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Das neuste Heft als PDF-Datei - Artinside - Das Museumsmagazin ...

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<strong>Artinside</strong><br />

Max Beckmann, Meerlandschaft mit Agaven und altem Schloss, 1939<br />

Ausstellungen in<br />

der Region Basel<br />

Ausgabe Herbst 2011<br />

Max Beckmann<br />

Die Landschaften<br />

04.09.2011 – 22.01.2012<br />

Kunstmuseum Basel<br />

Dalí, Magritte, Miró –<br />

Surrealismus in Paris<br />

02.10.2011 – 29.01.2012<br />

Fondation Beyeler, Riehen<br />

Anselm Kiefer<br />

Ausgewählte Arbeiten aus<br />

der Sammlung Grothe<br />

07.10.2011 – 15.01.2012<br />

Museum Frieder Burda<br />

Baden-Baden/D<br />

Yael Davids<br />

Ending with Glass<br />

11.09.2011 – 13.11.2011<br />

Kunsthalle Basel<br />

Hugo Suter<br />

bis 23.10.2011<br />

Steiner/Lenzlinger<br />

«Eldorado» im Silo<br />

Kloster Schönthal<br />

Langenbruck/BL<br />

Rudolf Steiner –<br />

Die Alchemie des Alltags<br />

15.10.2011 – 01.05.2012<br />

Vitra Design Museum,<br />

Weil am Rhein/D<br />

Robert Breer<br />

Retrospektive<br />

26.10.2011 – 29.01.2012<br />

Museum Tinguely<br />

Benoît Maire<br />

15.09.2011 – 13.11.2011<br />

La Kunsthalle Mulhouse<br />

Mulhouse/F<br />

Sophie Zenon<br />

In Case We Die<br />

18.09.201 – 11.12.2011<br />

Espace Fernet Branca,<br />

Saint-Louis/F


Es gibt verschiedene<br />

Formen,<br />

moderne Kunst<br />

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BASEL • ABU DHABI • BERN • DOHA • DUBAI • DUBLIN • FRANKFURT • GENF • GUERNSEY • HONGKONG • KÖLN • LONDON • LUGANO<br />

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Bernhard Mendes Bürgi<br />

Roland Wetzel<br />

Liebe Kunstfreunde<br />

Max Beckmann ist berühmt <strong>als</strong> Maler der condition humaine. Er hat zugleich wie kaum ein anderer Künstler<br />

des 20. Jahrhunderts das Landschaftsbild auf herausragende und eindringliche Weise erneuert. War das<br />

Landschaftsgenre für Fauvisten wie André Derain und Henri Matisse sowie Expressionisten wie Ernst Ludwig<br />

Kirchner noch eine klare Referenz, interessierte es die Kubisten erst gar nicht mehr und diente auch bei<br />

den Pionieren der abstrakten Kunst – Wassily Kandinsky, Piet Mondrian und Kasimir Malewitsch – zwar <strong>als</strong><br />

Grundlage auf ihrem Weg zur Gegenstandslosigkeit, um dann aber obsolet zu werden. Bis zu seinem Tod<br />

in der Mitte des 20. Jahrhunderts beharrte «allein Beckmann starrköpfig auf der Lebensfähigkeit der Tradition,<br />

Naturerlebnis und Welterfahrung auch in der Moderne auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen»,<br />

so der Kunsttheoretiker und Max Beckmann-Kenner Hans Belting. Die grosse Sonderausstellung im Kunstmuseum<br />

Basel richtet nun den Blick auf das Landschaftswerk des Künstlers, dies auch in Referenz auf die<br />

Landschaftsausstellung von Vincent van Gogh, die 2009 im Kunstmuseum Basel stattgefunden hat. Zwei<br />

weitere Ausstellungen schaffen eine ideale Ergänzung und die einmalige Gelegenheit, sich umfassend mit<br />

dem Werk von Beckmann zu beschäftigen: Max Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht im Museum für<br />

bildende Künste, Leipzig sowie Beckmann & Amerika im Städel Museum, Frankfurt.<br />

Sind es bei Beckmann erinnerte Landschaftseindrücke, die zwar nicht vor Ort gemalt, aber durchaus<br />

wirklichkeitsgetreu zum Bild wurden, verwendeten die Surrealistischen, so Salvador Dali oder Max Ernst,<br />

Naturerfahrungen und Landschaftsallusionen vollends zur Gestaltung von «inneren Welten». Beckmann<br />

hatte zeitweise ein Atelier in Paris, das er wegen des ausbrechenden 2. Weltkrieges aufgeben musste. Bei<br />

allem Einzelgängertum mass er sich mit der in Paris zentrierten Avantgarde, die nun mit dem Fokus auf<br />

die surrealistische Bewegung in der Fondation Beyeler versammelt sein wird. Ergänzend ist dort auch eine<br />

kleinere Einzelpräsentation von Louise Bourgeois zu sehen, die ihre Wurzeln sowohl in Frankreich <strong>als</strong> auch<br />

im Surrealismus hat, aber nach Amerika auswanderte und dort ein sehr eigenständiges Werk kreiert hat.<br />

Zum Bereich der klassischen Moderne gehört auch das Werk von Rudolf Steiner, mehr <strong>als</strong> geistiger Inspirator,<br />

einflussreicher Theoretiker und Gründer der Anthroposophie denn <strong>als</strong> bildender Künstler. Es ist<br />

sehr verdienstvoll, dass das Vitra Design Museum eine Neuaufarbeitung dieses vielschichtigen Werkes<br />

unternimmt, dies mit besonderem Akzent auf die Architektur Steiners mit ihren organischen Formen, die<br />

in der zeitgenössischen Architekturszene erstaunliche Aktualität besitzt.<br />

Zum Thema Steiner findet eine inspirierte Vernetzung in der Kulturszene Basels statt, um über ganz<br />

unterschiedliche Aspekte seines Schaffens zu erfahren, so auch im Kunstmuseum und im Museum für Gegenwartskunst.<br />

Dort setzen wir unsere Auseinandersetzung mit jungen künstlerischen Positionen fort mit<br />

einer Ausstellung des in Los Angeles lebenden Künstlers Edgar Arceneaux. Basel hat einfach eine wunderbare<br />

Tradition, sich frühzeitig mit neuen künstlerischen Tendenzen auseinanderzusetzen. Die Kunsthalle<br />

Basel stellt das performativ geprägte Schaffen der israelischen Künstlerin Yael Davids vor; das Künstlerduo<br />

Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger schafft im Umfeld des Klosters Schönthal mittels Rückgewinnung eines<br />

Silos ein neues «Eldorado». Auch nicht verpassen darf man die Retrospektive des amerikanischen Künstlers<br />

Robert Breer im Museum Tinguely. Ich freue mich auf dieses vor allem filmisch geprägte Werk, mir<br />

bisher ziemlich unbekannt, auch auf eine Wiederbegegnung mit den materialintensiven Gemälden von<br />

Anselm Kiefer im Museum Frieder Burda in Baden-Baden.<br />

Spannende Ausstellungsbesuche wünscht Ihnen Ihr<br />

Bernhard Mendes Bürgi,<br />

Direktor Kunstmuseum<br />

editorial<br />

<strong>Artinside</strong>


inhalt 06 Max Beckmann im Kunstmuseum<br />

Der deutsche Künstler Max Beckmann (1884–1950) lebte entscheidende<br />

Jahre <strong>als</strong> Exilant in Amsterdam (ab 1937) und kurz in den USA. Obwohl<br />

ein Titan der Moderne, verstand er sich selbst <strong>als</strong> der letzte Alte Meister.<br />

Berühmt <strong>als</strong> Maler der condition humaine, hat er wie kaum ein anderer<br />

Künstler des 20. Jahrhunderts das Landschaftsbild auf herausragende<br />

und eindringliche Weise erneuert. Auffällig bleibt Beckmanns<br />

distanzierte Sichtweise auf die Landschaft: Fensterrahmen, Vorhänge,<br />

Brüstungen, stilllebenartig angeordnete Gegenstände und erhöhte<br />

Blickperspektiven vermitteln zwischen Betrachter und der Natur. Die<br />

grosse Ausstellung schafft mit ca. 70 Gemälden aus zahlreichen Privat-<br />

und Museumssammlungen einen Überblick über alle Werkphasen.<br />

<strong>Artinside</strong><br />

Max Beckmann, Marine (Côte d'Azur), 1930 | Francis Picabia,<br />

Dresseur d'animaux, 1923 | Anselm Kiefer, Essence, 2011<br />

13 Louise Bourgeois. À l'infini<br />

Louise Bourgeois war eine der bedeutendsten und einflussreichsten<br />

Künstlerpersönlichkeiten unserer Zeit. Ihren 100. Geburtstag nimmt die<br />

Fondation Beyeler zum Anlass, Bourgeois mit Werken aus der Sammlung<br />

Beyeler zu konfrontieren, vornehmlich solcher Künstler, zu denen sie<br />

eine besondere Beziehung hatte, wie Paul Cézanne, Francis Bacon und<br />

Alberto Giacometti.<br />

16 Surrealismus in der Fondation Beyeler<br />

Der Surrealismus war eine der einflussreichsten künstlerischen und<br />

literarischen Bewegung des 20. Jahrhunderts. Die Fondation Beyeler<br />

organisiert zu diesem vielschichtigen Thema eine grosse Ausstellung,<br />

deren Ausgangspunkt die Stadt Paris bildet. Der Surrealismus<br />

thematisiert in seinen Werken das Traumhafte und das Unbewusste,<br />

das Gefährliche und das Provokative. Die Ausstellung umfasst über 200<br />

Werke von Künstlern wie Salvador Dalí, René Magritte, Joan Miró, Max<br />

Ernst, Pablo Picasso, Meret Oppenheim, Alberto Giacometti, Man Ray<br />

und vielen mehr.<br />

22 Mythos und Natur: Anselm Kiefer im Museum<br />

Frieder Burda<br />

<strong>Das</strong> Museum Frieder Burda zeigt in einer Einzelausstellung ausgewählte<br />

Arbeiten von Anselm Kiefer aus der Sammlung Grothe. Mit Schwerpunkt<br />

auf die Arbeiten der vergangenen zehn Jahre werden zwanzig<br />

grossformatige Bilder zu sehen sein.<br />

24 Kunsthalle Basel<br />

In der Kunsthalle Basel dokumentiert die israelische Künstlerin Yael<br />

Davids über das Medium der Performance – oder vielmehr, das was von<br />

ihr übrig bleibt – ihre Auseinandersetzung mit dem Motiv der Absenz,<br />

der Leere und der Stille.<br />

25 Kloster Schönthal: «Eldorado» im Silo<br />

von Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger<br />

Rückgewinnung eines Silos bei Aufstieg zu Richard Longs Cowshed<br />

Ellipse. Im permanent zugänglichen «Eldorado» lachen die Wildschweine<br />

auf goldenen Stockzähnen.<br />

Hugo Suter in der Galerie bis 23.10.2011. Hinter geätztem Glas versammelt<br />

der Künstler in Objektmontagen Fundstücke. Von vorne betrachtet<br />

entsteht der Eindruck malerischer Bildmotive.<br />

26 Rudolf Steiner im Vitra Design Museum<br />

Anlässlich des 150. Geburtstags von Rudolf Steiner präsentiert das Vitra<br />

Design Museum die erste grosse Retrospektive auf das vielfältige und<br />

nachhaltige Wirken dieser grossen Persönlichkeit.<br />

28 Robert Breer im Museum Tinguely<br />

<strong>Das</strong> Museum Tinguely präsentiert in seiner grossen Retrospektive das<br />

Werk des kürzlich verstorbenen amerikanischen Künstlers Robert Breer.<br />

Auf der Suche nach einer starken Zeichensprache hat sich der Künstler<br />

über die Malerei hin zu einem eigenständigen Umgang mit dem Medium<br />

Film entwickelt. Zu grosser Beachtung kam Robert Breer 1970 an der<br />

Weltausstellung in Osaka, wo er der Skulptur eine neue Dimension<br />

verlieh, in dem er sie <strong>als</strong> Floats durch den Raum gleiten liess<br />

34 Espace d'Art Contemporain Fernet Branca<br />

In rund sechzig Arbeiten geht die französische Künstlerin und<br />

Fotografin Sophie Zenon in Ihrer aktuellen Ausstellung im Espace d'Art<br />

Contemporain Fernet Branca der Frage nach, wie sich der Tod – das<br />

eigentlich Undarstellbare – darstellen lässt.<br />

35 La Kunsthalle Mulhouse<br />

Die Kunsthalle Mulhouse startet Ihren, von Vincent Honoré kuratierten,<br />

Ausstellungszyklus mit dem Künstler Benoît Maire, der sich mit der<br />

Frage des Wissens und seiner Darstellung in der Kunst auseinandersetzt.<br />

38 Bedeutende Ausstellungen ausserhalb der Region<br />

40 Adressen, Öffnungszeiten<br />

Impressum<br />

<strong>Artinside</strong> – <strong>Das</strong> <strong>Museumsmagazin</strong> der Region Basel<br />

Herausgeber: Matthias Geering<br />

Artdirection/Produktion: Sibylle Meier<br />

Lauftext Meier Geering, Oberwilerstrasse 69, CH-4054 Basel<br />

info@artinside.ch | www.artinside.ch<br />

Ausgabe Herbst 2011 | Erscheint drei Mal jährlich | Auflage 166 000 Exemplare<br />

Bildbearbeitung/Druck: Vogt-Schild Druck, Derendingen<br />

Ein Teil der Auflage ist der Basler Zeitung vom 31. August 2011 beigelegt<br />

Jahresabo Schweiz: CHF 18.–, Jahresabo EU: Euro 18.– | ISSN 1660-7287<br />

Die nächste Ausgabe erscheint im Januar 2012<br />

Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger, «Eldorado» im Silo (Detail), 2011<br />

Westfassade des zweiten Goetheanums<br />

Robert Breer, From phase IV, 1954<br />

Benoît Maire, Le berger (Filmausschnitt), 2011<br />

inhalt 5


6<br />

<strong>Artinside</strong><br />

Max Beckmann, <strong>Das</strong> Nizza in Frankfurt am Main, 1921<br />

Max Beckmanns Landschaften<br />

Max Beckmann<br />

Die Landschaften<br />

04.09.2011 – 22.01.2012<br />

Kunstmuseum Basel<br />

www.kunstmuseumbasel.ch<br />

Max Beckmann ist einer der Titanen der Moderne,<br />

dabei verstand er sich selbst <strong>als</strong> der letzte<br />

Alte Meister. Er schloss sich keiner der avantgardistischen<br />

Strömungen des 20. Jahrhunderts an, und<br />

doch haben die Erfahrungen des Impressionismus, des<br />

Expressionismus, der Neuen Sachlichkeit und der ab-<br />

strakten Kunst in seinem Werk Spuren hinterlassen. Lange<br />

Zeit wurde Beckmann <strong>als</strong> typisch deutscher Künstler<br />

wahrgenommen, erst in den letzten Jahren ist seine<br />

Bedeutung durch Retrospektiven in Paris, London und<br />

New York international angemessen gewürdigt worden.<br />

Entgegen der Tendenz der Moderne zur Auflösung der<br />

traditionellen Gattungen hielt Beckmann ein Leben lang<br />

von Maren Stotz*<br />

fest an den klassischen Genres des Figurenbildes, dies in<br />

Form von Porträts, mythologischen Tableaus und Akten,<br />

des Stilllebens und der Landschaft. Berühmt <strong>als</strong> Maler<br />

der condition humaine, hat er zugleich wie kaum ein anderer<br />

Künstler des 20. Jahrhunderts das Landschaftsbild<br />

auf herausragende und eindringliche Weise erneuert. Die<br />

grosse Sonderausstellung im Kunstmuseum Basel richtet<br />

nun den Blick auf das weniger bekannte Landschaftswerk<br />

des Künstlers. In chronologischer Folge zeigt die Ausstellung<br />

Beckmanns Landschaftsbilder aus seinen verschiedenen<br />

Lebensphasen: Weimar und Berlin, Frankfurt am<br />

Main, Berlin, Amsterdam und den letzten Jahren in den<br />

USA.<br />

Max Beckmann, Seelandschaft mit Pappeln, 1924<br />

7


8<br />

<strong>Artinside</strong> <strong>Artinside</strong><br />

Max Beckmann, Landschaft mit Vesuv, 1926<br />

Weitere Ausstellungen<br />

im Kunstmuseum<br />

Weitere Ausstellungen<br />

im Museum für<br />

Gegenwartskunst<br />

Künstlerfreundschaften<br />

Karl Im Obersteg im Dialog mit<br />

Amiet, Chagall, Jawlensky<br />

bis 16.10.2011<br />

Musikdarstellungen der Renaissance<br />

bis 16.10.2011<br />

Malerei auf Papier<br />

Josef Albers in Amerika<br />

05.11.2011 – 29.01.2012<br />

Henrik Olesen<br />

bis 11.09.2011<br />

Edgar Arceneaux<br />

24.09.2011 – 01.01.2012<br />

Bereits während seiner Ausbildung an der Grossherzoglich-Sächsischen<br />

Kunstschule in Weimar widmete sich Beckmann dem Landschaftsmotiv.<br />

Während eines Aufenthaltes an der Ostsee 1902 entstehen<br />

kleinformatige Seestücke auf Karton, in denen der Maler in einer<br />

reduzierten Farbigkeit die Stimmung einfängt. Im Jahr 1905 gelingt<br />

Beckmann der Durchbruch <strong>als</strong> Maler mit dem grossformatigen Gemälde<br />

