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Das neuste Heft als PDF-Datei - Artinside - Das Museumsmagazin ...

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32<br />

Robert Breer<br />

Retrospektive<br />

26.10.2011 – 29.01.2012<br />

Museum Tinguely<br />

www.tinguely.ch<br />

Breer gehörte 1970 zu den vier Künstlern, die zusammen<br />

mit Billy Klüver im Zentrum der Organisation des<br />

Pepsi-Pavillons für die Weltausstellung in Osaka standen.<br />

Gemeinsam gestalteten sie den Pavillon, der <strong>als</strong><br />

Gesamtkunstwerk Skulptur, Environment sowie Licht-<br />

und Toninstallationen vereinte. <strong>Das</strong> Projekt, an dem sich<br />

schlussendlich etwa 75 Künstler und Ingenieure beteiligten,<br />

trat <strong>als</strong> interdisziplinäres Kunstwerk und <strong>als</strong> Musterbeispiel<br />

für die Zusammenarbeit von Künstlern und<br />

Technikern hervor. Die ganze Organisation oblag E.A.T.<br />

(Experiments in Art and Technology), einem Projekt, das<br />

der schwedisch-amerikanische Ingenieur Billy Klüver<br />

Mitte der 1960er-Jahre gemeinsam mit Robert Rauschenberg,<br />

Fred Waldhauer und Robert Whitman ins Leben<br />

gerufen hatte und das sich den Schnittstellen von Kunst<br />

und Technologie widmete, indem es Künstler bei der<br />

Umsetzung von Werken unterstützte.<br />

Breers Beitrag zum Pavillon waren – nebst seiner Beteiligung<br />

an der Gesamtkonzeption – sieben grosse Floats,<br />

fast zwei Meter hohe weisse Skulpturen, die sich auf der<br />

Aussenterrasse selbstständig in sehr kleiner, fast nicht<br />

wahrnehmbarer Geschwindigkeit fortbewegten. Sie gehörten<br />

zu den meistbeachteten Elementen des Pavillons.<br />

Mit ihrer langsamen Bewegung, ihrer minimalistischen<br />

Gestaltung, die durch die fast anthropomorph langsame<br />

und zufällige Bewegung auf der Fläche konterkariert<br />

wurde, und die verschiedenen Geräusche, die aus ihnen<br />

tönten, traten sie in Interaktion mit den Besuchern.<br />

Wall ist eines der spätesten Werke der Ausstellung<br />

(2009) und besteht aus einer Wandecke von etwa 3 x 4 m.<br />

Die ganze Wand bewegt sich ebenso langsam, fast nicht<br />

wahrnehmbar im Raum und verändert so kontinuierlich<br />

den sie umgebenden Raum. Und dies ist auch einer<br />

der wichtigen Aspekte der Floats: ihre Wirkung auf den<br />

Raum, die nicht nur visuell, sondern direkt körperlich<br />

ausgeführt wird.<br />

*Andres Pardey ist Kurator des Museum Tinguely<br />

In der Ausstellung im Museum Tinguely werden die Gemälde,<br />

Filme und Floats im Zusammenhang präsentiert. Somit wird ihre<br />

parallele Entwicklung besonders deutlich. Robert Breer verstarb im<br />

August 2011 während der Ausstellungsvorbereitungen in seinem<br />

Heim in Tucson, Arizona.<br />

<strong>Artinside</strong> <strong>Artinside</strong><br />

Robert Breer, Ohne Titel, ohne Datum Floats beim Pepsi-Cola-Pavillon auf der Weltausstellung, Osaka, Japan, 1970<br />

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