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Artinside Das Museumsmagazin der Region Basel Ausgabe ...

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Léger – Laurens<br />

Tête-à-Tête<br />

23.06.2012 – 04.11.2012<br />

Museum Frie<strong>der</strong> Burda, Baden-Baden<br />

www.museum-frie<strong>der</strong>-burda.de<br />

Fernand Léger und Henri Laurens<br />

im Museum Frie<strong>der</strong> Burda<br />

Gemälde und Skulpturen <strong>der</strong> beiden Franzosen im Dialog<br />

L<br />

euchtende Farben und voluminöse Formen: Die Arbeiten<br />

von Fernand Léger (1881–1955) und Henri Laurens<br />

(1885–1954) waren prägend für die Mo<strong>der</strong>ne. Léger<br />

setzte in <strong>der</strong> Malerei starke Akzente und Laurens schuf Skulpturen,<br />

die noch heute vielen Bildhauern als Vorbild dienen. Die<br />

beiden Franzosen stehen im Mittelpunkt <strong>der</strong> grossen Sommerausstellung<br />

im Museum Frie<strong>der</strong> Burda in Baden-Baden.<br />

Unter dem Titel «Léger – Laurens. Tête-à-Tête» werden vom<br />

23. Juni bis 4. November 2012 insgesamt rund 100 Werke dieser<br />

Künstler präsentiert.<br />

Bedeutende Leihgaben kommen hierfür aus dem Centre<br />

Pompidou in Paris. Seit 2008 besteht eine enge Kooperation<br />

zwischen dem Centre Pompidou und dem Museum Frie<strong>der</strong><br />

Burda. Über 20 hochkarätige Werke kommen aus Paris nach<br />

Baden-Baden. Einige davon werden erstmals in Deutschland zu<br />

sehen sein. Dazu zählt das von einem ganz neuartigen Malstil<br />

geprägte imposante Werk von Fernand Léger La Composition<br />

aux deux perroquets – Komposition mit zwei Papageien (1935–1939).<br />

Ergänzt wird diese Auswahl um weitere Werke aus grossen europäischen<br />

Museen und Privatsammlungen.<br />

Fernand Léger gehört zu den herausragenden Vertretern <strong>der</strong><br />

Mo<strong>der</strong>ne des beginnenden 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Wie seine Freunde<br />

Pablo Picasso und Georges Braque setzt er sich mit seiner Zeit<br />

auseinan<strong>der</strong> und erarbeitet in <strong>der</strong> kubistischen Phase seines<br />

Schaffens Bil<strong>der</strong> in kräftigen Farben, die er «Formkontraste»<br />

nennt. Gleichzeitig mit Henri Laurens, den er 1910 kennen<br />

<strong>Artinside</strong> <strong>Artinside</strong><br />

Fernand Léger, Composition I, 1930<br />

lernte, mit Marc Chagall, dem Schriftsteller Guillaume Apollinaire<br />

und an<strong>der</strong>en hatte er ein Atelier in <strong>der</strong> berühmten Pariser Künstlerkolonie<br />

«La Ruche». Unter Einfluss <strong>der</strong> Kriegsmaschinerien begann<br />

seine période mécanique (mechanische Periode). Léger selbst wäre bei<br />

einem Einsatz im Ersten Weltkrieg beinahe ums Leben gekommen.<br />

Der Mensch fügt sich fortan formelhaft in seine Sujets ein, er wird als<br />

anonymes Objekt dargestellt. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitet<br />

Léger in New York und verwendet nun leuchtende, reine Farben,<br />

die sich schon bald von den Formen lösen, zu denen sie gehören.<br />

Henri Laurens erhält früh eine handwerkliche Ausbildung. Tagsüber<br />

lernt er auf Bauplätzen Steine zu behauen, abends besucht er Zeichenkurse.<br />

Seine ersten Skulpturen sind von Rodin beeinflusst. Als<br />

er mit dem Kubismus in Berührung kommt, entwickelt sich die Idee,<br />

in Plastiken, Reliefs und Collagen den analytischen Kubismus in die<br />

Henri Laurens, La grande Musicienne, 1937<br />

dritte Dimension zu übertragen. Auch Laurens war eng mit Georges<br />

Braque und Pablo Picasso befreundet. 1921 löst sich Laurens vom Kubismus<br />

und wendet sich <strong>der</strong> menschlichen Figur und dem Volumen<br />

zu. Die Dreißigerjahre sind von massigen, dynamischen, häufig aus<br />

Bronze gefertigten Kompositionen geprägt. Dabei findet Laurens<br />

zu einem organischen, kurvigen Stil, in dem er abstrahierte, rhythmisch<br />

bewegte Figuren - meist weibliche Akte - von poetischer Kraft<br />

realisiert.<br />

Jean-Louis Prat, ehemaliger Direktor <strong>der</strong> Fondation Maeght, kuratiert<br />

die Léger-Laurens-Ausstellung. Thematische Parallelen, gemeinsame<br />

Interessen sowie ihre Freundschaft werden in <strong>der</strong> Präsentation<br />

herausgearbeitet. Diese aussergewöhnliche Ausstellung bietet<br />

die Möglichkeit, zwei Ikonen <strong>der</strong> Klassischen Mo<strong>der</strong>ne in einem neuen<br />

Licht zu entdecken.<br />

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