sanierungsfahrplan - Stadt Stutensee
sanierungsfahrplan - Stadt Stutensee
sanierungsfahrplan - Stadt Stutensee
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Mit Unterstützung der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Stutensee</strong><br />
<strong>sanierungsfahrplan</strong><br />
Herausgegeben von<br />
Umwelt- und<br />
EnergieAgentur<br />
Kreis Karlsruhe
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />
nicht nur aufgrund europäischer Vorgaben wie der Gebäuderichtlinie zur Senkung<br />
des Energieverbrauchs bis 2020 um 20 %, sondern auch vor dem Hintergrund der<br />
Knappheit der fossilen Brennstoffe, muss ein Umdenkprozess hin zu bewußtem<br />
Umgang mit Energie vollzogen werden. Eine zentrale Herausforderung für uns alle<br />
wird dabei die Verbesserung der Energieeffi zienz von Gebäuden sein. Denn Energieeffi<br />
zienz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die energiebewusstes Verhalten<br />
von uns allen voraussetzt.<br />
Auf den Gebäudebereich entfallen rund vierzig Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs<br />
und etwa ein Drittel der CO2-Emissionen. Drei Viertel des Altbaubestandes<br />
– noch vor der ersten Wärmeschutzverordnung 1979 errichtet – sind gar nicht oder<br />
kaum energetisch saniert, was ein gewaltiges Potenzial zur Einsparung von Energie<br />
und CO2 birgt. Gerade von Kommunen können hier Impulse mit Vorbildcharakter zur nachhaltigen Senkung des<br />
Energieverbrauchs und der Klimaentlastung ausgehen, da sie bedeutende Akteure bei der konkreten Umsetzung<br />
von Klimaschutzzielen sind. Auch die <strong>Stadt</strong> <strong>Stutensee</strong> hat sich in den letzten Jahren nachhaltig dem Thema Energieeffi<br />
zienz gewidmet und eine Vielzahl kommunaler Liegenschaften energetisch saniert.<br />
Die vorliegende Broschüre ist ein idealer Wegweiser, um sich über sinnvoll kombinierte und fachgerecht aufeinander<br />
abgestimmte Maßnahmen zu informieren und die eigenen Einsparpotenziale zu erhöhen. Damit steigern Sie<br />
nicht nur den Wohnkomfort und Wert Ihres Hauses, sondern sparen auch Energie und Geld.<br />
Ihr<br />
Klaus Demal<br />
Sie haben Ideen, Wünsche und Pläne,<br />
wir stellen die nötigen Mittel !<br />
Zum Beispiel mit günstigen Darlehen<br />
oder mit praktischer Hilfe beim<br />
Einbinden öffentlicher Mittel.<br />
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Servicetelefon: (0 72 44) 7 31 - 111<br />
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Energetische<br />
Sanierung,<br />
Modernisierung,<br />
Photovoltaik,<br />
Förderprogramme
Sonne trifft Dach<br />
4<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Stutensee</strong><br />
Liebenswerte <strong>Stadt</strong> im Grünen und wichtiger<br />
Standort in der TechnologieRegion Karlsruhe<br />
an<br />
Klimaschutz fängt zuhause an.<br />
Ölpreisschock – Klimakollaps – das drohende Ende fossiler Brennstoffe –<br />
Treibhauseffekt – neue Energieverordnungen – CO2-Emis sionen – Gründe<br />
genug für jeden Einzelnen, bewusster mit Energie umzugehen und seine<br />
Umweltbilanz zu verbessern!<br />
Wo kann man selbst etwas für die Umwelt tun? Dort, wo die meisten CO2- zuhause<br />
Emis sionen entstehen: Bei unserem privaten Energieverbrauch. Denn<br />
nicht die Industrie, das Gewerbe und nicht der Autoverkehr verbrauchen<br />
die meiste Energie – unsere Haushalte sind es, mit einem Anteil von 30%<br />
am Gesamtenergieverbrauch. Wo viel Energie verbraucht wird, kann man fängt<br />
auch viel Energie einsparen.<br />
Aufgrund der Altersstruktur der meisten Wohngebäude ist das Einsparpotenzial<br />
bei älteren Gebäuden sehr hoch. Die Frage ist nur, welche Maßnahmen<br />
geeignet sind, damit unsere Gebäude weniger „Energie verbrauchen“.<br />
Denn: So wie wir heute ganz selbstverständlich die Frage nach dem Kraftstoffverbrauch<br />
unseres Fahrzeuges beantworten können, werden wir in Zukunft<br />
auch Auskunft über unsere Wohnsituation geben können:<br />
Wieviel und welche Energie verbraucht mein Gebäude pro Jahr auf den m²? Klimaschutz<br />
5
6<br />
Die Situation in vielen Gemeinden mit älteren Gebäuden: Um die Wohnungen<br />
zu heizen, muss man viel Energie hineinstecken – das kostet viel Geld. Oft entweicht<br />
ein großer Teil der Wärme durch das Dach, die Wände, die Fenster – das<br />
kostet noch mehr Geld! Und meistens handelt es sich um fossile Brennstoffe.<br />
Diese sorgen für eine hohe CO2-Emission – das ist schlecht für die Umwelt!<br />
Drei gute Gründe, etwas für den eigenen Geldbeutel und das persönliche Wohlbefinden<br />
zu tun! Und natürlich für die Umwelt!<br />
Hohe CO 2-Emission<br />
Untersuchen...<br />
Sanieren...<br />
Modernisieren...<br />
Umsteigen...<br />
Der SanierungsFahrplan: Tipps und Informationen zu den Themen Energie<br />
sparen, Wärmeschutz, effizient Heizen, erneuerbare Energien – und Antwor-<br />
ten auf die Fragen, wo man Beratung und Unterstützung bekommt.<br />
Das hilft, den Energieverbrauch zu senken, die Energiekosten zu reduzieren<br />
und vor allem: Den CO2-Ausstoß zu verringern und die eigene Umweltbilanz zu<br />
verbessern. Gut fürs Klima und gut für den Geldbeutel!<br />
CO 2-Einsparung bis zu 100%<br />
Hohe Energiekosten Energie<br />
Kosten senken bis zu 75%<br />
Warum SanierungsFahrplan?<br />
7
Private Haushalte verbrauchen im Vergleich<br />
die meiste Energie und produzieren<br />
dabei den größten Anteil an CO - 2<br />
Emission.<br />
• Wo viel Energie verbraucht wird, kann<br />
man auch viel sparen: Verschiedene<br />
Wohngebäude<br />
• Verordnungen, die den Energieverbrauch<br />
von Wohnhäusern regeln<br />
• Wo kann jeder einzelne Hausbesitzer<br />
und -bewohner Energie einsparen?<br />
Energiesparmaßnahmen<br />
• Wer kann wie beraten? Analyse -<br />
verfahren, Vor-Ort-Beratung und Tipps<br />
Maßnahme: Wärme festhalten.<br />
Wärme schutz für Wohngebäude.<br />
• Dach dämmen<br />
• Wände und Keller dämmen<br />
• Dämmmaterial<br />
• Fenster, Türen, Rollladen<br />
• Alles dicht? Tipps zur Dämmung<br />
Maßnahme: Heiztechnik überprüfen.<br />
Moderne Heizsysteme verbrauchen von<br />
vorn herein weniger Energie.<br />
• Brennwerttechnik<br />
• Das Wärmepumpen-Prinzip<br />
• Blockheizkraftwerk<br />
• Wärme richtig verteilen<br />
• Pellets, klimaneutraler Brennstoff<br />
• Solaranlagen, Photovoltaik<br />
Viele Verordnungen... viele Möglichkeiten<br />
zum Energie sparen... und CO2 reduzieren...<br />
Wer hat den Druchblick?<br />
• Fördermittel: Wo gibt es Unterstüt-<br />
zung, wo gibt es Beratung?<br />
Wichtige Links<br />
• Kompetenz vor Ort: Partnerschaften<br />
im Kreis Karlsruhe
10<br />
Wer verbraucht wieviel Energie?<br />
Gewerbe 16 %<br />
Raumwärme 75 %<br />
SanierungsFahrplan.<br />
Fakt: Wo viel verbraucht wird, kann man viel einsparen: Die meiste<br />
