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Lichtstreuende Oberflächen, Schichten und Schichtsysteme zur ...

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2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Solarzelle durch die Glas-Luft Grenzfläche verlassen <strong>und</strong> damit <strong>zur</strong> Zellreflexion<br />

beitragen.<br />

Die Quanteneffizienz in Abb. 2.4 zeigt, dass bei Verwendung eines glatten<br />

Frontkontakts ein Teil der Lichtwellen sich zwischen zwei Grenzflächen konstruktiv<br />

<strong>und</strong> destruktiv überlagert. Für λ � 500 nm findet die Interferenz innerhalb<br />

des Frontkontakts <strong>und</strong> für λ � 600 nm innerhalb der Siliziumschichten statt.<br />

Für glatte Grenzflächen ist der Anteil der diffusen Transmission oder Reflexion<br />

vernachlässigbar.<br />

Die Rauigkeit eines aufgerauten Frontkontakts führt nach der Effektive-<br />

Medien-Theorie von Bruggeman zu einer Brechungsindexanpassung [27]. So wird<br />

die Reflexion an der Frontkontakt-Silizium Grenzfläche reduziert. Darüber hinaus<br />

kann ein rauer Frontkontakt die Photonen signifikant streuen. Die Photonen<br />

durchlaufen in der Folge die Siliziumschicht diagonal, was sowohl ihre<br />

Absorptionswahrscheinlichkeit in dieser Schicht als auch ihre Reflexionswahrscheinlichkeit<br />

an der nächsten Grenzfläche (Silizium-Rückkontakt) erhöht. Man<br />

spricht dann von Lighttrapping. Abbildung 2.4 zeigt, dass so die Quanteneffizienz<br />

<strong>und</strong> damit die Zellstromdichte signifikant gesteigert werden kann. Im langwelligen<br />

Spektralbereich nimmt der Absorptionskoeffizient von Silizium deutlich<br />

ab (vergl. Abb. 2.9), so dass die Verlängerung des Lichtwegs in der Absorberschicht<br />

für eine hohe Quanteneffizienz essentiell wird. In dieser Arbeit wird daher<br />

(analog zu z.B. [28]) der Spektralbereich 650 nm bis 1100 nm „Lighttrapping-<br />

Spektralbereich“ genannt.<br />

2.1.5 Vorteile von Stapelzellen<br />

Über die Ladungsträgersammlungs-Effizienz der Solarzelle entscheidet die Dicke<br />

der intrinsischen Siliziumschicht di-Si im Verhältnis <strong>zur</strong> Driftlänge LDrift. Die<br />

Driftlänge ergibt sich aus dem Produkt aus Beweglichkeit µ, mittlere Streuzeit<br />

τ <strong>und</strong> elektrische Feldstärke E: LDrift = µτE. Im Fall einer dünneren intrinsischen<br />

Siliziumschicht müssen die Ladungsträger nicht nur die kürzere Strecke<br />

di-Si <strong>zur</strong>ücklegen, sondern die anliegende Feldstärke E wird zudem vergrößert.<br />

Daher zeigt eine Stapelzelle aus zwei a-Si:H p-i-n Zellen eine geringere lichtinduzierte<br />

Degradation als eine Einfachzelle mit derselben, summierten intrinsischen<br />

a-Si:H-Dicke. Stapelzellen haben sich als ein wirkungsvolles Konzept <strong>zur</strong> Steigerung<br />

der stabilisierten Effizienz erwiesen.<br />

Wird in einer Stapelzelle eine a-Si:H-Zelle mit einer weiteren Zelle einer unterschiedlichen<br />

optischen Bandlücke kombiniert, so kann ein breiterer Spektralbereich<br />

ausgeschöpft werden. Darüber hinaus können Thermalisierungsverluste<br />

reduziert werden, wenn die Topzelle aus dem Absorbermaterial mit der größeren<br />

Bandlücke gewählt wird. In der Produktion werden derzeit überwiegend Stapelzellen<br />

aus a-Si:H <strong>und</strong> dessen Legierungen produziert. Durch Beimischung von<br />

Kohlenstoff oder Germanium kann die Bandlücke verschoben werden [5].<br />

Neuere Produktionsstätten sind dahingegen auf Basis von a-Si:H/µc-Si:H-<br />

Stapelzellen geplant bzw. bereits im Aufbau [29–32]. Diese Kombination aus<br />

einer a-Si:H-Topzelle <strong>und</strong> einer µc-Si:H-Bottomzelle verspricht die Nutzung des<br />

hohen VOC <strong>und</strong> der hohen Absorption im sichtbaren Spektralbereich des a-Si:H<br />

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