Landschaftsgestaltung. Einen<br />

weiteren Schwerpunkt stellt <strong>der</strong> Schiffsbetrieb dar: Auf<br />

den Wasserstraßen werden deutsche <strong>und</strong> ausländische<br />

Schiffe zum Teil r<strong>und</strong> um die Uhr geschleust. Die<br />

Schiffsuntersuchungskommissionen <strong>der</strong> WSV erfüllen<br />

bei <strong>der</strong> Überwachung des technischen Zustands <strong>der</strong><br />

Schiffe Aufgaben wie <strong>der</strong> TÜV an Land.<br />

Von einer „aufgeblähten<br />

Verwaltung“ im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> WSV zu<br />

sprechen, ist geradezu ein<br />

Hohn, wenn gleichzeitig in<br />

die Beurteilung mit einbezogen<br />

wird, dass in entscheidenden<br />

Positionen <strong>der</strong> WSV<br />

ein eklatanter Personalnotstand<br />

besteht. Dieser hat –<br />

wie allgemein bekannt <strong>und</strong><br />

über den BDB schon häufig<br />

als Missstand angeprangert –<br />

dazu geführt, dass bereits<br />

bewilligte <strong>und</strong> im Haushalt<br />

verfügbare Mittel für die<br />

Wasserstraßeninfrastruktur<br />

nicht ausgegeben werden<br />

konnten, weil <strong>der</strong> WSV in<br />

den Planungsabteilungen die<br />

entsprechenden Mitarbeiter<br />

fehlten. Als gleichfalls ärgerlich<br />

erweisen sich die<br />

polemisch formulierten Vorschläge<br />

des NABU betreffend<br />

mögliche Einsparpotenziale im<br />

Bereich <strong>der</strong> Wasserstraßenprojekte. „Ökonomisch fragwürdige<br />

<strong>und</strong> ökologisch schädliche Wasserstraßenprojekte<br />

gehören auf die Streichliste“, behauptet <strong>der</strong><br />

NABU, ohne jedoch mitzuteilen, welche Projekte<br />

eigentlich gemeint sind.<br />

Der BDB ist <strong>der</strong> Auffassung, dass eine sachlich intensivere<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

dem NABU gut zu Gesicht stünde <strong>und</strong> steht als<br />

Ansprech- <strong>und</strong> Diskussionspartner gerne zur Verfügung.<br />

Ratifizierungsverfahren für Abfallübereinkommen läuft<br />

Erfreut stellt <strong>der</strong> BDB fest, dass die B<strong>und</strong>esregierung<br />

im Frühjahr 2003 den Entwurf eines Zustimmungs- <strong>und</strong><br />

Ausführungsgesetzes zum Straßburger Übereinkommen<br />

über die Sammlung, Abgabe <strong>und</strong> Annahme von Abfällen<br />

in <strong>der</strong> Rhein- <strong>und</strong> Binnenschifffahrt vorgelegt hat<br />

(BT Drs. 15/1056 <strong>und</strong> 15/1061). Mit dem Ausführungsgesetz<br />

sollen die Vorschriften des Abfallübereinkommens,<br />

die noch einer näheren nationalen<br />

Regelung bedürfen, ausgefüllt werden.<br />

Der Gesetzentwurf <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung berücksichtigt<br />

die Vorschläge des BDB zur klaren Zuweisung<br />

28 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


<strong>der</strong> Verantwortlichkeiten bei <strong>der</strong> Umsetzung des Übereinkommens,<br />

mit dem die Binnenschifffahrt als erster<br />

<strong>Verkehrs</strong>träger eine umfassende internationale Regelung<br />

<strong>der</strong> Entsorgungsfragen im Transportgewerbe erhält.<br />

Nach den Nie<strong>der</strong>landen, Luxemburg <strong>und</strong> <strong>der</strong> Schweiz ist<br />

Deutschland <strong>der</strong> vierte Staat, <strong>der</strong> das Abfallübereinkommen<br />

umsetzt. Zu seinem Inkrafttreten ist noch die<br />

Ratifikation durch Frankreich <strong>und</strong> Belgien erfor<strong>der</strong>lich.<br />

BDB plädiert für eine mo<strong>der</strong>nere Form<br />

<strong>der</strong> Gebührenerhebung<br />

Im Abfallübereinkommen ist vorgesehen, dass die<br />

für eine verursachergerechte Finanzierung <strong>der</strong> Bilgenentölung<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Mittel durch den Verkauf von<br />

Gebührenmarken aus Papier erzielt werden sollen. Als<br />

das Übereinkommen Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre verhandelt<br />

wurde, war allein dieser Weg konsensfähig. Inzwischen<br />

wird diese Form <strong>der</strong> Erhebung <strong>der</strong> Entsorgungsgebühr<br />

allgemein als antiquiert angesehen. Die ZKR hat daher<br />

eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich mit verschiedenen<br />

mo<strong>der</strong>neren Formen den Erhebung beschäftigt hat.<br />

Nach Auffassung des BDB sollte die Entsorgungsgebühr als<br />

Teilbetrag auf den Rechnungen <strong>der</strong> Bunkerbetriebe über<br />

den Verkauf von Gasöl erscheinen. Die Bunkerbetriebe<br />

müssten dann die Gebühr vereinnahmen <strong>und</strong> an die für die<br />

Entsorgung zuständigen Institutionen weiterleiten.<br />

Mit einer ebenfalls denkbaren Chipkartenlösung<br />

sollte nach Meinung des BDB zunächst noch gewartet<br />

werden. Erst wenn zu einem späteren Zeitpunkt deutlich<br />

ist, welche zusätzlichen Aufgaben noch mit einem<br />

solchen Instrument erledigt werden können, sollte eine<br />

<strong>der</strong>artig komfortable, aber auch aufwendige Lösung<br />

gewählt werden.<br />

BDB plädiert für eine gerechtere Gebührenanlastung<br />

Schon kurz nach Unterzeichnung des Übereinkommens<br />

hatten die Betreiber von Schiffen, die relativ viel<br />

Gasöl verbrauchen <strong>und</strong> vergleichsweise wenig Abfall<br />

produzieren, ihren Protest dagegen angemeldet, pro<br />

1.000 Liter gebunkerten Gasöls eine Entsorgungsgebühr<br />

von 7,50 Euro entrichten zu müssen. Angesichts<br />

des langen Verfahrens bis zum Inkrafttreten des Übereinkommens<br />

wurde dieses Thema zurückgestellt. Im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Diskussion über eine mo<strong>der</strong>nere Form <strong>der</strong><br />

Gebührenerhebung ist dieses Thema wie<strong>der</strong> aktuell<br />

geworden. Der BDB hat eine kleine Arbeitsgruppe<br />

damit beauftragt, einen Lösungsansatz auszuarbeiten.<br />

NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

Danach sollen die für die Finanzierung <strong>der</strong> Entsorgungssysteme<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Finanzmittel auf zwei<br />

verschiedenen Wegen erhoben werden: Ein Teil <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Mittel soll so, wie dies im Übereinkommen<br />

festgelegt ist, in Abhängigkeit von <strong>der</strong> gebunkerten<br />

Gasölmenge erhoben werden. Die übrigen Finanzmittel<br />

sollen durch einen Festbetrag pro Schiff eingenommen<br />

werden. Wie hoch die Gebühren pro Schiff sein sollen <strong>und</strong><br />

wieviel dann noch pro 1.000 Liter gezahlt werden muß,<br />

ist im Wege einer internationalen Diskussion zu klären.<br />

Abgasarme Motoren sollen europaweit<br />

verwendet werden<br />

Nachdem an Bord von Rheinschiffen, dem überwiegenden<br />

Teil <strong>der</strong> in Deutschland beheimateten<br />

Flotte, seit dem 1. Januar 2003 nur noch Motoren<br />

eingebaut werden dürfen, die den Abgasvorschriften<br />

<strong>der</strong> Zentralkommission für die Rheinschifffahrt genügen,<br />

sollen nach einem Richtlinien-Vorschlag <strong>der</strong><br />

Europäischen Kommission (KOM (2002) 765 final)<br />

strengere Abgasgrenzwerte für neue Motoren, die in<br />

etwa <strong>der</strong> bereits beschlossenen Stufe II <strong>der</strong> ZKR-<br />

Vorschriften entsprechen, ab dem 1. Januar 2007<br />

europaweit eingeführt werden.<br />

In einer Anhörung beim B<strong>und</strong>esumweltministerium<br />

hat <strong>der</strong> BDB dies gr<strong>und</strong>sätzlich begrüßt. Der BDB<br />

for<strong>der</strong>t aber, die Regelungen <strong>der</strong> ZKR als gleichwertig<br />

anzuerkennen, bei Schiffen mit Gemeinschaftszeugnis<br />

wie bei Rheinschiffen einen Eintrag über den eingebauten<br />

Motor im Schiffsattest vorzuschreiben <strong>und</strong> regelmäßige<br />

Kontrollen vorzusehen, um Wettbewerbsnachteile von<br />

Schiffen <strong>der</strong> Gemeinschaft gegenüber Schiffen aus<br />

Nicht-EU-Staaten auszuschließen. Diese For<strong>der</strong>ungen<br />

sind beim Umweltministerium auf fruchtbaren Boden<br />

gefallen. Der BDB verfolgt die Beratungen in dieser<br />

Sache aufmerksam weiter.<br />

Schwefelgehalt im Gasöl reduzieren<br />

Um die Umweltvorteile des Binnenschiffs zu sichern,<br />

hat sich <strong>der</strong> BDB im europäischen Gewerbe dafür eingesetzt,<br />

die nach deutschem Recht bereits verbindlich<br />

vorgeschriebene Senkung des Schwefelgehalts im Gasöl<br />

auf 0,2 Prozent ab 2007 <strong>und</strong> auf 0,1 Prozent ab 2008<br />

europaweit einzuführen. Die Europäische Binnenschifffahrts<br />

Union hat diesen Vorschlag <strong>der</strong> Zentralkommission<br />

für die Rheinschifffahrt <strong>und</strong> <strong>der</strong> Europäischen Kommission<br />

übermittelt.<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 29


NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

Binnenschiffe wie das MS „Aqua Verde“ sind optimal für den Transport von großvolumigen Gütern <strong>und</strong><br />

Schwergut geeignet.<br />

Die Binnenschifffahrt <strong>und</strong> die<br />

gewerblichen Rahmenbedingungen<br />

BDB for<strong>der</strong>t Reform des § 6 b EStG<br />

Der BDB hat von <strong>der</strong> Politik wie<strong>der</strong>holt die Schaffung<br />

steuerlicher Anreize gefor<strong>der</strong>t, um seitens des<br />

Gewerbes wie<strong>der</strong> in den deutschen Schiffsraum zu<br />

investieren, <strong>der</strong> im Vergleich zur Konkurrenz aus den<br />

Anrainerstaaten zu überaltern droht: deutsche Trockengüterschiffe<br />

sind im Schnitt 51,8 Jahre alt; Tankschiffe<br />

sind im Schnitt 31,3 Jahre alt.<br />

Eine ebenso einfache wie effektive Möglichkeit<br />

bestünde darin, die aus <strong>der</strong> Veräußerung eines Binnenschiffes<br />

entstehenden Buchgewinne steuerfrei in das<br />

Unternehmen reinvestieren zu können. Dieser steuerliche<br />

Anreiz ist dem Gewerbe durch das Steuerentlastungsgesetz<br />

1999/2000/2002 genommen worden. Der<br />

BDB hat wie<strong>der</strong>holt darauf hingewiesen, dass diese<br />

Maßnahme zum einen keine nachteilige Auswirkung<br />

auf den B<strong>und</strong>eshaushalt hat, zum an<strong>der</strong>en damit endlich<br />

eine Gleichberechtigung <strong>der</strong> deutschen Binnenschiffer<br />

mit den nie<strong>der</strong>ländischen Konkurrenten in diesem Punkt<br />

erzielt würde; dort genießt das Gewerbe bereits seit<br />

Jahren die Möglichkeit <strong>der</strong> steuerfreien Reinvestition.<br />

B<strong>und</strong>esfinanzministerium will<br />

Subventionen abbauen<br />

Das B<strong>und</strong>esfinanzministerium<br />

hat sich im Juni 2003 in<br />

<strong>der</strong> Person <strong>der</strong> Parlamentarischen<br />

Staatssekretärin Dr.<br />

Barbara Hendricks ablehnend<br />

zu diesem Punkt geäußert,<br />

indem es darauf hingewiesen<br />

hat, dass die B<strong>und</strong>esregierung<br />

keine Än<strong>der</strong>ung des § 6 b<br />

EStG hinsichtlich <strong>der</strong> Begünstigung<br />

von Gewinnen aus <strong>der</strong><br />

Veräußerung von Binnenschiffen<br />

plant. Eine “Re-Reform”<br />

des § 6 b EStG komme schon<br />

deshalb nicht in Frage, weil<br />

sich das Ministerium sonst<br />

unglaubwürdig machen würde,<br />

nachdem es den Tatbestand<br />

in § 6 b zugunsten <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

im Zuge des<br />

Steuerentlastungsgesetzes abgeschafft<br />

hat.<br />

Entgegen <strong>der</strong> Auffassung des Gewerbes hält das<br />

Ministerium den § 6 b für einen Subventionstatbestand,<br />

<strong>und</strong> Subventionen sollen nicht neu geschaffen, son<strong>der</strong>n<br />

abgebaut werden. Auf die Frage des BDB, warum in § 6<br />

b EStG nur die steuerlichen Vorteile für die Binnenschifffahrt<br />

gestrichen wurden – steuerbegünstigte Rücklagen<br />

aus <strong>der</strong> Auflösung stiller Reserven beim Verkauf von<br />

Anteilen an Kapitalgesellschaften sowie von Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

Boden sind nach wie vor erlaubt – konnten die Ministeriumsvertreter<br />

keine Antwort geben.<br />

B<strong>und</strong>esregierung bei <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Reform des<br />

§ 6 b EStG uneinig<br />

Die Aussage des B<strong>und</strong>esfinanzministeriums ist eine<br />

klare Entscheidung zum Nachteil <strong>der</strong> deutschen Binnenschifffahrt.<br />

Sie steht außerdem im eindeutigen Wi<strong>der</strong>spruch<br />

zu <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>holten Aussage <strong>der</strong> Parlamentarischen<br />

Staatssekretärin im BMVBW, Iris Gleicke, die<br />

zuletzt noch Anfang April 2003 in Berlin öffentlich den<br />

Reformbedarf des § 6 b EStG unterstrichen hat. Diese<br />

Haltung zu Lasten <strong>der</strong> deutschen Binnenschifffahrt<br />

empört beson<strong>der</strong>s deshalb, weil die B<strong>und</strong>esregierung<br />

anlässlich <strong>der</strong> Maritimen Konferenz in Lübeck die Entlastung<br />

<strong>der</strong> Ree<strong>der</strong> <strong>der</strong> deutschen Seeschifffahrt in Form<br />

30 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


<strong>der</strong> Erhöhung des Lohnsteuereinbehaltes auf 80 Prozent<br />

eingeräumt hat mit <strong>der</strong> Begründung: „Die Seeree<strong>der</strong><br />

brauchen ein Signal, das es ihnen ermöglicht, im europäischen<br />

Vergleich mitzuhalten.“<br />

Den BDB kann diese Auffassung nicht zufriedenstellen<br />

<strong>und</strong> for<strong>der</strong>t für die Binnenschifffahrt ein gleichartiges<br />

Signal. Der BDB-Präsident hat sich deshalb wegen<br />

<strong>der</strong> Notwendigkeit einer Reform des § 6b EStG mit<br />

einem persönlichen Schreiben an B<strong>und</strong>eskanzler Schrö<strong>der</strong><br />

gewandt, nachdem offensichtlich erkennbar ist, dass<br />

we<strong>der</strong> das BMVBW, noch das Finanzministerium in<br />

dieser Angelegenheit eine Entscheidung treffen können<br />

o<strong>der</strong> wollen. Eine Antwort lag zum Redaktionsschluss<br />

noch nicht vor.<br />

BDB unterbreitet Vorschläge zur Verwendung<br />

<strong>der</strong> Zinsen gemäß BinSchFondsG<br />

Der BDB hat dem B<strong>und</strong>esverkehrsministerium seine<br />

Vorschläge unterbreitet, welche Maßnahmen zu Gunsten<br />

des deutschen Binnenschifffahrtsgewerbes gemäß<br />

§ 5 Absatz 2 Binnenschifffahrtsfondsgesetz ergriffen<br />

werden könnten. Zur Erinnerung: Durch dieses Gesetz<br />

wurde im letzten Jahr die Möglichkeit geschaffen, die<br />

Zinsen, die aus <strong>der</strong> wirtschaftlich sinnvollen Anlage <strong>der</strong><br />

Mittel im Reservefonds gewonnen werden, einer nationalen<br />

Verwendung zuzuführen. Zur Zeit sind dies bis<br />

Dezember 2003 etwa 99.000 Euro. Der BDB hat<br />

wie<strong>der</strong>holt dafür plädiert, diese Mittel für Maßnahmen<br />

<strong>der</strong> Aus- <strong>und</strong> Fortbildung <strong>der</strong> im Binnenschifffahrtsgewerbe<br />

Tätigen zu verwenden. Das Schulschiff „Rhein“,<br />

eine Aus- <strong>und</strong> Fortbildungsstätte im Eigentum des<br />

Arbeitgeberverbandes <strong>der</strong> deutschen Binnenschifffahrt<br />

e.V. (AdB) würde sich für diese Maßnahmen anbieten.<br />

Der BDB plädiert u.a. für Seminare zu den Themen<br />

„Zugang zum Beruf“, „Umweltgerechtes Verhalten auf<br />

Wasserstraßen <strong>und</strong> in Häfen„ o<strong>der</strong> „Umgang mit ARGO<br />

<strong>und</strong> ECDIS-Karten“. Gegebenenfalls käme auch eine<br />

Verwendung <strong>der</strong> Mittel für Öffentlichkeitsarbeit in Frage.<br />

BDB begrüßt Fortsetzung <strong>der</strong> Ausbildungsför<strong>der</strong>ung<br />

durch die B<strong>und</strong>esregierung<br />

Mit Erleichterung hat <strong>der</strong> BDB zur Kenntnis genommen,<br />

dass auch im Jahr 2003 die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ausbildung<br />

in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt fortgesetzt wird. Maßgeblich<br />

sind die „Richtlinien für die Gewährung von<br />

Beihilfen zur Ausbildungsför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> deutschen<br />

Binnenschifffahrt“ vom 1. September 1999. Danach<br />

NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

werden als beihilfefähige Ausbildungskosten z.B. die<br />

Lohn- bzw. Ausbildungsvergütungskosten inklusive<br />

Sozialabgaben sowie die Kosten für Heimfahrten <strong>und</strong><br />

für Arbeitskleidung angesehen. Der Haushaltsansatz<br />

sieht in 2003 hierfür 1,5 Mio. Euro vor.<br />

Die Binnenschifffahrt <strong>und</strong> die<br />

nautisch-technischen Rahmenbedingungen<br />

BDB verhin<strong>der</strong>t Kostenexplosion bei<br />

Schiffsnachrüstung<br />

Mit Blick auf die EU-Osterweiterung, die eine Angleichung<br />

des Sicherheitsstandards <strong>der</strong> Schiffsausrüstung<br />

erfor<strong>der</strong>t, hat die Zentralkommission für die<br />

Rheinschifffahrt beschlossen, die Übergangsvorschriften<br />

für Schiffe mit Rheinattest zu verkürzen. Damit soll verhin<strong>der</strong>t<br />

werden, dass das Sicherheitsniveau auf dem<br />

Rhein sinkt, wenn dessen Vorschriften Vorbild für eine<br />

Überarbeitung <strong>der</strong> einschlägigen Ausrüstungsrichtlinie<br />

714/82 EWG werden <strong>und</strong> mehr Schiffe aus den<br />

Beitrittsstaaten von bestehenden Übergangsvorschriften<br />

profitieren.<br />

Internationale Gewerbevertreter von EBU <strong>und</strong> ESO,<br />

darunter viele engagierte Schiffbauingenieure <strong>und</strong> Praktiker<br />

aus dem BDB, kamen am Sitz des Verbandes<br />

zusammen, um die konkreten Terminierungsvorschläge<br />

<strong>der</strong> Zentralkommission für die Rheinschifffahrt zu 139<br />

Einzelvorschriften zu diskutieren. Vor dem Hintergr<strong>und</strong>,<br />

dass die wirtschaftliche Lage Investitionen in die<br />

Fahrzeuge erschwert <strong>und</strong> erst 1995 eine umfassende<br />

Trotz <strong>der</strong> erfreulichen Zuwachsraten im Containerverkehr (im Bild das<br />

Hamburger Containerterminal Altenwer<strong>der</strong>) bleibt die Binnenschifffahrt<br />

zunächst immer noch massengutorientiert.<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 31


NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

Sicherer Verb<strong>und</strong>: MS „Anna Firmbach“ auf dem Main-Donau-Kanal.<br />

Reform <strong>der</strong> Übergangsvorschriften stattgef<strong>und</strong>en hat,<br />

formulierten die Gewerbevertreter Vorschläge, die das<br />

Sicherheitsniveau auf dem Rhein erhöhen. Außerdem<br />

zeigten sie Möglichkeiten auf, wie Fristen nach den Bedürfnissen<br />

einzelner Schiffstypen differenziert festgesetzt,<br />

die zugr<strong>und</strong>eliegenden Vorschriften angepasst <strong>und</strong> einzelne<br />

