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Wandel - Model Holding AG

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Prozessstandard offsetdruck (Pso)<br />

model box<br />

08–09<br />

ZERTIfIZIERung<br />

in der Verpackungsindustrie im Allgemeinen, besonders jedoch<br />

im qualitativ hochwertigen Teilsegment, in welchem sich model<br />

PrimePac <strong>AG</strong> hauptsächlich bewegt, ist das Kundenbedürfnis<br />

nach möglichst exklusiven und somit innovativen und qualitativ<br />

hochwertigen Verpackungen sehr ausgeprägt. Unabhängig davon<br />

besteht die Anforderung, dass diese Verpackungen in wiederholbarer<br />

Qualität und wirtschaftlich hergestellt werden können. Um<br />

die Wertschöpfungskette zur Herstellung ihrer hochwertigen<br />

Produkte noch weiter zu optimieren, entschloss sich model<br />

PrimePac <strong>AG</strong> im Frühling 2012, ihre Prozesse nach den international<br />

anerkannten leitlinien des Prozessstandard offsetdruck»<br />

(Pso) auszurichten.<br />

Warum Pso?<br />

Aufgrund der europaweiten Positionierung des Unternehmens<br />

und der Tatsache, dass regionale oder betriebsinterne<br />

Standards im Markt wenig Akzeptanz besitzen, hat<br />

sich <strong>Model</strong> PrimePac für die PSO-Zertifizierung durch die<br />

Ugra (Verein zur Förderung wissenschaftlicher Untersuchungen<br />

in der grafischen Industrie) entschlossen.<br />

Entscheidender als das Zertifikat an sich ist die Einhaltung<br />

der Standards durch eine konsequente Arbeitsweise<br />

entlang der Prozesse Druckvorstufe, Druckformerstellung<br />

und Druck, sowie in der Kommunikation und der<br />

Auftragsabwicklung mit dem Kunden im Verkauf Innen-<br />

und Aussendienst. Dies gelingt durch stetige Schulung<br />

und Dokumentation im PSO-Handbuch, welche eine kontinuierliche<br />

Verbesserung der Arbeitsmethodik sicherstellen.<br />

Was bedeutet Pso?<br />

Unter dem Begriff PSO werden eine Reihe von Normen<br />

zusammengefasst, welche dazu dienen, die Drucknorm<br />

ISO 12647-2 zu erfüllen. Durch PSO wird die Produktion<br />

von der Datenerstellung bis zum fertigen Druckprodukt<br />

qualitativ abgesichert. Hierfür bedient man sich geeigneter<br />

Mittel und Kontrollen zur Überwachung und Steuerung<br />

des Herstellungsprozesses. Dazu gehören zum Beispiel<br />

spektrale und densitometrische Messgeräte sowie<br />

die notwendigen Kontrollelemente. Der ProzessStandard<br />

Offsetdruck gibt Sollwerte und Toleranzen vor, die in den<br />

einzelnen Prozessstufen das jeweils Sinnvolle und Machbare<br />

repräsentieren. Ziel ist dabei, den heute vielfach arbeitsteiligen<br />

Produktionsprozess effizient zu gestalten<br />

und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass Zwischen- und<br />

Endergebnisse eine vorhersehbare Qualität aufweisen.<br />

Was ist der Kundennutzen aus Pso?<br />

PSO definiert klare Sollwerte und Toleranzen in der Herstellungskette<br />

eines Druckerzeugnisses, dadurch wird<br />

der Bereich von der Agentur bis zur Druckerei strukturiert<br />

geregelt und qualitativ abgesichert. So kann zum Beispiel<br />

bereits in der Designphase eine erste farbverbindliche<br />

Simulation des späteren Druckerzeugnisses nach der<br />

Norm erstellt werden. Die Einhaltung der definierten Vorgaben<br />

führen dazu, dass der Prozess sicherer wird, Fehler<br />

