10 Jahre esa - Schiffahrt und Technik
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MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
Bild: <strong>esa</strong><br />
<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>esa</strong><br />
Berechtigten Gr<strong>und</strong> zur Freude hatten <strong>esa</strong>-Gründer Walter Szabados (r.) <strong>und</strong> das Vorstandsmitglied der Allianz<br />
Deutschland AG <strong>und</strong> Vorstandvorsitzende der Allianz Versicherungs-AG, Thomas Pleines (l.) anlässlich der<br />
Feier zum <strong>10</strong>-jährigen Bestehen der <strong>esa</strong> EuroShip Assekuradeurgesellschaft mbH & Co. KG am 8. Oktober in<br />
Stuttgart. Mit einem Beitragsvolumen von 33 Mio. €, 36.000 K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 55.000 Verträgen zählt das heute<br />
mehrheitlich der Allianz Versicherungs-AG gehörende Kompetenzcenter für Schiffs- <strong>und</strong> Yacht versicherungen<br />
zu den führenden Unternehmen in Europa.<br />
3993<br />
26. JAHRGANG<br />
7<br />
NOVEMBER<br />
2007
2<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
4/2007
EDITORIAL<br />
Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />
Klimaschutz ist dank der wissenschaftlichen<br />
Gr<strong>und</strong> lagenarbeit des UN-Klimarates (IPCC) der<br />
Vereinten Nationen <strong>und</strong> dem unermüdlichen En -<br />
gagement führender Politiker, wie des hierfür zu<br />
Recht ausgezeichneten Friedensnobelpreisträgers<br />
Al Gore oder der ehemaligen Umweltministerin<br />
<strong>und</strong> heutigen B<strong>und</strong>eskanzlerin Angela Merkel, in<br />
aller M<strong>und</strong>e. Es ist dem B<strong>und</strong>esverband öffent -<br />
licher Binnenhäfen (BÖB) zu verdanken, mit seiner<br />
diesjährigen Mitgliederversammlung in Frankfurt<br />
durch qualifizierte Vortragsveranstaltungen <strong>und</strong><br />
eine erhellende Podiumsdiskussion dafür gesorgt<br />
zu haben, dass eine sachliche, ideologiefreie<br />
Diskussion zu diesem Thema auch im deutschen<br />
Binnenschifffahrtsgewerbe angestoßen wurde.<br />
Professor Dr. Olaf Hohmeyer von der Universität<br />
Flensburg hat anlässlich der BÖB-Tagung am 27.<br />
September in Frankfurt die von den weltweit<br />
tätigen Wissenschaftlern des IPCC festgestellten<br />
Fakten zum Klimawandel vorgetragen. So hat der<br />
durch die Industrialisierung verstärkte Treib haus -<br />
effekt zu einem rapiden Anstieg der globalen<br />
Temperaturen geführt, die mit der weiter wach -<br />
senden Verwertung fossiler Brennstoffe immer<br />
schneller zunehmen.<br />
Allein zwischen 1970 <strong>und</strong> 2004 sind die Treib -<br />
hausemissionen um 70% gewachsen – Tendenz<br />
weiter steigend, denn mit dem wirtschaftlichen<br />
Wachstum der Schwellenländer in Südamerika,<br />
Afrika <strong>und</strong> Asien geht eine weitere rapide Zu -<br />
nahme der Umweltverschmutzung einher. In der<br />
Folge kommt es zu drastischen Auswirkungen des<br />
Klimawandels: Schneller als erwartet schmilzt das<br />
Eis in der Arktis <strong>und</strong> der Gebrigsgletscher. In der<br />
Folge steigt der Meeresspiegel <strong>und</strong> durch eine<br />
Verschie bung der wärmeren Klimazonen Richtung<br />
Nordpol <strong>und</strong> Süd pol kommt es in unseren Regionen<br />
zu trockeneren Sommern mit geringeren Nieder -<br />
schlägen <strong>und</strong> höheren Niederschlägen mit häufi -<br />
geren Hochwas sern <strong>und</strong> Überschwemmungen in<br />
Herbst <strong>und</strong> Winter.<br />
Da sich der Klimawandel deutlich schneller<br />
vollzieht, als bisher prognostiziert, müssen durch<br />
weltweit wir kende Maßnahmen der Industrie-,<br />
Schwellen <strong>und</strong> Entwicklungsländer kurzfristig<br />
Treib hausgaskon zentrationen auf deutlich nie -<br />
drige rem Niveau erreicht werden, als bisher<br />
gedacht. Die not wendigen Technologien sind nach<br />
Ansicht der Klimaforscher bereits verfügbar, wobei<br />
die Ver meidung des Klimawandels weniger kostet<br />
als erwartet. Zu den von den Wissenschaftlern an<br />
die Regierungen unterbreiteten Vorschlägen zur<br />
Begrenzung des Treibhauseffektes zählen die<br />
Abkehr von der Verwertung fossiler Brennstoffe in<br />
Kraftwerken <strong>und</strong> die Konzentration der Energie -<br />
erzeugung auf Solarenergie, Windenergie, Wasser -<br />
kraft <strong>und</strong> Atom strom, wobei an Letzterem<br />
zumindest solange festzuhalten ist, bis die<br />
regenerativen Methoden der Energieerzeugung<br />
nach <strong>und</strong> nach die Anteile fossiler Kraftwerke<br />
ersetzt haben. Im Verkehrs bereich wird neben dem<br />
Einsatz von Brennstoff zelle <strong>und</strong> Biokraftstoffen<br />
eine verstärkte Nutzung der Verkehrsträger Bahn<br />
<strong>und</strong> Binnenschifffahrt empfohlen, wobei die<br />
Auswirkungen des Klima wandels das Verkehrs -<br />
system Binnenschifffahrt beeinträchtigen können.<br />
Allerdings gibt es auch hier eine Vielzahl von<br />
investiven <strong>und</strong> operativen Maßnahmen, mit deren<br />
Umsetzung mögliche Beeinträchtigungen vermie -<br />
den oder begrenzt wer den können.<br />
Entsprechende Untersuchungen der B<strong>und</strong><strong>esa</strong>nstalt<br />
für Gewässerk<strong>und</strong>e in Koblenz wurden bei der<br />
BÖB-Tagung in Frankfurt von Dr. Hans Moser<br />
vorgetragen. Zu den investiven Maßnahmen zäh -<br />
len der Bau von Schleusen, Staustufen <strong>und</strong> Rück -<br />
haltebecken, mit denen Hochwasser vermieden,<br />
Wasserüberschüsse gespeichert <strong>und</strong> ein konti -<br />
nuier licher Wasserabfluss zu Erzielung stabiler<br />
Fahrwasserverhältnisse für die Binnenschifffahrt<br />
ge währleistet werden kann. Durch die auf diese<br />
Weise erzielte Bindung größerer Wassermengen in<br />
den Einzugsgebieten der Flüsse kann nicht nur ein<br />
Anstieg des Meeresspiegels begrenzt, sondern<br />
darüber hinaus die CO2 freie Stromerzeugung an<br />
Wasserkraftwerken ausgeweitet werden. Aber<br />
auch die Investition in den Flüssen angepasste<br />
Schiffstechnik, wie sie heute bereits auf der Elbe,<br />
Oder <strong>und</strong> Weichsel eingesetzt wird oder sich mit<br />
dem neuen Schiffstyp ‚FuturaCarrier’ in Erprobung<br />
befindet, zählen zu den Optionen. Bei den ope -<br />
rativen Maßnahmen geht es neben der Einführung<br />
moderner Wasserstraßen Informationssysteme<br />
(WIS, DoRis), vor allem um die Weiterentwicklung<br />
logistischer Planungs- <strong>und</strong> Managementsysteme –<br />
eine Aufgabe für Häfen <strong>und</strong> Binnenschiff fahrts -<br />
unternehmen zugleich.<br />
So klar die in Frankfurt von den Wissenschaftlern<br />
dargestellte Problemanalyse <strong>und</strong> dazugehörige<br />
Handlungsempfehlungen auch sind – so schwam -<br />
mig <strong>und</strong> teilweise in die falsche Richtung gehend<br />
ist die Umsetzung Letzterer in der Realität durch<br />
die Politik aber auch die Industrie selbst. Das gilt<br />
nicht nur für die Energiepolitik mit ihren falschen<br />
Beschlüssen zum vorzeitigen Abschalten der Atom -<br />
kraftwerke sondern auch für die Verkehrspoltik.<br />
Dies wiederum ist Folge der ideologisch beladenen<br />
Umweltpolitik der Vergangenheit <strong>und</strong> Gegenwart,<br />
die sich leider immer noch eher an dem Weh -<br />
geschrei realitätsferner Ökoaktivisten orientiert,<br />
denn an wissenschaftlich begründeten Fakten. So<br />
berichtete Professor Hohmeyer, dass grüne Um -<br />
welt gruppen den Anschluss fertig gestellter Wind -<br />
kraftanlagen durch Prozesse gegen den Ausbau<br />
der hierfür notwendigen Kabelnetze verhindern.<br />
Aus Sicht der Binnenschifffahrt hat das die gleiche<br />
Qualität, wie die bereits jahrzehntelange Verzö -<br />
gerung des Ausbaus der Donau zwischen Straubing<br />
<strong>und</strong> Vilshofen, der mit immer wieder neuen Argu -<br />
menten auf die lange Bank geschoben wird. Aber<br />
auch die Wiederherstellung der Fahrwasser ver -<br />
hältnisse auf der Elbe vor dem Jahrh<strong>und</strong>ert -<br />
hochwasser 2002 wird seit <strong>Jahre</strong>n verzögert. Die<br />
B<strong>und</strong>esregierung hätte zusätzlich die Möglichkeit,<br />
die Talsperren Beiloch <strong>und</strong> Hohenwarthe wieder in<br />
eigene Regie zu übernehmen, <strong>und</strong> damit den<br />
Wasserstand von Elbe <strong>und</strong> Saale während som -<br />
merlicher Niedrigwasserperioden zu stabilisie ren,<br />
wie dies bereits in den dreißiger <strong>Jahre</strong>n erfolgte –<br />
zeigt aber hieran kein Interesse. Ergänzt werden<br />
könnte dieses Wasserregime durch den Bau<br />
weiterer Rückhaltebecken zum Hochwasser schutz<br />
sowie neue Wasserkraftwerke.<br />
Die öffentlich geäußerte Skepsis führender Vertre -<br />
ter des deutschen Binnenschifffahrtsgewerbes zu<br />
dem in Erprobung befindlichen neuen Schiffstyp<br />
‚Futura Carrier’, dessen Bau erfreulicherweise vom<br />
B<strong>und</strong>esumweltministerium gefördert wurde, zeigt,<br />
dass auch das Gewerbe selbst mehr Bereitschaft<br />
zeigen muss, beim Klimaschutz neue Wege zu<br />
gehen. Die Binnenschifffahrt hat beim Klimaschutz<br />
handfeste Lösungen zu bieten. Politiker <strong>und</strong><br />
Gewerbevertreter müssen dies künftig durch<br />
zielgerichtetes Handeln in der Öffentlichkeit offen -<br />
siver deutlich machen.<br />
3<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
IMPRESSUM<br />
a<br />
26. Jahrgang ISSN 0936-8396<br />
Postzeitungs-Nr.: 3993<br />
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Internationale: Wilfried Veldhuijzen, BeNeLux<br />
Korrespondenten: Hannu Salonoja, Finnland/Schweden<br />
Ralf Klingsieck, Frankreich<br />
Prof. Dr. David Hilling, Groß Britannien<br />
Kpt. Otto Steindl, Österreich-Donau<br />
Heike Uhe, Polen<br />
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4<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
INHALT<br />
EDITORIAL<br />
Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Klimaschutz 3<br />
MARKT & MELDUNGEN<br />
Persönliches 6 – 11<br />
VERKEHRSPOLITIK<br />
Parlamentarischer Abend Binnenschifffahrt<br />
des Deutschen Verkehrsforums 12<br />
B<strong>und</strong>eskanzlerin Dr. Angela Merkel<br />
Logistik entscheidet über<br />
Standorterfolg 12<br />
BÖB <strong>Jahre</strong>stagung in Frankfurt<br />
Hafenlogistik ist Klimaschutz 13<br />
Bekenntnis zur Europa-Verkehrsachse Donau<br />
Donausymposium in Ybbs 14<br />
Ausstellung an Bord von MS NEGRELLI<br />
„donau on tour” 15<br />
VBW Mitgliederversammlung 16<br />
MESSEN & AUSSTELLUNGEN<br />
Größte Fachmesse der Niederlande<br />
6. – 9. November in Rotterdam 18<br />
GL investiert in Computer Aided Approval<br />
Zeichnungsprüfung per Computer 20<br />
VNF baut landesweites Netz auf<br />
Tracking & Tracing für Binnenschiffe 21<br />
REWITEC-Verschleißschutz für<br />
Schiffsantriebe 22<br />
in-innovative navigation GmbH<br />
Zukunftsprodukte für Navigation 23<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
High-Speed-Schiffe für<br />
Meer<strong>esa</strong>utobahnen 24<br />
<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>esa</strong> 26<br />
Allianz gründet <strong>esa</strong> cargo & logistic 27<br />
Abfalltransport per Schiff in Paris 28<br />
SENNEBOGEN 835 R überzeugt<br />
im Einsatz bei CEMEX in Paris 28<br />
Änderungen bei grenzüberschreitenden<br />
Abfalltransporten 29<br />
Binnenschiffahrtsgefahrguttage<br />
in Koblenz 30<br />
Handlungsempfehlungen zur Gestaltung<br />
Unternehmens- <strong>und</strong> Vermögensnachfolge<br />
32<br />
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />
AN MOLDAU, ELBE UND SAALE<br />
Konfliktmanagement<br />
Naturschutz/Wasserbau 34<br />
Kraftwerksversorgung<br />
per Eisbrecher 35<br />
Barthel Schiffe für die Donau 36<br />
Sicherheit groß geschrieben<br />
Hansehafen Magdeburg 38<br />
Magdeburger Hafen wird<br />
Logistikzentrum 38<br />
Rothenseer Verbindungskanal<br />
freigegeben 38<br />
ODRATRANS <strong>und</strong> Deutsche Binnenreederei<br />
bündeln Massengutgeschäft 43<br />
Neue Rügenbrücke eröffnet 43
Offizielles Mitteilungsorgan<br />
des Germanischen Lloyd AG für<br />
die Binnenschifffahrt Europas<br />
Binnenhafen Anklam 44<br />
Motorenservice an der Elbe<br />
Hollenbach GmbH in Magdeburg 45<br />
Neuer Hafen Wustermark 46<br />
BEHALA will Hafen Wustermark<br />
betreiben 46<br />
HAFEN &<br />
TRANSPORT INTERMODAL<br />
+++Containerticker+++<br />
Informationsservice für den<br />
intermodalen Transport 48 – 51<br />
Railion startet Eisenbahnfähre<br />
Mukran – Baltijsk 48<br />
Nordcapital fordert feste<br />
Fahrpläne für Seeschiffe 48<br />
HHLA geht an die Börse 48<br />
Schenker: Ausgefeilte Sicherheitstechnik<br />
am Container 48<br />
Duisburg <strong>und</strong> Le Havre<br />
rücken zusammen 49<br />
Neuer Fantuzzi Reachstacker<br />
für Hansekai 49<br />
SMV Reachstacker für CTB Lüttich 50<br />
Neue SMV Reachstacker für WienCont 50<br />
Euroterminal II eröffnet 52<br />
PKV Terminal Duisburg erweitert 54<br />
75 <strong>Jahre</strong> Künz GmbH 55<br />
Wincanton: Neues Containerterminal<br />
im Hafen Mannheim 56<br />
Wincanton Rail nutzt Lokotraktor 57<br />
Ost-West Hub CONSTANTZA 58<br />
Liebherr für die Hafenlogistik 61<br />
Druckauflage<br />
II. Quartal 2007<br />
Ø 6.234<br />
HÄFEN & BAHN<br />
Schienensysteme von SPITZKE 62<br />
Neue Railion-Lok für Betuwe-Line 63<br />
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Lebenselixier Schmieröl 64<br />
Deutz: Kernkompetenz Motorenbau 66<br />
Neue IML Servicestation in Rumänien67<br />
Kappis Nautic bürgt für Qualität 68<br />
Luftgekühlter SKS<br />
Handschweißbrenner 70<br />
Neue Stahl-Yacht von Müritz 70<br />
Intelligente Stromversorgung mit<br />
Mastervolt GENVERTER 71<br />
Heizung für die Hafenliegezeit 71<br />
BÜCHERMARKT<br />
Historisches vom Strom 39 – 42<br />
ANZEIGENMARKT<br />
Marktplatz <strong>10</strong>, 60, 70, 71<br />
Schiffsbörse 69, 70, 72, 73<br />
Stellenmarkt 11, 60, 73<br />
Einkaufsbörse 74 – 79<br />
5<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
PERSÖNLICHES<br />
Ralf Klingsieck 60 <strong>Jahre</strong><br />
Am <strong>10</strong>. Oktober<br />
vollendete der Frank -<br />
reich Korrespondent<br />
der SUT, Ralf Kling -<br />
sieck, sein 60. Le -<br />
bens jahr. Der gebür -<br />
tige Potsdamer<br />
wuchs in Ost-Berlin<br />
auf <strong>und</strong> studierte<br />
nach dem Abitur von<br />
1969 bis 1974 Inter -<br />
nationale Bezie hun - Ralf Klingsieck<br />
gen in Moskau. An -<br />
schließend arbeitete der Dipl.-Staatswissen -<br />
schaftler von 1974 bis 1990 als Journalist bei<br />
der Nachrichtenagentur ADN, wobei er von<br />
1977 bis 1981 als Frankreich-Korrespondent<br />
in Paris <strong>und</strong> von 1985 bis 1989 als Benelux-<br />
Korrespondent in Brüssel tätig war. Nach<br />
Auflösung der ADN 1990 war Klingsieck vier<br />
<strong>Jahre</strong> in einer Buchhandlung in Heidelberg<br />
tätig, aber 1995 zog es ihn wieder nach<br />
Paris, wo er seither als freier Journalist <strong>und</strong><br />
Korrespondent für Tageszeitungen <strong>und</strong><br />
Transport- <strong>und</strong> Logistik-Fachzeitschriften in<br />
Deutschland, der Schweiz <strong>und</strong> Österreich<br />
arbeitet. Der in der französischen Hauptstadt<br />
gut vernetzte <strong>und</strong> in der Branche anerkannte<br />
Fachjournalist bereichert seit Beginn dieses<br />
<strong>Jahre</strong>s das Themenangebot von SUT mit<br />
qualifizierten Berichten über die rasante Ent -<br />
wicklung von Binnenschifffahrt, Häfen <strong>und</strong><br />
Logistik in unserem Nachbarland. Dü ❑<br />
<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> Shipping Contacts<br />
Lutz Ehrhardt<br />
Seit <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n ist die Firma Shipping Con tacts<br />
Lutz Ehrhardt für die internationale<br />
Schifffahrt <strong>und</strong> Trans portwirtschaft als<br />
“Matchmaker“ aktiv. Nach 25 <strong>Jahre</strong>n als<br />
Marketing <strong>und</strong> PR Leiter der BUSS Grup pe<br />
machte sich Lutz Ehrhardt am 1. Sep tember<br />
1997 selbstän dig, um seine Verbin dungen<br />
<strong>und</strong> Kenntnisse lokalen <strong>und</strong> inter nationalen<br />
Partnern zur Verfügung zu stellen. Heute<br />
vertritt das Unternehmen die Inte ressen der<br />
BUSS Gruppe, der Häfen Phila delphia,<br />
Ventspils/Lettland <strong>und</strong> Sokhna/ Ägypten.<br />
Daneben ist Ehrhardt als PR Agent <strong>und</strong> Kor -<br />
respondent verschiedener interna tionaler<br />
6<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
Lutz Ehrhardt<br />
Fachzeitungen aktiv, diesen neueste Infor -<br />
mationen <strong>und</strong> Kontakte zu vermitteln sowie<br />
Geschäftsbeziehungen auszubauen. SUT<br />
gratuliert seinem Hamburger Korres pon -<br />
denten <strong>und</strong> wünscht weiterhin Erfolg, denn<br />
auch die nächsten <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> stehen ganz im<br />
Zeichen der internationalen „Shipping Con -<br />
tacts“. shippingcontacts@t-online.de<br />
Dü ❑<br />
Artemio Affaticati neuer CEO der<br />
CVS-Ferrari Gruppe<br />
Die Gesellschafter<br />
<strong>und</strong> das Direktorium<br />
haben Artemio Af -<br />
faticati (53) am 1.<br />
Sep tember zum Di -<br />
rektor <strong>und</strong> Chief Exe -<br />
cutive Officer (CEO)<br />
der CVS-Ferrari Gruppe<br />
(CVS S.p.A., Co -<br />
meri Srl, CAMVI Srl,<br />
CRVI Srl, MPR Srl,<br />
CVS Service Srl) in<br />
Roveleto/Italien be -<br />
Artemio Affaticati<br />
stellt. Gleichzeitig wurde Affaticati die<br />
Umsetzung des neuen Geschäftsplanes des<br />
Herstellers von Containerumschlagsgeräten<br />
übertragen, der die Verdopplung der Pro -<br />
duktionskapazitäten bis zum September<br />
20<strong>10</strong>, eine Verbesserung der Ertragslage <strong>und</strong><br />
eine Straffung der Gruppenstruktur vorsieht.<br />
Artemio Affaticati, bringt 15 <strong>Jahre</strong> Erfahrung<br />
in der Logistik Industrie mit. Zuletzt war er<br />
Präsident der Division Material Handling<br />
Products bei der Siemens AG in Nürnberg.<br />
Zuvor war Affaticati Direktor für globale<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung bei der Mannes -<br />
mann Dematic AG in Offenbach. Die im<br />
Familienbesitz befindliche, zu den weltweit<br />
führenden Herstellern von Hafenumschlags -<br />
geräten gehörende CVS-Ferrari Gruppe setzt<br />
mit der Berufung einer externen Führungs -<br />
persönlichkeit deutliche Zeichen, die Heraus -<br />
forderungen in dem rasch wachsenden<br />
Containermarkt aus eigener Kraft zu meis -<br />
tern. Mitte des <strong>Jahre</strong>s war eine Übernahme<br />
des italienischen Familienunternehmens<br />
durch den schwedisch/finnischen Wettbewer -<br />
ber Kalmar am Einspruch des deutschen<br />
Kartellamtes gescheitert. Dü ❑<br />
Generationswechsel in Brake: Klaus<br />
Aschert geht, Jörg Kaplan kommt<br />
Nach 42 Berufsjahren im Braker Hafen bei<br />
der J. Müller Breakbulk GmbH & Co. KG<br />
wurde Klaus Aschert am 1. Juni in einer<br />
Feier st<strong>und</strong>e verabschiedet <strong>und</strong> sein Nach -<br />
folger, der 39-jährige Jörg Kaplan vorgestellt.<br />
Jörg Kaplan wurde zum neuen Leiter für den<br />
Bereich Stahl <strong>und</strong> Projekte im Hause J. Müller<br />
Breakbulk bestellt. Nach der Ausbildung zum<br />
Speditionskaufmann bei J. Müller von 1985 –<br />
Klaus Aschert (l.) übergibt die Verantwortung für<br />
den Bereich Eisen & Stahl <strong>und</strong> Projekte an Jörg<br />
Kaplan Bild: Seaports<br />
88 <strong>und</strong> anschließendem Studium sammelte er<br />
umfangreiche Erfahrungen im Transport ge -<br />
schäft bei der Deutschen Binnenreederei in<br />
Berlin <strong>und</strong> verschiedenen Speditionen in den<br />
USA, Mexiko <strong>und</strong> Südamerika, bevor er im<br />
letzten Jahr wieder nach Brake zurückkehrte.<br />
www.seaports.de · Dü ❑<br />
Dirk Van der Meulen Chefredakteur<br />
des Weekblad Schuttevaer<br />
Dirk van der Meulen,<br />
Journalist, Publizist,<br />
Internetguru der Bin -<br />
nenschifffahrt <strong>und</strong><br />
Betreiber des Vaart!-<br />
Vrachtindikators, ist<br />
seit 15. Oktober<br />
Chef redakteur des<br />
Weekblad Schutte -<br />
vaer. Er übernimmt<br />
die Nachfolge von<br />
Sander Klos, der die<br />
Schuttevaer verlässt,<br />
Dirk van der Meulen<br />
um unternehmerisch tätig zu werden. „Wir<br />
sind sehr froh über die Zusage von Dirk, diese<br />
Aufgabe zu übernehmen. Dies gilt auch vor<br />
dem Hintergr<strong>und</strong> gemeinsamer Pläne, unsere<br />
Internetaktivitäten weiter zu entwickeln <strong>und</strong><br />
zu professionalisieren. Dirk steht mit Vaart!<br />
immer mitten im Geschehen", sagen Hein<br />
Bronk <strong>und</strong> David van der Velde, die Direk -<br />
toren von MY-businessmedia, Herausgeber<br />
des Weekblad Schuttevaer. Beide Seiten<br />
wollen die Websites www.schuttevaer.nl<br />
<strong>und</strong> www.vaart.nl neu positionieren, um das<br />
Beste aus beiden Welten" weiter zu ent -<br />
wickeln. Die Schuttevaer-Redaktion hat nach<br />
Aussagen der Herausgeber <strong>und</strong> van der<br />
Meulens sehr enthusiastisch auf die Perso -<br />
nalie reagiert <strong>und</strong> unterstützt die Wahl des<br />
neuen Chefredakteurs ausdrücklich. (ag) ❑<br />
Nils P. Boegborn neuer<br />
Geschäftsführer bei Alewijnse<br />
Marine Systems<br />
Alewijnse Marine Systems hat Dipl.Ing. Nils<br />
P. Boegborn (50) zum neuen Geschäftsführer<br />
benannt. Die Unternehmensgruppe umfasst<br />
acht maritime Gesellschaften mit 600 en -<br />
gagierten Mitarbeitern <strong>und</strong> Niederlassungen
in den Niederlanden,<br />
Rumänien, Ukraine<br />
<strong>und</strong> China sowie<br />
Handelsvertretungen<br />
in Italien, Frankreich<br />
<strong>und</strong> der Türkei. Als<br />
neuer Geschäfts füh -<br />
rer soll Boegborn die<br />
Zusammenarbeit der<br />
verschiedenen Ale -<br />
wijnse-Gesell schaf -<br />
ten stärken. Er be - Nils P. Boegborn<br />
gann seine Laufbahn<br />
als Projektleiter bei einer großen nieder -<br />
ländischen Baugesellschaft <strong>und</strong> hat seitdem<br />
als Geschäftsführer in der technischen<br />
Dienstleistungsindustrie gearbeitet, wo er<br />
Erfahrungen im Bereich der mechanischen/<br />
elektrischen Ingenieursarbeit, sowie in der<br />
Installation <strong>und</strong> Wartung von Anlagen für die<br />
Bau- <strong>und</strong> Schifffahrtsindustrie sammeln<br />
konnte.<br />
Alewijnse Marine Systems hat eine mehr als<br />
<strong>10</strong>0-jährige Tradition in der maritimen Tech -<br />
nologie. Der Systemintegrierer liefert tech -<br />
nische Dienstleistungen, innovative elek -<br />
trische Anlagen <strong>und</strong> ICT-Lösungen. wv ❑<br />
Dr. Wilhelm Bender neuer<br />
Vor sitzender des Deutschen<br />
Verkehrsforums<br />
Dr. Wilhelm Bender,<br />
Vorsitzender des<br />
Vorstandes Fraport<br />
AG, ist neuer Vor -<br />
sitzender des Präsi -<br />
diums des Deutschen<br />
Verkehrsforums. Er<br />
übernimmt das Amt<br />
Dr. Wilhelm Bender<br />
von Wilhelm Bonse-Geuking, der dieses seit<br />
Mai 2004 inne hatte. Bonse- Geuking hatte<br />
um Entbindung von seinem Amt gebeten,<br />
nachdem er im Juli zum Vorsitzenden der<br />
RAG-Stiftung bestellt wurde. „Ich danke<br />
Herrn Bonse-Geuking herzlich für seine<br />
erfolgreiche Arbeit für die Belange der ge -<br />
samten Deutschen Verkehrswirtschaft, die ich<br />
gerne fortsetzen werde”, so Fraport-Chef Dr.<br />
Bender, der vom Präsidium für die verblei -<br />
bende Amtsdauer seines Vorgängers gewählt<br />
wurde. Dr. Bender kennt das Verkehrsforum<br />
schon sehr gut. Seit sechs <strong>Jahre</strong>n gehört er<br />
dem Präsidium an <strong>und</strong> trug als Gründungs -<br />
geschäftsführer ab 1984 maßgeblich dazu<br />
bei, dass das einstige Verkehrsforum Bahn<br />
zum Deutschen Verkehrsforum wurde - eine<br />
Wirtschaftsvereinigung, die mit über 160 Mit -<br />
gliedern alle Verkehrsträger unter ihrem Dach<br />
vereint. Dü ❑<br />
Achim Riedel leitet Schiffsmakler<br />
G. LÖMKER KG<br />
Das traditionsreiche Schiffshandelsunter -<br />
nehmen G. LÖMKER KG mit Firmensitz Bad<br />
Salzuflen in der Nähe von Minden, das seit<br />
1960 im Binnenschiffshandel in Deutschland,<br />
den Niederlanden, Belgien, Frankreich, der<br />
Schweiz <strong>und</strong> den osteuropäischen Ländern<br />
tätig ist, wird künftig von dem 41jährigen<br />
Dipl.-Ing. Achim Riedel geführt. Der Firmen -<br />
gründer <strong>und</strong> jetzige Geschäftsführer Dipl.-<br />
Ing. Günter Lömker weist anlässlich der<br />
Über gabe der Unternehmensleitung in jünge -<br />
re Hände darauf hin, dass seine Firma in den<br />
letzten 47 <strong>Jahre</strong>n den kompletten Bestand<br />
der deutschen Binnenschiffsflotte mindestens<br />
einmal umgehandelt habe. Diesen großen<br />
Erfolg führt Lömker auf die vertrauensvolle<br />
PERSÖNLICHES<br />
Zusammenarbeit mit seiner guten <strong>und</strong> treuen<br />
K<strong>und</strong>schaft <strong>und</strong> auf die korrekte Arbeit seiner<br />
Firma zurück. Er sei deshalb stolz, den gro -<br />
ßen K<strong>und</strong>enstamm seines Unternehmens<br />
künftig von einem jüngeren Experten, der<br />
schon einige Zeit im Unternehmen tätig sei,<br />
bearbeiten zu lassen. Günter Lömker ver -<br />
bürgt sich gleichzeitig dafür, dass die ge -<br />
wohnt korrekte Abwicklung der Schiffshan -<br />
dels geschäfte durch Achim Riedel weiter<br />
sichergestellt werde. Dü ❑<br />
Neu im VBW Beirat: Ralf Busche<br />
<strong>und</strong> Dr. Roland Pütz<br />
Ralf Busche Dr. Roland Pütz<br />
Der Verein für europäische Binnenschiffahrt<br />
<strong>und</strong> Wasserstraßen (VBW) hat seinen Beirat<br />
neu besetzt. Bei der diesjährigen Mitglieder -<br />
versammlung des VBW wurden als Nach -<br />
folger für Bernd Roth (BASF) Ralf Busche,<br />
„Director Global Procurement and Logistics“<br />
bei der BASF AG in Ludwigshafen <strong>und</strong> für<br />
Manfred Thentie (Imperial <strong>Schiffahrt</strong>) Dr.<br />
Roland Pütz, Geschäftsführer der Imperial<br />
<strong>Schiffahrt</strong> GmbH in Duisburg gewählt. ag ❑<br />
7<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
PERSÖNLICHES<br />
Verbandsgeschäftsführer Rechtsanwalt Gunter Dütemeyer im Ruhestand<br />
Gunter Dütemeyer:<br />
Jurist mit Schiffermütze<br />
Achtzehn <strong>Jahre</strong> leitete Rechtsanwalt Gunter Dütemeyer die Geschäfte des<br />
Arbeitgeberverbands der deutschen Binnenschiffahrt (AdB) <strong>und</strong> des Rhein-<br />
Ruhr-Hafenbetriebsverbandes (RRH). Parallel war Dütemeyer zehn <strong>Jahre</strong> lang<br />
Geschäftsführer des Verbandes für europäische Binnenschiffahrt <strong>und</strong><br />
Wasser straßen e.V. (VBW). Das Bild des Juristen mit Schiffermütze liegt also<br />
nahe. SUT-Redakteur Axel Götze-Rohen interviewte Dütemeyer nach seiner<br />
Verabschiedung in den Ruhestand:<br />
SUT: Droht Ihnen das gleiche Schicksal wie<br />
den meisten Pensionären, im Ruhestand we -<br />
ni ger Zeit zu haben als vorher?<br />
Dütemeyer: Ich denke nicht. Jetzt gönne ich<br />
mir erst einmal Urlaub. Danach will ich mich<br />
den Interessen widmen, die während der Zeit<br />
im Haus Rhein zwangsläufig zu kurz ge kom -<br />
men sind.<br />
SUT: Woran denken Sie konkret?<br />
Dütemeyer: Die Binnenschifffahrt <strong>und</strong> das<br />
„nasse System“ faszinieren mich noch immer.<br />
Ich kann mir gut vorstellen, mich zukünftig<br />
Gunter Dütemeyer Bild: Götze<br />
intensiver als bisher mit dem Binnenschiff -<br />
fahrtsrecht zu befassen. Ich bin ja noch immer<br />
stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft<br />
zur Förderung des Binnenschifffahrtsrechts an<br />
der Universität Mannheim. Aber auch die<br />
Arbeit als Anwalt ist eine Option. Konkret ist<br />
bisher nur, dass ich bei der Unternehmens -<br />
beratung Abfall-inForm über die Themen<br />
Haftungs- <strong>und</strong> Transportrecht bei Abfalltrans -<br />
porten in der Binnenschifffahrt referieren<br />
werde. Alles weitere wird sich finden.<br />
SUT: Wie sind Sie zur Binnenschifffahrt ge -<br />
kommen?<br />
Dütemeyer: Nach dem Jurastudium in Frei -<br />
burg <strong>und</strong> Münster habe ich zunächst den<br />
klassischen Weg gewählt. 1975 startete ich<br />
als Rechtsanwalt bei der Duisburger Kanzlei<br />
8<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
Großhaus-Striepen-Altenburg ins Berufsleben.<br />
1979 gab ich – vorher hatte ich zwei mal ab -<br />
gewinkt – dem Drängen meines Vaters nach,<br />
mich um die Geschäftsführerstelle beim AdB<br />
zu bewerben, die durch die Pensionierung von<br />
Wilhelm Giehl frei wurde. Im Juni 1997 wurde<br />
ich vom VBW-Präsidium als Nachfolger von<br />
Dr. Papst zum Geschäftsführer des VBW<br />
berufen – parallel zu meiner Aufgabe beim<br />
AdB <strong>und</strong> beim RRH.<br />
SUT: Was waren die wichtigsten Phasen <strong>und</strong><br />
Projekte während Ihrer Zeit beim VBW?<br />
Dütemeyer: Hervorzuheben sind auf jeden<br />
Fall die wichtigen Impulse, die vom VBW zum<br />
europäischen Binnenschifffahrtsrecht aus -<br />
gegangen sind. Die Internationalen Verlade<strong>und</strong><br />
Transportbedingungen (IVTB) sowie das<br />
CMNI sind maßgeblich vom VBW beeinflusst<br />
worden. Auch mit den Broschüren „Lebens -<br />
raum Wasserstraße“ <strong>und</strong> „Mit dem Computer<br />
auf Zukunftskurs“ hat der VBW Themen<br />
akzentuiert, deren Wichtigkeit der Binnen -<br />
schifffahrt erst selbst bewusst gemacht<br />
werden mussten. Ein wichtiger Schritt für die<br />
Zusammenarbeit auf europäischer Ebene, war<br />
das 2001 in Wien unterzeichnete Koopera -<br />
tions abkommen mit der Schippersvereniging<br />
Koninklijke Schuttevaer.<br />
Ich wollte aber auch immer deutlich machen,<br />
wie bedeutsam die binnenschifffahrtsaffine<br />
Forschung ist. Und schließlich ging es mir<br />
darum, bei der Wirtschaft für einen stärkeren<br />
Rückhalt für das Binnenschiffsverkehrssystem<br />
zu finden. Ein Highlight meiner Tätigkeit beim<br />
AdB war der Bau <strong>und</strong> die Indienststellung des<br />
neuen Schulschiffes Rhein im <strong>Jahre</strong> 1984. Das<br />
war eine Entscheidung von unschätzbarem<br />
Wert für das Gewerbe.<br />
SUT: Also eine r<strong>und</strong>herum glückliche Zeit<br />
beim VBW?<br />
Dütemeyer: Ganz überwiegend denke ich<br />
gerne an die <strong>Jahre</strong> im Haus Rhein zurück. Es<br />
gab allerdings eine Phase, in der mich das<br />
Gefühl bedrückt hat, dass es im Verhältnis der<br />
Verbände nicht um Sachfragen, sondern vor<br />
allem darum ging, Dominanz auszuüben. Im<br />
Übrigen bin ich von der B<strong>und</strong>esregierung<br />
enttäuscht. Wenn ich deren Haltung zum<br />
Thema Elbe sehe, vom Donauausbau ganz zu<br />
schweigen – unter dynamischer <strong>und</strong> zu -<br />
kunftsorientierter Infrastrukturpolitik stelle ich<br />
mir etwas anderes vor.<br />
SUT: Wie sehen Sie die Zukunft des VBW?<br />
Dütemeyer: Der VBW hat auf jeden Fall das<br />
Po tential, wieder zum Motor <strong>und</strong> Initiator bei<br />
den Themen Infrastruktur, Forschung <strong>und</strong> bei<br />
vielen Gr<strong>und</strong>satzfragen zu werden. Mit dem<br />
„Kopf über dem Niveau des Tagesgeschäftes“<br />
kann der VBW die Binnenschifffahrt zum<br />
euro päischen Thema machen.<br />
SUT: Welche Themen sollte der VBW konkret<br />
anpacken?<br />
Dütemeyer: Die europäische Wasser straßen -<br />
infrastruktur ist noch immer nicht ausreichend<br />
auf die Zukunftsmärkte ausgerichtet. Ich<br />
meine damit vor allem die Seehafenhinter -<br />
landverkehre <strong>und</strong> Osteuropa. Ich vermisse in<br />
Deutschland den entschiedenen Willen, die<br />
Binnenschifffahrt zu einer echten Alternative<br />
der Verkehrsträger zu entwickeln. Daran än -<br />
dern auch einige positive Signale in jüngster<br />
Zeit nichts. Deutschland hat die Führungsrolle<br />
den kleineren EU-Staaten überlassen, vor<br />
deren qualifiziertem <strong>und</strong> unermüdlichem<br />
Engagement ich allerdings den Hut ziehe.<br />
Solange das so bleibt, wird das „nasse<br />
System“ seine Kräfte kaum entfalten <strong>und</strong><br />
sich selbst weiter entwickeln können.<br />
Schließlich darf auch die „institutionelle<br />
Frage“ nicht weiter auf die lange Bank<br />
geschoben werden. Die europäische Binnen -<br />
schifffahrt muss permanent auf höchster EU-<br />
Ebene politisch verankert werden. Nur so<br />
kann sie sich ständige Aufmerksamkeit,<br />
Beteiligung <strong>und</strong> Unterstützung sichern. Ich<br />
denke dabei an eine Art „G13-Gruppe“ im<br />
Verkehrsministerrat. Mitglieder sollten die<br />
Staaten mit Anschluss an das Kernnetz der<br />
europäischen Wasserstraßen sein. Dieser<br />
Gruppe sollte eine „Europäische Flusskom -<br />
mission“ zugeordnet sein, die nach den<br />
Prinzipien der Mannheimer Akte beziehungs -<br />
weise wie die ZKR arbeitet. Ich weiß, das ist<br />
schwierig, aber nur wenn man in neue Rich -<br />
tungen denkt, kommt etwas in Bewegung.<br />
SUT: Sie glauben also an die Zukunft des VBW?<br />
Dütemeyer: Auf jeden Fall! Die fachliche<br />
Tiefe <strong>und</strong> die strukturelle Breite machen den<br />
VBW absolut einzigartig!<br />
SUT: Herr Dütemeyer, wir danken Ihnen für<br />
das Gespräch.