Übergangsfristen sogar gestrichen werden können.<br />

Das Ergebnis <strong>der</strong> Zusammenarbeit im Gewerbe <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> darauffolgenden Gespräche mit den Regierungsvertretern<br />

in <strong>der</strong> ZKR kann sich sehen lassen: Im Herbst<br />

2003 kann dem Plenum <strong>der</strong> Zentralkommission ein<br />

Beschluss vorgelegt werden, mit dem Gewerbe <strong>und</strong><br />

Verwaltung zufrieden sind. Dies wäre nicht möglich,<br />

hätten beide Seiten sich nicht auf den Sachverstand <strong>der</strong><br />

Versuchsanstalt für Binnenschiffbau in Duisburg verlassen<br />

können, die mit Berechnungen zum Nutzen-<br />

Kosten-Verhältnis sicherheitsrelevanter Maßnahmen<br />

eine solide Entscheidungsgr<strong>und</strong>lage für die Beteiligten<br />

geschaffen hat.<br />

BDB begleitet Entwicklung technischer Vorschriften<br />

Mit hohem technischen Sachverstand <strong>und</strong> Blick auf<br />

das schiffbaulich Machbare verfolgt <strong>der</strong> BDB die<br />

Normierungsarbeit in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt.<br />

Im zurückliegenden<br />

Jahr vertrat er das Gewerbe<br />

in <strong>der</strong> deutschen <strong>und</strong> europäischen<br />

Normung etwa von<br />

Steuerhäusern, Ankerketten,<br />

Navigationsleuchten <strong>und</strong> Anlegestellen.<br />

Der Verband konnte<br />

zudem über seine internationale<br />

Dachorganisation erreichen, dass<br />

in Austauschmotoren im Sinne<br />

<strong>der</strong> Abgasvorschriften auch nicht<br />

vom Motorenhersteller gefertigte<br />

Teile eingebaut <strong>und</strong> die<br />

Übergangsvorschriften für Anschlussstutzen<br />

von Brennstofftanks<br />

<strong>und</strong> Überfüllsicherungen<br />

vereinheitlicht wurden. Befriedigt<br />

stellt <strong>der</strong> BDB fest, dass die<br />

Verpflichtung zum Einbau zweipoliger<br />

Überfüllsicherungen auf<br />

Bunkerbooten nun auch im<br />

Ausland durchgesetzt wird, so<br />

dass deutsche Schiffe auch mit<br />

zweipoligem Grenzwertgeber<br />

nach ADNR in den Nie<strong>der</strong>landen<br />

bunkern <strong>und</strong> von den dort günstigeren Gasölpreisen<br />

profitieren können. Die Aufzählung <strong>der</strong> Initiativen<br />

des Verbandes zur wirtschaftlichen Entlastung des<br />

Gewerbes im Bereich technischer Vorschriften ließe sich<br />

noch fortführen.<br />

Wirtschaftliche Bedingungen durch Zusammenarbeit<br />

mit Verwaltung verbessert<br />

Auch im vergangenen Jahr erreichten den BDB<br />

zahlreiche Anregungen zur Verbesserung <strong>der</strong> nautischen<br />

Bedingungen aus <strong>der</strong> Partikulierkommission <strong>und</strong><br />

den Bezirksausschüssen. Eine beson<strong>der</strong>s begrüßenswerte<br />

Entwicklung ist, dass die Höchstabmessungen<br />

<strong>der</strong> Schubverbände <strong>und</strong> gekuppelten Fahrzeuge auf<br />

dem Rhein nach einem Beschluss <strong>der</strong> Zentralkommission<br />

für die Rheinschifffahrt ab dem 1. Oktober 2003<br />

flexibilisiert werden. Der BDB hat über die EBU daran<br />

mitgewirkt, dass bisher erfor<strong>der</strong>liche Ausnahmegenehmigungen<br />

für bewährte Formationen – insbeson<strong>der</strong>e<br />

Koppelverbände – nicht mehr erfor<strong>der</strong>lich sind, in<br />

einer größeren Wasserstandslamelle gefahren werden<br />

darf <strong>und</strong> vor allem auf dem Nie<strong>der</strong>rhein die Voraussetzungen<br />

für eine wettbewerbsfähige Schubschifffahrt<br />

verbessert werden.<br />

32 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


BDB plädiert für Entlastung bei Personalkosten<br />

Nach dem Inkrafttreten <strong>der</strong> neuen Besatzungsvorschriften<br />

für den Rhein am 1. Juli 2002 sind nunmehr<br />

auch die Besatzungsvorschriften auf den außerrheinischen<br />

Wasserstraßen in Deutschland zu überarbeiten.<br />

Unter Fe<strong>der</strong>führung des Arbeitgeberverbandes <strong>der</strong><br />

deutschen Binnenschiffahrt e.V. (AdB) beteiligt sich<br />

<strong>der</strong> BDB an <strong>der</strong> Diskussion um die Anpassung <strong>der</strong><br />

Vorschriften. Er trägt in <strong>der</strong> andauernden Diskussion<br />

die Interessen aller Sparten <strong>der</strong> Binnenschifffahrt,<br />

seien es Fähren o<strong>der</strong> Bunkerboote, vor, <strong>und</strong> ist zuversichtlich,<br />

dass zukünftig eine zeitgemäße Besatzungsregelung<br />

greifen wird.<br />

BDB begrüßt Einführung standardisierter<br />

Schiffskontrollen<br />

Die Wasserschutzpolizeien am Rhein sowie in Bayern<br />

<strong>und</strong> im Saarland haben nach mehrfachem Protest des<br />

BDB gegen unnötige Doppelkontrollen standardisierte<br />

Schiffskontrollen eingeführt. Sie sollen dazu beitragen,<br />

dass bei verdachtsunabhängigen Kontrollen <strong>der</strong> Schifffahrt<br />

durch die Wasserschutzpolizei Qualitätsstandards<br />

eingehalten <strong>und</strong> vor allem die sicherheitsrelevanten<br />

Vorschriften an Bord beachtet werden. Im Verband gibt<br />

es unterschiedliche Meinungen zu Sinn <strong>und</strong> Zweck <strong>der</strong><br />

neuen Kontrollmechanismen. Daher ist es erfreulich,<br />

dass die WSPen den BDB eingeladen haben, auf Vor<strong>und</strong><br />

Nachteile ihres Systems nach einem Erprobungszeitraum<br />

von einem Jahr hinzuweisen.<br />

BDB verstärkt Arbeit in den Regionen<br />

Der Dialog zwischen BDB <strong>und</strong> Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsverwaltung<br />

an allen Binnenwasserstraßen wird<br />

regelmäßig fortgeführt. Dies ermöglichte es, Abladetiefen<br />

<strong>und</strong> Abmessungen im westdeutschen Kanalgebiet<br />

zu erhöhen, an die Anpassung von Hochwasserpegeln<br />

an Rhein, Neckar, Main <strong>und</strong> Donau zu erinnern,<br />

Anlegestellen zu erhalten o<strong>der</strong> neue Planungen hierzu<br />

anzuregen sowie die Information <strong>der</strong> Schifffahrt – auch<br />

über ELWIS <strong>und</strong> ELWIS-Abo zu verbessern. Das Miteinan<strong>der</strong><br />

von Kabinen-, Tagesausflugs- <strong>und</strong> Frachtschifffahrt<br />

auf dem Main <strong>und</strong> Main-Donau-Kanal, die<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Abladetiefe auf dem Main-<br />

Donau-Kanal, <strong>der</strong> Unteren Hunte <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Fahrt auf<br />

Berlin sind Initiativen, die <strong>der</strong> BDB unter verstärkter<br />

Beteiligung von Praktikern aus <strong>der</strong> Partikulierschifffahrt<br />

voranbringt.<br />

NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

Tankschifffahrt <strong>und</strong> Transport<br />

gefährlicher Güter<br />

30. Tankree<strong>der</strong>versammlung des BDB<br />

Um Gelegenheit zu einer Diskussion über die beson<strong>der</strong>en<br />

Belange <strong>der</strong> Tankschifffahrt zu geben, führt <strong>der</strong><br />

BDB einmal im Jahr eine Tankree<strong>der</strong>versammlung durch.<br />

Aus Anlass <strong>der</strong> 30. Tankree<strong>der</strong>versammlung hatte <strong>der</strong><br />

BDB Frau Professor Coby van <strong>der</strong> Linde vom renommierten<br />

Clingendael-Institut in Den Haag zu einem<br />

Gastvortrag eingeladen. Frau van <strong>der</strong> Linde referierte<br />

vor zahlreichen interessierten Zuhörern über die Faktoren,<br />

die das Angebot <strong>und</strong> die Nachfrage in den Erdölför<strong>der</strong>län<strong>der</strong>n<br />

<strong>und</strong> den Industrienationen bestimmen. Die<br />

Diskussion über die aktuelle Marktlage im Bereich <strong>der</strong><br />

Tankschifffahrt brachte ein klares Ergebnis. Nach zwei<br />

recht guten Jahren für die Tankschifffahrt <strong>und</strong> kurzfristigen<br />

Marktbewegungen infolge <strong>der</strong> Irak-Krise im<br />

laufenden Jahr ist <strong>der</strong> Markt wie<strong>der</strong> zur „Normalität“<br />

zurückgekehrt. Der Branche ist bewusst, dass schon in<br />

näherer Zukunft eine große Herausfor<strong>der</strong>ung auf die<br />

Tankschifffahrt zukommt, nämlich die in vielen Diskussionen<br />

auf verschiedenen Ebenen angesprochene<br />

Umstellung <strong>der</strong> Tankschifffahrt von Einhüllen- auf Doppelhüllenschiffe.<br />

Umstellung von Einhüllenschiffen auf<br />

Doppelhüllenschiffe<br />

Unfälle in <strong>der</strong> Seeschifffahrt mit schlimmen Folgen<br />

für die Umwelt haben dafür gesorgt, dass auch die<br />

Verhältnisse im Binnenland ins Blickfeld geraten sind.<br />

Die für diesen Rechtsbereich zuständige ZKR formuliert<br />

in einem ihrer Dokumente: „Wie steht es mit<br />

<strong>der</strong> Binnenschifffahrt, ist mit solchen Katastrophen<br />

auch auf Flüssen zu rechnen, <strong>und</strong> wäre es nicht besser,<br />

wenn die Binnenflotte ebenfalls aus Doppelhüllenschiffen<br />

bestehen würde?“ Der BDB ist <strong>der</strong> Auffassung,<br />

dass bei Unfällen von Einhüllenschiffen im<br />

Binnenbereich schon aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> transportierten Produkte<br />

<strong>und</strong> Mengen <strong>der</strong>art gravierende Folgen nicht zu<br />

befürchten sind. Dennoch ist nicht von <strong>der</strong> Hand zu<br />

weisen, dass Doppelhüllenschiffe in bestimmten Situationen<br />

eine höhere Sicherheit gewährleisten als Einhüllenschiffe.<br />

Eine Umsetzung dieser Erkenntnis auf freiwilliger<br />

privatwirtschaftlicher Basis unterstreicht das Bemühen<br />

von Verla<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Binnentankschifffahrt. Eine zwingende<br />

Vorschrift zum Übergang von Einhüllen- auf<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 33


NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

Doppelhüllenschiffe verlangt vorab eine sorgfältige<br />

Analyse technisch-wirtschaftlicher Zusammenhänge.<br />

Bestehende Einhüllenschiffe in gutem technischen<br />

Zustand dürfen nicht kurzfristig ihre Beschäftigung<br />

verlieren. Erfor<strong>der</strong>lich ist ein schrittweiser Übergang,<br />

<strong>der</strong> den Sicherheitsstandard erhöht <strong>und</strong> an<strong>der</strong>erseits<br />

den Schiffseignern die Möglichkeit eröffnet, sich auf<br />

die zukünftige Entwicklung einzustellen.<br />

Teilweise Entwarnung bei Lotsverordnungen<br />

Nach Intervention des Gewerbes gegen eine<br />

generelle Lotsenannahmepflicht für Einhüllentankschiffe<br />

ab 60 m Länge konnte eine Abmil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

vorgeschlagenen Rechtsverordnungen im Bereich <strong>der</strong><br />

WSDen Nord <strong>und</strong> Nordwest erreicht werden: Schiffsführer<br />

von Binnentankschiffen ohne Doppelhülle mit<br />

einer Länge von bis zu 90 m <strong>und</strong> einer Breite von bis zu<br />

13 m (Interpolation möglich) werden auch zukünftig<br />

auf Antrag für einen Zeitraum von r<strong>und</strong> 5 Jahren ohne<br />

Lotsen fahren können, wenn sie 20 Erfahrungsreisen im<br />

betroffenen Revier innerhalb <strong>der</strong> letzten 12 Monate<br />

nachweisen. Gleichwohl trifft die Lotsenannahmepflicht<br />

das Gewerbe schwer. Binnenschiffe hätten mit<br />

gutem Gr<strong>und</strong> an<strong>der</strong>s als Seeschiffe behandelt werden<br />

müssen. Es steht zu befürchten, dass flüssige gefährliche<br />

Güter nunmehr verstärkt über die Straßen an<br />

<strong>der</strong> Küste rollen.<br />

Neues ADNR noch nicht in Kraft<br />

Das maßgebende Regelwerk für den Transport<br />

gefährlicher Güter auf dem Wasser ist das ADNR. Auf<br />

Beschluss <strong>der</strong> ZKR sollte auch auf deutschen Wasserstraßen<br />

zum 1. Januar 2003 ein komplett neues,<br />

umstrukturiertes Werk in Kraft treten. Dieses neue<br />

ADNR lehnt sich in seiner Glie<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> in vielen Passagen<br />

auch inhaltlich an die Regelwerke an, die für den<br />

Transport gefährlicher Güter auf <strong>der</strong> Schiene <strong>und</strong> im<br />

Straßenverkehr gelten.<br />

Während die Nachbarstaaten bis auf Belgien den<br />

Beschluss <strong>der</strong> ZKR termingerecht umgesetzt haben, ist<br />

dies in Deutschland noch nicht gelungen. Auf Anregung<br />

<strong>der</strong> verladenden Wirtschaft <strong>und</strong> des BDB hat das<br />

B<strong>und</strong>esverkehrsministerium zumindest eine vorzeitige<br />

Anwendung des neuen, umstrukturierten ADNR auf<br />

B<strong>und</strong>eswasserstraßen auch ohne förmlichen Beschluss<br />

gestattet. So konnten zumindest die gröbsten Anwendungsprobleme<br />

gemil<strong>der</strong>t werden.<br />

Ein sicherer Partner für die chemische Industrie: TMS „Eiltank 14“ auf<br />

dem Rhein.<br />

Inkrafttreten des ADN rückt näher<br />

Nur noch wenige Jahre könnte es dauern, bis das<br />

heute bei <strong>der</strong> ZKR gepflegte <strong>und</strong> fortentwickelte ADNR<br />

abgelöst wird. Der Weg ist schon vorgezeichnet: Wenn<br />

insgesamt sieben Unterzeichnerstaaten Urk<strong>und</strong>en über<br />

die Ratifikation des neuen Übereinkommens bei <strong>der</strong><br />

Wirtschaftskommmission für Europa (ECE) in Genf hinterlegt<br />

haben, tritt das ADN an die Stelle des ADNR. Bisher<br />

haben zwei Staaten das Übereinkommen ratifiziert.<br />

Der Gültigkeitsbereich des neuen ADN geht dann<br />

weit über den Bereich des heutigen ADNR hinaus.<br />

Heute gilt das ADNR lediglich in den Rheinuferstaaten.<br />

Das ADN wird zukünftig in allen Rheinuferstaaten, Belgien,<br />

allen übrigen Mitgliedstaaten <strong>der</strong> EU mit Binnenwasserstraßen<br />

<strong>und</strong> Donauanrainerstaaten gelten. Mit<br />

Inkrafttreten des ADN wird <strong>der</strong> Leitgedanke <strong>der</strong> EU in<br />

bezug auf ein europaweit einheitliches Gefahrgutregelwerk<br />

auch für die Binnenschifffahrt realisiert.<br />

Auf europäischen Wasserstraßen wird sich an dem<br />

heutigen Sicherheitsniveau nichts än<strong>der</strong>n. Denn das<br />

ADN übernimmt weitestgehend die Regelungen des bis<br />

dahin geltenden ADNR. Wenn bis zum Inkrafttreten des<br />

ADN noch Än<strong>der</strong>ungen am ADNR vorgenommen<br />

werden, müssen diese noch in das ADN eingearbeitet<br />

werden. Ein Ziel, das nach den Aussagen <strong>der</strong> Beteiligten<br />

durchaus erreichbar scheint.<br />

34 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


Anpassungen <strong>und</strong> Än<strong>der</strong>ungen des ADNR<br />

Bis das ADN in Kraft tritt, sind von <strong>der</strong> ZKR noch eine<br />

Reihe umfangreicher Aufgaben zu erledigen. Dazu gehört<br />

es, die Regelungen für das Entgasen von Tankschiffen an<br />

die umweltrechtlichen Verordnungen <strong>der</strong> Rheinanliegerstaaten<br />

anzupassen, die Zulassung großer Ladetanks zu<br />

überdenken, Vorschriften für den Transport wassergefährden<strong>der</strong><br />

flüssiger Stoffe <strong>und</strong> gefährlicher Güter in loser<br />

Schüttung zu erarbeiten <strong>und</strong> ggf. in das ADNR einzuglie<strong>der</strong>n.<br />

An diesen Aufgaben ist <strong>der</strong> BDB beteiligt.<br />

Entgasungsproblem in Deutschland<br />

Bis 31. Dezember 2005 ist die Rechtslage in bezug<br />

auf das Entgasen von Binnentankschiffen nach dem<br />

Transport von Ottokraftstoffen noch überschaubar: Bis<br />

dahin ist das Entgasen unter bestimmten Auflagen in<br />

bestimmten Regionen noch erlaubt. Ab diesem Zeitpunkt<br />

entfällt die <strong>der</strong>zeit gültige Übergangsbestimmung<br />

aus dem Jahr 2001. Wie danach mit dem dann geltenden<br />

absoluten Entgasungsverbot umgegangen wird,<br />

ist eine offene Frage.<br />

Durchaus vorstellbar ist, dass angesichts <strong>der</strong> bereits<br />

2001 von den Verbänden <strong>der</strong> verladenden <strong>und</strong> transportierenden<br />

Wirtschaft geschlossenen Selbstverpflichtungserklärung<br />

nur noch mit einem deutlich reduzierten<br />

Entgasungsbedarf zur rechnen ist. Die Ergebnisse einer<br />

Umfrage des BDB lassen diese Vermutung zu. Für<br />

unvermeidbare Entgasungvorgänge (z.B. vor Werftaufenthalten)<br />

muss aber nach wie vor eine Lösung<br />

geschaffen werden. Der BDB wird sich rechtzeitig mit<br />

den zuständigen Behörden in Verbindung setzen, um<br />

ein den Interessen aller Beteiligten gerecht werdendes<br />

Verfahren für die Erteilung von Ausnahmegenehmigungen<br />

für Entgasungen festlegen zu lassen.<br />

Ladungsbuch<br />

Auf Initiative <strong>der</strong> Tankschifffahrtskommission <strong>der</strong><br />

EBU ist ein Ladungsbuch entwickelt worden, in dem<br />

zukünftig sämtliche mit dem Gütertransport in Tankschiffen<br />

zusammenhängenden Vorgänge dokumentiert<br />

werden sollen. Ein solches Ladungsbuch wird zukünftig<br />

sowohl vom Internationalen Übereinkommen zur<br />

Sammlung, Abgabe <strong>und</strong> Annahme von Abfällen in <strong>der</strong><br />

Rhein- <strong>und</strong> Binnenschifffahrt (dann sogar für alle<br />

Binnenschiffe) als auch vom ADNR verlangt. Derzeit<br />

sind diese Bestimmungen aber noch nicht in Kraft.<br />

NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

Der BDB empfiehlt seinen Mitglie<strong>der</strong>n die Führung<br />

von Ladungsbüchern auf freiwilliger Basis. Nur dann<br />

kann nachgewiesen werden, dass ein Schiff nach dem<br />

Stand <strong>der</strong> Technik möglichst weit entleert worden ist.<br />

Erst dann ist die Voraussetzung dafür gegeben, dass ein<br />

nicht entgastes Schiff im Anschluss an einen Benzintransport<br />

vom Verla<strong>der</strong> akzeptiert wird.<br />

Leersichtkontrolle/Probeentnahme<br />

Außerordentlich dankbar ist das deutsche Tankschifffahrtsgewerbe<br />

dem B<strong>und</strong>esverkehrsministerium in<br />

<strong>der</strong> Frage des Öffnens <strong>der</strong> Ladetankluken für Inspektionszwecke.<br />