Junge Männer am Meer. Er gewinnt damit den Ehrenpreis des<br />

Deutschen Künstlerbundes, womit ein Stipendium in Florenz verbunden<br />

ist. Im selben Jahr entsteht nach einem Aufenthalt an der dänischen<br />

Nordseeküste seine erste grossformatige Landschaft: Grosse<br />

Buhne. In Grautönen ist in Untersicht ein monumentaler Wellenbrecher<br />

dargestellt, der ins Meer ragt. An der Spitze des Wellenbrechers<br />

steht eine kleine staffageartige Figur, die ins Meer blickt, sich mit<br />

einem Regenschirm vor dem Wetter schützt und dennoch der Naturgewalt<br />

ausgeliefert scheint. Beckmanns Interesse an der Auseinandersetzung<br />

zwischen Mensch und Natur, das ihn ein Leben lang<br />

begleiten wird, ist hier bereits erkennbar.<br />

Zurück von einem Stipendienaufenthalt in Florenz lässt sich<br />

Beckmann mit seiner Frau Minna Tube 1907 in Berlin nieder. Die<br />

Landschaften aus dieser Zeit beziehen sich motivisch auf seine unmittelbare<br />

Umgebung. Naturbeobachtungen des in der Nähe seines<br />

Max Beckmann is one of the titans of modernism, even though he saw himself<br />

as the last Old Master. He never joined any of the avant-gardist schools of<br />

the twentieth century, but the experiences of Impressionism, Expressionism,<br />

New Objectivity, and abstract art left their traces in his oeuvre. Against the<br />

modernist tendency to dissolve the traditional genres, Beckmann throughout<br />

his life held on to the classical genres of portrait, still life, and landscape. The<br />

grand exhibition now directs our attention to the artist’s landscapes rather<br />

than to the painter of the human condition.<br />

Beckmann’s landscapes allow us to trace his development as an artist in its<br />

purest form. The compositions, many of which grow out of a momentary and<br />

very personal experience of nature, bristle with tensions between several<br />

focal points. Private objects from Beckmann’s possessions often appear<br />

as vestigial still lifes in the foregrounds of these landscapes, giving us a<br />

sense of the artist’s presence. The opposite pole is the realistic depiction of<br />

the sceneries Beckmann visited, drawing upon photographs or postcards.<br />

Beckmann’s gaze on the landscape clarifies his own standpoint and defines<br />

his relationship with the world. Seventy landscapes from all periods of his<br />

life illustrate how this relationship changes over time.<br />

Wohnhauses gelegenen Hermsdorfer Waldes sind ebenso erkennbar<br />

in seinen Gemälden wie Beckmanns Auseinandersetzung mit dem<br />

städtischen Industrieland um den Bahnhof Gesundbrunnen. Während<br />

seines Einsatzes <strong>als</strong> Sanitäter im Ersten Weltkrieg erleidet der<br />

Maler einen psychischen Zusammenbruch.<br />

Nach seinen traumatischen Kriegserfahrungen zieht Beckmann zu<br />

seinem Künstlerfreund Ugi Battenberg nach Frankfurt am Main. Die<br />

Zeit in Frankfurt markiert einen künstlerischen Neubeginn. Der Maler<br />

kann nach den traumatischen Kriegserlebnissen nicht mehr dort<br />

anknüpfen, wo er in Berlin aufgehört hatte. Er verabschiedet sich bewusst<br />

von seiner impressionistisch anmutenden Malweise und findet<br />

eine neue Bildsprache. Für die Landschaften der frühen 1920er-Jahre<br />

kann besonders Henri Rousseau <strong>als</strong> entscheidende Inspirationsquelle<br />

genannt werden. In der ersten Zeit in Frankfurt widmet sich Beckmann<br />

in seinen Landschaften ausschliesslich Frankfurter Motiven.<br />

Als erste bedeutende Landschaftsgruppe entstehen in dieser Zeit Gemälde<br />

mit Frankfurter Stadtansichten, darunter das Nizza in Frankfurt<br />

am Main aus der Sammlung des Kunstmuseums Basel. Es zeigt einen<br />

Park am Ufer des Mains, der noch heute von den Frankfurtern <strong>als</strong><br />

Nizza bezeichnet wird, in Kombination mit der Grossstadtarchitektur.<br />

Auch in Seelandschaft mit Pappeln widmet sich Beckmann einem<br />

Frankfurter Motiv. Es zeigt einen Ausschnitt des Frankfurter Ostparks<br />

in einer eigenartigen Traumstimmung. Zwischen die Pappeln reiht<br />

sich ein Schornstein ein, der die Abfolge der Bäume allerdings nicht<br />

stört, sondern sich in seine Umgebung einpasst. Formen, Farben<br />

und Proportionen harmonieren miteinander. In der zweiten Hälfte<br />

der 1920er-Jahre unternimmt Beckmann wieder Reisen ins Ausland,<br />

nachdem sich seine persönliche und berufliche Situation markant<br />

verändert hatte. Der Maler heiratet, nach der Scheidung von seiner ersten<br />

Frau, 1925 Mathilde von Kaulbach, genannt Quappi, und erfährt<br />

eine finanzielle Verbesserung, unter anderem durch eine Festanstellung<br />

am Städelschen Kunstinstitut <strong>als</strong> Professor einer Meisterklasse.<br />

Aus einem Ferienaufenthalt in Italien resultiert das bedeutende<br />

Gemälde Landschaft mit Vesuv. Es zeigt einen erhöhten Blick auf einen<br />

rauchenden Vulkan und eine menschenleere Stadt in auffällig<br />

schmalem Hochformat. <strong>Das</strong> Gefühl der Begrenzung wird zusätzlich<br />

durch die Markise, das Fensterbrett und die beiden ins Bild ragenden<br />

Fensterflügel verstärkt. Bei Landschaft mit Vesuv verwendet Beckmann<br />

erstm<strong>als</strong> das Motiv des Fensterausblicks sowie stilllebenartig<br />

im Vordergrund platzierte Gegenstände, die er fortan zur Konstruktion<br />

einer subjektiv erlebten Wirklichkeit nutzt. Diese beiden Elemente<br />

sind <strong>als</strong> Bildformel, die besonders für seine Landschaftsbilder<br />

Max Beckmann, Max Beckmann in Scheveningen, 1928<br />

9


10<br />

charakteristisch wird, bis zuletzt in Beckmanns Arbeiten<br />

präsent.<br />

Zunehmende Anfeindungen der Nation<strong>als</strong>ozialisten,<br />

die in seiner Entlassung <strong>als</strong> Professor am Städelschen<br />

Kunstinstitut gipfeln, lassen Beckmann 1933 nach Berlin<br />

ziehen. In seinen Landschaften bezieht sich der Maler auf<br />

seine Rückzugsorte im bayerischen Ohlstadt, wo er im<br />

Haus seiner Schwiegerfamilie die Sommermonate verbringt,<br />

oder Baden-Baden, wohin er sich aufgrund seiner<br />

angeschlagenen Gesundheit immer wieder in Kur begibt.<br />

1937 flüchtet Beckmann mit seiner Frau Quappi nach<br />

Amsterdam. Besonders in der Zeit nach dem Ausbruch<br />

des Zweiten Weltkrieges, in dessen Folge der Maler die<br />

Landesgrenzen nicht mehr verlassen kann, entstehen<br />

viele Landschaften mit südfranzösischen Motiven. Cap<br />

Martin ist eine hochformatige Landschaft, die sich zusammen<br />

mit weiteren Côte-d’Azur-Gemälden zu einer<br />

umfassenden Serie zusammenschliesst. Beckmann malt<br />

teilweise unter der Verwendung von Postkarten oder Fotografien<br />

diese Landschaften aus seiner Erinnerung, die<br />

damit für die Sehnsucht des Malers nach Freiheit und<br />

Mobilität stehen. Nach acht Jahren kann Beckmann nach<br />

Kriegsende zum ersten Mal Holland verlassen. Der Maler<br />

reist mit seiner Frau nach Nizza und notiert in seinem<br />

Tagebuch: «Ich war in der letzten Zeit sehr runter und<br />

ein besonderer Glücksfall verschaffte mir ein Visum nach<br />

Frankreich, so gehe ich denn jetzt (...) nach d(er) Riviera<br />

Nice Hotel Westminster und werde versuchen, dort meine<br />

ramponierten Nerven wieder etwas aufzufrischen.»<br />

Im Amsterdamer Atelier entsteht nach diesem Aufenthalt<br />

1947 das Gemälde Promenade des Anglais in Nizza,<br />

in dem Beckmann den Blick auf die Bucht durch einen<br />

Vorhang teilweise versperrt und über den Rücken einer<br />

weiblichen Figur gleiten lässt, womit er eine Dialektik<br />

zwischen Offenheit und Begrenzung hervorruft. Beckmanns<br />

Landschaften sind weit mehr <strong>als</strong> blosse Schilderungen<br />

der Natur: Sie geben zugleich Auskunft über sein<br />

Selbstverständnis, seine persönliche Befindlichkeit und<br />

sein Verhältnis zur Welt. Wie sich dieses Verhältnis ändert,<br />

zeigen 70 Landschaftsgemälde aus wichtigen Museen<br />

und Privatsammlungen.<br />

* Maren Stotz ist <strong>als</strong> wissenschaftliche Mitarbeiterin am<br />

Kunstmuseum Basel wesentlich an der Organisation der<br />

Max-Beckmann-Ausstellung beteiligt.<br />

<strong>Artinside</strong> <strong>Artinside</strong><br />

Max Beckmann, Cap Martin, 1939 Max Beckmann, Promenade des Anglais in Nizza, 1947<br />

11


<strong>Das</strong> Meisterwerk «Acanthes» von Henri Matisse wird in Kooperation von Fondation Beyeler und dem internationalen<br />

Kunstversicherer Nationale Suisse ab März 2010 restauriert. Für drei Jahre kann der Besucher den Restauratoren im Schauatelier bei<br />

ihrer Arbeit über die Schulter blicken.<br />

FONDATION BEYELER<br />

Henri Matisse, Acanthes,1953, Kohle, ausgeschnittene Papiere, mit Gouache bemalt, auf Papier auf Leinwand, 311x 350,5 cm © 2010 Succession Henri Matisse / ProLitteris, Zürich<br />

«Der schöpferische Impuls<br />

für alle meine Arbeiten der letzten<br />

fünfzig Jahre, für alle meine Themen,<br />

ist in meiner Kindheit zu suchen.»<br />

Louise Bourgeois<br />

Louise Bourgeois<br />

À l'infini<br />

Louise Bourgeois, Porträt<br />

13<br />

<strong>Artinside</strong>


14<br />

Zum 100. Geburtstag von Louise Bourgeois (25. Dezember 1911<br />

bis 31. Mai 2010) widmet die Fondation Beyeler einer der bedeutendsten<br />

und einflussreichsten Künstlerpersönlichkeiten unserer<br />

Zeit eine Hommage.<br />

Louise Bourgeois’ berühmte Spinnenskulptur Maman hat diesen<br />

Sommer Tausende begeistert: <strong>Das</strong> Werk war auf dem Bundesplatz in<br />

Bern, am Ufer des Zürichsees und vor dem Opernhaus in Genf aufgestellt.<br />

Nun ist sie nach Riehen in den Berower Park der Fondation<br />

Beyeler gekommen. Die Skulptur, die zentral ist für das Verständnis<br />

der Arbeiten von Louise Bourgeois, entfaltet eine eigentümliche Poesie:<br />

Trotz der weit verbreiteten Angst vor Spinnen, der Arachnophobie,<br />

ist das Bild der Spinne, die ihre Eier trägt, zu einem ganz besonderen<br />

Identifikationsobjekt geworden. Vielleicht liegt das daran, dass<br />

die Spinne zugleich bedrohlich wie beschützend wirkt, dass sie Mütterlichkeit<br />

ebenso wie Furcht vermittelt.<br />

Louise Bourgeois vereint in ihrer Person und Biografie mehrere<br />

Epochen: das stolze wie empfindsame französische Bürgertum, das<br />

im Laufe der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zusehends verschwand<br />

und das für sie in der problematischen Figur des Vaters greifbar<br />

war; das Erlebnis der Pariser Moderne <strong>als</strong> Kunststudentin; die<br />

Verlagerung der tonangebenden Kunstszene von Paris nach Amerika,<br />

woran sie nach ihrem Umzug nach New York 1938 massgeblichen<br />

Anteil hatte – sie war mit fast allen wichtigen Künstlern der zweiten<br />

Hälfte des 20. Jahrhunderts persönlich bekannt; schliesslich die inneren<br />

und äusseren Konflikte der USA, die grosse Welle des gesellschaftlichen<br />

Ringens um Gleichberechtigung, das sie entscheidend<br />

mitgeprägt hat. Nachdem sie lange Jahre nur einem kleinen Kreis von<br />

Spezialisten bekannt war, wurde sie erst 1982, in ihrem 71. Lebensjahr,<br />

durch eine Retrospektive im Museum of Modern Art in New York<br />

weltberühmt.<br />

Die Ausstellung in der Fondation Beyeler, die noch mit Louise<br />

Bourgeois selbst geplant wurde, zeigt wichtige Werke aus fast allen<br />

Lebensepochen der Künstlerin. So werden nicht nur eine Auswahl<br />

der Personages ausgestellt, den Stelenfiguren, meist aus Holz, die<br />

Louise Bourgeois in den 1940er-Jahren schuf und durch die sie den<br />

Kunst-Connaisseurs New Yorks bekannt wurde. Zu sehen sind auch<br />

anthropomorphe Abstraktionen wie Janus fleuri, deren verschlüsselte<br />

Darstellung von Sexualität bis heute den Betrachter herausfordern.<br />

Ausgestellt werden zudem zwei der legendären Cells, durch deren Errichtung<br />

Louise Bourgeois seit den 1990er Jahren ihre innersten Emotionen<br />

darstellen und den Betrachter daran teilhaben lassen konnte,<br />

und eine kleine Auswahl von Stoffbildern, die sie aus ihren Kleidern<br />

genäht hat und die aus ihren letzten Lebensjahren stammen.<br />

Die vielleicht berühmteste Cell heisst Passage dangereux und ist<br />

im Souterrain des Museums ausgestellt. Passage dangereux ist ein Käfig,<br />

ein Raum, der durch eine Wand eingefasst ist, die jedoch nicht<br />

undurchdringlich, sondern ein durchsichtiger Drahtzaun ist. Sie<br />

<strong>Artinside</strong> <strong>Artinside</strong><br />

oben: Louise Bourgeois, In Respite, 1993<br />

unten: Louise Bourgeois, Passage dangereux,1997<br />

Zum 100. Geburtstag<br />

der Grande Dame<br />

der modernen Kunst von Ulf Küster*<br />

Louise Bourgeois<br />

À l'infini<br />

03.09.2011 – 08.01.2012<br />

Fondation Beyeler, Riehen<br />

www.fondationbeyeler.ch<br />

besteht aus einem Gang mit symmetrisch angeordneten kleineren<br />

Abteilen an den Seiten. Der Betrachter blickt in einen privaten, sehr<br />

persönlichen Raum hinein. Wenn man durch die Cell hindurchgeht,<br />

wird man mit den unterschiedlichsten Gegenständen konfrontiert,<br />

die alle etwas mit Kindheit und Pubertät, mit allmählichem sexuellem<br />

Bewusstwerden, zu tun haben, eine in vieler Hinsicht gefährliche<br />

Entwicklungszeit.<br />

Louise Bourgeois ist aber nicht nur durch ihre plastischen Arbeiten<br />

berühmt geworden. Sie war in ihrer Kunst auch so etwas wie eine<br />

Geschichtenerzählerin. Immer wieder, vor allem in den späten Jahren,<br />

schuf sie grafische Zyklen, von denen die vierzehnteilige Folge<br />

A l’infini (2008) durch die Künstlerin für die Ausstellung in der Fondation<br />

Beyeler bestimmt worden ist. <strong>Das</strong> eindrückliche und berührende<br />

Werk beruht in seiner Grundform auf dem Ursprung jedes Gewebes,<br />

das aus mindestens zwei Fäden besteht und unendlich vervielfältigt<br />

und variiert werden kann. So erscheint auch eine Geschichte <strong>als</strong> ein<br />

aus Erinnerungsfäden gesponnenes Gewebe, das immer wieder neu<br />

entsteht. In diesem Sinne ist auch die monumentale Folge der ebenfalls<br />

ausgestellten Insomnia Drawings zu verstehen. Louise Bourgeois,<br />

die lange Zeit an Schlaflosigkeit litt, schuf sie 1994: Immer wieder<br />

kreisen die gezeichneten und geschriebenen Notizen und Bilder um<br />

ihre Geschichte, ihre Erinnerungen und ihre inneren Konflikte.<br />

Die grosse Besonderheit an der Ausstellung in der Fondation Beyeler<br />

ist aber, dass die Werke von Louise Bourgeois in einen Dialog mit<br />

Werken der Sammlung Beyeler treten.<br />

Neben Werken und Werkserien aus renommierten internationalen<br />

Museen und Privatsammlungen werden neuere Arbeiten – darunter<br />

der genannte späte Zyklus À l’infini (2008) – präsentiert, die noch<br />

nie öffentlich zu sehen waren. Ihnen werden Werkgruppen aus der<br />

Sammlung Beyeler gegenübergestellt. Darunter Gemälde von Paul<br />

Cézanne und Pablo Picasso sowie Skulpturen von Alberto Giacometti.<br />

Im Ausstellungsprogramm der Fondation Beyeler sitzt Louise<br />

Bourgeois selbst wie eine Spinne im Zentrum eines Beziehungsnetzes:<br />

Vor der ihr gewidmeten Ausstellung wurden Werke der Bildhauer<br />

Constantin Brancusi und Richard Serra gezeigt, parallel zur<br />

Bourgeois-Schau läuft ein grosser, dem Surrealismus in Paris gewidmeter<br />

Überblick, und auf das Bourgeois-Projekt folgt eine Pierre-Bonnard-Retrospektive.<br />