Energie in Deutschland wird von den privaten Haushalten verbraucht.<br />
Industrie 26 % Haushalte 30 %<br />
CO2-Emission – Der größten Anteil an der Gesamtemission in Deutschland<br />
bilden unsere mit Strom und Wärme versorgte Haushalte. Es ist sinnvoll, die<br />
Warmwasser 12 %<br />
CO2-Emission dort zu reduzieren, wo am meisten entsteht.<br />
Fakt: Altbauten verschwenden Energie, das zeigen die Energie-<br />
Verkehr 28 %<br />
Elektro 13 %<br />
Einsparpotenzial – Die meisten Wohngebäude haben allein durch Dämmmaßkennzahlen.<br />
Und in Baden-Württemberg gibt es noch viele ältere<br />
Quelle: dena / Energiedaten BMWi<br />
nahmen große Energie-Einsparmöglichkeiten – das senkt die CO2-Emission. Gebäude. Man unterscheidet in folgende Haustypen:<br />
Typ A: Erstellt bis 1918, Fachwerk oder massiv<br />
Geld sparen – Die Reduzierung des Energieverbrauchs spart auch richtig<br />
Typ B: Baujahr 1919 – 1948, zwischen den Weltkriegen<br />
Geld – mehrere Tausend Euro pro Jahr und Haushalt sind keine Seltenheit.<br />
Typ C: Baujahr 1949 – 1959, Geld- und Material knappheit Nachkriegsjahre<br />
Heizung erneuern – Eine moderne Heizanlage ist effektiver, produziert we-<br />
Typ D: Baujahr 1960 – 1969, Wärmeschutznorm DIN 4108<br />
niger CO2, verbraucht weniger oder keine fossilen Brennstoffe, ist ein Beitrag<br />
Typ E: Baujahr 1970 – 1977, erste Bestre bungen zur Energieeinsparung<br />
zur Verbesserung der eigenen Klimabilanz.<br />
Die Energiekennzahlen heutiger<br />
Energiekennzahlen verschiedener Haustypen nach Altersklassen<br />
EnEV 2009 – Die neue verschärfte Energieeinsparverordnung für Altbauten<br />
Wohngebäude bewegen sich im Schnitt<br />
kWh/m² Typ A Typ A Typ B Typ C Typ D Typ E<br />
Fachwerk Massiv 1919-1948 1949-1959 1960-1969 1970-1977<br />
beinhaltet die Einsparung von 30% des Energiebedarfs für Wohngebäude.<br />
zwischen 150 und 230, manche sogar<br />
300 bis 1918 bis 1918<br />
bis zu 300 kWh/m².<br />
250<br />
Anzustreben sind Werte zwischen 50 und 100.<br />
200<br />
150<br />
Die meisten Gebäude, in denen<br />
Der SanierungsFahrplan...<br />
100<br />
wir heute wohnen, sind wahre<br />
ist ein Leitfaden für die energetische Sanierung älterer Wohngebäude...<br />
50<br />
Energiefresser. Hier versteckt sich<br />
spart Geld, gibt Tipps zur Verringerung der CO2-Emission, liefert einen Beitrag<br />
0<br />
jede Menge Einsparpotenzial!<br />
zum Klimaschutz und steigert Wohnwert und Wohlfühlwert Ihres Gebäudes.<br />
EFH DHH KMH GMH HH<br />
11
12<br />
Das Erneuerbare-Wärme-Gesetz für Altbauten (EWärmeG) soll dazu<br />
beitragen, die Energieversorgung für die Zukunft auf eine nachhaltige,<br />
sichere Grundlage zu stellen und das Klima zu schützen.<br />
Bis 2020 soll der Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmeversorgung<br />
in Baden-Württemberg von derzeit 8 auf 16 Prozent ausgebaut werden.<br />
Teil davon ist die gesetzliche Verpfl ichtung, in Wohngebäuden mehr erneuerbare<br />
Energien zu nutzen.<br />
EWärmeG – Seit Januar 2010 muss bei einem Heizanlagenaustausch in<br />
Wohngebäuden 10% der Wärme mit erneuerbaren Energien erzeugt werden:<br />
Dabei hat man die Wahl zwischen Solarenergie, Pellet/Holzheizung, Bioöl/<br />
Biogas und Wärmepumpen.<br />
· Bei Öl- oder Gasheizung kann eine thermische Solaranlage das Heizsystem<br />
ergänzen. Für ein 150 m² Haus reichen 6 m² Sonnenkollektoren.<br />
· Mit einem Pelletkessel oder einer Scheitholzheizung werden 100% erneuerbare<br />
Energien erreicht, die gesetzlichen Vorgaben weit übertroffen.<br />
· Wenn Sie Ihre Heizung mindestens zu 10% mit Bioöl oder Biogas betreiben,<br />
werden die Vorgaben auch erfüllt.<br />
· Eine Wärmepumpe nutzt die Umweltwärme oder Abwärme. Details zur<br />
Erfüllung der Vorgaben dazu hängen von der Art der Anlage ab.<br />
· Die Alternativen: Besonders gute Wärmedämmung oder eine Kombination<br />
verschiedener Wärmeschutzmaßnahmen. Auch Heizungsanlagen mit<br />
Kraft-Wärme-Kopplung erfüllen meist die Anforderung des EWärmeG.<br />
Mehr erneuerbare Energien!<br />
13
14<br />
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) ist ein Teil des deutschen Baurechts.<br />
In ihr werden bautechnische Standardanforderungen zum effi zienten Betriebsenergieverbrauch<br />
des Gebäudes vorgeschrieben. Sie gilt für Wohngebäude,<br />
Bürogebäude und gewisse Betriebsgebäude.<br />
Die Energieeinsparverordnung löste die Wärmeschutzverordnung (WSchV) und<br />
die Heizungsanlagenverordnung (HeizAnlV) ab und fasste sie zusammen. Mit<br />
der aktuellen Fassung von 2009 ist dies die dritte seit 2002.<br />
Beispielgebäude nach EnEV (2009):<br />
Anforderungen an saniertes Einfamilienhaus, 120 m2 , unbeheizter Keller.<br />
Dach ab 18 cm Dämmung<br />
Außenwand ab 16 cm Dämmung<br />
Fenster 2 Scheiben Wärmeschutzverglasung<br />
Kellerdecke ab 12 cm Dämmung<br />
EnEV 2009 – Die neue verschärfte Energieeinsparverordnung für Altbauten<br />
beinhaltet die Einsparung von 30% des Energiebedarfs für Wohngebäude. Das<br />
soll entweder durch bauliche Maßnahmen erfolgen – Stichwort: bessere Wärmedämmung<br />
– oder durch den Einsatz innovativer und sparsamerer Heizungsanlagen.<br />
Die Gesamtbilanz eines Gebäudes kann mit dem Faktor Anlagentechnik<br />
und dem Faktor baulichen Wärmeschutz miteinander verrechnet werden:<br />
Effi ziente Heizanlage gleicht schlechte Wärmedämmung aus und umgekehrt.<br />
Durch die Zusammenführung von Wärmeschutzverordnung und die Heizungsanlagenverordnung<br />
werden weitere Parameter sichtbar:<br />
Mit der Einbeziehung der Anlagentechnik in die Energiebilanz werden auch die<br />
bei der Wärmeerzeugung und -übergabe entstehenden Verluste berücksichtigt.<br />
Außerdem werden die durch Gewinnung, Umwandlung und Transport des<br />
jeweiligen Energieträgers entstehenden Verluste mittels eines Primärenergiefaktors<br />
für die Gesamtbilanz des Gebäudes mit einbezogen.<br />
Der SanierungsFahrplan hilft!<br />
Egal wie: Der SanierungsFahrplan gibt in der Folge Tipps, diese Verord-<br />
nungen zu erfüllen und zeigt darüber hinaus Wege auf, die persönliche<br />
Umweltbilanz zu verbessern und den eigenen Wohnwert anzuheben.<br />
Weniger Verbrauch!<br />
15
16<br />
Der Energieausweis für Wohngebäude: Ab dem 1.1.2009<br />
benötigt jedes Gebäude, das verkauft oder vermietet wird<br />
einen Energieausweis. Häuser bis 5 Wohneinheiten älter<br />
Baujahr 1977 benötigen den bedarfsorientierten Ausweis,<br />
jüngere Häuser dürfen wählen ob bedarf - oder<br />
verbrauchsorientiert bewertet werden soll.<br />
Die Parameter des bedarfsorientierten E-Pass:<br />
· Genaue Beschreibung der Baukonstruktion<br />
· Analyse der Schwachstellen<br />
· Beurteilung von Fenstern und Außentüren<br />
· Beschreibung der Heizung und deren Komponenten<br />