Rainer Schöndube beim Germanischen Lloyd feierlich verabschiedet<br />
„Ein Mann, den man<br />
gerne zum Fre<strong>und</strong> hat“<br />
Eine Ära ging zu Ende. Mit einem<br />
„großen Bahnhof“ ist das langjäh -<br />
rige Vorstandsmitglied der Klassi -<br />
fizierungsgesellschaft Germanischer<br />
Lloyd (GL), am 27. September im<br />
Hamburger Nobel-Hotel „Vier<br />
<strong>Jahre</strong>szeiten“ in den Ruhestand<br />
verabschiedet worden. Schöndube<br />
hat zum 30. September seine<br />
erfolgreiche Vorstandstätigkeit<br />
beim GL beendet.<br />
Mehr als 200 Gäste aus Wirtschaft,<br />
Verwaltung <strong>und</strong> der Politik hatten<br />
es sich nicht nehmen lassen, um<br />
dem 64-Jährigen für den weiteren<br />
Lebensweg alles Gute zu wünschen. Mit<br />
bemerkenswerten Reden wurde die Lebens -<br />
leistung des Schifffahrtsexperten gewürdigt.<br />
Den richtigen Zeitpunkt gewählt<br />
Hamburgs ehemaliger Finanzsenator Dr.<br />
Wolfgang Peiner, seit dem 1. Februar diesen<br />
<strong>Jahre</strong>s an der Spitze des GL-Aufsichtsrates<br />
stehend, eröffnete den Reigen der Lauda to -<br />
ren <strong>und</strong> hob die großen Leistungen Schön -<br />
dubes heraus, der immerhin 27 <strong>Jahre</strong> seines<br />
Lebens in den Dienst des Traditionsunter -<br />
nehmens gestellt hatte. Jene, die mit ihm<br />
zusammenarbeiten durften habe er durch<br />
seine ausgeprägte Fachkompetenz ebenso<br />
überzeugt <strong>und</strong> begeistert wie auch durch<br />
seinen Charakter. Peiner: „Sie sind ein sym -<br />
pathischer Mensch, den man gerne zum<br />
Fre<strong>und</strong> haben möchte.“ Seine „Standfes -<br />
tigkeit“ <strong>und</strong> seine Entschlossenheit habe er<br />
im Herbst 2006 unter Beweis gestellt, als<br />
„der Versuch einer feindlichen Übernahme“<br />
unternommen wurde. Peiner: „Das war ein<br />
großer Einschnitt auch für Sie.“ Dass dieser<br />
Übernahmeversuch am Ende scheiterte sei<br />
neben der klaren Haltung des GL-Vorstands<br />
auch dem „beherzten Engagement einer<br />
Hamburger Unternehmerfamilie“ zu verdan -<br />
ken gewesen, sagte Peiner in Anspielung auf<br />
den Namen des neuen GL-Großaktionärs<br />
Herz. Auch er weilte mit Ehefrau <strong>und</strong> Sohn<br />
unter den Gästen. Dass Rainer Schöndube<br />
den Zeitpunkt seines Ausscheidens aus dem<br />
Unternehmen nach reichlicher Überlegung<br />
selbst festgelegt habe, zeuge von besonderer<br />
Klugheit. Peiner wörtlich: „Es ist immer gut,<br />
wenn man den Zeitpunkt für sein Aus schei -<br />
den selber bestimmen kann. Das kann ich<br />
Ihnen aus eigener Erfahrung bestätigen.“<br />
Zahlen in der Genstruktur<br />
Eine sehr persönliche <strong>und</strong> zugleich humor -<br />
volle Rede hielt GL-Vorstandsmitglied Dr.<br />
Hermann J. Klein über seinen Vorstands kol -<br />
legen Rainer Schöndube. In den 27 <strong>Jahre</strong>n<br />
seiner Unternehmenszugehörigkeit habe er<br />
einen bedeutenden Anteil daran, dass der GL<br />
zu einer der weltweit führenden Klassifika -<br />
tions gesellschaften aufgestiegen sei. Das<br />
zeige sich an wenigen Zahlen, wie zum Bei -<br />
spiel der vom GL betreuten Tonnage: 16,5<br />
Mio. Gross Tons (GT) waren es 1980, wäh -<br />
rend es mittlerweile r<strong>und</strong> 70. Mio. GT seien.<br />
Was den Menschen Schöndube angehe, so<br />
habe er immer wieder Hochachtung zollen<br />
müssen für eine besondere Gabe seines<br />
Vorstandskollegen: nämlich Zahlen. Diese<br />
Kompetenz sei im ganzen Unternehmen<br />
bestens bekannt. In der Rückschau stellt sich<br />
für Klein der Eintritt des gelernten Wirt -<br />
schafts prüfers Schöndube in den GL so dar:<br />
„Es kam nicht Captain Blaubär, sondern es<br />
kam Mr. Zahlen.“ Doch die Zahlenliebe habe<br />
keinesfalls einen knochentrockenen Men -<br />
schen aus ihm gemacht. Im Gegenteil:<br />
„Rainer Schöndube hat einen ausgeprägten<br />
Sinn für das leibliche Wohl.“ Auch Klein ging<br />
auf die schweren Herbstmonate 2006 ein,<br />
einen Zeitraum, den er mit dem Wort „Ab -<br />
wehrschlacht“ umschrieb. Klein wörtlich: „Es<br />
waren sehr intensive, gemeinsame Wochen,<br />
die nicht immer lustig waren.“ Wie groß die<br />
Dr. Hermann Klein weitere fünf<br />
<strong>Jahre</strong> im GL-Vorstand<br />
GL-Vorstand Dr. Hermann Klein wird dem<br />
Führungsgremium der Klassifikations -<br />
gesell schaft für weitere fünf <strong>Jahre</strong> an -<br />
gehören. Das teilte GL-Aufsichtsratschef<br />
Dr. Wolfgang Peiner anlässlich der Ver -<br />
abschiedung von GL Vorstand Rainer<br />
Schöndube mit. Die Entscheidung zur Ver -<br />
tragsverlängerung sei am gleichen Tag<br />
einstimmig im Aufsichtsrat gefasst wor -<br />
den. Dem GL-Vorstand gehört neben Klein<br />
als neues Mitglied Dr. Joachim Segatz an.<br />
E. H. Arndt ❑<br />
PERSÖNLICHES<br />
„Sie übergeben ein gut bestelltes Haus“:<br />
GL-Aufsichtsratschef Dr. Wolfgang Peiner (l.)<br />
verabschiedete Rainer Schöndube (r.) mit einer<br />
bewegenden Rede. Ehefrau Tamara Kitain (m.)<br />
freut sich auf die Mitarbeit des Finanzexperten<br />
Schöndube in ihrem Unternehmen in Mexiko<br />
Bild: Arndt<br />
Wertschätzung für Schöndube sei, zeige sich<br />
auch an den zahlreichen Aufgaben außerhalb<br />
des Konzerns. Klein nannte beispielhaft die<br />
Tätigkeit als Honorarkonsul für das König -<br />
reich Belgien, die Schöndube seit April 1997<br />
innehabe. Was die Beschreibung des Charak -<br />
ters seines langjährigen Weggefährten an -<br />
gehe, griff Klein auf ein Zitat der aus Mexiko<br />
stammenden Ehefrau Schöndubes zurück,<br />
das den Nagel auf den Kopf treffe: „Er ist<br />
deutsch, diszipliniert <strong>und</strong> mexikanisch le -<br />
bensfroh.“<br />
Künftig in den Diensten seiner Frau<br />
Die Leistungen Schöndubes für den Hafen-,<br />
Logistik- <strong>und</strong> Schifffahrtsstandort Hamburg,<br />
stellte Hamburgs Hafen- <strong>und</strong> Wirtschafts -<br />
senator Gunnar Uldall, heraus. Damit habe er<br />
– im Verb<strong>und</strong> mit vielen anderen – dazu<br />
beigetragen, dass sich Hamburg eine inter -<br />
nationale Spitzenposition in der Schifffahrts -<br />
industrie erarbeiten konnte. Uldall wörtlich:<br />
„Man kann sagen, 20 Prozent der Zeit, die<br />
der GL besteht, sind mit Ihrem Namen ver -<br />
b<strong>und</strong>en.“ Der Konzern, daran ließ Uldall<br />
keinen Zweifel, ist für ihn „die beste Klassi -<br />
fikationsgesellschaft, die wir in der Welt<br />
haben“.<br />
Schöndube beschloss den Reigen der Reden<br />
mit dem Bekenntnis, das die von seinen<br />
Vorrednern angesprochene feindliche Über -<br />
nahme sehr viel Kraft gekostet habe. Er sei<br />
daher froh, dass die Weichenstellungen jetzt<br />
so vollzogen seien. Allerdings werde er in<br />
seinem Ruhestand alles andere als ein<br />
Müßig gänger sein. So warteten auf ihn be -<br />
reits fordernde Aufgaben in dem Unterneh -<br />
men seiner Frau Tamara, die in Mexiko City<br />
das ‚Zentrum für Deutsches Design’ betreibt.<br />
Dabei werde er für ein Gebiet verantwortlich<br />
zeichnen, das ihn in seiner Berufskarriere<br />
nachhaltig beschäftige: für die Finanzen.<br />
Eckhard-Herbert Arndt ❑<br />
9<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
MARKTPLATZ<br />
<strong>10</strong> MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
Detlef Bütow 60 <strong>Jahre</strong><br />
Der Geschäftsführer der Sächsischen Binnen -<br />
häfen Oberelbe GmbH (SBO), Kapitän Detlef<br />
Bütow beging am 18. September mit einem<br />
Empfang im Dresdner Alberthafen seinen<br />
60sten Geburtstag. Bütow wurde am<br />
<strong>10</strong>.9.1947 in der Erzgebirgsstadt Annaberg<br />
geboren. Nach der Schule begann er eine<br />
Matrosenlehre bei der Deutschen Seeree derei<br />
<strong>und</strong> besuchte ab 1968 die Seefahrts schule<br />
Rostock. Der als Nautiker ausgebildete<br />
Kapitän fuhr bis 1986 zur See, wo er über 50<br />
Länder bereiste <strong>und</strong> in mehr als 150 Häfen<br />
vor Anker ging. Im März 1986 wechselte<br />
Bütow an Land <strong>und</strong> war zunächst als Haupt -<br />
dispatcher in der VEB Binnenhäfen Oberelbe<br />
tätig, ein halbes Jahr später wurde er zum<br />
Produktionsdirektor ernannt. Seit 1992 ver -<br />
antwortet Bütow als Geschäftsführer die<br />
erfolgreiche Neustrukturierung der Sächsi -<br />
sche Binnenhäfen Oberelbe GmbH. Die ersten<br />
<strong>Jahre</strong> nach der Wende galten der Moderni -<br />
sierung der technischen Ausrüstung der<br />
Häfen Dresden, Ri<strong>esa</strong> <strong>und</strong> Torgau. 1995<br />
zählte Bütow zu den Initiatoren <strong>und</strong> wesent -<br />
lichen Förderern der Elbe Container Linie, die<br />
seit dem <strong>Jahre</strong> 2000 durch regelmäßige<br />
Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine kluge<br />
Frau: Detlef Bütow mit Gattin Birgit anlässlich des<br />
Geburtstagsempfangs im Dresdner Alberthafen<br />
am 18. September Bild: Dr. Seibt<br />
Bahnverkehre im Hafen Ri<strong>esa</strong> Ergänzung<br />
fand. 2005 wurde der Hafen Ri<strong>esa</strong> als drittes<br />
ostdeutsches Terminal neben Berlin <strong>und</strong><br />
Leipzig in das AlbatrossExpress Verkehrsnetz<br />
der Transfracht übernommen.<br />
Zum 1. Oktober 2002 erwarb die SBO die<br />
tschechischen Häfen Decin <strong>und</strong> Lovosice <strong>und</strong><br />
gründete die Tschechisch-Sächsische-Häfen<br />
GmbH mit Sitz in Decin, deren Geschäfts -<br />
führung ebenfalls in Bütows Händen liegt.<br />
Ende 2004 kam eine Beteiligung <strong>und</strong> die<br />
wirtschaftliche Führung des Hafens Rosslau<br />
hinzu, so dass Bütow nun die Verantwortung<br />
für sechs Häfen an der Oberelbe trägt, was<br />
angesichts der unsteten Wasserverhältnisse<br />
<strong>und</strong> des unbefriedigenden Ausbauzustandes<br />
der Wasserstraße kein leichtes Amt ist. Um<br />
der verladenden Wirtschaft ein kontinuier -<br />
liches Angebot auf der Wasserstraße zu<br />
PERSÖNLICHES<br />
ermöglichen, richteten die SBO zu Beginn<br />
dieses <strong>Jahre</strong>s einen Pendelverkehr mit Char -<br />
terschiffen auf der Elbe zwischen Dresden<br />
<strong>und</strong> Magdeburg ein <strong>und</strong> wurden so auch zur<br />
Reederei. Noch vor <strong>Jahre</strong>sende wird der erste<br />
Schwerguttransport über die jüngst erbaute<br />
RoRo-Rampe im Hafen Dresden rollen.<br />
Detlef Bütow hat wie kein Anderer die<br />
Hafenlandschaft im deutsch-tschechischen<br />
Grenzraum geprägt. Mit immer wieder neuen<br />
Ideen, Optimismus, Mut <strong>und</strong> Verve <strong>und</strong> einer<br />
ganzen Menge Stehvermögen geht Bütow<br />
die ihm gestellten Aufgaben an, wobei er<br />
sich auf ein praxiserfahrenes Team verlassen<br />
kann. Mit einem breit gefächerten trimodalen<br />
Logistikangebot wurde der Sächsisch-<br />
Tschechische Hafenverb<strong>und</strong> zu einem ge -<br />
schätzten Partner bei Speditionen, Logisti -<br />
kern <strong>und</strong> der verladenden Wirtschaft in den<br />
Ballungsräumen Leipzig – Dresden – Prag.<br />
Auch in seinen Ämtern als Vorsitzender des<br />
Sächsischen Hafen- <strong>und</strong> Verkehrsvereins <strong>und</strong><br />
Präsidiumsmitglied des B<strong>und</strong>esverbandes<br />
Öffentlicher Binnenhäfen ist es Bütow ge -<br />
lungen, die Leistungspotenziale der von ihm<br />
geführten Häfen <strong>und</strong> der Wasserstraße Elbe<br />
in der Öffentlichkeit zu verdeutlichen. Ad<br />
multos annos! Hans-Wilhelm Dünner ❑<br />
11<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
VERKEHRSPOLITIK<br />
Parlamentarischer Abend Binnenschifffahrt des Deutschen Verkehrsforums<br />
Boom in den Häfen<br />
„Der Boom in den Seehäfen wird<br />
alle Verkehrsträger an die Grenzen<br />
ihrer Kapazität bringen, daher<br />
müssen die Potenziale der Binnen -<br />
schifffahrt stärker als bisher genutzt<br />
werden,“ so Thomas Hailer,<br />
Geschäfts führer des Deutschen<br />
Verkehrsforums beim Parlamen ta ri -<br />
schen Abend der Parlaments gruppe<br />
Binnenschifffahrt des Deutschen<br />
B<strong>und</strong>estages am <strong>10</strong>. Oktober<br />
in Berlin.<br />
Mehr als <strong>10</strong>0 Gäste waren der Ein -<br />
ladung in die Landesvertretung<br />
Bremen gefolgt, um aktuelle The -<br />
menstellungen der Binnenschif f -<br />
fahrt <strong>und</strong> Häfen zu diskutieren. „Ich halte den<br />
Weg der Verkehrsverlagerung auf die nassen<br />
Verkehrsträger für wichtig <strong>und</strong> bin überzeugt,<br />
dass unsere Investitionen, steu erlichen<br />
Maßnahmen <strong>und</strong> Förderprogramme dazu<br />
beitragen, den Kauf <strong>und</strong> die notwendige<br />
Modernisierung der Schiffe maßgeblich zu<br />
erleichtern“, betonte Jörg Hennerkes, Staats -<br />
sekretär im B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bau<br />
<strong>und</strong> Stadtentwicklung. Gleichzeitig habe man<br />
Sorge, dass man den Ausbau der Hinter -<br />
landanbindungen nicht schnell genug schaffe,<br />
um mit dem Wachstum in den Seehäfen Schritt<br />
zu halten, so Hennerkes: „Wir brau chen mehr<br />
Mittel aber auch mehr Personal“.<br />
„Die deutsche Hafenwirtschaft wird bis 2012<br />
über 3 Mrd. € in den Ausbau von Terminals<br />
investieren, die Küstenländer bauen ihre<br />
Hafeninfrastruktur aus <strong>und</strong> der B<strong>und</strong> inves -<br />
12 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
BMV-Staatssekretär Hennerkes will mehr Geld<br />
<strong>und</strong> mehr Personal, um beim Ausbau der<br />
Seehafenhinterland Anbindungen mit dem<br />
Wachstum Schritt zu halten Bild: Dünner<br />
tiert über 5 Mrd. € in die land- <strong>und</strong> see -<br />
wärtigen Anbindungen. Dies stellt eine große<br />
Chance für die Binnenschifffahrt dar, ihre<br />
Kapazitätsreserven einzusetzen.“ Diese In -<br />
vestitionen hält Heinrich Ahlers, Präsidiums -<br />
mitglied Zentralverband der deutschen See -<br />
hafenbetriebe (ZDS), für dringend notwendig,<br />
um das bis zum Jahr 2025 prognostizierte<br />
jährliche Umschlagswachstum von 4,6 Pro -<br />
zent in den deutschen Seehäfen zu bewäl -<br />
tigen.<br />
Um die Potenziale der Binnenhäfen auszu -<br />
schöpfen, müssten sie als Hinterlandhubs<br />
ausgebaut werden, forderte Dr. Rolf Bender,<br />
Präsident des B<strong>und</strong>esverbandes Öffentlicher<br />
Binnenhäfen e.V. <strong>und</strong> warnte die Kommunen<br />
vor weiteren Entwidmungen von Hafenge -<br />
länden. Statt die Häfen als trimodale Logistik -<br />
standorte zu nutzen, würden stadtnahe<br />
Hafen gelände zum Bau von Wohn- <strong>und</strong> Büro -<br />
gebäude freigegeben. Der Präsident des<br />
B<strong>und</strong>esverbandes<br />
der Deutschen<br />
Bin nenschifffahrt<br />
e.V., Dr. Gunther<br />
Jägers unterstrich,<br />
dass die Binnen -<br />
schifffahrt mit<br />
+3% in 2006 noch<br />
nicht an ihre<br />
Wachs tums gren -<br />
zen gestoßen sei.<br />
Erfreulich sei, dass<br />
die Politik die Be -<br />
deutung der Bin -<br />
nen schiff fahrt an -<br />
er kenne, aller -<br />
dings sei das er -<br />
höhte Investi tions -<br />
budget im Bun -<br />
des haushalt „nur<br />
B<strong>und</strong>eskanzlerin Dr. Angela Merkel:<br />
Logistik entscheidet über<br />
Standorterfolg<br />
Unter dem Motto „Effizienz – Verant wor -<br />
tung - Erfolg“ fand vom 17. – 19. Oktober<br />
2007 der 24. Deutsche Logistik-Kongress<br />
mit r<strong>und</strong> 3.500 Teilnehmern aus knapp 50<br />
Ländern in Berlin statt. Höhepunkt des<br />
Kongresses war der Besuch der B<strong>und</strong>es -<br />
kanzlerin Dr. Angela Merkel, die in ihrem<br />
Vortrag die Bedeutung der Logistik für den<br />
Wirtschaftsstandort Deutschland hervor -<br />
hob. „Die Verknüpfung von industrieller<br />
Produktion mit logistischer Fertigkeit wird<br />
deutlich über den Erfolg des Standorts ent -<br />
scheiden“, sagte sie. Merkel verwies da -<br />
rauf, dass die B<strong>und</strong>esregierung in den<br />
kommenden <strong>Jahre</strong>n über 11 Mrd. € für<br />
den Ausbau der Verkehrswege zur Verfü -<br />
gung stellen werde: „Wir befinden uns im<br />
Wettbewerb mit anderen europäischen<br />
Partnern <strong>und</strong> werden abgehängt, wenn<br />
wir nicht schnell genug nachkommen.“<br />
Als ein aktuelles Beispiel für eine wichtige<br />
Veränderung in der Logistikbranche nann -<br />
te sie die Privatisierung der Bahn. Sie<br />
zeigte Verständnis für die Vorbehalte, die<br />
Dr. Angela Merkel Bild: Teßmann<br />
diesem Vorhaben entgegengesetzt wer -<br />
den. Man gebe mit der Privatisierung<br />
früherer staatlicher Bereiche eine ganz<br />
besondere Verantwortung aus der Hand.<br />
Ziel sei es, einen intensiven Wettbewerb in<br />
Deutschland <strong>und</strong> Europa zu schaffen. Die<br />
Aufgabe der Politik bestehe dementspre -<br />
chend darin, wettbewerbsfre<strong>und</strong>liche Rah -<br />
menbedingungen zu schaffen, so Merkel.<br />
Dr. Günter Teßmann ❑<br />
ein Anfang“. Er forderlich sei eine angemes -<br />
sene per sonelle Ausstat tung des B<strong>und</strong>es um<br />
die Investi tions mittel in Maßnahmen um zu -<br />
setzen.<br />
„Die Zukunft des Güterverkehrs wird maß -<br />
geblich von zwei Einflussfaktoren bestimmt:<br />
dem steigenden Verkehrsaufkommen sowie<br />
der Herausforderung, den Güterverkehr so zu<br />
optimieren, dass keine Schäden für Umwelt<br />
<strong>und</strong> Klima dabei entstehen“, betonte Annette<br />
Faße MdB, die Sprecherin der Parlamen -<br />
tarischen Gruppe Binnenschifffahrt im Bun -<br />
des tag. „Wir brauchen daher innovative<br />
Konzepte, wie die Binnenschifffahrt von den<br />
wachsenden Gütermengen profitieren kann.“<br />
Hans-Wilhelm Dünner ❑
<strong>Jahre</strong>stagung des B<strong>und</strong>esverbandes Öffentlicher Binnenhäfen in Frankfurt<br />
Hafenlogistik ist Klimaschutz<br />
Mit einer inhaltlich anspruchsvollen<br />
Veranstaltung zum Thema „Klima -<br />
wandel – Auswirkungen <strong>und</strong><br />
Anforderungen für die Logistik der<br />
Zukunft“ hat der BÖB anlässlich<br />
seiner diesjährigen Mitglieder -<br />
versammlung am 27. September in<br />
Frankfurt nicht nur die aktuellen<br />
Fragestellungen aufgearbeitet<br />
sondern auch Antworten gegeben.<br />
Unter der Moderation von ARD-Wetter -<br />
fee Claudia Kleinert diskutierten<br />
Experten die Risiken des Klima wan dels<br />
für das System Wasserstraße <strong>und</strong><br />
erkannten die Verknüpfung der Ver kehrsträger<br />
Schiff, Bahn <strong>und</strong> LKW durch eine intelligente<br />
Hafenlogistik als wirksamen Beitrag zur CO 2-<br />
Reduzierung. Allerdings gilt es die Aus wir -<br />
kungen des Klimawandels auf das Verkehrs -<br />
system Wasserstraße durch was ser bauliche<br />
Maßnahmen <strong>und</strong> administratives Risiko -<br />
mange ment im Masterplan für Güter verkehr<br />
<strong>und</strong> Logistik im Griff zu halten.<br />
Aufbauend auf den Prognosen des Welt klima -<br />
rates (IPCC), für den Prof. Dr. Olav Hohmeyer<br />
vortrug, sind deutliche Einflüsse des Klima -<br />
wandels auf den Meeresspiegel zu erwarten.<br />
Das führt nach Meinung von Dr.-Ing. Hans<br />
Moser, B<strong>und</strong><strong>esa</strong>mt für Gewässerk<strong>und</strong>e, zu<br />
stärker schwankenden Pegeln an den Wasser -<br />
straßen, denen man durch den Bau von<br />
Schleusen <strong>und</strong> Wasserrückhaltebecken sowie<br />
flussangepasster Schiffstechnik <strong>und</strong> den Aus -<br />
bau des Wasserstraßen-Informationssystems<br />
begegnen könne.<br />
„Angesichts der prognostizierten Güter ver -<br />
kehrszuwächse können es sich Politik <strong>und</strong><br />
Wirtschaft gar nicht leisten, auf ein funktio -<br />
nierendes System Wasserstraße zu verzich -<br />
ten“, so BÖB-Präsident Dr. Rolf Bender zu<br />
den Ableitungen für die Logistikwirtschaft.<br />
Während Unternehmen hierzu ein Risiko -<br />
management vorhalten, fehlt ein solches<br />
Bewusstsein bei der Politik noch. „Die Bin -<br />
nenhäfen mit ihrer trimodalen Anbindung<br />
sind bestens geeignet, Ergänzungs- oder<br />
Ersatzverkehre über Schiene <strong>und</strong> Straße zu<br />
entwickeln, wenn die Binnenschifffahrt aus -<br />
fällt“, so der BÖB. In Hoch- <strong>und</strong> Kleinwasser -<br />
perioden wurde der Beweis hierfür bereits<br />
geliefert.<br />
Derartige Lösungen könnten durch politische<br />
Maßnahmen flankiert werden: „Der in Bear -<br />
bei tung befindliche Masterplan Güterverkehr<br />
<strong>und</strong> Logistik kann ein Element der Risi ko -<br />
bewältigung enthalten, wenn er aus einer<br />
integrierten Verkehrspolitik heraus die Ent -<br />
wicklung trimodaler Logistiklösungen unter -<br />
stützt“, so Dr. Bender.<br />
Eines neuen Verständnisses von Risikomana<br />
ge ment bedarf es auch in der öffentlichen<br />
Verwaltung, so der BÖB. Dabei besteht die<br />
Aufgabe darin, neue Modelle zu entwickeln,<br />
um den Verkehrsträger Wasserstraße trotz der<br />
möglichen Auswirkungen von Klimaverän de -<br />
rungen funktionsfähig zu erhalten. Wenn an<br />
der Mittelweser über entsprechende Einspei -<br />
sungen an der Edertalsperre über <strong>Jahre</strong> ohne<br />
Probleme Wasserstands regulierende Maß -<br />
nah men möglich sind, so stellt sich die Frage,<br />
in wie weit dies nicht auch für andere Flüsse<br />
gilt. „Es sei nur darauf verwiesen, dass an der<br />
Diskutierten Fragen <strong>und</strong> Antworten zum Klimaschutz (v.l.n.r): Tilmann Heuser (BUND), Detlef Bütow<br />
(SBO), Moderatorin Claudia Kleinert, BÖB Präsident Dr. Rolf Bender, Dr. Hans Moser (BfG) <strong>und</strong> Prof. Dr.<br />
Olav Hohmeyer (IPCC) Bild: Guddat<br />
VERKEHRSPOLITIK<br />
Elbe über Jahrzehnte Einspeisungen aus den<br />
Talsperren Bleiloch <strong>und</strong> Hohenwarthe vorge -<br />
nom men wurden, um den Wasserstand zu<br />
regulieren“, so Diskussionsteilnehmer BÖB-<br />
Präsidiums mitglied Detlef Bütow <strong>und</strong> forderte<br />
das Bun desverkehrsministerium auf, den Be -<br />
trieb dieser Talsperren wieder sicher zus tellen.<br />
Anlässlich der Mitgliederversammlung wähl -<br />
ten die BÖB-Mitglieder den Trierer Hafenchef<br />
Lothar Weis als neues Mitglied in das bishe -<br />
rige Verbandspräsidium bestehend aus Präsi -<br />
dent Dr. Rolf Bender (Köln), Kapitän Detlef<br />
Bütow (Dresden) <strong>und</strong> Friedrich Weege<br />
(Hamm). Die Ergänzungswahl war notwendig<br />
geworden, nachdem BÖB-Präsidiumsmitglied<br />
Dr. Heino Schulz (Osnabrück) nach über<br />
20jähriger Zugehörigkeit zum Verband aus<br />
persönlichen Gründen seinen Rücktritt er -<br />
klärte <strong>und</strong> in den Ruhestand ging.<br />
Außerdem bestätigte die BÖB-Mitglieder -<br />
versammlung die Aufnahme zwei weiterer<br />
öffentlicher <strong>und</strong> erstmals zweier privater<br />
Häfen, so das der BÖB jetzt über 85 Mit -<br />
gliedsunternehmen verfügt, die insg<strong>esa</strong>mt<br />
113 Hafenstandorte in Deutschland betreiben.<br />
Neben dem gerade fertig gestellten C-Port<br />
Cloppenburg <strong>und</strong> dem Wiedereintritt des<br />
wirtschaftlich erstarkten Hafens Eisenhütten -<br />
stadt sind erstmals mit dem Hafen Leverkusen<br />
<strong>und</strong> der Chemion Logistic AG sowie dem<br />
Hafen Stürzelberg zwei private Häfen im<br />
Verband vertreten. Hans-Wilhelm Dünner ❑<br />
13<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
VERKEHRSPOLITIK<br />
Donausymposium Ybbs: Anrainerstaaten einigen sich auf Ausbaumaßnahmen<br />
Bekenntnis zur Europa-<br />
Verkehrsachse Donau<br />
Anlässlich eines Donausymposiums<br />
vom 13.-14. September 2007 im<br />
österreichischen Ybbs unterzeich -<br />
neten Vertreter aller 9 Donauan -<br />
liegerstaaten eine Vereinbarung<br />
zum Ausbau der europäischen<br />
Verkehrsachse Donau. Die 17 Maß -<br />
nahmen betreffen die Aktions -<br />
bereiche Märkte, Flotte,<br />
Arbeitsplätze, Image <strong>und</strong><br />
Infrastruktur.<br />
Das österreichische B<strong>und</strong>esverkehrs -<br />
ministerium hatte auf Initiative von<br />
Staatssekretärin Christa Kranzl unter<br />
dem Motto „Wasserstraße Donau –<br />
Option für ein florierendes Europa” zum<br />
zweitägigen Symposium nach Ybbs-Persen -<br />
beug geladen, denn das dortige Donaukraft -<br />
werk feierte seinen 50. Geburtstag.<br />
Auftakt des Symposiums war ein Arbeits -<br />
treffen der für die Schifffahrt zuständigen<br />
Staatssekretäre sowie führender Experten der<br />
Donauanrainerstaaten Deutschland, Öster -<br />
reich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien,<br />
Bulgarien, Rumänien <strong>und</strong> Ukraine, bei dem<br />
über konkrete, donauspezifische Schwer -<br />
punkte bei der Umsetzung des Aktionspro -<br />
gramms NAIADES diskutiert wurde. Kern -<br />
punkt des so genannten „Ybbser Kommuni -<br />
ques“, das am Ende der Konferenz von den<br />
Vertretern der neun Donau-Anrainerstatten<br />
unterzeichnet wurde, ist die Verpflichtung<br />
der Signatarstaaten, dass sie in ihrem Zustän -<br />
14 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
digkeitsbereich unter Berücksichtigung der<br />
spezifischen Erfordernisse der betroffenen<br />
Donauabschnitte angemessene Maßnahmen<br />
in Übereinstimmung mit diesem Kommuni -<br />
que treffen werden.<br />
So sollen zu besseren Erschließung der Märk -<br />
te Starthilfen für Existenzgründer, zur Ent -<br />
wick lung neuer Märkte <strong>und</strong> innovativer<br />
multi modaler Dienste sowie ein leichterer<br />
Zugang zum Kapitalmarkt angeboten wer -<br />
den. Zur Modernisierung der Donauflotte,<br />
Steigerung der logistischen Effizienz <strong>und</strong><br />
Umweltfre<strong>und</strong>lichkeit sowie zur Einführung<br />
neuer Technologien im Binnenwasserstraßen -<br />
transport wollen die Länder geeignete För -<br />
derprogramme bereitstellen. Unter Nutzung<br />
europäischer Programme zur Förderung der<br />
Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung sollen vorhandene<br />
nationale Bildungseinrichtungen vernetzt<br />
werden, um den Mangel an qualifiziertem<br />
Personal zu beseitigen <strong>und</strong> attraktivere Be -<br />
rufs aussichten für Neueinsteiger zu schaffen.<br />
Zur Verdeutlichung der wichtigen Rolle des<br />
Verkehrssystems Binnenschifffahrt als Teil<br />
multimodaler logistische Ketten wollen in die<br />
Länder die Einrichtung von Promotions- <strong>und</strong><br />
Entwicklungszentren für die Binnenschifffahrt<br />
<strong>und</strong> ihre Vernetzung unterstützen. Schließlich<br />
sollen eine leistungsfähige Infrastruktur unter<br />
Berücksichtigung der Bedeutung der Donau<br />
als Teil des transeuropäischen Verkehrs -<br />
netzes bereitgestellt <strong>und</strong> die Donauhäfen<br />
modernisiert werden.<br />
Am ersten Tagungstag mit dem Thema<br />
„Eröffnung neuer Marktchancen für die<br />
Staatssekretärin Christa Kranzl begrüßt die Ver -<br />
treter aller 9 Donauanliegerstaaten zum Donau -<br />
symposium in Ybbs. Deutschland war durch BMV-<br />
Staatsskretär Jörg Hennerkes (4. v. r.) vertreten<br />
Bilder: Steindl<br />
Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Imageverbesserung für<br />
die Binnenschifffahrt“ hatten die diversen<br />
Delegierten der Donauanliegerstaaten Ge -<br />
legen heit ihre Ideen vorzutragen. Die Vertre -<br />
terin Kroatiens Renata Cadric erklärte, dass<br />
in ihrem Land zurzeit Bestrebungen im Gange<br />
sind, die Flotte zu erneuern sowie das RIS<br />
System auf Donau, Drau <strong>und</strong> Save einzu -<br />
führen. Alexandru Capatu vom Hafen Con -<br />
stan tza berichtete von einem gewaltigen<br />
Aufschwung, vor allem im Containerbereich.<br />
Besonders hob er die Containerlinie Con -<br />
stantza – Krems hervor. Jeden Samstag ver -<br />
lässt ein Transport Constantza mit Reiseziel<br />
Krems, jeden Freitag Krems mit Reiseziel<br />
Constantza. Auch das neue Kreuzfahrt ter -<br />
minal erfreut sich steigender Tendenz. Schon<br />
jetzt werden jährlich <strong>10</strong>0.000 Passagiere<br />
registriert.<br />
Zur Modernisierung der Donauflotte befindet<br />
sich ein „Europäischer Innovationsfonds für<br />
die Binnenschifffahrt“ in Vorbereitung, der<br />
noch der Abstimmung mit nationalem Bei -<br />
hilfeninstrumenten bedarf. Verschiedene<br />
Themen zur Verbesserung der Wasser stra -<br />
ßen infrastruktur unter Berücksichtigung des<br />
Umweltschutzes an der Donau wurden in<br />
Vorträgen <strong>und</strong> Foren diskutiert. Mag. Man -<br />
fred Seitz von via-donau erläuterte „Möglich -<br />
keiten zur Zusammenarbeit zwischen na -<br />
tionalen Wasserstraßenverwaltungen der<br />
Donauuferstaaten.“<br />
Die Eröffnung der Ausstellung „donau on<br />
tour“ an Bord des via-donau Schiffes MS<br />
NEGRELLI <strong>und</strong> ein anschließendes Abend -
Der österreichische B<strong>und</strong>eskanzler Dr. Alfred<br />
Gusenbauer bei der Eröffnungsrede<br />
essen an Bord der MS AUSTRIA auf Einla -<br />
dung von Staatssekretärin Kranzl, verb<strong>und</strong>en<br />
mit einer Abendfahrt auf der Donau, been -<br />
deten den ersten Tagungstag.<br />
Den zweiten Tag eröffnete B<strong>und</strong>eskanzler Dr.<br />
Alfred Gusenbauer mit der These: „Die<br />
Straße ist umweltfeindlich". Eine Verlage -<br />
rung des Verkehrs von der Straße hin zur<br />
Schiene <strong>und</strong> den Wasserwegen sei im Sinne<br />
der umfassenden Klimastrategie der öster -<br />
reichischen B<strong>und</strong>esregierung von essenzieller<br />
Bedeutung. Eine funktionierende <strong>und</strong> lei -<br />
stungsfähige Infrastruktur sei im interna tio -<br />
nalen Wettbewerb unverzichtbar, so Gusen -<br />
donau on tour – Ausstellung an Bord des MS NEGRELLI<br />
Wie könnte man die Donau besser präsentieren als mit einer Aus -<br />
stellung am Wasser? Nach vielen <strong>Jahre</strong>n im Dienst als Stein -<br />
transportschiff wurde MS NEGRELLI 2007 von via donau zu einer<br />
schwimmenden Ausstellung über den Lebens- <strong>und</strong> Wirtschaftsraum<br />
Donau umgebaut.<br />
„do nau on tour“<br />
wurde am 13. Sep -<br />
tem ber im Rahmen<br />
des Donausym posi -<br />
ums in Ybbs von Ver -<br />
kehrsstaatssekretärin<br />
Christa Kranzl eröff -<br />
net. Ab 2008 wird<br />
‚donau on tour’ Ge -<br />
Eröffneten die Ausstellung (v.l.n.r.): Dr. Karla<br />
Peijs, IWT TENT-T Koordinatorin, Staats se kre -<br />
tärin Christa Kranzl <strong>und</strong> via donau-Geschäfts -<br />
führer Mag. Manfred Seitz Bild: via donau<br />
Das Ausstellungsschiff MS NEGRELLI<br />
Bild: Steindl<br />
bauer. Offensichtlich seien aber selbst die<br />
modernsten Autobahnen längst an ihre<br />
Kapazitätsgrenzen gestoßen. „Und zusätzlich<br />
ist der Transport auf der Straße auch der<br />
umweltfeindlichste", unterstrich der B<strong>und</strong>es -<br />
kanzler. Nach der Rede des B<strong>und</strong>eskanzlers<br />
wurden die geplanten Vorhaben <strong>und</strong> Akti -<br />
vitäten zur Stärkung der Binnenschifffahrt<br />
aus dem ‚Ybbser Kommunique’ präsentiert.<br />
Ergänzend forderte die künftige EU-Koor -<br />
dinatorin für die Entwicklung der Binnen -<br />
schifffahrtssysteme, Karla Peijs die Donau -<br />
länder auf, beim Ausbau eines leistungs -<br />
fähigen <strong>und</strong> wettbewerbsfähigen europä -<br />
ischen Wasserstraßennetzes die von der EU<br />
zur Verfügung gestellten Finanzmittel voll<br />
auszuschöpfen.<br />
Der Nachmittag des zweiten Tagungstages<br />
stand ganz im Zeichen der Wirtschaft <strong>und</strong><br />
schloss mit der Podiumsdiskussion zum<br />
Thema „Was bietet die Donau der Wirt -<br />
schaft?“ ab. Im Mittelpunkt stand die Ver -<br />
lagerung des Güterverkehrs von der Straße<br />
auf das Wasser. Das ist nicht nur ein Ziel in<br />
Österreich, sondern in<br />
meinden entlang der<br />
österreichischen Do -<br />
nau ansteuern um<br />
vor Ort über das Po -<br />
tenzial der umwelt -<br />
fre<strong>und</strong>lichen Wasser -<br />
straße Donau, die<br />
Viel fältigkeit des<br />
Lebens- <strong>und</strong> Wirt -<br />
schafts raumes <strong>und</strong><br />
die Tätigkeiten der<br />
via donau zu infor -<br />
mieren. In den Win -<br />
ter monaten wird die<br />
Ausstellung im Rahmen von bestehenden Museen <strong>und</strong> Ausstel -<br />
lungen an Land präsentiert. Die Ausstellung ist in deutscher <strong>und</strong><br />
englischer Sprache konzipiert <strong>und</strong> widmet sich in 14 Ausstel lungs -<br />
stationen unter anderem dem Transportpotenzial des Binnenschiffs<br />
sowie den Möglichkeiten der Integration des Binnenschiffs in effi -<br />
ziente Logistiklösungen <strong>und</strong> stellt aktuelle Renaturierungsprojekte,<br />
das flussbauliche G<strong>esa</strong>mtprojekt östlich von Wien sowie das Schiff -<br />
fahrtsinformationssystems DoRIS vor. via donau ❑<br />
der g<strong>esa</strong>mten EU. Für<br />
die Politik wird es je -<br />
doch eine schwie rige<br />
Aufgabe, die Unter -<br />
neh mer davon zu über -<br />
zeugen, ihre Güter<br />
Der 50.Geburtstag des Donaukraftwerkes Ybbs-<br />
Persenbeug – ein Musterbeispiel umweltfre<strong>und</strong> -<br />
licher Energieerzeugung – war äußerer Anlass für<br />
die Tagung in Ybbs<br />
statt auf der Straße auf dem langsameren<br />
Wasser weg zu transportieren. Staatssekre tä -<br />
rin Kranzl: „Mit dem nationalen Aktionsplan<br />
(NAP) setzt Österreich ein deutliches Zeichen<br />
für eine zukunftsweisende Verkehrspolitik.<br />
Durch die geplanten Maßnahmen können<br />
jährlich r<strong>und</strong> <strong>10</strong>0.000 t CO 2 auf österrei chi -<br />
schem Gebiet eingespart werden. 220 Mio. €<br />
werden allein in den Ausbau der Donau<br />
östlich von Wien investiert. Das österrei -<br />
chische Konzept soll auch in den östlichen<br />
Nachbarstaaten publik gemacht werden.<br />
Die große Anzahl der Teilnehmer aus Kreisen<br />
der Wirtschaft, Transportunternehmen <strong>und</strong><br />
Verwaltung aus ganz Europa dokumentierte<br />
das rege Interesse am Verkehrssystem Do -<br />
nau. Bleibt zu hoffen, dass die Selbstver -<br />
pflichtungen der Donauanrainerstaaten aus<br />
dem ‚Ybbser Kommunique’ rasch zu kon -<br />
kreten Handlungsszenarien führen.<br />
Kpt. Otto Steindl ❑<br />
15<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
VERKEHRSPOLITIK<br />
VBW-Mitgliederversammlung beschließt Zukunftsprogramm 20<strong>10</strong><br />
Ärmel hoch <strong>und</strong> an die Arbeit!<br />
Nach einer Phase des Stillstands will<br />
der Verein für europäische Binnen -<br />
schiffahrt <strong>und</strong> Wasserstraßen e.V.<br />
(VBW) wieder in Fahrt kommen. Bei<br />
der diesjährigen Mitgliederver -<br />
sammlung in Duisburg wurde der<br />
Startschuss für das „Zukunftspro -<br />
gramm 20<strong>10</strong>“ gegeben.<br />
Optimismus <strong>und</strong> Zuversicht prägten die<br />
Vorträge <strong>und</strong> Diskussionen bei der<br />
Mit gliederversammlung des Vereins<br />
für europäische Binnenschiffahrt <strong>und</strong><br />
Wasserstraßen e.V. (VBW) am <strong>10</strong>. Oktober im<br />
Duisburger Haus Rhein. Dabei war der Stim -<br />
mungsumschwung auch dringend nötig. Wie<br />
unzufrieden die Mitglieder waren, hatte unter<br />
anderem die Mitgliederversammlung 2006 in<br />
Würzburg gezeigt. „Die Kritik ist im Präsidium<br />
<strong>und</strong> im Beirat angekommen. Und wir haben hart<br />
daran gearbeitet, ein tragfähiges Kon zept für die<br />
Zukunft zu erarbeiten“, sagte VBW-Präsident Dr.<br />
Phillipe Grulois. Sieben Mal habe das Präsidium<br />
allein in diesem Jahr getagt. „Ich kann Ihnen<br />
Jung <strong>und</strong> dynamisch: Marcel Lohbeck leitet die<br />
Geschäftsstelle des VBW<br />
sagen, das waren keine gemütlichen Kaffee -<br />
kränzchen. Wir haben den VBW auf den Kopf<br />
gestellt“, be stätigte Vizepräsident Hans-Joachim<br />
Welsch. Die Probleme des VBW sind vielfältig:<br />
Man geln de Präsenz in Medien <strong>und</strong><br />
Öffentlichkeit, Mitgliederschw<strong>und</strong>, Alters struk -<br />
tur, knappe Finanzen <strong>und</strong> ein zu schwam miges<br />
Profil.<br />
Wie sich Präsidium <strong>und</strong> Beirat des VBW die<br />
Zukunft vorstellen, präsentierte Marcel Loh -<br />
beck, der neue Geschäftsstellenleiter des Ver -<br />
bandes. „Der VBW will Ideen- <strong>und</strong> Nor men -<br />
geber sein, die Interessen des „nassen Sys -<br />
tems“ <strong>und</strong> seiner Akteure vertreten <strong>und</strong><br />
schließlich den beteiligten Parteien eine<br />
überparteiliche Plattform bieten. Insbeson -<br />
dere unseren Fachausschüssen kommt dabei<br />
16 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
eine wichtige Rolle zu“, sagte Lohbeck. Zum<br />
Kerngeschäft des VBW gehört demnach,<br />
Fach kompetenz zu bündeln, verkehrswissen -<br />
schaftliche Forschungs-Projekte zu unter -<br />
stützen, nachhaltige Öffentlichkeitsarbeit zu<br />
betreiben <strong>und</strong> die Akteure besser zu ver -<br />
netzen. Als neues Tätigkeitsfeld soll die Poli -<br />
tikberatung hinzu kommen. „Aus eigener<br />
Erfahrung weiß ich, wie dankbar Politiker für<br />
Hintergr<strong>und</strong>informationen <strong>und</strong> fertige Papiere<br />
sind“, erklärte Lohbeck. Politikberatung<br />
eröffne darüber hinaus die Chance, politische<br />
Trends früh zu erkennen <strong>und</strong> beeinflussen zu<br />
können. „Wenn Gesetze in Parlamenten<br />
behandelt werden, ist es in der Regel zu spät.<br />
Hier können <strong>und</strong> müssen wir früher ein grei -<br />
fen“, ist Lohbeck überzeugt.<br />
Damit die ehrgeizigen Ziele <strong>und</strong> Ideen auch<br />
erreichbar werden, will das VBW-Präsidium<br />
auch strukturelle Maßnahmen einleiten. So<br />
soll die Arbeit der Fachausschüsse effizienter<br />