Louise Bourgeois hatte Brancusi in den<br />

1930er-Jahren in dessen Atelier besucht. Mit Richard Serra war sie befreundet;<br />

er sprach auf ihrer Trauerfeier. Alle wichtigen Surrealisten<br />

kannte sie noch aus ihrer Pariser Zeit und traf sie später in New York<br />

wieder, und <strong>als</strong> Kind hatte sie Pierre Bonnard beim Malen zugeschaut.<br />

Dadurch wird deutlich, dass Louise Bourgeois eine der wichtigsten<br />

Vermittlerinnen zwischen der Moderne und der zeitgenössischen<br />

Kunst gewesen ist.<br />

*Ulf Küster ist Kurator der Fondation Beyeler<br />

oben: Louise Bourgeois, The Insomnia Drawings (detail), 1994-95<br />

mitte: Louise Bourgeois, À l'infini (detail), 2008<br />

unten: Louise Bourgeois, The Waiting Hours (detail), 2007<br />

15


16<br />

<strong>Artinside</strong> <strong>Artinside</strong><br />

Max Ernst, L'Antipape, 1941/42<br />

Dalí, Magritte, Miró –<br />

Surrealismus in Paris<br />

02.10.2011 – 29.01.2012<br />

Fondation Beyeler, Riehen<br />

www.fondationbeyeler.ch<br />

Surrealismus in Paris<br />

Im Rahmen der Entwicklung der modernen Kunst<br />

nimmt der 1924 in Paris ins Leben gerufene Surrealismus<br />

eine Sonderstellung ein. Beim Impressionismus,<br />

Fauvismus oder Kubismus hatte es sich jeweils um<br />

Gruppen von Künstlern gehandelt, die sich zusammentaten,<br />

weil sie ähnliche künstlerische Ziele verfolgten.<br />

Anders die Surrealisten: Was sie wollten, war eine Revolution,<br />

die weit über die Kunst und Literatur hinausreichen<br />

und die ganze Gesellschaft verändern sollte. Allerdings<br />

nicht mit bewaffneter Hand – sondern mithilfe<br />

vollkommen neuer, noch nie gesehener Bilder und Texte.<br />

Dieser Wunsch nach einer umwälzenden Wirkung auf<br />

die Gesellschaft unterschied die Surrealisten auch von<br />

den ihnen ansonsten verwandten Dadaisten. Diese holten<br />

die hehre Kunst zwar mit genialem Klamauk vom Sockel;<br />

sie hatten aber keine vergleichbare Botschaft, die auf tiefgreifende<br />

gesellschaftliche Veränderungen zielte.<br />

Der Surrealismus war <strong>als</strong>o kein Kunststil, sondern eine<br />

Bewegung, zuerst eine literarische und dann auch eine<br />

künstlerische. Den Begriff Surrealismus fand der Chefdenker<br />

der Gruppe, André Breton, beim Dichter Guillaume<br />

Apollinaire vorgeprägt, der vor allem in der Zeit vor<br />

dem Ersten Weltkrieg ein aufmerksamer Beobachter und<br />

Chronist der Avantgarde gewesen war. Viele der jungen<br />

Dichter und Künstler des Surrealismus hatten selber in<br />

den Schützengräben das Grauen des Ersten Weltkrieges<br />

erlebt. Zutiefst von deren Sinnlosigkeit geprägt, erarbeiteten<br />

sie unter der Leitung Bretons innovative künstlerische<br />

Konzepte. Ihr Ziel war es, einer neuen Kunst und<br />

Dichtung Gestalt zu verleihen, die aus der poetischen<br />

Imagination, dem Traumhaften und dem Unbewussten<br />

schöpfen sollte.<br />

Dabei reklamierten sie Vorbilder für sich: in erster<br />

Linie Sigmund Freud, dessen Psychoanalyse sie <strong>als</strong> eine<br />

rationale Methode bewunderten, die bisher verdrängten<br />

von Philippe Büttner*<br />

Teile des Seelischen ans Tageslicht zu befördern. Ein anderes<br />

Vorbild war der Maler Giorgio de Chirico, der zwischen<br />

1912 und 1918 geheimnisvolle Bilder träumerisch<br />

leerer Plätze und geheimnisvoller Dachböden schuf. Er<br />

wurde zum Bühnenbildner der Traumwelten der Surrealisten.<br />

Aber auch viele Schriftsteller gehörten wesentlich<br />

zu ihrem Stammbaum, etwa der Skandalautor Marquis<br />

de Sade, die Dichter Charles Baudelaire, Comte de Lautréamont<br />

und Arthur Rimbaud, Edgar Alan Poe, aber<br />

auch die deutschen Romantiker.<br />

1924 veröffentlichte Breton ein eigentliches surrealistisches<br />

Manifest, in dem er seine Auffassungen darlegte.<br />

Ein weiteres Manifest, in dem Breton noch drängender<br />

von einer<br />

auch gesellschaftlichen<br />

Revolution<br />

sprach, folgte 1930.<br />

Inzwischen war die<br />

Bewegung gewachsen,<br />

es gab eine ganze<br />

Reihe von Mitgliedern,<br />

Diskussionen,<br />

mediale «Séancen»,<br />

Ausschlüsse unliebsamer<br />

Mitstreiter,<br />

handfeste Auseinan-<br />

«Ich glaube an die künftige<br />

Auflösung dieser scheinbar<br />

so gegensätzlichen Zustände<br />

von Traum und Wirklichkeit in<br />

einer Art absoluter Realität,<br />

wenn man so sagen kann:<br />

Surrealität.»<br />

André Breton, 1. Manifest des Surrealismus<br />

dersetzungen – vor allem aber entwickelte sich der<br />

Surrealismus zu einer formidablen neuen Bilder- und<br />

Textmaschine. Einige der grössten Künstler der ersten<br />

Jahrhunderthälfte gehörten ihm an oder liessen sich<br />

von ihm inspirieren. Es entstanden völlig neue Werke,<br />

neue Bilder. Aber auch ganz neuartige Techniken und<br />

Formen der Kunst wurden ausprobiert und entwickelt.<br />

Man schrieb Gedichte, schuf Collagen, malte mittels der<br />

Frottage-Technik, schuf Objekte, fotografierte, widme-<br />

17


18<br />

<strong>Artinside</strong> <strong>Artinside</strong><br />

Joan Miró, Peinture, «escargot, femme, fleur, étoile» 1934 René Magritte, La grande guerre, 1964<br />

19


20<br />

<strong>Artinside</strong><br />

te sich dem Film – kurzum, alles, was geeignet schien,<br />

dem Inneren, Zufälligen, Traumartigen neue Bilder und<br />

Gesichter zu entlocken, kam gerade recht und fand auf<br />

höchst kreative Weise Verwendung. Dies gilt auch für<br />

das Feld der Kunstausstellung selber, auf dem die Surrealisten<br />

auf den Spuren der Dadaisten radikal neue Möglichkeiten<br />

entwickelten und umsetzten.<br />

Der Zweite Weltkrieg war auch für die Surrealisten eine<br />

einschneidende Zäsur. Die meisten von ihnen gingen ins<br />

Exil in die USA und versuchten sich dort über Wasser zu<br />

halten und ihre Kunst weiterzuentwickeln. Dabei kamen<br />

sie auch in Kontakt mit der jungen Generation der amerikanischen<br />

Künstler. Diese – darunter namentlich Jackson<br />

Pollock – empfingen von der surrealistischen Kunst<br />

wichtige Impulse, die dann mit in ihre neue Kunst, den<br />

abstrakten Expressionismus, einflossen.<br />

In ihrer grossen Ausstellung – der ersten umfassenden<br />

in der Schweiz zum Surrealismus in Paris – präsentiert<br />

die Fondation Beyeler einen atemberaubenden Einblick<br />

in diese eigenwillige, provokative und zutiefst berührende<br />

Kunst. Hauptwerke von Salvador Dalí, Joan Miró,<br />

René Magritte, aber auch Max Ernst, Pablo Picasso, Alberto<br />

Giacometti, Man Ray, Hans Bellmer, Victor Brauner,<br />

Yves Tanguy, Meret Oppenheim und vielen anderen<br />

sind zu einem dichten visuellen Ganzen verbunden, wie<br />

es so noch nicht zu sehen war. Gezeigt werden über 200<br />

Werke, darunter bedeutende Gemälde, Skulpturen, Objekte,<br />

Zeichnungen, Schmuck, Filme und Fotografien<br />

sowie Schriftstücke von rund vierzig Künstlern und<br />

Autoren. Ebenfalls präsentiert werden zwei legendäre<br />

Privatsammlungen: die der amerikanischen Sammlerin<br />

Peggy Guggenheim sowie <strong>als</strong> Premiere die, welche in Paris<br />

Simone Collinet mit ihrem ersten Mann André Breton<br />

aufbaute.<br />

Auf diese Weise wird die Fondation Beyeler von Oktober<br />

bis Ende Januar zu einer umfassenden Schau von<br />

surrealistischen Werken. «<strong>Das</strong> Auge lebt im Urzustand»,<br />

schrieb André Breton 1928. Es klingt wie das Motto der<br />

Surrealisten, deren grossartige, wilde Schaffenskraft bis<br />

heute begeistert.<br />

*Philippe Büttner ist Kurator der Fondation Beyeler<br />

Surrealism in Paris. The Fondation Beyeler is devoting the first-ever comprehensive exhibition in Switzerland to Surrealism in<br />

Paris. Surrealism was one of the most crucial artistic (and literary) movements of the modern era and had a lasting influence on<br />

it. After emerging in Paris in 1924, the movement unfolded a worldwide impact. Influenced by the writings of Sigmund Freud and<br />

under the leadership of its chief theoretician, André Breton, the Surrealists set out to change life and society by means of a new<br />

brand of art and poetry. Tapping the unconscious mind and world of dreams was to trigger an entirely unprecedented kind of<br />

creativity. The show comprises more than 200 masterworks by Salvador Dalí, Joan Miró, René Magritte, and other Surrrealist<br />

artists. The highlights will include a presentation of the legendary Surrealist private collections amassed by Peggy Guggenheim<br />

and by Breton and his first wife, Simone Collinet. In addition to famous paintings and sculptures, objects, photographs, drawings,<br />

manuscripts, jewelry and films await discovery.<br />

Man Ray, Les larmes, 1933/59<br />

«Damit ein Kunstwerk<br />

wahrhaft unsterblich ist,<br />

muss es ganz die Grenzen des<br />

Menschlichen verlassen:<br />

der gesunde Menschenverstand<br />

und das logische Denken sind<br />

fehl am Platze.»<br />

Giorgio de Chirico<br />

Kunstwerk<br />

Unsere Innovationen<br />

helfen Millionen Menschen,<br />

indem sie Leid lindern und<br />

Lebensqualität verbessern.<br />

Wir geben Hoffnung.<br />

Innovation für die Gesundheit


22<br />

Mythos und Natur<br />

im Museum Frieder Burda<br />

Anselm Kiefer im Museum Frieder Burda<br />

Ich setze meine Arbeiten zum Beispiel dem Wetter,<br />

Hitze oder Hagel aus. Die Natur verändert die Materialien.<br />

Über das Ergebnis bin ich oft selbst erstaunt»,<br />

bekannte Anselm Kiefer in einem Interview. Der<br />

1945 in Donaueschingen geborene Maler und Bildhauer<br />

zählt zu den erfolgreichsten deutschen Nachkriegskünstlern.<br />

<strong>Das</strong> Museum Frieder Burda eröffnet am 7. Oktober<br />

eine Einzelausstellung mit ausgewählten Arbeiten von<br />

Anselm Kiefer aus der Sammlung Grothe. Kurator Walter<br />

Smerling hat 20 grossformatige Bilder ausgesucht, mit<br />

einem Schwerpunkt auf Arbeiten der vergangenen zehn<br />

Jahre. Darunter auch das Werk Essence aus der aktuellen<br />

Serie der Alpenlandschaften, das bisher noch nie öffentlich<br />

zu sehen war.<br />

Seine Materialbilder machten ihn bekannt. Dick aufgetragene<br />

Farbschichten bearbeitet Anselm Kiefer mit<br />

Axt, Feuer und kombiniert die Malerei mit Glas oder Erde.<br />

von Ute Bauermeister<br />

Neben Gemälden schuf er Aquarelle, Skulpturen aus Blei,<br />

Holzschnitte, übermalte Fotos und Bücher. Kiefer hat<br />

in seinen Werken die Naziherrschaft sowie die deutsche<br />

Identität nach dem Zweiten Weltkrieg reflektiert. Sein<br />

Bild Margarethe, das Ölfarben und Stroh auf Leinwand<br />

kombiniert, geht auf Paul Celans berühmtes Gedicht Todesfuge<br />

zurück. Inspirieren lässt er sich von Dichtern wie<br />

Ingeborg Bachmann, Paul Celan, Rainer Maria Rilke oder<br />

Paul Valéry, aber auch von der Kabbala und der Mythologie<br />

des alten Ägyptens. Zudem beschäftigen ihn immer<br />

wieder Natur und Kosmos.<br />

Kiefer studierte zunächst Jura, Literatur und Linguistik<br />

und lebte in Rastatt, bevor er sein Studium der Bildenden<br />

Kunst begann, das ihn zu Peter Dreher nach Freiburg<br />

führte, dann an die Karlsruhe Kunstakademie zu Horst<br />

Antes und schliesslich zu Joseph Beuys nach Düsseldorf.<br />

1969 präsentierte er seine erste Einzelausstellung mit der<br />

Bilderserie Besetzungen in Karlsruhe. 1980 stellte Kiefer<br />

<strong>Artinside</strong> <strong>Artinside</strong><br />

Anselm Kiefer, Böhmen liegt am Meer, 1995<br />

im deutschen Pavillon der Biennale von Venedig<br />

aus. Ein Jahr später waren seine Arbeiten bei Marian<br />

Goodmann in New York zu sehen. Seit 1993 lebt<br />

Kiefer in Frankreich, zuerst in Südfrankreich, seit<br />

1997 in Paris.<br />

1999 wurde ihm in Tokio der renommierte Praemium<br />

Imperiale verliehen. 2008 erhielt er den Friedenspreis<br />

des deutschen Buchhandels. 2010 wurde<br />

Anselm Kiefer <strong>als</strong> Professor an das Collège de<br />

France in Paris berufen.<br />

Im Fokus der Ausstellung im Museum Frieder<br />

Burda steht das monumentale Bild Der fruchtbare<br />

Halbmond (460 x 760 cm), eine Arbeit aus dem Jahr<br />

2010. Sie verweist auf die Zusammenführung von<br />

Abendland und Morgenland und wird erstm<strong>als</strong> in<br />

Deutschland gezeigt. Kiefer thematisiert hier den<br />

Turmbau zu Babel und die Wiege unserer Kultur<br />

im fruchtbaren Zweistromland. Der Turmbau hat<br />

die Religionen und Sprachen entzweit, aber Kiefer<br />

glaubt an das ursprünglich Einigende: Die Grundmauern<br />

sind auch im Aufbau begriffen, der Zusammenhalt<br />

unterschiedlicher Kulturen ist möglich.<br />

In der Sammlung Frieder Burda befindet sich<br />

das grossformatige Gemälde Böhmen liegt am Meer<br />

(1995), das ebenfalls ausgestellt wird. Alle weiteren<br />

Arbeiten dieser in Kooperation mit der Stiftung<br />

für Kunst und Kultur e.V. Bonn entstandenen Ausstellung<br />

sind Leihgaben aus der Sammlung Hans<br />

Grothe.<br />

In dieser Schau dominieren christlich-jüdische,<br />

mythologische Themen, das oftm<strong>als</strong> beschriebene<br />

Pathos in Kiefers Werken erscheint hier zurückgenommen<br />

und neutralisiert.<br />

Anselm Kiefer<br />

Ausgewählte Arbeiten aus<br />

der Sammlung Grothe<br />

07.10.2011 – 15.01.2012<br />

Museum Frieder Burda<br />

www.museum-frieder-burda.de<br />

Anselm Kiefer und Frieder Burda im<br />

Museum Frieder Burda in Baden-Baden<br />

23


24<br />

Der Leere auf der Spur<br />

«Die Arbeit existiert für einen<br />

Moment. Was anschliessend bleibt,<br />

ist eine Leere, eine Abwesenheit, ein<br />

Objekt, das einmal gewesen ist.»<br />

Dies sagt Davids über die Installation End on Mouth in Absentia<br />

(2007), eine Installation, die sich auf ihre Performance End on Mouth<br />

aus dem Jahr 2004 bezieht. Sie bestand aus zwei grossen hölzernen,<br />

bühnenartigen Kisten, in denen sich jeweils drei Schauspieler und<br />

drei Musiker befanden und die im Verlauf der Performance von insgesamt<br />

zwanzig TrägerInnen immer wieder gedreht und aufgehoben<br />

wurden. Die von dieser Performance übriggebliebenen Objekte werden<br />

auch in der Kunsthalle Basel zu sehen sein.<br />

Davids analysiert so die Möglichkeiten, die bereits mehrm<strong>als</strong> stattgefundene<br />