· Vorschläge zur Sanierung<br />
· Bisherige Verbrauchsdatenanalyse (optional)<br />
· Visuelle Darstellung des energetischen Zustandes<br />
Verbrauchsorientierter Energieausweis – Hier wird das Gebäude rein nach<br />
den bisherigen Verbräuchen bewertet. Da das Nutzerverhalten sehr unterschiedlich<br />
ist und die Bausubstanz nicht berücksichtigt wird, ist die Aussagefähigkeit<br />
der verbrauchsorientierten E-Pässe eher fragwürdig. Fördergelder<br />
können mit verbrauchsorientierten Energiepässen nicht beantragt werden.<br />
Bedarfsorientierter Energieausweis – Bei der Ausstellung der bedarfsorientierten<br />
Energiepässe wird das gesammte Haus gründlich bewertet.<br />
Das Resultat dieser umfassenden Analyse ist eine „Energiekennzahl“ welche<br />
unter normierten Bedingungen ermittelt wird und damit Häuser untereinander<br />
vergleichbar macht. Zur Beantragung von Fördergeldern können diese<br />
Energiebedarfsausweise herangezogen werden.<br />
Wann ist der Energieausweis Pflicht? Bei Altbauten generell nur dann, wenn<br />
das Gebäude verkauft oder neu vermietet wird. Der Eigentümer ist dann verpflichtet,<br />
dem Käufer / Mieter den Energieausweis zugänglich zu machen. So<br />
kann man den „Verbrauch“ des Gebäudes einschätzen.<br />
Was verbraucht das Haus?<br />
17
18<br />
Die Einsparmöglichkeiten sind bei vielen Gebäuden enorm. Aber Häuser sind<br />
sehr unterschiedlich in Technik, Konstruktion oder Wärmedämmung und damit<br />
besonders in ihrem jeweiligen Energiebedarf.<br />
Der EnergieSparCheck (ESC) ist ein geeignetes Mittel und kompaktes Angebot<br />
zur energetischen Bewertung von Wohngebäuden und der Beratung der Eigentümer.<br />
Die langjährige Kooperation mit dem Umweltministerium gewährleistet<br />
Erfahrung und Qualität.<br />
Mehr Infos unter www.energiesparcheck.de<br />
Einsparpotenziale durch Sanierung<br />
einzelner Gebäudeteile bis zu:<br />
Dach 20%<br />
Wand 20%<br />
Fenster 10%<br />
Fußboden/Kellerdecke 5%<br />
Heizung erneuern 20%<br />
So einfach geht‘s:<br />
· Sie wählen einen Energieberater aus, nehmen Kontakt auf und vereinbaren<br />
einen Termin.<br />
· Der Energieberater nimmt die notwendigen Informationen zu Ihrem Gebäude<br />
(Gebäudehülle und -technik) vor Ort auf.<br />
· Unterstützen Sie ihn durch Ihre Beobachtungen zu Mängeln und Problemstellen<br />
am Gebäude (wie z.B. Undichtigkeiten) sowie einer Erläuterung<br />
Ihres Nutzerverhaltens (z.B. zu Ihrem Heiz- und Lüftungsverhalten). Die<br />
Bereitstellung von Kopien der Gebäudepläne ist dabei hilfreich.<br />
· Auf dieser Datengrundlage erfolgt die computergestützte, neutrale Auswertung.<br />
Achtung! Zuschuss nutzen!<br />
Bei Ein- bis Zweifamilienhäusern wird der ESC durch das Land gefördert. Das<br />
Engagement der Energieberater und ein Landeszuschuss von 100,-€ reduziert<br />
die Kosten auf 100,-€. Der Gegenwert: Leistung im Wert von ca. 300,-€.<br />
Wissen: wo ist‘s nicht dicht?<br />
19
20<br />
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) definiert eine förderfähige<br />
Vor-Ort-Beratung als eine Beratung, die sich „umfassend auf den<br />
baulichen Wärmeschutz sowie die Wärmeerzeugung und –verteilung unter<br />
Einschluss der Warmwasserbereitung und der Nutzung erneuerbarer Energien<br />
bezieht“.<br />
Mit anderen Worten: Die Vor-Ort-Beratung soll zu Maßnahmen führen, die die<br />
CO2-Emission senken.<br />
Die Vor-Ort-Beratung wird vom BAFA mit 300 Euro<br />
für Ein- und Zweifamilienhäuser, sowie<br />
360 Euro für Wohnhäuser mit mindestens<br />
drei Wohneinheiten, gefördert.<br />
Mehr Infos unter www.bafa.de<br />
Weitere Fördermittel sind möglich, wenn die Beratung durch Empfehlungen<br />
zur Stromeinsparung, thermografische Untersuchungen oder Luftdichtigkeitsprüfungen<br />
(sogenannte Blower-Door-Tests) ergänzt wird.<br />
Einzelheiten dazu: www.bafa.de/bafa/de/energie/energiesparberatung<br />
Die Übergabe und Erläuterung eines schriftlichen Beratungsberichtes liefert<br />
einen Vorschlag zu einem Maßnahmenkatalog – der im übrigen nicht<br />
in allen Einzelaspekten realisiert werden muss. Thermografische Untersuchungen<br />
und Luftdichtigkeitsprüfungen nach DIN 13829 – so genannte<br />
Blower-Door-Tests - können als Bestandteil einer Energiesparberatung<br />
wertvolle Einzelergebnisse beitragen. Sie können daher ebenfalls gefördert<br />
werden. Weiterhin kann die Sensibilisierung der Beratungsempfänger<br />
hinsichtlich der Möglichkeiten von besonders effektiven stromsparenden<br />
Maßnahmen durch einen Bonus unterstützt werden.<br />
Energieberatung auf hohem Niveau!<br />
· Einbeziehung thermografischer Untersuchungen und Luftdichtigkeitstests<br />
· Förderung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)<br />
· Erstellung eines umfassenden schriftlichen Beratungsberichts<br />
Wissen: was, wie und wo!<br />
21
22<br />
Gegenstände strahlen Wärme ab. Mit Hilfe einer Infrarotkamera kann man<br />
diese unsichtbare Wärmestrahlung sichtbar machen (Thermogramm). Die<br />
Gebäudethermografi e zeigt durch die Darstellung der Temperaturverteilung<br />
energetische Schwachstellen und Wärmebrücken auf – Bereiche des Gebäudes<br />
mit erhöhten Wärmeverlusten und Undichtigkeiten.<br />
An den rot- und gelbgefärbten Stellen ist die<br />
Wärmeabstrahlung stärker, violet und blau<br />
signalisieren weniger Abstrahlung.<br />
Vor der Sanierung<br />
Nach der Sanierung<br />
machen.<br />
sichtbar<br />
Die Erstellung von Wärmebildaufnahmen an Gebäuden ist der schnellste und<br />
effizienteste Weg, den energetischen Gesamtzustand der Gebäudehülle visuell<br />
und dazu zerstörungsfrei darzustellen. Ursachen für einen erhöhten<br />
Energieverbrauch können erkannt und Maßnahmen zur Energie- und CO2- Einsparung sowie notwendiger Modernisierungen geplant werden. Die Kosten<br />
für eine Gebäudethermografie sind hierbei eine gute Investition. Verluste<br />
23
24<br />
Einfamilienhaus Baujahr 1971, 150 m², Ölheizung<br />
Ohne Sanierungsmaßnahmen:<br />
Wärmeverluste über Dach, Außenwände,<br />
Keller, Fenster und Türen.<br />
Sanierungsmaßnahmen Dämmen:<br />
Dach, Außenwände, Kellerdecke<br />
Fenster/Türen (Wärmeschutzverglasung)<br />
Dämmung von Dach, Außenwänden,<br />
Keller, neue Fenster und Türen, Thermosolaranlage,<br />
Wärmetauscher/Lüftung,<br />
Photovoltaik (Passivhaus-Standard)<br />
Heizöl: 3.000 Liter<br />
Heizkosten: 2.400,- €<br />
CO2-Emission: ca. 8000 kg<br />
EnEV 2009: nein<br />
Heizöl: 750 Liter<br />
Heizkosten: 600,- €<br />
CO2-Emission: ca. 1900 kg<br />
EnEV 2009: ja<br />
Heizöl: 0 Liter<br />
Heizkosten: 400,- €<br />
CO2-Emission: 0 kg<br />
EnEV 2009: ja<br />
Alle Mengenangaben sind Durchschnittswerte pro Jahr<br />
Energiekennwert: 400 kWh/m²<br />
Energiekosten: 100 %<br />
Einsparung CO ² : 0 %<br />
Fördermittel*: 0,- €<br />