werden, indem jährlich Arbeitsprogramme<br />
festgelegt <strong>und</strong> Zielvereinbarungen getroffen<br />
werden. Auch die Koordination <strong>und</strong> Kom -<br />
munikation zwischen den Fachausschüssen<br />
soll besser werden. Die vier Fachausschüsse<br />
des VBW bearbeiten die Felder Verkehrs -<br />
wirtschaft, Recht, Binnenschiffe sowie Was -<br />
serstraßen <strong>und</strong> Häfen. Als eine besonders<br />
wichtige Kernaufgabe für den VBW bezeich -<br />
nete Lohbeck das Themenmonitoring. „Aber<br />
hier sind nicht nur Präsidium, Beirat <strong>und</strong> Fach -<br />
ausschüsse in der Pflicht, sondern alle Mit -<br />
glieder“, sagte Lohbeck. Dabei komme es<br />
darauf an, Informationen zu bündeln <strong>und</strong><br />
allen Akteuren zur Verfügung zu stellen.<br />
Am Ende der Arbeit sollen – wie bei einem<br />
Wirtschaftsunternehmen – Produkte vorlie -<br />
gen: Stellungnahmen <strong>und</strong> Arbeitspapiere zu<br />
Gr<strong>und</strong>lagenthemen, Beiträge zu Forschungs -<br />
vorhaben sowie Aufklärungsmaterial für das<br />
„nasse System“. Auch die Internetseite des<br />
VBW soll zu einem Serviceportal weiterent -<br />
wickelt werden.<br />
„Von Null auf H<strong>und</strong>ert ist ein sehr anspruchs -<br />
volles Programm“, kommentierte Rainer<br />
Schäfer, Hafenchef in Neuss, das Zukunftspro -<br />
gramm. Prof. Dierk Schröder, Ex-Präsident des<br />
VBW, zeigte sich beeindruckt von den Ana -<br />
lysen <strong>und</strong> Plänen. „Aber wie sieht es mit<br />
Manpower <strong>und</strong> Geld aus? Können wir das<br />
alles leisten?“, fragte Schröder. Die VBW-<br />
Vizepräsidenten Hans-Joachim Welsch <strong>und</strong><br />
Georg Hötte ließen die Einwände nicht gelten:<br />
„Die Diskussionen haben gezeigt, das Geld<br />
zwar wichtig ist, ein überzeugendes Konzept<br />
aber unersetzlich“, sagte Welsch. Hötte sagte,<br />
VBW-Präsident Phillipe Grulois: „Jetzt fängt die<br />
Arbeit erst richtig an!“ Bilder: Götze-Rohen<br />
dass der VBW mit dem neuen Geschäfts -<br />
stellenteam „gut aufgestellt“ sei.<br />
In der weiteren Diskussion zeigten sich die<br />
meisten Redner positiv angetan von den<br />
Plänen <strong>und</strong> Überlegungen. Martin van Dijk,<br />
von der „Internationalen Abteilung“ der<br />
Schippersvereniging Koninklijke Schuttevaer“<br />
begrüßte das neue Konzept, mahnte aber eine<br />
intensivere internationale Zusammenarbeit<br />
an. Rudolf Feierabend, SVS-Präsident aus<br />
Basel empfahl die Konzentration auf einige<br />
wenige Schwerpunkte. Feierabend ist skep -<br />
tisch, dass die geplanten 4000 € für die<br />
Öffentlichkeitsarbeit ausreichen. Überhaupt<br />
sind die Finanzen des VBW problematisch. Für<br />
das laufende Geschäftsjahr wird nur ein<br />
Überschuss von <strong>10</strong>00 € erwartet <strong>und</strong> im letz -<br />
ten Jahr gab es einen Verlust von knapp<br />
27.000 €. Um die anvisierten Ziele erreichen<br />
zu können, wurde den Mitgliedern eine<br />
handfeste Beitragserhöhung vorgeschlagen.<br />
Kooperative Mitglieder zahlen zukünftig 950<br />
€ pro Jahr (derzeit 500 €) <strong>und</strong> persönliche<br />
Mitglieder 80 € (derzeit 60 €).<br />
Sowohl das Zukunftskonzept, als auch die<br />
Beitragserhöhung wurden einstimmig ange -<br />
nommen. Das damit verb<strong>und</strong>ene Signal ist<br />
deutlich: Ab sofort läuft eine Probezeit, in der<br />
die Verantwortlichen, aber auch die Mit -<br />
glieder zeigen müssen, dass die Pläne mehr<br />
sind als eine PowerPoint-Präsentation. „Wir<br />
haben eine Tür aufgestoßen – jetzt müssen<br />
wir hindurchgehen <strong>und</strong> uns an die Arbeit<br />
machen“, sagte Dr. Heino Schulz, der<br />
Vorsitzende des VBW-Fachausschusses für<br />
Verkehrswirtschaft. Und auch für VBW-Prä -<br />
sident Grulois ist klar: „Jetzt fängt die Arbeit<br />
erst richtig an!“ Axel Götze-Rohen ❑
17<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
MESSEN & AUSSTELLUNGEN<br />
Größte Fachmesse der Niederlande für das maritime Gewerbe<br />
Europort Maritime 2007<br />
6.– 9. November in Rotterdam<br />
Die Europort Maritime 2007 wird<br />
bei Ausstellungsfläche, Aussteller<strong>und</strong><br />
Besucherzahl wieder einmal<br />
eine Rekordmesse. Zu der wichtigs -<br />
ten Fachmesse für die internationale<br />
Schifffahrts- <strong>und</strong> Werftindustrie<br />
werden 40.000 Besucher erwartet.<br />
Die Europort Maritime ist die Leit -<br />
messe für See- <strong>und</strong> Binnenschiff -<br />
fahrt, Schiffsbau, Schiffstechnik,<br />
Fischerei, <strong>und</strong> die Zulieferindustrie.<br />
Vom 6. bis zum 9. November stellen mehr als<br />
950 Aussteller aus der ganzen Welt ihre<br />
Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen vor. Dafür<br />
stehen 38.200 m² Ausstellungsfläche, verteilt<br />
auf sechs Hallen zur Verfügung. Nach<br />
Einschätzung der Veranstalter werden sich<br />
40.000 Besucher über die neuesten Trends<br />
<strong>und</strong> Produkte informieren wollen. Schwer -<br />
punkte der diesjährigen Europort Maritime<br />
sind komplexe Schiffbauprojekte. Viel Auf -<br />
18 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
merksamkeit wird dem Fachwissen gewidmet<br />
werden, das die niederländischen maritimen<br />
Unternehmen auf diesem Gebiet zu bieten<br />
haben, etwa beim Bau von Patrouillen boo -<br />
ten, Mega-Jachten, Saugbaggern, Versor -<br />
gungsschiffen für Offshoreanlagen, Schwer -<br />
last schiffen <strong>und</strong> Hochleistungsschiffen für die<br />
Binnenschifffahrt. Außerdem stehen neue<br />
Schiffsbautechniken wie Verb<strong>und</strong>bau <strong>und</strong><br />
vorbeugende Wartung sowie die nieder län di -<br />
sche Fachkompetenz in den Bereichen Zulie -<br />
ferung, Ausstattung, Engineering, Flotten -<br />
management, Reparatur <strong>und</strong> Modernisierung<br />
im Brennpunkt des Interesses. Parallel zur<br />
Fachmesse gibt es neben Workshops <strong>und</strong><br />
kleineren Gesprächsr<strong>und</strong>en zwei Konfe ren -<br />
zen.<br />
Auch SCHIFFFAHRT UND TECHNIK wird auf<br />
der Europort Maritime vertreten sein. Auf<br />
einem Gemeinschaftsstand mit der Frachten -<br />
börse Bargelink stehen wir unseren Partnern<br />
für ausführliche Gesprä -<br />
che zur Verfügung. Wir<br />
freuen uns auf Ihren<br />
Besuch an<br />
Stand 112 zwischen<br />
den Hallen 1 <strong>und</strong> 2.<br />
promarin für<br />
Schiffsantriebe<br />
Propeller, Düsen <strong>und</strong><br />
Getriebe für die Binnen<strong>und</strong><br />
Küstenschifffahrt<br />
sind die Schwerpunkte<br />
der Präsentation der<br />
Termine <strong>und</strong> Öffnungszeiten<br />
Dienstag, 6. November <strong>10</strong>.00 - 18.00 Uhr<br />
Mittwoch, 7. November <strong>10</strong>.00 - 18.00 Uhr<br />
Donnerstag, 8. November <strong>10</strong>.00 - 22.00 Uhr<br />
Freitag, 9. November <strong>10</strong>.00 - 18.00 Uhr<br />
Propellerreparatur bei promarin in Duisburg<br />
promarin propeller <strong>und</strong> marine technik GmbH<br />
in Rotterdam. Seit mehr als 15 <strong>Jahre</strong>n be -<br />
liefern die inno vativen Antriebsexperten aus<br />
Erftstadt alle Bereiche der Berufsschifffahrt.<br />
Dank eigener Vorratsgetriebe sowie einem<br />
Reparaturbetrieb in Duisburg sind lange<br />
Liefer- <strong>und</strong> Wartezeiten bei Propellern <strong>und</strong><br />
Getrieben für promarin kein Thema.<br />
Halle 1 Stand 1602<br />
M+E Motoren- <strong>und</strong> Energietechnik / ESH<br />
Engine Service Holland b.v.<br />
Die M+E Motoren- <strong>und</strong> Energietechnik GmbH<br />
<strong>und</strong> ihr niederländisches Schwester unter -<br />
nehmen die ESH Engine Service Holland b.v.<br />
sind Full-Service-Partner für die wirtschaft -<br />
liche Instandsetzung von Hauptantriebs -
anlagen, Hilfsdiesel <strong>und</strong> Getrieben. Neben der Beratung<br />
<strong>und</strong> dem Verkauf von Neumotoren, dem Ersatzteil service<br />
<strong>und</strong> der Instandsetzung im Werk <strong>und</strong> vor Ort wird das Ser -<br />
vice paket durch die Spezial be reiche „Gleit lagerfertigung“,<br />
„Zylinderkopfkomponenten“ <strong>und</strong> „Turboladerservice“ ab -<br />
ger<strong>und</strong>et. Auf dem Messestand präsentiert M+E unter anderem inno vative<br />
Lösungen aus den Spezialbe rei chen. Verschiedenste Ausstel lungs stücke<br />
demonstrieren mo dernste Bearbeitungs möglich kei ten im Bereich der<br />
Zylinderkopfkomponenten. Der Bereich Gleitlager präsentiert unter schied -<br />
lichste Standardlager <strong>und</strong> Lager in Sondermaßen. Halle 1 Stand 1411<br />
MTU kauft SKL in Magdeburg<br />
Die Tognum-Tochterge sellschaft MTU Fried richshafen hat am 22. Oktober<br />
einen Vertrag mit der Dr. Gies Unter neh mensgruppe zum vollständigen<br />
Erwerb der SKL Motor GmbH in Magdeburg unter zeichnet. Die Über -<br />
nahme wird zum 1. Januar 2008 wirksam <strong>und</strong> steht noch unter dem Vor -<br />
behalt der Genehmigung durch das Bun des kartellamt. Tognum-<br />
Vorstands mitglied Rainer Breidenbach, verantwortlich für Vertrieb <strong>und</strong><br />
After Sales: „Nun können<br />
wir unseren Kun den künf -<br />
tig ein qualitativ erweiter -<br />
tes Ange bot für die<br />
Gr<strong>und</strong> über holung von<br />
MTU-Moto ren <strong>und</strong> Kom -<br />
po nenten wie zum Bei -<br />
spiel Loko motiv- <strong>und</strong><br />
Versandfertige MTU Motoren der Baureihen<br />
2000 <strong>und</strong> 4000 im Werk Friedrichshafen<br />
Bild: Dünner<br />
Genset-Motoren anbie -<br />
ten.“ Die langjährige<br />
Kom petenz des traditions -<br />
rei chen deutschen Diesel -<br />
motorenherstellers SKL am Standort Magdeburg, die zukünftigen<br />
Investitionen sowie das Know-how der Tognum-Tochter gesellschaft MTU<br />
sind Basis für das hier neu entste hende „Remanufac turing“-Zentrum von<br />
MTU-Dieselmotoren. Das bestehende Motorenprogramm der SKL Motor<br />
GmbH in den Anwen dungen Schiff <strong>und</strong> Energieerzeugung sowie die<br />
weltweiten K<strong>und</strong>en bezie h ungen werden weitergeführt. Darüber hinaus<br />
wird die neue Tochter gesellschaft im Rahmen einer bevorzugten Partner -<br />
schaft mit der Dr. Gies Gruppe Motoren <strong>und</strong> Ersatzteile für Bloc k heiz kraft -<br />
werke (BHKW) auf Pflanzenölbasis liefern. Dü ❑ · Halle 1 Stand 1517<br />
Wessels – Innenausbau <strong>und</strong> Steuerhäuser<br />
Einer der in Europa führenden Spezialisten für Innenausbau <strong>und</strong><br />
Steuerhäuser von Küsten- <strong>und</strong> Binnenschiffen ist die Wessels GmbH aus<br />
Haren/Ems. Die hochwertigen Produkte des kompetenten Partners in<br />
Stahl-, Alu- <strong>und</strong> Innenausbau finden auch in den Niederlanden immer<br />
mehr K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> deshalb ist Wessels in Rotterdam zum wiederholten<br />
Male mit einem attraktiven Stand – einem echten Steuerhaus, das<br />
demnächst auf dem neuen Doppelhüllentanker ALLTANK 6 der Reederei<br />
Jaegers Dienst tun wird - dabei. Halle 4 Stand 416<br />
Steuerpult von Wessels<br />
EUROPORT MARITIME<br />
Scheldehal 1602<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
MESSEN & AUSSTELLUNGEN<br />
19<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
MESSEN & AUSSTELLUNGEN<br />
Germanischer Lloyd investiert in Computer Aided Approval (CAA)<br />
Zeichnungsprüfung per Computer<br />
Überdimensionale Zeichnungen <strong>und</strong><br />
Entwürfe an Bürowänden <strong>und</strong> auf<br />
Schreibtischen von Ingenieuren<br />
gehören beim Germanischen Lloyd<br />
(GL) bald der Vergangenheit an. Nun<br />
gibt es die Technologien <strong>und</strong> Pro -<br />
gramme, um Arbeitsprozesse digital<br />
auszuführen. Für K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Mitar -<br />
beiter bringt dies eine weitere<br />
Optimierung von Arbeitsweisen,<br />
größere Effizienz <strong>und</strong> höhere<br />
Transparenz.<br />
Aus der Vision wird nun Realität: Schiffs -<br />
ingenieure prüfen Zeichnungen von<br />
Schiffskörpern im Computer. Im<br />
Oktober 2007 startete der GL mit<br />
einigen K<strong>und</strong>en die Pilotphase seines com pu -<br />
tergestützten Zeichnungsprüfungsprozesses<br />
"Computer Aided Approval (CAA)". Die<br />
Klassifikationsgesellschaft bietet damit erst malig<br />
die komplette Zeichnungsprüfung auf Basis von<br />
digitalen Dokumenten am Bild schirm an. Bislang<br />
prüften die Schiffsinge nieure jedes Schiff – ob<br />
Tanker, Bulker, Container- oder Passagierschiff –<br />
bis ins kleinste Detail auf dem Papier. Für ein<br />
einziges Schiff kamen so schnell über 1.600<br />
Zeichnungen <strong>und</strong> mehr zusammen, die<br />
verschickt, kopiert, bearbeitet <strong>und</strong> geprüft<br />
wurden. Jährlich kontrollierten die GL-Experten<br />
so mehr als eine Million Papier seiten. Nicht nur<br />
logistisch gesehen ein enor mer Aufwand, den es<br />
20 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
zu optimieren gilt. Mit Einführung der Online-<br />
Plattform "globe" legte der GL den Gr<strong>und</strong> -<br />
stein für die digitale Verarbeitung von Schiffs -<br />
zeichnungen. Über diesen Onlinedienst<br />
können Werften, Design büros <strong>und</strong> die Zulie -<br />
fer industrie seit 2004 ihre Konstruktionsun -<br />
terlagen digital bei der Klassi fikationsgesell -<br />
schaft einstellen. Bereits heute gelangen 25%<br />
der Daten über die elektro nische Post zum GL.<br />
Tendenz weiter steigend.<br />
Eine digitale Weiterverarbeitung der elektro -<br />
nisch eingereichten Zeichnungen war bislang<br />
jedoch nur im Einzelfall <strong>und</strong> nicht flächen -<br />
deckend möglich. Durch die Entwicklung des<br />
CAA wird sich dies nun ändern. Besonders die<br />
Konstruktions- <strong>und</strong> Typgenehmigungen stan -<br />
den bei der Entstehung dieses neuen Services<br />
im Fokus. Aber auch die Einbindung von<br />
Finite-Elemente-Modellen <strong>und</strong> Systemsicher -<br />
heits nachweisen sowie Automatisierungs<strong>und</strong><br />
Kontrolltechnik wurden bedacht.<br />
Die Vorteile der digitalen Datenverarbeitung<br />
liegen auf der Hand: Die Zeichnungen ge -<br />
langen sicher, rechtsverbindlich <strong>und</strong> ohne<br />
Umwege auf den Bildschirm des Zeichnungs -<br />
prüfers. Es werden keine Ausdrucke der<br />
Zeichnungen für die weitere Bearbeitung<br />
benötigt. Dadurch vereinfachen sich die<br />
administrativen Arbeitsprozesse; zudem wird<br />
Zeit beim Transport der Dokumente gespart.<br />
Zukünftig prüfen die GL-Ingenieure jedes<br />
Detail der Konstruktionszeichnungen direkt<br />
im Computersystem. Dieses arbeitet basie -<br />
rend auf der PDF-<br />
Software. Sämtliche<br />
Änderungs vor schlä -<br />
ge, Anmerkungen<br />
<strong>und</strong> Kommentare der<br />
Experten werden in -<br />
ner halb des PDF-Do -<br />
kuments in einer Liste<br />
erfasst <strong>und</strong> mit der geprüften Zeich nung ver -<br />
knüpft. Nach A bschluss der umfangreichen<br />
Prüfungen erhält der K<strong>und</strong>e die digitale<br />
Zeichnung zurück. Mit einem Blick kann er<br />
erkennen, an welchen Segmenten Korrekturoder<br />
Ergän zungsbedarf besteht. Die in<br />
Listenform zugänglichen Kommentare im<br />
geprüften Dokument kann er direkt bear bei -<br />
ten <strong>und</strong> in seinen unterneh mens internen<br />
Workflow ein binden.<br />
Dank der digitalen Bearbeitung der Zeich -<br />
nungen wird sich auch die Datenqualität <strong>und</strong><br />
Archivierungsfähigkeit der Dokumente weiter<br />
verbessern, da ein Wechsel zwischen den<br />
Medien (von der digitalen Form auf Papier<br />
<strong>und</strong> umgekehrt) entfällt. Für die Zukunft ist<br />
die Entwicklung weiterer Funktionen des CAA<br />
geplant. Im Anfangsstadium können bereits<br />
zusätzlich zu den zu prüfenden Zeichnungen<br />
"digital model files" wie 2D- <strong>und</strong> 3D-Modelle<br />
bearbeitet werden. Damit erhalten die GL-<br />
Ingenieure weiterführende, semantische In -<br />
formationen über das zu prüfende Schiff. Die<br />
klassenrelevante Prüfung dieser Modelle soll<br />
in einem weiteren Schritt zukünftig ebenfalls<br />
elektronisch ermöglicht werden.<br />
Derzeit richtet der GL in der Unternehmens -<br />
zentrale in Hamburg die ersten Arbeitsplätze<br />
mit hochauflösenden Bildschirmen ein, an<br />
denen die elektronische Zeichnungsprüfung<br />
durchgeführt wird. Auch in den GL Stationen<br />
Shanghai <strong>und</strong> Busan wird dieses Bearbei -<br />
tungs verfahren eingeführt. Mit dem "Compu -<br />
ter Aided Approval" werden sich die<br />
Arbeitsweisen <strong>und</strong> -strukturen beim Germa -<br />
nischen Lloyd ändern. Eine Herausforderung,<br />
die sich lohnt. Denn sie verspricht ein<br />
sicheres, schnelles Genehmigungsverfahren.<br />
Das elektronische Zeitalter in der Zeich nungs -<br />
prüfung hält Einzug. e.B. ❑<br />
Halle 5, Stand 5<strong>10</strong><br />
Auch in der Zeichnungsprüfung startet beim GL das Computerzeitalter
Französische Wasserstraßenverwaltung VNF baut landesweites Netz auf<br />
Tracking & Tracing für<br />
Binnenschiffe<br />
Beginnend mit den Flüssen Seine,<br />
Oise <strong>und</strong> Schelde baut die Binnen -<br />
schifffahrtsbehörde Voies Navi -<br />
gables de France (VNF) gegenwärtig<br />
ein landesweites Verkehrskommu -<br />
nikationsnetz auf. Im Falle der<br />
Schelde arbeitet VNF dabei mit<br />
Partnern in Belgien zusammen. Das<br />
Netz soll dazu dienen, Binnenschiffe<br />
elektronisch zu orten, zu verfolgen<br />
<strong>und</strong> mit ihnen zu kommunizieren.<br />
Entlang der drei Flüsse werden bis<br />
Mitte 2008 Relaisstationen aufgebaut<br />
<strong>und</strong> zunächst 50 Schiffe mit einem<br />
entsprechenden Transponder ausge -<br />
rüstet. Dieses Gerät empfängt die kodierten<br />
Signale der Überwachungs- <strong>und</strong> Kontroll -<br />
stellen <strong>und</strong> beantwortet sie automatisch,<br />
wobei beispielsweise Daten über Position<br />
<strong>und</strong> Geschwindigkeit, aber auch Angaben<br />
über die Identität des Schiffes, sein Ziel <strong>und</strong><br />
die Art seiner Ladung übermittelt werden.<br />
Diese Informationen werden von der Über -<br />
wachungszentrale mit dem entsprechenden<br />
Radarecho zusammengeführt <strong>und</strong> können<br />
dann in Echtzeit im Internet von den dazu<br />
befugten Institutionen <strong>und</strong> Unternehmen<br />
konsultiert werden. Dazu gehören neben der<br />
Binnenwasserbehörde vor allem die am<br />
Wege liegenden Schleusen, Häfen <strong>und</strong> multi -<br />
modalen Terminals, aber<br />
auch der Zoll, die Was -<br />
serschutzpolizei <strong>und</strong> das<br />
statistische Amt INSEE.<br />
Über die Kontrolle <strong>und</strong><br />
Sicherung des Verkehrs<br />
hinaus können so die Ver -<br />
kehrs flüsse, die Nutzung der<br />
Schleusen, der Platz an den<br />
Hafenkais <strong>und</strong> die Um -<br />
schlag kapa zitäten vorab<br />
geplant <strong>und</strong> optimiert wer -<br />
den. „Mit dem Netz entlang<br />
der drei Flüsse im Nord -<br />
westen des Landes wollen<br />
wir Erfah rungen sammeln<br />
<strong>und</strong> die <strong>Technik</strong> verfeinern,<br />
bevor wir sie auch entlang<br />
der anderen Flüsse in Frank -<br />
reich einsetzen“, erklärt<br />
Rodolphe Bollengier, der in<br />
der Internatio nalen Abteilung von VNF für<br />
technologische Innovationen zuständig ist.<br />
„Wir entsprechen damit den Direktiven der<br />
EU-Kommission über ‚River Information<br />
Services’, die bis Mitte 2009 in ihren Gr<strong>und</strong> -<br />
zügen umgesetzt sein sollen. Das bedeutet,<br />
dass dann allen Teilnehmern am Binnen -<br />
wasserverkehr ein gewisser Sockel an Infor -<br />
mationen zur Verfügung gestellt werden<br />
muss.“ Die Kom mission hat dies für alle<br />
Wasserstraßen der Klasse IV <strong>und</strong> höher<br />
vorgeschrieben, über die internationaler<br />
Verkehr läuft. „Das trifft für die Schelde in<br />
Frankreich <strong>und</strong> Belgien zu, während Seine<br />
<strong>und</strong> Oise erst nach 2013 betroffen wären,<br />
wenn der neue Kanal zwi schen Seine <strong>und</strong><br />
Nordfrankreich fertig sein wird“, erläutert<br />
Bollengier. „Wir haben uns aber entschlos -<br />
sen, dem vorzugreifen <strong>und</strong> auch hier das<br />
System schon heute einzu setzen. Vor allem<br />
der starke Verkehr auf der Seine zwischen<br />
den Häfen Paris-Gennevilliers <strong>und</strong> Le Havre<br />
dürfte von dieser neuen Tech nik enorm<br />
profitieren <strong>und</strong> gleichzeitig können wir hier<br />
Erfahrungen sammeln, Mitarbeiter ausbilden<br />
<strong>und</strong> Innovationen testen. Je ‚intel ligenter’<br />
unsere Wasserwege werden, desto besser<br />
können sie ihrer wachsenden Rolle gerecht<br />
werden, im Interesse der nachhal tigen Ent -<br />
wicklung einen Teil des Verkehrs aufzu -<br />
nehmen, der heute noch über die Straßen<br />
läuft.“ Ralf Klingsieck ❑<br />
Wollen ein modernes Tracking & Tracing System auf den Flüssen<br />
Seine, Oise <strong>und</strong> Schelde bis Ende 2008 installieren: Philip Mangé (l.),<br />
kommer zieller Direktor von VNF <strong>und</strong> Patrick Lambert, stv. VNF-<br />
Generaldirektor für internationale Beziehungen Bild: Klingsieck<br />
21<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
MESSEN & AUSSTELLUNGEN<br />
REWITEC Beschichtungstechnologie in der Praxis getestet<br />
HighTec-Verschleißschutz<br />
für Schiffsantriebe<br />
Abrieb <strong>und</strong> Verschleiß in Motoren, Getrieben, Lagern <strong>und</strong> anderen mecha ni schen<br />
Teilen wird durch Reibung metallischer Oberflächen verursacht. Tradi tionell wird<br />
mit Hilfe von Schmierstoffen versucht, mit einem Schutzfilm den direkten<br />
Kontakt der Metallflächen zu verhindern. Da Schmierstoffe jedoch nicht in der<br />
Lage sind, Metalloberflächen in allen Betriebszuständen <strong>und</strong> auch dauerhaft zu<br />
schützen, hat die REWITEC GmbH in Wetzlar ein Produkt ent wickelt, das die<br />
Oberflächenstruktur der reibenden Metallteile dauerhaft verbessert.<br />
Die REWITEC Beschichtungstechnologie<br />
basiert nicht auf der Veränderung des<br />
Ölfilms, sondern auf der Modifizierung der<br />
Oberflächenstruktur von reibenden Me -<br />
tallteilen <strong>und</strong> der Bildung einer neuen, sehr glatten<br />
Silikatschicht. Diese Keramikschicht ver fügt über<br />
hervorragende Notlaufeigen schaf ten bei einer<br />
Mangelschmierung <strong>und</strong> reduziert den verschleiß -<br />
bedingten Öl- <strong>und</strong> Kraft stoff verbrauch von<br />
Verbrennungsmotoren ganz erheblich. In vielen<br />
Fällen können sogar vorgeschädigte Metallober -<br />
flächen neu aufge baut <strong>und</strong> ver siegelt werden.<br />
Das Konzentrat mit den Beschichtungs par -<br />
tikeln wird einmalig dem Originalschmierstoff<br />
zugegeben <strong>und</strong> von diesem in den Reibungs -<br />
bereich des mechanischen Systems einge -<br />
bracht. Die Beschichtungspartikel reagieren<br />
unter hohem Druck <strong>und</strong> hoher Temperatur an<br />
der Metalloberfläche <strong>und</strong> verbinden sich mit<br />
dieser zu einer extrem verschleißfesten Me tall -<br />
keramikschicht. Die so entstandenen kera mi -<br />
sierten Metalloberflächen haben nicht nur<br />
einen sehr viel geringeren Reibungskoef fi -<br />
zienten, sondern ermöglichen zudem einen<br />
besseren <strong>und</strong> schnelleren Schmierfilmaufbau.<br />
Die REWITEC-Beschichtungstechnologie wurde<br />
u. a. von der Ruhr-Universität Bochum <strong>und</strong> der<br />
FH Frankfurt am Main getestet: Die Unter su -<br />
22 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
chungen ergaben nicht nur eine er höhte Be -<br />
last barkeit von Getrieben, sondern zudem eine<br />
signifikante Verbesserung der Rauhigkeits -<br />
werte der Zahnoberflächen. Wei terhin wurden<br />
deutliche Reduzierungen des Energiever -<br />
brauchs bei Verbrennungsmotoren nachge -<br />
wiesen.<br />
Die Einsatzmöglichkeiten von REWITEC sind<br />
nahezu unbegrenzt. Überall, wo Metalle im<br />
Schmierstoffsystem aufeinander treffen, kön -<br />
nen die REWITEC Produkte eingesetzt wer den.<br />
Zu den K<strong>und</strong>en des Unternehmens zählen vor<br />
allem Seereedereien wie die Ham burger<br />
Hapag Lloyd, Neu Seeschiffahrt, die Rends -<br />
burger Peter son & Söhne <strong>und</strong> auch Industrie -<br />
unternehmen wie die Volkswagen AG, Con -<br />
tinental sowie Kali & Salz aus Kassel.<br />
Die Anwendungsmöglichkeiten erstrecken sich<br />
über alle Arten von Verbrennungs mo toren, Ge -<br />
trieben, Kompressoren, Kältema schi nen <strong>und</strong><br />
Lagern. Speziell im Bereich Schiff fahrt konnte<br />
REWITEC neben der Behandlung von Hilfsdie -<br />
sel motoren <strong>und</strong> Separatoren bereits Erfah -<br />
rungen mit fast allen Arten <strong>und</strong> Fabri katen von<br />
Schiffsantrieben sammeln. Hierzu gehören<br />
Hauptantriebsmaschinen, Haupt-, Kran-, Win -<br />
dengetriebe <strong>und</strong> Kompres soren.<br />
Zahlreiche praktische Erfahrungen haben<br />
gezeigt, dass mit der REWITEC-Anwendung<br />
eine deutliche Verlängerung der Lebensdauer<br />
der Aggregate sowie die Verbesserung des<br />
Motorzustandes erreicht werden kann. Im<br />
Auftrag der Reederei Peterson & Söhne aus<br />
Rendsburg behandelte REWITEC so ein Hilf -<br />
dieselaggregat Typ MAN 6L28/32 mit 6<br />
Zylindern. Nach Aussage des Technical<br />
Director Hartmut Kunst reduzierte sich der<br />
Ölverbrauch nach der Behandlung mit REWI -<br />
TEC-Verschleißschutzbeschichtung um 30 %!<br />
Einen weiteren Erfolg erzielte REWITEC bei der<br />
Behandlung von 2 Schiffsdieselmotoren Typ<br />
MWM TBD-6 K <strong>und</strong> TBD 601-6 sowie 3 Reint -<br />
jes-Getrieben im Auftrag der Wyker Dampf -<br />
schiffs-Reederei. Bereits 300 Betriebs st<strong>und</strong>en<br />
nach der REWITEC-Behandlung sank der<br />
vorher stark erhöhte Ölverbrauch wieder auf<br />
ein normales Niveau. Bei der routinemä ßigen<br />
Inspektion nach ca. 3000 Betriebs stun den<br />
bestätigte das Wärtsilä-Fachpersonal, dass der<br />
Schiffsdieselmotor immer noch in einem sehr<br />
guten Zustand sei <strong>und</strong> für die Laufzeit einen<br />
erstaunlich geringen Verschleiß aufweise.<br />
Diese <strong>und</strong> weitere Anwendungsberichte<br />
zeigen, dass die REWITEC-Technologie im<br />
Bereich der Schifffahrt sehr erfolgreich ein -<br />
gesetzt wird. Das REWITEC-Team bietet die<br />
Schulung der Mitarbeiter <strong>und</strong> die messtech -<br />
nische Erfassung der Daten vor <strong>und</strong> nach der<br />
Beschichtung an. Gegründet wurde REWITEC<br />
im Jahr 2003 mit dem Ziel, Reibung <strong>und</strong> Ver -<br />
schleiß in Motoren <strong>und</strong> anderen tribolo gi schen<br />
Systemen zu mindern.<br />
www.rewitec.com · KHW ❑<br />
Halle 1 A, Stand 1909
in–innovative navigation GmbH: Zukunftsweisende<br />
Produkte für Navigation <strong>und</strong> Verkehrsmanagement<br />
Auf der Europort Maritim 2007 zeigt die in-innovative navigation GmbH<br />
dieses Jahr zahlreiche Innovationen r<strong>und</strong> um das Navigationssystem<br />
RADARpilot720°, die neue Maßstäbe für die Navigation von Binnen -<br />
schiffen setzen. In Verbindung mit einen 26-Zoll Widescreen-Monitor<br />
wird eine um bis zu 44 % größere Voraussicht erreicht, als sie bei<br />
handelsüblichen Radargeräten möglich ist. Im Range von 800 m<br />
erreicht man so eine Voraussicht von ca. 1800 m. Abbildung 1 zeigt ein<br />
Beispiel dieses Darstellungsmodus.<br />
Weiterhin ist es möglich, zwei RADARpilot720°-Systeme über eine<br />
Netzwerkverbindung zu koppeln. Auf jedem System kann dann<br />
wahlweise das Bild des Front- oder des Heckradars angezeigt werden.<br />
Zusätzlich können auch beide Bilder in einer Anzeige kombiniert<br />
werden: Im Bereich vor dem Schiff wird das Frontradar, im Bereich<br />
hinter dem Schiff das Heckradar angezeigt. So erreicht man r<strong>und</strong> um<br />
das Schiff eine Radardarstellung ohne störende Eigenechos.<br />
Eine neuartige Übersichtseinblendung zeigt die wichtigsten Objekte<br />
entlang der Wasserstraße, wie Brücken oder Schleusen, über den Radar<br />
– Range hinaus. Neben dem schon klassischen System RADARpilot720°<br />
mit Aufzeichnungs- <strong>und</strong> Trackingfunktion steht mit RADARpilot720° LE<br />
ein vollwertiges Inland-ECDIS-Navigationssystem für den preisbe -<br />
wussten K<strong>und</strong>en zur Verfügung. Die Möglichkeit zur Einblendung von<br />
AIS-Daten ist jetzt schon Standard bei allen RADARpilot720°-Sys temen.<br />
Neben den Produkten für den Einsatz auf Schiffen zeigt die ininnovative<br />
navigation GmbH auch Lösungen zur Land basierten<br />
Verkehrsüberwachung <strong>und</strong> -lenkung. Das System RADARpilot720°<br />
VTS/AIS wurde im letzten Jahr an vielen Stellen zur Überwachung von<br />
Schleusen <strong>und</strong> Wasserstraßen installiert. Unter anderem wird es für die<br />
Überwachung an der Gebirgsrheinstrecke eingesetzt, wo 4 Radar -<br />
sensoren angeschlossen sind, um den Verkehr zu erfassen. Neben<br />
RADARpilot720° VTS/AIS als Komplettlösung bietet die in-innovative<br />
navigation GmbH auch leistungsstarke Softwarekomponenten zur<br />
Realisierung von großen VTS- <strong>und</strong> Küstenschutzsystemen an. e.B. ❑<br />
Halle 1 A, Stand 1907<br />
RADARpilot720° auf einem Widescreen-Monitor<br />
Besuchen Sie uns auf der<br />
EUROPORT MARITIME,<br />
Halle 1 · Stand 1507<br />
23<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
Boulogne-sur-Mer soll HUB für High-Speed-Streckennetz werden<br />
High-Speed-Schiffe für<br />
Meer<strong>esa</strong>utobahnen<br />
„Meer<strong>esa</strong>utobahnen“, die genauso<br />
schnell oder sogar noch schneller<br />
sind als der Straßentransport <strong>und</strong><br />
dazu noch etwa 20 % billiger – das<br />
verspricht ein gemeinsames Projekt<br />
des Ingenieurbüros BGV Inter -<br />
national <strong>und</strong> des nordfranzösischen<br />
Hafens Boulogne-sur-Mer.<br />
Der traditionsreiche Fischerei- <strong>und</strong><br />
Fährhafen Boulogne hat sich über<br />
Jahrzehnte zum größten europä -<br />
ischen Zentrum für die Fischverar -<br />
beitung entwickelt. Nur zu einem geringen<br />
Teil werden die hier verarbeiteten Fische mit<br />
Fischerbooten angelandet, 80% kommen per<br />
Lkw aus ganz Europa <strong>und</strong> vor allem aus<br />
Skan dinavien. Am Anfang des Meer<strong>esa</strong>uto -<br />
bahn-Projekts stand der Wunsch norwegi -<br />
scher Fischfangbetriebe, anstelle des Stra -<br />
ßen transports eine Alternative über See zu<br />
finden, deren Transportzeit nicht länger als<br />
der 48-stündige Straßentransport dauern <strong>und</strong><br />
die nicht teurer sein sollte.<br />
„Mit herkömmlichen Schiffen ist das nicht zu<br />
machen“, meint Jean-Louis Romanini, der<br />
früher bei Danzas <strong>und</strong> Calberson garbeitet<br />
hat <strong>und</strong> der jetzt das Projekt koordiniert,<br />
„aber es traf sich gut, dass BGV International<br />
gerade Interessenten für ein Hochgeschwin -<br />
digkeitsschiff suchte, das für den Transport<br />
von Lastwagen oder Passagieren geeignet<br />
ist.“ Die Ingenieure von Bateau à grande<br />
vitesse International (BGV), die im südfran -<br />
zösischen Forschungszentrum Sofiapolis ar -<br />
beiten, kooperieren eng mit der Universität<br />
von Genua <strong>und</strong> dem Marin-Institut in den<br />
Niederlanden, die international einen guten<br />
Ruf bei den Schiffbauern haben. „Die BGV-<br />
Schiffe sind keine Revolution, sondern wen -<br />
den das an, was es an technischen Lösungen<br />
schon gibt“, meint Romanini. Die hohe Ge -<br />
schwindigkeit wird erreicht, weil der untere<br />
24 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
Teil des Rumpfes bis zur Wasserlinie sehr<br />
schmal gehalten ist <strong>und</strong> dem Wasser so<br />
geringen Widerstand entgegensetzt. Für die<br />
Stabilität sorgen zwei große Ausleger. Das<br />
gemeinsame Ziel war zwischen BGV Inter -<br />
national <strong>und</strong> dem Hafen Boulogne schnell<br />
abgesteckt: eine „Meer<strong>esa</strong>utobahn“ mit<br />
Hochgeschwindigkeitsschiffen, die eine echte<br />
Alternative zum Lastwagenverkehr auf der<br />
Straße bilden. Für diesen Einsatzzweck haben<br />
die Ingenieure von BGV zwei Modelle ent -<br />
wickelt: das C180 ist 180 Meter lang <strong>und</strong><br />
kann auf zwei Decks je 47, also insg<strong>esa</strong>mt 94<br />
Trailer befördern, <strong>und</strong> das 175 Meter lange<br />
C2<strong>10</strong> sogar 175 Trailer. Die Schiffe können<br />
Jean-Louis Romanini Bild: Klingsieck<br />
mit gewöhnlichen Schiffsdieselmotoren eine<br />
Spitzengeschwindigkeit von 41 Knoten er -<br />
reichen <strong>und</strong> fahren im kommerziellen Verkehr<br />
30 Knoten schnell. Es sollen nur Trailer <strong>und</strong><br />
keine Zugmaschinen befördert werden, für<br />
Kühltrailer ist an jedem Stellplatz ein Strom -<br />
anschluss vorgesehen. Da die Motoren mit<br />
preisgünstigem Schweröl angetrieben<br />
werden, sind die Betriebskosten trotz der<br />
hohen Geschwindigkeit relativ niedrig. „In<br />
unserem Antrag für das Marco-Polo-Pro -<br />
gramm der Europäischen Union haben wir<br />
vorgerechnet, dass bei uns der Preis pro<br />
Trailer <strong>und</strong> Kilometer bei 0,55-0,70 € liegt.<br />
Das ist deutlich weniger als der eine Euro,<br />
Meer<strong>esa</strong>utobahnen zwischen Spanien, Groß -<br />
britannien, Frankreich <strong>und</strong> Norwegen stellen<br />
dank der neuen Schiffstechnik eine zeitliche <strong>und</strong><br />
wirtschaftliche Alternative zu Landtransporten<br />
per Lkw dar Bilder: BGV<br />
den man europaweit als Schnitt für den<br />
Straßentransport ansetzt.“<br />
Die erste Strecke ist zwischen Boulogne <strong>und</strong><br />
Drammen bei Oslo geplant. In Nord-Süd-<br />
Richtung sollen Kühltrailer mit Fisch trans -<br />
portiert werden <strong>und</strong> auf dem Rückweg gen<br />
Norden frisches Obst <strong>und</strong> Gemüse aus Spa -<br />
nien <strong>und</strong> Italien für den skandinavischen<br />
Markt. „Da lag die Idee nahe, auch gleich<br />
Häfen in Spanien <strong>und</strong> Italien mit einzu be -<br />
ziehen“, erklärt Jean-Louis Romanini.<br />
Santander in Nordwestspanien zeigte Inte -<br />
resse <strong>und</strong> der an der spanischen Westküste<br />
gelegene Hafen Vigo, der den Anschluss zu<br />
den Anbaugebieten Portugals sichert. Der<br />
Interessengemeinschaft, die sich inzwischen<br />
um den künftigen Europa-HUB Boulogne<br />
gebildet hat, schloss sich auch der an der<br />
Themse-Mündung gelegene Hafen Sheerness<br />
an, der eine zentrale Rolle für den Import von<br />
Auf 6 Stellspuren kann der BGV C 180 insg<strong>esa</strong>mt<br />
94 Trailer befördern
Modell des BGV-Hochgeschwindigkeitsschiffes C180. Es ist 180 m lang <strong>und</strong><br />
kann auf zwei Decks je 47 Trailer befördern<br />
Obst <strong>und</strong> Gemüse nach Großbritannien spielt. Als nächstes könnte noch<br />
der bei Gibraltar gelegene südspanische Hafen Algeciras hinzukommen,<br />
wo Obst <strong>und</strong> Ge müse aus Marokko umgeschlagen wird, das für Europa<br />
bestimmt ist. Dagegen haben Kosten/Nutzen-Prüfungen ergeben, dass<br />
zwi schen Norditalien <strong>und</strong> Boulogne die Bahn schneller <strong>und</strong> billiger ist<br />
als das Schiff. Für die 643 Seemeilen von Boulogne nach Drammen<br />
brauchen die Hochgeschwindigkeitsschiffe 20 St<strong>und</strong>en reine Fahrzeit,<br />
nach Sheerness (71 sm) zweieinhalb St<strong>und</strong>en, nach Santan der (607 sm)<br />
19 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> nach Vigo (733 sm) 23 St<strong>und</strong>en. Die Schiffe sind so<br />
konstru iert, dass sie ihre Reisegeschwindigkeit von 30 Knoten bei<br />
Wellengang bis 7 m Höhe halten können. Höhere Wellen kommen nur<br />
im Golf von Biskaya an 3-6 Tagen im Jahr vor. In jedem Hafen werden<br />
zwei St<strong>und</strong>en für das Ent- <strong>und</strong> Beladen benötigt. Dafür bauen die Häfen<br />
zweistöckige Ladebrücken, die extra breit sind, weil die BGV-Schiffe<br />
Lade luken über die ganze Breite der sechs Stell spuren haben. „Die<br />
Konstruktion der Schiffe vom Typ C180 ist abgeschlossen, danach<br />
angefertigte Modelle wurden am Marin-Institut in den Niederlanden im<br />
Strömungs kanal getestet <strong>und</strong> die Pläne wurden durch Zertifizierungs -<br />
gesellschaften bestätigt“, stellt Jean-Louis Romanini fest. „Jetzt geht es<br />
darum, Reeder zu finden, die die Schiffe bauen lassen <strong>und</strong> dann<br />
betreiben werden.“ Ende vergangenen <strong>Jahre</strong>s wurde schon mit einem<br />
britischen Investor ein Vertrag über den Bau von fünf Schiffen vom Typ<br />
C180 unterzeichnet. Wo sie gebaut werden, steht noch nicht fest.<br />
Verhandlungen mit Werften in Norwegen, Deutschland <strong>und</strong> Irland<br />
dauern noch an. „Bis Ende 2008 werden die ersten Schiffe fertig sein<br />
<strong>und</strong> Anfang 2009 den Liniendienst aufnehmen“, ist Jean-Louis<br />
Romanini überzeugt. Angesichts der gebo tenen Transportgeschwin -<br />
digkeit <strong>und</strong> der durch die niedrigen Kosten interessanten Tarife dürfte<br />
es an Nutzern für das Netz von „Meer<strong>esa</strong>utobahnen“ zwischen Spanien<br />
<strong>und</strong> Norwegen mit Boulogne-sur-Mer als zen tralem Hub nicht fehlen.<br />
Romanini denkt aber<br />
schon weiter: „Das Kon -<br />
zept dürfte auch für<br />
andere Länder <strong>und</strong> ent -<br />
sprechende Strecken -<br />
