Das neuste Heft als PDF-Datei - Artinside - Das Museumsmagazin ...
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<strong>Artinside</strong><br />
te sich dem Film – kurzum, alles, was geeignet schien,<br />
dem Inneren, Zufälligen, Traumartigen neue Bilder und<br />
Gesichter zu entlocken, kam gerade recht und fand auf<br />
höchst kreative Weise Verwendung. Dies gilt auch für<br />
das Feld der Kunstausstellung selber, auf dem die Surrealisten<br />
auf den Spuren der Dadaisten radikal neue Möglichkeiten<br />
entwickelten und umsetzten.<br />
Der Zweite Weltkrieg war auch für die Surrealisten eine<br />
einschneidende Zäsur. Die meisten von ihnen gingen ins<br />
Exil in die USA und versuchten sich dort über Wasser zu<br />
halten und ihre Kunst weiterzuentwickeln. Dabei kamen<br />
sie auch in Kontakt mit der jungen Generation der amerikanischen<br />
Künstler. Diese – darunter namentlich Jackson<br />
Pollock – empfingen von der surrealistischen Kunst<br />
wichtige Impulse, die dann mit in ihre neue Kunst, den<br />
abstrakten Expressionismus, einflossen.<br />
In ihrer grossen Ausstellung – der ersten umfassenden<br />
in der Schweiz zum Surrealismus in Paris – präsentiert<br />
die Fondation Beyeler einen atemberaubenden Einblick<br />
in diese eigenwillige, provokative und zutiefst berührende<br />
Kunst. Hauptwerke von Salvador Dalí, Joan Miró,<br />
René Magritte, aber auch Max Ernst, Pablo Picasso, Alberto<br />
Giacometti, Man Ray, Hans Bellmer, Victor Brauner,<br />
Yves Tanguy, Meret Oppenheim und vielen anderen<br />
sind zu einem dichten visuellen Ganzen verbunden, wie<br />
es so noch nicht zu sehen war. Gezeigt werden über 200<br />
Werke, darunter bedeutende Gemälde, Skulpturen, Objekte,<br />
Zeichnungen, Schmuck, Filme und Fotografien<br />
sowie Schriftstücke von rund vierzig Künstlern und<br />
Autoren. Ebenfalls präsentiert werden zwei legendäre<br />
Privatsammlungen: die der amerikanischen Sammlerin<br />
Peggy Guggenheim sowie <strong>als</strong> Premiere die, welche in Paris<br />
Simone Collinet mit ihrem ersten Mann André Breton<br />
aufbaute.<br />
Auf diese Weise wird die Fondation Beyeler von Oktober<br />
bis Ende Januar zu einer umfassenden Schau von<br />
surrealistischen Werken. «<strong>Das</strong> Auge lebt im Urzustand»,<br />
schrieb André Breton 1928. Es klingt wie das Motto der<br />
Surrealisten, deren grossartige, wilde Schaffenskraft bis<br />
heute begeistert.<br />
*Philippe Büttner ist Kurator der Fondation Beyeler<br />
Surrealism in Paris. The Fondation Beyeler is devoting the first-ever comprehensive exhibition in Switzerland to Surrealism in<br />
Paris. Surrealism was one of the most crucial artistic (and literary) movements of the modern era and had a lasting influence on<br />
it. After emerging in Paris in 1924, the movement unfolded a worldwide impact. Influenced by the writings of Sigmund Freud and<br />
under the leadership of its chief theoretician, André Breton, the Surrealists set out to change life and society by means of a new<br />
brand of art and poetry. Tapping the unconscious mind and world of dreams was to trigger an entirely unprecedented kind of<br />
creativity. The show comprises more than 200 masterworks by Salvador Dalí, Joan Miró, René Magritte, and other Surrrealist<br />
artists. The highlights will include a presentation of the legendary Surrealist private collections amassed by Peggy Guggenheim<br />
and by Breton and his first wife, Simone Collinet. In addition to famous paintings and sculptures, objects, photographs, drawings,<br />
manuscripts, jewelry and films await discovery.<br />
Man Ray, Les larmes, 1933/59<br />
«Damit ein Kunstwerk<br />
wahrhaft unsterblich ist,<br />
muss es ganz die Grenzen des<br />
Menschlichen verlassen:<br />
der gesunde Menschenverstand<br />
und das logische Denken sind<br />
fehl am Platze.»<br />
Giorgio de Chirico<br />
Kunstwerk<br />
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