Energiekennwert: 70 kWh/m²<br />
Energiekosten: -75 %<br />
Einsparung CO ² : 76 %<br />
Fördermittel*: 3.500 €<br />
Energiekennwert: 10 kWh/m²<br />
Energiekosten: -93,7 %<br />
Einsparung CO ² : 100 %<br />
Fördermittel*: 5.500 €<br />
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550<br />
Passivhaus Niedrigenergiehaus EnEV 2009 (Altbau) Nicht modernisiertes Gebäude<br />
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550<br />
Passivhaus Niedrigenergiehaus EnEV 2009 (Altbau) Nicht modernisiertes Gebäude<br />
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550<br />
Passivhaus Niedrigenergiehaus EnEV 2009 (Altbau) Nicht modernisiertes Gebäude<br />
8.000 kg<br />
CO 2-Emission<br />
-75 %<br />
Energiekosten<br />
0 kg<br />
CO 2-Emission<br />
Zahlen und Zeichen.<br />
25
26<br />
Baubegleitung – Die Sanierung eines Hauses sollte bereits frühzeitig ein neutraler<br />
sachverständiger Energieberater begleiten und für eine regelmäßige<br />
Qualitätskontrolle sorgen.<br />
Der Energieberater achtet darauf, dass die energetischen Vorgaben<br />
eingehalten werden und das bauliche Planungskonzept stimmig ist.<br />
Dadurch können die Besitzer sicher sein, dass der sanierte Altbau<br />
ihrem Anspruch an niedrigen Energieverbrauch, Wärmedämmung<br />
und hohem Wohnkomfort entsprechen wird.<br />
Die beste Sanierungsplanung nützt jedoch wenig, wenn auf der Baustelle<br />
nicht korrekt und exakt gearbeitet wird. Deshalb kontrollieren<br />
die Energieberater während der Sanierungsphase mehrmals<br />
direkt vor Ort, ob die Arbeiten fachgerecht ausgeführt und die<br />
vorgesehenen Baumaterialien verwendet werden.<br />
Auch die Heizungsanlage gehört auf den Prüfstand: Alle Bauteile werden<br />
auf ihre Funktion hin kontrolliert, die Leistung vor Ort gemessen und die aus.<br />
Thermostate entsprechend eingestellt. Wichtig für eine optimale Wärmeverteilung<br />
ist beispielsweise der hydraulische Abgleich. Auch die verständliche<br />
Einweisung in die Technik gehört mit zur Beratung.<br />
sich<br />
Nach Beendigung der Bautätigkeit fertigt der Energieberater eine grundlegende<br />
Dokumentation an, in der unter anderem auch bestätigt wird,<br />
dass die geplanten Materialien auch verwendet wurden.<br />
zahlt<br />
Im Ergebnis entsteht ein qualitativ hochwertiges Haus mit angenehmem<br />
Wohnklima. Sparsam im Verbrauch, zukunftssicher und durch die hohe<br />
Qualität auch im Wert gesteigert.<br />
Die Kosten für Qualitätssicherung sind gut investiert:<br />
· Sicherung fachgerechter Ausführungsqualität.<br />
· Steigerung von Gebäudequalität und Wohnkomfort Sachverstand<br />
Das rechnet sich!<br />
27
28<br />
Wärme steigt nach oben. Und entweicht über den Dachboden durch das Dach.<br />
Mit entsprechenden Wärmeschutzmaßnahmen kann man diesen Verlust an<br />
Heizenergie deutlich senken. Grundsätzlich geeignete Maßnahmen unter den<br />
verschiedenen Voraussetzungen sind:<br />
Bei nicht ausgebautem Dachboden sollte die oberste Geschossdecke gedämmt<br />
werden. Bei Neueindeckung empfi ehlt sich die Aufsparrendämmung,<br />
bei bestehenden Dächern sind Zwischensparren- und Untersparrendämmung<br />
sinnvoll.<br />
• Luft- und winddichte Ausführung! Eine Fuge von 1 mm Breite<br />
kann den Dämmwert einer Fläche nahezu halbieren.<br />
• Dampfsperre innerhalb des Dachaufbaus um Bauschäden und<br />
Schimmel zu vermeiden.<br />
• Vergrößern Sie den Dachüberstand. Dann können Sie<br />
später problemlos die Fassade dämmen!<br />
Geheizter Dachboden<br />
Nicht geheizter Dachboden<br />
Mehr Infos und Beratung bei Ihrer Energieagentur<br />
Dachdeckung<br />
Dämmung<br />
Dampfbremse<br />
Beblankung<br />
Sparren<br />
Dachdeckung<br />
Dämmung<br />
Dampfbremse<br />
Sparren<br />
Gipsbauplatte<br />
Fußboden<br />
Dämmung<br />
Betonplatten<br />
Deckenbalken<br />
Aufsparren-Dämmung, Vorteile: Die Dämmschicht ist wärmebrückenfrei,<br />
Dachkonstruktion bleibt sichtbar, einfache Montage.<br />
Nachteil: Nur bei Neueindeckung möglich.<br />
Zwischensparren-Dämmung, Vorteile: Keine Beeinträchtigung<br />
der Raumhöhe, Dämmung erfolgt zwischen den Sparren. Montage<br />
ist in einem Arbeitsgang möglich. Nachteil: Dämmung wird<br />
von den Sparren unterbrochen.<br />
Zusätzliche Untersparren-Dämmung, Vorteile: Verhindert Wärmebrückenwirkung<br />
der Sparren bei Zwischensparren-Dämmung.<br />
Nachteil: Nach der Dämmung ist die Raumhöhe geringer.<br />
Bei nicht ausgebauten Dachböden empfiehlt sich die Dämmung<br />
der Geschossdecke / des Dachbodens, Vorteile: Die Dämmung<br />
des Dach ist nicht notwendig.<br />
Geld sparen und Umwelt schützen!<br />
Investitionen, die sich lohnen:<br />
Weniger heizen, mehr Wohlbehagen,<br />
weniger CO2-Produktion. Mittlere Einsparung Brennstoff: 800,- €<br />
Bezogen auf Jahresbedarf: -20%<br />
CO2-Reduktion: -1920 Kg<br />
Wärme festhalten.<br />
29
30<br />
Wärme entweicht nicht nur über das Dach und durch Fenster und Türen, sondern<br />
auch über ungedämmte Außenwände. Diese Wärmeverluste kann man<br />
mit einer lückenlosen Gebäudedämmung verhindern, die auf die bestehende<br />
Fassade aufgebracht wird. Exakte und saubere Verarbeitung sind hier unerlässlich:<br />
Jede Lücke oder Beschädigung würde eine Wärmebrücke bilden und<br />
hohe Energieverluste nach sich ziehen.<br />
Zur Qualitätssicherung können nach Abschluss der Dämmarbeiten mit Thermografi<br />
eaufnahmen bzw. Luftdichtigkeitsmessungen (Blower-Door-Test) Lücken<br />
in der Dämmung bzw. beschädigte Dampfbremsen aufgespürt werden.<br />
Geheizter Wohnraum<br />
Geheizter Keller<br />
Geheizter Wohnraum<br />
Nicht geheizter Keller<br />
Mehr Infos und Beratung bei Ihrer Energieagentur<br />
Mauerwerk<br />
Altputz<br />
Dämmung<br />
Armierung<br />
Außenputz<br />
Mauerwerk<br />
Dämmung<br />
Perimeter-<br />
Dämmung<br />
Erdreich<br />
Bei einer Fassadendämmung wird die Dämmschicht entweder<br />
von außen, von innen oder zwischen zwei Mauerschalen eingebracht<br />
(Außen-, Innen- bzw. Kerndämmung). Wirtschaftliche<br />
Dämmstärken liegen etwa zwischen 16 bis 20 cm.<br />
Keller gut dämmen – Soll der Keller beheizt werden, werden<br />
Kellerwände und Boden gedämmt. Zur Dämmung der äußeren<br />
Kellerwände zum Erdreich hin müssen Dämmstoffe verwendet<br />
werden, die nicht verrotten, die Bodenfeuchte abhalten und dem<br />
Erddruck standhalten: Die sogenannte Perimeterdämmung wird<br />
auf die abgedichteten Kellerwände aufgeklebt.<br />
Bei unbeheizten Keller empfiehlt sich die Dämmung der Kellerdecke.<br />
Damit gehört auch die leidige Fußkälte im Erdgeschoss<br />
der Vergangenheit an. Eine Dämmstoffdicke von 8 bis 10 cm ist<br />
wirtschaftlich sinnvoll.<br />
Geld sparen und Umwelt schützen!<br />
Investitionen, die sich lohnen:<br />
Weniger heizen, mehr Wohlbehagen,<br />
