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Klinik, Diagnostik und Therapie der vaskulitischen Neuropathie

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Heuss D, Schlotter-Weigel B, Sommer C: <strong>Klinik</strong>, <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong><br />

Nebenwirkungen wegen <strong>der</strong> insgesamt doch günstigeren Prognose weniger in Kauf<br />

genommen (18).<br />

Auch eine intravenöse <strong>Therapie</strong> mit humanen Immunglobulinen (IvIg) ist möglicherweise<br />

wirksam; eine spezielle Indikation hierfür ist beispielsweise eine Schwangerschaft. Hierzu<br />

gibt es allerdings keine publizierten Untersuchungen. Lediglich Ogawa et al. 2001 (215)<br />

berichteten über eine dramatische Verbesserung einer diabetischen Amyotrophie unter einer<br />

<strong>Therapie</strong> mit IvIg <strong>und</strong> führten dies zurück auf die bei dieser Erkrankung beschriebene<br />

Vaskulitis.<br />

Bei <strong>der</strong> morphologischen Diagnose einer ´Perivaskulitis´ bzw. `Mikrovaskulitis` <strong>und</strong> klinisch<br />

hinreichendem Verdacht auf eine vaskulitische <strong>Neuropathie</strong> sollte eine Behandlung über<br />

mehrere Wochen bzw. bei chronischen Formen über einige Monate versuchsweise<br />

durchgeführt werden. Abhängig vom Ansprechen auf die <strong>Therapie</strong> wird dann über das weitere<br />

Vorgehen entschieden.<br />

Für die neben Kortikosteroiden genannten Immunsuppressiva ist zu beachten, dass zusätzlich<br />

zur möglichen Teratogenität auch ein irreversibles Infertilitätsrisiko besteht, welches bei<br />

Männern beispielsweise für Cyclophosphamid (CYC) bei einer kumulativen Dosis von<br />

>6g/m 2 über 50% beträgt (216, 217). Nach <strong>der</strong> neuesten Rechtsprechung muss deshalb ein<br />

Mann vor Behandlungsbeginn auf die konkrete Möglichkeit <strong>der</strong> Samenspende hingewiesen<br />

werden.<br />

Weitere <strong>Therapie</strong>ansätze<br />

Da die Endstrecke <strong>der</strong> Pathogenese bei <strong>der</strong> <strong>vaskulitischen</strong> <strong>Neuropathie</strong> in Gefäßverschlüssen<br />

<strong>und</strong> Ischämie besteht, wird empfohlen, weitere Faktoren, die eine Ischämie för<strong>der</strong>n können,<br />

zu vermeiden. Somit sollten arterielle Hypertonie, chronisch venöse Insuffizienz, Diabetes<br />

mellitus <strong>und</strong> Hyperlipidämie gut behandelt werden, Nikotinabusus ist zu vermeiden. Die<br />

Verwendung von Thrombozytenfunktionshemmern ist gelegentlich empfohlen worden,<br />

kontrollierte Studien hierzu existieren nicht (4). Die symptomatische <strong>Therapie</strong> besteht in<br />

Krankengymnastik, Ergotherapie, Versorgung mit Hilfsmitteln sowie geeigneter<br />

Schmerztherapie (218).<br />

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