netze interessant sein,<br />
etwa für Deutschland<br />
mit seinen Verbin dun -<br />
gen über die Ostsee<br />
nach Finn land <strong>und</strong><br />
Russ land, die so schnel -<br />
ler zu erreichen sind als<br />
auf dem Land weg, oder<br />
über die Nordsee nach<br />
Test von Modellen des BGV C 180 im Strömungs -<br />
kanal des Marin-Instituts in den Niederlanden<br />
Großbritannien.“<br />
Ralf Klingsieck ❑<br />
25<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
Innovation <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enorientierung bringen Erfolg<br />
<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>esa</strong><br />
Anlässlich des <strong>10</strong>-jährigen Jubiläums der <strong>esa</strong> EuroShip Assekuradeur ge sell -<br />
schaft mbH & Co. KG hatte das Tachterunternehmen der Allianz am 8.<br />
Oktober zu einer hochrangig besetzten Veranstaltung in die Allianz Nieder -<br />
lassung Stuttgart geladen. Mehr als 200 Geschäftspartner <strong>und</strong> Gäste waren<br />
dabei, als der Vorstand der Allianz <strong>und</strong> die <strong>esa</strong>-Geschäftsführung die<br />
bemerkenswerte Entwicklung des Allianz Kompetenzcenters für Schiffs- <strong>und</strong><br />
Yachtversicherung in Vorträgen <strong>und</strong> einem Imagefilm Revue passieren<br />
ließen.<br />
Nach der Begrüßung der Gäste durch<br />
den stellvertretenden <strong>esa</strong> Beiratsvor -<br />
sitzenden Dr. Rüdiger Schäfer schil -<br />
derte <strong>esa</strong> Gründer Walter Szabados<br />
die spannende Entwicklungsgeschichte des<br />
Spezialversicherers. Szabados, der 1981 seine<br />
Ausbildung bei der Allianz in Stuttgart be gann<br />
<strong>und</strong> sich am 1.<strong>10</strong>.1988 mit dem Bestand einer<br />
Allianz Generalvertretung mit einem Volumen<br />
von r<strong>und</strong> 376.000 DM in Bad Fried richshall<br />
selbständig machte, hatte von Be ginn an das<br />
Binnenschifffahrtsgewerbe als Geschäftsfeld<br />
gereizt. Da Bad Friedrichshall am Neckar liegt,<br />
stieg Szabados an einer Schleuse auf ein<br />
Partikulierschiff um eine Strecke mitzufahren <strong>und</strong><br />
wusste beim Aus steigen an der nächsten<br />
Schleuse viele Einzel heiten über einen interes -<br />
santen Berufsstand, der versicherungsmäßig<br />
nicht optimal betreut wurde.<br />
Nach <strong>und</strong> nach wuchs das Konzept für ein<br />
maßgeschneidertes Versicherungsangebot für<br />
die mittelständische Binnenschifffahrt. In<br />
Zusammenarbeit mit der Lauenburg Alsle -<br />
26 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
bener Schiffsversicherung wurden bald neben<br />
Hausrat-, Haftpflicht-, PKW-, Lebens- <strong>und</strong><br />
Krankenversicherungen auch Schiffskaskover -<br />
sicherungen angeboten <strong>und</strong> Walter Szabados’<br />
Idee von einer Komplettversicherung für die<br />
gewerbliche Binnenschifffahrt nahm Gestalt<br />
an: Damit alle Risiken aus dem normalen<br />
Schiffsbetrieb abgedeckt werden, versicherte<br />
er das Schiff, alle maschinellen Einrichtungen,<br />
technischen Anlagen <strong>und</strong> Geräte, die Aus -<br />
rüstung sowie die Mannschaftseffekten –<br />
alles aus einer Hand. Ob Trockenfrachter,<br />
Container- oder Tankmotorschiff, Schub -<br />
leichter, Fähren, Fahrgast-, Hotel-, Küsten -<br />
motorschiff, Schlepper, Schubboot, Ponton<br />
oder Baggergerät – bei der <strong>esa</strong> sind alle<br />
schwimmenden Fahrzeuge willkommen.<br />
Später kam auch der Bereich der Freizeit -<br />
schifffahrt hinzu <strong>und</strong> Szabados bot auch<br />
private Wassersportversicherungen für Motor -<br />
boote, Segler <strong>und</strong> Großyachten an. Dabei<br />
erfolgte der Aufbau der <strong>esa</strong> ab 1997 antizyk -<br />
lisch, denn als Walter Szabados die Berufs-<br />
<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>esa</strong> sind auch eine Erfolgsgeschichte für den Allianz Konzern. Gr<strong>und</strong> zur Freude für den<br />
Vorstandsvorsitzenden der Allianz Versicherungs AG Thomas Pleines (l.) <strong>und</strong> <strong>esa</strong> Gründer Walter<br />
Szabados<br />
<strong>und</strong> Freizeitschifffahrt mit qualifizierten Pro -<br />
dukten versorgte, zog sich mancher Groß -<br />
versicherer aus diesem Markt zurück.<br />
So glänzend seine Geschäftsidee war, so<br />
schwierig war es für Walter Szabados, die<br />
Allianz von diesem Konzept zu überzeugen.<br />
Thomas Pleines, Vorstand der Allianz<br />
Deutsch land AG <strong>und</strong> Vorstandsvorsitzender<br />
der Allianz Versicherungs-AG erinnerte sich<br />
an seine Zeit als Leiter des Firmenressort Süd/<br />
West in Stuttgart <strong>und</strong> sein erstes Zusammen -<br />
treffen mit Walter Szabados. „Vorher wurde<br />
ich von meinen Mitarbeitern gewarnt: ‚Den<br />
Szabados muss man bremsen’. Als ich mich<br />
dann dennoch mit Walter Szabados einließ,<br />
weil mich seine Person <strong>und</strong> Ideen überzeugt<br />
hatten, war ich plötzlich von zahlreichen Be -<br />
denkenträgern umgeben, die die Risiken<br />
unserer Arbeit in den schwärzesten Farben<br />
zeichneten <strong>und</strong> uns Steine in den Weg legen<br />
wollten“. Dies galt erst recht, als Pleines 1997<br />
die von Walter Szabados vorgeschlagene Idee<br />
der Gründung der <strong>esa</strong> aktiv unterstützte.<br />
„Der Erfolg gibt Walter Szabados recht, denn<br />
aus 1,1 Mio. € Beitragsvolumen 1997 sind<br />
heute 33 Mio. € geworden, <strong>und</strong> aus einem<br />
Dienstleister in einer kleinen Marktnische ist<br />
das Kompetenzcenter der Allianz Versiche -<br />
rungs-AG für Schiffs- <strong>und</strong> Yachtversicherung -<br />
en mit europaweiter Bedeutung geworden“,<br />
so Pleines. „Geht man vom Anfangsbestand<br />
seiner Allianz Generalvertretung aus, so hat<br />
Walter Szabados daraus in 19 <strong>Jahre</strong>n das<br />
200fache gemacht – solche Wachstumsraten<br />
würde ich mir im g<strong>esa</strong>mten Konzern wün -<br />
schen“, meinte Pleines: „Wenn ich dann noch<br />
sehe dass dieses Beitragsvolumen mit einem<br />
exzellenten Team von gerade einmal 47<br />
Mitarbeitern erbracht <strong>und</strong> betreut wird, dann<br />
ist die <strong>esa</strong> mit ihrem Verhältnis von Umsatz<br />
zu Mitarbeitern Spitze im g<strong>esa</strong>mten Allianz<br />
Konzern.“<br />
Entscheidend für den Erfolg der <strong>esa</strong> sei neben<br />
den unternehmerischen Fähigkeiten von<br />
Walter Szabados sein Organisationstalent <strong>und</strong><br />
sein eiserner Wille zum Erfolg gewesen, so<br />
Pleines: „Es ist daher Zeit, die <strong>esa</strong> zu neuen<br />
Ufern zu führen. Wir werden uns ab 2008 mit<br />
der <strong>esa</strong> <strong>und</strong> deren Erfolgsrezept im Markt der<br />
Cargo- <strong>und</strong> Logistikversicherungen engagie -<br />
ren. Ihnen <strong>und</strong> Ihrer Mannschaft wünschen<br />
wir weiterhin viel Erfolg“, meinte Thomas<br />
Pleines abschließend.<br />
Den Abschluss bildete der <strong>esa</strong> Beiratsvor -<br />
sitzende <strong>und</strong> Vorstand der Allianz Versiche -<br />
rungs-AG Dr. Walter T<strong>esa</strong>rczyk, der nochmals<br />
die Marksteine der <strong>esa</strong> Entwicklung in Er -<br />
innerung rief. Im Gründungsjahr 1997 rea -<br />
lisierte '<strong>esa</strong> EuroShip' in Bad Friedrichshall mit<br />
5 Mitarbeitern ein Beitragsvolumen von 1,1<br />
Mio. €. Heute verfügt das Unternehmen über<br />
47 Mitarbeiter an 5 Standorten <strong>und</strong> verwaltet<br />
55.000 Verträge von 36.000 K<strong>und</strong>en mit
Jörg Leonhard, Initiator von ‚Wings for handicapped e. V.’, die behinderte<br />
Menschen motivationsorientiert unterstützt <strong>und</strong> begleitet, erhielt anlässlich<br />
des <strong>esa</strong> Jubiläums einen Scheck über 2.500,-- Euro für seine Einrichtung<br />
durch Walter Szabados über reicht Bilder: <strong>esa</strong><br />
einem Prämienvolumen von 33 Mio. € im Bereich Schiffs- <strong>und</strong> Yacht -<br />
versicherungen mit weiterhin sehr guten Wachstumsaus sichten. Nach<br />
Gründung der <strong>esa</strong> 1997 übernahm die Allianz 2001 eine Beteiligung, die<br />
2003 in eine Mehrheitsbeteiligung von 51 % erweitert wurde. „Ein<br />
breites Angebotsspektrum von der Haftpflicht, Kasko bis zur Unfallver -<br />
siche rung, hohe Flexi bilität <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enbindung, Schnelligkeit <strong>und</strong><br />
langjährige Expertise im Bereich Schiffs- <strong>und</strong> Yachtversicherungen<br />
gehören zu den herausragenden Merkmalen der <strong>esa</strong>. Dabei lassen sich<br />
die hohen in dividuellen Ansprüche der K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> nahezu <strong>10</strong>.000<br />
Vermittler technisch wie or ganisatorisch optimal abbilden. Kurze Ent -<br />
scheidungswege, ein innovatives Produktmix <strong>und</strong> absolute Qualität in<br />
der Betreuung <strong>und</strong> Abwicklung stehen auch in Zukunft für den Erfolg<br />
der ESA“, so Dr. T<strong>esa</strong>rczyk ab schließend. Mit einem unterhaltsamen<br />
Abend im feier lichen Rahmen im Stuttgarter Hotel Meridien klang der<br />
Tag aus. Hans-Wilhelm Dünner ❑<br />
Allianz Versicherungs-AG erhöht<br />
Engagement im Bereich "cargo & logistic"<br />
Die Allianz Versicherungs-AG definiert den Bereich 'cargo & logistic'<br />
als einen weiteren Wachstumsbereich <strong>und</strong> bereitet derzeit die<br />
Gründung eines Tochterunternehmens '<strong>esa</strong> cargo & logistic' vor, das<br />
am 1.1.2008 den Geschäftsbetrieb auf nehmen wird. Das neue<br />
Unternehmen wird zum Kompetenz center der Allianz für diesen<br />
Versicherungszweig ausgebaut. Die '<strong>esa</strong> cargo & logistic' erhält als<br />
Underwriting Agency alle Funktionen eines Versicherers <strong>und</strong><br />
zeichnet damit unter anderem verantwortlich für die Erstellung von<br />
Underwriting-Guidelines, die Produktentwicklung, Risikobewertung<br />
<strong>und</strong> Quotierung sowie die Policenerstellung <strong>und</strong> Schadenbear -<br />
beitung. Sie handelt dabei im Namen <strong>und</strong> Auftrag der Allianz, die<br />
das Risiko trägt. Die Geschäftsleitung besteht aus dem derzeitigen<br />
<strong>esa</strong>-Chef Walter Szabados (Sprecher) sowie Herbert Löh. Den Vorsitz<br />
im Aufsichtsrat hat Allianz-Vorstand Dr. Walter T<strong>esa</strong>rczyk. Um dem<br />
Markt bereits in der diesjährigen Erneuerungsphase die Möglich -<br />
keiten eines Wechsels zu bieten, hat die bestehende '<strong>esa</strong> EuroShip'<br />
be reits jetzt weitreichende Underwriting-Vollmachten erhalten.<br />
Allianz Versicherungs-AG ❑
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
Die besten Recycling-Standorte liegen auch in Frankreich am Wasser<br />
Abfalltransport per<br />
Binnenschiff in Paris<br />
Von den jährlich 33 Mio. t Abfällen<br />
wie Schutt, Schrott, Haus- <strong>und</strong><br />
Industriemüll in der Region Paris<br />
werden nur 3,9 Mio. t auf dem<br />
Wasserweg transportiert, was etwa<br />
20% des G<strong>esa</strong>mtumschlags der<br />
Pariser Häfen entspricht. Dieser<br />
Anteil soll sich in den nächsten<br />
<strong>Jahre</strong>n verdreifachen, haben sich der<br />
Pariser Hafen PAP <strong>und</strong> die Union der<br />
Abfallbetriebe UNED vorgenommen.<br />
Drei Viertel der auf dem Wasser<br />
beförderten Abfallprodukte sind<br />
Bauschutt. „Das hat sich historisch<br />
dadurch ergeben, dass die Logistik -<br />
standorte der Bauindustrie in der Pariser<br />
Region fast alle am Wasser liegen, weil sie<br />
Sand <strong>und</strong> Steine aus den oft sehr entfernten<br />
Steinbrüchen per Schiff bekommen“, er -<br />
läutert UNED-Präsident Jean-Marie Lauret.<br />
„Diese Standorte werden jetzt auch für das<br />
Recycling von Abraum oder Bauschutt ge -<br />
nutzt, die auf den Baustellen anfallen <strong>und</strong> die<br />
jetzt ebenfalls oft per Schiff transportiert<br />
werden, schon um zusätzlichen Lastwagen -<br />
ver kehr in der Stadt möglichst zu vermei -<br />
den.“ Immerhin ersetzt ein Schubverband<br />
r<strong>und</strong> 250 Lastwagen. Für Großbaustellen wie<br />
das Stadion Saint-Denis im Norden oder die<br />
Nationalbibliothek im Osten von Paris wur -<br />
den dafür am nahen Kanal bzw. an der Seine<br />
zeitweilige „Bauhäfen“ angelegt.<br />
Der Pariser Autonome Hafen PAP verfügt<br />
entlang der 500 km schiffbaren Wasserwege<br />
Umschlag von Bauschutt im Hafen Paris-<br />
Gennevilliers · Bilder: Klingsieck<br />
28 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
der Pariser Region über 70 unterschiedlich<br />
große Hafenstandorte – davon ein Dutzend<br />
am Seine-Ufer im Pariser Stadtgebiet – <strong>und</strong><br />
<strong>10</strong> multimodale Terminals. Insg<strong>esa</strong>mt sind<br />
das mehr als 1.000 ha Gelände. Wo immer<br />
möglich fördert der PAP hier die Ansiedlung<br />
interessierter Unternehmen, wenn diese vor -<br />
rangig den Transport auf dem Wasser nutzen<br />
wollen. Bis heute sind das 450 Betriebe. So<br />
sind allein auf dem Gelände des Hafens<br />
Gennevilliers am nordwestlichen Stadtrand<br />
von Paris sechs Unternehmen tätig, die sich<br />
mit dem Zermahlen <strong>und</strong> Sieben von Bau -<br />
schutt, dem Sortieren von Schrott, dem Kom -<br />
primieren von Plastikabfällen oder dem<br />
Sortieren <strong>und</strong> Verladen von Altpapier <strong>und</strong><br />
Pappe befassen. Die so wieder gewonnenen<br />
Rohstoffe werden aufs Schiff verladen <strong>und</strong><br />
zur Verarbeitung in die entsprechenden<br />
Werke transportiert.<br />
Seit 2002 ist das Abkippen von Hausmüll auf<br />
Deponien gesetzlich verboten <strong>und</strong> der Müll<br />
wird jetzt fast durchweg in industriellen<br />
Anlagen verbrannt. Die dabei anfallende<br />
Schlacke wird dann zum Nivellieren von Ge -<br />
lände oder für den Straßenbau verwenden.<br />
Wo möglich, nutzt man auch hier das Schiff<br />
für den Transport. Im vergangenen Jahr<br />
wurden an den verschiedenen Standorten des<br />
Pariser Hafens insg<strong>esa</strong>mt 276.000 t Schlacke<br />
umgeschlagen, von denen 135.000 t auf dem<br />
Wasser abtransportiert wurden <strong>und</strong> der Rest<br />
mit der Bahn. Gegenwär tig entsteht in Issyles-Moulineaux<br />
am we stlichen Stadtrand von<br />
Paris das modernste<br />
Müllver bren -<br />
Verladen von Ballen mit gepressten Kunst -<br />
stoffabfällen in Paris Bild: PAP<br />
SENNEBOGEN 835 R überzeugt im<br />
Einsatz bei CEMEX in Paris<br />
Leise, sauber <strong>und</strong> leistungsfähig – so<br />
lauteten die Anforderungen der techni -<br />
schen Leitung von CEMEX, des weltweit<br />
größten Herstellers von Fertigbeton <strong>und</strong><br />
Granulat, an das neue Umschlaggerät für<br />
den Quai d'Ivry in Paris. CEMEX hat sich<br />
für SENNEBOGEN entschieden, um eine<br />
der größten Herstellungsanlagen für Beton<br />
von Paris mit Zuschlagstoffen zu versor -<br />
gen. Eine echte Herausforderung. Auf dem<br />
Quai der Seine, kurz vor der Ringauto -<br />
SENNEBOGEN 835 R mit 135 kW Elektromotor<br />
Bild: Sennebogen<br />
bahn, entleert seit Anfang Juni ein 835 R-<br />
HD mit K17 Ausleger Schubleichter von<br />
1800 t mit einer geforderten durchschnitt -<br />
lichen Umschlagsleistung von 350 t pro<br />
St<strong>und</strong>e, die über einen Zweischalengreifer<br />
mit 1550 l souverän erreicht wird. Der 135<br />
kW Elektro-Motor erfüllt die K<strong>und</strong>enanfor -<br />
derungen vollstens <strong>und</strong> stellt auch die<br />
Baggerfahrer, die sich im Zweischicht -<br />
betrieb abwechseln, zufrieden. Der Elek -<br />
tromotor ist sehr geräuscharm, wartungs -<br />
fre<strong>und</strong>lich, wirtschaftlich <strong>und</strong> verlängert<br />
die Lebensdauer der hydraulischen Kom -<br />
ponenten enorm. Es entfallen Zeit <strong>und</strong><br />
Kosten für die Motorwartung <strong>und</strong> Betan -<br />
kung der Maschine. e. B. ❑
Änderungen bei grenzüber -<br />
schreitenden Abfalltransporten<br />
Seit dem 12. Juli wird die neue EG-<br />
Verordnung über die Verbringung von<br />
Abfällen angewandt. Damit ändert sich<br />
beim grenzüberschreitenden Transport<br />
einiges an den Begleitpapieren. Mit der<br />
neuen Verordnung werden die Abfälle in<br />
neue Kategorien eingestuft. Die rote,<br />
gelbe <strong>und</strong> grüne Liste, die bisher bei<br />
Abfällen zur Verwertung anzuwenden<br />
waren, wurden neu gefasst <strong>und</strong> zu einer<br />
gelben <strong>und</strong> einer grünen Liste zusam men -<br />
gefasst. Beim grenzüberschreitenden<br />
Abfalltransport sind wie bisher das<br />
Notifizierungsformular <strong>und</strong> das Begleit -<br />
formular mitzuführen. Diese Papiere<br />
entsprechen in etwa dem Entsorgungs -<br />
nachweis <strong>und</strong> dem Begleitschein, die bei<br />
innerdeutschen Transporten nötig sind. Im<br />
Unterschied zu den innerdeutschen Ver -<br />
kehren werden in die Formblätter für<br />
grenzüberschreitende Verbringungen die<br />
Transportunternehmen schon während des<br />
Genehmigungsverfahrens eingetragen. Es<br />
kann auch eine Liste der möglichen Beför -<br />
derer beigefügt werden. Wichtig ist der<br />
Nachweis der Haftpflichtversicherung. Die<br />
Behörden kontrollieren ebenfalls, ob eine<br />
Transportgenehmigung vorhanden ist.<br />
Während des Transports wird auf Kopien<br />
des Begleitformulars jeweils die Übergabe<br />
bestätigt.<br />
Bei Abfällen zur Verwertung, die in der<br />
grünen Liste aufgeführt sind, gelten<br />
andere als die oben beschriebenen Regeln.<br />
Hier sind zwar lediglich allgemeine Infor -<br />
mationspflichten zu erfüllen, die Anfor -<br />
derungen sind jedoch strenger geworden.<br />
Die Informationen über die Abfälle müssen<br />
jetzt in einem Formular angegeben wer -<br />
den, <strong>und</strong> es muss ein Vertrag über die<br />
Verbringung geschlossen sein. Der Trans -<br />
porteur muss allerdings nur das Formular<br />
mitführen. Er trägt sich als Beförderer ein<br />
<strong>und</strong> händigt eine Kopie an den Überge -<br />
benden aus. Komprimierte Informationen<br />
liefert der aktualisierte Leitfaden „Abfall -<br />
transporte mit dem Binnenschiff“. Aus -<br />
führ lich erläutert wird das Thema in den<br />
Seminaren der Unternehmensberatung<br />
Abfall-inForm. Termine für die nächsten<br />
Fachk<strong>und</strong>ekurse <strong>und</strong> Fortbildungskurse<br />
unter www.abfall-inform.de. e.B. ❑<br />
nungs werk Frankreichs. Hier wurde gleich ein<br />
unterir discher Tunnel vorgesehen, der unter<br />
der Straße <strong>und</strong> der Bahn hinweg in Richtung<br />
Seineufer verläuft. Per Förderband wird die<br />
Schlacke direkt aufs Schiff verladen, das sie<br />
zur Verarbeitung zu Bauzuschlag stoffen nach<br />
Claye-Souilly oder nach Lagny-sur-Marne<br />
bringt. Ab 2008 werden so pro Jahr 1<strong>10</strong>.000 t<br />
abtransportiert, was allein 4.600 Lastwagen -<br />
fahrten ersetzt.<br />
Einen originellen Rückgriff auf die Geschichte<br />
der Binnenschifffahrt hat man dagegen in der<br />
östlich von Paris gelegenen Kleinstadt Saint-<br />
Thibault-des-Vignes unternommen. Dort<br />
wurde früher die im städtischen Müllverbren -<br />
nungswerk anfallende Schlacke zur Verwer -<br />
tung mit Lastwagen zum zwei Kilometer<br />
entfernten Standort des Baumaterialunter -<br />
nehmens SPL transportiert, bis man sich 2004<br />
darauf b<strong>esa</strong>nn, dass beide Unternehmen ja<br />
am Ufer der Marne liegen. Daraufhin hat<br />
man den früher hier verlaufenden Treidelweg<br />
instand gesetzt <strong>und</strong> zwei Pferde gekauft, die<br />
seitdem Tag für Tag einen 20 Meter langen<br />
Kahn mit 80 t Schlacke an Bord am Ufer<br />
entlang vom Müllverbrennungswerk zum<br />
Baumateriallagerplatz ziehen.<br />
Pro Jahr werden in der Pariser Region<br />
300.000 t Schrott von Sammelplätzen, wo<br />
beispielsweise Autowracks oder Haushalts -<br />
geräte gepresst oder geschreddert werden,<br />
mit dem Binnenschiff zu den Elektrostahl -<br />
werken Limay, Bonneuil, Nanterre, Bonnières<br />
oder Montereau transportiert. Umgekehrt<br />
erfolgt auch der Transport eines Großteils des<br />
Stahls zurück nach Paris auf dem Wasser.<br />
Noch in den Anfängen steckt dagegen das<br />
Aufbereiten von Plastikabfällen. Speziell<br />
dafür wurde durch das auf die Verwertung<br />
von Abprodukten spezialisierte Unternehmen<br />
SITA die Filiale France Plastique Recyclage<br />
(FPR) gegründet <strong>und</strong> mit einem Investitions -<br />
aufwand von 20 Mio. € wird gegenwärtig im<br />
60 km westlich von Paris gelegenen Seine-<br />
Hafen Limay ein Verarbeitungszentrum ge -<br />
baut, das 2009 den Betrieb aufnehmen soll.<br />
Dorthin sollen dann per Schiff jährlich 40.000<br />
Ballen gepresster Plastikabfall transportiert<br />
werden. Das Zusammenführen, Sortieren <strong>und</strong><br />
Pressen der Plastikabfälle erfolgt auf einem<br />
Anlieferung von<br />
Baustoffen im Hafen<br />
Paris-Gennevilliers<br />
135.000 t Schlacke aus Müllverbrennungs -<br />
anlagen wurden 2006 in Paris auf dem Wasser<br />
abtransportiert, um an anderen Standorten als<br />
Bauzuschlagsstoffe oder Füllmengen zur Gelän -<br />
denivellierung verwandt zu werden<br />
SITA-Standort im Pariser Hafen Gennevilliers.<br />
Hinzu kommen über Le Havre <strong>und</strong> die Seine<br />
jährlich schätzungsweise 600 Container mit<br />
gepressten Plastikabfällen von den franzö -<br />
sischen Antillen-Inseln, wo keine Recycling -<br />
kapazitäten dafür existieren.<br />
Große Reserven gibt es auch noch beim<br />
Trans port von Altpapier aus Paris zu den<br />
Papiermühlen. Heute werden pro Jahr erst<br />
17.000 t Zeitungen <strong>und</strong> Zeitschriften in den<br />
Häfen Gennevilliers <strong>und</strong> Nanterre aufs Schiff<br />
verladen <strong>und</strong> seineabwärts zur Papiermühle<br />
in Grand-Couronne bei Rouen tansportiert.<br />
Auf dem Rückweg transportieren die Schiffe<br />
Papierrollen für die Druckereien in der Pariser<br />
Region. Das erspart immerhin schon 800<br />
Lastwagenfahrten. Um wesentlich mehr<br />
Altpapier auf dem Wasser zu befördern, muss<br />
man die Probleme beim Umladen dieses<br />
höchst „flatterigen“ Gutes lösen. Heute wird<br />
das Papier zu Ballen gepresst, doch künftig<br />
soll es noch einfacher <strong>und</strong> wirtschaftlicher in<br />
speziell entwickelte Roll-Container geschüttet<br />
werden. Diese lassen sich leicht auf ein<br />
spezielles Ro-Ro-Binnenschiff rollen <strong>und</strong> am<br />
Zielort wieder an Land ziehen. Mit einem<br />
Schiff <strong>und</strong> einigen h<strong>und</strong>ert solcher Wechsel -<br />
behälter, so hat die Firma Syctom ausge -<br />
rechnet, könnte man jährlich leicht 75.000<br />
Tonnen Zeitungspapier von Paris nach Rouen<br />
transportieren. Ralf Klingsieck ❑<br />
29<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
Verkehrsträgerübergreifende EU-Gefahrgutrichtlinie kommt 2009<br />
Binnenschifffahrts-Gefahrgut-<br />
Tage in Koblenz<br />
Gefahrgutbinnenschiffer aus den<br />
Niederlanden, Deutschland, Belgien,<br />
der Schweiz <strong>und</strong> Österreich trafen<br />
sich am 20. <strong>und</strong> 21. September zum<br />
18. Mal in Koblenz, um unter der<br />
bewährten Leitung des Gefahrgut -<br />
experten Klaus Ridder über Fragen<br />
der Beförderung gefährlicher Güter<br />
mit Binnenschiffen zu diskutieren.<br />
Jährlich werden auf deutschen Binnen -<br />
wasserstraßen etwa 2 Mio. Container<br />
befördert, 80 % davon auf dem Rhein.<br />
Dabei ist die Binnenschifffahrt im<br />
Vergleich zu Lkw <strong>und</strong> Bahn ein äußerst<br />
sicherer Verkehrsträger, gleichwohl können<br />
Probleme entstehen, wenn die Vorschriften<br />
nicht eingehalten werden. So hat der Unfall<br />
mit dem Containerschiff MS Excelsior Ende<br />
März 2007 auf dem Rhein bei Köln die ver -<br />
kehrsreichste Wasserstraße der Welt für<br />
mehrere Tage außer Betrieb gesetzt, weil 32<br />
Container, darunter auch solche mit gefähr -<br />
lichen Gütern, im Rhein schwammen <strong>und</strong> erst<br />
nach mehreren Tagen geborgen werden<br />
konnten. Der Unfall, die Behandlung <strong>und</strong><br />
Bergung dieser Container war zentrales<br />
Thema der 18. Binnenschifffahrts-Gefahrgut-<br />
Tage. Obwohl in Schifffahrtskreisen bekannt<br />
ist, dass die Ursache mit an Sicherheit<br />
grenzender Wahrscheinlichkeit an der fal -<br />
schen Beladung gelegen hat, wollte der<br />
Vortragende Norbert Eschweiler von der<br />
Wasserschutzpolzei in Duisburg hierzu keine<br />
Aussage machen. Eschweiler bemängelte<br />
allerdings, dass bei der Kontrolle der<br />
Ladepapiere immer wieder festgestellt wird,<br />
dass die Gewichtsangaben bei Containern<br />
unterschiedlich sind, je nachdem welcher<br />
Zweckbestimmung die Papiere dienen.<br />
Wenn auch die Bergung mehrere Tage<br />
gedauert hat, so war man mit dem Ablauf<br />
der Unfallabwicklung im Großen <strong>und</strong> Ganzen<br />
zufrieden. Man muss hierbei bedenken, so<br />
Martin Mauermann, Amtsvorstand des<br />
Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsamtes Bingen <strong>und</strong> in<br />
der Havarieabwicklung sehr erfahren, dass<br />
eine Havarieabwicklung von Fall zu Fall doch<br />
unterschiedlich ist. Besonders bemängelte<br />
Mauermann, dass die Binnenschifffahrt für<br />
eventuell notwendige Umladeaktionen<br />
keinen Schiffsraum zur Verfügung stellen<br />
30 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
würde. Die Begründung der Schifffahrt hierzu<br />
war, dass mit einem fremden Ladegut die<br />
Wahrscheinlichkeit der Verunreinigung des<br />
Ladetanks so hoch sei <strong>und</strong> man dieses Risiko<br />
gar nicht eingehen könne. Hier besteht, so<br />
Martin Mauermann, Handlungsbedarf. Man<br />
müsste darüber nachdenken, dass eventuell<br />
in Notfällen über Zwangsmaßnahmen Schiffe<br />
zur Verfügung zu stellen sind.<br />
Im Übrigen wies Mauermann darauf hin, dass<br />
die Rheinpegel Kaub <strong>und</strong> Östrich aufgr<strong>und</strong><br />
der unterschiedlichen Durchflussmengen<br />
unterschiedlich auszulegen sind. Würde man<br />
sich beispielsweise nach dem Pegel in Kaub<br />
richten, so könnte das bei Niedrigwasser<br />
durchaus dazu führen, dass die Schiffe auf<br />
der sog. Gebirgsstrecke Gr<strong>und</strong>berührung<br />
bekämen. Martin Mauermann forderte die<br />
Schifffahrt auf, sich gr<strong>und</strong>sätzlich nach dem<br />
Pegelstand in Östrich zu richten – hier sei<br />
man immer auf der sicheren Seite.<br />
Viel Neues gab es in dem Vortrag von Steffan<br />
Bölker, Leiter der Zentralstelle Schiffsunter -<br />
suchungskommission/Schiffseichämter<br />
(ZSUK) in Mainz. Die ZSUK ist im Bereich<br />
Transport gefährlicher Güter mit Binnen -<br />
schiffen vielfältig zuständige Behörde <strong>und</strong><br />
arbeitet in den internationalen Gremien mit.<br />
Eine wesentliche Aussage von Steffan Bölker<br />
war, dass nach 20jähriger Arbeit das ADN-<br />
Übereinkommen Chancen hat, in den nächs -<br />
ten Wochen die sieben notwendigen Unter -<br />
schriften zu bekommen. Bisher haben die<br />
Länder Russland, Niederlande, Ungarn,<br />
Österreich, Bulgarien <strong>und</strong> Luxemburg ge -<br />
zeich net. Der B<strong>und</strong>esrat hat am 21.9.2007<br />
dem Beitritt zum ADN-Übereinkommen<br />
zugestimmt, so dass auch Deutschland nun -<br />
mehr zeichnen kann. Künftig würde das<br />
ADNR, so Bölker, auf das ADN-Überein kom -<br />
men aus Genf verweisen. Des weiteren sei es<br />
Die Binnenschifffahrts-Gefahrgut-Tage 2007<br />
wurden zum 18. Mal von Dipl.-Ing. Klaus Ridder<br />
moderiert. Er hatte insbesondere auch dafür<br />
gesorgt, dass kompetente Experten zu<br />
interessanten Themen referierten<br />
vorgesehen, durch eine europäische Richt -<br />
linie ebenfalls das ADN-Übereinkommen in<br />
den EG-Mitgliedstaaten zur Anwendung<br />
vorzuschreiben, so dass in 27 Staaten Euro -<br />
pas praktisch das ADN-Übereinkommen<br />
gelten würde – vorausgesetzt natürlich, dass<br />
dort überhaupt ein Binnenschiffsverkehr<br />
statt findet. Vorgesehener Zeitpunkt hierfür<br />
ist 2009. Auch sei es vorgesehen, die Arbeits -<br />
gruppe „Gefährliche Güter“ aus Straßburg<br />
aufzulösen, die Arbeiten sollen künftig nur<br />
noch in Genf bei der ECE/WP.15 fortgeführt<br />
werden.<br />
Uwe Lohmann, Schifffahrtsattache der<br />
Ständigen Vertretung der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
Deutschland bei der EU, führte die Ausfüh -<br />
rungen von Steffan Bölker dahingehend fort,<br />
dass die Europäische Kommission eine ge -<br />
meinsame Richtlinie für die Verkehrsträger<br />
Straße, Schiene <strong>und</strong> Binnenschifffahrt verab -<br />
schieden wolle. Mit dieser neuen Richtlinie<br />
will man alle diesbezüglichen EU-Gefahr -<br />
gutregelungen in einer Richtlinie zusam -<br />
menfassen. Es sei eine allgemeine Über -<br />
gangs regelung von 5 <strong>Jahre</strong>n vorgesehen.<br />
Allerdings finden die Anforderungen der<br />
Richtlinie für Binnenschiffe, die nur in einem<br />
EU-Staat fahren, keine Anwendung. Die<br />
Richtlinie wurde im Rat der EU im Juni 2007<br />
in 1. Lesung beraten (Dokument 9445/1/07<br />
REV1(de,lt)).<br />
Interessant auch die Ausführungen von<br />
Robert Tiemann, zuständig für Sicherheits -<br />
fragen beim niederländischen Binnenschiff -<br />
fahrts-Verband CBRB (Centraal Bureau voor<br />
de Rijn-en Binnenvaart). Es gibt in den<br />
Nieder landen Überlegungen für die Risiko -
ewertung an den Straßen, Schienen <strong>und</strong> Wasserwegen, auf denen<br />
gefährliche Güter befördert werden. Diese Risikobewertung hat erge -<br />
ben, dass an den vorgenann ten Beför derungswegen die Risiken für die<br />
Bevöl kerung <strong>und</strong> auch für die Industrie teilweise so hoch sein können,<br />
dass hier eine weitere Bebauung nicht zugelassen werden kann. Die<br />
Binnenschifffahrt, so Tiemann, käme bei der Bewertung aber sehr gut<br />
weg. Hier seien im Großen <strong>und</strong> Ganzen keine größeren Ein schrän -<br />
kungen zu erwarten. Das Ziel der Aktivitäten sei es gewesen, ein<br />
minimales Schutzniveau für das ortsgeb<strong>und</strong>ene Risiko von <strong>10</strong> -6 entlang<br />
der Transportachsen zu realisieren. <strong>10</strong> -6 bedeutet in diesem Fall, dass<br />
allenfalls ein Toter in einer Million <strong>Jahre</strong>n akzeptiert wird. Robert<br />
Tiemann appellierte an die anderen europäischen Regierungen,<br />
ähnliche Risikobetrachtungen durchzuführen, damit es hier einheit liche<br />
Regelungen gibt. Die zahlreichen Diskussionen bei den 18. Inter -<br />
nationalen Binnenschiff fahrts-Gefahrgut-Tagen während <strong>und</strong> nach den<br />
Vorträgen zeigten, dass diese Art des Informations aus tau sches gut<br />
ankam. Hier haben die Verlader, Beförderer, Sicherheits behörden <strong>und</strong><br />
Sachverständige die Möglichkeit, Er fahrungen auszutauschen. Gerade<br />
in diesem Jahr waren die Binnenschifffahrts-Gefahrgut-Tage auch<br />
deshalb sehr informativ, weil auf die europäische Binnenschifffahrt in<br />
kürzester Zeit umfangreiche Änderungen zukom men werden.<br />
Im nächsten Jahr will man sich wieder tref fen, geplant sind die 19.<br />
Inter nationalen Binnenschifffahrts-Gefahrgut-Tage in der 2. Septem -<br />
berhälfte 2008 in den Niederlanden, wahrscheinlich in Arnheim.<br />
Klaus Ridder ❑<br />
Rudolf Tiemann, vom niederländischen Binnenschifffahrts-Verband CBRB,<br />
trug eine Risikoanalyse vor, deren Ergebnis es war, u.a. die Bebauung<br />
neben sog. “Gefahrgutwegen” zu verbieten. Die Binnenschifffahrt kam bei<br />
der Risikobetrachtung relativ gut weg.<br />
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
Etwa 70 Teilnehmer waren bei den 18. Internationalen Binnenschifffahrts-<br />
Gefahrgut-Tagen in Koblenz dabei. Sie sorgten mit interessanten Fragen für<br />
eine wohl einmalige Seminarveranstaltung. Man will sich im nächsten Jahr<br />
in Arnheim wieder treffen Bilder: Ridder<br />
Steffan Bölker, von der ZSUK Mainz, referierte über <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> zentral<br />
gesteuerte Schiffsuntersuchungen, außerdem über das künftige ADN <strong>und</strong><br />
die Rolle der ZKR beim Transport gefährlicher Güter in der Zukunft<br />
31<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
Zehn Handlungsempfehlungen zur optimalen Rechts- <strong>und</strong> Steuergestaltung<br />
Unternehmens- <strong>und</strong><br />
Vermögensnachfolge<br />
Derzeit findet im deutschen Mittel -<br />
stand ein Generationenwechsel<br />
statt, der die meisten Betriebe vor<br />
große Herausforderungen stellt.<br />
Nicht immer gelingt es, das Unter -<br />
nehmen in der Familie weiter zu -<br />
reichen. Oft müssen externe<br />
Nachfolger gef<strong>und</strong>en werden. Der<br />
nachfolgende Beitrag gibt praxis -<br />
orientierte Handlungsempfehlungen<br />
bei Unternehmensnachfolgen für<br />
Unternehmer <strong>und</strong> deren Nachfolger.<br />
Der Mittelstand ist das Rückrat der<br />
deutschen Wirtschaft: Er beschäftigt<br />
70% aller Arbeitnehmer <strong>und</strong> bildet<br />
80% des Nachwuchses aus. Nach den<br />
Hochrechnungen des Bonner Instituts für Mittel -<br />
standsforschung (IfM) sind jährlich 70.000<br />
übergabereife Unternehmen betroffen, das sind<br />
etwa 1 Mio. Arbeitsplätze. Dabei ist die<br />
familieninterne Nachfolge nicht mehr die Regel;<br />
nur 44% der Unternehmer wollen innerfamiliär<br />
übertragen, r<strong>und</strong> <strong>10</strong>% unterneh mensintern an<br />
Mitarbeiter. Die meisten Be triebe – ca. zwei<br />
Drittel – werden aus Alters gründen abgegeben.<br />
Umso erstaunlicher ist es, wie viel Zeit sich<br />
die B<strong>und</strong>esregierung mit einer verlässlichen<br />
32 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
steuergesetzlichen Regelung der Vermögens -<br />
übertragungen lässt. Bereits im <strong>Jahre</strong> 2005<br />
hatte die damalige B<strong>und</strong>esregierung den<br />
Entwurf eines „Gesetzes zur Sicherung der<br />
Unternehmensnachfolge“ vorgestellt. Im<br />
<strong>Jahre</strong> 2006 wurde vom B<strong>und</strong>esministerium<br />
der Finanzen ein neuer Gesetzesentwurf „zur<br />
Erleichterung der Unternehmensnachfolge“<br />
vorgelegt, mit dem eine sog. tragfähige<br />
„Generationenbrücke“ ermöglicht werden<br />
sollte, der aber wiederum bis heute nicht in<br />
Kraft getreten ist, obwohl er eigentlich schon<br />
seit dem 1. Januar 2007 gelten soll. Diskutiert<br />
wird ein sog. Abschmelzmodell (wonach ein<br />
Betrieb zu 70% erbschaftsteuerfrei gestellt<br />
wird, wenn er 7 <strong>Jahre</strong> im gleichen Umfang<br />
fortgeführt wird) <strong>und</strong> ein sog. Abzinsmodell<br />
(dabei wird die Erbschaftsteuer <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong><br />
gest<strong>und</strong>et <strong>und</strong> in jährlichen Raten abgezahlt<br />
wird; wer schneller zahlt, bekommt einen<br />
Nachlass). Die Steuersätze bei Ehegatten <strong>und</strong><br />
Kindern sollen sinken, bei anderen Personen<br />
erheblich steigen.<br />
Wegen der anhaltenden Rechtsunsicherheit<br />
sollten die Steuerpflich tigen zwischen der<br />
Besteuerung nach altem <strong>und</strong> nach neuem<br />
Recht wählen können, aber auch dies scheint<br />
nicht mehr garantiert zu sein.<br />
Jens-Peter Wolters ist<br />
Rechtsanwalt <strong>und</strong><br />
Steuerberater <strong>und</strong><br />
Gesellschafter-<br />
Geschäftsführer der<br />
AKTIVA Gruppe<br />
Wolters & Kollegen,<br />
Wirtschaftsprüfer –<br />
Rechtsanwälte –<br />
Steuerberater, Leer/<br />
Ostfriesland<br />
Dipl. Kfm. StB Jürgen<br />
Steinborn ist Partner<br />
der Steinborn &<br />
Partner Steuerberater,<br />
Haren/Ems<br />
Dennoch: Die Steuer ist nur einer von meh -<br />
reren Aspekten, die es bei der Übergabe von<br />
Unternehmen <strong>und</strong> großen Vermögen zu<br />
beachten gilt. Darüber hinaus sind insbeson -<br />
dere psychologische Gesichtspunkte, Liqui -<br />
ditätsplanungen, Bewertungsfragen, Haf -<br />
tungs themen <strong>und</strong> gesellschaftsrechtliche<br />
Fragestellungen zu berücksichtigen. Betroffen<br />
sind außer den mittelständischen Firmen in<br />
besonderer Weise häufig auch die sog. Frei -<br />
berufler, d.h. Ärzte, Apotheker, Archi tekten,<br />
Anwälte usw. Hier gilt es, auch die berufs -<br />
rechtlichen Besonderheiten zu kennen <strong>und</strong><br />
z.B. bei der Abfassung von Gesellschafts -<br />
verträgen (Gemeinschaftspraxis, Sozietäten<br />
etc) <strong>und</strong> erbrechtlichen Verfügungen zu be -<br />
achten.<br />
Es bestehen insbesondere folgende Mög -<br />
lich keiten zur geordneten Regelung der<br />
Unter nehmensnachfolge:<br />
Erteilen Sie Vollmachten!<br />
Vollmachten sind erforderlich, um eventuelle<br />
Schwebezustände zu überbrücken. Es ist da -<br />
her sinnvoll, für bestimmte Fälle, vertrauten<br />
Personen für bestimmte Handlungen oder<br />
Rechtsgeschäfte Vollmachten zu erteilen. In<br />
Betracht kommen u.a. die Generalvollmacht,<br />
die Betreuungsverfügung <strong>und</strong> die Patienten -<br />
verfügung. Beispiel: Der Geschäftsführer eines<br />
Unternehmens verunglückt mit dem Motorrad<br />
im Ausland <strong>und</strong> liegt einige Wochen im<br />
Koma. Wer kann für die Firma handeln, Zah -<br />
lungen leisten etc?<br />
Regeln Sie den Güterstand!<br />
Und zwar durch faire Ehegatten verein ba -<br />
rungen: In der Regel empfiehlt sich die sog.<br />
modifizierte Zugewinngemeinschaft. Schlie -<br />
ßen Sie ggf. zugunsten des Ehegatten als<br />
Ausgleich eine Lebensversicherung ab.