Performance End on Mouth zu dokumentieren. Sie ist der<br />

Meinung, dass Performances von Natur aus Elemente des Verlustes<br />

in sich tragen: Immer auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt,<br />

schreiten sie unvermeidlich einem Ende entgegen. <strong>Das</strong> Thema des<br />

Verlustes greift sie in der neuen Performance Learning to Imitate in Absentia<br />

II auf, die den zweiten Teil von Learning to Imitate (2007–2010)<br />

bildet und die Frage aufwirft, wie Trauer in der Kunst zum Ausdruck<br />

kommen kann.<br />

<strong>Artinside</strong> <strong>Artinside</strong><br />

Yael Davids, Learning to Imitate in Absentia I, 2011<br />

Weitere Ausstellung<br />

in der Kunsthalle<br />

Yael Davids<br />

Ending with Glass<br />

11.09.2011 – 13.11.2011<br />

Kunsthalle Basel<br />

www.kunsthallebasel.ch<br />

Neben verwendeten Objekten aus A line, a word, a sentence, einer Choreografie<br />

für Performer und Objekte aus dem Jahr 2009, wird gegen<br />

Ende der Ausstellung die Videoproduktion The Hand is Quicker Than<br />

The Eye (2009) präsentiert, die Davids zusammen mit Insassen des<br />

Stadtgefängnisses von Mechelen (B) gedreht hat, denen sie unterschiedliche<br />

Zaubertricks beibrachte und ihnen dadurch die Möglichkeit<br />

gab, sich auf eine neue Weise auszudrücken.<br />

Eröffnung: Samstag, 10.09.2011, 19–21h<br />

Die Performance Learning to Imitate in Absentia II wird in der Kunsthalle Basel<br />

anlässlich der Ausstellungseröffnung am Samstag, 10. September 2011 um 18 h,<br />

im Rahmen von Culturescapes am Samstag, 17. September 2011 um 19h, sowie<br />

zur Finissage am Samstag, 5. November 2011 um 19h, aufgeführt. (Beschränkte<br />

Besucherzahl, Anmeldung erforderlich unter info@kunsthallebasel.ch)<br />

Yael Davids, 1968 in Jerusalem geboren, lebt und arbeitet in Amsterdam.<br />

Die Künstlerin beschäftigt sich vorwiegend mit dem Medium der<br />

Performance und befragt dessen Dokumentationsmöglichkeiten. <strong>Das</strong><br />

Motiv der Absenz, Leere und Stille ist dabei von zentralem Interesse<br />

und wird <strong>als</strong> mögliche Form einer Weiterführung der Performance<br />

untersucht.<br />

Danai Anesiadou<br />

DAMNESIA VU.<br />

Zum Besten der Griechen<br />

25.09.2011 – 13.11.2011<br />

Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger im Kloster Schönthal<br />

Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger, «Eldorado» im Silo, 2011<br />

25


26<br />

<strong>Artinside</strong> des Vitra Design Museums<br />

<strong>Artinside</strong><br />

Die Baustelle des ersten Goetheanums, 1914<br />

Rudolf Steiner –<br />

Die Alchemie des Alltags<br />

15.10.2011 – 01.05.2012<br />

Vitra Design Museum, Weil am Rhein/D<br />

www.design-museum.de<br />

Weitere Ausstellung im<br />

Vitra Design Museum<br />

Rudolf Steiner – Die Alchemie des Alltags<br />

Rudolf Steiner (1861–1925) war einer der einflussreichsten<br />

und zugleich umstrittensten Reformer<br />

des 20. Jahrhunderts. Er gründete die Steiner- und<br />

Waldorfschulen, inspirierte Künstler wie Piet Mondrian,<br />

Wassily Kandinsky oder Joseph Beuys und gilt <strong>als</strong> einer<br />

der wichtigsten Ideengeber der organischen Architektur.<br />

Nur 15 Kilometer vom Vitra Design Museum entfernt realisierte<br />

Steiner sein architektonisches Hauptwerk: das<br />

Goetheanum im schweizerischen Dornach. Bis heute ist<br />

dieser Bau eine Pilgerstätte für Architekten, Touristen<br />

und Sinnsucher aus der ganzen Welt. Zu Steiners 150. Geburtstag<br />

präsentiert das Vitra Design Museum die erste<br />

grosse Retrospektive auf Steiners Werk.<br />

Als ausgebildeter Geisteswissenschaftler trat Rudolf<br />

Steiner für ein ganzheitliches Menschenbild ein und ent-<br />

wickelte die Weltanschauung der Anthroposophie, nach<br />

deren Prinzipien heute weltweit Hunderte von Kliniken,<br />

Bankinstituten, Bauernhöfen und Steiner- und Waldorfschulen<br />

arbeiten. Zugleich sind viele von Steiners Ideen<br />

heute in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen, ob<br />

in Biokosmetik oder in Produkten aus biologisch-dynamischer<br />

Landwirtschaft. Um die Vielfalt und Wirkung<br />

von Steiners Schaffen zu dokumentieren, hat das Vitra<br />

Design Museum eine einzigartige Fülle an Exponaten zusammengetragen,<br />

darunter Möbel, Architekturmodelle,<br />

Rudolf Steiner, Wandtafelzeichnung, 1923<br />

Zoom.<br />

Italienisches Design<br />

und die Fotografie von<br />

Aldo und Marirosa Ballo<br />

bis 03.10.2011<br />

www.design-museum.de<br />

von Mateo Kries*<br />

Skulpturen, über 100 Originalzeichnungen und -pläne,<br />

Plakate, aber auch Briefe von Zeitgenossen an Steiner,<br />

etwa von Franz Kafka, Piet Mondrian oder Else Lasker-<br />

Schüler. Auch die Verbindungen von Steiner zu anderen<br />

Gestaltern werden dokumentiert, etwa mit Werken von<br />

Wassily Kandinsky, Lyonel Feininger, Alexej Jawlensky,<br />

Frank Lloyd Wright, Olafur Eliasson, Konstantin Grcic<br />

oder Ronan & Erwan Bouroullec.<br />

Begleitet wird die Ausstellung von einem Rahmenprogramm,<br />

das sich Steiners Einfluss in Design, Kunst<br />

und Gesellschaft widmet und seinen vielen Spuren in<br />

der Region um Basel nachgeht. Die Veranstaltungen umfassen<br />

Vorträge, Workshops, Tanzperformances, Filmvorführungen,<br />

Themenabende und Exkursionen. Unter<br />

den Teilnehmern sind die Designer Jerszy Seymour und<br />

Werner Aisslinger, der Architekt Jürgen Mayer H. und<br />

Graft Architekten, der Schauspieler Urs Bihler sowie weitere<br />

Künstler, Wissenschaftler und Unternehmer. Auch<br />

andere Institutionen der Region beteiligen sich mit eigenen<br />

Veranstaltungen, darunter die Fondation Beyeler, das<br />

Kunstmuseum Basel, das Museum für Gegenwartskunst,<br />

das Schweizerische Architekturmuseum, das Staatsarchiv<br />

Basel-Stadt, das Rudolf Steiner Archiv sowie das Unternehmen<br />

Mitte in Basel.<br />

In ihrer Gesamtheit zeichnen Ausstellung, Rahmenprogramm<br />

und der begleitende Katalog das Bild einer<br />

Person, deren Weltanschauung und Ästhetik polarisieren<br />

mag, deren historische Bedeutung jedoch unbestritten<br />

ist. Angesichts religiöser Konflikte, wirtschaftlicher Krisen<br />

und ökologischer Neuorientierungen erlebt Steiners<br />

ganzheitliches Denken heute eine Renaissance. Nachdem<br />

Steiner bislang vor allem <strong>als</strong> Gründer der Steiner- und<br />

Waldorfschulen und alternativer Denker bekannt war,<br />

verdeutlicht die Ausstellung Rudolf Steiner – Die Alchemie<br />

des Alltags, dass Steiner auch zu den ungewöhnlichsten<br />

Gestaltern des 20. Jahrhunderts gezählt werden<br />

muss.<br />

*Mateo Kries ist Direktor/Programm<br />

oben:Westfassade des zweiten Goetheanum<br />

Mitte: Konstantin Gric, Chair One, Stapelstuhl<br />

unten: Armlehnstuhl, Oswald Dubach zugeschrieben, ca. 1935<br />

27


28<br />

<strong>Artinside</strong> <strong>Artinside</strong><br />

Robert Breer, (Almost) Everything goes, ohne Datum<br />

Robert Breer – Paintings, Films<br />

and Floats<br />

Robert Breer wurde im Jahre 1926 in der amerikanischen<br />

Autostadt Detroit <strong>als</strong> Sohn eines 3-D-<br />

Amateurfilmers und Chefingenieurs bei der<br />

Chrysler Corporation geboren. Er studierte zunächst<br />

Maschinenbau und anschliessend Kunst an der Stanford<br />

University in Kalifornien. 1949 kam Breer nach Paris, wo<br />

er die abstrakte Malerei fortsetzte, die ihn bereits während<br />

seines Studiums interessiert hatte. In den ersten<br />

der insgesamt zehn Jahre, die Breer in der französischen<br />

Hauptstadt verbrachte, widmete er sich einer Kunst, die<br />

in Europa mit den Etiketten abstrait construit oder Neo-<br />

Plastizismus versehen und in den USA unter dem Namen<br />

hard-edge-abstraction bekannt wurde.<br />

<strong>Das</strong> Streben nach einer klaren, reinen Malerei zeichnete<br />

den Neo-Plastizismus aus. Breer gehörte zur Künst-<br />

Robert Breer, Filmstill aus dem Film Form Phases IV, 1954<br />

von Andres Pardey*<br />

lergruppe um die Galerie Denise René. In den teilweise<br />

hitzigen Debatten um die abstrakte Kunst spielten die<br />

1944 gegründete Galerie sowie deren Gründerin eine<br />

wichtige Rolle. Sie zeigte Vasarely oder Herbin, Künstler<br />

der abstraction froide, denen sich Robert Breer in ihrer<br />

Suche nach einer absoluten, quasi objektiven abstrakten<br />

Kunst nahe fühlte. Er fühlte sich angezogen von der Idee,<br />

«dass es möglich war, den Ausdruck zu einer starken Zeichensprache<br />

zu vereinfachen und zu reduzieren». Breer<br />

war an verschiedenen Gruppenausstellungen der Galerie<br />

beteiligt und traf dort den jungen schwedischen Kunsthistoriker<br />

Pontus Hulten, der bei Denise René 1955 die Ausstellung<br />

Le Mouvement mitorganisierte. Breers Beitrag für<br />

diese Ausstellung – ein Flip Book – sollte in gewisser Weise<br />

einen Endpunkt seiner Karriere <strong>als</strong> Maler markieren.<br />

29


30<br />

«Ich realisierte, dass ich mit Farbe auf Leinwand eine Menge<br />

absoluter Statements machte, ungefähr eines jede Woche. Ich begann<br />

zu überlegen, wie viele Absolutheiten es denn geben könne,<br />

und fragte mich, ob der Weg zu den absoluten Gedanken nicht vielleicht<br />

spannender sei <strong>als</strong> die fertiggestellte Komposition. So setzte<br />

ich aus verschiedenen Stadien einer Komposition ein Daumenkino<br />

zusammen – auf eine Form/Farbe folgte die nächste auf der Suche<br />

nach einer perfekten, nie aber finalen Komposition. Ich wollte herausfinden,<br />

ob mir das behilflich sein konnte, meine Suche nach<br />

dem ‹letzten› Bild analytisch zu zeigen. In dieser Zeit lernte ich den<br />

Experimentalfilm kennen.» 1952 entstand sein erster Experimentalfilm:<br />

Form Phases. Der Maler versetzte nun die Formen seiner<br />

abstrakten Gemälde in Bewegung, indem er verschiedene «ausgeschnittene»<br />

Formen und schwere weisse, manchmal auch farbige<br />

Linien, in einem Kasten bewegte, Farbflächen und -schwünge<br />

den Filmformatkasten füllen und ausdehnen, und gleich wieder<br />

sprengen liess. «Als ich anfing, Filme zu machen, habe ich gemerkt,<br />

dass ich nicht mit statischen Beziehungen wie in meinen<br />

Bildern arbeiten kann. Ich musste eine ganz neue Herangehensweise<br />

entwickeln. Dadurch habe ich mich für eine grossflächige,<br />

«Als ich anfing, Filme zu machen,<br />

habe ich gemerkt, dass ich nicht<br />

mit statischen Beziehungen wie in<br />

meinen Bildern arbeiten kann.»<br />

aktive Leinwand entschieden und für wirklich hektische Filme.»<br />

Der 1954 entstandene Film Form Phases IV ist der erste ganz vollendete<br />

Film Breers. Bewegung, Instabilität prägen ihn, Formen,<br />

Farben, Linien und Handlungen zerbersten, ergänzen und widersprechen<br />

sich auf der gesamten Leinwand. Alles arbeitet zusammen<br />

und gegeneinander, der ganze Film ist Bewegung und Hektik,<br />

an Monotonie oder Ruhe kann hier nicht einmal gedacht werden.<br />

Breers Filme zeichnen sich bis heute dadurch aus, dass jedes einzelne<br />

Bild (und es sind doch immerhin 24, die pro Sekunde auf<br />

die Leinwand projiziert werden) sich vom vorherigen vollständig<br />

unterscheidet. Eine ungeheure Bilderflut aus Zeichnungen und<br />

Aquarellen, gefundenen Bildern und Filmschnipseln geht auf den<br />

Betrachter nieder, überfordert zwangsläufig sein Sehen und weckt<br />

doch die Lust, Filme immer wieder von Neuem zu sehen und bei<br />

jeder Begegnung wieder neue Bilder und Sequenzen zu entdecken.<br />

Recreation I (1956–1957) stellte den Höhepunkt dieser Entwicklung<br />

dar.<br />

Spätere Filme wie Blazes (1961) oder Fuji (1974) zeigten dagegen<br />

in einer hektischen Bilderkomposition Erzählstränge unterschiedlicher<br />

Art, die miteinander kollidieren und sich immer wieder neu<br />

<strong>Artinside</strong> <strong>Artinside</strong><br />

Robert Breer, Filmzeichnungen für den Film Fuji, 1974<br />

formieren. Als «Bilder-Fluss» kann dies bezeichnet werden und beschreibt<br />

die Erfahrung, dass Erzählungen wie Flüsse mäandrieren,<br />

sich immer wieder neu formieren und Breer-Filme immer neue Seherfahrungen<br />

ermöglichen.<br />

Mitte der 1960er-Jahre entstanden die ersten Floats, langsam sich<br />

durch den Raum bewegende Skulpturen, die der Idee der Skulptur<br />

eine neue Dimension verliehen. Breer hat seine Floats stets <strong>als</strong> Gruppe<br />

von Skulpturen inszeniert, die in immer neue Beziehungen zueinander<br />

treten. «Ich stelle mir die ganze Armada <strong>als</strong> ein einziges Feld vor<br />

– eine Komposition, die sich ständig neu ordnet. Die Überraschung,<br />

die sie hervorrufen, interessiert mich nicht, sondern das langsame<br />

Wahrnehmen ihrer Bewegung und ihrer sich verändernden Bezie-<br />

Robert Breer mit Self Propelled Aluminium Tanks, 1967<br />

Robert Breer. With a rare independency of the art scene, Robert Breer<br />

developed a diversified and highly original oeuvre from the 1950s on. His<br />

High-Speed-films and Super-SloMo sculptures go against the grain of the<br />

artistic landscape at the time of their creation. It is through our present-day<br />

viewing habits that they develop their full explosive potential. The exhibition<br />

will contribute to the re-discovery of this important «Artists’ artist». Robert<br />