Durch eine entsprechende Ausnahme vom<br />

ADNR in <strong>der</strong> Gefahrgut-Ausnahmeverordnung, um die<br />

<strong>der</strong> BDB gebeten hatte, ist das Öffnen <strong>der</strong> Ladetankluken<br />

noch bis zum 31. Dezember 2005 erlaubt. Das<br />

nach Auffassung des BDB voreilig erlassene Verbot im<br />

ADNR hätte es den Betreibern von vielen h<strong>und</strong>ert Schiffen<br />

unmöglich gemacht, sich vor <strong>und</strong> nach dem Transport<br />

ein Bild vom Zustand <strong>der</strong> Ladetanks zu machen.<br />

Nach dem 31. Dezember 2005 entfällt diese Ausnahmegenehmigung.<br />

Bis dahin wird die Binnentankschifffahrt<br />

die Zeit zum Aufbau genormter Anschlussstutzen<br />

auf die Ladetanks ihrer Schiffe nutzen. Diese<br />

Stutzen können sowohl für eine Leersichtkontrolle als<br />

auch für das Aufsetzen von Probeentnahmeeinrichtungen<br />

o<strong>der</strong> Temperaturmessgeräten genutzt werden.<br />

Solche Geräte sind am Markt heute noch nicht verfügbar.<br />

Das Tankschifffahrtsgewerbe setzt aber hohe<br />

Erwartungen in die verladende Wirtschaft, dass ihre<br />

Vorleistung in diesem Punkt honoriert wird <strong>und</strong><br />

passende Geräte für das Aufsetzen auf den<br />

Anschlussstutzen entwickelt <strong>und</strong> in ausreichen<strong>der</strong> Zahl<br />

vorgehalten werden. Schließlich ist <strong>der</strong> Gedanke an<br />

einen universell einsetzbaren Anschlussstutzen für<br />

Probeentnahmegeräte gemeinsam mit <strong>der</strong> Mineralölwirtschaft<br />

entwickelt worden.<br />

Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Wasserschutzpolizei<br />

Auf Vorschlag des BDB will die Wasserschutzpolizei<br />

zukünftig Problemschwerpunkte aus ihrer täglichen<br />

Arbeit im Gefahrgutbereich benennen. Diese Hinweise<br />

sind zum einen Gr<strong>und</strong>lage für eine Diskussion in den<br />

Fachgremien des BDB. Zum an<strong>der</strong>en sollen Veröffentlichungen<br />

im PartikulierKurier eine aufklärende <strong>und</strong><br />

vorbeugende Wirkung entfalten, die <strong>der</strong> <strong>Verkehrs</strong>sicherheit<br />

zugute kommt.<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 35


NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

Bunkerbetriebe<br />

Überfüllsicherungen auf Bunkerbooten<br />

Im gesamten Berichtszeitraum hat die Diskussion<br />

über die „richtige“ Ausstattung <strong>der</strong> Bunkerboote mit<br />

Überfüllsicherungen breiten Raum eingenommen. Diese<br />

Sicherungen sollen vom 1. Januar 2004 an das Austreten<br />

von Kraftstoff beim Befüllen <strong>der</strong> Brennstofftanks<br />

von Binnenschiffen verhin<strong>der</strong>n. Der BDB hat langfristig<br />

darauf hingewiesen, dass die Notwendigkeit zur<br />

Überarbeitung <strong>der</strong> bestehenden Regeln für die Überfüllsicherungen<br />

besteht. Bei Redaktionsschluss dieses<br />

Geschäftsberichtes waren zumindest im internationalen<br />

Raum die verordnungsrechtlichen Fragen noch ungelöst.<br />

Der BDB hat sich trotz <strong>der</strong> unbefriedigenden<br />

rechtlichen Situation zu einer klaren Linie bekannt<br />

<strong>und</strong> sich eindeutig für das heute im ADNR<br />

beschriebene System ausgesprochen. Zur Einbindung<br />

weiterer Systeme ist von BDB-Experten ein System<br />

entwickelt worden, das an Bord von Bunkerbooten<br />

installiert werden kann. Die Vereinbarkeit dieses Systems<br />

mit dem ADNR steht nach Auffassung des BDB<br />

nicht infrage. Dennoch wäre es wünschenswert,<br />

wenn die ZKR die Formulierungen <strong>der</strong> einschlägigen<br />

Regelungen im ADNR überarbeitet. Der BDB hält<br />

Vorschläge hierfür bereit.<br />

Betanken von Binnenschiffen von Land aus<br />

Der BDB ist an einer Arbeitsgruppe <strong>der</strong> Deutschen<br />

Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser <strong>und</strong> Abfall<br />

e.V. beteiligt, <strong>der</strong>en Aufgabe die Erarbeitung von<br />

Regeln für das Betanken von Wasserfahrzeugen ist. In<br />

dieser Arbeitsgruppe sind sowohl Vertreter <strong>der</strong> im BDB<br />

organisierten Bunkerbetriebe <strong>und</strong> <strong>der</strong> Fahrgastschifffahrtsunternehmen<br />

beteiligt. Dadurch können beide<br />

Gruppen ihre jeweiligen Interessen wahrnehmen.<br />

Kombinierter Verkehr<br />

Transport stapelbarer Wechselbehälter mit<br />

Binnenschiffen<br />

Ein im Auftrag des B<strong>und</strong>esverkehrsministeriums<br />

erstelltes Gutachten bescheinigt dem Transport von<br />

stapelbaren Wechselbehältern mit Binnenschiffen eine<br />

überaus günstige Entwicklung. Geschätzt wird, dass im<br />

Binnenverkehr entlang <strong>der</strong> Rheinschiene ein Markt-<br />

potenzial von r<strong>und</strong> 2,6 bis 4,5 Mio. Einheiten vorhanden<br />

ist.Der BDB teilt die Auffassung <strong>der</strong> Gutachter, dass<br />

nur bei Verwendung von stapelbaren Wechselbehältern<br />

daran zu denken ist, dass diese Ladeeinheiten in ähnlich<br />

großen Mengen transportiert werden wie heute die<br />

Überseecontainer. In diesem Sinne begrüßt <strong>der</strong> BDB die<br />

Forschungsarbeit, die auch den versuchsweisen Schiffstransport<br />

einer ersten Reihe stapelbarer Ladeeinheiten<br />

umfasste. Nach dem erwartet positiven Verlauf dieses<br />

Probelaufs müssen nun noch mehr Verla<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Speditionen<br />

davon überzeugt werden, dass es sinnvoll ist,<br />

anstelle <strong>der</strong> herkömmlichen Wechselbehälter stapelbare<br />

Boxen anzuschaffen <strong>und</strong> diese <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

zum Transport zu überlassen.<br />

Normierung <strong>und</strong> Standardisierung von Maßen für<br />

Ladeeinheiten<br />

Lobenswert ist <strong>der</strong> Ansatz <strong>der</strong> Europäischen Union,<br />

Ladeeinheiten wie stapelbare Wechselbehälter zu standardisieren<br />

<strong>und</strong> hierfür Maße zu normieren. Aus <strong>der</strong><br />

Sicht des BDB können aus den vorhandenen Schiffsabmessungen<br />

wünschenswerte Abmessungen für eine<br />

optimale Stauung <strong>der</strong> Ladeeinheiten im Schiff abgeleitet<br />

werden. Allerdings sieht <strong>der</strong> BDB für diese Arbeit gleichzeitig<br />

auch eine Vielzahl an<strong>der</strong>er Bestimmungsfaktoren,<br />

die für den rationellen Einsatz <strong>der</strong> Ladeeinheiten wichtig<br />

sind. Ein Vertreter des BDB wird die Schifffahrtsinteressen<br />

bei den Beratungen über dieses Thema innerhalb<br />

<strong>der</strong> Studiengesellschaft für den kombinierten Verkehr<br />

einbringen.<br />

Dem containerisierten Warenverkehr kommt auch <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

eine größere Bedeutung zu. MS „Jacob Götz“ am Stuttgarter Container-<br />

Terminal.<br />

36 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


BDB begrüßt Fortsetzung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung im Bereich<br />

kombinierter Verkehr<br />

Zum 1. November 2002 hat das BMVBW die neue<br />

„Richtlinie zur För<strong>der</strong>ung von Umschlaganlagen des<br />

kombinierten <strong>Verkehrs</strong>“ bekannt gegeben <strong>und</strong> ersetzt<br />

die Richtlinie vom 15. März 1998. Die neue Richtlinie<br />

tritt am 31. Oktober 2005 außer Kraft. Der B<strong>und</strong><br />

gewährt im Rahmen dieser Richtlinie Zuwendungen für<br />

den Bau, die Erweiterung <strong>und</strong> den Ausbau von<br />

Umschlaganlagen des kombinierten <strong>Verkehrs</strong>, wobei<br />

das BMVBW eine Definition des Begriffes “kombinierter<br />

Verkehr” vorgibt. Von den zuwendungsfähigen Kosten<br />

werden bis zu 85% als nicht rückzahlbarer Zuschuss<br />

gezahlt. Das zur För<strong>der</strong>ung vorgesehene Mittelvolumen<br />

wird von Jahr zu Jahr neu festgelegt. Für 2003 sind<br />

76 Mio. Euro beschlossen worden.<br />

Fahrgastschifffahrt<br />

Die Fahrgastschifffahrt stellt knapp ein Drittel <strong>der</strong><br />

Schiffe in <strong>der</strong> deutschen Binnenflotte. Die Zahl <strong>der</strong><br />

Fahrzeuge nimmt kontinuierlich zu. Die vor allem als<br />

kleine <strong>und</strong> mittelständische Familienbetriebe organisierten<br />

352 Unternehmen <strong>der</strong> Personenschifffahrt konnten<br />

ihre Umsatzerlöse aus Beför<strong>der</strong>ungsleistungen in den<br />

vergangenen Jahren stetig erhöhen.<br />

Als einziger Verband vertritt <strong>der</strong> BDB sowohl die<br />

Interessen <strong>der</strong> Fracht- als auch <strong>der</strong> Fahrgastschifffahrt.<br />

Über 200 Schiffe <strong>der</strong> Weißen Flotte sind beim Verband<br />

gemeldet. Neben dem in Deutschland beson<strong>der</strong>s starken<br />

Tagesausflugsdienst sieht auch die Kabinenschiff-fahrt<br />

ihre Interessen am effektivsten über den BDB vertreten.<br />

Wirtschaftliche Fragen<br />

Die Entgelte für die Nutzung b<strong>und</strong>eseigener<br />

Gewässer- <strong>und</strong> Uferflächen zu Zwecken <strong>der</strong> gewerblichen<br />

Personenschifffahrt sollen erstmals seit 1990<br />

neu gefasst werden. Statt <strong>der</strong> vorgesehenen Anhebung<br />

um 30% strebt <strong>der</strong> BDB eine mo<strong>der</strong>atere Erhöhung an.<br />

Die Beför<strong>der</strong>ungsentgelte sind im Vergleichszeitraum<br />

regelmäßig deutlich weniger gestiegen. Auch wurden<br />

viele Anleger zwischenzeitlich einer höheren Entgeltkategorie<br />

zugeordnet, so dass eine faktische Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Entgelte stattgef<strong>und</strong>en hat. BDB <strong>und</strong> BMVBW<br />

stehen in laufenden Verhandlungen.<br />

Nach dem Abfallübereinkommen müssen Kabinenschiffe<br />

mit mehr als 50 Betten <strong>und</strong> Tagesausflugsschiffe,<br />

NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

Güterschifffahrt <strong>und</strong> Fahrgastschifffahrt haben genug Platz: MS „Nordhafen“<br />

<strong>und</strong> MS „Stolzenfels“ auf dem Rhein.<br />

die mehr als 50 Fahrgäste beför<strong>der</strong>n können, ab 2005<br />

bzw. 2010 Bordkläranlagen o<strong>der</strong> Sammeltanks für<br />

häusliche Abwässer nutzen. Bei den Bordkläranlagen<br />

weichen jedoch die Vorgaben des Abfallübereinkommens<br />

von Regelungen an <strong>der</strong> Donau <strong>und</strong> auf<br />

Seeschifffahrtsstraßen ab.<br />

Der BDB hat das <strong>Verkehrs</strong>ministerium dafür gewinnen<br />

können, alles zu tun, um eine Vereinheitlichung<br />

bzw. gegenseitige Anerkennung <strong>der</strong> Grenzwerte<br />

durchzusetzen, die eine wesentliche Voraussetzung für<br />

eine Nachrüstung <strong>der</strong> Schiffe <strong>und</strong> ihre Veräußerbarkeit<br />

ist. Außerdem unterstützt <strong>der</strong> BDB ein Forschungsprojekt<br />

des Landes NRW zum Einsatz von Membrankläranlagen,<br />

die auf allen Fahrgebieten verwendbar wären.<br />

Schließlich hat <strong>der</strong> BDB eine Überprüfung <strong>der</strong> fixen<br />

Nachrüstfristen aus dem noch immer nicht von allen<br />

Staaten ratifizierten Abfallübereinkommen von 1996<br />

angemahnt.<br />

Auf Antrag des BDB werden in dem für die B<strong>und</strong>esregierung<br />

<strong>der</strong>zeit erstellten Gutachten zur Zukunft<br />

<strong>und</strong> Potenzialen <strong>der</strong> deutschen Binnenschifffahrt erstmals<br />

auch statistische Materialien <strong>und</strong> Prognosen zur<br />

Weißen Flotte gesammelt. Außerdem konnte <strong>der</strong> BDB<br />

erreichen, dass die WSD Südwest erstmals eine Telematikumfrage<br />

auch in <strong>der</strong> Fahrgastschifffahrt erwägt.<br />

Diese Initiativen belegen, dass <strong>der</strong> BDB als Vertretung<br />

<strong>der</strong> gesamten gewerblichen Schifffahrt in Deutschland<br />

auch <strong>und</strong> gerade die Anliegen <strong>der</strong> Weißen Flotte<br />

vorantreibt.<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 37


NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />

Sicherheitsphilosophie<br />

Fahrgastschiffe sind sicher. Trotzdem soll ihre Sicherheit<br />

noch weiter verbessert werden. Seit drei Jahren<br />

begleitet <strong>der</strong> BDB die internationale Diskussion um eine<br />

Neufassung <strong>der</strong> Sicherheitsanfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

Fahrgastschifffahrt. Der Entwurf zum neuen Kapitel<br />

15 Rheinschiffsuntersuchungs-Ordnung sieht die Einführung<br />

von aufblasbaren Flößen für 100 Prozent <strong>der</strong><br />

zugelassenen Personenzahl sowie Rettungswesten in<br />

gleicher Zahl vor. Die Eignung von Flößen als Rettungsmittel<br />

auf Strom stellt <strong>der</strong> BDB in Frage. Er organisiert<br />

<strong>der</strong>zeit die unter Schirmherrschaft von EBU <strong>und</strong><br />

BSBG geplante praktische Erprobung <strong>der</strong> Flöße auf dem<br />

Mittelrhein. Einzelrettungsmittel lehnen B<strong>und</strong>esregierung,<br />

BDB <strong>und</strong> BSBG ab. Rettungswesten würden<br />

den im Umgang mit ihnen unerfahrenen Fahrgast verleiten,<br />

das Schiff im Notfall vor <strong>der</strong> Zeit zu verlassen. Sie<br />

sind im Tagesdienst auch nicht zu verteilen. Der BDB<br />

stellt fest: Die Fahrgastschiffe selbst sind die besten Rettungsmittel.<br />

Das Evakuieren von Fahrgästen an Land, in<br />

seichtes Wasser o<strong>der</strong> auf an<strong>der</strong>e Schiffe ist einer<br />

Evakuierung auf Strom stets vorzuziehen.<br />

In acht ganztägigen Besprechungen konnte <strong>der</strong> BDB<br />

das B<strong>und</strong>esverkehrsministerium dafür gewinnen, die<br />

Einführung eines Beiboots auch für kleine, wendige<br />

Schiffe ebenso wie das Verbot von Flüssiggas an Bord<br />

als Ziel <strong>der</strong> Reform aufzugeben. Der Verband bot jeweils<br />

Alternativen an, die den beabsichtigten Schutzzweck<br />

ebenso gut o<strong>der</strong> besser als die vorgesehenen<br />

Vorschriften erreichen, die Flotte aber weniger belasten.<br />

Entschieden wehrt sich <strong>der</strong> Verband gegen die<br />

Schaffung sogenannter Evakuierungsflächen, die bewirken,<br />

dass r<strong>und</strong> 30% weniger Passagiere zusteigen<br />

können. Hier sind Maßnahmen geplant, die sogar die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an Seeschiffe übertreffen. Auf eine<br />

Brandentwicklung o<strong>der</strong> einen Wassereinbruch ist je<br />

nach den Umständen flexibel zu reagieren. Die Schifffahrt<br />

bietet daher Maßnahmen zur Verbesserung <strong>der</strong><br />

Fluchtwege an.<br />

Sachk<strong>und</strong>iger für Fahrgastschifffahrt<br />

Auf weitgehende Zustimmung im BDB stößt <strong>der</strong><br />

vorgelegte Entwurf einer Verordnung zur Einführung<br />

eines Sachk<strong>und</strong>igen, Ersthelfers <strong>und</strong> Atemschutzgeräteträgers<br />

in <strong>der</strong> Fahrgastschifffahrt, <strong>der</strong> eine gute Praxis in<br />

<strong>der</strong> Notfallprävention festschreibt. Der BDB konnte<br />

erreichen, dass auch nicht-nautisches Personal Auf-<br />

gaben nach <strong>der</strong> Sicherheitsrolle erfüllen kann. Dies<br />

dürfte auch Auswirkungen auf die Beschäftigung ausländischen<br />

Bordpersonals haben, das einige Auslän<strong>der</strong>ämter<br />

nicht als Teil <strong>der</strong> Schiffsbesatzung werten.<br />

Umstritten ist noch die Zahl des erfor<strong>der</strong>lichen Sicherheitspersonals<br />

bei stilliegenden Schiffen sowie in <strong>der</strong><br />

Charterfahrt <strong>und</strong> die Ausrüstung des Atemschutzgeräteträgers.<br />

Übergangsvorschriften für erfahrene Besatzungsmitglie<strong>der</strong><br />

will <strong>der</strong> BDB in <strong>der</strong> neuen Verordnung<br />

verankert wissen.<br />

Ausgleich bei den Vorschleusungen<br />

Durch die Zunahme <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Kabinenschiffe <strong>und</strong><br />

ihrer Abmessungen kommt es auf dem Main <strong>und</strong> dem<br />

Main-Donau-Kanal immer häufiger zu Behin<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> durchgehenden Frachtschifffahrt. Der BDB hat in<br />

intensiven Gesprächen mit <strong>der</strong> Interessengemeinschaft<br />

River Cruise einen Vorschlag erarbeitet, <strong>der</strong> an konkret<br />

benannten Stellen die Zulassung einer zusätzlichen<br />

Landgangsmöglichkeit für Kabinenschiffe vorsieht. Außerdem<br />

haben sich die Verbände auf Verhaltensregeln zum<br />

verbesserten Ablauf von Schleusungen geeinigt. BDB<br />

<strong>und</strong> IG River Cruise hoffen, mit ihrer Initiative die Zahl<br />

<strong>der</strong> Vorschleusungen senken zu können. Daneben hat<br />

<strong>der</strong> BDB im Gespräch mit dem WSA Regensburg zahlreiche<br />

Vorschläge zur Verbesserung des Schleusendurchgangs<br />

für alle Fahrzeuge <strong>der</strong> gewerblichen Schifffahrt<br />

an den Schleusen Kachlet <strong>und</strong> Jochenstein unterbreitet.<br />

Vertretung <strong>der</strong> Fahrgastschifffahrt gestärkt<br />

In wirtschaftlichen <strong>und</strong> technischen Fragen übt <strong>der</strong><br />

BDB den engen Schulterschluss mit <strong>der</strong> Mittelständischen<br />

Personenschiffahrt e.V. Nach dem Beitritt<br />

mehrerer namhafter Unternehmen aus dem Kabinendienst<br />

vertritt <strong>der</strong> BDB nunmehr wie<strong>der</strong> das gesamte<br />

Spektrum <strong>der</strong> Personenschifffahrt. Auch viele Unternehmen<br />

<strong>der</strong> Tagesschifffahrt stärkten den BDB durch<br />

ihren Beitritt. Deutschland hat die größte weiße Flotte<br />

in Europa. Ihr Angebot prägt den Tourismus vom<br />

Bodensee bis zur Ostsee. Daher liegt es im Interesse<br />

<strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung, die Entwicklung <strong>der</strong> Fahrgastschifffahrt<br />

zu för<strong>der</strong>n <strong>und</strong> in Internationalen Organisationen<br />

die Interessen des Gewerbes zu berücksichtigen.<br />

Darauf wies Präsident Hofmann im Berichtszeitraum<br />

wie<strong>der</strong>holt hin. Der BDB vertritt deutsche Interessen<br />

im internationalen Gewerbeverband über die neu eingerichtete<br />

EBU-Kommission für die Fahrgastschifffahrt<br />

<strong>und</strong> verschafft sich damit Gehör bei ZKR <strong>und</strong> EU.<br />

38 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


Internationale Gewerbe- <strong>und</strong> <strong>Verkehrs</strong>politik<br />

EU-Osterweiterung<br />

BDB setzt sich für prioritäre Wasserstraßenprojekte<br />

bei TEN-Fortschreibung ein<br />

Bereits im Weißbuch <strong>der</strong> EU-Kommission („Die<br />

europäische <strong>Verkehrs</strong>politik bis 2010: Weichenstellungen<br />

für die Zukunft“) wird <strong>der</strong> Hinweis gegeben, dass nur<br />

knapp 20% <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Entscheidung Nr. 1692/96/EG<br />

des Jahres 1996 vorgesehenen Infrastrukturen gebaut<br />

wurden. Es bestehen Zweifel, ob das Netz zum vorgesehenen<br />

Zeitpunkt (2010) fertig gestellt werden kann.<br />

Die Kommission hat deshalb eine Überprüfung <strong>der</strong><br />

Leitlinien beschlossen, was auch unmittelbaren Einfluss<br />

auf die Liste <strong>der</strong> 14 prioritären Vorhaben haben wird.<br />

Bereits Ende 2003 möchte die EU-Kommission nämlich<br />

einen Vorschlag zur „großen TEN-Revision“ vorlegen,<br />

<strong>der</strong> dann auch <strong>der</strong> anstehenden EU-Osterweiterung<br />

