Steiermark Report April 2008 - einseitige Ansicht - Kommunikation ...
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Gesundheit<br />
Endlich ist es Frühling und die Feinstaubbelastung<br />
lässt nach! Betrifft<br />
uns das Problem erst wieder im<br />
nächsten Winter?<br />
Wissenschaftliche Studien und eine<br />
Auswertung des Österreichischen<br />
Umweltbundesamtes zeigen Zusammenhänge<br />
zwischen dem Feinstaubgehalt<br />
der Umgebungsluft und gesundheitlichen<br />
Beeinträchtigungen<br />
auf.<br />
Vereinfacht gilt: Je höher die Feinstaub-Konzentration,<br />
desto größer<br />
das Gesundheitsrisiko.<br />
Erkrankungen der Atemwege und<br />
Schädigungen des Herz-Kreislauf-<br />
Systems stehen im Vordergrund.<br />
Da derzeit keine exakten Grenzwerte<br />
definiert werden können, deren Unterschreitung<br />
eine Gesundheitsgefährdung<br />
ausschließen, ist die<br />
höchst mögliche Verringerung der<br />
Feinstaubbelastung anzustreben.<br />
Der Körper ist auf Dauer nicht in der<br />
Lage große Mengen eingedrungener<br />
Partikel ausreichend zu neutralisieren<br />
bzw. zu eliminieren, sodass die<br />
Vermeidung der Exposition die einzig<br />
Ziel führende Maßnahme ist.<br />
Auch wenn dieses lufthygienische<br />
Problem durch die Wetterlage und<br />
den vermehrten Hausbrand in den<br />
Wintermonaten besonders dramatisch<br />
ist, darf nicht vergessen werden,<br />
dass das Thema immer aktuell<br />
ist, zumal Straßenverkehr und Industrie<br />
ganzjährig für Feinstaub-<br />
Emissionen sorgen.<br />
Von medizinischer Seite muss auch<br />
auf die Feinstaubbelastung durch<br />
das Tabakrauchen eingegangen wer-<br />
�<br />
Dr. Ilse Groß<br />
Fachabteilung 8B – Gesundheitswesen<br />
Sanitätsdirektion<br />
Feinstaub und Gesundheit<br />
12<br />
zurück zum Inhalt<br />
den. In Innenräumen werden durch<br />
den Zigarettenrauch sehr große<br />
Mengen an feinsten Partikeln freigesetzt.<br />
Das begrenzte Raumluftvolumen<br />
führt zu enormen Feinstaub-<br />
Konzentrationen, die besonders auf<br />
die Gesundheit von Kindern nachteilige<br />
Auswirkungen haben.<br />
Viele Abteilungen des Amtes der<br />
Steiermärkischen Landesregierung<br />
sind involviert, wenn es darum geht<br />
umweltrelevante und umweltpolitische<br />
Maßnahmen zu erarbeiten.<br />
Konzepte werden erstellt, über Reglementierungen<br />
wird nachgedacht<br />
und Infrastrukturverbesserungen<br />
erfolgen.<br />
Alle Vorschläge und Erkenntnisse<br />
helfen nicht die Problematik in den<br />
Griff zu bekommen, wenn nicht jeder<br />
Bürger seinen persönlichen Beitrag<br />
leistet.<br />
Jeder ist aufgefordert die Nutzung<br />
seines Autos zu überdenken, Alternativen<br />
zu entwickeln, Heizmethoden<br />
zu optimieren oder die Diskussion<br />
zum Anlass zu nehmen, um die<br />
Rauchgewohnheiten zu ändern bzw.<br />
mit dem Rauchen aufzuhören.<br />
Bedrohliche Schlagzeilen während<br />
der Wintermonate sollen nicht der<br />
Anlass für eine kurzzeitige und vorübergehende<br />
Verhaltensänderung<br />
sein, sondern unser Gesundheitsbewusstsein<br />
und die Eigenverantwortung<br />
mögen dazu beitragen, dass<br />