Schenken Sie zu Lebzeiten an<br />
Kinder oder Enkel:<br />
Beteiligen Sie die nächste Generation an<br />
Ihrem Vermögen, <strong>und</strong> zwar zunächst ggf.<br />
unter Nießbrauchsvorbehalt <strong>und</strong> oder Zu -<br />
rückbehaltung von Gewinnbezugs- oder<br />
Stimmrechten. Oft bildet die vorweggenom -<br />
mene Erbfolge unter betriebswirtschaftlicher<br />
<strong>und</strong> steuerlicher Betrachtung die günstigste<br />
Gestaltung.<br />
Gründen Sie eine Familiengesellschaft!<br />
Vielfach ist es vorteilhaft, das Familien -<br />
vermögen in einer Gesellschaft, z.B. einer<br />
Gesellschaft bürgerlichen Rechts oder einer<br />
GmbH & Co. KG zu bündeln. Dabei besteht<br />
die Möglichkeit, Mitspracherechte des<br />
Gründers zu sichern, Gewinnbezugs- <strong>und</strong><br />
Stimmrechte disquotal zu verteilen <strong>und</strong> die<br />
Beteiligung der Nachfolger vor den Zugriffen<br />
Dritter zu schützen.<br />
Errichten Sie eine Verfügung von<br />
Todes wegen, d. h. ein Testament<br />
oder einen Erbvertrag!<br />
Es ist in der Regel sinnvoll, für das Unter -<br />
nehmen nur einen Alleinerben einzusetzen<br />
<strong>und</strong> die anderen Familienangehörigen u.U.<br />
mit Vermächtnissen zu bedenken. Aus meh -<br />
reren Gründen nicht empfehlenswert ist das<br />
weit verbreitete, sog. Berliner Testament, bei<br />
dem sich die Ehegatten gegenseitig zu Allein -<br />
erben einsetzen <strong>und</strong> nach dem Letzt ver ster -<br />
benden die Kinder erben. Bestimmen Sie<br />
wegen der Tragweite unternehmerischer<br />
Entscheidungen einen Testamentsvollstrecker,<br />
z.B. bis die Erben das 27. Lebensjahr voll -<br />
endet haben. Viele verfügen heute zudem<br />
auch über ausländisches Vermögen (Immo -<br />
bilien, Beteiligungen); in diesen Fällen ist die<br />
Kenntnis <strong>und</strong> Beachtung der ausländischen<br />
Rechts- <strong>und</strong> Steuervorschriften erforderlich,<br />
da sie möglicherweise nicht mit dem deu -<br />
tschen Recht in Einklang stehen.<br />
Koordinieren Sie erbrechtliche<br />
Verfü gungen <strong>und</strong> gesellschaftsrechtliche<br />
Verträge!<br />
Häufig widersprechen sich Testament <strong>und</strong><br />
Gesellschaftsvertrag: während nach dem<br />
Testa ment z.B. die Ehefrau Alleinerbin sein soll,<br />
können nach dem Gesellschaftsvertrag z.B. nur<br />
die Kinder den Gesellschaftsanteil erben. Was<br />
soll gelten? Bestimmen Sie die Einsetzung<br />
eines kompetent besetzten Bei rates für das zu<br />
übertragende Unternehmen; der Beirat kann<br />
beratende, kontrollierende <strong>und</strong>/oder streit -<br />
schlichtende Funktionen über nehmen.<br />
Legen Sie die Bewertungsverfahren<br />
<strong>und</strong> Gutachter fest!<br />
Bewertungen insbes. des Unternehmens, sind<br />
für verschiedene Anlässe erforderlich, z.B. bei<br />
Schenkung, Verkauf, Vererbung, Berechnung<br />
von Ausgleichszahlungen usw. Vorteilhaft ist<br />
es daher, in Gesellschaftsverträgen oder<br />
anderen Vereinbarungen, die Bewertungs -<br />
methode festzulegen, z.B. Substanzwert -<br />
verfahren, Ertragswertverfahren o.ä <strong>und</strong> ggf.<br />
auch den Gutachter (z.B. den Wirtschafts -<br />
prüfer, Steuerberater des Unternehmens).<br />
Dies erspart später langwierige Auseinan -<br />
dersetzungen.<br />
Errichten Sie eine (Familien-) Stiftung!<br />
Für erfolgreiche Unternehmer war die Stiftung<br />
von jeher eine interessante Gestaltungs mög -<br />
lichkeit. Eine Stiftung ist heutzutage auch<br />
bereits bei kleineren Vermögen interessant<br />
<strong>und</strong> sinnvoll. Mit einer Stiftung lassen sich<br />
nicht nur Nachfolgeprobleme lösen <strong>und</strong><br />
Haftungsrisiken minimieren, sondern darüber<br />
hinaus auch interessante gesellschafts- <strong>und</strong><br />
steuerrechtliche Organisationsformen anbie -<br />
ten. Gerade bei Internehmensnachfolgen<br />
kommt häufig die sog. Beteiligungs träger -<br />
stiftung in Betracht, die entweder selbst als<br />
persönlich haftender Gesellschafter mit Fa -<br />
milienmitgliedern als Kommanditisten oder<br />
selbst als Kommanditist in Erscheinung tritt.<br />
Optimieren Sie bei bestehenden oder neu<br />
abzuschließenden Lebensversicherungen!<br />
Damit die Versicherungsleistung nicht in den<br />
Nachlass fällt <strong>und</strong> der Erbschaftsteuer un -<br />
terliegt, sollten der Versicherungsnehmer <strong>und</strong><br />
die begünstigte Person identisch sein (auch<br />
wenn die Prämien vom gemeinsamen<br />
Ehegattenkonto gezahlt werden).<br />
Lassen Sie sich rechtlich <strong>und</strong><br />
steuerlich beraten!<br />
Nicht nur das Gesellschafts- oder das Erbrecht<br />
hält viele Fallstricke bereit; insbesondere die<br />
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
Komplexität des deutschen Steuersystems<br />
macht eine frühzeitige eingehende Beratung<br />
durch erfahrene <strong>und</strong> spezialisierte Rechtsan -<br />
wälte <strong>und</strong> Steuerberater unumgänglich. So<br />
sind in Deutschland rd. 120 Steuergesetze, 87<br />
Rechtsverordnungen, 5000 Anweisungen <strong>und</strong><br />
ca. 96.000 Verwaltungsvorschriften zu be -<br />
achten. Auch künftig ist bekannterweise kei -<br />
nesfalls mit einer durchgreifenden Ver ein -<br />
fachung des Steuerrechts zu rechnen. Der<br />
Verzicht auf eine kompetente Beratung kann<br />
daher existenzvernichtend oder -bedrohend<br />
sein. Und: Beratungsbedarf besteht nicht erst<br />
im „Seniorenalter“; gerade Jungunternehmer<br />
<strong>und</strong> Selbständige „um die Vierzig“ sollten zur<br />
Absicherung ihrer Familie unbedingt für<br />
ungeplante Ereignisse oder Unglücksfälle, die<br />
jeden Tag passieren können, mit Ihrem Rechts -<br />
anwalt <strong>und</strong> Steuerberater sinnvolle Vorsorge -<br />
maßnahmen <strong>und</strong> -regelungen tref fen <strong>und</strong> z.B.<br />
eine Dokumentationsmappe für den Nach -<br />
folgefall anlegen, in der alle wichtigen In -<br />
formationen <strong>und</strong> Unterlagen ge sammelt sind.<br />
Autoren: Jens-Peter Wolters, Rechtsanwalt <strong>und</strong><br />
Steuerberater, Gesellschafter-Geschäftsführer der<br />
AKTIVA Gruppe Wolters & Kollegen, Wirtschafts -<br />
prüfer – Rechtsanwälte – Steuerberater, Leer/<br />
Ostfriesland <strong>und</strong> Dipl. Kfm. StB Jürgen Steinborn,<br />
Partner der Steinborn & Partner Steuerberater,<br />
Haren (Ems) ❑<br />
33<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG AN<br />
MOLDAU, ELBE UND SAALE<br />
Unterhaltungspläne als Instrument für konfliktbeladene Wasserstraßen<br />
Konfliktmanagement<br />
Naturschutz/Wasserbau Dr.<br />
Obwohl sich die Baumaßnahmen an<br />
der Elbe auf die Wiederherstellung<br />
der Fahrwasserverhältnisse vor dem<br />
Hochwasser im August 2002<br />
konzentrieren <strong>und</strong> ein Ausbau der<br />
Elbe nicht stattfindet, tragen die<br />
Unterhaltungsmaßnahmen auch<br />
aktuell unvermindert Konfliktstoff.<br />
Mit neuartigen Methoden will die<br />
Verwaltung künftig Konflikten<br />
vorbeugen.<br />
Das Ziel der Maßnahmen ist es, an<br />
345 Tagen im Jahr eine Fahrrinnen -<br />
tiefe von 1,60 m zwischen Geest -<br />
hacht <strong>und</strong> Dresden <strong>und</strong> 1,50 m<br />
zwischen Dresden <strong>und</strong> Tschechien unter dem<br />
jeweils gültigen Bezugswasserstand (GlW)<br />
bei unterschiedlichen Fahrrinnenbreiten zu<br />
gewährleisten. Nur wenn solche Navigations -<br />
verhältnisse auf der Elbe bestehen, sind nach<br />
Auffassung der Verkehrsverbände für Bin -<br />
nenschifffahrt <strong>und</strong> Binnenhäfen die Voraus -<br />
setzungen gegeben, um dauerhaft eine „flussangepasste<br />
Binnenschifffahrtslogistik“ auf<br />
der Elbe zu realisieren. Das bestätigte auch<br />
der erste „Dialog zu Elbe <strong>und</strong> Klima wandel“,<br />
der auf Initiative des B<strong>und</strong>esver bandes öf -<br />
fent licher Binnenhäfen e.V (BöB) <strong>und</strong> des<br />
B<strong>und</strong>es für Umwelt <strong>und</strong> Naturschutz Deutschland<br />
(BUND) Anfang August im Dresdner<br />
Alberthafen stattfand (Siehe SuT 5 + 6/2007).<br />
Zur Erreichung dieses Unter hal tungs zieles<br />
werden an der Elbe die Geschie be bewirt -<br />
34 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
schaf tung <strong>und</strong> die hochwasser neutrale In -<br />
standsetzung von Stromregelungs bauwerken<br />
durchgeführt. Die Geschiebe bewirtschaftung<br />
in Form der Geschiebe zugabe dient u.a. einer<br />
weiteren Verringe rung der Erosion der Elbe.<br />
„Zur Erleichterung der Abstimmung von<br />
Unterhaltungsmaßnahmen an der Elbe mit<br />
den Wasserwirtschafts- <strong>und</strong> Naturschutz -<br />
behörden der Länder werden zurzeit für<br />
sieben Referenzstrecken Unterhaltungspläne<br />
(U-Plan) erarbeitet. Die Unterhaltungspläne<br />
sollen sich als ein wirksames Instrument für<br />
die Unterhaltung der konfliktbeladenen<br />
Abschnitte der Elbe bewähren“ erklärte kürz -<br />
lich Hans Bärthel von der Wasser- <strong>und</strong> Schiff -<br />
fahrtsdirektion Ost auf der Internationalen<br />
Verkehrskonferenz Elbe/ Oder in Berlin. „Der<br />
erste U-Plan für die Elbe wird für den Ab -<br />
schnitt km 459 bis 471 erstellt. Neben<br />
konzeptioneller Berücksichtigung vorhande -<br />
ner Flora <strong>und</strong> Fauna bei der Unterhaltung<br />
wird in diesem U-Planabschnitt in einzelnen<br />
definierten Gleituferabschnitten für den Gel -<br />
tungszeitraum von ca. <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n unter Wah -<br />
rung des Unterhaltungszieles auf die strom -<br />
bauliche Unterhaltung verzichtet, um den<br />
Naturraum zu schonen“ , führte er aus.<br />
Entsprechend den Bestimmungen des Bun -<br />
des wasserstraßengesetzes (WaStrG) umfasst<br />
die Unterhaltung der Binnenwasserstraßen<br />
die Erhaltung eines ordnungsgemäßen Zu -<br />
standes für den Wasserabfluss <strong>und</strong> die Erhal -<br />
tung der Schiffbarkeit. Bei der Unterhaltung<br />
ist den Belangen des Naturhaushalts Rech -<br />
nung zu tragen, Bild <strong>und</strong> Erholungswert der<br />
Der erste U-Plan für die Elbe wird für den Abschnitt von km 459,00 bis 471,00 erstellt Bild: WSV<br />
Hans Bärthel, Dezernat Regionales Manage -<br />
ment, Bau <strong>und</strong> Unterhaltung der Flüsse <strong>und</strong><br />
Kanäle, Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion Ost<br />
Bild: Teßmann<br />
Gewässerlandschaft sind zu berücksichtigen.<br />
Die natürlichen Lebensgr<strong>und</strong>lagen sind zu<br />
bewahren (§ 1 Abs. 1 Nr. 1).<br />
Die Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsverwaltung<br />
(WSV) des B<strong>und</strong>es hat über die bereits be -<br />
stehenden Richtlinien zu dem von ihr wahr -<br />
zunehmenden Umweltschutz hinaus zur noch<br />
zielführenderen Gestaltung des Konflikt -<br />
manage ments zwischen Naturschutz <strong>und</strong><br />
Wasserbau das Instrument der U-Pläne über<br />
die B<strong>und</strong><strong>esa</strong>nstalt für Gewässerk<strong>und</strong>e ent -<br />
wickelt. In den U-Plänen werden die schiff -<br />
fahrtstechnischen Belange der Unterhaltung<br />
mit den Vorgaben des Umweltschutzes<br />
abgeglichen <strong>und</strong> abgewogen. Aus diesem<br />
Abwägungsprozess heraus werden verbind -<br />
liche Unterhaltungsanweisungen entwickelt,<br />
die eine hinreichende Berücksichtigung<br />
naturschutzfachlicher Belange bei Unter hal -<br />
tungsmaßnahmen des B<strong>und</strong>es sicherstellen.<br />
Die Unterhaltungspläne für B<strong>und</strong>eswasser -<br />
straßen haben vor allem drei Ziele:<br />
Die Bestimmung von Art, Umfang <strong>und</strong><br />
Intensität der Unterhaltung bei Beibe-<br />
haltung der verkehrlichen Ziele,<br />
Erleichterung der Benehmensherstellung<br />
mit Naturschutzbehörden gemäß § 3, Abs.<br />
2 des B<strong>und</strong>esnaturschutzgesetzes,<br />
Vermeidung von Problemen mit Dritten<br />
bei der Durchführung der Unterhaltungs-<br />
arbeiten.<br />
Bei der Auswahl von Referenzstrecken wer -<br />
den besonders folgende Kriterien zugr<strong>und</strong>e<br />
gelegt:<br />
Es muss sich um einen repräsentativen<br />
Abschnitt der Wasserstraße mit besonde-<br />
rer hydrologischer, morphologischer <strong>und</strong><br />
biologischer Bedeutung handeln.<br />
Es soll ein repräsentativer Abschnitt für<br />
schifffahrtstechnische <strong>und</strong> navigatorische<br />
Anforderungen sein.<br />
Die Strecke soll für die Entwicklung von<br />
allgemeinen Unterhaltungsanweisungen<br />
für ähnliche Streckenabschnitte geeignet<br />
sein.<br />
Unterhaltungsplanungen liegen neben den<br />
Entwürfen für die Elbe auch für andere<br />
Wasserstraßen, wie z. B. für Abschnitte des<br />
Rheins, der Weser, der Unteren Havel Was -<br />
ser straße, der Havel-Oder-Wasserstraße <strong>und</strong><br />
der Oder vor. Dr. Günter Teßmann ❑
Berliner Binnenschiffer sorgen auch im Winter für ein warmes Zuhause<br />
Kraftwerksversorgung<br />
per Eisbrecher<br />
Meist werden Kraftwerke per Bahn<br />
<strong>und</strong> Binnenschiff mit Brennstoffen<br />
versorgt. Nicht so das Heizkraftwerk<br />
(HKW) Klingenberg in Ost-Berlin. Es<br />
wird Sommer wie Winter mit einer<br />
ausgefeilten Logistik ausschließlich<br />
per Binnenschiff mit 1,4 Mio. t Roh -<br />
braunkohle versorgt – <strong>und</strong> zwar in<br />
einer Verkehrsträger übergreifen -<br />
den Transportkette mit der Bahn.<br />
Wenn angesichts zugefrorener<br />
Wasserstraßen anderswo die<br />
Schifffahrt eingestellt werden<br />
muss, macht das Wasser- <strong>und</strong><br />
Schifffahrtsamt Berlin die Eisbrecher klar.<br />
Denn hier gibt es seit Jahrzehnten Trans -<br />
porte, die selbst im härtesten Winter durch -<br />
geführt werden müssen. So wird die Versor -<br />
gung des HKW Klingenberg, das einen<br />
Großteil Ost-Berlins mit Strom <strong>und</strong> Wärme<br />
beliefert, durch die Binnenschiffahrt auf -<br />
rechterhalten. Gerade im Winter will jeder<br />
eine warme Wohnung haben, <strong>und</strong> Strom wird<br />
in erhöhtem Maße in Anspruch genommen.<br />
Bei der Versorgung des Kraftwerkes Klingen -<br />
berg klappt das auch – nicht zuletzt deshalb,<br />
weil die Binnenschiffer entschlossen ans<br />
Werk gehen.<br />
Im Rahmen der Ausbauplanung für das HKW<br />
Klingenberg zu Beginn der 80er <strong>Jahre</strong> wurde<br />
die Anlieferung der Braunkohle mit der Bahn<br />
untersucht. Das Konzept wurde wegen einer<br />
befürchteten Überlastung der innerstädti -<br />
schen Bahntrassen aber nicht genehmigt.<br />
Daher existiert im HKW Klingenberg keine<br />
Entlademöglichkeit für Kohle-Waggons.<br />
Transport <strong>und</strong> Verladung der Kohle per Bin -<br />
nenschiff <strong>und</strong> Hafenkran wurde somit zur<br />
einzigen Anlieferungsvariante. Wegen der<br />
beengten Platzverhältnisse in Zentrumsnähe<br />
war auch keine Gelegenheit größere Vorrats -<br />
mengen einzulagern, so dass auch im Winter<br />
täglich – auch am Wochenende – bis zu<br />
8.000 t Rohbraunkohle per Binnenschiff an -<br />
geliefert werden.<br />
Gefördert wird die Braunkohle in den<br />
LAUBAG Tagebauen in der Lausitz, die sie<br />
aufgeheizt auf 20 Grad per Ganzzug Rich -<br />
tung Berlin verlässt. Im Hafen Königswuster -<br />
hausen südlich von Berlin wird die Kohle vier<br />
St<strong>und</strong>en später über eine Waggonkippanlage<br />
auf Schubleichter der Deutschen Binnen -<br />
reederei (DBR) verladen <strong>und</strong> erreicht inner -<br />
halb weiterer vier St<strong>und</strong>en die Entladeanlage<br />
im HKW Klingenberg, wo sie in nicht<br />
gefrorenem Zustand über ein Förderband<br />
ihrer endgültigen Bestimmung übergeben<br />
wird.<br />
Bei Eisbildung im Winter wird die Wasser -<br />
straße von Eisbrechen des WSA freigehalten.<br />
Darüber hinaus setzt die DBR Spezialschub -<br />
leichter mit Eisklasse ein, die im Konvoi<br />
fahren. Das erste Schiff hat einen reederei -<br />
eigenen Eispflug vorgespannt, der die Fahr -<br />
rinne von Eisschollen frei räumt. Da der<br />
Eisbrecher in der Regel nur einmal täglich die<br />
Fahrrinne bricht, gibt es bei niedrigeren<br />
Temperaturen auch für den Eispflug reichlich<br />
Arbeit, denn nach Passieren des Konvois ist<br />
die Fahrrinne rasch<br />
wieder mit Eisschollen<br />
gefüllt, die in wenigen<br />
St<strong>und</strong>en aneinan der -<br />
backen <strong>und</strong> festfrie -<br />
ren.<br />
Natürlich ist die Na -<br />
vigation auf den Was -<br />
serstraßen bei solchen<br />
Bedingungen trotz<br />
aller technischen Vor -<br />
kehrungen <strong>und</strong> jahr -<br />
zehntelanger Erfah -<br />
rung der B<strong>esa</strong>tzungen<br />
eine regelrechte Mate -<br />
rialschlacht. Bei den<br />
Eisfahrten entstehen<br />
immer wieder erheb -<br />
liche Schäden vor<br />
allem an Rudern,<br />
Düsen <strong>und</strong> Propellern<br />
der Schubboote, die<br />
im Frühjahr wieder<br />
repariert werden müs -<br />
sen. Daher werden<br />
solche Transporte auf<br />
der Basis langfristiger<br />
Verträge abgewickelt,<br />
um die Risiken für<br />
Verlader <strong>und</strong> Reeder<br />
überschaubar zu hal -<br />
ten. Dennoch hat die<br />
DBR zusammen mit<br />
dem WSA Berlin in<br />
mehr als 20 <strong>Jahre</strong>n<br />
Konvoi von DBR-Schubverbänden im Berliner<br />
Eiswinter<br />
Schubverband mit Eispflug in Schmöckwitz an<br />
der Dahme-Wasserstraße Bilder: Herdegen<br />
bewiesen, das das Binnenschiff auch unter<br />
erschwerten Bedingungen ein verlässlicher<br />
Partner der Kraftwerkswirtschaft sein kann<br />
<strong>und</strong> wird dies mindestens auch noch bis 2015<br />
tun – solange läuft der gegenwärtige Trans -<br />
portvertrag noch.<br />
Frank Herdegen/Hans-Wilhelm Dünner ❑<br />
35<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG AN<br />
MOLDAU, ELBE UND SAALE<br />
Drei Vermessungsschiffe für Rumänien fast fertig<br />
Barthel Schiffe für die Donau<br />
In der zweiten Novemberwoche<br />
gehen drei Vermessungsschiffe für<br />
die Donau von der Schiffswerft<br />
Barthel in Derben an der Elbe nach<br />
Rumänien auf die Reise. Etwa vier<br />
Wochen wird die Überführung über<br />
Mittelland- <strong>und</strong> weitere Kanäle,<br />
Rhein <strong>und</strong> Main an die Donau<br />
dauern.<br />
Für die ersten beiden Schiffe MS DO -<br />
NARIS 1 <strong>und</strong> 2 erfolgten schon Teilab -<br />
nahmen <strong>und</strong> Probefahrten mit den<br />
rumänischen Auftraggebern, die sehr<br />
zufrieden waren, berichtet Werfteigner Her -<br />
mann Barthel. Im Februar dieses <strong>Jahre</strong>s hatte<br />
die Werft den Auftrag für die drei Vermes -<br />
sungsschiffe von der rumänischen Wasser<strong>und</strong><br />
Schifffahrtsverwaltung bekommen. För -<br />
dermittel der Europäischen Union ermög lich -<br />
ten diesen Auftrag. Die drei Vermessungs -<br />
schif fe sind fast baugleich. Das dritte be -<br />
36<br />
7/2007<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
kommt zusätzlich eine GL-Abnahme, damit<br />
es bis fünf Seemeilen aufs Schwarze Meer<br />
hinausfahren <strong>und</strong> das Mündungsgebiet der<br />
Donau vermessen kann. Haupteinsatzgebiet<br />
aller drei Schiffe wird die Vermessung der<br />
Donau sein, um das Kartenmaterial auf euro -<br />
päischen Standard zu bringen, die Tonnen -<br />
legung korrekt auszuweisen <strong>und</strong> die Schiff -<br />
fahrtszeichen zu setzen. Die Schiffe sind dazu<br />
mit einem Fächerecholot mit GPS ausge stat -<br />
tet. Stammb<strong>esa</strong>tzung für die Schiffe sind zwei<br />
Mann plus Vermesser.<br />
Was ursprünglich gar nicht vorgesehen war,<br />
aber bei der Erprobung funktionierte ist, dass<br />
man sogar bei voller Fahrt noch messen<br />
kann, berichtete Hermann Barthel.<br />
Im Bau befindet sich derzeit auf der Werft<br />
Barthel ein Messschiff für das Wasser- <strong>und</strong><br />
Schifffahrtsamt Minden. Das Schiff wird als<br />
Katamaran mit einer Länge von 25 m <strong>und</strong><br />
einer G<strong>esa</strong>mtbreite von 7 m gebaut <strong>und</strong><br />
ebenfalls mit einem Fächerecholot ausge -<br />
stattet. Fertigstellungstermin ist Juni 2008.<br />
Der modern ausgestattete Steuerstand der<br />
DONARIS Vermessungsboote<br />
Schiffsdaten „MS DONARIS”<br />
Länge: 16,15 m<br />
Breite: 4,63 m<br />
Tiefgang: 1,08 m<br />
Geschwindigkeit: 16 Knoten<br />
Hauptantrieb: 2 IVECO NEF 450<br />
Leistung: 2 x 245 kW
DONARIS 1 <strong>und</strong> 2 an der Liegestelle der Werft Barthel Bilder: Tausche<br />
Bereits im Mai 2008 soll das zweite Fahr gastschiff für die Ostsee mit<br />
25 m Länge <strong>und</strong> 7 m Breite, das auf der Werft Barthel gebaut wird,<br />
fertig sein. Bestimmungsort ist wie beim ersten Saßnitz auf Rügen, wo<br />
es für Touristenfahrten bis zum Kreidefelsen ein gesetzt werden soll.<br />
Auftraggeber ist die Reederei Lojewski. Das Schiff wird für 146 Pas -<br />
sagiere zugelassen sein, wobei sich im Salon 90 Plätze, oben 22 über -<br />
dachte Plätze <strong>und</strong> 59 auf dem Sonnendeck befinden werden.<br />
Für die Hamburg Port Authority wird ein Lotsenboot gebaut, dessen<br />
Schiffskörper aus Aluminium gefertigt wird. Der Vorteil dieses Materi -<br />
als ist ein geringeres Gewicht, das eine höhere Geschwindigkeit er -<br />
mög licht. Mitte November werden dazu Versuche am Modell in der<br />
Schiffbauversuchsanstalt Potsdam vorgenommen. Das Modell wird<br />
derzeit gebaut. Die Konstruktion erfolgt wie bei der Mehrzahl der hier<br />
gebauten Schiffe im eigenen Betrieb, informiert Hermann Barthel.<br />
Derzeit wird hier nur das Ostseeschiff nach Plänen eines betriebs frem -<br />
den Konstrukteurs gebaut. Zusammen mit den beiden Baggerpramen<br />
für die Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsämter Brandenburg <strong>und</strong> Eberswalde,<br />
für die die Auftragsvergabe bereits angekündigt wurde, hat die<br />
Schiffswerft Barthel nun schon Arbeit bis Ende nächsten <strong>Jahre</strong>s.<br />
Sigrun Tausche ❑<br />
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UN UMSCHLAG AN<br />
MOLDAU, ELBE UND SAALE<br />
Innenansichten der DONARIS: Die Ausstattung ist auf engstem Raum<br />
modern, praktisch <strong>und</strong> bequem<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
37<br />
7/2007
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG AN<br />
MOLDAU, ELBE UND SAALE<br />
Hansehafen Magdeburg:<br />
Sicherheit groß geschrieben<br />
Das kürzlich in Betrieb genommene Hanse-<br />
Terminal im GVZ „Hansehafen“ in Magde -<br />
burg-Rothensee hat nach Inbetriebnahme der<br />
Niedrigwasserschleuse im Rothenseer<br />
Verbindungskanal 20<strong>10</strong> eine garantierte<br />
Wassertiefe von 4,0 m. Der g<strong>esa</strong>mte neue<br />
Hafen wird im Jahr 2008 fertig gestellt sein.<br />
Der Hansehafen setzt aber bereits heute<br />
Standards bei den sicherheitstechnischen <strong>und</strong><br />
Service-Ausrüstungen. So sind die Land -<br />
gangs möglichkeiten für Binnenschiffer an der<br />
1.400 m langen Sp<strong>und</strong>wand im Bereich des<br />
Container-Terminals ohne Tadel. Alle 60 m<br />
befindet eine Treppe <strong>und</strong> dazwischen eine<br />
Kaileiter. Alle Treppen sind bei Dunkelheit<br />
ausgeleuchtet. Die Beleuchtung wird durch<br />
Bewegungsmelder aktiviert. Landstroman -<br />
schlüsse sind im Bereich der Treppen vor -<br />
handen. Trinkwasserentnahmestellen sind<br />
am jeweiligen Kaiendbereich angeordnet. Bei<br />
der Planung des Hansehafens wurde die<br />
Europäische Norm EN 14329: 2004 „Fahr -<br />
Landstromanschlüsse sind im Bereich der Trep -<br />
pen vorhanden, Trinkwasserentnahmestellen<br />
sind am jeweiligen Kaiendbereich angeordnet<br />
Bilder: Hafen Magdeburg<br />
38<br />
7/2007<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
Hansehafen Magdeburg<br />
Ideal zum sicheren Absteigen von Schiffen aller<br />
Größenordnungen: Alle Treppen sind bei<br />
Dunkelheit ausgeleuchtet<br />
zeuge der Binnenschifffahrt — Einrichtung<br />
von Liege- <strong>und</strong> Umschlagplätzen“ ange -<br />
wandt, obwohl sie bei Planungsbeginn noch<br />
nicht in Kraft getreten war. Die Berufsge -<br />
nossenschaft für Fahrzeughaltungen hatte<br />
sich in der Planungsphase aktiv dafür ein -<br />
gesetzt, dass insbesondere dem sicheren<br />
Landgang mit der Anordnung der Treppen,<br />
entsprechend der EN 14329, Rechnung<br />
getragen wurde. Die Auswahl der Festmache -<br />
einrichtungen liegt weit über den Forde -<br />
rungen der Norm, sodass Trossen keine der<br />
Aufstiegsvorrichtungen behindern müssen.<br />
Quelle: BDF/Der Fahrensmann, Nr. 2/2007 ❑<br />
Magdeburger Hafen wird<br />
zum Logistikzentrum<br />
In Magdeburg hat die Erschließung des alten<br />
Magdeburger Hafens begonnen. Mit öffent -<br />
lichen Geldern sowie aus Mitteln der an lie -<br />
genden Unternehmen werden bis Ende 2007<br />
durch die IMG Investitions- <strong>und</strong> Marketing -<br />
gesellschaft Sachsen-Anhalt mbH bisher<br />
brach liegende Hafenflächen erschlossen <strong>und</strong><br />
für Investoren bereit gestellt. Besonderes<br />
Anzeige<br />
Hafen Magdeburg<br />
Augenmerk liegt dabei auf Investoren der<br />
Logistikbranche. „Das Erschließungsareal<br />
direkt an der Elbe bietet logistisch beste<br />
Möglichkeiten. Von vielen der entstehenden<br />
Gewerbeflächen ist ein Hafenumschlag mög -<br />
lich”, betont Klaus-Dieter Theise, Geschäfts -<br />
führer der GSA Gr<strong>und</strong>stücksfonds Sachsen-<br />
Anhalt GmbH. Und der Magdeburger Wirt -<br />
schaftsbeigeordnete Dr. Klaus Puchta er -<br />
gänzt: „Die Autobahnen A2 <strong>und</strong> A14 verlau -<br />
fen unweit; binnen je einer St<strong>und</strong>e erreichen<br />
die umgeschlagenen Güter Berlin in Richtung<br />
Osten <strong>und</strong> Hannover in Richtung Westen<br />
sowie das europäische DHL-Drehkreuz am<br />
Flughafen Halle/Leipzig in Richtung Süden”.<br />
Die Fläche ist aufgr<strong>und</strong> ihrer exponierten<br />
Lage sowohl für die Logistiker aber auch für<br />
stark exportorientierte Unternehmen <strong>und</strong><br />
deren Zulieferer interessant. IMG ❑<br />
Bauabschnitt 3 des Rothenseer<br />
Verbindungskanals freigegeben<br />
Zur Schaffung des vollschiffigen Anschlusses<br />
der Magdeburger Häfen wird der Rothenseer<br />
Verbindungskanal (RVK) ausgebaut, der die<br />
Elbe mit dem Mittellandkanal über die<br />
Schleu se Rothensee verbindet. Am 4. Okto -<br />
ber wurde der 3. Bauabschnitt der verkehr -<br />
lichen Nutzung übergeben, womit der Aus -<br />
bau des RVK zu 95 % abgeschlossen ist.<br />
Diese Teilstrecke des RVK ist nun für Groß -<br />
mo torgüterschiffe mit 1<strong>10</strong> m Länge <strong>und</strong><br />
Schub verbände mit 185 m Länge, 11,4 m<br />
Breite <strong>und</strong> einer Abladetiefe von 2,8 m nutz -<br />
bar. Der letzte Bauabschnitt 4 hat eine Länge<br />
von ca. 200 m <strong>und</strong> wird ab Frühjahr 2008 bis<br />
Sommer 2008 realisiert. Dann wird dieser<br />
Kanal vollständig fertig gestellt sein.<br />
WSNA Magdeburg ❑
Einhefter Th. Mann<br />
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UN UMSCHLAG AN<br />
MOLDAU, ELBE UND SAALE<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
39<br />
7/2007
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG AN<br />
MOLDAU, ELBE UND SAALE<br />
40<br />
7/2007<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
Einhefter Th. Mann
Einhefter Th. Mann<br />
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UN UMSCHLAG AN<br />
MOLDAU, ELBE UND SAALE<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
41<br />
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TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG AN<br />
MOLDAU, ELBE UND SAALE<br />
42<br />
7/2007<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
Einhefter Th. Mann
ODRATRANS <strong>und</strong> Deutsche Binnen -<br />
reederei bündeln internationales<br />
Massengutgeschäft<br />
Im Rahmen der Neustrukturierung der<br />
ODRATRANS Gruppe überträgt die ODRA -<br />
TRANS S.A., Breslau/Wroclaw die Vertretung<br />
ihres internationalen Massengutgeschäftes<br />
OdraTrans Schubverband mit Kohle vor dem<br />
Kraftwerk Reuter in Berlin<br />
Bild: Richard Kliche/Linie Drei<br />
auf die Odra Rhein Lloyd GmbH, vormals DBR<br />
Lloyd GmbH, mit Sitz in Berlin. Die Odra Rhein<br />
Lloyd wird zukünftig das g<strong>esa</strong>mte inter na -<br />
tionale Massengutgeschäft der Gruppen -<br />
firmen im Ost-West-Verkehr zwischen Oder<br />
<strong>und</strong> Rhein <strong>und</strong> den Benelux-Ländern ab -<br />
wickeln. „Wir vollziehen damit einen von<br />
Beginn an geplanten Schritt bei der Neu -<br />
strukturierung <strong>und</strong> bündeln somit unsere<br />
Ressourcen im Flotten- <strong>und</strong> Vertriebsbereich.<br />
Die Reaktion unserer K<strong>und</strong>en auf die neue<br />
Struktur ist ausnahmslos positiv“, so Robert<br />
Baack, Sprecher des Vorstands der ODRA -<br />
TRANS Gruppe. Jacek Zawodny <strong>und</strong> Dr. Diet -<br />
mar Rehmann, gemeinsame Geschäfts führer<br />
der Odra Rhein Lloyd GmbH, bekräftigen:<br />
„Dies ist eine deutliche Steigerung unserer<br />
Transportkapazitäten <strong>und</strong> eine Stärkung<br />
unserer Wettbewerbsposition. Wir steigern<br />
unser Transportangebot an den K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
synchronisieren unseren Flotteneinsatz auf<br />
hohem Qualitätsniveau. Wir sind davon<br />
überzeugt, dass der Markt dies honorieren<br />
wird.“<br />
Unter der Flagge der Odra Rhein Lloyd fahren<br />
künftig 80 Motorgüterschiffe <strong>und</strong> <strong>10</strong>0 Schub -<br />
boote mit insg<strong>esa</strong>mt 300 Schubleichtern mit<br />
einer Flottenkapazität von über 200.000 t. Die<br />
neuen Geschäftsräume der Odra Rhein Lloyd<br />
sind in der Oberbaum-City am Berliner Ost -<br />
hafen angesiedelt. Weitere Vertriebsbüros<br />
werden in Hamburg, Magdeburg <strong>und</strong> Stettin/<br />
Szczecin (Polen) unterhalten. Die Odra Rhein<br />
Lloyd beschäftigt 160 Partikuliere sowie 26<br />
Mitarbeiter in Vertrieb, Disposition <strong>und</strong> Ver -<br />
wal tung. Die ODRATRANS-Gruppe beschäftigt<br />
r<strong>und</strong> 200 Mitarbeiter, erwirtschaftete im Jahr<br />
2006 einen Umsatz von 63,8 Mio. € <strong>und</strong><br />
besitzt 282 Motorgüterschiffe <strong>und</strong> Schub -<br />
boote sowie 640 Schubleichter mit einer<br />
Flottenkapazität von über 450.000 t. Mehr -<br />
heitlich gehört die Gruppe dem Finanzinvestor<br />
FUNDuSZ MIS TRAL, Warschau. Des Fahrtge -<br />
biet umfasst die Binnenwasserstraßen<br />
<strong>und</strong> Kanäle zwischen<br />
Weich sel, Oder, Elbe, Weser<br />
<strong>und</strong> Rhein bis hin zu den<br />
belgischen <strong>und</strong> niederländi -<br />
schen Rhein mün dungshäfen,<br />
den Wechsel ver kehr Nieder -<br />
lande – Rhein strom gebiet –<br />
Kanalstationen sowie rheinauf -<br />
wärts den Main <strong>und</strong> die Do -<br />
nau. Zum Kern ge schäft der<br />
ODRATRANS-Grup pe gehören<br />
Logistikdienstleis tungen in der<br />
Binnenschiff fahrt. Schifffahrts -<br />
technisch liegt der Fokus dabei<br />
auf Ak tivitäten bei trockenen<br />
Mas sen gutverkehren, Flüssig -<br />
trans porten, Schwergut- <strong>und</strong> Stückgutver keh -<br />
ren sowie Containerverkehren. e. B. ❑<br />
Neue Rügenbrücke eröffnet<br />
B<strong>und</strong>eskanzlerin Dr. Angela Merkel weihte<br />
am 20. Oktober 2007 gemeinsam mit<br />
Ministerpräsident Harald Ringstorff <strong>und</strong><br />
B<strong>und</strong>es verkehrsminister Wolfgang Tiefensee<br />
nach mehr als drei <strong>Jahre</strong>n Bauzeit die neue<br />
4,1 km lange Autobrücke zur Ostseeinsel<br />
Rügen feierlich ein. Die Strelas<strong>und</strong>querung,<br />
für die der B<strong>und</strong> 125 Mio. € bereitgestellt<br />
habe, sei wichtig für die touristische <strong>und</strong><br />
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UN UMSCHLAG AN<br />
MOLDAU, ELBE UND SAALE<br />
Das neue ‚Tor nach Rügen’ Bild: Teßmann<br />
wirtschaftliche Entwicklung der Re gion,<br />
betonte Merkel. Sie verwies in diesem Zu -<br />
sammenhang auf die Deutsch-Russischen<br />
Konsultationen Mitte Oktober: „Verkehrs -<br />
minister Tiefensee hat mit seinem russischen<br />
Kollegen noch einmal festgemacht, dass<br />
Sassnitz in Verbindung mit Kaliningrad <strong>und</strong><br />
anderen Häfen in den deutsch-russischen<br />
Handelsbeziehungen wieder eine besondere<br />
Bedeutung bekommen wird." Von Sassnitz<br />
bestehen auf Gr<strong>und</strong> der idealen seegeogra -<br />
fischen Lage die kürzesten Seeverbindungen<br />
nach Schweden, Dänemark, Finnland, Russ -<br />
land sowie in die Staaten des Baltikums.<br />
Diese Produktivitätsvorteile vor allem für<br />
hochfrequente <strong>und</strong> schnelle Fähr-Linien -<br />
dienste zu nutzen, erfordert eine reibungslose<br />
<strong>und</strong> zuverlässige Erreichbarkeit auf der Schie -<br />
ne, vor allem aber auf der Straße. Die sind mit<br />
der neuen Brücke gegeben. Darüber hinaus ist<br />
das neue „Tor nach Rügen“ ein harter Stand -<br />
ortfaktor für weitere Ansiedlungen im Umfeld<br />
des Hafens. Dr. Günter Teßmann ❑<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
43<br />
7/2007
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG AN<br />
MOLDAU, ELBE UND SAALE<br />
Tor zu den künftigen Wachstumsmärkten im Osten<br />
Binnenhafen Anklam<br />
Der vorpommersche Binnenhafen<br />
Anklam mit seinen Betriebsteilen<br />
Jarmen <strong>und</strong> Demmin etabliert sich<br />
immer stärker zu einem "Tor des<br />
Ostens". „Vor allem die geogra -<br />
phische Lage im Oder-Delta macht<br />
den Anklamer Binnenhafen für<br />
Warentransporte aus Westeuropa<br />
nach Polen attraktiv“, betont<br />
Hafenchef Hartmut Blackburn,<br />
Geschäftsführer der Binnenhafen<br />
Anklam GmbH.<br />
Der kleine Hafen der einstigen Hanse -<br />
stadt Anklam ist prädestiniert für<br />
den Güterumschlag vom Schiff auf<br />
die Straße oder Schiene, hat direkten<br />
Anschluss an die europäischen Binnenwas -<br />
ser straßen <strong>und</strong> an die Ostsee <strong>und</strong> verfügt<br />
über Bahn- <strong>und</strong> Straßenanschlüsse direkt bis<br />
an die Kaikante. Auf r<strong>und</strong> 1.000 m Kailänge<br />
sind insg<strong>esa</strong>mt zehn, davon sechs für Um -<br />
44<br />
7/2007<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
schlagarbeiten nutzbare Liegeplätze vorhan -<br />
den. Zur Löschung <strong>und</strong> Beladung von Schütt<strong>und</strong><br />
Stückgütern stehen ein Portalkran sowie<br />
mehrere Mobilkräne<br />
bereit.<br />
Nach guten <strong>Jahre</strong>n<br />
von 1996 bis 2000,<br />
wo vor allem Bau -<br />
stoffe für die Auto -<br />
bahn A 20 in Anklam<br />
<strong>und</strong> in den beiden<br />
mitbewirtschaf teten<br />
Peene-Häfen Demmin<br />
<strong>und</strong> Jarmen um ge -<br />
schlagen wurden,<br />
<strong>und</strong> ein paar <strong>Jahre</strong>n<br />
der Stagnation da -<br />
Hartmut Blackburn<br />
Bild: Guddat<br />
nach, hat der weltweite Schiff fahrtsboom<br />
2006 auch den Hafen Anklam erreicht.<br />
Insg<strong>esa</strong>mt 170.000 t wurden im <strong>Jahre</strong> 2006<br />
in Anklam <strong>und</strong> den Zweigstellen in Demmin<br />
<strong>und</strong> Jarmen umgeschlagen. Vor allem<br />
Düngemittel aus Polen kommen über das<br />
Oderhaff nach Anklam,<br />
gehen von dort ent we -<br />
der per Bahn oder per<br />
LKW an den Landhandel<br />
Mecklenburg-Vorpom -<br />
mern oder direkt an die<br />
Landwirtschaftsk<strong>und</strong>en<br />
im östlichen Mecklen -<br />
burg <strong>und</strong> in Vorpom -<br />
mern.<br />
Das zweite Standbein<br />
der Anklamer Hafen -<br />
wirtschaft ist der Holz -<br />
umschlag. Stämme aus<br />
den Wäldern der Region<br />
werden vom LKW auf<br />
die Bahn umge schla gen.<br />
Empfänger der Frachten<br />
sind die Holzwerke in<br />
Wismar oder die Zellu -<br />
Im Jahr 2006 wurden im Hafen Anklam 35.000 t<br />
umgeschlagen Bilder: Hafen Anklam<br />
losefabrik Stendal. Im Jahr 2006 wurden hier<br />
fast 35.000 t umgeschlagen. Die Navigations -<br />
bedingun gen der Peene setzen dem weiteren<br />
Wachs tum des Hafenum schlags Grenzen.<br />
Trotz der Ausbaggerung der Bockrinne in<br />
Höhe Karniner Brücke gibt es für die Schiffe<br />
eine Tief ganggrenze von 2,5 bis 3 m bei<br />
mittlerer Was sertiefe. Hinzu kommt, dass an<br />
Wegen der Peenebrücke können nur Schiffe bis<br />
max. 9,50 m Breite den Hafen Anklam erreichen<br />
der Peenebrücke nur eine Breite von 9,50 m<br />
<strong>und</strong> durch Starkstrom leitungen eine Höhe bis<br />
zu 12 m möglich sind. Es bleibt also<br />
schwierig, mit seetaug lichen Binnenschiffen<br />
über die Peene nach Anklam zu kommen.<br />
Darüber täuscht auch die Tatsache nicht<br />
hinweg, dass mit dem größeren Wende -<br />
becken endlich die Voraus setzungen geschaf -<br />
fen werden, um den Schif fen bis 80 m Länge<br />
das gefahrlose Wenden im Hafen zu er -<br />
möglichen. Bisher mussten viele Schiffe noch<br />
teilweise rückwärts in den Hafen fahren.<br />
Dr. Günter Teßmann ❑<br />
Die Peenestadt Anklam wird von den B<strong>und</strong>esstraßen B <strong>10</strong>9, B 1<strong>10</strong><br />
sowie B 197 gekreuzt. Die neuerbaute Küstenautobahn A 20 verläuft<br />
r<strong>und</strong> 20 km südlich. Über ein Anschlussgleis hat der Binnenhafen<br />
Anklam Zugang zur Eisenbahnhauptstrecke Strals<strong>und</strong>-Berlin. Der<br />
Binnen hafen Anklam hat dominierende Bedeutung für Schiffstransporte<br />
auf der Peene. Der Küstenfluss ist auf r<strong>und</strong> <strong>10</strong>0 km Länge für Schub -<br />
verbände bis <strong>10</strong>0 m schiffbar. Über die Peene ist der Gütertransport<br />
vom <strong>und</strong> zum Binnenhafen Anklam möglich. Über das Achterwasser<br />
<strong>und</strong> den Peenestrom besteht ein Zugang zum Greifswalder Bodden <strong>und</strong><br />
zur westlichen Ostsee sowie nach Skandinavien. In Richtung Osten sind<br />
Schiffspassagen über das Haff nach Swinemünde in die Ostsee <strong>und</strong><br />
nach Stettin über die Oder in das Binnenland machbar. ❑
Firmenporträt Hollenbach GmbH, Magdeburg<br />
Motorenservice an der Elbe<br />
Seit mehr als 15 <strong>Jahre</strong>n ist die<br />
Hollen bach GmbH am Wasser -<br />
straßenkreuz Elbe leistungsfähiger<br />
Partner für die Berufs- <strong>und</strong><br />
Freizeitschifffahrt. Eigentümer<br />
Bernd Stockmann hat das Gelände<br />
im Magdeburger Winterhafen mit<br />
Werkstatt, Shop, Winterlager,<br />
Schiffsanlegern <strong>und</strong> Slipanlage<br />
gekauft <strong>und</strong> seitdem beträchtlich<br />
erweitert <strong>und</strong> modernisiert.<br />
Das Leistungsspektrum der Hollen bach<br />
GmbH umfasst vor allem Service <strong>und</strong><br />
Instandsetzung von Marine- <strong>und</strong> In -<br />
dustriemotoren sowie den Verkauf von<br />
Ersatzteilen. Hollenbach ist Vertrags händler von<br />
Volvo Penta, Iveco, Yanmar, Wärtsilä <strong>und</strong> Scandiesel<br />
<strong>und</strong> bietet darüber hinaus Motorenservice auch für<br />
Deutz <strong>und</strong> MAN. Stockmann betont, dass sich der<br />
Service nicht auf Schiffe <strong>und</strong> Boote beschränkt, son -<br />
dern auch andere Einbauten einschließt, wie Stapler,<br />
Radlader bis hin zu Rodemaschinen <strong>und</strong> Loks.<br />
Im Freizeitbereich verfügt die Hollenbach<br />
GmbH im Magdeburger Winterhafen über<br />
einen Yachthafen mit 65 Liegeplätzen für<br />
Schiffe bis 20 m Länge. Das Winterlager in der<br />
Halle bietet etwa 40 bis 45 Plätze. Zusätzlich<br />
können auf einer abgeschlossenen Freifläche<br />