Breer passed away in August 2011 in his hometown Tucson, Arizona during<br />

the preparations of the exhibtion at Museum Tinguely.<br />

hungen.» Die Gestaltungen der Floats sind ganz unterschiedlich. Es<br />

sind aus Styropor ausgeschnittene abstrakte Formen, die in gewisser<br />

Weise den Binnenformen von Breers frühen Gemälden entsprungen<br />

sein könnten. Nur selten sind es geometrisch regelmässige Konstruktionen<br />

wie bei Tank von 1966 oder den zylinderförmigen Floats, die<br />

1972 für die Hammarskjöld Plaza in New York entstanden. Viel häufiger<br />

sind die Formen der Floats unregelmässig, wie beim langrecht-<br />

eckigen Switz (1965), das mit seinen eingeschnittenen Löchern an einen<br />

Schweizer Käse erinnert, oder wie bei Porcupine (1967), das mit seinen<br />

Stacheln in der Tat an ein Stachelschwein denken lässt oder beim<br />

späten Float mit dem Titel Loaf (2007), das in Form und Farbgebung<br />

Assoziationen mit einem Brotlaib hervorruft.<br />

31


32<br />

Robert Breer<br />

Retrospektive<br />

26.10.2011 – 29.01.2012<br />

Museum Tinguely<br />

www.tinguely.ch<br />

Breer gehörte 1970 zu den vier Künstlern, die zusammen<br />

mit Billy Klüver im Zentrum der Organisation des<br />

Pepsi-Pavillons für die Weltausstellung in Osaka standen.<br />

Gemeinsam gestalteten sie den Pavillon, der <strong>als</strong><br />

Gesamtkunstwerk Skulptur, Environment sowie Licht-<br />

und Toninstallationen vereinte. <strong>Das</strong> Projekt, an dem sich<br />

schlussendlich etwa 75 Künstler und Ingenieure beteiligten,<br />

trat <strong>als</strong> interdisziplinäres Kunstwerk und <strong>als</strong> Musterbeispiel<br />

für die Zusammenarbeit von Künstlern und<br />

Technikern hervor. Die ganze Organisation oblag E.A.T.<br />

(Experiments in Art and Technology), einem Projekt, das<br />

der schwedisch-amerikanische Ingenieur Billy Klüver<br />

Mitte der 1960er-Jahre gemeinsam mit Robert Rauschenberg,<br />

Fred Waldhauer und Robert Whitman ins Leben<br />

gerufen hatte und das sich den Schnittstellen von Kunst<br />

und Technologie widmete, indem es Künstler bei der<br />

Umsetzung von Werken unterstützte.<br />

Breers Beitrag zum Pavillon waren – nebst seiner Beteiligung<br />

an der Gesamtkonzeption – sieben grosse Floats,<br />

fast zwei Meter hohe weisse Skulpturen, die sich auf der<br />

Aussenterrasse selbstständig in sehr kleiner, fast nicht<br />

wahrnehmbarer Geschwindigkeit fortbewegten. Sie gehörten<br />

zu den meistbeachteten Elementen des Pavillons.<br />

Mit ihrer langsamen Bewegung, ihrer minimalistischen<br />

Gestaltung, die durch die fast anthropomorph langsame<br />

und zufällige Bewegung auf der Fläche konterkariert<br />

wurde, und die verschiedenen Geräusche, die aus ihnen<br />

tönten, traten sie in Interaktion mit den Besuchern.<br />

Wall ist eines der spätesten Werke der Ausstellung<br />

(2009) und besteht aus einer Wandecke von etwa 3 x 4 m.<br />

Die ganze Wand bewegt sich ebenso langsam, fast nicht<br />

wahrnehmbar im Raum und verändert so kontinuierlich<br />

den sie umgebenden Raum. Und dies ist auch einer<br />

der wichtigen Aspekte der Floats: ihre Wirkung auf den<br />

Raum, die nicht nur visuell, sondern direkt körperlich<br />

ausgeführt wird.<br />

*Andres Pardey ist Kurator des Museum Tinguely<br />

In der Ausstellung im Museum Tinguely werden die Gemälde,<br />

Filme und Floats im Zusammenhang präsentiert. Somit wird ihre<br />

parallele Entwicklung besonders deutlich. Robert Breer verstarb im<br />

August 2011 während der Ausstellungsvorbereitungen in seinem<br />

Heim in Tucson, Arizona.<br />

<strong>Artinside</strong> <strong>Artinside</strong><br />

Robert Breer, Ohne Titel, ohne Datum Floats beim Pepsi-Cola-Pavillon auf der Weltausstellung, Osaka, Japan, 1970<br />

33


34<br />

Sophie Zenon – inspirierende Fotografie<br />

Sophie Zenon<br />

In Case We Die<br />

18.09.2011 – 11.12.2011<br />

Espace Fernet Branca, Saint Louis/F<br />

www.museefernetbranca.org<br />

Sophie Zenon ist Fotografin, doch die Fotografie ist nicht ihr<br />

einziger Wirkungskreis – sie ist nur der Ausgangspunkt einer<br />

künstlerischen Schöpfung, die sie mit seltener Vollendung beherrscht.<br />

1965 in der Normandie <strong>als</strong> Tochter einer ursprünglich aus<br />

Italien zugewanderten Familie geboren, wurden ihre Fotografien bei<br />

zahlreichen Festiv<strong>als</strong>, in Fotokunst-Zentren und namhaften Institutionen<br />

ausgestellt. Jüngst wurde sie für den begehrten Prix Niépce<br />

nominiert, und ihre Werke wurden in die ständigen Sammlungen der<br />

Maison Européenne de la Photographie in Paris aufgenommen.<br />

In Case We Die, ihre jüngste Fotoserie, spielt mit der Darstellung<br />

des menschlichen Körpers nach dem Tode. In einer Gesellschaft, die<br />

von Gerard Cahn*<br />

keinen direkten Kontakt mit Toten zulässt, stellt sie sich die Frage:<br />

Wie lässt sich im heutigen Kontext der Verdrängung des Todes das<br />

Undarstellbare darstellen? In den rund sechzig präsentierten Werken<br />

wird die Fragestellung unter mehreren Blickwinkeln angegangen. In<br />

Palermo, in Sizilien, tauchte die Künstlerin in einen ganz besonderen<br />

Ort ein: die Katakomben eines Kapuzinerklosters. In dieser Krypta befinden<br />

sich rund 8000 Mumien. Es sind die Leichname von Männern,<br />

Frauen und Kindern, säuberlich getrennt nach Abteilungen: Priester,<br />

Freiberufler und Adlige. Von 1590 bis 1920 – dem Zeitpunkt des Verbots<br />

dieser Gepflogenheit – durften die Angehörigen die Katakomben<br />

betreten und mit ihren Verstorbenen Zwiesprache halten.<br />

Den Tod zu fotografieren ist eine schwierige Übung. Sophie Zenon<br />

schafft es, die Posen und Blicke der Mumien und die erlesenen<br />

Kleiderstoffe zur Geltung zu bringen. Eine Besonderheit dieser Fotografien<br />

ist die Fähigkeit, durch einen Schwingungsimpuls eine «Bewegung»<br />

in die Pose des Toten zu bringen, wobei einige Bildbereiche<br />

scharf, andere dagegen verschwommen sind. Diese Toten ruhen<br />

nicht. Die Mumie erwacht zum Leben. Und so schrieb Yves Badetz,<br />

Kurator des Musée d’Orsay, im Jahre 2009 über die Künstlerin, dass<br />

sie «mit Totem Lebendiges geschaffen hat, in Anlehnung an die lyrischen<br />

Akzente von Francis Bacon, auf der Suche nach dem Wesentlichen,<br />

das unsere gesammelte Aufmerksamkeit verdient».<br />

In Wirklichkeit aber leugnete Sophie Zenon die Existenz der Mumie,<br />

indem sie sich auf die Zeit in ihrer rein menschlichen Form bezieht.<br />

Indem sie ihre Bilder auf Hochglanzpapier abzieht, entscheidet<br />

sie sich für die Moderne und stellt den sozialen Status des Verstorbenen<br />

wieder in den Vordergrund. Indem sie Farbe und Schwingung<br />

durch einen federleichten Impuls in das Bild bringt, der «die<br />

Bildschärfe nicht beeinträchtigt, während andere Bereiche wie von<br />

Emotion bewegt zittern», wird der Gegenstand der Bilder von Sophie<br />

Zenon mit einer ganzen Reihe von versteckten Sinnelementen bereichert.<br />

Sie erweckt auf ihre Weise die Mumien der Katakomben des<br />

Kapuzinerklosters von Palermo zum Leben, genau wie die Toten des<br />

Friedhofs Cimetière des Fontanelles und die der Katakomben von San<br />

Gaudioso in Neapel.<br />

<strong>Das</strong> gilt ebenso für den letzten Abschnitt der Ausstellung, der den<br />

Namen Derniers Portraits (Letzte Portraits) trägt. Es sind Portraitaufnahmen<br />

von Verstorbenen, aufgenommen in Bestattungsinstituten,<br />

in Anlehnung an die frühere Gepflogenheit, den Verstorbenen auf<br />

seinem Totenbett oder im Sarg zu portraitieren. Ihr Altarbild mit drei<br />

Ebenen ist eine Hommage an das im Kunstmuseum Basel ausgestellte<br />

berühmte Gemälde Holbeins d.J. Der tote Christus im Grabe. Die Übereinanderstapelung<br />

der Leichname wirkt wie die vertikale Anordnung<br />

der Gräber in einem modernen Kolumbarium, aber auch in einigen<br />

Friedhöfen wie beispielsweise dem Jüdischen Friedhof von Prag.<br />

*Gérard Cahn ist Vorsitzender des Künstlerischen Komitees<br />

Bientôt le métal entre nous sera changé en or<br />

Bald wird das Metall zwischen uns in Gold verwandelt – Benoît Maire<br />

Benoît Maire<br />

15.09.2011 – 13.11.2011<br />

La Kunsthalle Mulhouse, Mulhouse/F<br />

www.kunsthallemulhouse.com<br />

Der in la Kunsthalle Mulhouse mit dem Künstler Benoît Maire<br />

gestartete Ausstellungszyklus konzentriert sich auf die Frage<br />

des Wissens – des Wissens <strong>als</strong> zu entstellende Form und<br />

Struktur, oft ein fremdes Wissen (ohne Zusammenhang mit der<br />

Kunst), vielschichtig und theoretisch (Wissenschaft, Philosophie,<br />

Architektur usw.), das man sich aneignen muss. Ein entblösstes,<br />

ausgeplündertes Wissen: An sich ist dessen Quelle nicht mehr von<br />

Bedeutung – es ist allein in Bezug auf Verwandlungen und auf Metabolismen<br />

von Wert, in dem, was man aus ihm macht, in einem Verhältnis<br />

von Wechselbeziehung, Transaktion und Übersetzung.<br />

<strong>Das</strong> Wissen hat sich unbestreitbar verwandelt, von seiner Bildung<br />

bis zu seiner Übertragung und seiner Bewahrung; es ist – durch das<br />

Internet – unrein geworden, da offen. F<strong>als</strong>ch erlernt, f<strong>als</strong>ch verstanden,<br />

regeneriert es sich in Lücken annähernder Schätzungen und<br />

Fehlern: Wie hinterfragen Künstler das Koproduzieren und die Übertragung<br />

des Wissens, wenn sie die Strukturen verderben und dabei<br />

auf neuartige Weise Formen und Raum gestalten ?<br />

Benoît Maire stellt mit Beständigkeit eine einfache Frage: Kann die<br />

Theorie eine Form sein? Seine Ausstellung soll weder <strong>als</strong> Momentaufnahme<br />

noch wie eine Vorstellung (Rückschau) aufgefasst werden,<br />

sie setzt sich in einer Bahn (die des Künstlers) und in einer Betrachtung<br />

(die des Kurators) fest. Die Ausstellung wird <strong>als</strong> eine Struktur<br />

zum Spielen verstanden, die in räumlicher und zeitlicher Dimension<br />

wahrnehmbar ist.<br />

Die Ausstellung ist ein Werkzeug, mit dem der Zuschauer etwas<br />

anstellen kann. Was wirklich geschieht, ist anderswo, genauso wie<br />

die Gegenstände in der Ausstellung Zeichen von etwas anderem sind.<br />

Motive erscheinen immer wieder in den unterschiedlichen Räumen,<br />

von Vincent Honoré*<br />

Formen ändern ihren Status vom Metaphorischen zum Funktionellen;<br />

vom Gegenstand zum Werk usw. Die Installationen zeugen von einem<br />

weiten und präzisen Wissensspektrum, von der Kinogeschichte zur<br />

Philosophie, über die Mythologie hin zur modernen Kunst. Aber die<br />

(in der Ausstellung nicht präsenten) Quellen sind nicht das Wesentliche.<br />

Es ist das Spiel, die Beziehung des Zuschauers zum Projekt und<br />

der wirkende Metabolismus: Wie kann man diese Gegenstände anders<br />

erfassen? Wie kann man die Gegenstände frei verstehen, wenn<br />

man – wahlweise – einen philosophischen, handwerklichen oder mythologischen<br />

Wortschatz benutzt. Wie kann man erreichen, dass die<br />

von Maire gewebte metonymische Kette eine Bedeutung annimmt?<br />

Diese Ausstellung ist das erste Kapitel einer Reflexion, die den<br />

Autor dieses Textes in seiner Funktion <strong>als</strong> Kurator an der Kunsthalle<br />

Mulhouse begleiten wird. Aus dieser Reflexion heraus wird sich ein<br />

Programm entwickeln, das über ein Jahr verteilt mit drei Ausstellungen<br />

und einem Buch realisiert wird.<br />

Jenseits der allgemeinen Thematik zielt diese Reflexion darauf<br />

ab, eine neue und globale Dynamik der zeitgenössischen Kultur<br />

und des künstlerischen Schaffens zu erforschen, abzugrenzen<br />

und geschichtlich einzuordnen: ihre förmliche Beziehung,<br />

«Wechselbeziehung» – respektlos gegenüber den bisherigen Kenntnissen<br />

– und ihr Vehältnis zur Gemeinschaftsproduktion. Diese drei<br />

Ausstellungen sowie das Buch werden keine Schlussfolgerungen liefern.<br />

Sie werden sich vielmehr den Bewegungen anpassen. Zur Kenntnis<br />

nehmen bedeutet: Position annehmen.<br />

*Vincent Honoré ist Kurator der Ausstellung<br />

<strong>Artinside</strong> und Kurator der Ausstellung<br />

<strong>Artinside</strong><br />

Sophie Zenon, Diego Longobardo, magistrat, San Gaudioso, Naples, 2010<br />

Weitere Ausstellung<br />

im Espace Fernet Branca<br />

Jean-Paul Phillipe<br />

Innere Archäologien<br />

bis 11. 12.2011<br />

Benoît Maire, Le menteur, 2011<br />

35


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Galerien in der Region Basel<br />

Von Bartha Collection<br />

Terry Haggerty, infinite mask, 2011,<br />

acrylic on canvas, 200 x 170 cm<br />

Courtesy von Bartha<br />

Mark Tobey, Ohne Titel, 1968<br />

Gouache auf schwarzem Papier<br />

28,5 x 23,8 cm<br />

VON BARTHA COLLECTION<br />

Schertlingasse 16, Basel<br />

+41.61.271 63 84<br />

www.vonbartha.com<br />

VON BARTHA GARAGE<br />

Kannenfeldplatz 6, Basel<br />

+41.61.322 10 00<br />

www.vonbartha.com<br />

TERRY HAGGERTY<br />

protrusions and areas of concern<br />

06.09.2011 – 05.11.2011<br />

CARZANIGA<br />

Gemsberg 8, Basel<br />

+41.61.264 30 30<br />

www.carzaniga.ch<br />

CHRISTOPHER LEHMPFUHL<br />

MARK TOBEY<br />

20.08.2011 – 15.10.2011<br />

03.09.2011: Spezialapéro 17–20h<br />

Claudia Desgranges, Chroma.<br />

Acryl auf Aluminium, 140 x 140 cm<br />

Foto Jürgen Findeisen, 2011<br />

Ursula Pfister, Säulen im Raum, 2011,<br />

Acryl auf Folien, max 145 x 21 cm<br />

Foto Thomas Gerber<br />

GRAF & SCHELBLE<br />

Spalenvorstadt 14, Basel<br />

+41.61.261 09 11<br />

www.grafschelble.ch<br />

CLAUDIA DESGRANGES<br />

Frozen Times<br />

03.09.2011 – 05.11.2011<br />

HEINRICH GOHL<br />

Waldfarben. Fotografie<br />

25.11.2011 – 18.02.2012<br />

Vernissage: 25.11.2011, 18–21h<br />

15.10.2011 – 29.10.2011:<br />

Galerie geschlossen<br />

HENZE & KETTERER<br />

& TRIEBOLD<br />

Wettsteinstr. 4, 4125 Riehen<br />

+41.61.641 77 77<br />

www.henze-ketterer-triebold.ch<br />

ROBERT KLÜMPEN<br />

Alles wird gut.<br />

03.09.2011 – 10.12.2011<br />

Vernissage: 03.09.2011<br />

12–20h<br />

URSULA HUBER<br />

Hardstrasse 102, Basel<br />

+41.79.235 89 59<br />

www.galerieuhuber.ch<br />

URSULA PFISTER<br />

zeichen setzen<br />

27.08.2011 – 01.10.2011<br />

GIDO WIEDERKEHR<br />

noch nie gezeigte werke<br />

13.11.2011 – 10.12.2011<br />

Günther Holder, F 007», 2011,<br />

Leimholz, Öl- und Lackfarbe, 26×28×13 cm<br />

Werner von Mutzenbecher, Venus, gespiegelt (nach Cranach),2010/2011<br />

200 cm x 130 cm, Acryl auf Baumwolle<br />

Michael Voss, Ana Garcia, 2004<br />

Oil on Canvas 36 x 30 cm<br />

KATHARINA KROHN<br />

Grenzacherstr. 5, Basel<br />

+41.61.693 44 05<br />

www.galerie-katharina-krohn.ch<br />

GÜNTHER HOLDER<br />

Neue Freunde<br />

03.09.2011 – 08.11.2011<br />

Vernissage: 03.09.2011<br />

GISÈLE LINDER<br />

Elisabethenstrasse 54, Basel<br />

+41.61.272 83 77<br />

www.galerielinder.ch<br />

WERNER VON MUTZENBECHER<br />

ZeitRäume<br />

03.09.2011 – 22.10.2011<br />

MARIA ELENA GONZáLEZ<br />

02.11.2011 – 17.12.2011<br />

MITART<br />

Reichensteinerstrasse 29, Basel<br />

+41.61.692 90 20<br />

www.mitart-gallery.com<br />

LAEL MARSHALL . NYC<br />

MICHAEL VOSS . NYC<br />

this quiet commotion<br />

04.09.2011 – 01.10.2011<br />

Vernissage 03.09.2011, 17–20h<br />

GIDO WIEDERKEHR<br />

die zeit im raum<br />

26.10.2011 – 26.11.2011<br />

malerei aus neuer periode<br />

Vernissage: 26.10.2011 18–20h<br />

seasonopening<br />

SamStag, 3. September, 17 – 20 H<br />

Roman Signer, Stiefel mit Kanone, 2011<br />

Courtesy STAMPA Basel, © Roman Signer. Foto: Tomasz Rogowiec<br />

Luciano Castelli, Atlantic Bar, Montmartre, Paris, 1994<br />

Kunstharz auf Leinwand, 100 x 60 cm<br />

Leiko Ikemura, Stehende 1997<br />

Bronze patiniert, 70 x 31 x 31 cm<br />

STAMPA<br />

Spalenberg 2, Basel<br />

+41.61.261 79 10<br />

www.stampa-galerie.ch<br />

ROMAN SIGNER<br />

Skulptur<br />

03.09.2011 – 05.11.2011<br />

Vernissage: 03.09.2011<br />

17–20h<br />

DANIEL BLAISE THORENS<br />

Aeschenvorstadt 15, Basel<br />

+41. 61. 271 72 11<br />

www.thorens-gallery.com<br />

LUCIANO CASTELLI<br />

30.09.2011 – 22.10.2011<br />

TONY WUETHRICH<br />

Vogesenstrasse 29, Basel<br />

+41.61.321 91 92<br />

www.tony-wuethrich.com<br />

LEIKO IKEMURA<br />

Zeichnungen und Skulpturen<br />

1981–2011<br />

03.09.2011 – 22.10.2011<br />

MARKUS GADIENT<br />

Neue Werke<br />

November 2011 – Januar 2012<br />

In 16 basler galerien: Vernissagen, Apéros, Events,<br />

Künstlergespräche, Lesungen etc.<br />

Kostenloser Shuttlebus-Service zwischen den galerien.<br />

anschliessend galeristenfest im DON CamILLO (essen) und im SUD (barbetrieb / DJ), burgweg 7<br />