Feinstaub in der Luft ganzjährig und<br />
generell keinen Risikofaktor und somit<br />
keine reale Gefährdung unserer<br />
Gesundheit darstellt.<br />
Infos:<br />
Amtsärztin Dr. Ilse Groß, MAS,<br />
Fachabteilung 8B – Gesundheitswesen (Sanitätsdirektion)<br />
Paulustorgasse 4, 8010 Graz<br />
Telefon: 0316/877-3549, Fax: 0316/877-3555<br />
ilse.gross@stmk.gv.at<br />
www.sanitaetsdirektion.steiermark.at<br />
Tödlicher Blutzu<br />
Rüdeger Frizberg<br />
Lange wurde es nicht erkannt: Auch bei gesunden<br />
Menschen verursachen Traumata nach Unfällen<br />
oder chirurgischen Eingriffen oft erhöhte Blutzuckerwerte.<br />
Diese wurden besonders bei Intensivpatienten<br />
mit einer erhöhten Sterblichkeit in Zusammenhang<br />
gebracht. Die Med Uni Graz, das<br />
Joanneum Research und die TU Graz haben zusammen<br />
mit Partnern aus sieben EU-Ländern mit<br />
„Clinicip“ ein Behandlungssystem entwickelt, das<br />
die Sterblichkeit von Intensivpatienten um bis zu 42<br />
Prozent senken kann und zusätzlich Kosten spart.<br />
Die Idee zu Clinicip (Closed loop insulin infusion for critically<br />
ill patients) stammt von Grazer Wissenschaftern.<br />
Dipl.-Ing. Manfred Bodenlenz vom Institut für medizinische<br />
Systemtechnik am Joanneum Research skizziert die Wirkungsweise:<br />
„Bei diesem System werden die Blutzuckerwerte von<br />
Intensivpatienten durch Sensoren in den erforderlichen Zeitabständen<br />
gemessen und direkt an eine intelligente Insulinpumpe<br />
übermittelt. Das dort installierte Programm errechnet daraus die<br />
erforderliche Menge an Insulin, das mit dieser dem Patienten in<br />
einem weiteren Schritt verabreicht wird. In der ersten Entwicklungsstufe<br />
von Clinicip müssen die Glukosemesswerte noch wie<br />
bisher über ein Laborgerät gemessen und manuell eingegeben<br />
werden. In der zweiten gibt es dann bereits Sensoren, welche die<br />
Meßwerte direkt an das Programm in der Pumpe weitergeben.“<br />
Fortsetzung auf Seite 13...<br />
Lust auf Natur<br />
„Bildung Neu“ in Naturpark Akademie<br />
Die Naturpark Akademie <strong>Steiermark</strong> will wieder Lust machen<br />
auf Natur. So lädt zum Beispiel am 19. <strong>April</strong> der Naturpark<br />
Südsteirisches Weinland zum gemeinsamen Kochen und Verkosten<br />
der Feld-, Wald- und Wiesenküche nach Pössnitz bei<br />
Leutschach ein. Unter dem Motto „Wenn`s zwickt und zwackt“<br />
werden am 11. <strong>April</strong> <strong>2008</strong> im Naturpark Mürzer Oberland alte<br />
Hausmittel vorgestellt und gemeinsam praktisch zubereitet.<br />
Und wer gerne selbst Milchprodukte wie Joghurt oder Frischkäse<br />
zubereitet, der kann das am 25. <strong>April</strong> <strong>2008</strong> im Naturpark<br />
Sölktäler. Die Referentinnen und Referenten sind Menschen<br />
die mit der Joghurt- und Käseherstellung experimentieren,<br />
Menschen die eine Almschule oder ein altes<br />
Winzerhaus zu einem Kultur- und Bildungszentrum reifen lassen<br />
oder den Sommer auf der Alm verbringen. Einfach reich<br />
an Geschichte, Identität und außergewöhnlichen Fähigkeiten.<br />
www.naturparkakademie.at<br />
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