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Lichtstreuende Oberflächen, Schichten und Schichtsysteme zur ...

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2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Somit ist für ω 2 < ω 2 p die dielektrische Funktion ˜ɛ negativ <strong>und</strong> damit ñ<br />

imaginär. Das Einsetzen in Gleichung (2.15) liefert eine hohe Reflektivität.<br />

Für ω 2 >ω 2 p ist ˜ɛ positiv <strong>und</strong> ñ reell. In diesem Fall kann sich die elektromagnetische<br />

Welle in dem Medium ausbreiten. Die Reflexion nimmt ab <strong>und</strong><br />

neben Transmission treten Absorptionsprozesse auf. Auf Basis des hier vorgestellten<br />

Oszillatormodells kann mit weiteren Annahmen <strong>und</strong> Näherungen speziell<br />

für den Fall der Wechselwirkung von Licht mit einem dotierten Halbleiter<br />

(Ladungsträgerdichte n) der Zusammenhang<br />

α freie e − =<br />

ne 2<br />

m ∗ ɛ0n1cτω 2<br />

hergeleitet werden [70]. Wichtig ist die Proportionalität α freie e − ∝ nω −2 . Ein<br />

Vergleich mit experimentellen Daten ergibt bezüglich der Proportionalität mit<br />

ω eher einen Zusammenhang α freie e − ∝ ω −β mit 2 ≤ β ≤ 3.<br />

Bei der Plasmafrequenz ω = ωp strahlt Licht der Plasmawellenlänge<br />

λp = 2πc<br />

�<br />

ɛ∞ɛ0m<br />

=2πc<br />

ωp<br />

∗<br />

ne2 (2.19)<br />

ein. Für die Näherung schwacher Dämpfung erhält man ˜ɛ ≈ 0 <strong>und</strong> entsprechend<br />

� D = �0. Die Plasmafrequenz entspricht der Eigenfrequenz der kollektiven,<br />

longitudinalen Schwingung des gesamten Systems der freien Ladungsträger<br />

relativ zum System der positiven Ionenrümpfe. Die Anregung dieses harmonischen<br />

Schwingungssystems ist gequantelt <strong>und</strong> die Quanten der Anregung heißen<br />

Plasmonen. Licht der Wellenlänge λp kann im Medium Plasmonen anregen <strong>und</strong><br />

wird somit absorbiert. Ein Peak in der Absorption tritt auf, dessen Schärfe<br />

durch die Dämpfung bestimmt wird. Dieser Peak verschiebt sich mit zunehmender<br />

Ladungsträgerdichte n zu kleineren Wellenlängen. Neben der beschriebenen<br />

longitudinalen Eigenschwingung existiert wegen der fehlenden Rückstellkraft<br />

keine transversale Eigenschwingung.<br />

Optische Eigenschaften von ZnO:Al-Filmen<br />

Typische spektrale Verläufe der Transmission, Reflexion <strong>und</strong> Absorption eines<br />

in die Entartung dotierten ZnO:Al-Films finden sich z.B. in den Veröffentlichungen<br />

von Minami [42] oder Agashe et al. [71] <strong>und</strong> sind in Abb. 2.8 gezeigt.<br />

Transmission <strong>und</strong> Reflexion wurden mit einem Spektrometer gemessen (vergl.<br />

Abschn. 3.3.6), <strong>und</strong> daraus wurde die Absorption über Gl. (2.16) berechnet. Der<br />

Film der Dicke d = 660 nm hat an elektrischen Charakteristiken eine Ladungsträgerdichte<br />

von n =4,6·10 20 cm −3 , eine Beweglichkeit von µ =42 cm2 /Vs <strong>und</strong><br />

einen Flächenwiderstand von R � =5,2Ω. Zum Vergleich mit eingezeichnet ist die<br />

Transmission eines Films mit geringerer Ladungsträgerdichte n =1·10 20 cm −3<br />

(µ =36 cm2 /Vs, R � =23,4Ω). Das optische Verhalten lässt sich in 3 Bereiche<br />

untergliedern:<br />

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