weniger CO2-Produktion. Mittlere Einsparung Brennstoff: 1600,- €<br />
Bezogen auf Jahresbedarf: -25%<br />
CO2-Reduktion: -2590 Kg<br />
Wärme festhalten.<br />
31
32<br />
• Erdölbasierte Dämmstoffe –Typische Vertreter dieser Klasse sind Polystyrolplatten<br />
(Styropor) und Polyurethanschaumplatten, die ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis<br />
aufweisen. Verarbeitung: Mittels Baukleber direkt auf alte<br />
Fassade, Armierungsmasse und -gewebe aufbringen, Endbeschichtung (z.B.<br />
Putz). Vorteil: Viel Erfahrung mit der Verarbeitung, da großer Verbreitungsgrad.<br />
Nachteil: Die Basis dieser Stoffe ist Erdöl. Als Innendämmung nicht zulässig<br />
und daher ungeeignet.<br />
• Mineralische Dämmstoffe – Glaswolle, Mineralwolle und seit kurzem<br />
Mineralschaum. Glas- und Mineralwolle werden vor allem als flexible<br />
Matten verarbeitet, Mineralschaum in Form von festen<br />
Platten. Preislich nur wenig über dem Niveau von<br />
erdölbasierten Dämmstoffen. Vorteil: Mineralische<br />
Dämmstoffe werden ohne Erdöl hergestellt. Nachteil:<br />
Aufgrund noch nicht so großer Verbreitung, ist die Auswahl<br />
an verarbeitenden Betrieben geringer.<br />
• Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen – beispielsweise Papier, Kork,<br />
Schafwolle, Hanf und Holzfasern. Vorteil: Ökologisch besonders wertvoll, die<br />
Ressourcen werden geschont und lange Transportwege vermieden. Nachteil:<br />
Geringe produzierte Menge, relativ wenig Erfahrung und entsprechend geringe<br />
Anzahl an verarbeitenden Betrieben.<br />
Verarbeitung von Zelluloseflocken. Zelluloseflocken<br />
werden aus Altpapier hergestellt<br />
und in vorhandene Hohlräume<br />
im Bauwerk eingeblasen. Die Außenwand<br />
vieler Wohngebäude ist zweischalig, die Flocken werden einfach durch Löcher<br />
eingeblasen. Wichtig ist, dass der Hohlraum vollständig ausgefüllt wird.<br />
Nach dem vollständigen Einblasen der Flocken werden die Bohrlöcher versiegelt<br />
und die Dämmung ist fertig.<br />
Durch die einfache Verarbeitungsweise und den verhältnismäßig günstigen<br />
Preis des Rohstoffs ist das Einblasen von Zellulosefl ocken in zweischaliges<br />
Mauerwerk eine günstige Methode, die Gebäudehülle ökologisch zu dämmen.<br />
Ökologische Dämmstoffe sind umweltfreundlich und nachhaltig. Leider meist<br />
teurer als die Chemieprodukte und schwerer zu verarbeiten. Wenn gesundheitliche<br />
Gesichtspunkte berücksichtigt werden müssen, sprechen Sie mit<br />
dem Energieberater.<br />
Auf den Punkt gebracht:<br />
Im Sommer angenehm kühl, im Winter angenehm warm. Die Bausubstanz des Hauses<br />
wird gesichert, der Wert steigt, das Haus wird architektonisch aufgewertet. Heizkosteneinsparung<br />
bis zu 80 %. Sie ersparen der Umwelt jedes Jahr im Schnitt 4 Tonnen CO !<br />
2<br />
Wärme festhalten.<br />
33
34<br />
Fenster, Türen und Rollladen – große Energieverluste entstehen durch alte,<br />
undichte Fenster und fehlende Rollladen. Die Erneuerung vorhandener Fenster<br />
und Türen erhöht die Wohnbehaglichkeit und reduziert Wärmeverluste erheblich.<br />
Neue Fenster erreichen dabei einen U-Wert von 0,7 W/m²K.<br />
Der U-Wert ist ein Maß für den Wärmedurchgang durch<br />
ein Bauteil und wird in W/(m²K) angegeben.<br />
Je kleiner der U-Wert, desto besser, weil weniger Wärme<br />
durch das Bauteil geleitet wird.<br />
Neben Wärmeschutzverglasung, sind Rahmenmaterialien und fachgerechter<br />
Einbau eine weitere Voraussetzung: Speziell gedämmte Rahmenformen (z.B.<br />
Mehrkammerprofile), Kunststoffrahmen oder Holz-Alu-Fenster sind leistungsfähiger<br />
als Rahmen aus Metall, glasteilende Sprossen erhöhen den Wärmeverlust.<br />
Sinnvoll ist die Fenstererneuerung kombiniert mit der Außendämmung. Wenn<br />
die Fenster bündig mit der Wärmedämmschicht abschließen, erspart das die<br />
Dämmung der Laibungen. Wichtig: Alte eingebaute Rollladenkästen gegen energetisch<br />
luftdichte Vorbaurollläden austauschen.<br />
Geheizter Dachboden<br />
Geheizter Wohnraum<br />
Zum Vergleich: Stärke U-Wert<br />
Einfachfenster 4 mm 5,9<br />
Doppelfenster 3,0<br />
Isolierverglasung 24 mm 2,8<br />
Wärmeschutzverglasung 24 mm 1,3<br />
Passivhausfenster 0,7<br />
· Fuge zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk so schmal wie möglich,<br />
ca. 6 bis 10 mm sind notwendig.<br />
· Abdichtung mit dauerelastischem Dichtstoff (z.B. vorkomprimierte<br />
Dichtbänder oder spritzbare Dichtstoffe).<br />
Informationen im „Leitfaden zur Montage“ der RAL-Gütegemeinschaften<br />
Fenster und Haustüren: www.window.de/ral.html<br />
· Die Fuge unter dem Fenster, am Fensterbrett, dämmen. Sorgen Sie<br />
dafür, dass die innere Abdichtung dampfdicht ausgeführt wird.<br />
· Auf geeignete Abdichtung von Rollladenkästen achten. Kein Bauschaum!<br />
· Fensterläden rechtzeitig berücksichtigen, wenn auch die Außenwand<br />
gedämmt wird: Luftdichter Anschluss.<br />
· Die fachgerechte Ausführung kann man mit einem Luftdichtigkeitstest<br />
(Blower Door) und/oder mittels Thermografie prüfen.<br />
Auf den Punkt gebracht:<br />
Die Eckdaten optimaler Fenster und Türen sind: Gute Wärmeschutzverglasung, energiesparende<br />
Rahmen, fachgerechter und luftdichter Einbau. Prüfen, ob auf auf Rollläden<br />
ggf. verzichtet werden kann, dafür z.B. Sonnenschutzlamellen.<br />
Wärme festhalten.<br />
35
36<br />
Genaue und sorgfältige Ausführung ist bei allen Formen der Gebäudedämmung<br />
wichtig! Die Luftdichtigkeit der Gebäudehülle hat einen besonderen Stellenwert.<br />
Sie optimiert einerseits die Dämmwirkung und verhindert andererseits<br />
evtl. Bauschäden durch Feuchtigkeit.<br />
Viele Ausführungsfehler sind mit bloßem Auge kaum zu erkennen.Hier hilft der<br />
so genannte Blower-Door-Test, bei dem künstlich ein Über- bzw. Unterdruck<br />
im Haus erzeugt wird. Bei geschlossenen Fenstern und Haustüren wird die<br />
Luftmenge gemessen, die innerhalb einer Stunde durch ungewollte Öffnungen<br />
nachströmt. Selbst kleinste Schäden lassen sich mit dem Blower-Door-Test<br />
aufspüren.<br />
Es empfiehlt sich, den Test nicht erst bei Fertigstellung<br />
des Hauses durchzuführen, weil Nachbesserungen<br />
dann nur noch mit großem Aufwand möglich sind.<br />
Ein guter Zeitpunkt: nach der Montage der Dampfbremse.<br />
Der Innenputz muss aufgebracht sein und<br />
der Estrich sollte verlegt sein. Haustür und Fenster<br />
müssen ebenfalls schon montiert sein.<br />
Geheizter Dachboden<br />
Geheizter Wohnraum<br />
Geheizter Keller<br />
Häufige und typische Undichtigkeiten der Gebäudehülle:<br />
· Die Stöße der Dampfbremse im Dachgeschoss<br />
· Der Anschluss der Dampfbremse an Wandflächen<br />
· Durchdringungen der Dampfbremse durch Leitungsrohre usw.<br />
· Der Anschluss der Dampfbremse an Dachflächenfenster<br />
