Das neuste Heft als PDF-Datei - Artinside - Das Museumsmagazin ...
Das neuste Heft als PDF-Datei - Artinside - Das Museumsmagazin ...
Das neuste Heft als PDF-Datei - Artinside - Das Museumsmagazin ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Es gibt verschiedene<br />
Formen,<br />
moderne Kunst<br />
zu unterstützen.<br />
Die Bank Sarasin engagiert sich für Gegenwartskunst,<br />
weil sie die Zukunft prägt und mit ihrem Beitrag<br />
nachhaltig mitgestaltet. Auf dem Gebiet des nachhaltigen<br />
Investierens ist die Bank Sarasin führend. Sie<br />
bietet auf Ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnittene<br />
Dienstleistungen und Anlagelösungen an.<br />
Auch <strong>als</strong> Beitrag an die Welt von morgen.<br />
Tel. 0800 727 27 46, www.sarasin.ch<br />
Nachhaltiges Schweizer Private Banking seit 1841.<br />
BASEL • ABU DHABI • BERN • DOHA • DUBAI • DUBLIN • FRANKFURT • GENF • GUERNSEY • HONGKONG • KÖLN • LONDON • LUGANO<br />
LUZERN • MANAMA •MASKAT • MUMBAI • MÜNCHEN • NEU-DELHI • NÜRNBERG • SINGAPUR • WARSCHAU • WIEN • ZÜRICH<br />
Bernhard Mendes Bürgi<br />
Roland Wetzel<br />
Liebe Kunstfreunde<br />
Max Beckmann ist berühmt <strong>als</strong> Maler der condition humaine. Er hat zugleich wie kaum ein anderer Künstler<br />
des 20. Jahrhunderts das Landschaftsbild auf herausragende und eindringliche Weise erneuert. War das<br />
Landschaftsgenre für Fauvisten wie André Derain und Henri Matisse sowie Expressionisten wie Ernst Ludwig<br />
Kirchner noch eine klare Referenz, interessierte es die Kubisten erst gar nicht mehr und diente auch bei<br />
den Pionieren der abstrakten Kunst – Wassily Kandinsky, Piet Mondrian und Kasimir Malewitsch – zwar <strong>als</strong><br />
Grundlage auf ihrem Weg zur Gegenstandslosigkeit, um dann aber obsolet zu werden. Bis zu seinem Tod<br />
in der Mitte des 20. Jahrhunderts beharrte «allein Beckmann starrköpfig auf der Lebensfähigkeit der Tradition,<br />
Naturerlebnis und Welterfahrung auch in der Moderne auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen»,<br />
so der Kunsttheoretiker und Max Beckmann-Kenner Hans Belting. Die grosse Sonderausstellung im Kunstmuseum<br />
Basel richtet nun den Blick auf das Landschaftswerk des Künstlers, dies auch in Referenz auf die<br />
Landschaftsausstellung von Vincent van Gogh, die 2009 im Kunstmuseum Basel stattgefunden hat. Zwei<br />
weitere Ausstellungen schaffen eine ideale Ergänzung und die einmalige Gelegenheit, sich umfassend mit<br />
dem Werk von Beckmann zu beschäftigen: Max Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht im Museum für<br />
bildende Künste, Leipzig sowie Beckmann & Amerika im Städel Museum, Frankfurt.<br />
Sind es bei Beckmann erinnerte Landschaftseindrücke, die zwar nicht vor Ort gemalt, aber durchaus<br />
wirklichkeitsgetreu zum Bild wurden, verwendeten die Surrealistischen, so Salvador Dali oder Max Ernst,<br />
Naturerfahrungen und Landschaftsallusionen vollends zur Gestaltung von «inneren Welten». Beckmann<br />
hatte zeitweise ein Atelier in Paris, das er wegen des ausbrechenden 2. Weltkrieges aufgeben musste. Bei<br />
allem Einzelgängertum mass er sich mit der in Paris zentrierten Avantgarde, die nun mit dem Fokus auf<br />
die surrealistische Bewegung in der Fondation Beyeler versammelt sein wird. Ergänzend ist dort auch eine<br />
kleinere Einzelpräsentation von Louise Bourgeois zu sehen, die ihre Wurzeln sowohl in Frankreich <strong>als</strong> auch<br />
im Surrealismus hat, aber nach Amerika auswanderte und dort ein sehr eigenständiges Werk kreiert hat.<br />
Zum Bereich der klassischen Moderne gehört auch das Werk von Rudolf Steiner, mehr <strong>als</strong> geistiger Inspirator,<br />
einflussreicher Theoretiker und Gründer der Anthroposophie denn <strong>als</strong> bildender Künstler. Es ist<br />
sehr verdienstvoll, dass das Vitra Design Museum eine Neuaufarbeitung dieses vielschichtigen Werkes<br />
unternimmt, dies mit besonderem Akzent auf die Architektur Steiners mit ihren organischen Formen, die<br />
in der zeitgenössischen Architekturszene erstaunliche Aktualität besitzt.<br />
Zum Thema Steiner findet eine inspirierte Vernetzung in der Kulturszene Basels statt, um über ganz<br />
unterschiedliche Aspekte seines Schaffens zu erfahren, so auch im Kunstmuseum und im Museum für Gegenwartskunst.<br />
Dort setzen wir unsere Auseinandersetzung mit jungen künstlerischen Positionen fort mit<br />
einer Ausstellung des in Los Angeles lebenden Künstlers Edgar Arceneaux. Basel hat einfach eine wunderbare<br />
Tradition, sich frühzeitig mit neuen künstlerischen Tendenzen auseinanderzusetzen. Die Kunsthalle<br />
Basel stellt das performativ geprägte Schaffen der israelischen Künstlerin Yael Davids vor; das Künstlerduo<br />
Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger schafft im Umfeld des Klosters Schönthal mittels Rückgewinnung eines<br />
Silos ein neues «Eldorado». Auch nicht verpassen darf man die Retrospektive des amerikanischen Künstlers<br />
Robert Breer im Museum Tinguely. Ich freue mich auf dieses vor allem filmisch geprägte Werk, mir<br />
bisher ziemlich unbekannt, auch auf eine Wiederbegegnung mit den materialintensiven Gemälden von<br />
Anselm Kiefer im Museum Frieder Burda in Baden-Baden.<br />
Spannende Ausstellungsbesuche wünscht Ihnen Ihr<br />
Bernhard Mendes Bürgi,<br />
Direktor Kunstmuseum<br />
editorial<br />
<strong>Artinside</strong>