Rechnung tragen soll.<br />

Eine Arbeitsgruppe unter <strong>der</strong> Leitung des früheren<br />

Kommissions-Vizevorsitzenden Karel van Miert hat Entscheidungsvorschläge<br />

für die EU-Kommission erarbeitet<br />

<strong>und</strong> Ende Juni 2003 mitgeteilt, dass <strong>der</strong> sog. „Bottleneck“<br />

im Rhein-Main-Donau-Korridor als TEN-Projekt in die<br />

„Liste 1“ (prioritäre Vorhaben) aufgenommen wurde: Bis<br />

INTERNATIONALE GEWERBE- UND VERKEHRSPOLITIK<br />

Ein unverzichtbarer Partner <strong>der</strong> Industrie: Mit Schubbooten wie dem „Herkules III“ <strong>und</strong> bis zu sechs Schubleichtern wird auf dem Rhein zwischen Rotterdam<br />

<strong>und</strong> Duisburg die Großindustrie beliefert.<br />

2010 soll die Umsetzung des Projektes begonnen <strong>und</strong> bis<br />

2020 beendet sein. Die EU würde r<strong>und</strong> 10 Prozent <strong>der</strong><br />

anfallenden Ausbaukosten ko-finanzieren.<br />

Der BDB nimmt diesen Vorschlag <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />

erfreut zur Kenntnis, da er dies sowohl gegenüber Karel<br />

van Miert als auch gegenüber dem b<strong>und</strong>esdeutschen<br />

Repräsentanten in <strong>der</strong> Arbeitsgruppe (MDir Ulrich<br />

Schüller, Leiter <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>satzabteilung im BMVBW) mit<br />

ausführlicher Begründung schriftlich gefor<strong>der</strong>t hat.<br />

Enttäuschend ist jedoch, dass die übrigen vom BDB<br />

angemeldeten „großen <strong>Verkehrs</strong>achsen“, nämlich <strong>der</strong><br />

Elbe-Korridor zwischen Tschechien <strong>und</strong> Hamburg, <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> West-Ost-Korridor, <strong>der</strong> die Nie<strong>der</strong>lande, Norddeutschland,<br />

Berlin <strong>und</strong> Polen verbindet, von <strong>der</strong><br />

Gruppe nicht vorgeschlagen werden. Unter Hinweis auf<br />

die Güterverkehrsentwicklung im Rahmen <strong>der</strong> EU-<br />

Osterweiterung hatte <strong>der</strong> BDB frühzeitig für eine Aufnahme<br />

<strong>der</strong> Elbe plädiert. Im „Investitionsprogramm<br />

1999–2002“ <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung war die Elbe noch als<br />

„Hoch prioritäre Maßnahme“ genannt. Strombaumaßnahmen<br />

sollten – nicht zuletzt auch durch europäische<br />

EFRE-Mittel finanziert – zur Verbesserung <strong>der</strong> Wassertiefenverhältnisse<br />

von <strong>der</strong> Tschechischen Grenze bis<br />

Geesthacht dienen.<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 39


INTERNATIONALE GEWERBE- UND VERKEHRSPOLITIK<br />

BDB sieht Chancen in <strong>der</strong> EU-Osterweiterung<br />

Mehrfach hat <strong>der</strong> BDB öffentlich auf die Chancen<br />

<strong>und</strong> Risiken <strong>der</strong> EU-Osterweiterung für die Binnenschifffahrt<br />

hingewiesen, zuletzt noch vor internationalem<br />

Publikum im Rahmen des von ihm ausgerichteten<br />

„Internationalen Binnenschifffahrtstages“, <strong>der</strong> unter <strong>der</strong><br />

Überschrift „Situation <strong>und</strong> Tendenzen in <strong>der</strong> westeuropäischen<br />

Binnenschifffahrt im Hinblick auf die EU-<br />

Osterweiterung“ stand <strong>und</strong> am 24. Oktober 2002 im<br />

Mannheimer Schloss durchgeführt wurde.<br />

Die Binnenschifffahrt sieht generell mit <strong>der</strong> Öffnung<br />

des Marktes für die Beitrittslän<strong>der</strong> <strong>der</strong> EU gute Chancen,<br />

ihre Marktanteile zu erhöhen. Sie hat allerdings im Vorfeld<br />

<strong>der</strong> EU-Osterweiterung Wert darauf gelegt, dass<br />

bis zum Beitritt <strong>der</strong> vorgesehenen Staaten <strong>der</strong> status<br />

quo <strong>der</strong> heute geltenden Bedingungen <strong>und</strong> Vorschriften<br />

erhalten bleiben muss, d.h. eine vorzeitige Lockerung<br />

<strong>der</strong> Marktzugangsbedingungen nicht stattfinden darf.<br />

Wettbewerbsverzerrungen <strong>und</strong> die Verstärkung des<br />

Wettbewerbsdrucks durch eine vorzeitige Liberalisierung<br />

des Marktzugangs für die MOE-Staaten würden sich<br />

schädlich für das deutsche Binnenschifffahrtsgewerbe<br />

auswirken <strong>und</strong> zu Marktstörungen <strong>und</strong> einem Verdrängungswettbewerb<br />

führen.<br />

BDB for<strong>der</strong>t erfolglos befristete Kabotagebeschränkungen<br />

Kritisch ist anzumerken, dass die Europäische<br />

Union mit den vorgesehenen Beitrittslän<strong>der</strong>n ihre Verhandlungen<br />

im <strong>Verkehrs</strong>bereich für beendet erklärt<br />

hat, ohne dass mit dem Gewerbe die Frage zeitweiser<br />

Kabotagebeschränkungen in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

– auch für den Zeitraum nach dem Beitritt <strong>der</strong> betreffenden<br />

Staaten – diskutiert wurde. Unverständlicherweise<br />

hat die B<strong>und</strong>esregierung Übergangsvorschriften<br />

nur im Straßengüterverkehrsmarkt für notwendig erachtet.<br />

Die bisherige Praxis in <strong>der</strong> Anwendung <strong>der</strong> bilateralen<br />

<strong>Verkehrs</strong>verträge mit Polen, Tschechien, <strong>der</strong><br />

Slowakei, Ungarn <strong>und</strong> den an<strong>der</strong>en Donauanliegerstaaten<br />

hat sich – bis auf die Handhabung im Polenvertrag<br />

– bewährt. Bevor im EU-Binnenmarkt die Wettbewerbsbedingungen<br />

nicht harmonisiert sind, bevor<br />

zwischen Ost <strong>und</strong> West das Sozialkostengefälle nicht<br />

abgebaut ist <strong>und</strong> bis die Oststaaten generell noch nicht<br />

nach marktwirtschaftlichen Regeln handeln können,<br />

darf es keine vorzeitigen <strong>und</strong> einseitigen Marktöffnungen<br />

für die Beitrittskandidaten geben.<br />

„Die deutsche <strong>Verkehrs</strong>politik sollte dafür sorgen,<br />

dass bis zum Zeitpunkt des Beitritts von Oststaaten<br />

in die EU <strong>und</strong> einer damit verb<strong>und</strong>enen liberalisierten<br />

Marktöffnung eine europäische Marktordnung<br />

in die Wege geleitet wird, die vor allem die<br />

Harmonisierung <strong>der</strong> Wettbewerbsbedingungen als<br />

oberstes Ziel ansieht, wobei auch die Harmonisierungen<br />

des Schifffahrtsrechts <strong>und</strong> <strong>der</strong> technischen<br />

Sicherheitsstandards mit einbezogen sind.“<br />

BDB-Präsident Heinz Hofmann in seiner Rede anlässlich des<br />

„Internationalen Binnenschifffahrtstages“ des BDB im Mannheimer<br />

Schloss am 24. Oktober 2002<br />

BDB plädiert für Erhalt <strong>der</strong> bilateralen Abkommen<br />

Gegenüber dem BMVBW hat sich <strong>der</strong> BDB dafür<br />

ausgesprochen, auch nach Erweiterung <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union an den bilateralen Abkommen in <strong>der</strong><br />

Binnenschifffahrt festzuhalten, soweit diese nicht durch<br />

EU-Recht überlagert werden. Prof. Karsten Otte<br />

(Lehrstuhl für Europäisches Transport- <strong>und</strong> <strong>Verkehrs</strong>recht,<br />

Universität Mannheim) erstellt für den BDB ein<br />

Gutachten betreffend die verbleibenden Regelungsbereiche<br />

in den völkerrechtlichen Verträgen.<br />

BDB for<strong>der</strong>t erfolgreich die Aufhebung <strong>der</strong> Festfrachten<br />

im deutsch-polnischen Wechselverkehr<br />

Die vom BDB wie<strong>der</strong>holt gefor<strong>der</strong>te Aufhebung <strong>der</strong><br />

Mindest-/Höchstfrachten im deutsch-polnischen Wechselverkehr<br />

ist im Juni 2003 durch die „Bekanntmachung<br />

<strong>der</strong> Aufhebung <strong>der</strong> Vereinbarungen über die Mindest-/<br />

Höchstfrachten sowie Nebenbedingungen – ausgenommen<br />

Frachten für den Tankschiffsverkehr – für den deutschpolnischen<br />

Wechselverkehr“ vom 3. Juni 2003 umgesetzt<br />

worden. Der BDB hat sich damit im BMVBW mit<br />

seiner For<strong>der</strong>ung nach „Waffengleichheit“ für die<br />

deutsche Binnenschifffahrt durchsetzen können, nachdem<br />

bekannt wurde, dass die polnische Seite bereits vor<br />

mehreren Jahren das Festfrachtsystem abgeschafft hat.<br />

Pönalezahlung in <strong>der</strong> EU abgeschafft<br />

Mit <strong>der</strong> „Verordnung (EG) Nr. 411/2003 <strong>der</strong><br />

Kommission vom 5. März 2003 zur Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Verordnung (EG) Nr. 805/1999 zur Festlegung <strong>der</strong><br />

Durchführungsbestimmungen zur Verordnung (EG) Nr.<br />

40 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


718/1999 des Rates über kapazitätsbezogene Maßnahmen<br />

für die Binnenschifffahrtsflotten <strong>der</strong> Gemeinschaft<br />

zur För<strong>der</strong>ung des Binnenschiffsverkehrs“ ist die<br />

Herabsetzung des sog. „Alt-für-neu-Verhältnisses“ für<br />

Trockenladungs- <strong>und</strong> Tankschiffe sowie Schubboote auf<br />

„Null“ festgelegt worden. Ab 29. April 2003, dem<br />

Datum des Inkrafttretens <strong>der</strong> Verordnung, muss vom<br />

Gewerbe also keine „Pönale“ mehr gezahlt werden,<br />

wenn neuer Schiffsraum in die europäische Gemeinschaft<br />

eingebracht wird. Durch diese Maßnahme sind<br />

im sog. Reservefonds insgesamt r<strong>und</strong> 39 Mio. Euro<br />

(Stand 31. Dezember 2002) angespart worden, zu<br />

<strong>der</strong>en Verwendung die internationalen Binnenschifffahrtsorganisationen<br />

EBU <strong>und</strong> ESO <strong>der</strong> EU-Kommission<br />

Vorschläge unterbreiten können.<br />

Europäische Binnenschifffahrts Union<br />

BDB vertritt über die EBU die Interessen <strong>der</strong><br />

deutschen Binnenschifffahrt<br />

Der BDB gehört zu den Gründungsmitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

2002 ins Leben gerufenen Europäischen Binnenschiffahrts<br />

Union (EBU). Da große verkehrspolitische Weichenstellungen<br />

in zunehmendem Maße auf internationaler<br />

Ebene erfolgen, hat <strong>der</strong> BDB – im Schulterschluss mit<br />

den Nie<strong>der</strong>landen, Belgien, Frankreich, Schweiz <strong>und</strong><br />

Österreich – mit dieser Gründung die richtige Entscheidung<br />

getroffen <strong>und</strong> sich als Vertreter <strong>der</strong><br />

deutschen Binnenschifffahrtsinteressen in dieser Organisation<br />

etabliert. Neben <strong>der</strong> Vize-Präsidentschaft in <strong>der</strong><br />

EBU <strong>und</strong> den Sitzen im EBU-Verwaltungsrat werden<br />

auch die Sekretariate <strong>der</strong> Nautisch-Technischen Kommission<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Kommission für den Transport gefährlicher<br />

Güter vom BDB geführt. In vielen Gesprächen mit<br />

EU-Vertretern in Brüssel o<strong>der</strong> Mitarbeitern <strong>der</strong> Zentralkommission<br />

für die Rheinschifffahrt (ZKR) hat sich<br />

die EBU als kompetenter <strong>und</strong> häufig konsultierter<br />

Gesprächspartner auf internationalem Parkett erwiesen.<br />

In zahlreichen Arbeitskreisen vertritt <strong>der</strong> BDB über die<br />

EBU mittlerweile die Angelegenheiten <strong>der</strong> internationalen<br />

Binnenschifffahrt, sei es in verkehrs- <strong>und</strong> gewerbepolitischer<br />

Hinsicht, z.B. bei <strong>der</strong> Reform <strong>der</strong> Leitlinien<br />

<strong>der</strong> Transeuropäischen Netze (TEN) o<strong>der</strong> in nautischtechnischen<br />

Angelegenheiten.<br />

EBU <strong>und</strong> ESO rücken in <strong>der</strong> NTK enger zusammen<br />

In nautisch-technischen Angelegenheiten ist erkennbar,<br />

dass EBU <strong>und</strong> Europäische Schifferorganisation<br />

INTERNATIONALE GEWERBE- UND VERKEHRSPOLITIK<br />

(ESO) gleiche Standpunkte vertreten. So konnte zuletzt<br />

noch im Juni 2003 nach <strong>der</strong> Sitzung <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />

Untersuchungsordnung <strong>der</strong> ZKR mit EBU <strong>und</strong> ESO feststellt<br />

werden, dass die bisherige Zusammenarbeit des<br />

Gewerbes im Bereich <strong>der</strong> Neuordnung <strong>der</strong> Übergangsbestimmungen<br />

<strong>der</strong> RheinSchUO zu guten Resultaten<br />

geführt hat, die übermäßige finanzielle Belastungen bei<br />

<strong>der</strong> Nachrüstung <strong>der</strong> Schiffe vermeiden. Die vertrauensvolle<br />

Kooperation sollte daher fortgeführt werden,<br />

weshalb <strong>der</strong> BDB die Absicht unterstützt, die Nautisch-<br />

Technische Kommission (NTK) <strong>der</strong> EBU zu einer gemeinsamen<br />

Kommission von EBU <strong>und</strong> ESO zu machen.<br />

Reservefonds<br />

EU-Kommission gestattet Verzinsung <strong>der</strong> Mittel im<br />

nationalen Fonds<br />

Die Verzinsung <strong>der</strong> Mittel im nationalen Reservefonds<br />

ist nach Prüfung durch den juristischen Dienst <strong>der</strong><br />

europäischen Kommission zulässig. Dieses Ergebnis<br />

bestätigt die Auffassung des BDB, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> EBU <strong>und</strong><br />

gegenüber <strong>der</strong> Brüsseler Kommission stets darauf<br />

hingewiesen hatte, dass die Verzinsung <strong>und</strong> nationale<br />

Mittelverwendung zulässig ist, solange <strong>und</strong> soweit über<br />

die Verwendung <strong>der</strong> Mittel im EU-Reservefonds noch<br />

keine Entscheidung gefallen ist.<br />

EBU plädiert für Reservierung <strong>der</strong> Mittel<br />

im Reservefonds<br />

Im Hinblick auf die anstehende Osterweiterung <strong>der</strong><br />

Europäischen Union haben sich EBU <strong>und</strong> ESO darauf<br />

verständigt, dass die <strong>der</strong>zeit im Fonds befindlichen Mittel<br />

zugunsten <strong>der</strong> Flotten, die diese Mittel aufgebracht<br />

haben, zu verwenden sind. Dies läuft im Ergebnis auf<br />

eine Reservierung <strong>der</strong> Mittel des Fonds für die westeuropäische<br />

Binnenschifffahrt durch die Schaffung eines<br />

spezifischen Fonds hinaus. Darüber hinaus setzen sich<br />

beide Organisationen für eine Stärkung <strong>der</strong> Gewerbevertretung<br />

auf europäischer Ebene aus den Mitteln des<br />

Fonds ein.<br />

EU-Kommission lehnt Vorschläge von<br />

EBU <strong>und</strong> ESO ab<br />

Die EU-Kommission (DG TREN, Abteilung Binnenschifffahrt)<br />

hat diesen Vorschlägen im April 2003 eine<br />

Absage erteilt. Sie gibt den Hinweis, dass <strong>der</strong> Fonds <strong>der</strong><br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 41


INTERNATIONALE GEWERBE- UND VERKEHRSPOLITIK<br />

Güterumschlag <strong>der</strong> Deutschen Binnenree<strong>der</strong>ei im Neusser Hafen.<br />

„Kapazitätspolitik <strong>der</strong> Gemeinschaftsflotte“, d.h. dem<br />

gesamten Berufsstand <strong>der</strong> Binnenschifffahrt auf Gemeinschaftsebene,<br />

dient <strong>und</strong> bereits deshalb eine<br />

Separierung des Fonds nicht in Betracht kommt. Auf die<br />

Frage, welches nationale Gewerbe in den Fonds eingezahlt<br />

hat, kommt es nach Auffassung <strong>der</strong> Kommission<br />

nicht an. Einer entsprechenden „rechtzeitigen“<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> EU-Verordnung 718/99 vor <strong>der</strong> EU-<br />

Osterweiterung wird unter Hinweis auf den Gr<strong>und</strong>satz<br />

<strong>der</strong> Nichtdiskriminierung im EG-Vertrag damit gleichfalls<br />

eine Absage erteilt. Die von EBU <strong>und</strong> ESO<br />

vorgeschlagene finanzielle Unterstützung <strong>der</strong> Verbandsarbeit<br />

auf internationaler Ebene wird ebenfalls als<br />

unvereinbar mit <strong>der</strong> EU-VO 718/99 betrachtet, da sich<br />

diese Maßnahme nicht unter den – allerdings nicht<br />

abschließenden – Maßnahmenkatalog des Artikels 8<br />

subsumieren lässt.<br />

Die DG TREN gibt den Hinweis, dass statt dessen<br />

Maßnahmen wie etwa die Hilfe bei <strong>der</strong> Einführung von<br />

Doppelhüllentankschiffen, die Hilfe bei <strong>der</strong> Anschaffung<br />

umweltfre<strong>und</strong>licher Motoren, die Hilfe bei <strong>der</strong> Einstellung<br />

<strong>und</strong> Ausbildung von Jugendlichen für den Sektor,<br />

o<strong>der</strong> die Hilfe bei <strong>der</strong> Anschaffung von Informations<strong>und</strong><br />

Kommunikationsmitteln an Bord <strong>der</strong> Schiffe (RIS) in<br />

Betracht kommen.<br />

EBU lässt Gutachten zum EU-Reservefonds erstellen<br />

Die Juristische Fakultät, Fachgruppe Europarecht <strong>der</strong><br />

Erasmus Universität in Rotterdam (Prof. Zwaan <strong>und</strong> Dr.<br />

Goudappel) ist von <strong>der</strong> Europäischen Binnenschiffahrts<br />

Union (EBU) mit <strong>der</strong> Erstellung eines juristischen Gutachtens<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Interpretation <strong>der</strong> Verordnung<br />

718/1999 des Rates im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

Anwendung <strong>der</strong> Mittel aus dem Reservefonds beauftragt<br />

worden. Das schriftliche Gutachten wird Anfang<br />

Juli erwartet <strong>und</strong> soll als Argumentationshilfe gegenüber<br />

<strong>der</strong> EU-Kommission dienen, die den gemeinsamen<br />

Vorschlag von EBU <strong>und</strong> ESO zur Verwendung <strong>der</strong> r<strong>und</strong><br />

40 Mio. Euro im Reservefonds abgelehnt hatte.<br />

Rechtsvereinheitlichung in Europa<br />

schreitet fort<br />

CMNI eint Haftungssysteme an Rhein <strong>und</strong> Donau<br />

Das am 3. Oktober 2000 von 14 Nationen angenommene<br />

Budapester Übereinkommen über den Vertrag<br />

über die Güterbeför<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

(CMNI), von dem eine Vereinheitlichung <strong>der</strong> Haftung<br />

für Schäden beim Gütertransport zu erwarten ist, wurde<br />

inzwischen von Ungarn ratifiziert. Die Schweiz hat eine<br />

Ratifikation noch im Jahr 2003 angekündigt. Das Übereinkommen<br />

tritt nach Ratifizierung durch fünf Staaten<br />

in Kraft.<br />

Daher ermutigt <strong>der</strong> BDB das deutsche Justizministerium,<br />

die Ratifikation ebenfalls voranzutreiben <strong>und</strong> den<br />

Anwendungsbereich des Übereinkommens auf innerdeutsche<br />

Transporte zu erstrecken. Die Ratifikation soll,<br />

so die Aussage des Justizministeriums, noch in dieser<br />

Legislaturperiode erfolgen, allerdings erwartet Deutschland<br />

die Unterstützung an<strong>der</strong>er Nationen. Der Wortlaut<br />

des Übereinkommens kann schon vor dessen Inkrafttreten<br />

bei Frachtverträgen verwendet werden. Aus<br />

nationaler Sicht erfor<strong>der</strong>liche Abweichungen sind dabei<br />

zu berücksichtigen.<br />

Umwelthaftungsrichtlinie bedroht umweltfre<strong>und</strong>lichen<br />

Transport von Gefahrgut<br />

Das bereits in Kraft getretene Übereinkommen über<br />

die Beschränkung <strong>der</strong> Haftung in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

