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Protokoll - Diözesanrat Passau

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Prof. Beer stellt am Beispiel des Umgang mit dem Kreuz in öffentlichen Gebäuden, hier vor<br />

allem den Schulen, dar, welche drei Funktionen von Kirche wahrzunehmen sind, bzw. welche<br />

schwerer wahrgenommen werden, wie andere Funktionen eher im Focus der Öffentlichkeit<br />

stehen.<br />

Drei Funktionen der Kirche und ihre Wahrnehmung:<br />

Brauchtum: Kirche wird oft im Zusammenhang mit Brauchtum und Folklore gesehen. Wenn<br />

der Blick darauf verkürzt bleibt, werden die beiden anderen Bereich „übersehen“; die Argumente:<br />

Wir sind die Mehrheit. Bzw. Das war schon immer so. reichen in Zukunft nicht aus,<br />

wenn wir als Kirche eine Stimme in der Gesellschaft haben wollen. Pointiert beschreibt Dr.<br />

Beer, dass dies dann dazu führen könne, dass der Fronleichnamszug für touristische Zwecke<br />

wiederholt werden soll. Beim Thema „Kreuz an Schulen“ kann dies dazu führen, dass wir<br />

zu hören bekommen: Hier seid ihr aber nicht mehr die Mehrheit.<br />

Wissen über Theologie: Eine zweite Ebene, hinter der „Fassade“ sei die Ebene des Wissens.<br />

Hier sei anzusiedeln, was die Theologie in unserer Kirche ist. Um am Beispiel des<br />

Kreuzes an Schulen zu bleiben, werden hier Antworten aus der Theologie gegeben. Jesus<br />

ist für uns gekreuzigt worden, um die Welt, jeden einzelnen Menschen zu erlösen. Dafür<br />

steht das Kreuz. Was ist aber dann noch an Argumentation möglich, wenn jemand sagt, das<br />

hätte er ja nicht von Jesus erwartet, wenn jemand zur Theologie unserer Kirche keinen Bezug<br />

(mehr) hat. Dann müsse eine weitere Ebene für die Argumentation in der Gesellschaft<br />

einsetzen.<br />

Probleme und Fragen der Menschen: Hier sei anzusetzen, wenn wir nicht mehr die Mehrheit<br />

sind, wenn unsere Theologie nicht gefragt ist. Diese Ebene beinhaltet, dass alle Menschen,<br />

universal eine Sehnsucht nach Erlösung, nach Heilung und Heil-werden haben. Dies<br />

kann dann ein Zugang sein, dass auch kirchenferne Kreise verstehen, warum uns in unserer<br />

Gesellschaft das Kreuz in Schulen wichtig ist.<br />

Dies erfordert aber die Bereitschaft zur ernsthaften Argumentation und zur Auseinandersetzung<br />

mit Kritik auf mehreren Ebenen. Es ist zu kurz gegriffen, wenn wir uns auf die erste<br />

Ebene beschränken. Dies erfordert aber auch, dass wir bereit sind, die Bildungsarbeit zu<br />

intensivieren, um so Zugänge zu universellen Fragen der Menschen zu erlangen, und dann<br />

auch von Seiten der Kirche Antworten anbieten zu können.<br />

TOP 6: Die aktuelle Situation im Bistum <strong>Passau</strong><br />

Informationen durch Generalvikar Dr. Klaus Metzl:<br />

1. Überlegungen zum Verhältnis Schule und Pfarrei, Kindertagesstätten und Pfarrei<br />

Die Einflüsse auf Schulen und Kindergärten werden aufgrund der demographischen<br />

Veränderung, des Rückgangs der Kinderzahlen ohnehin auf uns zukommen.<br />

Die Diskussion über die Ganztagsschulen kommt auch auf uns zu. Es gibt zwei Modelle,<br />

die gebundene und die offene Ganztagsschule. Bei der offenen Ganztagsschule<br />

werden qualifizierte Partner für die Nachmittagsbetreuung gesucht. Wie das für die<br />

Kirchen aussehen kann, ist noch offen, weil inhaltlich noch keine Rahmenbedingungen<br />

gesetzt sind. Auswirkungen sind bereits jetzt absehbar, auf die außerschulische<br />

Sakramentenvorbereitung und für die Jugendarbeit, die sich zum Teil ja unmittelbar<br />

an Konzepte der Sakramentenvorbereitung anschließen, z.B. Ministranten/innen und<br />

Jugendgruppen. Das traditionelle Verhältnis zwischen Schule und Pfarrei löst sich<br />

auf, wenn Schulen nicht mehr vor Ort sind, zum Teil nicht einmal mehr im Pfarrverband.<br />

Die Frage nach Schulfirmungen stellt sich deshalb wieder neu.<br />

2. Personalsituation<br />

Zunächst ist zu sagen, wir stehen eigentlich sehr gut da. Seit 2003/2004 konnten 87<br />

Stellen ohne betriebsbedingte Kündigungen abgebaut werden.<br />

Für 306 Pfarreien in 111 Pfarrverbänden sollen langfristig ca. 200 aktive Priester zur<br />

Verfügung stehen, das sind 1,6 pro Pfarrverband. Momentan sind ca. 230 Priester im<br />

Dienst, 138 im Ruhestand. 34 sind in der Kategorialseelsorge eingesetzt (26 in der<br />

Diözese <strong>Passau</strong>, 8 außerhalb der Diözese). In 10 Jahren kann von durchschnittlich<br />

187 Priestern ausgegangen werden, was eine gute Planung für die Pfarrverbände<br />

und die Diözese möglich macht. Dabei wird davon ausgegangen, dass jedes Jahr 4<br />

neue Priester in die Diözese kommen.<br />

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