noch etwa 50 Boote gelagert werden.<br />
Als Bernd Stockmann die Firma Hollenbach<br />
übernommen hat, fing er mit sechs Mitarbei -<br />
tern an. Inzwischen sind es neun, darunter ein<br />
Schiffbauer, vier Motorenschlosser, weitere in<br />
Verkauf/Shop <strong>und</strong> Büro. Und er ist zuver sicht -<br />
lich, dass sich die Firma weiter positiv ent -<br />
wickeln <strong>und</strong> auch von der derzeit guten<br />
Situation der Schifffahrt partizipieren wird.<br />
Dabei sieht er sein Unternehmen auch als<br />
Partner für Werften <strong>und</strong> arbeitet bereits mit<br />
einigen zusammen, so mit den Werften<br />
Tan ger münde/Genthin <strong>und</strong> der Werft Malz/<br />
Oranien burg.<br />
Schiffe der weißen Flotte werden auf der 67 m<br />
Slipanlage in Stand gesetzt<br />
Bernd Stockmann ist gelernter Maschinen -<br />
bauer. Er hat an der Uni Magdeburg studiert<br />
<strong>und</strong> ging nach der Wende in seine Heimat<br />
nach Mecklenburg zurück. Auf dem Gr<strong>und</strong> -<br />
stück der Eltern im Elbe-Ort Dömitz bei<br />
Wittenberge übernahm er 1991 ein Unter -<br />
nehmen, das nur auf Freizeitschifffahrt aus -<br />
gerichtet war. Hier bot er zunächst Service für<br />
Boote <strong>und</strong> Motoren an. Schneller als erwartet<br />
entwickelte sich das Unternehmen so gut,<br />
dass der Platz bald nicht mehr reichte. Als sich<br />
2004 die Möglichkeit ergab, die Hollenbach<br />
GmbH in Magdeburg zu übernehmen, ergriff<br />
er die Chance. Seine Frau kümmert sich seit -<br />
dem um den Standort Dömitz, er um den<br />
Standort Magdeburg. Inzwischen ist auch der<br />
älteste Sohn in der Firma tätig <strong>und</strong> der Jüng -<br />
ste, Student der Multimediatechnik, küm mert<br />
sich um die Internet-Seiten.<br />
Im Magdeburger Winterhafen hat Bernd<br />
Stockmann seit Übernahme der Firma schon<br />
eine Menge investiert <strong>und</strong> will damit auch<br />
Schritt für Schritt fortfahren. Unter anderem<br />
hat er die Slipanlage,<br />
wieder in Betrieb ge nom -<br />
men. Die Anlage verfügt<br />
über sechs Bahnen, kann<br />
Schiffe bis 67 m Länge<br />
aufneh men. Mit Hilfe des<br />
neu angeschafften Vetter<br />
Bootskrans können Schif -<br />
fe bis 16 t an Land ge -<br />
holt oder zu Wasser ge -<br />
lassen werden.<br />
Der Schiffs-Service-Be -<br />
reich soll in den nächs ten<br />
<strong>Jahre</strong>n wieder ausgebaut<br />
werden. Ange boten wer -<br />
den die Instandsetzung<br />
<strong>und</strong> Repa ratur von<br />
Ruder- <strong>und</strong> Wellenan -<br />
lagen, der Einbau von<br />
Hauptmaschinen <strong>und</strong><br />
Genera toren, von Bug<strong>und</strong><br />
Heckstrahlrudern,<br />
Sand strahlarbeiten <strong>und</strong><br />
Lackie rungen. Bei Frei -<br />
zeitschiffen wird für sol -<br />
che Arbeiten gern die<br />
Zeit des Winterlagers ge -<br />
nutzt. Aber auch die<br />
Berufsschifffahrt gehört<br />
zu den K<strong>und</strong>en. Kürzlich<br />
wurde in die MS „Wolfs -<br />
burg“ der Weißen Flotte<br />
eine neue Hauptma -<br />
schine eingebaut. Zurzeit<br />
EUROPORT MARITIME<br />
Scheldehal 1602<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UN UMSCHLAG AN<br />
MOLDAU, ELBE UND SAALE<br />
Der Yachthafen Zollelbe mit der Halle der<br />
Hollen bach GmbH mit Winterlager <strong>und</strong> Werk -<br />
statt. Rechts der neue 16 t Vetter-Bootskran<br />
habe er zwei bis drei wei tere Projekte in Aus -<br />
sicht, so Stockmann. Größere Reparaturen<br />
werden den Werften über lassen, ebenso der<br />
Schiffbau selbst. Für 2008 ist Bernd Stock -<br />
mann zuversichtlich, wieder einige der Vor -<br />
haben zur Moderni sie rung <strong>und</strong> Erweiterung<br />
des Unternehmens um setzen zu können: Den<br />
Bau eines neuen Sani tär-Trakts, eines neuen<br />
Park platzes, einer neu en Winterlager- <strong>und</strong><br />
Werk statthalle sowie die Modernisierung der<br />
Slip anlage. Sigrun Tausche ❑<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
45<br />
7/2007
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG AN<br />
MOLDAU, ELBE UND SAALE<br />
Güterverkehrszentrum Berlin West erhält Wasserstraßenanschluss<br />
Neuer Hafen Wustermark<br />
Brandenburgs Infrastrukturminister<br />
Reinhold Dellmann <strong>und</strong> Wirtschafts -<br />
staatssekretär Dr. Wolfgang Krüger<br />
haben am 8. Juni den ersten<br />
Rammschlag für den Ausbau des<br />
Hafens Wustermark vorgenommen.<br />
Damit wird ein lange geplantes<br />
Investitionsvorhaben für den<br />
Wirtschafts- <strong>und</strong> Logistikstandort<br />
westlich von Berlin Wirklichkeit.<br />
Der Hafen Wustermark liegt am<br />
Havel kanal im Güterverkehrs zen -<br />
trum Berlin West, das künftig als<br />
trimodaler Standort optimal vor den<br />
Toren Berlins die Verkehrsträger Schiene,<br />
Straße <strong>und</strong> Wasser verknüpft. Im Ranking der<br />
33 deutschen GVZ liegt das GVZ in Wuster -<br />
mark an vierter Stelle hinter Bremen, Regens -<br />
burg <strong>und</strong> Berlin Süd (Großbeeren). Der Hafen<br />
wird mit einer Sp<strong>und</strong>wand-G<strong>esa</strong>mtlänge von<br />
390 m <strong>und</strong> einer Liegelänge für Schiffe von<br />
345 m ausgebaut. Großmotorgüterschiffe mit<br />
1<strong>10</strong> m Länge <strong>und</strong> 11,40 m Breite können<br />
dann an drei Liegeplätzen anlegen. Die<br />
Hafenbetriebsfläche beträgt 18.200 qm.<br />
Gebaut werden ebenfalls eine RoRo-Rampe<br />
<strong>und</strong> eine Wassertankstelle. Nördlich des<br />
Hafens wird eine Wendestelle für Großmotor -<br />
güterschiffe gebaut.<br />
„In einer Bauzeit von ca. sechs Monaten<br />
müssen auf einer Fläche von 14 ha 600.000<br />
cbm Boden bewegt werden. Das Bauvolumen<br />
46<br />
7/2007<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
Dr. Dietmar Rehmann, Geschäftsführer DBR Lloyd<br />
GmbH: „Beim heutigen Wachstum von Transport<br />
<strong>und</strong> Logistik haben die Wasserstraßen immer<br />
noch das größte Potenzial aller Verkehrswege,<br />
um einen Verkehrsinfarkt in den nächsten <strong>Jahre</strong>n<br />
zu vermeiden. Es liegt selbstverständlich stark in<br />
unserem Interesse, dass attraktive Gewerbe -<br />
stand orte über einen leistungsfähigen Hafen -<br />
standort verfügen. Deshalb wird sich die DBR/<br />
Odratrans-Gruppe sehr dafür einsetzen, dass der<br />
Standort Wustermark eine Erfolgsgeschichte<br />
wird.“ Rechts neben Rehmann (v.l.n.r.) Branden -<br />
burgs Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Wolfgang<br />
Krüger, Infrastrukturminister Reinhold Dellmann<br />
<strong>und</strong> der Bürgermeister der Gemeinde Wustermark<br />
Bernd Drees Bild: Teßmann<br />
umfasst 11 Mio. €. Mit diesem Auftrag sind<br />
für ein Jahr 40 Arbeitsplätze gesichert“,<br />
erläuterte Helmut Renze, Geschäftsführer der<br />
Johann Bunte Bauunternehmung GmbH &<br />
Co. KG, Papenburg, für die Arbeitsge mein -<br />
schaft mit der Quackernack Straßen- <strong>und</strong><br />
Tiefbau GmbH <strong>und</strong> Co. KG, Cottbus, die Rah -<br />
menbedingungen der Bauausführung. Das<br />
Wasserstraßen-Neubauamt Berlin hatte<br />
Anfang des <strong>Jahre</strong>s 2007 bereits mit dem<br />
Ausbau des Havelkanals vom Güterverkehrs -<br />
zentrum Wustermark aus in Richtung Süden<br />
begonnen. Die Bauarbeiten auf dem 2,2 km<br />
langen Abschnitt sollen noch Ende dieses<br />
<strong>Jahre</strong>s abgeschlossen werden.<br />
Der Ausbau des Havelkanals ist ein Baustein<br />
im Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 17.<br />
Nach dessen Vollendung entsteht für die<br />
Binnenschifffahrt ein umweltfre<strong>und</strong>licher <strong>und</strong><br />
leistungsfähiger europäischer Verkehrsweg in<br />
Ost-West-Richtung. Gegenwärtig sind vom<br />
Projekt 17 r<strong>und</strong> 50% der G<strong>esa</strong>mtmaßnahmen<br />
abgearbeitet. Ziel des Projektes ist es, den<br />
Verkehr moderner 2,80 m tief abgeladener<br />
Binnenschiffe vom westeuropäischen Kanal -<br />
netz nach Berlin zu ermöglichen. Am Havel -<br />
kanal erfolgen durch die Wasser- <strong>und</strong> Schiff -<br />
fahrtsverwaltung des B<strong>und</strong>es bis 2015<br />
Investitionen in Höhe von ca. 90 Mio. € für<br />
den Streckenausbau, die Wartestellen, die<br />
Liegestellen <strong>und</strong> die Wendestelle sowie für<br />
Brückenbaumaßnahmen, um den Container -<br />
verkehr mit einer Brückendurchfahrtshöhe<br />
von 5,25 m zu ermöglichen.<br />
Dr. Günter Teßmann ❑<br />
BEHALA will Hafen<br />
Wustermark betreiben<br />
Wie verändert der neue Hafen Wustermark<br />
die Wettbewerbssituation in der Berliner<br />
Hafen landschaft? Über diese Frage sprach<br />
SuT-Korrespondent Dr. Günter Teßmann mit<br />
Peter Stäblein, Geschäftsführer der BEHALA
Berliner Hafen- <strong>und</strong> Lagerhausgesellschaft<br />
mbH, die sich bei der Gemeinde Wustermark<br />
als Betreiber des Hafens beworben hat.<br />
SUT: Herr Stäblein, Sie sehen den neuen<br />
Hafen im Westen von Berlin nicht als Kon -<br />
kurrenz zu den innerstädtischen Häfen der<br />
BEHALA. Warum nicht?<br />
Stäblein: Zunächst gilt die alte Weisheit,<br />
Konkurrenz belebt das Geschäft <strong>und</strong> eine<br />
Belebung der Nachfrage<br />
in der Binnen schiff fahrt<br />
dient allen <strong>und</strong> somit<br />
auch der BEHALA. Der<br />
zusätzliche Standort<br />
Wustermark wird sicher<br />
die Attraktivität der<br />
Wasserstraße erhöhen<br />
<strong>und</strong> dient somit auch<br />
unseren Interessen. Un -<br />
abhängig davon halte<br />
ich den Standort Wustermark<br />
für keinen direk -<br />
Bild: Teßmann<br />
Peter Stäblein<br />
Bild: Dünner<br />
ten Konkurrenten der BEHALA Standorte, da<br />
unsere Häfen in erster Linie von der unmittel -<br />
baren Lage in der Stadt profitieren. Einzig<br />
unser Südhafen Spandau könnte Mengen im<br />
Massengutbereich verlieren, welche sich<br />
heute schon den Weg aus der Stadt nach<br />
Wustermark bahnen, ich halte diese aber für<br />
so gering, das es sich nicht nachhaltig auf<br />
das Ergebnis des Südhafen auswirken wird.<br />
Neben der Lage eines Hafens entscheidet<br />
natürlich auch der Service des Betreibers, die<br />
vorhandenen Flächen <strong>und</strong> die Zuverlässigkeit<br />
der Dienstleistung eines Hafens über den<br />
Zuschlag des K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> hier kann die<br />
BEHALA sehr deutlich Ihre Vorteile gegen -<br />
über der Konkurrenz aufzeigen.<br />
SUT: Welche Rolle könnte der Hafen Wuster -<br />
mark in Ihrem Konzept spielen, den West -<br />
hafen zu einem innerstädtischen Schwergut-<br />
Hub auszubauen?<br />
Stäblein: Wir arbeiten derzeit an einem<br />
Konzept, überdimensionierte <strong>und</strong> schwere<br />
Ladung innerhalb des Stadtgebietes von<br />
Berlin über RoRo Leichter in den Westhafen<br />
zu befördern. Dies wird zukünftig für Stück -<br />
gewichte größer 300 t erforderlich, da ein<br />
Transport über die Straße nahezu ausge -<br />
schlossen ist. Sollte sich das Konzept als<br />
tragfähig erweisen, wäre Wustermark als<br />
westlicher Eingangsort nach Berlin interes -<br />
sant. Vorher jedoch müssen wir die Eigen -<br />
tümer des neuen Hafens Wustermark von der<br />
Leistungsfähigkeit der BEHALA überzeugen,<br />
denn auch wenn wir gr<strong>und</strong>sätzlich an einem<br />
Quelle: WSD Ost<br />
Betrieb des Hafens Wustermark interessiert<br />
sind, haben wir den Zuschlag dafür noch<br />
nicht erhalten.<br />
SUT: Zweifellos hat der Hafen Wustermark<br />
darüber hinaus Standortvorteile gegenüber<br />
den innerstädtischen Häfen. Wo sehen Sie die<br />
insbesondere?<br />
Stäblein: Der Hafen liegt unmittelbar an der<br />
A<strong>10</strong>, westlicher Berliner Ring mit nahelie gen -<br />
der Zufahrt. Somit ist nicht nur die Region<br />
Wustermark potentielles Einzugsgebiet, son -<br />
dern auch z.B. der Norden Brandenburgs<br />
aufgr<strong>und</strong> der optimalen Lage an der Auto -<br />
bahn.<br />
SUT: Welche logistischen Leistungsangebote<br />
haben Sie im Auge für den Fall, dass die<br />
BEHALA Betreiber des neuen Hafens wird?<br />
Stäblein: Der Hafen Wustermark wird über<br />
350 m Kaimauer verfügen, an der vor allem<br />
Massengüter, Baustoffe, Baggergut <strong>und</strong> land -<br />
wirtschaftliche Güter umgeschlagen werden,<br />
hinge gen schließe ich weitere Potenziale wie<br />
z.B. Container eher aus. Entscheidend für den<br />
Nutzen des öffentlichen Hafens Wustermark<br />
wird die möglichst hafenaffine Ansiedlung<br />
von Unternehmen auf den umliegenden Frei -<br />
flächen sein. ❑<br />
47<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
++Containerticker+++Containerticker+++Containerticker+++<br />
Seehäfen Jahr LKW Bahn Binnen- See-<br />
Land/Hafen schiff schiff<br />
% % % TEU<br />
Amsterdam 2004 60,0 5,0 35,0 52.000<br />
2006 54,0 3,0 43,0 300.000<br />
1-9/2007 50,0 7,0 43,0 236.143<br />
Antwerpen 1990 – – – 1.549.113<br />
(Alle Terminals) 2000 60,6 <strong>10</strong>,1 29,3 4.082.334<br />
2006 – – – 7.018.799<br />
1-9/2007 59,8 8,0 32,2 5.<strong>10</strong>5.365<br />
Bremerhaven 1990 – – – 1.660.000<br />
(EUROGATE) 2000 – – – 2.712.694<br />
2006 39,6 56,4 4,0 4.428.203<br />
1-9/2007 52,4 44,2 3,4 3.623.184<br />
Constantza 2000 56,0 44,0 – <strong>10</strong>5.981<br />
2004 61,6 38,4 – 386.282<br />
2006 47,6 47,3 5,1 1.037.068<br />
1-9/2007 – – – 1.023.6<strong>10</strong><br />
Cuxport 2000 96,2 3,8 – 24.353<br />
2002 95,5 1,4 3,1 25.228<br />
2006 95,4 1,5 3,1 67.087<br />
1-9/2007 90,0 2,0 8,0 49.864<br />
Dünkirchen 1990 – – – 70.446<br />
2000 82 14 4 148.531<br />
2006 88 8 4 206.000<br />
1-6/2007 – – – <strong>10</strong>3.400<br />
Hamburg 1990 – – – 491.448<br />
(EUROGATE) 2000 – – – 1.338.060<br />
2006 69,0 28,7 2,3 2.544.447<br />
1-9/2007 68,9 29,0 2,1 2.218.832<br />
Railion startet Eisenbahnfähre<br />
Mukran – Baltijsk<br />
Nach zahlreichen Testfahrten in den zurück -<br />
liegenden Monaten hat am 18. Okto ber das<br />
Eisenbahnfährschiff „MS Vilnius“ den Re -<br />
gelbetrieb als erste Non-Stop-Verbindung<br />
zwischen Deutschland <strong>und</strong> Russland aufge -<br />
nommen. Das Schiff wird einmal pro Woche<br />
zwischen Sassnitz-Mukran <strong>und</strong> Baltijsk bei<br />
Kaliningrad verkehren. Die Fähre legt jeweils<br />
donnerstags im Hafen Sassnitz-Mukran <strong>und</strong><br />
jeweils freitags im Hafen Baltijsk ab. Es<br />
handelt sich dabei um eine Kooperation zwi -<br />
schen der Railion Deutschland AG, der däni -<br />
schen Reederei DFDS A/S <strong>und</strong> der Russischen<br />
Eisenbahn. Sassnitz-Mukran ist der größte<br />
Eisenbahnfährhafen Deutschlands <strong>und</strong> der<br />
einzige Hafenstandort Mitteleuropas für<br />
Verkehre mit russischen Breitspurwaggons.<br />
Auf den Routen nach Klaipeda <strong>und</strong> Baltijsk<br />
wird das Fährschiff „MS Vilnius“, das eine<br />
Kapazität von 85 russischen Eisenbahn wag -<br />
gons oder <strong>10</strong>8 Lkw-Trailern hat, eingesetzt.<br />
Die Fahrzeit Sassnitz-Mukran-Baltijsk beträgt<br />
r<strong>und</strong> 16 St<strong>und</strong>en. Dü ❑<br />
Nordcapital fordert feste Fahrpläne<br />
für Seeschiffe<br />
Die weltweit zweitgrößte Charterreederei will<br />
Flughafenprinzipien für Seehäfen. Nur so<br />
48 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
könnten die Reeder verbindlich kalkulieren.<br />
Angesichts explodierender Treibstoffkosten<br />
<strong>und</strong> steigender Frachtraten seien „neue Spiel -<br />
regeln” alternativlos. Ziel müsse es sein, ver -<br />
bindliche Ladezeiten einzuführen, die einen<br />
wirtschaftlichen Betrieb der Schiffe ermög -<br />
liche. Hintergr<strong>und</strong> der Forderung: Bei Kosten<br />
von derzeit r<strong>und</strong> 350 US-Dollar pro Tonne<br />
Schiffstreibstoff sind die Reeder gezwungen,<br />
die Geschwindigkeit zu drosseln, um den<br />
Verbrauch zu senken. Laut einer jüngst ver -<br />
öffentlichten Untersuchung von Drewrys über<br />
die weltweite Pünktlichkeit von Container -<br />
schiffen ist der Anteil pünktlicher Ankünfte<br />
von Containerschiffen im 1. Quartal 2007 auf<br />
weit unter 50 % gefallen. Drewrys glaubt,<br />
dass die Störung der Fahrplantreue teilweise<br />
von der Überlastung der Seehäfen herrührt,<br />
vor allem im Hafen Rotterdam, wo im 1.<br />
Quartal nur 35 % pünktliche Schiffsankünfte<br />
zu ver zeichnen waren. Leidtragender ist vor<br />
allem die Binnenschifffahrt, die nach wie vor<br />
War tezeiten bis zu 80 St<strong>und</strong>en an den Con -<br />
tainer terminals in Antwerpen <strong>und</strong> Rotterdam<br />
ver meldet. Dü ❑<br />
Die HHLA geht an die Börse<br />
Die Hamburger Hafen <strong>und</strong> Logistik AG (HHLA)<br />
strebt im November 2007 eine Börsen no tie -<br />
rung in Frankfurt <strong>und</strong> Hamburg an. Hohe Zu -<br />
wachsraten prägten auch das erste Halbjahr<br />
Seehäfen Jahr LKW Bahn Binnen- See-<br />
Land/Hafen schiff schiff<br />
% % % TEU<br />
Hamburg 1990 – – – 1.199.000<br />
(HHLA)<br />
2000 – – – 2.762.000<br />
2006 – – – 6.123.056<br />
1-9/2007 – – – 5.051.268<br />
Hamburg 1990 61,7 38,0 0,3 1.969.986<br />
(Alle Terminals) 2000 70,0 28,7 1,3 4.248.247<br />
2006 – – – 8.861.804<br />
1-9/2007 – – – 7.427.000<br />
Le Havre 2000 85,1 12,2 2,7 1.464.901<br />
2006 86,8 5,1 8,1 2.130.000<br />
1-9/2007 – – – 1.970.000<br />
Lübeck (LHG) 2000 62 38 – 90.000<br />
inkl. Travemünde 2006 49 51 – 121.000<br />
1-9/2007 49 51 – <strong>10</strong>2.000<br />
Lübeck (CTL) 2005 – – – 61.267<br />
2006 – – – 1<strong>10</strong>.207<br />
1-9/2007 – – – 53.276<br />
Marseilles-Fos 2000 82,74 16,91 0,35 722.000<br />
2006 81,94 12,11 5,95 941.398<br />
1-6/2007 – – – 488.000<br />
Rotterdam 2000 48,0 13,0 39,0 6.274.000<br />
(Alle Terminals) 2006 – – – 9.600.000<br />
1-9/2007 – – – 8.024.223<br />
Stettin/Szczecin 2000 90 <strong>10</strong> – 2.865<br />
2003 91 8 1 21.628<br />
2006 94 6 – 42.425<br />
1-9/2007 91 8 1 39.<strong>10</strong>9<br />
Zeebrugge 2000 79,8 17,7 2,5 965.345<br />
2006 61,2 37,6 1,2 1.640.000<br />
1-6/2007 – – – 951.762<br />
2007: Der Umsatz stieg um 15,7%, der Kon -<br />
zern überschuss verbesserte sich überpro por -<br />
tional um 71,5% auf 79,3 Mio. €. Die HHLA<br />
plant eine breite Streuung der zu platzie -<br />
renden Aktien <strong>und</strong> wendet sich an institu -<br />
tionelle Investoren in Deutschland <strong>und</strong> im<br />
Ausland sowie an private Anleger in Deutsch -<br />
land. Klaus-Dieter Peters, Vorstands vorsitzen -<br />
der der HHLA: „Wir haben die HHLA konse -<br />
quent auf den Kapitalmarkt ausgerichtet <strong>und</strong><br />
sind hervorragend aufgestellt, um vom Boom<br />
des Welthandels weiterhin profitieren zu<br />
können. Nach dem Rekordjahr 2006 <strong>und</strong> den<br />
abermals verbesserten Zahlen des ersten<br />
Halbjahres 2007 sind wir für den Börsengang<br />
bestens vorbereitet.” Zu den Gründen der<br />
Emission zählen die Stärkung der Eigenkapi -<br />
tal basis für weitere Investitionen in die Con -<br />
tainerterminals, das Hinterlandnetzwerk <strong>und</strong><br />
in die Logistikaktivitäten der HHLA. Die Freie<br />
<strong>und</strong> Hansestadt Hamburg als bisherige Allein -<br />
gesellschafterin beabsichtigt die Finanzierung<br />
von Infrastrukturmaßnahmen im Hamburger<br />
Hafen. HHLA ❑<br />
Schenker: Ausgefeilte<br />
Sicherheitstechnik am Container<br />
Seefrachtcontainer von Schenker können jetzt<br />
im weltweiten Einsatz dank spezieller Sicher -<br />
heitstechnik erstmals lückenlos überwacht<br />
werden. Zu Testzwecken hat das Unterneh -<br />
men zehn Spezialcontainer, auch SCHENKER -<br />
smartbox genannt, neben RFID-<strong>Technik</strong> jetzt<br />
auch mit speziellen Sensoren, sogenannten<br />
GPS Security Devices, ausgestattet. Sie über -<br />
mitteln aktuelle GPS-Koordinaten, Tempe ra -<br />
© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GMBH, Sankt Augustin · Zusammenstellung: Hans-Wilhelm Dünner ❑
+++Containerticker+++Containerticker+++Containerticker+++<br />
turwerte <strong>und</strong> Sicherheitsparameter, zum Beispiel Türaktivi -<br />
täten. Die Transporteinheiten befinden sich im regel mäßigen<br />
Einsatz zwischen Hamburg <strong>und</strong> Hongkong. Die erste Testphase<br />
für die RFID-<strong>Technik</strong> wurde erfolgreich abgeschlos sen. RFID-<br />
Statusmeldungen übermitteln die wichtigsten Haf tungs über -<br />
gänge beim Be- <strong>und</strong> Entladen in den Pack stationen in Ham -<br />
burg <strong>und</strong> Hongkong sowie bei der Ankunft in den jeweiligen<br />
Terminals. Damit kann sichtbar gemacht werden, wann <strong>und</strong><br />
wo Ladung umgeschlagen wird. Die neuen GPS-Sensoren<br />
informieren in regelmäßigen Abständen über die Bedingungen<br />
im Container: Wird es dort kalt oder heiß, wann <strong>und</strong> wie<br />
plötzlich verändert sich die Temperatur? Welchen Erschütte -<br />
rungen ist der Behälter im Laufe seiner Reise aus gesetzt?<br />
Verlässt er die vor gesehene<br />
Route? Diese <strong>und</strong> ähn liche<br />
Daten sammeln sich zu ei -<br />
nem Bericht, der von Schen -<br />
ker abgerufen werden kann.<br />
„Sobald diese <strong>Technik</strong> zur<br />
Serienreife gelangt, eröff net<br />
Auslesen des Transportberichtes<br />
des Überwachungsmoduls aus<br />
der SCHENKERsmartbox am<br />
Ende der Containerlaufzeit<br />
uns das neue Service mög lich -<br />
keiten für besonders an -<br />
spruchsvolle Industrie kun -<br />
den”, erläutert Dr. Wolf gang<br />
Dräger Senior Vice President,<br />
PM Ocean Freight, Schenker AG. Zum Beispiel kann die Tem -<br />
peratur für em pfindliche Güter ständig überwacht wer den, was<br />
sich lang fristig als günstiger erweisen kann als der Transport in<br />
Kühlcontainern. Auch wenn Erschütterungen nicht gr<strong>und</strong>sätz -<br />
lich vermieden werden können, so ist im Nach hinein lokali -<br />
sierbar, wann <strong>und</strong> wo die Ware welchem Schock ausge setzt<br />
wurde. Schließlich ist feststellbar, wann <strong>und</strong> wo eine Contai -<br />
nertür geöffnet wird. Falls dies gewaltsam <strong>und</strong> un vor herge -<br />
sehen geschieht, wird ein Alarm ausgelöst, gleich zeitig werden<br />
weitere Sicherheitsmaßnahmen veranlasst. Dü ❑<br />
Die Häfen von Duisburg <strong>und</strong> Le Havre<br />
rücken zusammen<br />
Zwischen dem Seehafen Le Havre <strong>und</strong> dem größten euro pä -<br />
ischen Binnenhafenkomplex Duisburg ist ein Partnerschafts -<br />
projekt in Sicht. Le Havre steht für anhaltendes Wachstum im<br />
Containerverkehr, Liberalisierung des Schienengüterverkehrs,<br />
staufreien Zugang <strong>und</strong> die Einrichtung neuer Logistikkapazi -<br />
täten. Die permanente Überlastung der nordeuropäischen<br />
Seehäfen hat die Bedeutung des nordfranzösischen Seehafens<br />
verstärkt wachsen lassen. Der Duisburger Hafen dagegen ist der<br />
größte trimodale Logistikstandort in Europa <strong>und</strong> fungiert<br />
insbesondere als Drehscheibe für den Umschlag von Metallur -<br />
gieprodukten, Kohle <strong>und</strong> Containern. Die offensichtliche Kom -<br />
plementarität der Dienst- <strong>und</strong> Serviceleistungen legt einen<br />
netzwerkartigen Zusammenschluss dieser beiden umsatz star ken<br />
Häfen nahe. Daher untersuchen Duisport <strong>und</strong> Le Havre derzeit<br />
die Durchführbarkeit einer Zugverbindung zwischen dem Hafen<br />
von Le Havre <strong>und</strong> der Logistikzone von Duisburg. Dü ❑<br />
Le Havre – ein attraktiver Hafen für Deutschland <strong>und</strong> Osteuropa<br />
Neuer Fantuzzi Reachstacker für Hansakai in Bremen<br />
Das Geschäft beim Bremer Hafenumschlagbetrieb Hansakai brummt. „Vor allem<br />
beim Containerumschlag erleben wir einen erfreulichen Zuwachs“, berichtet<br />
Peter Viet, Betriebsleiter des mittelständischen Unternehmens. Die steigenden<br />
Containermengen bei Hansakai machten die Beschaffung eines neuen Reach -<br />
stackers erforderlich: „Aufgr<strong>und</strong> der guten Erfahrungen mit dem italienischen<br />
Hersteller „Fantuzzi“, der jetzt fünf <strong>Jahre</strong> lang bei uns im Einsatz ist, haben wir<br />
uns für ein weiteres Flurförderfahrzeug aus diesem Hause entschieden.“ Bei<br />
dem Schwerlaststapler handelt es sich um einen „CS 45 KM“, der für Lasten von<br />
bis zu 45 t ausgelegt ist. Damit sind in der Stapler-Flotte drei Reachstacker,<br />
darunter ein Gerät des schwedischen Herstellers Kalmar, im Einsatz.<br />
Eckhard-Herbert Arndt ❑<br />
Die Staplerflotte von Hansakai, rechts der neue Fantuzzi Reachstacker Bild: Arndt<br />
49<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
++Containerticker+++Containerticker+++Containerticker+++<br />
Binnenhäfen Jahr LKW Bahn Schiff G<strong>esa</strong>mt<br />
Land/Hafen TEU TEU TEU TEU<br />
Aken 2000 0 0 0 3.840<br />
2006 5.446 4.072 1.457 <strong>10</strong>.975<br />
1-9/2007 5.453 3.828 1.309 <strong>10</strong>.590<br />
Andernach 2000 1.000 0 9.158 <strong>10</strong>.158<br />
Terminalbetrieb seit<br />
Februar 2000<br />
50 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
2006 – 0 – 56.376<br />
1-9/2007 14.123 0 27.313 41.436<br />
Aschaffenburg 2000 0 0 3.727 3.727<br />
Terminalbetrieb Wasser/<br />
Straße seit Herbst 1999<br />
2006 0 0 7.494 7.494<br />
1-9/2007 0 0 6.886 6.886<br />
Basel 1990 1) 1) 22.194 22.194<br />
1) LKW <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />
werden nicht erfasst<br />
2000 1) 1) 74.188 74.188<br />
2006 1) 1) 80.929 80.929<br />
1-8/2007 1) 1) 69.549 69.549<br />
Berlin (BEHALA) 2004 861 0 282 1.143<br />
1) Terminalbetrieb seit 2001 2005 5.664 23.171 78 28.913<br />
2006 13.267 47.560 0 60.827<br />
1-9/2007 13.568 39.453 0 53.021<br />
Bonn 2004 0 0 0 130.809<br />
Privatisiert seit 2004 2006 0 0 0 154.191<br />
1-6/2007 0 0 0 89.831<br />
Braunschweig 2000 1) 1) 7.722 7.722<br />
1) Terminalbetrieb seit 1999.<br />
Bis 3/2005 nur Schiffsabferti<br />
gung.<br />
Brunsbüttel 2000 1.274 0 6.819 8.093<br />
2006 5.026 0 13.425 18.451<br />
1-9/2007 4.181 0 9.305 13.486<br />
Deggendorf 2000 1.835 1.380 455 3.670<br />
2006 6.120 2.264 0 8.384<br />
1-8/2007 4.233 1.725 0 5.958<br />
Dörpen 1990 0 14.500 0 14.500<br />
2000 0 55.700 7.700 63.400<br />
2006 0 40.300 15.500 55.800<br />
1-7/2007 0 22.954 13.551 36.505<br />
Dortm<strong>und</strong> 1990 1) 1) 1) 17.000<br />
1) Aufgliederung nach<br />
Verkehrsträgern wird<br />
nicht erfasst<br />
2000 1) 1) 1) 84.000<br />
2006 1) 1) 1) 149.000<br />
1-6/2007 1) 1) 1) 88.680<br />
Dresden, Ri<strong>esa</strong>, 2004 3.728 2.422 4.448 <strong>10</strong>.598<br />
Torgau, Roßlau, 2005 1.540 11.279 2.487 15.306<br />
Decin, Lovosice 2006 550 22.051 2.667 25.268<br />
Unternehmensgruppe SBO 1-9/2007 752 18.761 5.033 24.546<br />
Duisburg 1990 1) 40.000 70.000 1<strong>10</strong>.000<br />
1) LKW-Verkehre werden<br />
nicht erfasst<br />
2005 1.285 3.853 46.517 51.655<br />
2006 4.316 12.395 38.063 54.774<br />
1-8/2007 1.133 11.124 26.704 38.961<br />
2000 1) 130.000 220.000 350.000<br />
2006 1) 430.000 357.000 787.000<br />
1-9/2007 1) 392.000 278.000 670.000<br />
Emmerich RWT 2000 0 0 0 58.080<br />
2006 0 0 0 51.747<br />
1-9/2007 0 0 0 51.187<br />
Trimodaler SMV-Reachstacker von<br />
Konecranes für CTB Lüttich<br />
Der schwedische Kranhersteller Konecranes<br />
hat ein weiteres Modell des „weltgrößten<br />
Reach stackers” ausgeliefert. K<strong>und</strong>e ist CTB,<br />
ein Logistikunternehmen mit Sitz im belgi -<br />
schen Lüttich. Das Hafen- <strong>und</strong> Logistkunter -<br />
nehmen CTB will hoch- <strong>und</strong> tief stapeln. Mit<br />
dem neuen SMV Reachstacker dürfte das<br />
auch pro blemlos gelingen. Bei knapp 12 m<br />
Länge, einem von Radstand 9 m <strong>und</strong> 6 m<br />
Breite kommt das Arbeitsgerät auf ein Leer -<br />
gewicht von <strong>10</strong>5 t. Der Reachstacker kann<br />
nicht nur bis zu 45 t schwere Container heben,<br />
sondern hat auch eine enorme Reichweite.<br />
Ohne Stützen <strong>und</strong> Stabilisatoren können auf<br />
dem Terminal auch in der dritten Reihe noch<br />
Boxen bis 35 t Gewicht bis in die dritte Lage<br />
gehoben werden. Beim Schiffsumschlag kön -<br />
Enns 20001) 2) 2) Binnenhäfen Jahr LKW Bahn Schiff G<strong>esa</strong>mt<br />
Land/Hafen TEU TEU TEU TEU<br />
722 722<br />
1) Terminal-Betrieb seit 08/04 2006 76.712 75.468 188 152.368<br />
1-9/2007 72.125 64.204 696 137.025<br />
Frankfurt/Main 1990 0 1) 1.423 15.024 17.159<br />
1) Anzahl Container, keine<br />
TEU · 2) Bahnanteil in Stück<br />
Container<br />
2000 0 1) 43 29.418 29.483<br />
2006 0 1) 1.054 37.300 2) 38.354<br />
1-9/2007 0 1) 222 28.762 2) 28.984<br />
Gelsenkirchen 2004 0 0 820 820<br />
2006 0 0 525 525<br />
1-9/2007 0 0 681 681<br />
Germersheim 2003 – – – 155.000<br />
LKW, Bahn <strong>und</strong> Schiff<br />
2004<br />
2005<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
205.000<br />
202.000<br />
2006 – – – 220.000<br />
Gernsheim 2000 2) 2) 25.035 25.035<br />
Terminalbetrieb seit 1993<br />
2) LKW <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />
werden nicht erfasst<br />
2005 2) 2) 50.075 50.075<br />
2006 2) 2) 52.633 52.633<br />
1-8/2007 2) 2) 35.216 35.216<br />
Glückstadt 2002 23 0 1.808 1.831<br />
2005 280 0 3.162 3.442<br />
2006 0 0 297 297<br />
1-9/2007 3 0 290 293<br />
Halle/Saale 2004 650 4.962 0 5.612<br />
1) Terminalbetrieb Bahn/LKW<br />
seit April 2004<br />
Hannover 2000 0 1) 12.306 490 12.796<br />
1) Im „Rail-Terminal” wird jeg liche<br />
Art von Ladeeinheiten umgeschl.<br />
2006 9.160 19.975 0 29.135<br />
1-9/2007 9.493 19.653 0 29.146<br />
2005 1.324 1) 17.240 13.621 32.185<br />
2006 1.388 1) 21.251 15.864 38.503<br />
1-9/2007 1.146 1) 18.948 13.438 33.532<br />
Herne 7-12/2002 – <strong>10</strong>.038 0 <strong>10</strong>.038<br />
2005 – 31.843 0 31.843<br />
2006 – 60.532 0 60.532<br />
1-6/2007 – 40.6<strong>10</strong> 0 40.6<strong>10</strong><br />
Karlsruhe 2000 1) 1) 35.857 35.857<br />
1) LKW <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />
werden nicht erfasst<br />
2006 48.355 56 36.792 85.203<br />
1-9/2007 21.508 0 16.047 37.555<br />
Kehl 1990 75 75 600 750<br />
2000 1.140 1.151 9.<strong>10</strong>0 11.391<br />
2006 3.670 3.691 8.807 16.168<br />
1-9/2007 2.440 2.330 7.898 12.668<br />
Kelheim/Donau 2000 3.285 0 3.285 6.570<br />
1) nicht erfasst<br />
2006<br />
1-9/2007<br />
1)<br />
1)<br />
2.041<br />
1.160<br />
3.292<br />
2.206<br />
5.333<br />
3.366<br />
Koblenz 2000 1) 228 36.166 36.394<br />
1) 2000 wurde der Lkw-<br />
Unschlag noch nicht erfasst<br />
nen bis zu 30 t schwere Boxen in der drit ten,<br />
knapp 8 m von der Kaimauer entfernten Reihe<br />
bis ca. 2,5 m unterhalb der Kaimauer geho -<br />
ben werden. Der Umschlag von <strong>und</strong> nach<br />
Bahn, LKW <strong>und</strong> Binnenschiff kann so pro -<br />
blem los mit einem Umschlaggerät erfolgen.<br />
Aber nicht nur Container werden mit dem<br />
knapp 600.000 € teuren Gerät umgeschla -<br />
gen. Mit Slings, die am Spreader befestigt<br />
werden, können ebenfalls schwere Stückgüter<br />
wie zum Beispiel Coils geladen <strong>und</strong> gelöscht<br />
werden. Das Großgerät wird von einem<br />
Scania Dieselmotor DC-12-56A (294 KW, 5<br />
2006 30.777 715 49.224 80.716<br />
1-9/2007 25.246 497 38.445 64.188<br />
Zylinder, 12 l Hubraum) angetrieben, der die<br />
EU-Stufe 3 Abgasnorm erfüllt. Umfangreiche<br />
Steuer- <strong>und</strong> Sicherheitselektronik unterstützt<br />
den Fahrer bei seiner Arbeit. (ag) ❑<br />
Neue SMV-Reachstacker für WienCont<br />
Der Container Operateur WienCont hat seine<br />
Anlagen in Wien um mehrere neue Umschlag -<br />
geräte erweitert. Für den Leercontainerum -<br />
schlag wurden zwei SMV-Stapler des Typs<br />
ECB 90 5/6 mit Hackenspreader beschafft.<br />
WienCont kann damit Container auf bis zu<br />
sieben Lagen stapeln. Für den Vollcon tai -<br />
nerumschlag kam ein neuer SMV-Reach<br />
Stacker des Typs 4531 GB hinzu. Insg<strong>esa</strong>mt<br />
umfasst WienConts Staplerflotte nun zehn<br />
Leercontainerstapler, acht Vollcontainer stap -<br />
ler <strong>und</strong> einen Gabelstapler für Bürocontainer.<br />
www.wiencont.com ❑<br />
© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GMBH, Sankt Augustin · Zusammenstellung: Hans-Wilhelm Dünner ❑
+++Containerticker+++Containerticker+++Containerticker+++<br />
© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GMBH, Sankt Augustin · Zusammenstellung: Hans-Wilhelm Dünner ❑<br />
Binnenhäfen Jahr LKW Bahn Schiff G<strong>esa</strong>mt<br />
Land/Hafen TEU TEU TEU TEU<br />
Köln 1990 0 0 0 70.154<br />
1) Aufgliederung nach<br />
Verkehrsträgern wird nicht<br />
erfasst<br />
2000<br />
2006<br />
1-9/2007<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
254.051<br />
509.876<br />
439.868<br />
Krefeld 2002 1) <strong>10</strong> 18.500 18.5<strong>10</strong><br />
1) LKW-Verkehre werden<br />
nicht erfasst<br />
Krems/Donau 2000 1) 37.988 1) 37.988 5.975 43.963<br />
1) LKW- <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />
werden gemeinsam erfasst<br />
2003 1) 460 9.500 9.960<br />
2006 1) 150 0 150<br />
1-7/2007 1) 204 0 204<br />
2005 1) 39.694 1) 39.694 142 39.836<br />
2006 1) 40.226 1) 40.226 360 40.586<br />
1-6/2007 1) 25.752 1) 25.752 716 26.468<br />
Lille 1992 22.579 0 4.889 27.468<br />
2002 34.470 6.220 34.413 75.<strong>10</strong>3<br />
2006 41.051 54 40.771 81.876<br />
1-6/2007 21.946 – 18.830 40.776<br />
Linz/Donau 1990 1) 33.605 1) 33.605 635 34.240<br />
1) Bahn <strong>und</strong> Lkw g<strong>esa</strong>mt 2000 60.799 68.888 2.216 131.903<br />
2006 83.513 <strong>10</strong>1.363 3.346 188.222<br />
1-9/2007 76.892 84.964 2.657 164.513<br />
Ludwigshafen 2002 1) 2) 42.780 42.780<br />
1) Container-Lkw-Verkehr<br />
wird nicht erfasst<br />
2) Erfassung erst 2005<br />
2006 1) 22.<strong>10</strong>1 70.248 92.349<br />
1-9/2007 1) 14.600 45.626 60.226<br />
Lyon 1994 33.549 2.682 1.177 37.408<br />
2002 114.877 25.906 14.454 155.237<br />
2006 140.550 7.292 55.440 203.282<br />
1-6/2007 31.549 5.503 28.954 66.006<br />
Magdeburg 2003 0 0 0 7.000<br />
2006 0 0 0 9.800<br />
1-8/2007 0 0 0 5.050<br />
Mainz 1990 0 0 0 49.799<br />
2000 0 0 0 <strong>10</strong>1.749<br />
2006 0 0 0 112.964<br />
1-9/2007 0 0 0 86.162<br />
Mannheim 1990 1) 1) 44.233 44.233<br />
1) LKW- <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />
werden nicht erfasst<br />
2000 1) 1) 87.212 87.212<br />
2006 1) 1) 119.690 119.690<br />
1-8/2007 1) 1) 73.015 73.015<br />
Minden 2002 0 0 2.022 2.022<br />
Eröffnung Mai 2002 2006 – – – 22.412<br />
1-9/2007 <strong>10</strong>.188 3.809 8.147 22.144<br />
Mulhouse- 1990 8.824 1.317 9.019 19.160<br />
Ottmarsheim 2002 82.123 0 70.932 153.055<br />
2006 51.633 21.304 61.520 134.457<br />
1-9/2007 37.970 <strong>10</strong>.440 39.926 88.336<br />
Binnenhäfen Jahr LKW Bahn Schiff G<strong>esa</strong>mt<br />
Land/Hafen TEU TEU TEU TEU<br />
Neuss-Düsseldorf 1990 79.542 39.126 25.609 144.277<br />
Hafen besteht in fusionierter<br />
Form seit 2003<br />
2000<br />
2005<br />
200.806<br />
297.072<br />
33.868<br />
132.907<br />
89.192<br />
193.473<br />
323.866<br />
623.452<br />
2006 377.864 153.597 153.132 684.593<br />
1-9/2007 306.116 144.677 113.591 564.384<br />
Nürnberg 2002 0 0 0 89.000<br />
2006 98.471 45.153 166 143.790<br />
1-9/2007 95.653 84.518 0 180.171<br />
Paris 1994 0 0 0 13.809<br />
2000 0 0 52.132 95.330<br />
2005 0 0 73.684 267.959<br />
2006 0 0 79.769 250.532<br />
Regensburg 1990 0 0 246 246<br />
2006 4.019 4.019 240 8.278<br />
1-8/2007 28.185 28.185 338 56.708<br />
Strasbourg 1990 1) 12.189 1) 12.189 7.213 19.402<br />
1) 1990 wurden Lkw <strong>und</strong><br />
Bahn gemeinsam erfasst<br />
2000 74.541 256 66.468 141.265<br />
2006 130.713 15.902 78.331 224.946<br />
1-8/2007 <strong>10</strong>2.718 16.835 54.309 173.862<br />
Stuttgart 2000 0 0 23.318 23.318<br />
2006 0 25.725 28.443 54.168<br />
1-9/2007 0 17.977 24.460 42.437<br />
Tilburg Barge 1998 2.308 0 11.084 13.392<br />
2006 30.149 22.828 40.<strong>10</strong>2 93.079<br />
1-3/2007 9.669 8.583 <strong>10</strong>.468 28.720<br />
Trier 2000 0 0 6.408 6.408<br />
2006 0 0 881 881<br />
1-9/2007 0 0 918 918<br />
Waalwijk ROC 2002 1.316 0 6.192 7.508<br />
2006 3.816 0 16.092 19.908<br />
1-3/2007 1.373 0 5.084 6.457<br />
Weil am Rhein 1990 0 0 0 1) 2.911<br />
1) Regulärer Terminalbetrieb<br />
seit 1999<br />
Wien 2000 1) 130.094 1) 130.094 586 130.680<br />
1) LKW <strong>und</strong> Bahn werden<br />
gemeinsam erfasst<br />
2006 1) 277.329 1) 277.329 0 277.329<br />
1-8/2007 1) 217.370 1) 217.370 543 217.913<br />
Wörth 2000 1) 14.340 112.118 126.458<br />
1) LKW-Verkehr wird<br />
nicht erfasst<br />
2000 3.212 55 19.593 22.860<br />
2006 5.627 88 18.070 23.785<br />
1-9/2007 3.783 11 17.191 20.985<br />
Wielsbeke River 2004 398 0 <strong>10</strong>.439 <strong>10</strong>.837<br />
2006 1.041 0 12.490 13.531<br />
1-3/2007 334 0 3.454 3.788<br />
2005 1) 3.466 179.787 183.253<br />
2006 1) 3.152 171.206 174.358<br />
1-6/2007 1) 1.732 85.377 87.<strong>10</strong>9<br />
51<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
HAFEN &<br />
TRANSPORT INTERMODAL<br />
Bentheimer Eisenbahn-Gruppe Motor der Region Europark Coevorden<br />
Euroterminal II eröffnet<br />
Mit einem Feuerwerk <strong>und</strong> Kanonen -<br />
donner ging am 19. Oktober die<br />
zweite Ausbaustufe des Logistik<br />
<strong>und</strong> KV-Komplexes Euroterminal II<br />
im niederländischen Coevorden ans<br />
Netz. „Eine Vision, die vor 20 <strong>Jahre</strong>n<br />
aus dem Nichts heraus begonnen<br />
hat, ist für uns alle heute unüber -<br />
seh bare Realität“, stellte der Vor -<br />
standsvorsitzende der Bentheimer<br />
Eisenbahn (BE), Peter Hoffmann, in<br />
seiner Festansprache vor 400<br />
Gästen aus Europa fest.<br />
Im Jahr 1989 schlug in Coevorden die<br />
Geburtsst<strong>und</strong>e des kombinierten Ver -<br />
kehrs. Neben den BE gehört das damalige<br />
niederländische Speditions- <strong>und</strong> Logistik-<br />
Unternehmen Van der Graaf – heute im Be -<br />
sitz des US-Logistiker Penske – zu den KV-<br />
Pionieren. 1993 erfolgte die Gründung der<br />
Betreibergesellschaft ‚Euroterminal Coevor -<br />
den BV’ (ETC). Die Umschlagsentwicklung<br />
verlief über die <strong>Jahre</strong> hinweg günstig, wozu<br />
auch die Gründung des Europark Coevorden<br />
– ein deutsch-niederländisches Gewerbe -<br />
gebiet mit heute 350 ha Fläche – in den<br />
1990er <strong>Jahre</strong>n beitrug. Schrittweise siedelten<br />
sich Betriebe an, heute sind es bereits 16<br />
Firmen <strong>und</strong> mit weiteren Unternehmen wird<br />
derzeit verhandelt.<br />
Zwei Länder teilen sich die Kosten<br />
Zu den unbestrittenen Motoren der Weiter -<br />
entwicklung des Logistik-Standortes Coevor -<br />
den gehören die BE <strong>und</strong> ihr langjähriger Chef<br />
Peter Hoffmann. Die sehr positive Umschlag -<br />
Farbenfroh: Das markante Betriebsgebäude des<br />
ETC wurde am Tag der Eröffnung in besondere<br />
Lichteffekte getaucht Bilder: Arndt<br />
52 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
entwicklung auf dem KV-Terminal, verbun -<br />
den mit zunehmenden Raumengpässen,<br />
machte es Anfang des neuen Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
erforderlich, über einen Ausbau des Ter -<br />
minals nachzudenken. Für die Realsierung<br />
des Vorhabens schaffte BE-Chef Hoffmann<br />
eine grenzüberschreitende Co-Finanzierung.<br />
Als Geldgeber konnten das B<strong>und</strong>esver kehrs -<br />
ministerium sowie der niederländische Staat<br />
Schlüssel zum Erfolg: Erik van Egmond, Auf -<br />
sichts ratsvorsitzender der Euroterminal Coevor -<br />