(CLNI) erhält in <strong>der</strong> Diskussion über die vorgeschlagene<br />

Europäische Umwelthaftungsrichtlinie (KOM (2002) 17),<br />

die eine verschuldensunabhängige, unbegrenzte Haf-<br />

42 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


tung vorsieht, neue Bedeutung. Nur über spezielle<br />

Regelungen zur Haftungsbeschränkung läßt sich die<br />

Anwendung <strong>der</strong> Europäischen Richtlinie ausschließen.<br />

Der BDB for<strong>der</strong>t, binnenschifffahrtsrelevante Übereinkommen<br />

wie CLNI o<strong>der</strong> CRDNI in die Haftungsrichtlinie<br />

als vorgehendes Recht aufzunehmen. Erfreulich ist,<br />

daß ein in die gleiche Richtung weisen<strong>der</strong> Vorschlag des<br />

BMJ nunmehr auch von <strong>der</strong> Europäischen Kommission<br />

unterstützt wird.<br />

CRDNI ist weiter zu entwickeln<br />

Die Arbeiten am Europäischen Übereinkommen über<br />

die Haftung <strong>und</strong> Entschädigung bei <strong>der</strong> Beför<strong>der</strong>ung<br />

schädlicher <strong>und</strong> gefährlicher Stoffe auf Binnenwasserstraßen<br />

(CRDNI) werden von einer Expertengruppe aus<br />

ost- <strong>und</strong> westeuropäischen Staaten fortgeführt. Dabei<br />

soll nach einem Beschluss <strong>der</strong> ZKR vom 28. Mai 2003<br />

auch die Möglichkeit <strong>der</strong> Einrichtung eines Zusatzfonds<br />

für die Entschädigung bei Katastrophen geprüft werden.<br />

Dies trägt dazu bei, dass Gefahrguttransporte auch<br />

in Zukunft noch versicherbar bleiben.<br />

Europäische Schubbedingungen<br />

Eine Umfrage in <strong>der</strong> Praxis ergab, dass sich die zeitgemäßen<br />

Europäischen Schubbedingungen von 1997<br />

gegenüber den gelegentlich noch verwendeten „Haus<br />

Rhein Bedingungen“ von 1970/1980 <strong>und</strong> den nie<strong>der</strong>ländischen<br />

Schubschifffahrtsbedingungen von 1979<br />

durchgesetzt haben. Der BDB sieht in den Europäischen<br />

Schubbedingungen eine gerechte Haftungsverteilung<br />

<strong>und</strong> ist erfreut, dass die Schifffahrt die Europäischen<br />

Bedingungen verstärkt anwendet.<br />

Mehrwertsteuer in den Nie<strong>der</strong>landen <strong>und</strong> Belgien<br />

Ab 1. Januar 2003 wurde in Belgien <strong>und</strong> in den<br />

Nie<strong>der</strong>landen <strong>der</strong> Verkauf vieler Waren <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

an die Schifffahrt mehrwertsteuerpflichtig.<br />

Die gilt insbeson<strong>der</strong>e auch für den Verkauf von Gasöl<br />

<strong>und</strong> Schmierstoffen an die Schifffahrt. Damit sind die<br />

beiden Regierungen den Vorgaben des Europäischen<br />

Gerichtshofes nachgekommen. Die einheitliche Anwendung<br />

<strong>der</strong> Steuerrichtlinien <strong>der</strong> EU ist aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln heraus zu bewerten. Gegen eine einheitliche<br />

Erhebung <strong>der</strong> Mehrwertsteuer in den Staaten<br />

<strong>der</strong> EU ist gr<strong>und</strong>sätzlich nichts einzuwenden. Dennoch ist<br />

die Erhebung für die deutschen Schiffer, die üblicher-<br />

INTERNATIONALE GEWERBE- UND VERKEHRSPOLITIK<br />

weise ihren Schiffsbedarf in den Nie<strong>der</strong>landen gedeckt<br />

haben, höchst bedauerlich: Zwar wird die gezahlte<br />

Mehrwertsteuer auf Antrag zurückerstattet. Doch kostet<br />

dieses Verfahren Zeit <strong>und</strong> bindet Kapital.<br />

Der BDB ist <strong>der</strong> Auffassung, dass das ab 1. Januar<br />

2003 in Belgien <strong>und</strong> den Nie<strong>der</strong>landen praktizierte Verfahren<br />

<strong>der</strong> Mehrwertsteuererhebung <strong>und</strong> -erstattung<br />

einen nicht zu vertretenden Verwaltungsaufwand verursacht.<br />

Sinnvoll wäre es gewesen, eine einheitliche<br />

Mehrwertsteuererhebung erst dann einzuführen, wenn<br />

auch eine Verrechnung von im Ausland gezahlter<br />

Mehrwertsteuer mit <strong>der</strong> im Inland erhobenen Mehrwertsteuer<br />

im Wege des Vorsteuerabzugs zulässig wäre.<br />

Doch dieser sinnvolle Vorschlag fand angesichts des<br />

eindeutigen Votums des Europäischen Gerichtshofes<br />

keinen Anklang.<br />

EU legt För<strong>der</strong>programm Marco Polo auf<br />

Die Europäische Union hat ein neues För<strong>der</strong>programm<br />

konzipiert, das an die Stelle von „PACT“ tritt.<br />

Im Rahmen von „PACT“ wurden seit 1993 Pilotaktionen<br />

des Kombinierten <strong>Verkehrs</strong> gezielt geför<strong>der</strong>t. Das<br />

neue Programm „Marco Polo“ geht über eine<br />

För<strong>der</strong>ung des Kombinierten <strong>Verkehrs</strong> hinaus <strong>und</strong> kann<br />

für ein deutlich breiteres Spektrum von Maßnahmen in<br />

Anspruch genommen werden. Dabei steht das Ziel einer<br />

<strong>Verkehrs</strong>verlagerung auf umweltfre<strong>und</strong>liche <strong>Verkehrs</strong>träger<br />

im Focus. Mit zwei weiteren Ansatzpunkten für<br />

För<strong>der</strong>maßnahmen, das sind „katalytische Aktionen“<br />

<strong>und</strong> „gemeinsame Lernaktionen“, soll von <strong>der</strong> EU<br />

offensichtlich neues Denken im Transportsektor geför<strong>der</strong>t<br />

werden.<br />

Der EU-Transportrat hat für dieses Programm für die<br />

Zeit vom 1. Januar 2003 bis 31. Dezember 2006 ein<br />

Budget von 75 Mio. Euro festgelegt. Im Vergleich zu<br />

dem in Deutschland beschlossenen Mittelvolumen allein<br />

für das erste Geltungsjahr <strong>der</strong> „För<strong>der</strong>richtlinie für Umschlaganlagen<br />

des Kombinierten <strong>Verkehrs</strong>“ erscheint<br />

dieser Betrag eher gering. Nach den jetzt vorliegenden<br />

Informationen ist mit geringeren Schwellenwerten bei<br />

den För<strong>der</strong>anträgen zu rechnen. Damit erhalten auch<br />

solche Antragsteller eine Chance, die bei „PACT“<br />

infolge zu geringer Projektvolumina nicht bedacht<br />

werden konnten. Der BDB begrüßt das neue För<strong>der</strong>programm<br />

als einen konsequenten Schritt in die richtige<br />

Richtung. Bei Redaktionsschluss dieses Geschäftsberichtes<br />

standen die weiteren Details, die bei einer Antragstellung<br />

beachtet werden müssen, noch nicht fest.<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 43


ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit erachtet <strong>der</strong> BDB als wichtigen<br />

Baustein bei <strong>der</strong> Werbung für die Binnenschifffahrt<br />

als alternativem <strong>Verkehrs</strong>träger. Hierbei spricht <strong>der</strong> BDB<br />

sowohl die Verantwortlichen in Politik <strong>und</strong> Verwaltung,<br />

als auch die breite Öffentlichkeit an, die häufig nur ein<br />

recht unklares Bild über die Leistungsfähigkeit des Gewerbes<br />

verfügt.<br />

Veranstaltungen<br />

Auf Schleusen-, Kanal- <strong>und</strong> Hafenfesten ist <strong>der</strong> BDB<br />

häufig vor Ort präsent. Mit Broschüren <strong>und</strong> Kleinwerbematerial<br />

versorgt er dort die interessierte<br />

Öffentlichkeit. Der BDB hat sich mit dem BDS über die<br />

Verteilung <strong>der</strong> Restbestände des gemeinsam durchgeführten<br />

Werbe-Programms zu Gunsten <strong>der</strong> deutschen<br />

Binnenschifffahrt verständigt: Das knallbunt lackierte<br />

„Infomobil“ – ein auf Hafen- <strong>und</strong> Schleusenfesten gern<br />

gesehenes Werbe-Kfz – gehört nun allein dem BDB,<br />

wird dem BDS <strong>und</strong> allen übrigen interessierten Organisationen<br />

aber selbstverständlich auch zukünftig gerne<br />

zum Selbstkostenpreis zur Verfügung gestellt, um die<br />

breite Öffentlichkeit auf den alternativen <strong>Verkehrs</strong>träger<br />

aufmerksam zu machen. Interaktive Computer-(POI-)<br />

Säulen, Messe-Faltwände <strong>und</strong> natürlich Werbebroschüren<br />

über die Einsatzoptionen des Binnenschiffs<br />

sollen auch zukünftig zum Einsatz kommen!<br />

Publikationen<br />

Der „Binnenschifffahrts RePort“ ist die wenigstens<br />

vier mal im Jahr erscheinende Verbandspublikation, in<br />

<strong>der</strong> über die Aktivitäten des BDB <strong>und</strong> die aktuellen<br />

verkehrs- <strong>und</strong> gewerbepolitischen<br />

Entwicklungen berichtet<br />

wird. Das<br />

mittlerweile im 12.<br />

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Von <strong>der</strong> „Kunst“ <strong>der</strong> politischen Einflussnahme...<br />

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Jahrgang erscheinende<br />

Heft wird<br />

redaktionell vom<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>und</strong> Sprecher <strong>der</strong><br />

Geschäftsführung,<br />

Jens Schwanen, in<br />

<strong>der</strong> BDB-Geschäftsstelle<br />

in Duisburg<br />

erstellt <strong>und</strong> r<strong>und</strong><br />

2800 Lesern kostenlos<br />

zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Das Fernsehen kommt an Bord. Regelmäßig vermittelt <strong>der</strong> BDB den<br />

Medien Mitfahrgelegenheiten, wie hier dem WDR auf dem MS „Otto<br />

Springorum“.<br />

Der „Partikulier Kurier“ erscheint im dritten Jahrgang<br />

<strong>und</strong> deckt die Informationslücke für die<br />

Mannschaft an Bord des Binnenschiffes ab. Nautischtechnische<br />

Informationen o<strong>der</strong> arbeitsrechtliche <strong>und</strong><br />

betriebstechnisch wichtige Meldungen werden in <strong>der</strong><br />

Geschäftsstelle des BDB redaktionell aufbereitet <strong>und</strong><br />

den Partikulieren im Monatsturnus kostenlos<br />

zugestellt. Auch Nicht-Mitglie<strong>der</strong> können auf dieses<br />

Druckwerk an den Schleusen Zugriff nehmen.<br />

Der „E-Mail-Newsletter“ informiert ganz aktuell<br />

über wichtige Entscheidungen <strong>und</strong> Ereignisse, die für<br />

das Binnenschifffahrtsgewerbe von Bedeutung sind.<br />

Über 900 Interessierte haben den Newsletter bereits<br />

abonniert.<br />

Gemeinsam mit dem Verein für europäische Wasserstraßen<br />

(VBW), <strong>der</strong> Hafenbautechnischen Gesellschaft<br />

(HTG) <strong>und</strong> dem B<strong>und</strong>esverband Öffentlicher Binnenhäfen<br />

(BöB), gibt <strong>der</strong> BDB die Fachzeitschrift „Binnenschifffahrt“<br />

heraus. Unter dem Motto „Wasserstraßen,<br />

Häfen, Logistik“ berichtet Chefredakteur Friedbert Barg<br />

über sämtliche Facetten des Binnenschifffahrtsgewerbes;<br />

in Supplements werden Themen vertieft<br />

dargestellt. Als objektiv <strong>und</strong> umfassend Bericht erstattendes<br />

Fachmagazin hat es sich im mittlerweile 58.<br />

Jahrgang am Markt etabliert.<br />

Selbstverständlich wird auch die Medienöffentlichkeit<br />

vom BDB bedient. Presseerklärungen gehen<br />

mindestens im Monatsturnus an die R<strong>und</strong>funkstationen<br />

<strong>und</strong> Verlagshäuser. Interview-Anfragen werden ebenso<br />

beantwortet wie die Fragen <strong>der</strong> Redakteure nach Mitfahrgelegenheiten,<br />

um „vor Ort“ zu berichten.<br />

44 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


Nicht unerwähnt bleiben sollte schließlich <strong>der</strong><br />

jährlich erscheinende Geschäftsbericht <strong>und</strong> das Faltblatt<br />

„Daten <strong>und</strong> Fakten“, das sich zunehmen<strong>der</strong> Beliebtheit<br />

erfreut, da <strong>der</strong> BDB in diesem Fol<strong>der</strong> kurz <strong>und</strong> prägnant<br />

den statistischen Binnenschifffahrtsdatensalat von BAG<br />

<strong>und</strong> destatis auf den Punkt bringt.<br />

Das Handbuch „Güterverkehr in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt“<br />

informiert auf hohem fachlichem Niveau über<br />

das Leistungsspektrum <strong>und</strong> die Einsatzoptionen des<br />

Binnenschiffes <strong>und</strong> wird den Berufsschulen als Lehrmaterial<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Internetauftritt<br />

Im letzten Quartal des Jahres 2003 wird <strong>der</strong> BDB<br />

mit einer neuen Website im Internet auftreten. Unter<br />

<strong>der</strong> bekannten Internet-Adresse www.binnenschiff.de<br />

wird <strong>der</strong> BDB – dann zukünftig ohne den BDS –<br />

aktuelle Informationen über das Binnenschifffahrtsgewerbe<br />

<strong>und</strong> die Verbandsaktivitäten veröffentlichen.<br />

Im „Download“-Bereich werden neben den Pressemitteilungen,<br />

dem E-Mail-Newsletter <strong>und</strong> aktuellen Statistiken<br />

auch die Print-Publikationen des BDB<br />

eingestellt. Gleiches ist für die R<strong>und</strong>schreiben zu den<br />

Themen Nautik-Technik, Transport gefährlicher Güter<br />

etc. geplant.<br />

Vertrat die Interessen des Binnenschifffahrtsgewerbes u.a. auf <strong>der</strong> „Internationalen<br />

Flußkonferenz“ <strong>und</strong> <strong>der</strong> „Mobilitätsoffensive“ <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung:<br />

BDB-Präsident Heinz Hofmann.<br />

Vorträge<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Unternehmer in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt sind gefragte Referenten für Fachvorträge<br />

(v.l.) Albert Kohlmann (Dettmer Ree<strong>der</strong>ei) <strong>und</strong> Helmut Botermann<br />

(Imperial).<br />

Nicht unmittelbar an die breite Öffentlichkeit<br />

gerichtet, aber in <strong>der</strong> Wirkung um ein Vielfaches zielgerichteter<br />

sind schließlich die zahlreichen Fachvorträge<br />

auf Parlamentarischen Abenden, in Kolloquien o<strong>der</strong> in<br />

Workshops <strong>und</strong> Arbeitsgruppen, z.B. im Rahmen <strong>der</strong><br />

„Maritimen Konferenz“ o<strong>der</strong> „Mobilitätsoffensive“ <strong>der</strong><br />

B<strong>und</strong>esregierung, sowie bei festlichen Anlässen wie<br />

etwa <strong>der</strong> „75-Jahr-Feier <strong>der</strong> Schleuse An<strong>der</strong>ten“. Das<br />

gleiche gilt für Fachbeiträge in den Zeitschriften, z.B. in<br />

<strong>der</strong> „Deutschen <strong>Verkehrs</strong>zeitung“, in „Internationales<br />

<strong>Verkehrs</strong>wesen“ in „Gefährliche Ladung“ o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

„Binnenschifffahrt“. Eine Zusammenfassung <strong>der</strong> Vorträge<br />

<strong>und</strong> Fachbeiträge in Zeitschriften finden Sie im<br />

hinteren Teil dieses Geschäftsberichtes.<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 45


AUS DEM VERBAND<br />

Aus dem Verband<br />

BDB befindet sich im Schulterschluss mit verladen<strong>der</strong><br />

Industrie <strong>und</strong> Spediteuren<br />

Der BDB hat gemeinsam mit neun weiteren nationalen<br />

<strong>und</strong> internationalen Organisationen (u. a. EBU,<br />

VBW, BöB <strong>und</strong> DSLV) unter <strong>der</strong> Schirmherrschaft des<br />

B<strong>und</strong>esverbandes <strong>der</strong> Deutschen Industrie e.V. (BDI)<br />

ein Positionspapier zum Thema “<strong>Verkehrs</strong>politische<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Wirtschaft an eine zukunftsfähige<br />

Fluss-/Wasserstraßenpolitik” verfasst. Dieses Positionspapier<br />

wurde am 6. Januar 2003 dem B<strong>und</strong>esverkehrsminister<br />

Dr. Manfred Stolpe übermittelt.<br />

Die deutsche Binnenschifffahrt ist ein kompetenter Ansprechpartner für<br />

den Transport von Stückgütern: MS „Main“ im Duisburger Hafen.<br />

In diesem 10-Punkte-Papier werden die Wünsche <strong>und</strong><br />

Erwartungen von Wirtschaft <strong>und</strong> Industrie sowie des<br />

Binnenschifffahrtsgewerbes formuliert <strong>und</strong> auf die her-<br />

ausragende Bedeutung des <strong>Verkehrs</strong>trägers Binnenschifffahrt<br />

hingewiesen, ohne den das zukünftig prognostizierte<br />

Güterverkehrsaufkommen nicht bewältigt<br />

werden kann. Außerdem wird in dem Papier auf den<br />

fehlenden Ursachenzusammenhang zwischen <strong>der</strong> Hochwasserkatastrophe<br />

im August 2002 <strong>und</strong> <strong>der</strong> Nutzung<br />

<strong>der</strong> Flüsse als Wasserstraßen hingewiesen.<br />

Der BDB verfolgt mit dem Papier den bereits eingeschlagenen<br />

Weg, im konsequenten Schulterschluss mit<br />

gewerbenahen Organisationen gegenüber <strong>der</strong> Politik<br />

auf die Bedürfnisse des Binnenschifffahrtsgewerbes <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> verladenden Industrie hinzuweisen. Zusammen mit<br />

dem gemeinsamen Papier zur sog. „Logistikinitiative“<br />

von BDI, BSL <strong>und</strong> BDB gibt dieser 10-Punkte-Katalog<br />

einen sehr guten Überblick über die Kernfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Binnenschifffahrtsgewerbes, <strong>der</strong> verladenden Industrie<br />