(ehem<strong>als</strong> brauerei Warteck).<br />

VereIN gaLerIeN IN baSeL – WWW.KUNStINbaSeL.CH


38<br />

Bedeutende Ausstellungen ausserhalb der Region Basel<br />

Aarau | Kunsthaus<br />

Dieter Roth – Selbste<br />

In mannigfacher Weise und in allen<br />

Medien kreist das Schaffen des grossen<br />

Künstlers Dieter Roth immer wieder<br />

um das Selbst. Eine Sonderausstellung<br />

im Aargauer Kunsthaus versammelt<br />

nun seine Selbstbildnisse aus allen<br />

Schaffenszeiten.<br />

bis 06.11.2011<br />

www.aargauerkunsthaus.ch<br />

Bern | Kunstmuseum<br />

Amiet. Freude meines Lebens –<br />

Sammlung Eduard Gerber<br />

bis 15.01.2012<br />

www.kunstmuseumbern.ch<br />

Solothurn | Kunstmuseum<br />

Science & Fiction – Künstlerische<br />

Praxis im Dialog mit den<br />

Wissenschaften<br />

Erstm<strong>als</strong> wird diesem Thema in einem<br />

Schweizer Museum eine Ausstellung<br />

gewidmet. Science & Fiction möchte<br />

zeigen, wie Künstlerinnen und Künstler<br />

die Wissenschaft <strong>als</strong> eine Möglichkeit<br />

der Welterklärung von ihrem<br />

eigenen Standpunkt aus befragen und<br />

reflektieren und ihr die künstlerische<br />

Praxis <strong>als</strong> Modell und Möglichkeit der<br />

Wissensproduktion an die Seite stellen.<br />

bis 06.11.2011<br />

www.kunstmuseum-so.ch<br />

St. Gallen | Kunstmuseum<br />

Back to the Future<br />

Zurück in die Zukunft, so der Titel der<br />

erfolgreichen Hollywood-Filmtrilogie,<br />

steht programmatisch für die Tätigkeit<br />

des Kunstmuseums St.Gallen: Die<br />

Ausstellungen fühlen künstlerisch den<br />

Puls der Zeit. <strong>Das</strong> findet in der Sammlung<br />

seinen Niederschlag, ist es doch<br />

eine Kernaufgabe des Museums, signifikante<br />

Kunstwerke für die Nachwelt<br />

zu sichern. Die Ausstellung präsentiert<br />

ausgewählte Neuerwerbungen der<br />

jüngeren Vergangenheit.<br />

bis 30.10.2011<br />

www.kunstmuseumsg.ch<br />

Thun | Kunstmuseum<br />

Davide Cascio und Peter<br />

Stämpfli – James Bond & Pin-Ups<br />

Die Ausstellung verbindet zwei Künstlergenerationen,<br />

die beide der Pop-Art<br />

auf eigene Art und Weise verpflichtet<br />

sind. Peter Stämpfli hat <strong>als</strong> Schweizer<br />

Pop-Art-Künstler international Karriere<br />

gemacht. Davide Cascio (geb. 1976<br />

in Lugano) schöpft aus der Ästhetik<br />

der Pop-Art der 1960er- und 1970er-<br />

Jahre und sondiert Vergangenheit und<br />

Gegenwart nach Architektur-, Design-,<br />

Literatur- und Gesellschaftsentwürfen<br />

mit utopischem Potenzial.<br />

24.09.2011 bis 20.11.2011<br />

www.kunstmuseumthun.ch<br />

Winterthur | Fotomuseum<br />

Shirana Shahbazi –<br />

Much like Zero<br />

03.09.2011 bis 13.11.2011<br />

www.fotomuseum.ch<br />

Winterthur | Kunstmuseum<br />

Die ersten Jahre –<br />

Kunst der Nachkriegszeit<br />

bis 20.11.2011<br />

www.kmw.ch<br />

Zürich | Kunsthaus<br />

The Nahmad Collection<br />

In der zweiten Generation sammelt<br />

die in Monaco ansässige und weit verzweigte<br />

Familie Nahmad grosse Kunst,<br />

und nicht selten tauchte ihr Name bei<br />

den spektakulären Kunstauktionen der<br />

letzten Jahre auf. Exklusiv und zum<br />

ersten Mal überhaupt werden hundert<br />

Meisterwerke dieser wohl einzigartigen<br />

Privatsammlung im Kunsthaus Zürich<br />

gemeinsam zu sehen sein.<br />

21.10.2011 bis 15.01.2012<br />

www.kunsthaus.ch<br />

Amsterdam | Hermitage<br />

Rubens, Van Dyck & Jordaens<br />

– Flemish paintings from the<br />

Hermitage<br />

17.09.2011 bis 16.03.2012<br />

www.hermitage.nl<br />

Amsterdam | Rijksmuseum<br />

Rembrandt und Degas<br />

Obwohl der Einfluss Rembrandts auf<br />

den französischen Impressionisten<br />

Edgar Degas (1834–1917) bekanntermassen<br />

gross war, wurde diese Beziehung<br />

bisher noch nie in einer Ausstellung<br />

thematisiert. <strong>Das</strong> Rijksmuseum<br />

präsentiert unter anderem eine Serie<br />

von Selbstporträts von Rembrandt<br />

(Bild links) und Degas (rechts) aus ihrer<br />

frühesten Schaffensphase.<br />

bis 23.10.2011<br />

www.rijksmuseum.nl<br />

Amsterdam | Van Gogh Museum<br />

Schlafzimmer-Geheimnisse<br />

<strong>Das</strong> Schlafzimmer von van Gogh ist eines<br />

der berühmtesten Bilder des niederländischen<br />

Malers. <strong>Das</strong> Van-Gogh-<br />

Museum hat das bedeutende Werk<br />

restauriert und zeigt den Vorgang in<br />

einer eigenen Ausstellung. Auf der<br />

Internetseite des Museums können<br />

die Veränderungen der Restauration in<br />

einem halbminütigen Film nachvollzogen<br />

werden.<br />

bis 15.01.2012<br />

www.vangoghmuseum.nl<br />

Berlin | Deutsche Guggenheim<br />

Once Upon a Time<br />

Mit der Frage, wie man heute mittels<br />

Videokunst fantastische Geschichten<br />

und moderne Märchen erzählen<br />

kann, beschäftigt sich Once Upon a<br />

Time. Anhand von Arbeiten aus der<br />

Sammlung des Museums untersucht<br />

die Ausstellung, wie zeitgenössische<br />

Video-Künstler Motive und Erzähltechniken<br />

aus Mythen, Fabeln und Märchen<br />

adaptieren, um aktuelle gesellschaftliche<br />

Phänomene oder Ereignisse der<br />

jüngeren Geschichte zu reflektieren.<br />

bis 09.10.2011<br />

www.deutsche-guggenheim.de<br />

Berlin | Martin-Gropius-Bau<br />

Ai Weiwei in New York –<br />

Fotografien 1983–1993<br />

Der Martin-Gropius-Bau zeigt erstm<strong>als</strong><br />

in Deutschland über 220 Fotografien<br />

aus der Zeit, die der chinesische<br />

Künstler Ai Weiwei von 1983 bis 1993<br />

in New York verbrachte. Über 10 000<br />

Aufnahmen machte Ai während seiner<br />

New Yorker Zeit. Für den jungen Ai, geboren<br />

1957, war der lange Aufenthalt in<br />

den USA stilprägend für seine gesamte<br />

künstlerische Laufbahn.<br />

15.10.2011 bis 18.03.2012<br />

www.berlinerfestspiele.de<br />

Dieter Roth/Richard Hamilton, Interfaces 15−16, 1977−1978 | Pascal Schwaighofer, Atlas (Theatrum Orbis Terrarum), 2009–2010 | Henri Matisse, Portrait au manteau<br />

bleu, 1935 | Rembrandt, Selbstporträt <strong>als</strong> junger Mann, ca. 1628–29 |Edgar Degas, Selbstporträt, 1857–58 | Vincent van Gogh, <strong>Das</strong> Schlafzimmer, 1888<br />

Berlin | Hamburger Bahnhof<br />

Tomás Saraceno – Cloud Cities<br />

Tomás Saraceno sprengt mit seinen<br />

Installationen die traditionellen Auffassungen<br />

von Ort, Zeit, Erdanziehung<br />

und traditionelle Vorstellungen von<br />

Architektur. Seine Werke sind utopisch<br />

und laden zum Mitwirken ein, sie<br />

nähern den Himmel und die Erde an,<br />

Gärten sind in der Luft angesiedelt und<br />

Besucher können ihren Traum vom<br />

Fliegen verwirklichen. Er orientiert<br />

sich an Seifenblasen und der ungeheuren<br />

Stärke und Flexibilität von<br />

Spinnweben.<br />

15.09.2011 bis 15.01.2012<br />

www.hamburgerbahnhof.de<br />

Bregenz | Kunsthaus<br />

Ai Weiwei – Art / Architecture<br />

Die Ausstellung konzentriert sich auf<br />

die exemplarischen Architekturkooperationen<br />

Ai Weiweis, die mit anderen<br />

Architekturbüros entwickelt wurden.<br />

Dramaturgisch ist die Präsentation<br />

so aufgebaut, dass sie mit Architekturmodellen,<br />

Plänen, Fotografien und<br />

Videodokumentationen zu konkreten<br />

Bauvorhaben beginnt und dann zunehmend<br />

abstrakter wird.<br />

bis 16.10.2011<br />

www.kunsthaus-bregenz.at<br />

Düsseldorf | K21<br />

Big Picture – Orte / Projektionen<br />

Big Picture ist der Titel einer Arbeit<br />

des jung verstorbenen kalifornischen<br />

Künstlers Jason Rhoades (1965–2006),<br />

«big picture» meint aber auch «die<br />

grosse Übersicht». Wenn Rhoades in<br />

ironischer Verkehrung einen grossen<br />

Garten auf einem kleinen Flatscreen<br />

zeigt, gibt das den Takt vor für eine<br />

Ausstellung von Film- und Video-Installationen,<br />

die die unterschiedlichen<br />

Wirkungsweisen kinematografischer<br />

Installationen vor Augen führen.<br />

bis 20.11.2011<br />

www.kunstsammlung.de<br />

Frankfurt | Schirn-Kunsthalle<br />

Erró. Porträt und Landschaft<br />

Der isländische Künstler Erró zählt<br />

zu den grossen Einzelgängern in der<br />

Kunst des 20. Jahrhunderts. In seinen<br />

Collagen kombiniert er malerisch<br />

reproduzierte Bildvorlagen aus unterschiedlichen<br />

populären Quellen zu<br />

vielsagenden, häufig verstörenden Tableaus.<br />

Die Ausstellung zeigt Errós Serie<br />

Scapes sowie erstm<strong>als</strong> den gesamten,<br />

1968 entstandenen Zyklus der Monster.<br />

In dieser Serie stellt der Künstler den<br />

offiziellen Konterfeis Prominenter ein<br />

zweites, monströs verzerrtes Gesicht<br />

gegenüber.<br />

06.10.2011 bis 08.01.2012<br />

www.schirn-kunsthalle.de<br />

Frankfurt | Städel<br />

Beckmann und Amerika<br />

Mit Beckmann & Amerika wird dem<br />

Spätwerk des europäischen Malers eine<br />

grosse Ausstellung gewidmet. Leihgaben<br />

aus internationalen privaten- und<br />

öffentlichen Sammlungen – seine für<br />

Amerika geschaffene Lithografienfolge<br />

Day and Dream, meisterhafte Zeichnungen,<br />

ausdrucksstarke Gemälde,<br />

darunter allein drei seiner bedeutenden<br />

Triptychen aus Washington und<br />

New York, zeigen das weite Spektrum<br />

seiner Bildwelten.<br />

07.10.2011 bis 08.01.2012<br />

www.staedelmuseum.de<br />

Leipzig | Museum der<br />

bildenden Künste<br />

Max Beckmann – von Angesicht<br />

zu Angesicht<br />

Die Ausstellung zeigt zum einen eine<br />

klassische Porträtgalerie, ein Who is<br />

who in Beckmanns Leben, zum anderen<br />

ebenso Bilder, in die der Künstler Porträts<br />

integriert hat, wobei er Familie<br />

und Freunde mit Rollen in seinem<br />

allegorischen Welttheater ausstattet.<br />

bis 22.01.2012<br />

www.mdbk.de<br />

London | Tate Modern<br />

Gerhard Richter: Panorama<br />

06.10.2011 bis 08.01.2012<br />

www.tate.org.uk/modern<br />

München | Haus der Kunst<br />

Carlo Mollino –<br />

maniera moderna<br />

Maniera moderna widmet sich dem<br />

facettenreichen Werk des italienischen<br />

Architekten, Designers und Fotografen<br />

Carlo Mollino. In Mollinos Fotografien<br />

und Interieurs der 1930er-Jahre sind<br />

surrealistische Wurzeln spürbar, die<br />

sich bis in sein Spätwerk im eleganten<br />

Teatro Regio und den inszenierten<br />

erotischen Polaroids fortsetzen.<br />

16.09.2011 bis 08.01.2012<br />

www.hausderkunst.de<br />

München | Pinakothek der<br />

Moderne<br />

Donald Judd – A good Chair is a<br />

good Chair<br />

Die Ausstellung zeigt eine konzentrierte<br />

Auswahl der von Judd konzipierten<br />

Möbel, darunter auch Prototypen und<br />

frühe, vom Künstler selbst gebaute<br />

Stücke für den eigenen Gebrauch, die<br />

bisher nur selten ausserhalb von Judds<br />

Wohnorten in New York und Marfa/<br />

Texas zu sehen waren.<br />

bis 09.10.2011<br />

www.pinakothek-der-moderne.de<br />

Tomás Saraceno, Observatory/Air-Port-City, Hayward Gallery, London, 2008 | Erró, Monster, 1968 | Max Beckmann, Argonauten, 1949–50 | Donald Judd, Hocker, 1992<br />

<strong>Artinside</strong> im Abonnement <strong>Das</strong> Magazin zu den Ausstellungen in der Region Basel – drei Mal im<br />

Jahr in Ihrem Briefkasten.<br />

<strong>Artinside</strong> Ausstellungen<br />

Chaïm Soutine, Le canard sur fond bleu, 1925<br />

Morris Louis, Omega IV, 1959/60<br />

Bitte schicken Sie ein <strong>Artinside</strong>-Abo an folgende Adresse:<br />

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Lieferadresse: Rechnungsadresse (bei Geschenkabonnement):<br />