den <strong>und</strong> Peter Hoffmann, BE-Vorstandsvorsi -<br />
tzen der, übernehmen den symbolischen<br />
Schlüssel für das neue KV-Terminal<br />
gewonnen werden. Die G<strong>esa</strong>mtinvestition<br />
von 12,5 Mio. € teilen sich die BE mit 2,3<br />
Mio. €, der B<strong>und</strong> mit mehr als 6 Mio. € <strong>und</strong><br />
die Niederlande mit 3,7 Mio. €. Am 26. Sep -<br />
tember 2006 erfolgte die Gr<strong>und</strong>steinlegung<br />
zum Bau des Euroterminals II.<br />
Mit der Fertigstellung des Terminals II steht<br />
der ETC eine Anlage zur Verfügung, die auf<br />
Wachstum ausgelegt ist: 4,5 km Gleise er -<br />
lauben das zeitgleiche Abstellen von vier<br />
Shuttle-Zügen. Zum r<strong>und</strong> 200 m von der KV-<br />
Anlage angelegten Hafenbecken führt ein<br />
Verbindungsgleis. Die Kapazitäten des neuen<br />
KV-Terminals erlauben einen Umschlag von<br />
umgerechnet 60.000 TEU oder 2,5 Mio. t<br />
Ladung jährlich. Bis 20<strong>10</strong> wird ein Umschlag -<br />
volumen von 1,5 Mio. t angestrebt. Im lau -<br />
fenden Betriebsjahr erwartet man auf dem<br />
G<strong>esa</strong>mtkomplex (Stufe I <strong>und</strong> II) r<strong>und</strong> 30.000<br />
Umschläge von Containern, Trailern <strong>und</strong><br />
Wechselbrücken. 2006 waren es 27.000 Um -<br />
schläge, die mit einem Hyster-Reach stacker<br />
realisiert wurden.<br />
Anbindung an Rotterdam<br />
<strong>und</strong> Amsterdam<br />
Aktuell wird Coevorden aus Rotterdam mit 4<br />
Shuttlezug-Paaren pro Woche <strong>und</strong> aus<br />
Amster dam mit zwei Shuttlezug-Paaren an -<br />
gesteuert. Die Verbindung mit Amsterdam<br />
wurde erst Anfang dieses <strong>Jahre</strong>s eingerichtet<br />
<strong>und</strong> soll in absehbarer Zeit um ein weiteres<br />
Kein Platzmangel: Die Gleisinfrastruktur ist so<br />
bemessen, dass bis zu vier Shuttlezüge darauf<br />
Platz finden können · Bild: Bentheimer Eisenbahn<br />
Zugpaar verdichtet werden. Neben dem<br />
Transport von Loco-Ware dient Coevorden<br />
auch als Drehscheibe für eine Weiterführung<br />
der Ladung ins europäische Hinterland. So<br />
bedient Kombiverkehr, die größte Netzwerk -<br />
organisation in Europa auf dem Gebiet des<br />
kombinierten Schienenverkehrs, von Coevor -<br />
den aus die KV-Knoten Ludwigshafen <strong>und</strong><br />
Duisburg. Über diese Drehscheiben bestehen<br />
wiederum weitere Anschlussmöglichkeiten<br />
ins Netz. Der Frankfurter Schienen-Operateur<br />
Kombiverkehr will sein Engagement auf dem<br />
niederländischen Markt weiter ausbauen <strong>und</strong><br />
hat hierzu am 19. Oktober mit Euroterminal<br />
einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Da -<br />
rüber hinaus verhandelt das Unternehmen<br />
seit einigen Monaten über einen Einstieg in<br />
die Terminal-Betreibergesellschaft von ETC.<br />
Die Rede ist von einem größeren Gesellschaf -<br />
ter anteil, den das Unternehmen erwerben<br />
will. Noch stellt die BE mit 17% den größten<br />
Anteilseigner. Alle bisherigen Gesellschafter<br />
haben nach den Worten von BE-Vorstands -<br />
vertreter Joachim Berends ein großes Inte -<br />
resse daran, dass Kombiverkehr mit ins Boot<br />
geholt wird. Und auch der Operateur selbst,<br />
der in diesem Jahr die magische Grenze von<br />
einer Million KV-Sendungen „knacken“ will,<br />
setzt auf eine Mitwirkung. Mit Terminal-<br />
Betei ligungen hat Kombiverkehr gute Erfah -<br />
rungen gemacht, wie das Engagement in den<br />
verschiedenen KV-Terminal-Gesellschaften,<br />
etwa in den Ostseehäfen Kiel, Lübeck <strong>und</strong><br />
Rostock zeigt.<br />
Wasseranbindung muss<br />
ausgebaut werden<br />
Bis der Standort auch als „trimodaler Um -<br />
schlags knoten“ zum Tragen kommt, sind<br />
aller dings noch einige Hürden zu nehmen. So<br />
ist zwar das neue Hafenbecken sofort nutz -<br />
bar, doch einen Engpass stellt der Kanal<br />
Coevor den-Almelo dar, der mit seinem der -
zeitigen Ausbauzustand lediglich Schiffe mit<br />
bis zu 800 t Transportkapazität zulässt, ent -<br />
sprechend 24 TEU. Für einen wasserseitigen<br />
Transport nach Rotterdam oder Amsterdam<br />
müssten gut 18 bis 20 St<strong>und</strong>en veranschlagt<br />
werden. Für die Ertüchtigung des Kanals<br />
zeichnet die niederländische Seite verant -<br />
wortlich. Seitens der verladenden <strong>und</strong> trans -<br />
portierenden Wirtschaft läuft intensiv die<br />
Lobbyarbeit, um diese Maßnahme in weni -<br />
gen <strong>Jahre</strong>n zu verwirklichen. Dann könnten<br />
<strong>10</strong>00-t- Schiffe eingesetzt werden.<br />
Hinsichtlich der straßenseitigen Anbindungen<br />
Kraftprotz: Ein Stapler vom Hersteller Hyster<br />
wird auf dem Terminal eingesetzt. Ein zweites<br />
Gerät soll folgen<br />
ist der Standort Coevorden recht gut ausge -<br />
stattet. Auf niederländischer Seite ist die A<br />
37, auf deutscher Seite die A 31 binnen einer<br />
guten Viertelst<strong>und</strong>e erreichbar. Für BE-Chef<br />
Hoffmann steht daher fest: „Die logistische<br />
<strong>und</strong> industrielle Zukunft des Europarks hat<br />
mit der Inbetriebnahme von Euroterminal II<br />
mit dem heutigen Tag eine neue Dimension<br />
bekommen.“<br />
Logistik-Aktiväten auch am<br />
Stammsitz Nordhorn<br />
Auch am Stammsitz Nordhorn hat sich in<br />
diesem Jahr einiges getan. Der 1,5 Mio. €<br />
teure Ausbau des Grafschafter Logistikzen -<br />
trums (GLZ) wurde in Betrieb genommen. Er<br />
schließt direkt an den ersten Hallen- <strong>und</strong><br />
Rampenkomplex (2.800 m²) an, der im<br />
November 2002 eingeweiht wurde. Der Er -<br />
weiterungsbau hat eine Gr<strong>und</strong>fläche von<br />
2.500 qm. Joachim Berends, stellvertretender<br />
BE-Vorstandschef: „Die Halle ist für 6.000<br />
Palettenstellplätze ausgelegt, die in einem<br />
Hochregallager untergebracht sind. Wir<br />
brauchen die neuen Slots dringend, weil<br />
unser Logistikgeschäft stark wächst. Ein<br />
wesentlicher Gr<strong>und</strong> für diese erfreuliche Ent -<br />
wicklung ist unsere Mitwirkung in der mittel -<br />
Logistikkompetenz: In Nordhorn nahm die BE im<br />
Frühjahr die 2. Ausbaustufe ihres GLZ in Betrieb<br />
ständischen Logistik-Kooperation VTL“. Nach<br />
derzeitigen Planungen soll noch vor Ablauf<br />
dieses Jahrzehnts in Nordhorn ein 3. Ausbau -<br />
abschnitt am GLZ folgen. Damit wären die<br />
Expansionsmöglichkeiten auf dem vorhan -<br />
denen Betriebsgr<strong>und</strong>stück ausgeschöpft. Ein<br />
besonderer Vorteil des GLZ besteht in einem<br />
Gleisanschluss. Somit kann ein witterungsge -<br />
schütz ter Umschlag stattfinden.<br />
Indes könnte die BE in diesem Jahr noch<br />
einen dritten Meilenstein erreichen: das<br />
Durch brechen der magischen Schallmauer<br />
von einer Million Tonnen. Immerhin hat das<br />
Traditionsunternehmen schon 2006 „das<br />
beste Transportergebnis im Güterverkehr in<br />
unserer Unternehmenggeschichte einge fah -<br />
ren“. Hoffmann zur SuT: „Ich hätte gerne<br />
schon im letzten Jahr die millionste Tonne<br />
ge rissen, aber die knacken wir dieses Jahr.“<br />
Eckhard-Herbert Arndt ❑<br />
53<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
HAFEN &<br />
TRANSPORT INTERMODAL<br />
Erweitertes DUSS PKV-Terminal steigert Kapazität um ein Drittel<br />
DB Logistics Intermodal baut<br />
Europahub in Duisburg<br />
Nach zehn Monaten Bauzeit <strong>und</strong><br />
Investitionen von 12 Mio. € wurde<br />
Ende September im Duisburger<br />
Hafen das erweiterte Terminal der<br />
Planungsgesellschaft Kombinierter<br />
Verkehr mbH (PKV) eingeweiht. Das<br />
Bahnterminal ist bereits heute eine<br />
der wichtigsten europäischen Dreh -<br />
scheiben im Kombinierten Verkehr<br />
der DB <strong>und</strong> ein weiterer Schritt<br />
Duisburgs zum zentralen Hinter -<br />
landhub der europäischen Seehäfen.<br />
Nach dem Umbau stehen nun drei<br />
statt vorher zwei Portalkräne für<br />
den Umschlag bereit, die Zahl der<br />
Umschlaggleise wuchs von fünf auf<br />
acht. Außerdem wurden zusätzlich 7.000 qm<br />
54 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
Abstellfläche geschaffen. Unterm Strich<br />
erhöht sich die Kapazität des Terminals in<br />
Duisburg-Ruhrort durch diese Maßnahmen<br />
um r<strong>und</strong> 60.000 auf nun 220.000 Ladeein -<br />
heiten pro Jahr. „Duisburg, als weltgrößter<br />
Binnenhafen“, so Dr. Sebastian Jürgens,<br />
Leiter des Geschäftsfelds Intermodal von DB<br />
Logistics, bei der Einweihung des erweiterten<br />
Terminals „wird für den Seehafenhinter -<br />
landverkehr mit den Westhäfen immer be -<br />
deutsamer. Schon jetzt werden in Ant wer -<br />
pen, Rotterdam <strong>und</strong> Amsterdam 18 Mio.<br />
Container umgeschlagen, alle Prognosen<br />
gehen auch in den nächsten <strong>Jahre</strong>n von<br />
einem zweistelligen Wachstum aus. Ohne<br />
eine stärkere Einbindung des Verkehrsträgers<br />
Schiene werden diese Mengen auf Dauer<br />
nicht zu bewältigen sein. Deswegen wollen<br />
der Hafen duisport <strong>und</strong> die Deutsche Bahn<br />
Duisburg zum zen -<br />
tralen Hinterlandhub<br />
für die Westhafen ver -<br />
kehre machen.“<br />
Armin Riedl, Ge -<br />
schäfts führer der Kom -<br />
bi verkehr KG <strong>und</strong><br />
neben Intermodal<br />
zweiter Gesellschafter<br />
der PKV, ergänzt: „Un -<br />
ser Ter minal ist schon<br />
heute eine der wich -<br />
tigsten europäischen<br />
Drehscheiben im Kom -<br />
binierten Verkehr, über<br />
die zunehmend konti -<br />
nentale <strong>und</strong> maritime<br />
Verkehre gebündelt<br />
werden. Mit der Kapa -<br />
zitätserweiterung kön -<br />
nen wir ab sofort Spe -<br />
diteuren <strong>und</strong> Trans -<br />
port unter neh men noch<br />
mehr Möglichkeiten<br />
bieten, ihre nationalen<br />
<strong>und</strong> internationalen<br />
Ver kehre auf die Schie -<br />
ne zu verlagern.“ Da -<br />
bei sind die Voraus -<br />
setzungen günstig,<br />
denn das PKV-Ter mi -<br />
nal <strong>und</strong> Duisburg sind<br />
bestens an die euro -<br />
paweiten Netze der<br />
Nahmen gemeinsam die Erweiterung des neuen<br />
PKV-Terminals in Betrieb (v.l.n.r): Armin Riedl,<br />
Kombiverkehr KG, Hans Pieper DUSS/PKV, Dr.<br />
Sebastian Jürgens, DB Logistics <strong>und</strong> Johannes<br />
Wieczorek, BMVBS Bild: DUSS<br />
Operateure ange b<strong>und</strong>en. 300 Züge pro<br />
Woche vernetzen im Kombinierten Verkehr<br />
den Duisburger Hafen mit Zielen in ganz<br />
Europa. Mit der gerade in Betrieb genom me -<br />
nen Betuwe-Linie ist nun auch noch ein<br />
direkter Anschluss zu den Westhäfen hinzu -<br />
ge kommen.<br />
Zudem gibt es eine trimodale Verbindung<br />
über das benachbarte DeCeTe Container Ter -<br />
minal im Duisburger Hafen. Die Erweiterung<br />
des PKV-Terminals wird u.a. mit Mitteln aus<br />
der Richtlinie zur Förderung von Um schlag -<br />
anlagen des Kom binierten Verkehrs des<br />
B<strong>und</strong>es ministe riums für Verkehr, Bau <strong>und</strong><br />
Stadtentwicklung (BMVBS) finanziert. Dazu<br />
Johannes Wiec zorek, Leiter des Re ferats<br />
Güterverkehr <strong>und</strong> Logistik des BMVBS: „ Der<br />
Ausbau des PKV-Terminals in Duisburg ist ein<br />
wei teres erfolgreiches Beispiel der Förderung<br />
von Intermodalität, deren Bedeutung das<br />
BMVBS auch im Masterplan Güterverkehr<br />
<strong>und</strong> Logis tik anerkennen wird. Logistische<br />
Knoten wie Duisburg sind ein exzellentes<br />
Beispiel für das Miteinander der Verkehrs -<br />
träger.“ Dü ❑<br />
Den neuen dritten Portalkran für das PKV-<br />
Terminal lieferte die österreichische Künz GmbH<br />
Bild: Künz
Erfolgsgeschichte eines sympathischen Vorarlberger Familienunternehmens<br />
75 <strong>Jahre</strong> Künz – innovativ<br />
<strong>und</strong> kompetent<br />
Allein in Duisburg wurden im<br />
letzten Jahr drei Portalkrane des<br />
österreichschen Herstellers Künz in<br />
Betrieb genommen. Die Qualitäts -<br />
produkte aus Hard am Bodensee<br />
sind heute weltweit im Einsatz <strong>und</strong><br />
überzeugen durch stetige Innova -<br />
tion <strong>und</strong> hohe Verlässlichkeit vom<br />
Tag der Inbetriebnahme an. Ob<br />
Container-, Spezial- <strong>und</strong> Elektro -<br />
lysekrane, Stahlwasserbau oder<br />
Rechenreinigung – der Name Künz<br />
steht weltweit für überlegene<br />
Technologie <strong>und</strong> höchste<br />
Funktionalität.<br />
Die Firma Hans Künz GmbH ist eines der<br />
ältesten <strong>und</strong> erfolgreichsten Vorarl -<br />
berger Maschinenbau Unternehmen<br />
<strong>und</strong> seit seiner Gründung im <strong>Jahre</strong><br />
1932 in Familienbesitz. Begonnen hat alles mit<br />
einem kleinen Schlossereibetrieb, der ur -<br />
sprünglich allgemeine Produkte im Bereich<br />
Maschinenbau fertigte. Im <strong>Jahre</strong> 1936 wurde der<br />
erste Drehkran gebaut, welcher heute als<br />
Museumsstück wieder auf dem Areal von Künz<br />
steht. Bald darauf wurde mit der Pro duktion von<br />
Turmdreh- <strong>und</strong> Hochbaukranen begonnen. Auch<br />
die Wiener UNO City wurde mit Hilfe von Künz<br />
Kranen errichtet.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1965 folgten die Bereiche Stahl was -<br />
serbau <strong>und</strong> Rechenreinigungsmaschinen als<br />
weitere Diversifikation. Der erste Container -<br />
kran wurde 1973 am Terminal in Mainz er -<br />
richtet. Das bislang erfolgreichste, durch Künz<br />
realisierte Projekt steht in Hamburg Alten -<br />
werder mit heute 52 vollautomatischen Con -<br />
tai nerkrananlagen. Ein weiteres erfolgreiches<br />
Marktsegment hat sich aus dem Bereich<br />
Sonder kranbau für Kupfer- <strong>und</strong> Zinkelektro -<br />
lysen entwickelt. Der erste Elektrolysekran<br />
wurde 1976 in Brixlegg errichtet <strong>und</strong> ist auch<br />
heute noch voll im Einsatz.<br />
Von damals bis heute hat sich Künz zu einem<br />
der führenden Hersteller im Bereich Contai -<br />
nerkrananlagen <strong>und</strong> Stahlwasserbau ent -<br />
wickelt. Heute sind es Spezial- <strong>und</strong> Con -<br />
tainerkrane sowie die Stahlwasserbau aus -<br />
rüstung für Wasserkraftwerke, die Künz an<br />
internationale K<strong>und</strong>en der unterschiedlichsten<br />
Branchen <strong>und</strong> Bereiche liefert. Der Export -<br />
anteil liegt bei etwa 80%. An den Standorten<br />
in Hard (Vorarlberg), Gr. St. Florian (Steier -<br />
mark) <strong>und</strong> Kechnec (Slowakei) werden sämt -<br />
liche Anlagen konstruiert, gefertigt <strong>und</strong><br />
montiert – alles aus einer Hand. Die Auto -<br />
matisierung von Anlagen erhält dabei einen<br />
immer höheren Stellenwert. Durch die enge<br />
Zusammenarbeit mit den K<strong>und</strong>en ist es<br />
möglich, auf individuelle Ansprüche <strong>und</strong><br />
Bedürfnisse einzugehen <strong>und</strong> an den gestellten<br />
Herausforderungen zu wachsen.<br />
Auch nach der Inbetriebnahme wird Wert auf<br />
die umfassende Betreuung der K<strong>und</strong>en ge -<br />
legt, damit reibungslose betriebliche Prozesse<br />
über den g<strong>esa</strong>mten Lebenszyklus der Anlage<br />
gewährleistet werden können. Die Künz<br />
K<strong>und</strong>endienstabteilung reagiert im Ernstfall<br />
rasch <strong>und</strong> unbürokratisch in Zusammenarbeit<br />
mit den jeweiligen Fachabteilungen. Eigene<br />
K<strong>und</strong>endiensttechniker stehen den Kun den<br />
vor Ort zur Verfügung.<br />
Künz ist in den vergangenen 75 <strong>Jahre</strong>n zu<br />
einem Spezialisten für außergewöhnliche<br />
Lösungen geworden. Besonders die letzten <strong>10</strong><br />
Künz Portalkrane im Kombiterminal Ludwigshafen der BASF AG Trimodaler Künz Portalkran im Hafen Enns/Donau<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1936 wurde der erste Drehkran gebaut<br />
Für das Wasserkraftwerk Rott der Salzburg AG<br />
am deutsch-österreichischen Grenzfluss Saalach<br />
lieferte Künz den Stahlwasserbau <strong>und</strong> die<br />
Rechenreinigungsanlge<br />
<strong>Jahre</strong> zeigen einen kontinuierlichen Auf -<br />
schwung <strong>und</strong> Künz gewinnt Aufträge nam -<br />
hafter internationaler Großunternehmen wie<br />
Deutsche Bahn AG, EUROGATE, HHLA, BASF,<br />
Siemens, E.ON, ENBW <strong>und</strong> vieler weiterer<br />
Firmen. Aber auch mit namhaften österrei -<br />
chischen K<strong>und</strong>en wie ÖBB, Salzburg AG oder<br />
die Verb<strong>und</strong> Austrian Hydro Power AG unter -<br />
hält Künz bereits jahrzehntelange Ge schäfts -<br />
verbindungen. Dieser Erfolg ist vor allem das<br />
Ergebnis aus hoher Innovations freude <strong>und</strong><br />
engagierten Mitarbeitern. Die Fähigkeit, tech -<br />
nisch intelligente Lösungen zu entwickeln,<br />
charakterisiert Künz <strong>und</strong> zieht sich als roter<br />
Faden durch die g<strong>esa</strong>mte Fir menhistorie.<br />
Heute sind in den vier Nieder lassungen<br />
weltweit 240 Mitarbeiter beschäf tigt. Und<br />
Künz wächst stetig weiter. Die kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung eines hoch motivierten<br />
Teams sorgt für Bewegung. Denn nur, wer in<br />
Bewegung bleibt, „bewegt“. Dafür steht<br />
Künz auch in den nächsten 75 <strong>Jahre</strong>n. e.B. ❑<br />
55<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
HAFEN &<br />
TRANSPORT INTERMODAL<br />
Wincanton eröffnet neues Containerterminal im Mannheimer Mühlau-Hafen<br />
Mehr Boxen an Rhein <strong>und</strong> Neckar<br />
Der Transport- <strong>und</strong> Logistik -<br />
dienstleister Wincanton erweitert<br />
sein trimodales Containerterminal<br />
im Mannheimer Mühlau-Hafen um<br />
ein neues Modul von 12.000 qm.<br />
Mehr als 200 K<strong>und</strong>en, aber auch<br />
Gäste aus Politik <strong>und</strong> Wirtschaft,<br />
nahmen das neue Terminal, zu dem<br />
auch ein eigener Gefahrgutbereich<br />
gehört, am 25. September offiziell<br />
in Betrieb.<br />
Nach r<strong>und</strong> zwei <strong>Jahre</strong>n Bauzeit ist das<br />
neue Modul bereits seit Anfang Juni<br />
in das operative Geschäft des Ge -<br />
samtterminals eingeb<strong>und</strong>en, wie<br />
Mannheims Hafenchef Roland Hörner be -<br />
richtete. Dank des in Mannheim sprunghaft<br />
wachsenden Containerverkehrs war denn<br />
auch von freien Flächen nichts zu sehen,<br />
sondern der neue von den Kranwerken<br />
Mannheim gelieferte Containerkran war<br />
wäh rend der Einweihungsfeier voll im Be -<br />
trieb. Bei einer Stapelhöhe von von 1 über 4<br />
High-Cube-Containern kann der 83 m lange<br />
<strong>und</strong> 36 m hohe Portalkran mindestens 25<br />
Boxen in der St<strong>und</strong>e trimodal umschlagen.<br />
Hörner dankte der Parlamentarischen Staats -<br />
sekretärin Karin Roth stellvertretend für das<br />
B<strong>und</strong>esverkehrsministerium für die finanzielle<br />
Förderung des Terminalausbaus aus B<strong>und</strong>es -<br />
mitteln.<br />
In ihrer Festrede betonte Karin Roth, dass die<br />
Erweiterung bestehender Terminalflächen in<br />
den Binnenhäfen von enormer Wichtigkeit<br />
sei, um auch in Zukunft mit dem massiven<br />
Wachstum im Containerverkehr der Seehäfen<br />
56 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
Der neue Kran wurde mit einer kräftigen Sirene<br />
zum Leben erweckt (v.l.n.r.): Hafenchef Roland<br />
Hörner, Staatssekretärin Karin Roth, Bürger -<br />
meister Lothar Quast <strong>und</strong> Wincanton Chef Karl<br />
Nutzinger Bilder: Guddat<br />
Schritt halten zu können. Für die Einrichtung<br />
der notwendigen Terminalinfrastruktur hat<br />
die B<strong>und</strong>esregierung an private Investoren<br />
seit 1998 Zuschüsse in Höhe von über 500<br />
Mio. € bewilligt. Für 2008 sei eine weitere<br />
Aufstockung der Mittel vorgesehen. Des<br />
Weiteren kündigte Roth an, die Regierung<br />
werde 340 Mio. € in den Ausbau des<br />
Neckars investieren, was den Containerum<br />
schlag in Mannheim zusätzlich erhöhen<br />
werde.<br />
Die Erweiterung des Umschlagterminals war<br />
notwendig geworden, da der Container um -<br />
schlag in den letzten <strong>Jahre</strong>n überdurch -<br />
schnitt lich wuchs <strong>und</strong> so die Kapazitäts -<br />
grenze nahezu erreicht war. R<strong>und</strong> <strong>10</strong> Mio. €<br />
hatte die Staatliche Rhein-Neckar-Hafenge -<br />
sellschaft Mannheim in den Ausbau des<br />
Geländes <strong>und</strong> die Verbesserung der Infra -<br />
struktur investiert, wobei 7,7 Mio. € Förder -<br />
mittel geflossen sind. Dabei wurde die nutz -<br />
bare Kailänge um 250 Meter verlängert.<br />
Insg<strong>esa</strong>mt besitzt das von Wincanton bewirt -<br />
schaftete Gelände jetzt eine Größe von<br />
45.000 qm. Auf dem Terminal wurde unter<br />
anderem ein dritter Containerkran errichtet,<br />
der bis zu 55 t schwere Boxen heben kann<br />
sowie das bestehende Gleisnetz um zwei<br />
zusätzliche Schienenstränge ergänzt. Darüber<br />
hinaus wurde ein eigener Gefahrgutbereich<br />
errichtet, der Platz für 96 TEU bietet.<br />
Dank des Terminalausbaus <strong>und</strong> den damit<br />
verbesserten trimodalen Umschlagsmöglich -<br />
keiten kann Wincanton jetzt seine g<strong>esa</strong>mte<br />
Leistungspalette vor Ort zusammenführen<br />
<strong>und</strong> seinen K<strong>und</strong>en komplette Services aus<br />
einer Hand bieten. „Von dieser Entwicklung<br />
wird die g<strong>esa</strong>mte Metropolregion profi -<br />
tieren”, betonte Karl Nutzinger, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der Wincanton GmbH<br />
bei seiner Rede. „Die Investition in das neue<br />
Terminal unterstreicht unsere Strategie, die<br />
Region zu stärken <strong>und</strong> unsere Position im<br />
intermodalen Geschäftsfeld gezielt auszu -<br />
bauen.”<br />
„Wir werden künftig an allen unseren Con -<br />
Das neue Terminal ist trimodal Mit 83 m überspannt der neue Portalkran 3 Ganz zuggleise, 32 m Containerlager <strong>und</strong> 2 Schiffsbreiten
tainerumschlagsplätzen trimodale Leistungen<br />
anbieten, um einen direkten Umschlag von<br />
der Straße auf die Schiene sowie auf das<br />
Binnenschiff zu ermöglichen”, kündigte Dr.<br />
Wilfried Schumacher, Geschäftsführer des<br />
Geschäftsbereichs Intermodal bei Wincanton<br />
an. Den neuen Gleisanschluss des Terminals<br />
in Mannheim will der Logistikdienstleister<br />
unter anderem für Bahnverkehre nach Ham -<br />
burg <strong>und</strong> Le Havre nutzen. Konrad Fischer,<br />
Leiter der Mannheimer Niederlassung von<br />
Wincanton, kündigte bereits einen weiteren<br />
Ausbau des Terminals an: „Wir hoffen, der<br />
nächste Spatenstich kann schon kommenden<br />
Sommer erfolgen”, so Fischer. Ziel sei, den<br />
gegenwärtigen Umschlag von 115.000 TEU<br />
mittelfristig auf r<strong>und</strong> 156.000 TEU zu er -<br />
höhen. Hans-Wilhelm Dünner ❑<br />
Wincanton Rail mit Lokotraktor auf<br />
den Nebenstrecken aktiv<br />
Rückzug aus der Fläche <strong>und</strong> Konzentration<br />
auf die Fernstrecken lautet die Devise des<br />
Logistik-Riesen Deutsche Bahn seit einigen<br />
<strong>Jahre</strong>n. Dass diese Entwicklung für private<br />
Güterbahnen eine Chance bedeuten kann,<br />
zeigt Wincanton Rail aus St. Ingbert am<br />
Beispiel der r<strong>und</strong> acht Kilometer langen<br />
Strecke zwischen Weinheim <strong>und</strong> Virnheim.<br />
„Pro Tag übernehmen wir in Mannheim von<br />
der DB-Tochter Railion einen Ganzzug <strong>und</strong><br />
transportieren ihn bis zu einem Lager lo -<br />
gistiker nach Virnheim“, erklärt Armin Kasten<br />
von Wincanton. „Dies ist zwar nur ein kleiner<br />
Teil unseres Geschäftes aber auch ein sehr<br />
feiner, der sich sehr stark an den Anfor de -<br />
rungen bestimmter K<strong>und</strong>en orientiert“, sagt<br />
Kasten.<br />
Bevor die Privatbahn auf der Strecke 2004<br />
aktiv wurde, lag diese zwei <strong>Jahre</strong> lang still.<br />
Bis 2002 wurde sie noch von Railion mit<br />
einer Lokomotive bewirtschaftet. „Bei der<br />
Wiederinbetriebnahme konnten wir keine Lok<br />
mehr wirtschaftlich auf der Strecke ein set -<br />
zen“, erklärt Kasten. In der Zwischenzeit<br />
waren Gleise zurückgebaut worden. Lediglich<br />
der Einsatz eines Schiene-Straße-Fahrzeuges<br />
wie des ZEPHIR, Modell Lok 16.300, machte<br />
die wirtschaftliche Nutzung der Strecke mög -<br />
lich. Im Bahnhof Weinheim rangiert das 2-<br />
Wege-Fahrzeug über eine Teerstraße <strong>und</strong><br />
setzt dann wieder auf die Gleise auf. Kasten:<br />
„In Virnheim nutzen wir das Werksgelände<br />
des Lagerlogistikers zum Umfahren der Lok.“<br />
Dieser wurde zuvor per Lkw beliefert <strong>und</strong> ist<br />
dann wieder zur Schiene zurückgekehrt. Ein<br />
Zeichen, dass auch stillgelegte Neben -<br />
strecken rentabel aktiviert werden <strong>und</strong> mit<br />
dem Lkw konkurrieren können. Notwendige<br />
Investitionen für die Wiederinbetriebnahme<br />
förderte das Land Hessen. Zwischen 2500<br />
<strong>und</strong> 3000 Waggonladungen konnten so von<br />
der Straße auf die Schiene verlagert werden.<br />
Dank der Traktion über Gummiräder bringt der<br />
Lokotraktor seine Leistung von 224 kW viel<br />
effizienter auf die Schiene als eine Rangierlok<br />
Der 29 t schwere ZEPHIR ist der zweite Loko -<br />
traktor bei Wincanton Rail. Das Gebraucht -<br />
fahrzeug, besitzt eine Zugkraft von maximal<br />
3.200 t auf ebenem, geradem <strong>und</strong> trockenem<br />
Gleis. Wenn sich die Rahmenbedingungen<br />
auf der Schiene so ändern, dass Neben -<br />
strecken still gelegt werden, sieht Kasten<br />
Der ZEPHIR Lokotraktor zieht problemlos einen<br />
Ganzzug mit 20 Großraumwaggons Bilder: Mafo<br />
Das Wenden des Fahrzeuges auf engstem Raum<br />
macht dank der kompakten Abmessungen keine<br />
Probleme<br />
weitere Einsatzmöglichkeiten für 2-Wege-<br />
Fahrzeuge. „Durch den Einsatz einer kosten -<br />
intensiveren Rangierlok wird der Betrieb auf<br />
der letzten Meile meist unrentabel.“ Meist ist<br />
ein 2-Wege-Fahrzeug die einzige Lösung, will<br />
man die verbleibenden Schienen nutzen <strong>und</strong><br />
Güter von der Straße auf die Schiene zurück -<br />
holen.<br />
Auch bei Mafo in Forst, die vor einem Jahr<br />
den Vertrieb des Fahrzeuges übernommen<br />
haben, sieht man darin eine Nische für den<br />
Lokotraktor. „Verglichen mit einer gleich<br />
schweren Lok verfügt die Lok 16.300 über<br />
das doppelte Zuggewicht“, nennt Nicolas<br />
Huth loff einen wesentlichen Vorteil. Die<br />
Motor leistung von 224 kW <strong>und</strong> somit der<br />
Diesel verbrauch beträgt im Verhältnis zur<br />
Schie nenlok nur ein Bruchteil. Gehe es nur<br />
um kurze Distanzen sei die Lokotraktor<br />
flexibler, so Huthloff. Zudem entfielen die<br />
teuren Haupt untersuchungen, die bei einer<br />
Loko motive alle sechs <strong>Jahre</strong> notwendig seien.<br />
Dass die Zukunft den Lokotraktor, der als<br />
Neufahrzeug je nach Größe zwischen<br />
500.000 € <strong>und</strong> unter einer Million € kostet,<br />
gesichert ist, daran besteht bei Mafo kein<br />
Zweifel. Bernadette Scheurer ❑<br />
57<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
HAFEN &<br />
TRANSPORT INTERMODAL<br />
Hafen am Schwarzen Meer wächst zum Drehkreuz für Containerverkehre<br />
Ost-West Hub CONSTANTZA<br />
Seit der Aufnahme Rumäniens in die<br />
Europäische Union am 1. Januar<br />
dieses <strong>Jahre</strong>s gehört der Hafen<br />
Constantza, am Westufer des<br />
Schwarzen Meeres, zu den größten<br />
Häfen in Europa. Damit hat der<br />
Hafen als Achse zwischen Europa<br />
<strong>und</strong> dem Nahen Osten noch mehr an<br />
Bedeutung gewonnen, was sich in<br />
kräftigen Wachstumsraten bei<br />
Umschlag <strong>und</strong> Ertrag niederschlägt.<br />
Mit einem G<strong>esa</strong>mtumschlag von 57,1<br />
Mio. t wurden 2006 in den vier<br />
Häfen Constantzas 5718 Schiffe<br />
abgefertigt, darunter <strong>10</strong>0 Contai -<br />
ner frachter. Gerade für Länder, die keinen<br />
eigenen Zugang zum Meer haben, ist die Route<br />
über den Transportkorridor VII, der über die<br />
Donau <strong>und</strong> die Ost-West-Wirtschafts achse führt,<br />
ein deutlich kürzerer Handels weg. Die<br />
Hafenverwaltung ist davon über zeugt, dass<br />
Constantza mit seiner unmittel baren Lage am<br />
Donau-Schwarzmeer-Kanal auch weiter an<br />
Bedeutung gewinnen wird. Das Potential der<br />
Donau sei derzeit noch unausgenutzt besonders<br />
im Hinblick auf eine effiziente <strong>und</strong> ökologische<br />
Nutzung der Hinterlandverkehre. Dieser<br />
Transportweg sei eine Alternative zum Transport<br />
über Schiene <strong>und</strong> Straße, heißt es im Hafen der<br />
rumäni schen Stadt. Ganz davon zu schweigen,<br />
dass Waren aus dem Nahen Osten <strong>und</strong> aus<br />
Austra lien ihre Ziele in Zentraleuropa auf diesem<br />
Weg deutlich schneller erreichen, als über die<br />
4000 km weitere Seeroute zu den Nordsee häfen.<br />
Der Umschlag über den Hafen am Schwarzen<br />
Meer hat gerade in den vergangenen sieben<br />
<strong>Jahre</strong>n rasant zugelegt. So hat sich der Getrei -<br />
deumschlag von 1 Mio. t in 2000 auf 7,2 Mio.<br />
t im vergangenen Jahr mehr als ver sechs -<br />
facht. Bei Gemüse <strong>und</strong> frischen Früchten stieg<br />
der Umschlag von 45<strong>10</strong>0 t in 2000 um 300%<br />
auf 180.600 t. Auch der Umschlag von Öl -<br />
produkten <strong>und</strong> Gas steigerte sich in dieser<br />
Zeit um r<strong>und</strong> 70% auf rd. 5 Mio. t.<br />
Containerhub zwischen Zentral -<br />
europa <strong>und</strong> dem Nahen Osten<br />
Diese positive Entwicklung wird besonders<br />
durch den Anstieg des Containerumschlags in<br />
den vergangenen <strong>Jahre</strong>n begleitet. Mit Recht<br />
nennt sich der Seehafen einen Containerhub,<br />
denn 80% der umgeschlagenen Container<br />
haben ein anderes Bestimmungsziel <strong>und</strong><br />
treten von dort ihre weitere Reise an. Wurden<br />
2000 noch 362 Containerschiffe abgefertigt<br />
58 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
Containerterminal <strong>und</strong> RoRo-Anlger im Südhafen<br />
waren es im vergangenen Jahr bereits <strong>10</strong>03.<br />
Mit 1 037 068 TEU hat der Hafen 2006 erst -<br />
mals die 1 Mio. Marke beim Container-Um -<br />
schlag überschritten. Auch die Abfertigung<br />
von Tankern boomt. Die Abfertigung hat sich<br />
von 662 Schiffen im Jahr 2000 auf 1159<br />
Schiffe im Jahr 2006 beinahe verdoppelt. So<br />
w<strong>und</strong>ert er es nicht, dass der Hafen gerade in<br />
diese Bereich investiert <strong>und</strong> sein Engagement<br />
weiter ausbaut. „Constantza will nicht nur für<br />
die Schwarzmeerregion ein Umschlagshafen<br />
sein, sondern auch für die angrenzenden<br />
Länder in der Region“, so das offizielle State -<br />
ment. Dabei profitieren die Betreiber nicht nur<br />
von der günstigen Lage den Hafens: gerade<br />
einmal 179 Seemeilen sind es bis zum Bos -<br />
porus. Auch die Infrastruktur des Hafens über -<br />
zeugt. Derzeit entsteht ein Barge Terminal<br />
unmittelbar neben der Einfahrt zum Donau-<br />
Schwarzmeer-Kanal, das nach Investitionen<br />
von 24,6 Mio. € eine <strong>Jahre</strong>skapazität von 17<br />
Mio. t <strong>und</strong> 11.300 Barges haben soll.<br />
In den kommenden sechs <strong>Jahre</strong>n soll auch die<br />
Verbindung des wasserseitigen Verkehrs zu<br />
Schiene <strong>und</strong> Straße weiter ausgebaut werden.<br />
Mit einem Investitionsvolumen von r<strong>und</strong> <strong>10</strong><br />
Mio. €, die unter anderem aus dem EU-<br />
Struktur-Fonds stammen, soll ein zentraler<br />
Verschiebebahnhof entstehen, von dem aus<br />
das Gelände komplex <strong>und</strong> systematisch er -<br />
schlossen wird. Gleichzeitig sollen zwei<br />
Brücken über den Kanal die Anbindung an die<br />
Autobahn Constantza-Bukarest verbessern.<br />
Das entlastet den starken Verkehr im süd -<br />
lichen Teil des Hafens, wo besonders der<br />
Ausbau des Containerterminals oberste Prio -<br />
rität hat. Das betrifft unter anderem auch die<br />
hohen Sicherheitsstandards.<br />
Bernadette Scheurer ❑<br />
Blick auf die Stadt Constantza <strong>und</strong> Teile des<br />
Norhafens Bilder: Hafen Constantza<br />
Hafendaten Constantza<br />
Der Hafen Constantza umfasst einen be -<br />
reits älteren, 789 ha großen Teil im<br />
Norden <strong>und</strong> einen neueren 2837 ha gro -<br />
ßen Teil im Süden. Kohle, Rohöl sowie<br />
che mische Produkte <strong>und</strong> Getreide werden<br />
in erster Linie im Nordhafen abgefertigt.<br />
Zwölf Bassins mit 82 Liegeplätzen <strong>und</strong><br />
einer Wassertiefe bis zu 13,5 m stehen<br />
dafür zur Verfügung, die über eine Um -<br />
schlagskapazität von 85 Mio. t verfügen.<br />
Im Südhafen mit der erst zu einem Viertel<br />
ausgebauten Hafenentwicklungszone lie -<br />
gen die Container-Terminals. Auf einer<br />
G<strong>esa</strong>mtkailänge von 13 km befinden sich<br />
hier 50 Liegeplätze mit einer Kapazität von<br />
20 Mio. t, die ebenfalls Umschlagsmög -<br />
lichkeiten für Rohöl, Stahlcoils, Kohle <strong>und</strong><br />
die Abfertigung von RoRo-Schiffen bieten.<br />
Hier sollen 150 weitere Liegeplätze mit<br />
einer Kapazität von bis 150 Mio. t gebaut<br />
werden. Sch/Dü ❑
HAFEN &<br />
TRANSPORT INTERMODAL<br />
59<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
MARKTPLATZ<br />
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60 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
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• Einfachscherenbühne<br />
• Doppelscherenbühne<br />
• Tandemscherenbühne<br />
• Flachhubscherenbühne<br />
• Bordkrane<br />
E-Mail: hebetechnik@bueter.com<br />
www.bueter.com
Moderne Materialumschlagstechnik mit Mobilkranen<br />
Liebherr für die Hafenlogistik<br />
Beim Güterumschlag in Binnen- <strong>und</strong><br />
Seehäfen ist heute Effizienz das<br />
ausschlaggebende Kriterium.<br />
Möglichst kurze Lade- <strong>und</strong> Lösch -<br />
zeiten, logistische Flexibilität <strong>und</strong><br />
ein überzeugendes Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis entscheiden über den<br />
Erfolg eines Hafens im weltweiten<br />
Wettbewerb. Liebherr unterstützt<br />
dies mit einer vielseitigen<br />
Produktpalette im Segment<br />
Mobilkrane.<br />
Forderungen nach mehr Flexibilität im<br />
Güterumschlag <strong>und</strong> verkürzten Schiffs -<br />
liegezeiten erzwingen in zunehmendem<br />
Maße eine Umstrukturierung in vielen<br />
Bereichen der Hafenwirtschaft. Hier werden<br />
heute Maschinen verlangt, die flexibel, effizient<br />
<strong>und</strong> kostengünstig bei geringem Ausfallrisiko<br />
ihren Dienst tun. Genau hier schlagen die<br />
Liebherr-Mobilbagger mit Ein satzgewichten von<br />
9 t bis 127 t eine Brücke: Durch die einzigartige<br />
Mobilität <strong>und</strong> unab hängige Energieversorgung<br />
entfallen jegliche Investitionen in teure<br />
Infrastrukturmaß nah men wie zum Beispiel<br />
Kranschienen oder Stromnetze.<br />
Kurze Lieferzeiten, vergleichbar geringe<br />
Kosten für Transport <strong>und</strong> Aufbau sowie gün -<br />
stige Betriebs- <strong>und</strong> Wartungskosten spre chen<br />
für Hydraulikbagger etwa vom Typ Liebherr<br />
„A 934 Litronic“. Er lässt sich praktisch an<br />
allen Stellen im Hafen einsetzen, wo Um -<br />
schlags kapazität benötigt wird. Sowohl<br />
Schrott, Holz oder Schüttgut sind die Mate -<br />
rialien für seinen wirtschaftlichen Einsatz. Mit<br />
Der „A 934 Litronic“ ist ein modernes Hafenumschlags -<br />
gerät, dass mit seinen vielfältigen Anbauwerkzeugen ein<br />
hohes Maß an Flexibilität garantiert Bild: Liebherr<br />
hoher Motorleistung, modernster <strong>Technik</strong> <strong>und</strong><br />
hohem Fahrerkomfort verfügt er über die<br />
besten Voraussetzungen für einen wirtschaft -<br />
lichen Güterumschlag. Seine extreme Beweg -<br />
lichkeit macht ihn mit seiner Vielfalt von<br />
Anbauwerkzeugen förmlich zum Alleskönner<br />
– seine Einsatzmöglichkeiten kennen keine<br />
Grenzen. Eine umfassende Gr<strong>und</strong>ausstattung<br />
<strong>und</strong> seine problemlose Transportierbarkeit<br />
garantieren einen hohen Wiederverkaufswert<br />
<strong>und</strong> machen ihn zu einem sicheren Investi -<br />
tions gut.<br />
Der Umschlagbagger mit dem maximalen<br />
Gewicht von 41 t <strong>und</strong> einer Tragfähigkeit bei<br />
größter Ausladung von r<strong>und</strong> 12 t, ist ohne<br />
Verzögerung fahrbar von einem Einsatzort<br />
zum anderen. Dabei ist die 4-fach-Zwillings -<br />
bereifung so gewählt, dass sie leicht <strong>und</strong><br />
problemlos die Achslast aufnimmt. Je nach<br />
Arbeiteinsatz kann zwischen langen Industrie -<br />
auslegern <strong>und</strong> -stielen sowie einem großen<br />
Sortiment an Greifern <strong>und</strong> anderen Anbau -<br />
werk zeugen ausgewählt werden. Das schnelle<br />
<strong>und</strong> leicht durchführbare Wechseln dieser<br />
Anbauten beschleunigt die einzelnen Arbeits -<br />
zyklen. Des Weiteren sind hydraulisch verstell -<br />
bare Kabinen mit verschiedenen Raumhöhen<br />
verfügbar. Die ergonomische Anordnung der<br />
Anzeigen <strong>und</strong> Bedienelemente erleichtert ein<br />
konzentriertes Arbeiten <strong>und</strong> gewährleistet<br />
dadurch eine erhöhte Sicherheit. Die fein -<br />
fühlige Steuerung ermöglicht im Hafeneinsatz<br />
ein schonendes Be- <strong>und</strong> Entladen. Der 4-Zy -<br />
linder-Reihendieselmotor leistet 150 kW bei<br />
1800 min -1. Die Hydraulikanlage ist bestückt<br />
mit 2 Liebherr Verstellpumpen einschließlich<br />
elektro-hydraulischer Pumpensteuerung mit<br />
HAFEN &<br />
TRANSPORT INTERMODAL<br />
elektronischer Grenzlastregelung. Liebherr<br />
Anbauwerkzeuge für Hydraulik bag ger wurden<br />
als Problemlösungen für eine Viel falt von<br />
möglichen Einsätzen entwickelt. Das gut ab -<br />
gestimmte Programm bietet eine Auswahl<br />
von unterschiedlichen Greifern wie Schüttgut<strong>und</strong><br />
Mehrschalengreifer, Last haken, oder<br />
Lasthebemagnet sowie Sonder an bauwerk -<br />
zeuge, die über Schnellwechsel systeme aus -<br />
getauscht werden können. Alle Arbeitsaus -<br />
rüstungen, ob Tieflöffel, Klapp schau fel,<br />
Greifer, Umschlag- oder Abbruch aus rüstung<br />
werden von Liebherr selbst nach neuesten<br />
technischen Erkenntnissen ent wickelt <strong>und</strong><br />
gefertigt – ausgestattet mit hoher Lebens -<br />
dauer. Durch gezielte Materialauswahl, spe -<br />
zielle Wärmebehandlung <strong>und</strong> anspruchs volle<br />
Fertigungsmethoden erhält das Werk zeug<br />
eine besondere Robustheit. Zudem bietet es<br />
ein Maximum an Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> Pro -<br />
duktivität. Auch der Zugriff von Ver schleiß -<br />
teilen r<strong>und</strong> um die Uhr <strong>und</strong> ihr ein facher<br />
Austausch sind zeitsparend <strong>und</strong> oben drein<br />
kostengünstig. Mehrschalengreifer, Greifer für<br />
den Holzumschlag, Abbruch <strong>und</strong> Sortiergreifer<br />
verfügen durch optimale Form gebung über<br />
eine große Öffnungsweite <strong>und</strong> sind für jeden<br />
Bedarfsfall, sogar selbst für unmöglich er -<br />
scheinende Arbeiten gewinn brin gend zuge -<br />
schnitten.<br />
Abschließend ist festzustellen, dass sich der<br />
„A 934 Litronic“ durch seine hohe Flexibilität<br />
<strong>und</strong> vielfältigen Einsatzmöglichkeiten als ein<br />
leistungsfähiges Mehrzweckgerät für den ef -<br />
fizienten Materialumschlag in einer mo der nen<br />
Hafenlogistik empfiehlt.<br />
Wolfgang Krause ❑<br />
Liebherr Umschlagbagger unterschiedlicher Größe im Umschlageinsatz auf dem Lagerplatz<br />
sowie bei Waggon <strong>und</strong> Schiff im Hafen Plochingen Bild: Dünner<br />