<strong>und</strong> den Spediteuren.<br />

BDB im Vorstand des SPC vertreten<br />

Deutsche Unternehmen setzen bei europäischen<br />

Transport- <strong>und</strong> Logistikkonzepten zunehmend auf die<br />

Wasserstraße. Das konnte das ShortSeaShipping<br />

Promotion Center (SPC) im Rahmen des 2. ShortSea-<br />

Dialogs auf <strong>der</strong> „transport logistic“-Messe in München<br />

melden. Nach <strong>der</strong> Bilanz des SPC sind in den vergangenen<br />

12 Monaten von Handel <strong>und</strong> Industrie insgesamt<br />

15,2 Mio. Tonnenkilometer auf den stau- <strong>und</strong> mautfreien<br />

<strong>Verkehrs</strong>träger verlagert worden. Da nicht jede<br />

Frachttonne registriert werden kann, die vom LKW auf<br />

das Binnen- o<strong>der</strong> Küstenmotorschiff verlagert wird,<br />

schätzt das SPC die tatsächlich verlagerte Gütermenge<br />

noch deutlich höher ein. Der BDB anerkennt die Leistungen<br />

des SPC <strong>und</strong> unterstützt die Organisation durch<br />

seine Mitgliedschaft; BDB-Präsident Hofmann wurde<br />

soeben in seinem Amt im Vorstand des SPC bestätigt.<br />

BDB vertritt das Gewerbe im IVR-Workshop zu<br />

„Grenzen <strong>der</strong> Versicherbarkeit“<br />

Im Rahmen des IVR-Kongresses in Hamburg wurde<br />

Anfang Juni 2003 in einem Workshop die Frage <strong>der</strong><br />

„Grenzen <strong>der</strong> Versicherbarkeit in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt“<br />

aufgegriffen. R<strong>und</strong> 130 Gäste verfolgten die lebhafte<br />

Debatte um stetig steigende Kosten im Versicherungsgewerbe,<br />

an <strong>der</strong> auch <strong>der</strong> BDB teilnahm: Der Verband<br />

engagiert sich seit vielen Jahren in <strong>der</strong> IVR <strong>und</strong> vertritt<br />

die Interessen des deutschen Binnenschifffahrtsgewerbes<br />

in dieser internationalen Organisation.<br />

46 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


BDB-Vize-Präsident Dr. Gunther Jaegers artikulierte<br />

die Sicht des deutschen Binnenschifffahrtsgewerbes <strong>und</strong><br />

führte aus, dass die Unternehmen sich in den letzten<br />

Jahren insbeson<strong>der</strong>e im Bereich Flusskaskoversicherung<br />

mit immer schlechteren Rahmenbedingungen auseinan<strong>der</strong>setzen<br />

müssen. Teilweise dramatische Prämienerhöhungen<br />

müssten bei gleichzeitig schlechteren Versicherungsbedingungen<br />

bewältigt werden. In <strong>der</strong> Trocken<strong>und</strong><br />

in <strong>der</strong> Tankschifffahrt müssten mittlerweile schon<br />

bis zu 10 Prozent des Umsatzes für Versicherungsprämien<br />

aufgewendet werden. Diese Entwicklung bedeute<br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong> konjunkturell <strong>und</strong> strukturell<br />

bedingter Ertragsprobleme des Binnenschifffahrtsgewerbes<br />

eine untragbare Kostenbelastung. Als Gründe<br />

für diese Entwicklung sei auch <strong>der</strong> Umstand zu nennen,<br />

dass bei zunehmenden Schiffswerten <strong>und</strong> Reparaturkosten<br />

sowie dem immer intensiveren Einsatz <strong>der</strong><br />

Schiffe auch <strong>der</strong> Schadenaufwand steige.<br />

„eBusi-Net“-Projekt endet<br />

Das Projekt <strong>der</strong> Forschungsgruppe GTS/L an <strong>der</strong><br />

Uni Duisburg zum Thema „Die Auswirkungen <strong>der</strong> elektronischen<br />

Vernetzungen auf die Geschäftsbeziehungen<br />

<strong>der</strong> Binnenwassertransporte“ neigt sich dem Ende zu.<br />

Wie bereits mehrfach berichtet, wirkt auch <strong>der</strong> BDB in<br />

diesem vom B<strong>und</strong>esforschungsministerium geför<strong>der</strong>ten<br />

Vorhaben mit. Zur Zeit wird <strong>der</strong> Schlussbericht erarbeitet,<br />

nachdem das Projekt sich zuletzt noch auf <strong>der</strong><br />

Messe „transport logistic“ in München dem Fachpublikum<br />

präsentiert hatte. Infos sind im Internet<br />

unter http://www.ebusi-net.de/ zu finden. Insgesamt<br />

über 15 Partner, darunter Vertreter von Verbänden,<br />

Binnenschifffahrtsunternehmen, Speditionen, Häfen <strong>und</strong><br />

Universitäten, arbeiteten in diesem Projekt eng miteinan<strong>der</strong>.<br />

Die in diesem Projekt ausgewiesenen 5 Workshops<br />

in Mannheim, Hamburg, Duisburg, Stettin/Warschau<br />

<strong>und</strong> Wien begleiteten <strong>und</strong> strukturierten auf nationaler<br />

wie internationaler Ebene die Weiterentwicklung <strong>der</strong><br />

Projektarbeit <strong>und</strong> die Erarbeitung von Ergebnissen. Die<br />

Workshops ihrerseits gaben während <strong>der</strong> Laufzeit Auskunft<br />

darüber, wieweit die bewilligte Konzeption des<br />

Vorhabens realisiert <strong>und</strong> hinsichtlich <strong>der</strong> Ziele auch eingehalten<br />

werden konnte.<br />

Interessante Fragestellungen ergaben sich beispielsweise<br />

auf dem Workshop in Hamburg am 6. <strong>und</strong> 7.<br />

Juni 2002, als die Bedeutung des Hamburger Hafens<br />

für die Binnenschifffahrt diskutiert wurde. Dr. Jürgen<br />

AUS DEM VERBAND<br />

Lange (Hamburger Sozialforschungsgesellschaft e.V.,<br />

HSFG) stellte den Teilnehmern des Workshops eine<br />

Studie über Möglichkeiten <strong>und</strong> Potenziale <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

zwischen dem Seehafen Hamburg <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Metropolregion Berlin-Brandenburg vor <strong>und</strong> verwies<br />

auf die beson<strong>der</strong>e Bedeutung <strong>der</strong> Telematik in <strong>der</strong><br />

Binnenschifffahrt. Entsprechende Anwendungen des<br />

Hamburger Hafens – wie z.B. das EDV-System<br />

DAKOSY – wurden den Teilnehmern vorgestellt.<br />

DAKOSY ist ein elektronischer Kommunikationsverb<strong>und</strong><br />

zur Beschleunigung <strong>der</strong> Umschlagsprozesse im<br />

Hamburger Hafen, in den auch die Binnenschifffahrt<br />

verstärkt einbezogen werden soll.<br />

Am 31. März <strong>und</strong> 1. April 2003 fand ein weiterer<br />

Workshop in Wien statt, auf dem die Bedeutung <strong>der</strong><br />

Binnenschifffahrt auf <strong>der</strong> Donau diskutiert wurde. Um<br />

die Attraktivität <strong>der</strong> Binnenschifffahrt zu erhöhen<br />

untersucht die Promotionsgesellschaft via donau die<br />

Möglichkeiten des verstärkten Einsatzes von „River<br />

Information Services“ (DORIS) auf <strong>der</strong> österreichischen<br />

Donau. Ein weiterer zentraler Themenkomplex war die<br />

Einschätzung <strong>der</strong> <strong>Verkehrs</strong>entwicklung im Donaukorridor<br />

nach <strong>der</strong> EU-Osterweiterung.<br />

Neben <strong>der</strong> aktiven Teilnahme <strong>und</strong> Mitarbeit des<br />

BDB an den Seminaren <strong>und</strong> Workshops des Projektes<br />

hat <strong>der</strong> BDB auch eine ausführliche „Verbandsanalyse“<br />

vorbereitet. In dieser Verbandsanalyse standen Fragestellungen<br />

<strong>der</strong> „Neuen Medien“ <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Bedeutung<br />

für die Verbandsarbeit im Mittelpunkt <strong>der</strong> Betrachtung.<br />

Das Projekt <strong>und</strong> dessen Ergebnisse werden auf <strong>der</strong><br />

DSM 2003 (16. - 19. September 2003) <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

vorgestellt. Im Anschluss <strong>der</strong> Messe erfolgt die<br />

Veröffentlichung des Abschlussberichtes in gedruckter<br />

Form. Der Abschlussbericht enthält auch eine ausführliche<br />

Darstellung <strong>der</strong> Ergebnisse aller Seminare <strong>und</strong><br />

Workshops, die im Rahmen des Projektes eBusi-net<br />

stattgef<strong>und</strong>en haben.<br />

BDB richtet Internationalen Binnenschifffahrtstag aus<br />

Am 25. Oktober 2002 ließ <strong>der</strong> BDB im Mannheimer<br />

Schloss die Tradition des „Internationalen Binnenschifffahrtstags“<br />

aufleben <strong>und</strong> konnte r<strong>und</strong> 200 Besucher<br />

aus dem In- <strong>und</strong> Ausland begrüßen. Die Veranstaltung<br />

stand unter dem Motto „Situation <strong>und</strong> Tendenzen in<br />

<strong>der</strong> westeuropäischen Binnenschifffahrt im Hinblick auf<br />

die EU-Osterweiterung“. Eduard Oswald, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des <strong>Verkehrs</strong>ausschusses im Deutschen B<strong>und</strong>estag <strong>und</strong><br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 47


AUS DEM VERBAND<br />

Eduard Oswald, Vorsitzen<strong>der</strong> des <strong>Verkehrs</strong>ausschusses im Deutschen B<strong>und</strong>estag<br />

B<strong>und</strong>esminister a.D., hielt den Festvortrag zu diesem<br />

Thema. Im Anschluss daran informierte Professor Dr.<br />

Karsten Otte vom Lehrstuhl für Europäisches Transport<strong>und</strong><br />

<strong>Verkehrs</strong>recht <strong>der</strong> Universität Mannheim über<br />

„Juristische Aspekte <strong>der</strong> EU-Osterweiterung“. Der BDB<br />

legte in <strong>der</strong> Person des Präsidenten Heinz Hofmann die<br />

Hoffnungen <strong>und</strong> Perspektiven <strong>der</strong> deutschen Binnenschifffahrt<br />

im Hinblick auf die EU-Osterweiterung dar.<br />

Aufnahme <strong>der</strong> ERSTU Sektion<br />

Deutsche Binnenschiffahrt<br />

Die ERSTU Sektion Deutsche Binnenschiffahrt<br />

(ERSTU-SDB) ist im Frühjahr 2003 Mitglied im BDB<br />

geworden <strong>und</strong> hat ihr gewerbe- <strong>und</strong> verkehrspolitisches<br />

Mandat auf den BDB übertragen. Diese Entscheidung<br />

<strong>der</strong> ERSTU-SDB darf als richtungsweisend betrachtet<br />

werden; denn damit sind die Diskussionen um die Frage<br />

<strong>der</strong> zukünftigen einheitlichen Vertretung <strong>der</strong> Interessen<br />

des deutschen Binnenschifffahrtsgewerbes eindeutig<br />

beantwortet: Der Zusammenschluss führt – nachdem<br />

im Jahr 2001 die Deutsche Binnenree<strong>der</strong>ei AG für eine<br />

Mitgliedschaft im BDB gewonnen werden konnte – zu<br />

einer weiteren Bündelung <strong>der</strong> Interessen <strong>und</strong> Kräfte im<br />

Gewerbe. Weiterhin bestätigt diese Entscheidung die<br />

Auffassung des BDB, dass in <strong>der</strong> sogenannten „Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>der</strong> Deutschen Binnenschifffahrt“ eine<br />

effektive Interessenvertretung nicht gewährleistet wird.<br />

BDB erhält vom BDS eine Absage zur Verbändefusion<br />

Die Aufnahme <strong>der</strong> ERSTU-SDB in den BDB hat <strong>der</strong><br />

Verband zum Anlass genommen, auch dem B<strong>und</strong>esverband<br />

<strong>der</strong> Selbständigen, Abteilung Binnenschiffahrt<br />

(BDS) erneut das Angebot zu unterbreiten, die Mitgliedschaft<br />

im BDB zu erwerben. Verb<strong>und</strong>en mit diesem<br />

Angebot war die Zusicherung eines Sitzes im Präsidium<br />

<strong>und</strong> die Wahrung <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Interessen <strong>der</strong> Partikuliere<br />

in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt. Der BDS hat dieses<br />

BDB-Angebot jedoch unter Hinweis auf bestehende<br />

Interessenkonflikte zwischen den beiden Organisationen<br />

abgelehnt.<br />

Neubesetzung von Präsidium <strong>und</strong> Vorstand<br />

Aufgr<strong>und</strong> des Ausscheidens von drei Vorstandsmitglie<strong>der</strong>n<br />

standen auf <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung des<br />

BDB am 24. Oktober 2002 Neuwahlen für Vorstand<br />

<strong>und</strong> Präsidium auf <strong>der</strong> Tagesordnung. BDB-Präsident<br />

Hofmann dankte den ausgeschiedenen Mitglie<strong>der</strong>n<br />

Friedhelm Askerl<strong>und</strong> (Haniel Ree<strong>der</strong>ei Holding GmbH,<br />

Duisburg), Hans Hubert Brühl (Harpen Transport AG,<br />

Duisburg) <strong>und</strong> Dr. Dieter Holzinger (Deutsche Binnenree<strong>der</strong>ei<br />

AG, Berlin) für die zum Teil langjährige konstruktive<br />

Mitarbeit <strong>und</strong> begrüßte nach <strong>der</strong>en Wahl<br />

durch die Mitglie<strong>der</strong>versammlung die Herren Manfred<br />

Thentie (Haniel Schiffahrt GmbH & Co. KG, Duisburg),<br />

BDB-Präsidium trifft sich mit ERSTU-SDB: (Hintere Reihe, v.l.) Hans-Egon<br />

Schwarz, Hans-Gerd Heidenstecker, Helmut Botermann, Jens Schwanen.<br />

(Vor<strong>der</strong>e Reihe, v.l.) Günter Hartkopf, Karl Müßig, Heinz Hofmann,<br />

Dr. Manfred Breuer, Dr. Wolfgang Hönemann, Dr. Dietmar Rehmann <strong>und</strong><br />

Dr. Gunther Jaegers. Es fehlt: Georg Hötte<br />

48 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


Uwe Wedig (Harpen Transport AG, Duisburg) <strong>und</strong> Dr.<br />

Dietmar Rehmann (Deutsche Binnenree<strong>der</strong>ei AG,<br />

Berlin) als neue Mitglie<strong>der</strong> des Vorstands <strong>und</strong> verlieh<br />

seiner Hoffnung auf zukünftige gute Zusammenarbeit<br />

Ausdruck. Dr. Dietmar Rehmann wurde anschließend<br />

vom Vorstand in das Präsidium des BDB gewählt.<br />

Neumitglie<strong>der</strong><br />

Seit <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung am 24. Oktober<br />

2002 in Mannheim konnte <strong>der</strong> BDB folgende Unternehmen<br />

als neue Mitglie<strong>der</strong> im Verband begrüßen:<br />

� Aventura charter-tours H. J. Pawils u. M. Weißenstein<br />

OHG, Mainz<br />

� Chiemsee Schifffahrt Ludwig Feßler KG, Prien am<br />

Chiemsee<br />

� ERSTU-Sektion Deutsche Binnenschifffahrt, Berlin<br />

� Fahrgastschifffahrt Martin Kolb, Brie<strong>der</strong>n<br />

� Firma Gerhard Lönnecke, Erlenbach<br />

� Frank Harms Tankschifffahrt, Elsfleth<br />

� Hans Rinck Brennstoffe OHG, Horneburg<br />

� Klaus Sahr GmbH, Oberwesel<br />

� Rhein-Neckar-Fahrgastschifffahrt GmbH, Heidelberg<br />

� Schiffahrtsbüro Hillerer GmbH, Passau<br />

� Schiffseignergemeinschaft Bastei, Sieglind u. Dr. Horst<br />

Erbguth GbR, Regensburg-Graß<br />

� Seetours River Cruises GmbH, Rostock<br />

� Thiebes OHG, Koblenz<br />

� Viking River Cruises Abt. Viking Technical GmbH,<br />

Oberwesel<br />

AUS DEM VERBAND<br />

Gastankschiff <strong>der</strong> neuesten Generation <strong>und</strong> seit Juli 2003 im Einsatz: LRG<br />

Gas 85. Das neue Flaggschiff <strong>und</strong> Aushängeschild <strong>der</strong> VTG Lehnkering<br />

Ree<strong>der</strong>ei GmbH in Zahlen: Zwei-Schrauben-Technik, 3-Hüllen-Bauweise,<br />

110 Meter Länge, 2,80 Meter Tiefgang, 2.400 PS Leistung, acht Druckbehälter<br />

für 2.720 Kubikmeter Ladung.<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 49


BERICHT DER GESCHÄFTSSTELLE BERLIN DES BDB<br />

Bericht <strong>der</strong> Geschäftsstelle Berlin des BDB<br />

Baustopp schockiert ostdeutsche Binnenschifffahrt<br />

Die Stimmung in <strong>der</strong> ostdeutschen Binnenschifffahrt<br />

trübte, dass als Konsequenz <strong>der</strong> politischen Entscheidungen<br />

nach <strong>der</strong> Flutkatastrophe im Sommer 2002 von<br />

<strong>der</strong> B<strong>und</strong>eswasserstraßenverwaltung alle Planfeststellungsverfahren<br />

an <strong>der</strong> Elbe eingestellt <strong>und</strong> weitere<br />

bereits vorbereitete Verfahren an <strong>der</strong> Havel gar nicht<br />

erst eröffnet wurden. Die Auswirkungen sind bis heute<br />

so gravierend, dass keine Baumaßnahmen an <strong>der</strong><br />

Flusshavel (bis auf Sohlenvertiefungen) <strong>und</strong> an <strong>der</strong><br />

Spree in Angriff genommen wurden. Der BDB hat durch<br />

die Geschäftsstelle Berlin bei je<strong>der</strong> Gelegenheit <strong>und</strong> in<br />

allen Gesprächen mit Verwaltung <strong>und</strong> Politikern auf<br />

diesen unhaltbaren Zustand hingewiesen.<br />

Politische Initiativen für eine leistungsfähige<br />

Infrastruktur unterstützt<br />

Am 27. Februar 2003 fand auf Antrag <strong>der</strong> PDS-<br />

Fraktion eine Anhörung zum Havelausbau im <strong>Verkehrs</strong>ausschuss<br />

des Landtages Brandenburg statt, die<br />

von einer Konferenz <strong>der</strong> Regierungsparteien im Land<br />

Brandenburg am 23. Januar 2003 vorbereitet wurde. In<br />

beiden Veranstaltungen hat <strong>der</strong> BDB eindeutig Stellung<br />

bezogen <strong>und</strong> die für die Schifffahrt negativen Schlussfolgerungen<br />

aus <strong>der</strong> Hochwasserkatastrophe des Sommers<br />

2002 zurückgewiesen. Der BDB hat beson<strong>der</strong>s auch die<br />

Initiative des Landtagsabgeordneten Rainer Neumann<br />

aus <strong>der</strong> Prignitz unterstützt, für den Landkreis <strong>und</strong> die<br />

Hafenstadt Wittenberge die Aufhebung <strong>der</strong> Koalitionsvereinbarung<br />

<strong>der</strong> Regierungskoalition zu for<strong>der</strong>n.<br />

In einer Elbe-Erklärung haben die B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> Brandenburg,<br />

Hamburg <strong>und</strong> Sachsen-Anhalt, unterstützt<br />

von <strong>der</strong> tschechischen Regierung, die sofortige Wie<strong>der</strong>aufnahme<br />

<strong>der</strong> Elbe-Ertüchtigung gefor<strong>der</strong>t. Diese Elbe-<br />

Erklärung ist auf politischer Ebene weit gestreut <strong>und</strong><br />

auch B<strong>und</strong>esverkehrsminister Dr. Manfred Stolpe vorgetragen<br />

worden. Zu den politischen Aktionen, an denen<br />

<strong>der</strong> BDB beteiligt war, gehörten weiterhin die Elbe-<br />

Konferenz des <strong>Verkehrs</strong>ministers von Sachsen-Anhalt,<br />

Dr. Kurt Daehre, am 17. April 2003 <strong>und</strong> die Veranstaltung<br />

des Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg zur<br />

<strong>Verkehrs</strong>drehscheibe Berlin-Brandenburg.<br />

Untere Havel muss B<strong>und</strong>eswasserstraße bleiben<br />

Auf <strong>der</strong> regionalen Entwicklungskonferenz Untere<br />

Havel am 19. Juni 2003 in Havelberg brachte <strong>der</strong> BDB<br />

seine Ablehnung <strong>der</strong> Pläne <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung, die<br />

Untere Havelwasserstraße bis 2006 zu renaturieren <strong>und</strong><br />

damit für die Berufsschifffahrt unpassierbar zu machen,<br />

ein. Landkreise, Kommunen sowie die Industrie- <strong>und</strong><br />

Handelskammern Magdeburg <strong>und</strong> Potsdam for<strong>der</strong>ten<br />

die Län<strong>der</strong> Sachsen-Anhalt <strong>und</strong> Brandenburg auf, sich<br />

den Renaturierungsplänen <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung zu wi<strong>der</strong>setzen.<br />

Schleuse Spandau mit Kin<strong>der</strong>krankheiten<br />

Schwierigkeiten gab es nach <strong>der</strong> Inbetriebnahme <strong>der</strong><br />

neuen Schleuse Spandau an <strong>der</strong> Oberen Havelwasserstraße.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> von Baumängeln musste die Schleuse<br />

kurz nach Fertigstellung für neun Wochen wie<strong>der</strong> aus<br />

dem Betrieb genommen werden, was zu Umwegfahrten<br />

<strong>und</strong> Wie<strong>der</strong>einstellung von Fahrten <strong>der</strong> Fahrgastschifffahrt<br />

führte. Der BDB hat sich entsprechend<br />

kritisch geäußert.<br />

Schifffahrt im BDB pflegt den regelmäßigen Dialog<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> ständigen Jour-Fixe-Zusammenkünfte<br />

<strong>der</strong> zwischen Elbe <strong>und</strong> O<strong>der</strong> ansässigen Binnenschifffahrtsunternehmen<br />

in Berlin kam es zu einem Treffen<br />

mit Vertretern des Ministeriums des Innern des Landes<br />

Brandenburg, die den Teilnehmern die Umstrukturierung<br />

<strong>der</strong> Wasserschutzpolizei im Land <strong>und</strong> die<br />

Auswirkungen darstellten. Mit Klaus-Peter Hinz von <strong>der</strong><br />

Deutschen Binnenree<strong>der</strong>ei ist die Berufsschifffahrt im<br />

neu installierten Beirat <strong>der</strong> Wasserschutzpolizei Brandenburg<br />

vertreten. Die regelmäßigen Treffen <strong>der</strong> Verbände<br />

<strong>der</strong> gewerblichen Schifffahrt mit <strong>der</strong> Wasser- <strong>und</strong><br />

