DINplus - Keramo Steinzeug
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Objektberichte<br />
Mit 48,5 km2 ist Sauerlach die flächengrößte Gemeinde<br />
im Landkreis München. Seit der Gemeindegebietsreform<br />
im Jahre 1978 besteht sie aus<br />
den 12 Ortsteilen Altkirchen, Arget, Brand, Grafing,<br />
Großeichenhausen, Gumpertsham, Gumpertshausen,<br />
Kleineichenhausen, Lanzenhaar, Lochhofen, Sauerlach<br />
und Walchstatt. Obwohl die Gemeinde im Einflussbe-<br />
reich der Landeshauptstadt München liegt, hat sie sich<br />
in den letzten Jahren und Jahrzehnten vergleichswei-<br />
se behutsam entwickelt und ihren dörflichen Charakter<br />
erhalten. Das heißt aber nicht, dass sie sich nicht den<br />
Herausforderungen als attraktiver Wohnort, 20 km süd-<br />
lich von München gelegen, und als interessanter Ge-<br />
werbestandort, günstig zu den Autobahnen München-<br />
Salzburg und München-Nürnberg gelegen, stellt. So<br />
wurden, neben anderen Investitionen in die Infrastruktur,<br />
2004 große Teile der hundert Jahre alten Wasserleitung<br />
neu verlegt.<br />
Für eine umweltgerechte Entsorgung ihrer Abwässer<br />
wird die Gemeinde seit 1998 sukzessive kanalisiert<br />
und ist deshalb Mitglied im Zweckverband München-<br />
Südost in Ottobrunn, der sowohl den Bau als auch den<br />
späteren Betrieb des Kanalnetzes für die Gemeinde<br />
übernommen hat. Das Kanalnetz im Gemeindebereich<br />
Sauerlach wird insgesamt ca. 54 km lang werden und<br />
soll Ende 2010 fertiggestellt sein.<br />
Oben schwierig, unten kompliziert<br />
Mit dem Bau der Verbindungsleitung zwischen den<br />
südlichen Ortsteilen Grafing und Lochhofen kommt<br />
man diesem Ziel derzeit näher: Inner- und außerorts<br />
zieht sich ein tiefer offener Graben, in den Stück für<br />
Stück <strong>Steinzeug</strong>rohre für die Abwasserentsorgung<br />
eingebaut werden. Einfach gestaltet sich das Projekt<br />
Kanalisation für Sauerlach bis 2010<br />
Der Teufel steckt im Baugrund<br />
Dipl.-Ing. Oliver Haas, Zweckverband München-Südost<br />
Dipl.-Ing. Robert Maier, STEINZEUG Abwassersysteme GmbH<br />
STEINZEUG I REPORT 2/2006<br />
nicht, denn sowohl die örtlichen Verhältnisse als auch<br />
der Baugrund sind nicht ganz unproblematisch. Als<br />
Baufeld steht nur der öffentliche Straßenbereich zur<br />
Verfügung, in dem streckenweise durch Zäune u.ä.<br />
das notwendige Platzangebot stark eingeengt wird;<br />
Der Einbau der Kanalrohre in 7 m Tiefe stellt besonders<br />
hohe Anforderungen an das eingesetzte Gerät und das<br />
ausführende Personal.<br />
Das Baugebiet liegt am Rand der Münchner Schotter-<br />
ebene und reicht damit in die Bereiche glazialer End-<br />
moränenwälle hinein. Auf engstem Raum liegen häufig<br />
wechselnde Bodenverhältnisse vor, die von stark bin-<br />
digen, schluffigen und plastischen Böden bis hin zu<br />
Kiesen mit unterschiedlichen Feinkornanteilen und La-<br />
gerungsdichten variieren. Es war bekannt, dass bereits<br />
ab geringen Tiefen Nagelfluh in großer Mächtigkeit zu<br />
erwarten sind. Dennoch ergaben alle Probebohrun-<br />
gen im Rahmen eines Baugrundgutachtens, dass nur<br />
stellenweise Fels anzutreffen ist und sandige bis stark<br />
schluffige Kiese vorlagen. Das Gutachten ergab im Ein-<br />
zelnen folgende geologische Situation:<br />
• Auffüllungen (schluffige, steinige Kiese, teils humose<br />
Kiese) bis 1,3 m unter GOK<br />
• Risseiszeitliche Moräne (Schluff, sandig, kiesig,<br />
teilweise tonig, Konsistenz weich bis steif)<br />
3,9 bis 4,7 m unter GOK<br />
• Mindeleiszeitliche Kiese (Kies, sandig, schluffig,<br />
teilweise stark verbacken)<br />
5,0 bis 7,0 m unter GOK<br />
• Grundwasser ist erst ab 15 m unter GOK zu<br />
erwarten<br />
Nach den Planungen, mit denen der Zweckverband<br />
München-Südost im August 2005 begonnen hatte,