· Unverputzte Kamine<br />
· Die Revisionsklappe der Rollläden<br />
· Unverputzte Wandflächen<br />
· Steckdosen und Schalter in der Außenwand<br />
· Der untere Abschluss der Haustür<br />
· Die Oberseite von Hochlochziegeln an Fensterbrüstungen<br />
· Der Fensteranschluss an allen Laibungen<br />
Alles dicht?<br />
37
38<br />
Etwa zwei Drittel der Ölheizungen und die Hälfte der Gasheizungen in Baden-<br />
Württemberg sind veraltet. Viel Heizenergie wird durch schlechte Wirkungsgrade<br />
verschwendet, die Atmosphäre unnötig belastet.<br />
Verheizen Sie Ihr Geld nicht durch eine alte Anlage!<br />
Moderne Heizungsanlagen sorgen dafür, dass Ihnen Wärme zur Verfügung<br />
steht, wann und wo immer Sie sie brauchen – und zwar genau im gewünschten<br />
Umfang. Sie bekommen höchsten Wohnkomfort<br />
bei jeder Witterung, schonen dabei Ihren Geldbeutel<br />
und die Umwelt. Voraussetzung ist eine für Sie maßgeschneiderte,<br />
an die jeweiligen Verhältnisse angepasste<br />
Lösung, die gleichzeitig umweltverträglich und<br />
komfortabel ist. Dabei können Technik und Energieträger<br />
„aus einem Guss“ sein, oder aus einer Kombination<br />
verschiedener Techniken und Energieträger<br />
bestehen.<br />
Für jedes System gibt es die passende Regelungstechnik<br />
und das auf Ihre Bedürfnisse angepasste Wärmeverteilsystem.<br />
Wenn...<br />
Bei der Wahl der Energieversorgung kann man viel für die Umwelt tun und sich<br />
gleichzeitig gegen steigende Energiepreise absichern. Erneuerbare Energien<br />
gewinnen eine immer größere Bedeutung.<br />
Moderne Holz-Feuerungsanlagen arbeiten heutzutage automatisiert und machen<br />
das Heizen mit Holz als regional verfügbarem Brennstoff bequem.<br />
Auch Wärmepumpen sind seit einiger Zeit wieder vermehrt im Rennen. Das<br />
Gesamtsystem aus gedämmter Gebäudehülle und Heizungsanlagen muss besonders<br />
gut abgestimmt sein.<br />
Kleine Blockheizkraftwerke (BHKW) sind in Mehrfamilienhäusern auch fi nanziell<br />
interessant, weil zusätzlich Strom erzeugt und ins Netz eingespeist wird. passt!<br />
Wenn Sie sich für die Wärmeerzeugung mit fossilen Brennstoffen entscheiden,<br />
sollten Sie einen effi zienten Brennwertkessel wählen.<br />
die<br />
die Heizanlage im Gebäude älter als 15 Jahre ist... das Gebäude ohnehin gedämmt<br />
wird... man etwas für die Umwelt tun möchte... man Geld sparen will...<br />
Dann... sollte man über eine neue Heizanlage nachdenken! Technik,<br />
39
40<br />
Brennwerttechnik – Über ein Fünftel der CO 2-Emissionen in Deutschland<br />
stammt aus Heizkesseln im Wohnbereich. Von den Kesseln sind über zwei Millionen<br />
älter als 20 Jahre. Diese haben hohe Energieverluste und erzeugen zu<br />
viele Abgasemissionen. Brennwertgeräte stehen für energiesparendes Heizen,<br />
weil diese Wärmeerzeuger den eingesetzten Brennstoff optimal nutzen.<br />
Im Vergleich zu einem alten Heizkessel kann die Energieeinsparung bis zu 20%<br />
betragen. Möglich wird diese Energienutzung durch die besondere Arbeitsweise:<br />
Im Gegensatz zu herkömmlichen Heizungsanlagen werden bei Brennwertgeräten<br />
die heißen Abgase nicht ungenutzt durch den Schornstein ins Freie<br />
geblasen. Der bei der Verbrennung entstandene Wasserdampf wird im Gerät<br />
abgekühlt und zu Wasser kondensiert (Brennwert). Die hierbei frei werdende<br />
Wärme wird zu einem großen Teil zusätzlich zum Heizen genutzt. Daher beträgt<br />
der sogenannte Nutzungsgrad bei diesen Wämeerzeugern über 100%.<br />
Verluste durch Abwärme<br />
Nutzbare<br />
Wärme ohne<br />
Brennwerttechnik:<br />
73%<br />
Heiße<br />
Abgase<br />
(145°C)<br />
Öl-/Gas-Brenner<br />
Nutzbare Wärme<br />
mit<br />
Brennwerttechnik<br />
bis zu<br />
107%<br />
Abwärme nutzen<br />
Heiße<br />
Abgase<br />
(145°C)<br />
Wärmetauscher<br />
Öl-/Gas-Brenner<br />
Abgase<br />
(45°C)<br />
zusätzl.<br />
Wärme<br />
Wenn Sie bei Öl- oder Gasbrennern bleiben möchten, können Sie durch die<br />
Anschaffung einer neuen Anlage einiges an Energie und Schadstoffemission<br />
einsparen. Moderne Öl- oder Gasheizungen unterscheiden sich von älteren Modellen<br />
durch eine wesentlich verbesserte Effi zienz. Mit einem Brennwertkessel<br />
wird der Energiegehalt des Brennstoffes nahezu vollständig genutzt und dadurch<br />
ein erheblich besserer Wirkungsgrad erzielt.<br />
Die Heizfl ächen müssen nach evtl. Umbau/Sanierung neu abgestimmt werden:<br />
Neben konventionellen Heizkörpern sind auch Wand- und Fußbodenheizungen<br />
nutzen.<br />
möglich, wenn das Gebäude gut gedämmt ist. Große Abstrahlfl ächen verbreiten<br />
schon bei geringen Heiztemperaturen behagliche Wärme. Deshalb lassen<br />
sie sich hervorragend mit Brennwertkesseln, Solaranlagen und Wärmepumpen<br />
kombinieren.<br />
besser<br />
Lassen Sie sich von Ihrem Heizungsfachmann nach dem Einbau einer neuen<br />
Anlage in die Bedienung einweisen, bis Sie diese verstanden haben. Denn die<br />
zu viel benötigte Energie müssen Sie bezahlen. Energie<br />
Einsparpotenzial bis zu 20 %<br />
41
Wärmequelle<br />
42<br />
Das Wärmepumpen-Prinzip – Die Funktionsweise einer Wärmepumpe ist vergleichbar<br />
mit der eines Kühlschranks. Einem Medium wird die Wärme entzogen<br />
und an ein anderes abgegeben. Auf die Wärmepumpe übertragen heißt<br />
das: sie entzieht den Umweltmedien Luft, Wasser oder Erdreich die Wärme und<br />
leitet diese an das Heizsystem weiter.<br />
Konkret: diese „Umweltenergie“ (Außenluft-, Wasser- oder Erdwärme) wird<br />
zum Wärmeaustauscher (Verdampfer) der Wärmepumpe geführt. Hierin befi ndet<br />
sich das fl üssige Kältemittel (Arbeitsmedium), das nun die Wärme der Wärmequelle<br />
aufnimmt und dabei verdampft. Der Verdichter saugt das gasförmige<br />
Arbeitsmedium an und presst es zusammen. Der Druck erhöht sich und die<br />
Temperatur steigt. Anschließend sorgt ein zweiter Wärmetauscher (Verfl üssiger)<br />
dafür, dass die Wärme in das Umlaufsystem der Heizung gelangt.<br />
Kompressor<br />
Verdampfer Verfl üssiger<br />
Expansionsventil<br />
Wärmenutzung<br />
Der abschließende Druckabbau erfolgt durch das Expansionsventil.<br />
Der Kreislauf beginnt von vorne.<br />
a Verteiler / Sammler<br />
für Erdreichkollektoren<br />
c Universal Anschlusssteile<br />
für die Anbindung<br />
zur Wärmepumpe<br />
d Verteiler / Sammler für<br />
Energiepfähle<br />
b Verteiler / Sammler für<br />
Erdwärmesonden für Außen-<br />
und Innenmontage<br />
• Die Nutzung der Luft als Wärmelieferant ist grundsätzlich überall<br />
und zu jeder Jahreszeit möglich. Bei niedrigen Außentemperaturen<br />
ist der Wärmeentzug aus der Außenluft nur noch gering, die<br />
Wärmeerzeugung relativ kostspielig.<br />
• Grundwasser ist ein optimaler Wärmespeicher. Selbst in strengen<br />
Wintern liegt die Temperatur nur noch bei +8°C bis +12°C und<br />