Schifffahrtsdirektion Ost am 30. November 2002 <strong>und</strong> am<br />

30. April 2003 wurden vom BDB genutzt, um die<br />

Belange <strong>der</strong> zwischen Elbe <strong>und</strong> O<strong>der</strong> ansässigen Schifffahrtsunternehmen<br />

vorzutragen. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> vorgesehene<br />

Verzicht auf die Verlängerung <strong>der</strong> Mittelkammer<br />

<strong>der</strong> Schleuse Kleinmachnow (Teltowkanal) während<br />

<strong>der</strong> Bauzeit <strong>der</strong> neuen großen Schleusenkammer, die<br />

eigentlich im Planfeststellungsverfahren vorgesehen war,<br />

führte zu einem Schriftwechsel des BDB mit dem<br />

<strong>Verkehrs</strong>minister des Landes Brandenburg <strong>und</strong> dem<br />

B<strong>und</strong>esverkehrsministerium in Berlin. Der Ausbauverzicht,<br />

<strong>der</strong> finanzielle Gründe hat, würde bedeuten,<br />

dass während <strong>der</strong> r<strong>und</strong> vierjährigen Bauzeit <strong>der</strong> Teltowkanal<br />

in diesem Bereich nur von 67-m-Schiffen passiert<br />

werden kann, was eine aus Sicht des BDB nicht<br />

hinzunehmende Einschränkung bedeutet, über die <strong>der</strong><br />

Verband sein Unverständnis in <strong>der</strong> Öffentlichkeit deutlich<br />

gemacht hat.<br />

50 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


Veröffentlichungen des BDB<br />

Presseerklärungen zur nationalen <strong>Verkehrs</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Gewerbepolitik</strong><br />

08. 10. 2002 Sperrung des Schleusenneubaus in<br />

Spandau bedeutet großen Imageschaden<br />

für die Binnenschifffahrt<br />

(Geschäftsstelle Berlin)<br />

09. 10. 2002: BDB for<strong>der</strong>t Aufhebung des Elbe-Ausbau-Stopps<br />

- Erheblicher volkswirtschaftlicher<br />

Schaden befürchtet<br />

09. 10. 2002: Minister schweigt sich aus – Binnenschifffahrtsgewerbe<br />

wartet auf Hochwasserhilfen<br />

10. 10. 2002: Eklatante Fehlentscheidung bei Koalitionsverhandlungen<br />

schwächt Binnenschifffahrt<br />

dauerhaft<br />

30. 10. 2002: <strong>Verkehrs</strong>ministerkonferenz pro Strombaumaßnahmen<br />

30. 10. 2002: Hochwasserkatastrophe – keine Hilfen<br />

für die Binnenschifffahrt<br />

07. 01. 2003 Schifffahrt funktioniert trotz Winterwetter<br />

<strong>und</strong> Hochwasser (Geschäftsstelle<br />

Berlin)<br />

10. 01. 2003: Positionspapier „Wasserstraßenpolitik“<br />

an <strong>Verkehrs</strong>minister Dr. Stolpe überreicht<br />

– BDB <strong>und</strong> Wirtschaftsorganisationen<br />

weisen auf überragende Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Binnenschifffahrt hin<br />

17. 01. 2003: BDB gegen Flasbarths Berufung in das<br />

B<strong>und</strong>esumweltministerium<br />

14. 02. 2003 Elbe-Erklärung von drei B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Tschechischen Republik ist ein<br />

erster Schritt zur Rückkehr zur Sachlichkeit<br />

(Geschäftsstelle Berlin)<br />

21. 02. 2003: Staustufenlösung an <strong>der</strong> Donau bleibt<br />

auf <strong>der</strong> Tagesordnung<br />

04. 04. 2003: Weiterer Schritt zur Verbesserung <strong>der</strong><br />

Schifffahrt auf dem Teltowkanal vollzogen<br />

– vom langen Winter war die Binnenschifffahrt<br />

nur wenig betroffen<br />

(Geschäftsstelle Berlin)<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN DES BDB<br />

17. 04. 2003: BDB for<strong>der</strong>t Nachbesserungen im<br />

B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan 2003: Ausbaugesetz<br />

fehlt – Investitionsplanung<br />

bleibt unklar!<br />

30. 04. 2003: BDB interveniert gegen geplante Unterschutzstellung<br />

des Rheins – Flora-<br />

Fauna-Habitat-Richtlinie darf keine<br />

Anwendung finden!<br />

06. 05. 2003: <strong>Verkehrs</strong>drehscheibe Berlin-Brandenburg:<br />

Die Binnenschifffahrt <strong>der</strong> Region<br />

hat eine Zukunft! (Geschäftsstelle<br />

Berlin)<br />

14. 05. 2003: BDB kritisiert Planungen zum vorbeugenden<br />

Hochwasserschutz – Umweltminister<br />

drängt in Kompetenzen des<br />

<strong>Verkehrs</strong>ministers<br />

22. 05. 2003: Teltowkanal: Verzicht auf die Mittelkammerverlängerung<br />

<strong>der</strong> Schleuse Kleinmachnow<br />

für den BDB unverständlich<br />

(Geschäftsstelle Berlin)<br />

03. 06. 2003: BDB-Präsident Hofmann nahm an <strong>der</strong><br />

3. Maritimen Konferenz teil:<br />

B<strong>und</strong>eskanzler Schrö<strong>der</strong> über das Potenzial<br />

<strong>der</strong> Binnenschifffahrt informiert<br />

06. 06. 2003: Parlamentarische Staatssekretärin Dr.<br />

Hendricks brüskiert die Binnenschifffahrt:<br />

B<strong>und</strong>esfinanzministerium plant keine<br />

Reform des § 6b EStG!<br />

10. 06. 2003: Binnentankschifffahrt vor großer Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

– Tankschifffahrtsgewerbe<br />

mit aktuellem Ergebnis durchaus zufrieden<br />

12. 06. 2003: BDB kritisiert NABU-Vorschläge zum<br />

„Abbau umweltschädlicher Subventionen“<br />

– Umweltorganisation ist schlecht<br />

informiert<br />

12. 06. 2003 <strong>Verkehrs</strong>projekt Deutsche Einheit Nr. 17<br />

in kleinen Schritten:<br />

BDB begrüßt Freigabe des Spree-<br />

Durchstichs im Unterwasser <strong>der</strong><br />

Schleuse Charlottenburg (Geschäftsstelle<br />

Berlin)<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 51


VERÖFFENTLICHUNGEN DES BDB<br />

20. 06. 2003 Renaturierung <strong>der</strong> Unteren Havel findet<br />

keine Unterstützung (Geschäftsstelle<br />

Berlin)<br />

02. 07. 2003 Viele Schiffe werden kommen, wenn<br />

man sie nur kommen ließe! BDB<br />

kritisiert im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

Verabschiedung des neuen B<strong>und</strong>esverkehrswegeplanes<br />

im Kabinett unsachlich<br />

abwertende Berichte<br />

03. 07. 2003: Kabinett beschließt den B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan<br />

2003 – BDB: „B<strong>und</strong>esregierung<br />

leistet Offenbarungseid in <strong>der</strong><br />

Infrastrukturpolitik!“<br />

22. 07. 2003: BDB weist auf folgende Fehlentscheidungen<br />

in <strong>der</strong> Infrastruktur hin: Niedrigwasser<br />

gefährdet Verlässlichkeit <strong>der</strong><br />

Binnenschiffffahrt<br />

Presseerklärungen zur internationalen <strong>Verkehrs</strong>politik<br />

24. 01. 2003: BDB nimmt Stellung zur Fortschreibung<br />

<strong>der</strong> TEN-Leitlinien<br />

Presseerklärungen zu Verbandsaktivitäten<br />

29. 01. 2003: In die Verbändelandschaft kommt Bewegung:<br />

Die ERSTU-Sektion Deutsche<br />

Binnenschiffahrt wird Mitglied im BDB<br />

Informationsmaterial<br />

� Broschüren über die Binnenschifffahrt<br />

� Handbuch „Güterverkehr Binnenschifffahrt”<br />

� Geschäftsbericht des BDB<br />

� Faltblatt „Daten <strong>und</strong> Fakten 2003”<br />

� Binnenschifffahrts RePort<br />

� PartikulierKurier<br />

� E-Mail-Newsletter<br />

� Kleinwerbematerial<br />

Vorträge/Veröffentlichungen<br />

Stellvertretend für die Vielzahl <strong>der</strong> Aktivitäten dieses<br />

Bereiches wird auf nachfolgende Veröffentlichungen<br />

<strong>und</strong> Vorträge hingewiesen:<br />

Botermann, Helmut<br />

� EU-Osterweiterung: „Welche Chancen <strong>und</strong> Gefahren<br />

ergeben sich für das deutsche Binnenschifffahrtsgewerbe?”,<br />

Internationales <strong>Verkehrs</strong>wesen, Heft<br />

1+2/2003<br />

Hofmann, Heinz<br />

� Experten-Statement zum Hochwasserschutz bei <strong>der</strong><br />

Flusskonferenz <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung, Berlin, 15. September<br />

2002<br />

� Grußwort zum 10-jährigen Jubiläum des Main-<br />

Donau-Kanals bei <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

des Deutschen Wasserstraßen- <strong>und</strong> Schiffahrtsvereins<br />

Rhein-Main-Donau e.V., Kelheim,<br />

25. September 2002<br />

� Begrüßung beim Internationalen Binnenschifffahrtstag,<br />

Mannheim, 25. Oktober 2002<br />

� „Go East“ – Neue Märkte für die Binnenschifffahrt,<br />

DVZ-Jahresbeilage „Innovation“, Nr. 147, 10.<br />

Dezember 2002<br />

� Koalitionsvereinbarung war <strong>der</strong> Dolchstoß für die<br />

Binnenschifffahrt, Binnenschifffahrt Nr. 1/2, Januar/Februar<br />

2003<br />

� Grußwort zum 80-jährigen Stiftungsfest des Schiffervereins,<br />

Erlach/Main, 6. April 2003<br />

� Erboste Hoffnungsträger – Die Wasserstraßeninfrastruktur<br />

als Kriterium im <strong>Verkehrs</strong>trägerwettbewerb,<br />

DVZ Nr. 60, 20. Mai 2003<br />

� Anfor<strong>der</strong>ungen für <strong>und</strong> an eine leistungsfähige Binnenschifffahrt,<br />

Vortrag im Rahmen des Programms<br />

<strong>der</strong> „via donau„ bei <strong>der</strong> Messe „transport logistic“,<br />

München, 21. Mai 2003<br />

� Verlagerungen von Gütertransporten von <strong>der</strong> Straße<br />

auf die Wasserstraße über deutsche Seehäfen unter<br />

Einbeziehung <strong>der</strong> Binnenschifffahrt im Hinterland-<br />

52 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


verkehr, Statement bei <strong>der</strong> 3. <strong>Nationale</strong>n Maritimen<br />

Konferenz, Lübeck, 25./26. Mai 2003<br />

� Grußwort zum 75-jährigen Jubiläum <strong>der</strong> Schleuse<br />

An<strong>der</strong>ten, Hannover, 16. Juni 2003<br />

� Perspektiven <strong>der</strong> Binnenschifffahrt auf <strong>der</strong> Wasserstraßenverbindung<br />

zwischen Rhein <strong>und</strong> O<strong>der</strong>, Beilagenheft<br />

„75 Jahre Schleuse An<strong>der</strong>ten“ <strong>der</strong><br />

Zeitschrift Binnenschifffahrt, Nr. 6/2003<br />

Dr. Hönemann, Wolfgang<br />

� Die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Verla<strong>der</strong>schaft stehen im<br />

Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> – Experten setzten sich mit <strong>der</strong> mittelfristigen<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Rhein- <strong>und</strong> Binnenschifffahrt<br />

auseinan<strong>der</strong>, Binnenschifffahrt, Nr. 7/8,<br />

Juli/August 2002<br />

� Schiffe <strong>der</strong> Zukunft – Herausfor<strong>der</strong>ungen eines<br />

aktiven Innovationsmanagments an Binnenschifffahrtsunternehmen<br />

<strong>und</strong> Verordnungsgeber, Vortrag<br />

bei <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung des Centraal-Bureau<br />

voor de Rijn- en Binnenvaart, Rotterdam, 30. September<br />

2002<br />

� Elektronische Marktplätze in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt –<br />

Partikulieren droht ruinöser Wettbewerb, Son<strong>der</strong>beilage<br />

„Binnenschifffahrt & Häfen“ <strong>der</strong> THB Schiffahrts-Zeitung,<br />

13. Dezember 2002<br />

Dr. Jaegers, Gunther<br />

� Gefahrgutbeför<strong>der</strong>ung in Europa – eine gemeinsame<br />

Aufgabe aller <strong>Verkehrs</strong>träger? Die Sicht <strong>der</strong><br />

Beför<strong>der</strong>er zum modal split, dem Einfluss des<br />

Gefahrgutrechts <strong>und</strong> den notwendigen Än<strong>der</strong>ungen,<br />

Vortrag im Rahmen einer Informationsveranstaltung<br />

des BMVBW, Hannover, 18. September 2002<br />

� „Grenzen <strong>der</strong> Versicherbarkeit in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt”,<br />

Vortrag beim IVR-Workshop, Hamburg, 5. Juni 2003<br />

Dr. Rehmann, Dietmar<br />

� Containerverkehr auf <strong>der</strong> Elbe, die Alternative zu<br />

Straßenverkehr, Vortrag beim Elbeverein, 27. September<br />

2002<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN DES BDB<br />

� Polnisch-deutsche Transportketten – bisherige<br />

Erfahrungen <strong>und</strong> gemeinsame Zukunftschancen in<br />

<strong>der</strong> EU, Vortrag anlässlich des Stettin-Tages <strong>der</strong> IHK<br />

Berlin, 3. Dezember 2002<br />

� Perspektiven <strong>der</strong> Binnenschifffahrt in Ostdeutschland<br />

2003 – 2006, Vortrag an <strong>der</strong> Technischen Universität<br />

Berlin, 24. Januar 2003<br />

� Die Containerschifffahrt auf <strong>der</strong> Elbe – eine<br />

berechtigte Alternative, Vortrag anlässlich des Elbe-<br />

Forums, 17. April 2003<br />

� Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Binnenschifffahrt an die Wasserstraßen<br />

in Berlin <strong>und</strong> Brandenburg, Vortrag im Rahmen<br />

einer Veranstaltungsreihe des Bauindustrie-Verbandes<br />

Berlin/Brandenburg, 6. Mai 2003<br />

Schwanen, Jens<br />

� Der Umweltfaktor rückt in den Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>, Son<strong>der</strong>beilage<br />

„Binnenschifffahrt & Häfen“ <strong>der</strong> THB<br />

Schiffahrts-Zeitung, 13. Dezember 2002<br />

� Hochwasser 2002 setzte Binnenschiffern zu, ddp-<br />

Interview, 15. Januar 2003<br />

� Duitse binnenvaart heeft behoefte aan concrete<br />

steun, de Binnenvaartkrant, 28. Januar 2003<br />

� Binnenschiffer: Alte Flotte mit frischen Ideen, Interview,<br />

Neuß-Grevenbroicher-Zeitung, 10. Mai 2003<br />

Spitzer, Erwin<br />

� Doppelhülle ist kein Allheilmittel Artikel, DVZ-<br />

Beilage „Tank- <strong>und</strong> Siloverkehre“, 8. März 2003<br />

� Die Umwelt als Gewinner, „Gefährliche Ladung“,<br />

Nr. 3/2003<br />

� The transport of liquid cargos by tank barges on<br />

inland waterways, Vortrag beim BP Barge Safety<br />

Workshop, 1. Oktober 2002, Köln-Worringen.<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 53


VERBANDSORGANISATION<br />

Verbandsorganisation<br />

Vorstand<br />

Arndt, Günter<br />

VTG-Lehnkering Ree<strong>der</strong>ei GmbH, Nagelsweg 34,<br />

20097 Hamburg<br />

Botermann, Helmut<br />

Imperial Ree<strong>der</strong>ei GmbH, Franz-Haniel-Platz 6-8,<br />

47119 Duisburg<br />

Britsch, Gerd-Jürgen,<br />

Ree<strong>der</strong>ei Schwaben GmbH, Am Westkai 11,<br />

70327 Stuttgart<br />

Götz, Jakob<br />

Ludwig & Jakob Götz GmbH + Co. KG, Hirschhorner<br />

Straße 21, 69239 Neckarsteinach<br />

Hofmann, Heinz<br />

MSG Mainschiffahrts-Genossenschaft eG, Südliche<br />

Hafenstraße 15, 97080 Würzburg<br />

Hönemann, Dr. Wolfgang<br />

VTG-Lehnkering Ree<strong>der</strong>ei GmbH, Schifferstraße 26,<br />

47059 Duisburg<br />

Hötte, Georg<br />

Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG,<br />

August-Hirsch-Straße 3, 47119 Duisburg<br />

Jaegers, Dr. Gunther<br />

Ree<strong>der</strong>ei Jaegers GmbH, Königstraße 88,<br />

47198 Duisburg<br />

Kohlmann, Albert<br />

B. Dettmer Ree<strong>der</strong>ei GmbH & Co., Tiefer 5,<br />

28195 Bremen<br />

Lepak, Wolfgang<br />

Haeger & Schmidt International GmbH,<br />

Vinckeweg 20–22, 47119 Duisburg<br />

Rehmann, Dr. Dietmar<br />

Deutsche Binnenree<strong>der</strong>ei AG, Revaler Straße 100,<br />

10243 Berlin<br />

Scheubner, Albrecht<br />

MS Jenny, Belgra<strong>der</strong> Straße 2, 97084 Würzburg<br />

Schmitz, Norbert<br />

Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG,<br />

Frankenwerft 35, 50667 Köln<br />

Schneidler, Valentin<br />

MS Calypso, Elisabethenstraße 11a, 64579 Gernsheim<br />

Schwarz, Hans-Egon<br />

Deutsche Transport-Genossenschaft Binnenschiffahrt<br />

eG, Fürst-Bismarck-Straße 21, 47119 Duisburg<br />

Tewes, Rolf<br />

Deutsche Transport-Genossenschaft Binnenschiffahrt<br />

eG, Oberhafenstraße 1, 20097 Hamburg<br />

Thentie, Manfred<br />

Imperial Schiffahrt GmbH & Co. KG, Franz-Haniel-Platz<br />

6-8, 47119 Duisburg<br />

Tiedtke, Jürgen<br />

B. Dettmer Ree<strong>der</strong>ei GmbH & Co., Zweignie<strong>der</strong>lassung<br />

Hamburg, Lippeltstraße 1, 20097 Hamburg<br />

Wedig, Uwe<br />

Harpen Transport AG, Baumstraße 31, 47198 Duisburg<br />

Weigert, Friedrich<br />

Kühne & Nagel Euroshipping GmbH,<br />

Budapester Straße 20, 93055 Regensburg<br />

Wolfstetter, Josef<br />

TMS Blandina, Ringstraße 12, 97903 Collenberg<br />

Gäste im Vorstand:<br />

Heidenstecker, Hans-Gerd (ERSTU-SDB)<br />

Heidenstecker-Schifffahrt, Rheinstraße 227,<br />

50389 Wesseling<br />

Müßig, Karl (ERSTU-SDB)<br />

Tankschiffahrt, Dillener Straße 37, 28777 Bremen<br />

Präsidium<br />

Aus <strong>der</strong> Mitte des Vorstands werden für den Zeitraum<br />

von 3 Jahren <strong>der</strong> Präsident <strong>und</strong> bis zu 8 Stellvertreter<br />

(Präsidium) gewählt. Zur Zeit setzt sich das Präsidium<br />

wie folgt zusammen:<br />

Präsident: Hofmann, Heinz<br />

Vizepräsidenten: Botermann, Helmut<br />

Hönemann, Dr. Wolfgang<br />

Hötte, Georg<br />

Jaegers, Dr. Gunther<br />

Rehmann, Dr. Dietmar<br />

Schwarz, Hans-Egon<br />

54 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


Geschäftsführung <strong>und</strong> Zuständigkeitsbereiche:<br />

Jens Schwanen – Geschäftsführer, Sprecher<br />

Verbandsorganisation, nationale <strong>und</strong> internationale<br />

<strong>Verkehrs</strong>politik, Wirtschaftliche Rahmenbedingungen,<br />

Presse- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

Jörg Rusche – Geschäftsführer<br />

Nautik <strong>und</strong> <strong>Verkehrs</strong>technik, Technik, Umweltschutz,<br />

Recht <strong>und</strong> Versicherung, Fahrgastschifffahrt<br />

Tätigkeiten <strong>und</strong> Funktionen des BDB <strong>und</strong> seiner<br />

Mitglie<strong>der</strong> in den Gremien <strong>der</strong> Europäischen Binnenschifffahrts-Union<br />

(EBU)<br />

Verwaltungsrat<br />

Heinz Hofmann,<br />

MSG Mainschiffahrts-Genossenschaft (Vizepräsident),<br />

Jens Schwanen,<br />

BDB-Geschäftsführung (Mitglied)<br />

Nautisch-Technische Kommission<br />

Hans-Leo Ropertz, Imperial Schiffahrt<br />

GmbH & Co. KG (Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Helmut Rüffer (DTG),<br />