Name<br />

Vorname<br />

Strasse | Nr.<br />

PLZ | Ort<br />

in<br />

der Region Basel<br />

Ausgabe Frühling 2008<br />

Soutine und die Moderne<br />

16.03.2008 – 06.07.2008<br />

Soutine und die Moderne<br />

Kunstmuseum Basel<br />

16.03.2008 – 06.07.2008<br />

Kunstmuseum Basel<br />

Action Painting<br />

27.01.2008 – 12.05.2008<br />

Action Painting<br />

Fondation Beyeler, Riehen<br />

27.01.2008 – 12.05.2008<br />

Fondation Beyeler, Riehen<br />

Hannah Höch<br />

Aller Anfang ist DADA!<br />

Hannah Höch<br />

16.01.2008 – 04.05.2008<br />

Aller Anfang ist DADA!<br />

Museum Tinguely Basel<br />

16.01.2008 – 04.05.2008<br />

Museum Tinguely Basel<br />

Miriam Cahn<br />

Malerei, Zeichnungen<br />

Miriam Cahn<br />

03.05.2008 – 26.10.2008<br />

Malerei, Zeichnungen<br />

Kloster Schönthal<br />

03.05.2008 – 26.10.2008<br />

Kloster Schönthal<br />

Gerhard Richter<br />

Bilder aus privaten<br />

Gerhard Richter<br />

Sammlungen<br />

Bilder aus privaten<br />

19.01.2008 – 27.04.2008<br />

Sammlungen<br />

Museum Frieder Burda<br />

19.01.2008 – 27.04.2008<br />

Museum Frieder Burda<br />

Leben unter dem Halbmond<br />

Die Wohnkulturen der<br />

Leben unter dem Halbmond<br />

arabischen Welt<br />

Die Wohnkulturen der<br />

23.02.2008 – 31.08.2008<br />

arabischen Welt<br />

Vitra Design Museum,<br />

23.02.2008 – 31.08.2008<br />

Weil am Rhein/D<br />

Vitra Design Museum,<br />

Weil am Rhein/D<br />

<strong>Artinside</strong> Ausstellungen<br />

Antoine Zgraggen, Der grosse Hammer, Museum Tinguely<br />

in<br />

der Region Basel<br />

Ausgabe Sommer 2008<br />

Kunstmaschinen –<br />

Maschinenkunst<br />

<strong>Das</strong> Museum <strong>als</strong><br />

Produktionshalle<br />

05.03.2008 – 29.06.2008<br />

Museum Tinguely Basel<br />

Fernand Léger<br />

Paris – New York<br />

01.06.2008 – 07.09.2008<br />

Fondation Beyeler<br />

Soutine und die Moderne<br />

16.03.2008 – 06.07.2008<br />

Kunstmuseum Basel<br />

Sculpture at Schoenthal<br />

im Kloster Schoenthal<br />

Miriam Cahn<br />

04.05.2008 – 26.10.2008<br />

CH-4438 Langenbruck<br />

Die Skulptur der Maler –<br />

Malerei und Plastik<br />

im Dialog<br />

05.07.2008 – 26.10.2008<br />

Museum Frieder Burda<br />

Baden-Baden/D<br />

Günther Grass<br />

Aquarelle, Zeichnungen<br />

und Skulpturen<br />

10.04.2008 – 21.09.2008<br />

Forum Würth Arlesheim<br />

DUBAI NEXT<br />

05.06.2008 – 14.09.2008<br />

Vitra Design Museum<br />

Weil am Rhein/D<br />

<strong>Artinside</strong><br />

Ausstellungen in der<br />

Region Basel<br />

Ausgabe Frühling 2006<br />

Hans Holbein d. J.<br />

Die Jahre in Basel<br />

1515 bis 1532<br />

01.04. – 02.07.2006<br />

Kunstmuseum Basel<br />

Henri Matisse<br />

Figur Farbe Raum<br />

19.03. – 09.07.2006<br />

Fondation Beyeler<br />

Eva Aeppli<br />

«Livres de vie»<br />

25.01. – 30.04.2006<br />

Museum Tinguely Basel<br />

Joe Colombo<br />

Die Erfindung der Zukunft<br />

21.01. – 10.09.2006<br />

Vitra Design Museum<br />

Neue Malerei<br />

Erwerbungen 2002-2006<br />

25.02. – 25.06.2006<br />

Museum Frieder Burda<br />

Atmosphäre<br />

und Ausdruck<br />

12.11.2005 – 23.04.2006<br />

Forum Würth Arlesheim<br />

Die drei Ausgaben kosten:<br />

CHF 18.– in der Schweiz und Euro 18.– im EU-Raum<br />

Hinweis für Abonnenten der Basler Zeitung: <strong>Das</strong> Magazin wird der<br />

BaZ kostenlos beigelegt.<br />

per Internet: www.artinside.ch<br />

oder Talon einsenden an: Lauftext | <strong>Museumsmagazin</strong> <strong>Artinside</strong><br />

Oberwilerstr. 69 | CH–4054 Basel<br />

Name<br />

Vorname<br />

Strasse | Nr.<br />

PLZ | Ort<br />

39


40<br />

Fondation Beyeler<br />

Baselstrasse 101, CH-4125 Riehen<br />

Tel +41 61 645 97 00<br />

Fax +41 61 645 97 19<br />

fondation@fondationbeyeler.ch<br />

www.fondationbeyeler.ch<br />

Öffnungszeiten. Mo–So 10–18 Uhr,<br />

Mi 10–20 Uhr.<br />

Eintrittspreise.<br />

Erwachsene CHF 25.–<br />

IV/Gruppen ab 20 Pers. CHF 20.–<br />

Studenten bis 30 Jahre CHF 12.–<br />

Jugendliche 11–19 Jahre CHF 6.–<br />

Familienpass CHF 50.–<br />

Jeden Montag von 10 bis 18 Uhr<br />

und mittwochs von 17 bis 20 Uhr<br />

vergüns tigte Eintrittspreise.<br />

Führungen. Von Dienstag bis<br />

Sonntag öffentliche Überblicksführungen<br />

in deutscher Sprache.<br />

Sporadisch sonntags in französischer<br />

und englischer Sprache.<br />

Private Führungen<br />

Tel. +41 61 645 97 20.<br />

Art Club / Freunde. Für Mitglieder<br />

des «Art Clubs» und «Freunde»<br />

gelten Vorzugsbedingungen.<br />

Restaurant Berower Park.<br />

Täglich geöffnet 10–18 Uhr,<br />

Mittwoch abends geöffnet<br />

Tel +41 61 645 97 70<br />

restaurant@fondationbeyeler.ch<br />

Artshop. Tel. +41 61 645 97 56<br />

artshop@fondationbeyeler.ch<br />

Anreise. Mit Tram Nr. 6 (ab Innenstadt<br />

und Badischem Bahnhof ),<br />

Tram Nr. 2 (ab Bahnhof SBB) mit<br />

Umsteigen bei der Haltestelle<br />

«Messeplatz» auf Tram Nr. 6.<br />

Mit Bahn ab Basel SBB und Badischem<br />

Bahnhof nach Riehen<br />

Kunstmuseum Basel<br />

St. Alban-Graben 16, CH-4010 Basel<br />

Tel +41 61 206 62 62<br />

Fax +41 61 206 62 52<br />

www.kunstmuseumbasel.ch<br />

Öffnungszeiten. Di–So 10–18 Uhr,<br />

Mo geschlossen.<br />

Eintrittspreise.<br />

Ständige Sammlung KM CHF 15.–<br />

Max Beckmann CHF 21.–<br />

(inkl. ständige Sammlung)<br />

MGK CHF 12.–<br />

Kombiticket KM&MGK CHF 25.–<br />

Führungen. Tel. +41 61 206 63 00<br />

www.kunstmuseumbasel.ch<br />

Sonderveranstaltungen.<br />

Tel +41 61 206 62 56<br />

Kupferstichkabinett.<br />

St.Alban-Graben 16, Basel<br />

Tel +41 61 206 62 72<br />

Bibliothek.<br />

St. Alban-Graben 10, Basel<br />

Tel +41 61 206 62 70<br />

Shop. Postkarten, Posters, T-Shirts,<br />

Gadgets etc.<br />

Buchhandlung.<br />

St. Alban-Graben 16, Basel<br />

Tel +41 61 206 62 82<br />

www.shop.kunstmuseumbasel.ch<br />

Bistro Kunstmuseum.<br />

St. Alban-Graben 14, Basel<br />

Tel +41 61 2071 55 22<br />

Museum für<br />

Gegenwartskunst<br />

St. Alban-Rheinweg 60, Basel<br />

Tel +41 61 206 62 62<br />

Di–So 11–18 Uhr, Mo geschlossen.<br />

www.kunstmuseumbasel.ch<br />

www.elaine-mgk.ch<br />

Museum Tinguely<br />

Paul Sacher-Anlage 1, CH-4002 Basel<br />

Tel +41 61 681 93 20<br />

Fax +41 61 681 93 21<br />

infos@tinguely.ch<br />

www.tinguely.ch<br />

Öffnungszeiten. Di–So 11–18 Uhr,<br />

Mo geschlossen.<br />

Eintrittspreise.<br />

Erwachsene CHF 15.–<br />

Schüler, Studenten,<br />

Lehrlinge, AHV, IV CHF 10.–<br />

Gruppen ab 20 Personen CHF 10.–<br />

Kinder /Jugendliche bis<br />

16 Jahre in Begleitung<br />

eines Erwachsenen gratis<br />

Audioguide zur<br />

Sammlung D/F/E CHF 3.–<br />

Schulklassen. Schulklassen inkl.<br />

2 Begleitpersonen haben nach<br />

telefonischer Voranmeldung freien<br />

Eintritt: Tel +41 61 681 93 20<br />

Führungen/Kunstvermittlung.<br />

Öffentliche Führungen in deutscher<br />

Sprache So, 11.30 Uhr. Private<br />

Führungen: Tel +41 61 681 93 20.<br />

Workshops und Kinderclub:<br />

Tel +41 61 688 92 70<br />

Museumsbistro. <strong>Das</strong> Restaurant<br />

«Chez Jeannot» liegt direkt an der<br />

Rheinpromenade.<br />

Öffnungszeiten: Di–So 10.30–19 Uhr<br />

Reservationen: Tel +41 61 688 94 58<br />

Museumsshop. Der Museumsshop<br />

bietet Kataloge, Plakate und Geschenkartikel<br />

an.<br />

Anreise. Vom Bahnhof: Tram Nr. 2<br />

bis Wettsteinplatz; Bus Nr. 31 oder<br />

38 Richtung Habermatten. Vom<br />

Badischen Bahnhof: Bus Nr. 36.<br />

Autobahn: Ausfahrt Basel<br />

Wettstein<br />

Kunsthalle Basel<br />

Steinenberg 7<br />

CH-4051 Basel<br />

Tel. +41 61 206 99 00<br />

info@kunsthallebasel.ch<br />

www.kunsthallebasel.ch<br />

Öffnungszeiten.<br />

Di/Mi/Fr 11–18 Uhr<br />

Do 11–20.30 Uhr<br />

Sa/So 11–17 Uhr<br />

Eintrittspreis. CHF 10.–/6.–<br />

inkl. SAM Schweizerisches<br />

Architekturmuseum<br />

Führungen. Jeden Sonntag 12 Uhr<br />

und jeden zweiten Donnerstag<br />

18.30 Uhr<br />

Espace d'Art<br />

Contemporain,<br />

Fernet Branca,<br />

Saint-Louis/F<br />

2, rue du Ballon<br />

F-68300 Saint-Louis<br />

Tel. +33 38 969 10 77<br />

musee-fernet-branca@wanadoo.fr<br />

www.museefernetbranca.org<br />

Öffnungszeiten.<br />

Mi–So 14–19 Uhr.<br />

Mo–Di geschlossen.<br />

Eintrittspreis. Euro 6.–/5.–,<br />

Kinder unter 12 Jahren gratis<br />

Führungen. Französisch und<br />

Deutsch auf Anfrage<br />

Kunsthaus Baselland<br />

St. Jakobs-Strasse 170<br />

CH-4132 Muttenz/Basel<br />

beim Fussballstadion St. Jakob<br />

Tel. +41 61 312 83 88<br />

Fax +41 61 312 83 89<br />

office@kunsthausbaselland.ch<br />

www.kunsthausbaselland.ch<br />

Öffnungszeiten.<br />

Di/Do–So 11–17 Uhr | Mi 14–20 Uhr<br />

Mo geschlossen<br />

Eintrittspreis. CHF 7.–/5.–<br />

Führungen. Auf Anfrage<br />

La Kunsthalle Mulhouse<br />

La Fonderie/F<br />

16, rue de la Fonderie,<br />

F-68100 Mulhouse<br />

Tel +33 03 69 77 66 47<br />

kunsthalle@mulhouse.fr<br />

www.kunsthallemulhouse.com<br />

Öffnungszeiten.<br />

Mi–So 12–18 Uhr<br />

Do bis 20 Uhr<br />

Eintrittspreis. Freier Eintritt<br />

Führungen. Kostenlose Führungen<br />

Sa und So 15 Uhr, Gruppen<br />

reservieren unter +33 3 69 77 66 47<br />

Kloster Schönthal,<br />

Langenbruck/CH<br />

CH-4438 Langenbruck<br />

Tel +41 61 706 76 76<br />

mail@schoenthal.ch<br />

www.schoenthal.ch<br />

Öffnungszeiten. Fr 14–17 Uhr,<br />

Sa/So 11–18 Uhr<br />

Eintrittspreise.<br />

Erwachsene CHF 10.–<br />

Studenten/Künstler CHF 8.–<br />

Familien CHF 20.–<br />

Gruppen ab 6 CHF 8.–<br />

Die private Stiftung unterhält das<br />

Baudenkmal und die Landschaft<br />

ohne Subventionen<br />

Vitra Design Museum,<br />

Weil am Rhein/D<br />

Charles-Eames-Str. 1,<br />

D-79576 Weil am Rhein<br />

Tel +49 76 21 702 32 00<br />

info@design-museum.de<br />

www.design-museum.de<br />

Öffnungszeiten. täglich 10–18 Uhr,<br />

Eintrittspreis. Euro 8.–/6.50<br />

Führungen. Führungen durch die<br />

Ausstellung: Sa/So um 11 Uhr.<br />

Architekturführungen täglich<br />

Deutsch: 11, 13 und 15 Uhr<br />

Englisch: 12 und 14 Uhr<br />

Anreise. Mit dem Bus Nr. 55 ab Basel<br />

Claraplatz oder Bad. Bahnhof bis<br />

Haltestelle Vitra<br />

Forum Würth<br />

Arlesheim<br />

Dornwydenweg 11<br />

CH-4144 Arlesheim<br />

Tel +41 61 705 95 95<br />

Fax +41 61 705 95 96<br />

forum@wuerth-ag.ch<br />

www.forum-wuerth.ch<br />

Öffnungszeiten. Mo bis So 11–17 Uhr<br />

Eintritt. frei<br />

Führungen. Kunsthistorische<br />

Führung jeden Sonntag um 11.30<br />

Uhr<br />

Begleitprogramm. siehe<br />

www.forum-wuerth.ch<br />

Museum Frieder Burda,<br />

Baden-Baden/D<br />

Lichtentaler Allee 8b<br />

D-76530 Baden-Baden<br />

Tel +49 07221/39898-0<br />

office@museum-frieder-burda.de<br />

www.museum-frieder-burda.de<br />

Öffnungszeiten. Di bis So<br />

10–18 Uhr,<br />

Montag geschlossen.<br />

Eintrittspreis. Euro 10.–<br />

Führungen. Mi 16 Uhr | Sa, So und<br />

Feiertage 11 und 15 Uhr<br />

Bildnachweis | Titelseite: Max Beckmann, Meerlandschaft mit Agaven und altem Schloss, 1939, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie © Pro Litteris, Zürich | Bei einem Teil der Auflage Fondation Beyeler: Salvador Dalí, Traum, verursacht<br />

durch den Flug einer Biene um einen Granatapfel, eine Sekunde vor dem Erwachen, 1944, Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid, © Salvador Dalí, Gala-Salvador Dalí Foundation / 2011, ProLitteris, Zürich | S.3 Bernhard Mendes Bürgi, Foto: Martin P.<br />

Bühler |S.4 Max Beckmann, Marine (Côte d'Azur), 1930, Privatsammlung Österreich, Courtesy Galerie Kornfeld, Bern, Foto: Privatsammlung Österreich © ProLitteris, Zürich | Francis Picabia, Dresseur d'animaux, 1923, Centre Georges Pompidou,<br />

Musée national d’art moderne, Paris, Foto: © Collection Centre Pompidou, Dist. RMN / Georges Meguerditchian / 2011 ProLitteris, Zürich | Anselm Kiefer, Essence, 2011, © Anselm Kiefer, 2011, Courtesy Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Abdruck<br />

honorarfrei im Rahmen der Ausstellung, im Museum Frieder Burda in Baden-Baden | S.5 Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger, «Eldorado» im Silo (Detail), 2011 | Westfassade des zweiten Goetheanums © Vitra Design Museum, Photo: Thomas Dix, 2010<br />

| Robert Breer, Form phase IV, 1954 | Benoît Maire, Le berger, 2011, Courtesy Galerie Cortex AthleticoCourtesy | S.6 Max Beckmann, <strong>Das</strong> Nizza in Frankfurt am Main, 1921, Kunstmuseum Basel, mit einem Sonderkredit der Basler Regierung erworben,<br />

1939, Foto: Kunstmuseum Basel, Martin P. Bühler © ProLitteris, Zürich | S.7 Max Beckmann, Seelandschaft mit Pappeln, 1924, Kunsthalle Bielefeld, © ProLitteris, Zürich | S.8 Max Beckmann, Landschaft mit Vesuv, 1926, Bayerische Staatsgemäldesammlungen,<br />

Pinatkothek der Moderne, München, | S.9 Max Beckmann in Scheveningen, 1928 | S.10 Max Beckmann, Cap Martin, 1939, Leihgabe aus Privatbesitz © ProLitteris, Zürich | S.11 Max Beckmann, Promenade des Anglais in Nizza, 1947,<br />

Museum Folkwang, Essen © ProLitteris, Zürich | S.13 Louise Bourgeois © Foto: 2000 Michele Mattei | S.14 oben: Louise Bourgeois, In Respite, 1993, Galerie Karsten Greve AG, St. Moritz, Foto: Frédéric Delpech © 2011 Louise Bourgeois Trust / Pro-<br />

Litteris, Zürich | unten: Louise Bourgeois, Passage dangereux, 1997, Privatsammlung Schweiz, Foto: Peter Bellamy, © 2011, Louise Bourgeois Trust / ProLitteris, Zürich | S.15 oben: Louise Bourgeois, The Insomnia Drawings (detail), 1994-1995, Daros<br />

Collection, Foto: Christopher Burke © 2011, Louise Bourgeois Trust / ProLitteris, Zürich | mitte: Louise Bourgeois, À l'infini (detail), 2008, The Museum of Modern Art, New York, Foto: Ben Shiff © 2011, Louise Bourgeois Trust /pro Litteris, Zürich |<br />

unten: Louise Bourgeois, The Waiting Hours (detail), 2007, Collection Louise Bourgeois, Courtesy Cheim & Read and Hauser & Wirth, Foto: Christopher Burke © 2011 Louise Bourgeois Trust / Pro Litteris, Zürich | S.16 Max Ernst, L'antipape, 1941–42,<br />