frühzeitig erkannt werden und jedem Beteiligten somit<br />

mehr Freiraum für die eigentlichen Kernaufgaben bleibt.<br />

Vorteile einer durch Pso standardisierten Produktion sind:<br />

■■ die Produktion erfolgt nach einem messtechnischen<br />

Qualitätsstandard (qualifizierte Prozesskette Design –<br />

Vorstufe – Druck)<br />

■■ erhöhte Produktionssicherheit durch definierte Sollwerte<br />

und Toleranzen<br />

■■ schnellere Fehlererkennung<br />

■■ Proof und Druck sind aufeinander abgestimmt und können<br />

bereits von der Agentur nach entsprechender Norm<br />

erstellt werden<br />

■■ definierter, reibungsloser Arbeitsablauf<br />

■■ schnelleres, vereinfachtes Rüsten in der Druckmaschine<br />

■■ höhere Produktivität<br />

■■ gleichbleibende hohe Qualität<br />

■■ international anerkannter Standard und somit wesentlich<br />

vereinfachte Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten<br />

das Audit<br />

Die Zertifizierung, welche von der Ugra in einem eintägigen<br />

Audit durchgeführt wurde, prüfte nicht nur die<br />

Ein haltung der verschiedenen Normen, sondern bewertete<br />

auch das PSO-spezifische Fachwissen der am<br />

Prozess beteiligten Mitarbeiter. Die Auditierung des<br />

Fachwissens erfolgte in diversen auf die Funktion abgestimmten<br />

Interviews. Mit der im September 2012 bestandenen<br />

Zertifizierung ist <strong>Model</strong> PrimePac eine der<br />

ersten Druckereien in der Schweiz, welche mit einem<br />

migrationsarmen Farbsystem* die Zertifizierung<br />

nach PSO bestanden hat.<br />

die Pso Zertifizierung beinhaltet folgende bereiche:<br />

■■ Organisation und Dokumentation<br />

■■ Dateneingang<br />

■■ Datenhandling<br />

■■ Monitor<br />

■■ Proofherstellung<br />

■■ Abmusterungsbeleuchtung<br />

■■ Druckplattenherstellung<br />

■■ Offsetdruck<br />

Die Druckindustrie wandelte sich im Lauf der Zeit immer<br />

mehr zur industriellen Fertigung. Der Erfolgsfaktor<br />

liegt heute klar darin, die Prozesse auf Normen und Standards<br />

abzustützen. Ein reibungsloser Arbeitsablauf mit<br />

genau definierten Schnittstellen hilft Fehler zu vermeiden.<br />

Weniger Durchlaufzeit, Korrekturzeiten / -aufwand<br />

sowie geringere Störung des Produktionsverlaufes sind<br />

unmittelbare Folgen. Der Prozess ist nachhaltiger und<br />

verwendet genau die für den Auftrag benötigten Ressourcen.<br />

*Migrationsarme Farben (MGA-Farben)<br />

MGA-Farben und -Lacke sind mineralölfrei, sensorisch neutral und enthalten<br />

ausschliesslich toxikologisch unbedenkliche Substanzen, welche die gesetzlichen<br />

Grenzwerte deutlich unterschreiten. Die Verwendung von MGA-Farben<br />

stellt erhöhte Anforderungen an die Produktion. Da MGA-Farben nicht oxidativ<br />

trocknen und nur langsam wegschlagen, ist eine Inline-Lackierung mit Dispersionslack<br />

immer erforderlich. Ein deutlich kleineres Feuchtwasserfenster<br />

(Bereich zwischen Schmieren und Emulgieren der Farbe), höhere Punktzunahmen<br />

sowie ein verändertes Ausdruckverhalten der Farbe gehören ebenfalls<br />

zu den erhöhten Anforderungen. Um durchgängig migrationsfrei produzieren<br />

zu können, müssen nicht nur die Druckfarben, sondern auch sämtliche<br />

Druckhilfsmittel, Zusätze und Maschinenöle den Vorgaben entsprechen.

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