MS „Otrate“ (Mitglied)<br />

Wolfgang Schrö<strong>der</strong>,<br />

Deutsche Binnenree<strong>der</strong>ei AG (Mitglied)<br />

Jörg Rusche,<br />

BDB-Geschäftsführung (Sekretär)<br />

Tankschifffahrtskommission<br />

Dr. Gunther Jaegers,<br />

Ree<strong>der</strong>ei Jaegers GmbH (Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Günter Arndt,<br />

VTG-Lehnkering Ree<strong>der</strong>ei GmbH (Mitglied)<br />

Jürgen Tiedtke,<br />

B. Dettmer Ree<strong>der</strong>ei GmbH & Co. (Mitglied)<br />

Personenschifffahrtskommission<br />

Fritz Heim,<br />

Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG (Mitglied)<br />

Wolfgang Thie,<br />

Neckar-Personen-Schiffahrt (Mitglied)<br />

Jörg Rusche,<br />

BDB-Geschäftsführung (Mitglied)<br />

Kommission für gefährliche Güter<br />

VERBANDSORGANISATION<br />

Erwin Spitzer – Stellvertreten<strong>der</strong> Geschäftsführer<br />

Transport gefährlicher Güter, Tankschifffahrt, Bunker<strong>und</strong><br />

Entsorgungsbetriebe, Statistik<br />

Geschäftsstellenleiter Berlin<br />

Gerhard Ostwald<br />

Dieter Gerstenkorn,<br />

B. Dettmer Ree<strong>der</strong>ei GmbH & Co. (Mitglied)<br />

Gerd Horst,<br />

VTG-Lehnkering Ree<strong>der</strong>ei GmbH (Mitglied)<br />

Kurt Pöttmann,<br />

Stolt-Nielsen Inland Tanker Service GmbH (Mitglied)<br />

Hans-Leo Ropertz,<br />

Imperial Schiffahrt GmbH & Co. KG (Mitglied)<br />

Klaus Schmitt,<br />

Ree<strong>der</strong>ei Jaegers GmbH (Mitglied)<br />

Erwin Spitzer,<br />

BDB-Geschäftsführung (Sekretär)<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 55


VERBANDSORGANISATION<br />

Fachgremien<br />

Technischer Beirat<br />

Vors. Joachim Zöllner, VBD Europäisches Entwicklungszentrum<br />

f.Binnen- u.Küstenschifffahrt, Duisburg<br />

Partikulierkommission<br />

Vors. Albrecht Scheubner, MS “Jenny”, Würzburg<br />

Kommission für die Tankschifffahrt<br />

Vors. Günter Arndt, VTG-Lehnkering Ree<strong>der</strong>ei GmbH,<br />

Hamburg<br />

Fachausschuss für Schiff <strong>und</strong> Maschine<br />

Vors. N.N.<br />

Fachausschuss für Nautik <strong>und</strong> <strong>Verkehrs</strong>technik<br />

Vors. N.N.<br />

Fachausschuss für den Transport gefährlicher Güter<br />

Vors. Dieter Gerstenkorn, B. Dettmer Ree<strong>der</strong>ei GmbH &<br />

Co., Lauenburg<br />

Fachausschuss für die Personenschifffahrt<br />

Vors. Fritz Heim, Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt<br />

AG, Köln<br />

Fachausschuss für den kombinierten Verkehr<br />

Vors. Wolfgang Lepak, Haeger & Schmidt International<br />

GmbH, Duisburg<br />

Fachausschuss für Bunker- <strong>und</strong> Entsorgungsbetriebe<br />

Vors. Jürgen Johann, Rheintank GmbH, Duisburg<br />

Fachausschuss für Ost-West-Verkehr<br />

– z. Z. ruhend –<br />

Bezirksausschuss Oberrhein<br />

Vors. Wilfried Meier, Rhenus PartnerShip GmbH & Co.<br />

KG, Mannheim<br />

Bezirksausschuss Mittelrhein<br />

Vors. N.N.<br />

Bezirksausschuss Nie<strong>der</strong>rhein <strong>und</strong> Westdeutsche Kanäle<br />

Vors. Gerhard Lönnecke, TMS „Eiltank 43”, Lohne<br />

Bezirksausschuss Neckar<br />

Vors. Gerd-Jürgen Britsch, Ree<strong>der</strong>ei Schwaben GmbH,<br />

Stuttgart<br />

Bezirksausschuss Main/Main-Donau-Kanal/Donau<br />

Vors. Gerd Mützel, Gebr. Väth Ree<strong>der</strong>ei <strong>und</strong> Spedition,<br />

Würzburg<br />

Bezirksausschuss Mosel/Saar<br />

Vors. Günter Bodin, VTG-Lehnkering Ree<strong>der</strong>ei GmbH,<br />

Duisburg<br />

Bezirksausschuss Nordwestdeutsche Wasserstraßen<br />

Vors. Albert Kohlmann, B. Dettmer Ree<strong>der</strong>ei GmbH &<br />

Co., Bremen<br />

Bezirksausschuss Nordostdeutsche Wasserstraßen<br />

Vors. Ingo Klin<strong>der</strong>, Haeger & Schmidt International<br />

GmbH, Magdeburg<br />

56 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


Mitglie<strong>der</strong><br />

Abraham, Georg: MS „Nordland”, Bremen<br />

Albert Bergschnei<strong>der</strong> GmbH, Ibbenbüren<br />

Altmühltal-Personenschiffahrt GmbH, Kelheim<br />

A. Schumacher Nachf. W. Gützloe GmbH, Datteln<br />

APS-Aschaffenburger Personenschiffahrt Friedrich Raab,<br />

Aschaffenburg<br />

Atlas Schiffahrt & Verlag GmbH, Duisburg<br />

Aventura charter-tours, H.J. Pawils u. M. Weißenstein<br />

OHG, Mainz<br />

Bank für Schiffahrt (BfS), Hannover<br />

Bavaria Schiffahrts- <strong>und</strong> Speditions-AG, Aschaffenburg<br />

Bentz, Rainer: MS „Dresden“, Minden<br />

B. Dettmer Ree<strong>der</strong>ei GmbH & Co., Bremen<br />

B. Dettmer & Co. Ree<strong>der</strong>ei GmbH, Duisburg<br />

Bilgenentölungsgesellschaft mbH, Duisburg<br />

Bingen-Rüdesheimer Fähr- <strong>und</strong> Schiffahrtsgesellschaft eG,<br />

Bingen<br />

Binnenschiffer-Vereinigung des Unterwesergebietes<br />

GmbH, Elsfleth<br />

Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH, Konstanz<br />

Boll-Shipping, Johannes Boll Internationale Befrachtungen,<br />

Haren<br />

Bonner Personenschiffahrt eG, Bonn<br />

Breisacher Fahrgast-Schiffahrt GmbH, Breisach<br />

Brüggemann, Bernd: MS „Fahrwohl“, Porta Westfalica<br />

BSI Bunkerservice Industrietechnik GmbH, Berlin<br />

Bunkerbetriebe Büchting GmbH, Duisburg<br />

Bunkerstation <strong>und</strong> Schiffsbedarf-Center Göttert GmbH,<br />

Ludwigshafen<br />

Carl Robert Eckelmann Transport <strong>und</strong> Logistik GmbH,<br />

Hamburg<br />

Chiemsee-Schifffahrt Ludwig Feßler KG, Prien am Chiemsee<br />

Cramer, Hildegard: MS „Rhein“, Ostrhau<strong>der</strong>fehn<br />

Dampfschiffahrt „Colonia“ Geschw. Weber, Köln<br />

Deutsche Binnenree<strong>der</strong>ei AG, Berlin<br />

Deutsche BP AG c/o Castrol Marine Oil GmbH Abt.<br />

Binnenschiffahrt, An<strong>der</strong>nach<br />

Deutsche BP AG Geschäftsbereich Inland Marine,<br />

Hamburg<br />

Deutsche Transport-Genossenschaft Binnenschiffahrt eG,<br />

Duisburg<br />

Donau Express Linien, Regensburg<br />

Donauschiffahrtsgesellschaft Wurm + Köck GmbH & Co.,<br />

Passau<br />

Duhr, Charlotte: MS „Hudson“, Duisburg<br />

Em<strong>der</strong> Schlepp-Betrieb GmbH, Emden<br />

Emstank GmbH, Emden<br />

Ernst Erdmann Binnen- <strong>und</strong> Küstenschiffsbefrachtung,<br />

MITGLIEDERVERZEICHNIS<br />

Hamburg<br />

ESSO Bunker GmbH, Hamburg<br />

European River-Sea-Transport Union e.V. Sektion<br />

Deutsche Binnenschifffahrt, Berlin<br />

EWT Schiffahrtsgesellschaft mbH, Duisburg<br />

Fähre Loreley GmbH & Co. KG, St. Goarshausen<br />

Fahrgastschiffahrt Bostalsee GmbH, Nohfelden-Bosen<br />

Fahrgastschiffahrt Hans-Rudolf Heldmann, Limburg a.d.<br />

Lahn<br />

Fahrgastschiffahrt Martin Kolb, Brie<strong>der</strong>n<br />

Ferdinand Frerichs Frachtschiffahrt: MS „Oldenburg“,<br />

Achternmeer<br />

Fluss-Schiffahrts-Kontor GmbH, Berlin<br />

Fluss-Schiffahrts-Kontor GmbH, Duisburg<br />

Fluss-Schiffahrts-Kontor GmbH, Hamburg<br />

Frank Harms Tankschiffahrt, Elsfleth<br />

FPS Fränkische Personen-Schifffahrt Dörr (Inh. Walter<br />

Sitzer), Kitzingen<br />

Frankfurter Personenschiffahrt Anton Nauheimer<br />

GmbH, Frankfurt<br />

5-Seen-Fahrt <strong>und</strong> Kellersee-Fahrt GmbH, Bad Malente-<br />

Gremsmühlen<br />

Gebr. Krieger Schiffahrt - Baustoffe, Neckarsteinach<br />

Gebr. Ulmann, Winsen/Luhe<br />

Gebr. Väth Ree<strong>der</strong>ei - Hafenbetriebe - Logistik, Würzburg<br />

GEFO Gesellschaft für Oeltransporte mbH, Hamburg<br />

Gerhardt, E.-J., Schiffahrt & Verwaltung GmbH & Co.:<br />

TS „Marco Gerhardt KG“, Minden<br />

Gilles Personenschiffahrt GmbH, Vallendar<br />

Günter Köck GmbH & Co. KG, Passau<br />

Haeger & Schmidt International GmbH, Duisburg<br />

Hans Rinck Brennstoffe OHG, Horneburg<br />

Hansa Befrachtungsgesellschaft mbH, Hamburg<br />

Hans E.W. Berndt GmbH & Co. KG, Hamburg<br />

Harpen Transport AG, Duisburg<br />

Haubold, Matthias: MS „Anni Stühff“, Minden<br />

Hebel Linie Phillip Hebel GmbH & Co. KG, Boppard<br />

Heinz Alf GmbH + Co. KG, Baden-Baden<br />

Helmut Hoitz Charter-Linie, Königswinter<br />

Hermann Lohmann Bunker & Hydraulik GmbH, Haren<br />

Hillrich Arnold GmbH, Brake<br />

Hohenbild-Schiffahrt GbR: MS „Catharina“, Emmerich<br />

Imperial Ree<strong>der</strong>ei <strong>und</strong> Spedition GmbH, Duisburg<br />

Imperial Schiffahrt GmbH & Co. KG, Duisburg<br />

Interstream Barging GmbH, Düsseldorf<br />

Janzen, Andreas: MS „Antares“, Haren<br />

J. Müller Agri Terminal GmbH & Co. KG, Bremen<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 57


MITGLIEDERVERZEICHNIS<br />

KD Deutsche Flußkreuzfahrten GmbH, Köln<br />

Kehler Personenschiffahrt Karl-Heinz Hermann, Kehl-Kork<br />

Karl Gross Logistik GmbH, Duisburg<br />

Kiepe, Karl: MS „Rolf-Hein“, Haren<br />

Klaus Sahr GmbH, Oberwesel<br />

Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG, Köln<br />

Kölntourist Personenschiffahrt am Dom GmbH, Köln<br />

Krahn, Oskar: MS „Boreas“, Datteln<br />

Kühne & Nagel Euroshipping GmbH, Regensburg<br />

Ley, Norbert: MS „Blandina“, Barßel<br />

Lönnecke, Gerhard: TMS „Eiltank 43“, Lohne<br />

Ludwig & Jakob Götz GmbH & Co. KG, Neckarsteinach<br />

Ludwig Wurm GmbH, Irlbach<br />

Ludwig Wurm GmbH & Co. KG, Irlbach<br />

Lux-Werft <strong>und</strong> Schiffahrt GmbH, Nie<strong>der</strong>kassel<br />

Mannheimer Versicherung AG, Mannheim<br />

Märkische Bunker <strong>und</strong> Service GmbH & Co. KG, Berlin<br />

Märkische Transportgesellschaft mbH, Berlin<br />

Mindener Fahrgastschiffahrt GmbH, Minden<br />

Mnich, Hans-Werner: MS „Salisso“, Ludwigshafen<br />

Montan Brennstoffhandel <strong>und</strong> Schiffahrt GmbH & Co. KG,<br />

Mannheim<br />

Mosel-Personenschiffahrt Hans Michels & Mosel-<br />

Schiffs-Touristik Dirk Danielmeier, Bernkastel-Kues<br />

MSG Mainschiffahrts-Genossenschaft eG, Würzburg<br />

„Münsterberg“ Betriebsgesellschaft Straub, Heßler u.<br />

Zayc GbR, Wörth<br />

Müßig Tankschiffahrt, Bremen<br />

Nagel GmbH & Co. Schiffahrts- & Handelsgesellschaft,<br />

Mannheim<br />

Nautica Binnenscheepvaart B.V., Mainz<br />

Neckar-Personen-Schiffahrt Berta Epple GmbH & Co. KG,<br />

Stuttgart<br />

Nicolaus Kaufer GmbH & Co. KG, Würzburg<br />

Nie<strong>der</strong>sächsische Verfrachtungsgesellschaft mbH, Hannover<br />

Nowag GmbH, Mannheim<br />

NWL - Norddeutsche Wasserweg-Logistik GmbH, Bremen<br />

Oeltrans Befrachtungsgesellschaft mbH, Hamburg<br />

Personenschiffahrt Collée GmbH & Co. KG, Neuwied<br />

Personenschiffahrt Dieter Schmitz GmbH, Bonn<br />

Personenschiffahrt „Lahnstolz“ Inhaber Wolfgang Schmitt,<br />

Bad Ems<br />

Personenschiffahrt K. & K. Söllner GmbH, Kassel<br />

Personenschiffahrt Stadler GmbH & Co. KG, Kelheim<br />

Personenschiffsverkehr Josef Schweiger, Kelheim<br />

Raake, Andreas: MS „Andreas“, Bremen<br />

Rabenberg, Hermann: TS „Petra-R.“, Hesel<br />

Ree<strong>der</strong>ei Bruno Winkler, Berlin<br />

Ree<strong>der</strong>ei Henneberger Veitshöchheimer Personenschiffahrt<br />

GmbH, Miltenberg<br />

Ree<strong>der</strong>ei Jaegers GmbH, Duisburg<br />

Ree<strong>der</strong>ei Riedel GmbH, Berlin<br />

Ree<strong>der</strong>ei Schwaben GmbH, Stuttgart<br />

Regensburger Personenschiffahrt Klinger GmbH,<br />

Regensburg<br />

Reich Schifffahrtsbetriebe, Lauenburg<br />

Reinplus Vanwoerden Bunker GmbH, Mannheim<br />

Rhein- <strong>und</strong> Moselschiffahrt Hölzenbein, Koblenz<br />

Rhein-Fracht GmbH, Mannheim<br />

Rhein-Neckar-Fahrgastschifffahrt GmbH, Heidelberg<br />

Rheinische Personenschiffahrt GmbH, Emmerich<br />

Rheintank GmbH, Duisburg<br />

Rhenania Intermodal Transport GmbH, Mannheim<br />

Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG, Duisburg<br />

Rindke, Hildegard: MS „Ariadne“, Lingen<br />

Röhrkasse, Klaus: MS „Christa Ursula“, Wiedensahl<br />

Robert Müller Handel GmbH & Co. KG, Hamburg<br />

RSB Logistic GmbH, Hürth<br />

Rüffer, Helmut: MS „Otrate“, Lauenförde<br />

Saarbrücker Personenschiffahrt Günter Emmer GmbH,<br />

Saarbrücken<br />

Salonschiff AURORA Geesthacht – Karl-Heinz Randel,<br />

Winsen/Luhe<br />

SBU Schleppbetrieb Unterweser GmbH & Co. KG,<br />

Bremen<br />

Schaa, Johann, MS „Wega I“, Ostrhau<strong>der</strong>fehn<br />

Scheermann, Robert: MS „Antaro“, Minden<br />

Schiffahrtsbüro Hillerer GmbH, Passau<br />

Schiffahrts- <strong>und</strong> Befrachtungskontor Märker GmbH,<br />

Bremen<br />

Schiffseignergemeinschaft Bastei Sieglind <strong>und</strong> Dr. Horst<br />

Erbguth GbR, Regensburg-Graß<br />

Schiffsgemeinschaft Maier Schiffahrt u. Baustoffhandel<br />

GbR, Brohl-Lützing<br />

Schneidler, Valentin: MS „Calypso“ Binnenschiffahrt,<br />

Gernsheim<br />

Schöning, Maria: MS „Margit“, Haren<br />

Schulte & Bruns Schiffahrt-, Speditions- u. Umschlagsgesellschaft<br />

mbH, Dortm<strong>und</strong><br />

Schulte & Bruns GmbH & Co. KG, Papenburg<br />

Seetours River Cruises GmbH, Rostock<br />

Steibl Personenschiffahrt Kelheim GmbH, Kelheim<br />

Stern <strong>und</strong> Kreisschiffahrt GmbH, Berlin<br />

Stier GmbH & Co., Bremen<br />

Stolt-Nielsen Inland Tanker Service GmbH, Duisburg<br />

58 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


Stute <strong>Verkehrs</strong>-GmbH, Bremen<br />

Tankfracht Werner Kortmann GmbH, Hamburg<br />

TBG Transportbeton Lüssen GmbH & Co. KG, Bremen<br />

THG Transportvermittlung <strong>und</strong> Handelsgesellschaft mbH,<br />

Marktheidenfeld<br />

TSD Tankschiffsspedition Deveer GmbH, Kaarst<br />

Thiebes OHG, Koblenz<br />

Thünen, Dieter: MS „Frank-Dieter“, Rheinberg<br />

Tunkowski Schiffahrts GmbH: TS „Elisabeth“, Duisburg<br />

ULG Umschlag- <strong>und</strong> Lagerhausgesellschaft mbH,<br />

Braunschweig<br />

VBD Europäisches Entwicklungszentrum für Binnen-<br />

<strong>und</strong> Küstenschiffahrt, Duisburg<br />

MITGLIEDERVERZEICHNIS<br />

Vereinigte Schiffs-Versicherung V.a.G., Wörth<br />

Viking River Cruises Abt. Viking Technical GmbH,<br />

Oberwesel<br />

Vopak Mineral Oil Barging Hamburg GmbH, Hamburg<br />

Vopak Vegoil Barging Germany GmbH, Hamburg<br />

VTG-Lehnkering Ree<strong>der</strong>ei GmbH, Duisburg<br />

Wanske, Peter: MS „Christine“, Oer-Erkenschwick<br />

Weber-Schiff GmbH, Köln<br />

Weert Ihnen GmbH & Co. KG, Emden<br />

Weiße Flotte GmbH, Strals<strong>und</strong><br />

Wessels, Margret: MS „Merkur“, Haren<br />

Wolfstetter, Josef: TMS „Blandina“, Collenberg<br />

Wolfstetter, Nikolaus, Monika Tankschifffahrt GmbH &<br />

Co. KG, TMS „Monika“, Collenberg<br />

80 Prozent des gesamten Binnenschiffsgüterverkehrs <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik findet im Rheinstromgebiet statt: MS „Fortuna“ vor <strong>der</strong> Kulisse des Kölner Doms..<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 59


STATISTISCHER ANHANG<br />

60 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


STATISTISCHER ANHANG<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 61


STATISTISCHER ANHANG<br />

62 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


STATISTISCHER ANHANG<br />

GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 63


GESCHÄFTSBERICHT 2002/2003<br />

MS „Heilbronn“ mit Bunkerboot auf dem Nie<strong>der</strong>rhein vor Sachtleben-Chemie<br />

64 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003


„Zahlreiche Flüsse haben eine wichtige Bedeutung für energiesparenden<br />

<strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lichen Gütertransport durch die<br />

Binnenschifffahrt. Diese Funktion als Wasserstraßen müssen diese<br />

Flüsse auch gr<strong>und</strong>sätzlich weiterhin erfüllen, wenn das verkehrspolitische<br />

Ziel <strong>der</strong> Verlagerung von Gütern auf Schiene <strong>und</strong><br />

Wasserstraße erreicht werden soll.“<br />

aus:<br />

„Den Flüssen mehr Raum geben – Ökologische Hochwasservorsorge durch<br />

integriertes Flussgebietsmanagement“,<br />

B<strong>und</strong>estagsantrag <strong>der</strong> Fraktionen von SPD <strong>und</strong> Bündnis 90/Die Grünen<br />

(Drs. 15/1319) vom 1. Juli 2003

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