kann zur Wärmegewinnung genutzt werden.<br />
• Erdwärme mit Erdreichkollektor. Ein Rohrschlangensystem wird Umgebung.<br />
horizontal im Erdboden verlegt, ein Sole-Wasser-Gemisch nimmt<br />
Wärme vom Erdboden auf. Platzbedarf ca. 3-fache Wohnfl äche.<br />
• Weniger Platzbedarf haben vertikale Erdwärmesonden, die ins Erdreich ge- der<br />
bohrt werden. Auch hier zirkuliert ein Sole-Wasser-Gemisch, das dem Erdboden<br />
und dem Grundwasser die Wärme entzieht.<br />
aus<br />
Effektive Wärmepumpen haben eine hohe Leistungszahl (> 3,5 – 4).<br />
Wärmepumpenanlagen nur in Kombination mit Niedertemperaturheizsystem.<br />
Voraussetzung für den Einsatz ist ein auf Neubaustandard sanierter Altbau. Wärme<br />
Zu beachten:<br />
43
44<br />
Strom und Wärme aus einem Kleinkraftwerk, wirtschaftlich und ökologisch<br />
sinnvoll.<br />
Der Energiebedarf zur Versorgung von Gebäuden setzt sich aus dem Wärmebedarf,<br />
dem Strombedarf und den damit verbundenen Energieverlusten zusammen.<br />
Üblicherweise wird der Wärmebedarf in den Gebäuden durch den Einsatz<br />
von Heizkesseln gedeckt. Der Strombedarf wird dagegen in Kraftwerken erzeugt.<br />
In beiden Fällen treten Verluste auf, bei fossilen Kraftwerken beträgt der<br />
Wirkungsgrad im Durchschnitt sogar unter 40 %.<br />
Um die Verluste der Stromerzeugung deutlich zu reduzieren, sollte daher auch<br />
der Strom dort hergestellt werden, wo er benötigt wird, also in den Gebäuden.<br />
Hierfür gibt es Kleinblockheizkraftwerke (Klein- bzw. Mini-BHKW), die sich zum<br />
Einsatz in Büro- und Verwaltungsgebäuden, größeren Mehrfamilienhäusern<br />
oder zur gemeinsamen Versorgung von mehreren Einzelhäusern besonders<br />
gut eignen.<br />
Wie funktioniert ein BHKW? Der Betrieb eines BHKW beruht auf dem Prinzip<br />
der Kraft-Wärme-Kopplung. Danach wird die bei der Stromerzeugung anfallende<br />
Abwärme in das Heizungssystem des Gebäudes eingespeist, so dass<br />
nur noch die zusätzlich benötigte Wärme über einen Spitzenheizkessel erzeugt<br />
werden muss. Aus Abwärme wird also nutzbare Heizwärme und ganz nebenbei<br />
wird Strom erzeugt. Hierdurch wird insgesamt der Energiebedarf erheblich<br />
reduziert.<br />
Amortisierung – BHKW sind zwar teurer als herkömmliche Heizkessel. Aber<br />
durch die Stromvergütung und weitere Fördermittel dauert die Amortisierung<br />
nicht lange. Die Kosten:<br />
• Investition für einzelne Kraftwerksmodule<br />
• Brennstoffkosten<br />
• Evtl. Umbau von Räumlichkeiten<br />
• Anschluss von Gas-/Ölversorgung, Stromnetz, Heizungssystem und Abgasanlage<br />
• Wartungskosten<br />
Kraftwerk.<br />
• Vermiedene Stromkosten, Stromsteuer und Brennstoffkosten (Heizkessel)<br />
• Stromvergütung und KWK-Zuschlag<br />
• Ggf. Mineralölsteuer-Erstattung Klein<br />
Einnahmen:<br />
45
46<br />
Heizwärme muss nicht nur erzeugt, sondern auch verteilt werden. Üblich sind<br />
Verteilsysteme, die aus Rohrleitungen und Heizkörpern bzw. Heizfl ächen bestehen.<br />
Wenn Sie im Rahmen der Sanierung von Einzelöfen auf eine Zentralheizung<br />
umstellen, werden neue Rohrleitungen verlegt. Es ist wichtig, dass die Zuleitungen<br />
entweder in warmen Räumen liegen oder gut wärmegedämmt werden.<br />
Ungedämmte Leitungen außerhalb beheizter Räume haben hohe Wärmeverluste.<br />
Niedertemperatur-Heizungsverteilsysteme haben<br />
größere Heizkörperfl ächen oder erwärmen mit Rohren<br />
im Estrich oder unter dem Putz den Fußboden<br />
oder die Außenwand. In Kombination mit Brennwertkesseln,<br />
Wärmepumpen oder bei solarer Heizungsunterstützung<br />
sind niedere Vorlauftemperaturen besonders<br />
sinnvoll.<br />
Tipp:<br />
Ein weiterer Aspekt der optimalen Verteilung von Heizwärme ist der hydraulische<br />
Abgleich. Auf den unterschiedlich langen Wegen von der Heizanlage in<br />
die Räume kann es zu Verlusten kommen, wenn das System nicht perfekt abgeglichen<br />
ist. Über geeignete Maßnahmen informieren speziell ausgebildete<br />
Fachkräfte.<br />
Egal, welches System für das Gebäude geeignet erscheint: Die Beratung von Berater.<br />
sachkundiger Seite ist immer vorteilhaft, bei manchen Systemen auch zwingend<br />
erforderlich.<br />
Beispielsweise bei der Nutzung von Erdwärme – hier sollte ein Geologe zu Rate<br />
gezogen werden. Er erarbeitet für jeden Standort eine geologische Prognose,<br />
auf deren Basis der Heizenergiebedarf und die dafür notwendige Technologie<br />
ermittelt werden.<br />
meinen<br />
Bei allen Heizsystemen muss die Leistung der Anlage und die Verteilung der<br />
Wärme auf die Gegebenheiten des jeweiligen Gebäudes berechnet werden.<br />
Nur dann kann die neue Heizanlage optimal und enrgiesparend arbeiten.<br />
ohne<br />
Speziell ausgebildete Fachkräfte aus dem Energiehandwerk beraten Sie kompetent<br />
und zielorientiert: Infos dazu bei Ihrer Energieagentur. Nicht<br />
47
48<br />
Infolge der rasanten Preisentwicklung auf dem Energiemarkt werden sparsame<br />
und umweltschonende Heizungssysteme immer interessanter. Pellets sind<br />
zylindrische Presslinge aus trockenem, naturbelassenem Restholz (Säge- oder<br />
Hobelspäne) mit einem Durchmesser von ca. 6mm. Sie werden unter hohem<br />
Druck gepresst und haben daher einen besonders niedrigen Wassergehalt und<br />
eine hohe Energiedichte.<br />
Der Heizwert liegt bei ca. 5 kWh/kg. Zwei kg Pellets<br />
haben also einen Heizwert von einem Liter Heizöl.<br />
Die Beschickung und Zündung der Anlage erfolgt automatisch<br />
und computergesteuert. Je nach Bedarf<br />
wird die benötigte Menge Pellets über die integrierte<br />
Förderanlage dem Brenner aus dem Lager zugeführt<br />
(spezielle Lagersysteme minimieren den Platzbedarf<br />
von ca. 10 m³ für das Lagersystem, das dann ca. 7 – 8<br />
m³ Pellets enthält).<br />
Tipp:<br />
Die Holzpelletheizung arbeitet wie eine normale Heizungsanlage und versorgt<br />
das Haus mit Wärme und Warmwasser. Die Kombination einer Holzpelletheizung<br />
mit einer Solarkollektor-Anlage ist auch aus ökologischer Sicht die wohl<br />
bestmögliche Heizungsanlage und bietet weitere Einsparungsmöglichkeiten.<br />
Holzpelletheizungen sind umweltfreundlich: Holz verbrennt schwefelfrei und<br />
CO2-neutral. Beim Verbrennen von Holz wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie der<br />
Baum der Atmosphäre beim Wachsen entzogen hat und wie beim Verrotten des<br />
Holzes im Wald ohnehin wieder freigesetzt würde. Holz ist ein nachwachsen- Energie.<br />
der und damit regenerativer Energieträger. Moderne Kessel stoßen nur geringe<br />
Mengen an Feinstaub aus, im Gegensatz zu Einzelöfen. Mit 20 mg/m³ unterschreiten<br />
sie auch zukünftige strengere Emissionswerte.<br />
Pellets werden von einigen Kesselherstellern, speziellen Brennstoffl ieferanten<br />
oder direkt vom Pellethersteller vertrieben. Infos unter: www.carmen-ev.de<br />