The Solomon R. Guggenheim Foundation, New York, Peggy Guggenheim Collection, Venice, Foto: David Heald © The Solomon R. Guggenheim Foundation 2011, ProLitteris, Zürich | S.18 Joan Miró, Peinture (« escargot, femme, fleur, étoile »), 1934,<br />

Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid, Foto: Archivio fotográfico Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid, © 2011, Succession Miró / ProLitteris, Zürich | S.19 René Magritte, La grande guerre, 1964, Privatsammlung, Schweiz,<br />

Foto: Robert Bayer, Bildpunkt AG Münchenstein ©2011, ProLitteris, Zürich | S.20 Man Ray, Les larmes, Tränen, 1933/59, Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach, ©2011,ProLitteris, Zürich | S.22/23 Anselm Kiefer, Böhmen liegt am Meer,<br />

1995 © Anselm Kiefer, 2011, Courtesy Stiftung für Kunst und Kultur e.V., Abdruck honorarfrei im Rahmen der Ausstellung, im Museum Frieder Burda in Baden-Baden | S.24 Yael Davids, Learning to Imitate in Absentia I, 2011, © Kunsthalle Basel |<br />

<strong>Artinside</strong> S.25 Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger, «Eldorado» im Silo, 2011, Foto: Heiner Grieder | Fortsetzung: S.42<br />

<strong>Artinside</strong><br />

41


42<br />

<strong>Artinside</strong><br />

Pierre Bonnard, Le Cabinet de toilette, 1932<br />

Auguste Renoir, En été, 1868<br />

Vera Isler, Sylvie Fleury, 1994<br />

<strong>Das</strong> nächste <strong>Artinside</strong> erscheint im Januar 2012 mit diesen Themen<br />

Fondation Beyeler, 29.01.2012 – 13.05.2012<br />

Bonnard Die Fondation Beyeler widmet einem der faszinierendsten Maler der Moderne, Pierre<br />

Bonnard (03.10.1867–23.01.1947), eine Retrospektive. Als hervorragender Kolorist<br />

verfolgte er das Ziel, sämtliche Sinneseindrücke durch Farbe auszudrücken. Seine<br />

bevorzugten Sujets betrafen meist sein persönliches Umfeld. Die Ausstellung<br />

Pierre Bonnard präsentiert mit rund 60 Gemälden, aus internationalen Museen und<br />

Privatsammlungen, die berühmten Szenen von Badenden, Ansichten aus seinem Garten,<br />

Alltagsdarstellungen sowie das bunte Treiben auf den Pariser Strassen.<br />

Kunstmuseum Basel, 01.04.2012 – 12.08.2012<br />

Renoir: Zwischen Bohème und Bourgeoisie. Die frühen Jahre<br />

Auguste Renoir zählt zu den französischen Malern, die in den frühen 1870er-<br />

Jahren den Impressionismus begründet haben. Mit heller Palette, einer lockeren<br />

Pinselführung, Motiven aus dem modernen Stadtleben und des Freizeitvergnügens<br />

in der Natur schrieben er und seine Mitstreiter Kunstgeschichte. <strong>Das</strong> Kunstmuseum<br />

Basel richtet in dieser grossen Überblicksaustellung erstm<strong>als</strong> den Fokus auf das<br />

überraschend vielschichtige Frühwerk des Künstlers bis hin zu den ersten bedeutenden<br />

impressionistischen Gemälden. Renoirs wichtigstes Modell der frühen Jahre war seine<br />

Geliebte Lise Tréhot. Diese Werkgruppe bildet einen Höhepunkt der Ausstellung und<br />

zeigt die Spannweite von Renoirs erstem Schaffensjahrzehnt.<br />

Museum Tinguely, 01.02.2012 – 06.05.2012<br />

Vera Isler: Face to Face II<br />

Vera Islers Porträts der Face to Face-Serie zeichnen sich durch Intensität und<br />

Natürlichkeit aus. Es sind, wie die Künstlerin betont, «Porträts für mich allein», die<br />

ohne Assistent, ohne Kunstlicht und entsprechend ohne Ablenkung entstanden sind,<br />

und «den Menschen <strong>als</strong> Idee» fassen wollen. Sie dokumentieren ihre Begegnungen<br />

mit Künstlern und Künstlerinnen, die in «herzlicher Schweigsamkeit» stets sehr<br />

persönliche Befindlichkeiten festhalten. Sie zwingen die Porträtierten, aber auch<br />

den Betrachter zu Ruhe, Aufmerksamkeit und Aufrichtigkeit. Im Museum Tinguely<br />

sind die grossformatigen F otographien der zweiten Face to Face-Serie zu sehen, die in<br />

Zusammenarbeit mit dem Museum der Moderne Salzburg produziert wurden.<br />

Bildnachweis | S.26 Die Baustelle des ersten Goetheanums, 1914 © Dokumentation am Goetheanum, Dornach, Photo: Otto Rietmann | S.27 oben: Westfassade des zweiten Goetheanums © Vitra Design Museum, Photo: Thomas Dix, 2010 | S.27 links:<br />

Rudolf Steiner, Wandtafelzeichnung, «Je weiter sich der Mensch von der Erde entfernt», 1923, © Rudolf Steiner Archiv, Dornach | S.27 Stuhl oben: Konstantin Gric, Chair One, 2001 © Sammlung Vitra Design Museum, Foto: Andreas Sütterlin | Stuhl<br />

unten: Armlehnstuhl, Oswald Dubach zugeschrieben, ca. 1935, © Private Collection, Foto: Andreas Sütterlin | S.28 Robert Breer, (Almost) Everything goes, ohne Datum © gb Agency, Paris/ Robert Breer | S.29 Robert Breer, Filmstills aus dem Film<br />

Form Phases IV, 1954, © GP Agency, Paris, Robert Breer | S.30 Robert Breer, Filmzeichnungen für den Film Fuji, 1974, © GP Agency, Paris, Robert Breer | S.31 Robert Breer mit Self Propelled Aluminium Tanks, 1967, © GP Agency, Paris, Robert Breer |<br />

S.32 Robert Breer, Ohne Titel, ohne Datum, Technische Zeichnung, Buntstift auf Papier © GP Agency, Paris, Robert Breer | S.33 Floats beim Pepsi-Cola Pavillon auf der Weltausstellung, Osaka, Japan, 1970 © Roy Lichtenstein Foundation; Foto: Shunk-<br />

Kender | S.34 Sophie Zenon, Diego Longobardo, magistrat, San Gaudioso , Naples, 2010, Série In Case We Die | S.35 Benoît Maire, Le menteur, 2011, Courtesy Galerie Cortex Athletico | S.38 Dieter Roth / Richard Hamilton, Ausschnitt aus: Interfaces<br />

15−16, 1977−1978, Sammlung Tanner Teufen, © 2011 Dieter Roth Estate | Pascal Schwaighofer, Atlas (Theatrum Orbis Terrarum), 2009–2010, Henri Matisse, Portrait au manteau bleu, 1935, Nahmad Collection, Switzerland, © 2010 ProLitteris, Zürich<br />

| Rembrandt, Self-Portrait as a Young Man, ca. 1628-29. Alte Pinakatothek, München, Foto © bpk/Bayerische Staatsgemäldesammlungen | Edgar Degas, Self-Portrait, 1857-58, Williamstown, The Sterling and Francine Clark Art Institute, 1955.544.<br />

Foto: Michael Agee | Vincent van Gogh, <strong>Das</strong> Schlafzimmer, 1888, Van Gogh Museum, Amsterdam Observatory/Air-Port-City, Hayward Gallery, London, 2008, © Courtesy: The artist and Andersen's Contemporary, Tanya Bonakdar Gallery, pinksummer<br />

contemporary art, Foto: Courtesy Tomás Saraceno | Max Beckmann, Argonauten, 1949–50, © Pro Litteris, Zürich | Donald Judd, Hocker, 1992, Foto: Die Neue Sammlung – The International Design Museum Munich (A. Laurenzo), Donald Judd<br />

Furniture © Judd Foundation | S.42 Pierre Bonnard, Le cabinet de toilette, 1932, The Museum of Modern Art, New York. Florene May Schoenborn Bequest 1996 © 2011, ProLitteris, Zürich | Auguste Renoir, En été, 1868, Nationalgalerie, Staatliche<br />

Museen zu Berlin bpk / Jörg. P. Anders | Vera Isler, Sylvie Fleury, 1994, © Vera Isler, Pro Helvetia, Zürich 2011-12<br />

STEPHAN EICHER AND THE LOST & FOUND ORCHESTRA |<br />

KT TUNSTALL SOLO<br />

Freitag, 21. Oktober, 20 Uhr CHF 140.–/120.–/90.–<br />

OPENING NIGHT<br />

Über die musikalischen Flohmärkte dieser Welt zu<br />

streifen und Preziosen zu entdecken, ist eine Leidenschaft<br />

von Stephan Eicher. Er fand einige Musiker, mit<br />

denen er zufällig gefundene Musikstücke interpretiert.<br />

Eröffnet wird der klangvolle Abend von der mysteriösen<br />

schottischen Sängerin KT Tunstall.<br />

LIZA MINNELLI | ANNA ROSSINELLI<br />

Dienstag, 25. Oktober, 20 Uhr CHF 160.–/140.–/110.–<br />

BROADWAY<br />

Was für eine fantastische Chance für Anna Rossinelli,<br />

Broadwayluft zu schnuppern! Die Schweizer Eurovision-<br />

Finalistin trifft auf die Königin des amerikanischen<br />

Entertainments, Liza Minnelli. Ein Abend im Zeichen der<br />

Jugendlichkeit, die auch Liza in ihrem<br />

bewegten Leben beibehalten hat.<br />

KEB’ MO’ | AARON NEVILLE<br />

Sonntag, 6. November, 20 Uhr CHF 130.–/110.–/90.–<br />

THE BIG EASY<br />

Keb’ Mo’, der Blueser, und Aaron Neville, der eine spirituelle<br />

Botschaft hat, erzählen die Geschichten ihrer Leute.<br />

Geschichten aus New Orleans nach Katrina, von Freuden<br />

und Nöten. Keb’ Mo’ tut es rau und ursprünglich, Neville<br />

mit hoher F<strong>als</strong>ettstimme, beide authentisch und ehrlich.<br />

EARTH, WIND & FIRE EXPERIENCE FEAT. AL MCKAY |<br />

CHIC FEAT. NILE RODGERS<br />

Mittwoch, 9. November, 20 Uhr CHF 130.–/110.–/80.–<br />

GET FUNKY NOW<br />

Bei dieser Party kann nichts mehr schiefgehen: Zwei der<br />

stärksten amerikanischen Funk- und Discoformationen<br />

treffen aufeinander. Was fetzt mehr? «September» oder<br />

«Le Freak»? Völlig egal! An diesem legendären Dance-<br />

Abend gilt nur das Motto: Abshaken, was das Zeug hält!<br />

TOBY KEITH | STEVE EARLE & THE DUKES<br />

Samstag, 12. November, 20 Uhr CHF 130.–/110.–/80.–<br />

AVO CIGARS<br />

AMERICAN WAY OF LIFE<br />

Toby Keith und Steve Earle besingen Amerika und dessen<br />

Way of Life: Keith <strong>als</strong> vorbehaltloser Patriot und Anhänger<br />

des modernen Nashville-Stils, Steve <strong>als</strong> bärbeissiger<br />

Kritiker mit einem Hang zu Irish Folk. <strong>Das</strong> Schöne daran:<br />

Beide bezeichnen sich <strong>als</strong> treue Patrioten.<br />

WWW.AVO.CH<br />

LIZA MINNELLI<br />

STEVE EARLE<br />

PINK MARTINI | SOPHIE HUNGER<br />

Samstag, 22. Oktober, 20 Uhr CHF 120.–/100.–/80.–<br />

HURTS | NINA HAGEN<br />

TICKETS ÜBER WWW.AVO.CH ODER WWW.TICKETCORNER.CH<br />

TEL. 0900 800 800 (CHF 1.19/MIN., FESTNETZTARIF)<br />

CULT.<br />

Die Welt erklären zu wollen, würde zu weit führen. Aber<br />

man kann sie übersetzen: zum Beispiel in die heiteren<br />

Songs von Pink Martini. Oder in die berührende Lyrik von<br />

Sophie Hunger. <strong>Das</strong> Schönste daran: Beide Möglichkeiten<br />

funktionieren grossartig. Und die zwei Kultformationen<br />

harmonieren auf der Bühne.<br />

Samstag, 29. Oktober, 20 Uhr CHF 120.–/100.–/70.–<br />

AVANTGARDE<br />

Ultraschrill trifft superschick, Rebellin attackiert<br />

Anzugträger: Alien-Punkerin Nina Hagen mit neuem<br />

Rockprogramm und Synthie-Popper Hurts spielen am<br />

selben Abend auf derselben Bühne und werden zeigen,<br />

warum sich Gegensätze eben doch anziehen.<br />

LIZZ WRIGHT | RICHARD BONA & RAUL MIDÓN<br />

Montag, 7. November, 20 Uhr CHF 110.–/90.–/70.–<br />

IT’S ALL ABOUT JAZZ<br />

Lizz Wright singt keinen Jazz und auch Richard Bona und<br />

Raul Midón sind keine wirklichen Jazzer. Aber ohne Jazz<br />

ist ihre Musik nicht möglich, und sie nimmt zusätzlich<br />

alles Klingende auf, aus Afrika, Amerika, Europa und<br />

sogar Asien: aktuelle Weltmusik für Kopf und Bauch!<br />

DANIELA MERCURY | CARLINHOS BROWN<br />

Donnerstag, 10. November, 20 Uhr CHF 110.–/90.–/70.–<br />

SAMBA DO BRASIL<br />

Daniela Mercury und Carlinhos Brown stammen aus<br />

Salvador de Bahia, wo das Klima und die Musik heisser<br />

sind <strong>als</strong> anderswo in Brasilien. Sie sind Stars der Música<br />

Popular Brasileira, sie mischen Rock und Latinosounds<br />

dazu, und ihre explosive Mischung bringt jeden Saal<br />

zum Kochen!<br />

GORAN BREGOVIC WEDDING AND FUNERAL BAND |<br />

GEORGE DALARAS<br />

Sonntag, 13. November, 20 Uhr CHF 100.–/80.–/60.–<br />

BALKAN BEATS<br />

Der Gitarrist Goran Bregovic mit seiner Wedding and Funeral<br />

Band und der Barde George Dalaras kommen aus einem<br />

Teil Europas, der uns zuweilen fremd ist. Aber ihre Musik<br />

wird überall verstanden, die wilden Tänze Serbiens und<br />

die wehmütigen Lieder Griechenlands gehen direkt in Herz<br />

und Beine!<br />

21. Okt. bis 13. Nov. 2011<br />

JAN DELAY | BEVERLEY KNIGHT<br />

Montag, 24. Oktober, 20 Uhr CHF 120.–/100.–/80.–<br />

PAUL ANKA | SHARON CORR<br />

SOUL ON FIRE<br />

Black Music mit unterschiedlichen Roots. Einmal aus<br />

dem Norden Deutschlands, einmal aus dem englischen<br />

Midwest-Städtchen Wolverhampton. Mit Jan Delay und<br />

Beverley Knight treffen zwei Musiker aufeinander, die<br />

mit souligen Melodien und R&B Sound Gute-Laune-<br />

Musik verbreiten.<br />

Samstag, 5. November, 20 Uhr CHF 160.–/140.–/110.–<br />

HALL OF FAME<br />

Wohlgefühl in Reinform: Paul Anka ist der letzte echte<br />

Crooner, ein Entertainer mit 100 Millionen verkauften<br />

Alben und unzähligen Welthits wie «My Way». Sharon<br />

Corr trat mit ihrem Debüt letztes Jahr endlich aus dem<br />

Schatten der Irland-Pop-Band The Corrs und spielt nun<br />

selber die erste Geige.<br />

MIKE & THE MECHANICS | TANITA TIKARAM<br />

Dienstag, 8. November, 20 Uhr CHF 130.–/110.–/80.–<br />

LAURA PAUSINI | BLUSH<br />

GOLDEN EIGHTIES<br />

Am Anfang war Genesis. Dann kamen die Mechaniker.<br />

Bei beiden erwies sich Mike Rutherford <strong>als</strong> genialer<br />

Songschreiber und Gitarrist. Ende der 80er-Jahre begegnete<br />

er in den Charts auf eine dunkle Stimme: die von<br />

Tanita Tikaram. Höchste Zeit für ein Wiedersehen der<br />

Hitparaden-Grössen.<br />

Freitag, 11. November, 20 Uhr CHF 160.–/140.–/110.–<br />

BRAND NEW<br />

Just am Tag ihres Auftritts an der AVO SESSION Basel,<br />

am 11.11.2011, erscheint das 11. Album von Laura<br />

Pausini. <strong>Das</strong> ist mediterranes Popgefühl <strong>als</strong> Welt-premiere.<br />

Als erste Gratulanten machen die Basler Jungs<br />

von Blush ihre Aufwartung mit geschmeidigen,<br />

intelligenten Popsongs.<br />

LAURA PAUSINI


Hermès,<br />

zeitgenössisches Kunsthandwerk<br />

seit 1837.<br />

Hermès in Basel, Bern,<br />

Crans-sur-Sierre, Genf,<br />

Gstaad, Lausanne, Luzern,<br />

Lugano, St.Moritz, Zürich.<br />

Hermes.com

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