oder www.depv.de oder www.aktion-holzpellets.de oder www.bioenergie.de<br />
Achten Sie beim Kauf auf das Umweltsiegel „Blauer Engel“!<br />
Informieren Sie sich unter: www.enplus-pellets.de Nachwachsende<br />
49
50<br />
Solarthermieanlage – Warmes Wasser für wenig<br />
Geld. Moderne Solar-Technik hat nur noch einen Gegner:<br />
Das alte Vorurteil, dass dafür nur in Gebieten wie<br />
Südspanien genügend Sonne scheint.<br />
Denn viele wissen noch nicht: Solar-Technologie der<br />
neuesten Generation macht auch Deutschland für die<br />
Nutzung der saubersten Energie der Welt zu einem<br />
echten „Sonnenland“. Entsprechend sind die Wachstumsraten<br />
bei über 25 % jährlich. Deutschland ist mit<br />
über 50 % Marktvolumen der bedeutendste Absatzmarkt<br />
in Europa. Der Einsatz von Solaranlagen bietet<br />
eine ökologische sinnvolle Alternative zu herkömmlichen<br />
Systemen, die ausschließlich fossile Brennstoffe<br />
wie Erdöl und Erdgas zur Energieerzeugung nutzen.<br />
Für Bauherren und Eigenheimbesitzer wird es daher immer interessanter, die<br />
natürliche Energie der Sonne zu nutzen und sie durch die Installation einer<br />
leistungsfähigen Sonnenkollektoranlage in Wärme umzuwandeln.<br />
Warmes Wasser<br />
Tipp:<br />
Das Grundprinzip der Kollektoren kennt jeder, der schon einmal<br />
an einem heißen Tag sein Auto einige Stunden in der Sonne<br />
geparkt hat: Die Sitze einer solch rollenden Sauna glühen<br />
beinahe, am Lenkrad kann man sich Brandblasen holen. Eine<br />
einfache Glaskonstruktion kann also eine große Energiemenge<br />
ohne technischen Aufwand schnell einfangen.<br />
Wie in einem kleinen Treibhaus fängt sich die Sonnenstrahlung im Sollarkollektor<br />
und erwärmt das dort in Leitungen umgewälzte Wasser. Die so gewonnene<br />
Wärme kann sowohl zur Warmwassererzeugung (Dusch- und Badewanne,<br />
Geschirrspül- und Waschmaschine) als auch zur Heizungsunterstützung genutzt<br />
werden.<br />
Dachfl ächenbedarf: Pro Person benötigt man eine Kollektorfl äche von ca. 2 m2 .<br />
Bei einem Vierpersonenhaushalt sind das rund 5-8 m2 . Bei Anlagen zur Heizungsunterstützung<br />
rechnet man grob mit 10 % der Wohnfl äche als Kollektorfl<br />
äche.<br />
Speziell ausgebildete Fachkräfte aus dem Energiehandwerk beraten Sie kompetent<br />
und zielorientiert: Infos dazu bei Ihrer Energieagentur.<br />
Wärme aus der Sonne.<br />
51
52<br />
Photovoltaik-Anlagen erzeugen geräuschlos und ohne Schadstoffemissionen<br />
Strom aus Sonnenergie. Da sie praktisch nicht verschleißen, geben viele Hersteller<br />
25 Jahre Garantie auf die Module.<br />
Photovoltaik-Anlagen sind eine gute langfristige Geldanlage,<br />
da das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)<br />
Einspeisevergütung für 20 Jahre garantiert.<br />
Der Solarstrom wird an die Energieversorger zu einem<br />
sehr guten Preis verkauft. Auch der selbst genutzte<br />
Anteil wird vergütet. Hier richtet sich die Höhe<br />
der Vergütung nach der Höhe des Eigenverbrauchs.<br />
Strom<br />
Tipps:<br />
Pro Kilowatt elektrische Leistung benötigt man etwa 8 bis 10 m 2<br />
freie, unverschattete Dachfl äche. Je nach Region und Dachorientierung<br />
„erntet“ man damit pro Jahr zwischen 850 und 950<br />
Kilowattstunden – etwa so viel, wie eine Person jährlich verbraucht.<br />
Wie hoch die Rendite genau ist, kann der Fachberater sagen. Für eine Dachausrichtung<br />
zwischen Südwest und Südost sind hier grobe Anhaltspunkte: Die<br />
Anlage kostet rund 3.000 Euro pro Kilowatt. Diese Investition bringt pro Jahr<br />
im Schnitt 400 Euro ein, sodass sich die Anlage nach etwa zwölf bis 15 Jahren<br />
amortisiert hat. Danach fl ießt die Einspeisevergütung komplett in die eigene<br />
Tasche! Insgesamt kann man in 20 Jahren auf rund 5 % Rendite kommen.<br />
Ab einer Fläche von 20 m2 Strom.<br />
ist eine Photovoltaik-Anlage wirtschaftlich.<br />
Regionale Solarkataster: Infos bei Ihrer Energieagentur. Für die Eignung der<br />
Dachfl ächen gibt es Solarpotenzialanalysen: www.smartgeomatics.de Sauberer<br />
53
54<br />
Bund, Land, Kommunen und Energieversorgungsunternehmen unterstützen<br />
Sie bei Ihrem Vorhaben mit Fördermitteln. In der Regel gibt es die Möglichkeiten,<br />
einen Zuschuss zur Finanzierung oder ein zinsverbilligtes Darlehen<br />
zu erhalten – und Sie müssen weniger Eigenkapital aufbringen und zahlen<br />
weniger Zinsen als bei konventionellen Krediten von der Bank.<br />
Die Fördermöglichkeiten sind zahlreich und abhängig von Grad und Umfang<br />
der Sanierung. Grundsätzlich gilt: Je mehr CO2 eingespart wird, desto mehr<br />
Fördermittel werden bewilligt.<br />
Aktuelle Programme kennt der Energieberater.<br />
So gibt es beispielsweise bei der KfW-Förderbank die Programme „Effizi-<br />
ent Sanieren“ und „Wohnraum modernisieren“. www.kfw.de<br />
Mit dem Programm „Energiesparberatung vor Ort“ bezuschusst das BAFA<br />
(Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) das Honorar Ihres Energieberaters.<br />
www.bafa.de<br />
Land.<br />
Mit dem „EnergieSparCheck“ bezuschusst das Umwelt-Ministerium in<br />
Baden-Württemberg das Honorar Ihres Energieberaters für einen Überblick<br />
und die Erstanalyse des Hauses. www.energie-spar-check.deund<br />
Das „Klimaschutz-Plus“-Programm des Landes Baden-Württemberg<br />
wendet sich an Hausbesitzer von Gebäuden mit überwiegend gewerblicher<br />
Nutzung. www.klimaschutz-plus.baden-wuerttemberg.de<br />
Bund<br />
Förderprogramme von Bund und Land:<br />
www.energiefoerderung.de www.energiesparfoerderung-bw.de<br />
von<br />
Welches Programm passt zu Ihrem Projekt? Wieviel CO2 wird eingespart?<br />
Für die meisten Förderprogramme gilt, dass Sie erst mit der Modernisierung<br />
anfangen sollten, wenn Sie die Förderzusage in der Tasche haben. Geld<br />
Der Energieberater weiß mehr!<br />
55
www.zeozweifrei.de<br />
Herausgeber:<br />
Umwelt- und EnergieAgentur<br />
Kreis Karlsruhe GmbH<br />
Birgit Schwegle<br />
In Zusammenarbeit mit<br />
der Architektenkammer<br />
Baden-Württemberg<br />
Konzeption und Gestaltung:<br />
2und3d-design, Bretten<br />
Umwelt- und<br />
EnergieAgentur<br />
Kreis Karlsruhe<br />
Umwelt- und EnergieAgentur<br />
Kreis Karlsruhe GmbH<br />
Geschäftsführerin Birgit Schwegle<br />
Pforzheimer Straße 80 - 84<br />
75015 Bretten<br />
Tel. 0 72 52 / 58 37 98 -0<br />
Fax 0 72 52 / 58 37 98 -20<br />
info@energieagentur-kreiska.de<br />
www.energieagentur-kreiska.de<br />
Ihre unabhängige Energieberatung in<br />
Zusammenarbeit mit:<br />
Landkreis Karlsruhe,<br />
<strong>Stadt</strong>werke Bretten,<br />
<strong>Stadt</strong>werke Ettlingen,<br />
Energie- und<br />
Wasserversorgung Bruchsal,<br />
EnBW Regional AG<br />
Gefördert und begleitet durch das Umweltministerium<br />
Baden-Württemberg