61<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
HÄFEN & BAHN<br />
Europäisches Infrastrukturunternehmen für Schienensysteme<br />
Unternehmensgruppe SPITZKE<br />
Mit einem Umsatz von ca. 286 Mio. € im Geschäftsjahr 2006/2007 <strong>und</strong> mehr<br />
als 1.200 Beschäftigten gehört die Unternehmensgruppe SPITZKE als An -<br />
bieter von Komplettleistun gen für die Fahrwegrekonstruktion <strong>und</strong> -<br />
instandhaltung zu den führenden Infrastruktur unter neh men in Deutschland.<br />
In den letzten vier <strong>Jahre</strong>n wurde der Umsatz um 75% gesteigert.<br />
Vor 71 <strong>Jahre</strong>n wurde die Firma von<br />
Alfred Spitzke als Tiefbauunterneh -<br />
men in Breslau in Schlesien ge grün -<br />
det. Nach der Übersiedlung nach<br />
Berlin nach Kriegsende erfolgte 1991 die<br />
62 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
Umwandlung zur Spitzke GmbH, Hoch-, Tief<strong>und</strong><br />
Eisenbahnbau. Seit 1998 besteht im<br />
Rahmen der Unternehmensgruppe die SLG<br />
SPITZKE LOGISTIK GmbH, Berlin. 2001<br />
erfolgte die Umwandlung der SPITZKE GmbH<br />
Die Lokomotive V <strong>10</strong>0-SP-008 wird im schweren Rangier- bzw. mittleren Streckendienst ein gesetzt<br />
zur SPITZKE AG, die<br />
auf dem europäischen<br />
Markt mit Tochterge -<br />
sellschaften in den<br />
Nie derlanden <strong>und</strong><br />
Skan dinavien präsent<br />
ist.<br />
Zu den Kompetenz -<br />
bereichen gehören<br />
Bahn bau, <strong>Technik</strong>,<br />
Elektrotechnik, Inge -<br />
nieurbau <strong>und</strong> Logis -<br />
tik. Das K<strong>und</strong>enpor -<br />
tfolio umfasst inter -<br />
Dirk Klausnitzer,<br />
Geschäftsführer SLG<br />
SPITZKE LOGISTIK<br />
GmbH<br />
nationale, nationale, regionale <strong>und</strong> kom -<br />
munale Schienen-Infrastrukturunter neh men<br />
sowie Unternehmen aus der Industrie wie<br />
z.B. Bergbauun ter nehmen <strong>und</strong> Gleis an -<br />
schluss betreiber.<br />
Die Kernaufgabe des Geschäftsfeldes Lo gistik<br />
der SPITZKE-Gruppe ist die kom plette Ab -<br />
wick lung der Logistik von Bahn bau stellen<br />
unter Einsatz eigener Transport technik <strong>und</strong><br />
mit ei genem, hoch quali fiziertem Personal.<br />
Dafür stehen 15 Lo komotiven verschie dener<br />
Baureihen, Ne benfahrzeuge <strong>und</strong> Wagen zur<br />
Verfü gung.<br />
Zu den Leistungen gehört die voll stän dige<br />
Logistikko ordi nation anhand des Bauablauf -<br />
planes <strong>und</strong> angepasst an die realen Bedin g -<br />
un gen sowie die Steuerung aller Prozesse auf<br />
der Gr<strong>und</strong>lage des vom Auftraggeber bestä -<br />
tig ten Betriebsablaufplanes. Die Versor gung<br />
mit Baustoffen erfolgt<br />
just in time bis an die<br />
Bau-Spitze. Die Ent -<br />
sor gung von Bau stof -<br />
fen wird direkt zum<br />
Entsorger durchge -<br />
führt.<br />
Zu den bedeutendsten<br />
Projekten der Ge -<br />
schäftsfelder Logistik<br />
<strong>und</strong> Fahrweg gehörte<br />
im <strong>Jahre</strong> 2007 die 26<br />
km lange Gleis erneu -<br />
erung zwischen Dül -<br />
men <strong>und</strong> Appelhülsen<br />
in Nordrhein-West -<br />
falen. Dabei handelte<br />
es sich um das größte<br />
Projekt der Deutschen<br />
Bahn AG im <strong>Jahre</strong><br />
2007 in diesem Bun -<br />
des land mit einer<br />
Kernbauzeit von 25<br />
Wochen. Zum Lei -
Lokübergabe an die SLG SPITZKE LOGISTIK<br />
GmbH bei ALSTOM in Stendal. Die V <strong>10</strong>0-SP-009<br />
gehört zur neuen Baureihe 203.1, die über<br />
leistungsstarke Caterpillar-Motoren, aufge ar -<br />
beitete Strö mungs- <strong>und</strong> Achsenantriebe, eine<br />
elektronische Loksteuerung <strong>und</strong> eine neue<br />
elektrische Anlage verfügt<br />
stungs umfang gehörten <strong>10</strong>0.000 t Boden -<br />
ausbau <strong>und</strong> Einbau der Plan umsschutz -<br />
schicht, <strong>10</strong>0.000 t Ausbau <strong>und</strong> Aufbereitung<br />
von Altschotter, 60.000 t Einbau von Neu -<br />
schotter, 40.000 t Einbau von Recycling-<br />
Schotter <strong>und</strong> 1<strong>10</strong>.000 qm Vegetationsrück -<br />
schnitt. Für die Baulogistik des g<strong>esa</strong>mten<br />
Bauvorhabens wurden u. a. Lagerplätze mit<br />
einer Fläche von 50.000 qm eingerichtet <strong>und</strong><br />
bis zu 11 Arbeitszüge gleichzeitig eingesetzt.<br />
Zur weiteren Entwicklung des Unternehmens<br />
sagt Dirk Klausnitzer, Geschäftsführer SLG<br />
SPITZKE LOGISTIK GmbH: „Wir wollen unsere<br />
Marktführerschaft auf dem Gebiet der Bau -<br />
stellenlogistik in Deutschland ausbauen <strong>und</strong><br />
investieren dafür kontinuierlich in neue Tech -<br />
nik. Jüngste Maßnahme war der Kauf von<br />
zwei neuen Lokomotiven der Baureihe BR<br />
203.1 der Firma ALSTOM in Stendal. Seit Juli/<br />
August 2007 sind die V <strong>10</strong>0-SP-008 <strong>und</strong> V<br />
<strong>10</strong>0-SP-009 bei uns im Einsatz <strong>und</strong> bewähren<br />
sich sehr gut.“ Dr. Günter Teßmann ❑<br />
Zwei Diesellokomotiven der Baureihe G 1206 in<br />
Doppeltraktion beim Schwellentransport. Sie<br />
eignen sich sehr gut für die Überfüh rung von<br />
Gleisbaumaschinen sowie für Transporte zur<br />
Ver- <strong>und</strong> Entsorgung von Bahnbaustellen<br />
Bilder: Spitzke<br />
Railion präsentiert neue Lok<br />
für Betuwe-Route<br />
Am 9. September stellte Railion Nederland<br />
die erste zwischen Deutschland <strong>und</strong> den<br />
Niederlanden grenzüberschreitend einsetz -<br />
bare E-Lok der Baureihe 189 vor. Ab Ende<br />
November sollen diese umweltfre<strong>und</strong> -<br />
lichen Lokomotiven der Railion-Gruppe<br />
über die Betuwe-Route internationale<br />
Ziele anfahren. Die Baureihe 189 wurde<br />
speziell für den europäischen Schienen -<br />
güter verkehr entwickelt. Das Besondere<br />
an diesen Lokomotiven ist, dass sie auf<br />
allen europäischen Bahnstromnetzen ein -<br />
setzbar sind <strong>und</strong> neben der universellen<br />
Leit- <strong>und</strong> Sicherungstechnik ETCS auch für<br />
praktisch alle anderen derzeit in Europa<br />
eingesetzten Zugsicherungssysteme vor -<br />
gerüstet sind. Die BR 189 ist mit verlust -<br />
armen Stromrichtern ausgestattet, die vier<br />
westeuropäische Arten von Strom aus der<br />
Fahrleitung in den für die Fahrmotoren<br />
erforderlichen Drehstrom umwandeln kön -<br />
nen.<br />
Mit einer Leistung von 6,4 MW kann diese<br />
Lokomotive problemlos 50 Güterwagen<br />
mit einem G<strong>esa</strong>mtgewicht von 2.500 t<br />
ziehen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt<br />
bei 140 km/h. Die Energieeffizienz der Lok<br />
wird erhöht durch die Energierückspeisung<br />
bei Einsatz der elektrischen Bremse. Dabei<br />
wird kinetische Energie in elektrische Ener -<br />
gie umgewandelt, die dann in die Oberlei -<br />
tung zurückgespeist wird. Bis Ende De -<br />
zem ber werden insg<strong>esa</strong>mt 26 dieser neuen<br />
Lokomotiven für den grenzüber schreiten -<br />
den Betrieb ausgerüstet sein. Insg<strong>esa</strong>mt<br />
besitzt Railion 90 Lokomotiven dieser<br />
Baureihe, die bislang in Deutsch land <strong>und</strong><br />
in Tschechien eingesetzt werden. Weitere<br />
Länder sind geplant. In den Niederlanden<br />
soll die Europa-Lok direkt auf den wich -<br />
tigsten internationalen Korridoren von <strong>und</strong><br />
nach Rotterdam über die Betuwe-Route<br />
eingesetzt werden. Damit hat Railion<br />
einen wichtigen Schritt hin zu einer wei -<br />
teren Internationalisierung des europä -<br />
ischen Schienengüterverkehrs getan.<br />
e. B. ❑<br />
63<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Weshalb Öl <strong>und</strong> Ölfilterung für Motoren lebenswichtig sind<br />
Lebenselixier Schmieröl<br />
Die ständige Weiterentwicklung der<br />
Verbrennungsmotoren <strong>und</strong> ihr opti -<br />
maler Betrieb unter allen Betriebs -<br />
bedingungen erfordert Hoch -<br />
leistungsmotorenöle, die mit dieser<br />
Entwicklung nicht nur ständig<br />
Schritt halten, sondern ihr möglichst<br />
vorauseilen sollen. Die Mineral -<br />
ölindustrie unternimmt erhebliche<br />
Forschungsanstrengungen, um den<br />
Marktherausforderungen zu<br />
entsprechen.<br />
In den letzten <strong>Jahre</strong>n sind die Motor -<br />
leistungen, zum Beipiel durch optimierte<br />
Abgasturbolader <strong>und</strong> Mehrventiltechnik,<br />
weiter gesteigert worden. Die Motoröl-<br />
Wechselintervalle wurden immer länger, jedoch<br />
der Ölverbrauch der Motoren <strong>und</strong> da mit die<br />
Nachfüllmengen von Frischöl wurden immer<br />
geringer. Andererseits blieben die Ölwannen -<br />
inhalte gleich, zum Teil wurden sie sogar noch<br />
verringert. So w<strong>und</strong>ert es also nicht, dass diese<br />
Maßnahmen die spezifischen Belastun gen des<br />
Motoröls erheblich steiger ten. Eine zusätz -<br />
liche Ölbelastung tritt durch die ver schärften<br />
Abgas gesetzgebungen auf. Moto ren, die die<br />
aktu ellen <strong>und</strong> künftigen Ab gas gesetzge bungen<br />
erfüllen, weisen zum Teil Abgasrückführungs -<br />
techniken auf. Damit ist die Rußbelastung der<br />
Schmieröle von Moto ren erhöht, welche mit<br />
motorischen Mitteln stickoxidreduziert wor -<br />
den sind. Die Moto renindustrie optimiert ihre<br />
Motoren bezüglich der Emissionen <strong>und</strong> auch<br />
bezüglich der Schmier ölbelastung mit Ruß,<br />
um die bis herigen Ölwechselzeiten auch für<br />
zukünftige emissions optimierte Motoren bei -<br />
Hauptstrom-Ölfiltersysteme filtern zuverlässig alle Partikel entsprechend<br />
ihrer Porengröße heraus Bild: Aral-Schmierstoffe<br />
64 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
be halten zu können. Diese werden auf gr<strong>und</strong><br />
ihrer ver wendeten <strong>Technik</strong>en (Ab gas rück -<br />
führung) <strong>und</strong> damit höheren Wärmeab fuhr<br />
möglicherweise nicht mehr mit mine ralischen<br />
Schmierölen auskom men. Hier bieten sich die<br />
synthe tischen bzw. teilsyn the tischen Schmier -<br />
öle an, die wesent lich ”wärmestabiler” sind.<br />
Während Fahrzeuge, Schiffe <strong>und</strong> Motoren<br />
schon durch ihr äußeres Erscheinungsbild die<br />
technische Weiterentwicklung für jeden mehr<br />
oder weniger deutlich sichtbar machen, sieht<br />
das wichtige Schmieröl rein äußerlich noch<br />
genauso aus wie vor vielen Jahrzehnten. Die<br />
Mineralindustrie treibt einen enormen For -<br />
schungs-, Entwicklungs- <strong>und</strong> Prüfaufwand,<br />
um für alle Einsatzfälle die optimale Ölqua -<br />
lität bieten zu können; Motoröl nach heuti -<br />
gem Entwicklungsstand ist aber äußerlich<br />
nicht zu unterscheiden von einem früheren<br />
Produkt eines wesentlich niedrigeren Lei -<br />
stungsstandards.<br />
Aufgaben des Schmieröls<br />
Das Schmieröl hat im wesentlichen folgende<br />
vier klassische Aufgaben zu erfüllen:<br />
Das Schmieröl muss metallische Reibflächen<br />
trennen, Reibung <strong>und</strong> Verschleiß verhindern.<br />
Aufgabe des Schmieröls ist es, zwischen den<br />
Oberflächen einen tragfähigen Schmierfilm zu<br />
bilden <strong>und</strong> somit die auftretende Reibung zu<br />
mindern. Reibung führt zu Verschleiß <strong>und</strong><br />
Leistungsverlust <strong>und</strong> somit zu erhöhtem Kraft -<br />
stoffverbrauch.<br />
Das Schmieröl soll abdichten. Der Ver bren -<br />
nungsraum muss gegen das Kurbelgehäuse<br />
abgedichtet werden. Die Kolbenringe können<br />
diese Aufgabe nur in Verbindung mit Schmier -<br />
öl erfüllen.<br />
Das Schmieröl muss kühlen. Das Schmieröl<br />
muss die Kühlung jener Motorenteile über -<br />
nehmen, welche die Wärme nicht unmittelbar<br />
an das Kühlmittel – Kühlwasser oder Kühlluft<br />
– abgeben können.<br />
Das Schmieröl soll Korrosion <strong>und</strong> Schlamm -<br />
ablagerungen verhindern. Das Schmieröl<br />
muss die durch die Verbrennung anfallenden<br />
agressiven Stoffe neutralisieren, Verbren -<br />
nungs rückstände in Schwebe halten <strong>und</strong><br />
diese mit dem Ölstrom dem Ölfilter zuführen.<br />
Ein hohes Maß ein Reinheit ist in den heu -<br />
tigen Motoren ein absolutes Muss! Top-<br />
Qualität ist also nicht nur hinsichtlich des Öls<br />
gefordert, sondern auch bei den Leistungs -<br />
werten eines Ölfilters. Mittels leistungs för -<br />
dernder Zusatzstoffe, den so genannten<br />
Additiven, werden die natürlichen Eigen -<br />
schaften des Öls deutlich verbessert. Das<br />
Ergebnis sind Hochleistungsöle, die auch<br />
Hochleistungsölfilter notwendig machen.<br />
Filtersysteme für Motorenöle<br />
In regelmäßigen Abständen tauchen Produkte<br />
am Markt auf, die versprechen durch Filte -<br />
rung die Ölwechselintervalle von Motoren<br />
bedeutend zu verlängern beziehungsweise<br />
vollständig unnötig zu machen. Manchmal<br />
wird auch neben der Filterung eine Nachaddi -<br />
tivierung empfohlen. Alle diese Angebote sind<br />
mit größter Vorsicht zu betrachten, da aus<br />
chemischer <strong>und</strong> physikalischer Sicht solche<br />
Systeme nicht funktionieren können.<br />
Eine Filterung wäre sinnvoll, wenn der Vor -<br />
gang der Motorölalterung lediglich mit der<br />
Produktion von festen Bestandteilen ver -<br />
b<strong>und</strong>en wäre, die einfach entfernt werden<br />
könnten. Eine Nachadditivierung käme in<br />
Betracht, wenn sich Additive nur verbrauchen<br />
würden.<br />
Die Ölalterung ist aber keinesfalls nur eine<br />
Verkokung von Schmieröl <strong>und</strong> Kraftstoffen<br />
sondern ein komplizierter chemischer Vor -<br />
Nebenstrom-Ölfiltersysteme werden oft auf dem Zubehörmarkt für den<br />
nachträglichen Einbau angeboten. Sie vergrößern je nach Bauart das<br />
Ölvolumen. Bild: Aral-Schmierstoffe
Nachträglicher Anbau eines Nebenstrom-<br />
Ölfiltersystem angebaut an einem Schiffs-<br />
Hauptmotor Bild: PDK Pressedienst<br />
gang. Verschleißpartikel, Ruß aus unvoll kom -<br />
mener Verbrennung, saure Verbrennungs pro -<br />
dukte, Kraftstoffkondensate <strong>und</strong> Wasser<br />
verunreinigen das Motoröl. Es ist wichtig,<br />
zumindest die festen Bestandteile aus dem<br />
umlaufenden Motoröl herauszufiltern, damit<br />
sie nicht den Verschleiß erhöhen oder die<br />
Ölleitungen verstopfen.<br />
Hauptstrom-Ölfilter filtern zuverlässig bei<br />
warmem Motor ständig das g<strong>esa</strong>mte Motoröl.<br />
Diese Systeme findet man deshalb an jedem<br />
Verbrennungsmotor. Die übliche Porengröße<br />
dieser Filter liegt bei 5-35 µm. Während des<br />
Betriebes werden alle festen Verunreini -<br />
gungen, die größer als die Poren des Filter -<br />
papiers sind, aus dem Motoröl herausgefiltert.<br />
Sie setzen sich dabei langsam zu, wobei die<br />
Filtergröße (Filterpapieroberfläche) der Länge<br />
der Motoröl-Wechselintervalle angepasst ist.<br />
Diese Filter sind meist direkt am Motor an -<br />
gebaut <strong>und</strong> während des Betriebes hoher<br />
thermischer Belastung ausgesetzt. Das kann<br />
wiederum zum Verspröden des Filterpapiers<br />
<strong>und</strong> zur Gefahr von Rissbildung führen. Aus<br />
den vorgenannten Gründen dürfen daher die<br />
zulässigen Ölfilter-Wechselintervalle nicht<br />
überschritten werden, weil sonst wegen der<br />
nicht herausgefilterten Fremdstoffe gravie -<br />
rende Motorschäden eintreten können.<br />
Bei Nebenstrom-Ölfiltern, wie sie oft auf dem<br />
Zubehörmarkt für den nachträglichen Einbau<br />
angeboten werden, wird nur ein Teilstrom<br />
von 5-<strong>10</strong>% der Motoröl-Umlaufmenge pro<br />
Umwälzung gefiltert. Sie sind meist weiter<br />
vom Motor weg eingebaut, daher werden sie<br />
thermisch nicht so hoch belastet wie Haupt -<br />
strom-Ölfilter. Wegen der höheren Viskosität<br />
des kalten Motoröls <strong>und</strong> des hohen Durch -<br />
flusswiderstandes des Filters sind sie jedoch<br />
über längere Phasen praktisch wirkungslos.<br />
Die Porengröße dieses Filtertyps liegt bei 5-18<br />
µm, sie ermöglichen eine feinere Ölfilterung<br />
als Hauptstrom-Ölfilter. Außerdem vergrößern<br />
Nebenstrom-Ölfilter das Ölvolumen eines<br />
Motors je nach Filterbauart bis zum Dop -<br />
pelten. Deshalb wird das Motoröl allgemein<br />
geringer belastet, <strong>und</strong> es bleibt kühler.<br />
Aus den vorgenannten Gründen kann in<br />
Schiffs-Dieselmotoren bei nachträglichem<br />
Einbau von Nebenstrom-Ölfiltern eine ge -<br />
wisse Verlängerung der Motoröl-Wechsel -<br />
intervalle erreicht werden, da die Motoröl-<br />
Verschmutzung durch verbesserte Filterung<br />
geringer sein kann. Dies sollte aber unbedingt<br />
mit dem Motorenhersteller abgestimmt<br />
werden.<br />
Ein Motorölfilter, gleichgültig ob im Hauptoder<br />
Nebenstrom angeordnet, kann nie:<br />
die verbrauchten Additive des Motoröls<br />
ersetzen,<br />
Kraftstoffkondensat herausfiltern,<br />
Wasser <strong>und</strong> Säuren herausfiltern. Beide<br />
führen zum Aufquellen des Filterpapiers.<br />
Das behindert den Öldurchfluss <strong>und</strong> ver-<br />
kleinert die wirksame Filteroberfläche.<br />
Feinstfilter zur Reduktion von Ruß im<br />
Schmier öl wirken nur begrenzt. Teilstrom -<br />
filter, die genügend fein zur Abfilterung von<br />
Ruß sind, werden vom Ruß schnell ver stopft<br />
<strong>und</strong> sind dann nicht<br />
mehr wirksam. Haupt -<br />
stromfilter müs sen<br />
immer so grob sein,<br />
dass sie den Ruß<br />
durch lassen. Denn<br />
sonst würde der Motor<br />
nicht mehr mit<br />
Schmier öl versorgt<br />
werden – was sein<br />
sicheres Ende wäre!<br />
Ein großer deutscher<br />
Motorenhersteller<br />
nimmt zum Thema Zu -<br />
satzfilter (Neben strom -<br />
filter) auszugsweise<br />
wie folgt Stellung:<br />
„Insbe sondere können<br />
wir auch bei Einbau<br />
einer Zusatzfilteranlage<br />
einer Verlängerung der<br />
Ölwechselintervalle<br />
nicht zustimmen, da<br />
die Additivwirksamkeit<br />
bzw. das Leistungs ver -<br />
mögen der Additive im<br />
Öl dadurch nicht ver -<br />
bessert wird. Eine<br />
Kosteneinsparung ist<br />
durch einen zusätzlich<br />
eingebauten Neben -<br />
strom-Ölfilter nicht<br />
möglich. Die Werbung<br />
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
von Hersteller <strong>und</strong> Lieferanten von Zusatz -<br />
filter anlagen mit ex trem langen Öl wech sel ab -<br />
ständen beim Einbau ihrer Zusatz filteranlagen<br />
halten wir für sehr bedenklich."<br />
Ölwechsel überflüssig?<br />
Motorenöl muss nicht nur aufgr<strong>und</strong> der par -<br />
tikulären Verschmutzung gewechselt werden,<br />
sondern auch aufgr<strong>und</strong> der chemischen Ver -<br />
änderung durch den Betrieb im Motor. Die<br />
Einflussfaktoren sind zum Beispiel Eintrag<br />
unverbrannten Kraftstoffs ins Öl, Eintrag von<br />
Verbrennungsprodukten durch Blow-by Gase,<br />
Veränderung des Öls durch Temperatur <strong>und</strong><br />
Sauerstoff, Vercrackung, Versäuerung, Kon -<br />
denswassereintrag <strong>und</strong> resultierende Reak -<br />
tions produkte etc. All diese Komponenten<br />
bewegen sich auf Molekülbasis <strong>und</strong> können<br />
nicht filtriert werden. Bei Erreichen eines<br />
bestimmten Niveaus muss das Öl gewechselt<br />
werden. Heutige im Öl enthaltene Additive<br />
ermöglichen die verlängerten Wechselinter -<br />
valle durch ihre chemische Funktion.<br />
Vom Einsatz solcher, auf dem Markt ver -<br />
fügbaren, zusätzlichen Nebenstromölfilter an<br />
Bord von Binnenschiffen, mit dem Ziel der<br />
Verlängerung der Ölwechselintervalle oder<br />
gar „nie mehr Ölwechsel“ ist deswegen<br />
dringend abzuraten!<br />
Peter Pospiech ❑<br />
65<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Antriebs- <strong>und</strong> Bordaggregate vom Erfinder des Viertaktmotors<br />
Deutz: Kernkompetenz Motorenbau<br />
Mit einem Umsatz von r<strong>und</strong> 1,4<br />
Mrd. € im Jahr 2006 gehört die<br />
Deutz AG zu den weltweit führen -<br />
den Herstellern von Diesel- <strong>und</strong><br />
Gasmotoren. DEUTZ Motoren mit<br />
einem Leistungsspektrum von 4 bis<br />
800 kW kommen in Bauma schi nen,<br />
Stromerzeugungsaggregaten,<br />
Landmaschinen, Schiffen sowie<br />
Nutz- <strong>und</strong> Schienenfahrzeugen zum<br />
Einsatz.<br />
Die Geschichte des Unternehmens wurde<br />
maßgeblich von acht teils bis heute<br />
weithin bekannten Persönlichkeiten<br />
geprägt. Im Jahr 1862 konstruiert der<br />
Kölner Handelsreisende Nicolaus August Otto<br />
einen Viertakt-Verbrennungsmotor. Erst in<br />
Zusammenarbeit mit dem Ingenieur <strong>und</strong> Fabri -<br />
kanten Eugen Langen gelingt 1867 der Durch -<br />
bruch: Auf der Weltausstellung in Paris wird<br />
deren ‚atmosphärische Gaskraftmaschine’ als<br />
wirtschaftlichste Antriebsmaschine für Klein -<br />
gewerbe mit einer Goldmedaille ausgezeich net.<br />
Neun <strong>Jahre</strong> später steht der erste funk -<br />
tionsfähige Otto-Viertaktmotor bereit. Dieser<br />
läuft zunächst nur mit Gas.<br />
Wiege der Weltmotorisierung<br />
Aus der 1864 in einer kleinen Werkstatt in<br />
Köln gegründeten Firma von Otto <strong>und</strong><br />
Langen, der N.A. Otto & Cie, geht 1872 die<br />
Gasmotoren-Fabrik Deutz AG hervor. Im<br />
gleichen Jahr kommt Gottlieb Daimler als<br />
technischer Direktor in das Unternehmen, der<br />
wiederum seinen Fre<strong>und</strong> Wilhelm Maybach<br />
als Leiter des Zeichenbüros einstellt. Als die<br />
beiden das Unternehmen aufgr<strong>und</strong> von Mei -<br />
nungsverschiedenheiten mit Otto zehn <strong>Jahre</strong><br />
später wieder verlassen, ist die Deutz AG<br />
längst zum Großunternehmen geworden:<br />
Unter Lizenz werden die Otto-Motoren bereits<br />
in England <strong>und</strong> den USA gefertigt.<br />
1884 entwickelt Otto eine magnetelektrische<br />
Niederspannungszündung, mit deren Hilfe<br />
sein Motor auch abseits des Gasnetzes mit<br />
flüssigen Kraftstoffen betrieben werden kann.<br />
Da nicht patentiert, baut Robert Bosch die<br />
Zündvorrichtung im Jahr 1897 nach <strong>und</strong> ver -<br />
bessert sie. Damit legt er den Gr<strong>und</strong>stein für<br />
sein Unternehmen.<br />
Mit der Serienproduktion von eigenen Diesel -<br />
motoren beginnt Deutz im Jahr 1907, als das<br />
Patent Rudolf Diesels ausläuft. Bereits 1892<br />
hatte dieser sein Patent auf eine selbstzün -<br />
den de Viertakt-Wärmekraftmaschine ver -<br />
66 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
Der <strong>10</strong>13M ist mit 4 bis 6 Zylindern <strong>und</strong> 72 bis<br />
195 kW Leistung der kleinere der beiden wasser -<br />
gekühlten Motoren. Der größere <strong>10</strong>15M mit<br />
6 bis 8 Zylinder leistet 195 bis 440 kW. Die Lei s -<br />
tung der beiden wassergekühlten Marinemo to -<br />
ren ist auf die Bedürfnisse der Fahrgast schiff -<br />
fahrt angepasst<br />
kaufen wollen, was Deutz jedoch ablehnte.<br />
Dennoch fertigt das Unternehmen seit 1897<br />
als Lizenznehmer der Maschinenfabrik Augs -<br />
burg Dieselmotoren. So steht zum Serienstart<br />
der eigenen Entwicklung bereits umfang -<br />
reiches Diesel-Know-How zur Verfügung. Die<br />
ersten eigenen Dieselmotoren leisten 400 PS<br />
<strong>und</strong> eignen sich unter anderem für die Ver -<br />
wen dung als Schiffsantrieb.<br />
Weg in die Moderne<br />
1911 präsentiert das Unternehmen den ersten<br />
serienmäßigen Dieselmotor ohne Kompressor.<br />
Das von Ex-Mitarbeiter Prosper L'Orange<br />
entwickelte Vorkammer-Prinzip hält ab 1924<br />
Einzug in die Produktion. Die neuen Vorkam -<br />
mer-Diesel sind kleiner <strong>und</strong> leichter als die<br />
alten, mit Kompressor-Einspritztechnik verse -<br />
henen Dieselmotoren, was den mobilen Ein -<br />
satz deutlich erleichtert. Mit dem Einstieg in<br />
die Sparte der Landwirtschaftsmaschinen<br />
1919 begründet Deutz ein erfolgreiches Ge -<br />
schäftsfeld. Zwar wird die Landmaschinen-<br />
Sparte 1995 an die Firma Same verkauft, die<br />
Motoren für die italienischen Traktoren liefert<br />
Deutz aber nach wie vor. Die Same Deutz-<br />
Fahr Gruppe legt sich darüber hinaus später<br />
auf Deutz als Motorenlieferant fest: 2003<br />
steigt sie als größter Anteilseigner in das<br />
Kölner Unternehmen ein.<br />
Mit der Übernahme der Ulmer C.D. Magirus<br />
AG im Jahr 1936 erweitert die Deutz AG ihr<br />
Nutzfahrzeug-Geschäft: Lastwagen, Busse<br />
<strong>und</strong> Feuerwehr-Fahrzeuge mit dem Magirus-<br />
Deutz-Label sind bis 1980 fester Bestandteil<br />
der Produktion, die dann an die IVECO ver -<br />
kauft wird. Heute beschränkt sich Deutz in -<br />
zwischen allein auf den Bau von Motoren für<br />
Nutzfahrzeuge diverser Hersteller.<br />
In den vierziger <strong>Jahre</strong>n beginnt Deutz mit der<br />
Serienfertigung von luftgekühlten Dieselmo -<br />
toren. Bis 1989 baut das Unternehmen vier<br />
Millionen Stück. Ab 1988 verkauft Deutz<br />
außerdem einen Motor, dessen Kühlsystem<br />
<strong>und</strong> Schmierung von einem einzigen Öl kreis -<br />
lauf versorgt wird, der wiederum luftgekühlt<br />
ist. Bis zum Jahrtausendwechsel laufen<br />
500.000 Motoren dieser Bauart vom Band.<br />
Seit 1998 gehört auch Volvo zu den Partnern<br />
der Deutz AG: Die Kölner liefern mittelgroße<br />
Dieselmotoren für Arbeitsmaschinen <strong>und</strong><br />
Fahrzeuge der Schweden, Volvo beteiligt sich<br />
mit zehn Prozent am Gr<strong>und</strong>kapital der Deutz<br />
AG. In der Entwicklung von Dieselmotoren<br />
arbeiten die beiden Unternehmen fortan eng<br />
zusammen.<br />
Die luftgekühlten Motoren der Baureihe 913<br />
verfügen über drei bis sechs Zylinder mit<br />
maximal 132 kW Leistung Bilder: Deutz<br />
Deutz Marinemotoren<br />
DEUTZ Marinemotoren haben nicht erst seit<br />
der Übernahme der Motorenwerke Mannheim<br />
(MWM) einen guten Ruf. Im März 2005 ver -<br />
kauft Deutz das Marine-Servicegeschäft für<br />
Mittel- <strong>und</strong> Großmotoren an die finnische<br />
Wärtsilä Corporation, die nun für den Verkauf<br />
von Original-Ersatzteilen sowie für den tech -<br />
nischen K<strong>und</strong>endienst verantwortlich ist.<br />
Im Bereich Marinemotoren liefert Deutz heute<br />
die luftgekühlten Baureihen 912 <strong>und</strong> 913 mit<br />
3/6 Zylindern <strong>und</strong> Leistungen von 24 – 132<br />
kW, die wassergekühlten Baureihen <strong>10</strong>13 mit<br />
4/6 Zylindern <strong>und</strong> Leistungen von 72 – 195<br />
kW <strong>und</strong> <strong>10</strong>15 mit 6/8 Zylindern <strong>und</strong> Leistun -<br />
gen von 195 – 440 kW als Hauptantrieb oder<br />
Bordaggregat. Technisch gesehen erfüllen alle<br />
Marinemotoren bereits die Emissionsrichtlinie<br />
ZKR II, versichert Michael Berrier, der bei<br />
Deutz als Vertriebsreferent für Marinemotoren<br />
tätig ist. Letzte Zertifizierungsläufe fanden<br />
Mitte Oktober statt. Christian Grohmann ❑
IML Dienstleistungen für Marine-Motoren in der Binnenschifffahrt<br />
War das Angebot von qualifizierten<br />
Motoren-Service Stationen in<br />
Rumänien bisher nicht gerade<br />
attraktiv, so können Schiffseigner<br />
seit Beginn dieses <strong>Jahre</strong>s nun auf -<br />
atmen: Das italienische Industrie-<br />
Unternehmen IML Group, Lomagna<br />
(Lecco), hat eine neue Service<br />
Station im Januar 2007 eröffnet.<br />
Der operative Hauptsitz der neu ge grün -<br />
deten IML Motoare (International<br />
Motoare Leader S.r.l.) liegt, stra te gisch<br />
günstig in Galati an der Donau, im<br />
Nord-Osten Rumäniens.<br />
In erster Linie wird IML Motoren der DEUTZ<br />
AG an in Rumänien ansässige Geräte-Her -<br />
steller <strong>und</strong> im maritimen Segment verkaufen.<br />
Der mit der DEUTZ AG geschlossene Vertre -<br />
tungsvertrag beinhaltet den Verkauf von<br />
Industrie-Motoren, Original-Ersatzteilen <strong>und</strong><br />
die Service-Aktivitäten incl. Garantieab wick -<br />
lungen für alle in Rumänien befindlichen<br />
Arbeitsmaschinen sowie maritime Anwen -<br />
dungen. Bereits in den letzten <strong>Jahre</strong>n hat die<br />
italienische IML mehrere Großmotoren <strong>und</strong><br />
schnell laufende Motoren für den Einsatz auf<br />
Schiffen, als Hauptantriebe sowie Bordaggre -<br />
gate an rumänische Werften beziehungsweise<br />
Endk<strong>und</strong>en verkauft.<br />
Roberto Brivio, General Manager der IML<br />
Group: „Mit unserer gut ausgebildeten Mann -<br />
schaft der neuen Tochtergesellschaft sowie<br />
unseren weiteren Service-Partnern in Bukarest<br />
<strong>und</strong> Constanza, sind<br />
wir nun in der Lage<br />
den Service für<br />
Schiffs anwendungen<br />
in Rumänien schnell<br />
<strong>und</strong> kompetent aus -<br />
zuführen“ Mit dem<br />
Eintritt Rumäniens<br />
zum 1.1.2007 in die<br />
Europäische Union<br />
sieht IML einen ver -<br />
stärk ten Motoren - Roberto Brivio<br />
absatz in den Markt -<br />
seg menten Bewässerungspumpen, Nutzfahr -<br />
zeuge, Land maschinen, Elektroaggregate <strong>und</strong><br />
Schiffs-Hauptantriebsmotoren sowie Bord -<br />
stromer zeuger. „Unsere wichtigste Aufgabe<br />
ist es mit rumänischen Partnern ein effektives<br />
Service-Netz aufzubauen, gefolgt von der<br />
Marktbear beitung im maritimen <strong>und</strong> dem<br />
industriellen Sektor“, erklärt Brivio <strong>und</strong> fügt<br />
mit Nachdruck hinzu: „Unsere Investitionen<br />
werden sich bereits im ersten Jahr der neu<br />
gegründeten Tochtergesellschaft amorti sie -<br />
ren“.<br />
Als Giorgio Keller im <strong>Jahre</strong> 1904 den Gr<strong>und</strong> -<br />
stein für das heutige Unternehmen legte, hat<br />
er sicherlich nicht damit gerechnet dass aus<br />
der damaligen Firma, die Industriegeräte aus<br />
Deutschland importierte, ein Technologie-<br />
Unternehmen der Spitzenklasse werden<br />
würde. 1945 wurde die Industrie Meccaniche<br />
Lombarde, IML S.p.A., gegründet <strong>und</strong> über -<br />
nahm gleichzeitig als General-Importeur der<br />
damaligen Klöckner-Humboldt-Deutz AG die<br />
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Neue Service-Station in Rumänien<br />
Interessen des Kölner Motorenbauers. Wei -<br />
tere Geschäftseinheiten wurden in den fol -<br />
gen den <strong>Jahre</strong>n gegründet: 1988 kam die<br />
Intergen (Energieerzeugung <strong>und</strong> Automation)<br />
<strong>und</strong> in 1990 die Interpark (Automatische<br />
Parkhaus-Systeme) hinzu. Nachdem die<br />
Kölner DEUTZ AG ihre Groß-Dieselmotoren<br />
Aktivitäten an die Wärtsila-Gruppe Anfang<br />
2005 abgetreten hatte, musste sich die IML<br />
nach anderen Groß-Motorenherstellern umse -<br />
hen.<br />
Mitte 2006 übernahm die IML Power, eine<br />
neu gegründete Division der IML-Gruppe, die<br />
Vertriebs- <strong>und</strong> Serviceaktivitäten für die<br />
ameri kanische General Electric Schiffsmoto -<br />
ren einheit, sowie das Schiffsmotorengeschäft<br />
der japanischen Firma Niigata in Italien. Das<br />
Produktangebot der IML Power s.r.l. umfasst<br />
somit Diesel- <strong>und</strong> Gasmotoren für den Schiffs -<br />
antrieb im Bereich von 0,1 bis 4 MW. Das<br />
verfügbare Servicenetz umfasst 50 Servicesta -<br />
tionen.<br />
Mit 111 Mitarbeitern erwirtschaftete die IML<br />
Group im Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz<br />
von <strong>10</strong>0 Mio. €, die sich in 66,4 Mio. € bei<br />
der IML Motori <strong>und</strong> IML Power sowie 33,6<br />
Mio. € bei den Energie- <strong>und</strong> Parkanlagen<br />
(Intergen <strong>und</strong> Interpark) aufteilen. Der Moto -<br />
ren absatz der IML Motori S.p.A. im Geschäfts -<br />
jahr 2006 betrug 13.400 Einheiten gegenüber<br />
<strong>10</strong>.400 Motoren 2005 (+ 29%). Dieser Erfolg<br />
wird sich, aufgr<strong>und</strong> der verstärkten Aktivitä -<br />
ten der IML Motori, auf budgetierte 17.000<br />
Motoren im laufenden Jahr steigern.<br />
www.imlmotoare.ro · Peter Pospiech ❑<br />
67<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Hydraulische Ruderanlagen <strong>und</strong> Ankerwinden von DATA<br />
Kappis Nautic bürgt für Qualität<br />
Der Schiffsausrüster Kappis Nautic<br />
im badischen Lahr/Kippenheim -<br />
weiler vertreibt für den türkischen<br />
Hersteller DATA in Deutschland <strong>und</strong><br />
über die Grenzen hinaus hydrau -<br />
lische Rudersteueranlagen, Verhol<strong>und</strong><br />
Ankerwinden, Gangways <strong>und</strong><br />
seit Neuem auch Schiffstüren.<br />
Zudem ist er verantwortlich für<br />
einen optimalen K<strong>und</strong>enservice wie<br />
Montage <strong>und</strong> Wartung vor Ort.<br />
Die r<strong>und</strong> 45.000 Einwohner zählende<br />
Stadt Lahr liegt circa 30 km südlich von<br />
Straßburg am Rande des Nord -<br />
schwarzwaldes in der Rheinebene. Im<br />
Stadtteil Kippemheimweiler befindet sich die<br />
Firma Kappis Nautic mit einer Vielzahl schiffs -<br />
technischer Ausrüstungsgegenstände. Kommt<br />
der Besucher in den Ausstellungs raum, er läutert<br />
Inhaber Roland Kappis mit stolzem Lächeln seine<br />
Firmenphilosophie: „Als Eigen tümer eines<br />
mittelständischen Unternehmens lege ich Wert<br />
auf Produkte von hohem tech nischen Wert <strong>und</strong><br />
Qualitäts standart <strong>und</strong> einen exzellenten<br />
K<strong>und</strong>en ser vice.“ Doch wie kommt ein Badenser<br />
zur Schifffahrt?<br />
Vor etwa 20 <strong>Jahre</strong>n zog es ihn in die Türkei,<br />
wo er als Schiffbauer auf verschiedenen<br />
Werften Boote zwischen 15 <strong>und</strong> 25 m Länge<br />
baute. Schon bald bekam er Kontakt mit der<br />
Firma DATA – einem türkischen Hersteller mit<br />
mehr als 30 jähriger Erfahrung beim Bau<br />
hydraulischer Rudersteueranlagen sowie<br />
Verhol- <strong>und</strong> Ankerwinden für den Yachtbau.<br />
1998 übernahm Kappis für dieses Unter neh -<br />
men die Ge ne ralvertretung in Deutschland<br />
<strong>und</strong> stellte sich zum ersten Mal der Fachwelt<br />
auf einer inter nationalen Messe mit großem<br />
Erfolg vor. Sehr bald<br />
überlegte er sich,<br />
diese Erzeugnisse<br />
nicht nur im Yacht-,<br />
sondern auch im<br />
Das Doppel-Zylinder-Steuersystem ist für einen<br />
langen <strong>und</strong> wartungsarmen Gebrauch entwickelt<br />
worden Bilder: DATA<br />
68 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
Roland Kappis inmitten seiner Produkte<br />
Bild: Krause<br />
Bereich Berufs schifffahrt wie Behörden- <strong>und</strong><br />
Arbeits fahr zeuge anzubieten. In den Folge -<br />
jahren wuchs sein Geschäft zuneh mend,<br />
indem er seine Ruder- <strong>und</strong> Win den systeme<br />
über Deutsch lands Grenzen hinaus, so in die<br />
Nie der lande, nach Polen <strong>und</strong> nach Russland<br />
ver kauft, montiert <strong>und</strong> wartet. Vor drei <strong>Jahre</strong>n<br />
ver größerte er seine Produktpalette mit hy -<br />
drau lisch ausfahrbaren Gangways <strong>und</strong> was -<br />
ser dicht verschließbaren Schiffs türen. Mit<br />
einem <strong>Jahre</strong>s umsatz von r<strong>und</strong> 1 Mio. € ist er<br />
als „Einzelkämpfer“ sehr zufrieden. Zu seiner<br />
Verkaufsstrategie gehören eben so die Fach -<br />
messen wie die „boot“ in Düssel dorf wo er<br />
schon seit <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n ausstellt; 6 <strong>Jahre</strong> ist er<br />
auf der „Hanseboot“ in Hamburg; 4 <strong>Jahre</strong> auf<br />
der METS in Amsterdam <strong>und</strong> seit 2006 ist<br />
Kappis Nautic auch auf der welt größten<br />
Schiff fahrtsmesse – die „SMM“ in Hamburg<br />
zu sehen.<br />
Qualität <strong>und</strong> Präzision der von Kappis ver -<br />
triebenen DATA-Produkte beruhen auf jahr -<br />
zehntelanger Erfahrung in Entwicklung,<br />
Herstellung <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enservice von hoch -<br />
wertigen Steuerungs- <strong>und</strong> Anker systemen. In<br />
all den <strong>Jahre</strong>n wur de durch kontinu ier liche<br />
Weiter entwicklung ein hoher tech ni scher<br />
Standard bei den Produkten er reicht, die<br />
heute mit den weltweit bekannten Klassifizie -<br />
rungen, darunter GL, LR, BV, ABS, TL <strong>und</strong><br />
RINA aus gestattet sind. Durch die Verbindung<br />
von Spitzenmaterialien <strong>und</strong> Komponenten wie<br />
Edelstahl, Aluminium, Bron ze <strong>und</strong> Stahl wird<br />
eine exzellente Lei stung bei hoher Verläss -<br />
lichkeit mit wenig Wartung, auf Binnenge -<br />
wässern <strong>und</strong> auf See, unter härtesten Bedin -<br />
gungen vorausgesetzt.<br />
Stellvertretend für eine Vielzahl an Steue -<br />
rungs- <strong>und</strong> Windensysteme sind die hydrau -<br />
lischen Rudersteuerungen <strong>und</strong> Ankerwinden<br />
<strong>und</strong> zwar speziell die mit der Typenbe zeich -<br />
nung DZC 3301/3302, die gerade für Be -<br />
hörden- <strong>und</strong> Arbeitsschiffe bis 60 m Länge als<br />
herausragende Erzeugnisse zu bewerten sind:<br />
Die Rudersteueranlage kann als universell<br />
<strong>und</strong> leistungsstark bezeichnet werden. Außer -<br />
dem sind die so genannten Doppel-Zylinder-<br />
Steuersysteme für einen langen <strong>und</strong> war -<br />
tungs armen Gebrauch entwickelt worden.<br />
Einsetzbar sind sie in Yachten, Fischerbooten<br />
<strong>und</strong> in verschiedenen anderen Arbeitsschiffen.<br />
Die Anlage kann sowohl automatisch über ein<br />
Elektropumpen- oder bei Energieausfall an<br />
Bord mit einem Handpumpensystem gesteu -<br />
ert werden. Hervorzuheben ist dabei die<br />
äußerst saubere Verarbeitung der Hydraulik -<br />
zylinder einschließ lich Kolben <strong>und</strong> Zylinder -<br />
abdichtung. Darüber hinaus ist ein einfacher<br />
Einbau möglich, da alle wichtigen Komponen -<br />
ten auf einer Gr<strong>und</strong>platte montiert sind.<br />
Haupt bestandteil des Rudersystems sind die<br />
Zylinder, die elektrisch angetriebenen Pum -<br />
pen beziehungs weise Handpumpe <strong>und</strong> die<br />
Ruderpinne. An dieser ist eine mechanische<br />
Die horizontale Ankerwinde DZC 3301/3302 ist<br />
für Boote <strong>und</strong> Schiffe bis 60m Länge geeignet<br />
Rückführung angebaut, die mit einem Ge -<br />
stänge einen Potentiometer oder Drehwin -<br />
kelgeber betätigt, um dem Schiffsführer am<br />
Steuerstand die Ruderlage anzuzeigen. Die<br />
Öldruck- oder Steuerpumpen können je nach<br />
Bordspannung von einem 24-, 230- bezie h -<br />
ungsweise von einem 400 Volt Motor oder<br />
von der Hauptmaschine angetrieben werden.<br />
Die Pumpen mit einem 24 Volt Motor werden<br />
nur angesteuert, wenn ein Impuls vom Joy -<br />
stick ausgeht. Dagegen sind die größeren<br />
Pumpen mit einem 230- oder 400 Volt Motor<br />
so genannte Dauerläufer. Der benötigte Öl -<br />
druck steht immer zur Verfügung <strong>und</strong> wird<br />
mit einem elektro-hydraulischen Ventil betrie -<br />
ben. Wenn allerdings aus irgendeinem Gr<strong>und</strong><br />
die elektrische Energie an Bord ausfällt, kann<br />
die Handsteuerung mittels Steuerrad betätigt
Seit drei <strong>Jahre</strong>n liefert Kappis Nautic auch<br />
wasserdicht verschließbare Schiffstüren<br />
Bild: Kappis Nautic<br />
werden, die hydraulische Pumpe sitzt hierbei<br />
auf der Radnabe. Sie leitet das Öl in die eine<br />
oder andere Richtung, je nach Einschlag des<br />
Steuerrades. Dabei wird das Ruder unter allen<br />
Bedingungen sicher gehalten. Die Rudersteu -<br />
erung kann aber auch an jeden Autopiloten<br />
angeschlossen werden.<br />
Als eine andere wichtige Hilfsmaschine an Bord<br />
ist die Anker- <strong>und</strong> Verholwinde zu nen nen: Die<br />
horizontale Ankerwinde ist der klassische Typ<br />
<strong>und</strong> wird von vielen Eignern bevorzugt. Motor<br />
<strong>und</strong> Getriebe sind in einem Gehäuse<br />
geschützt eingebaut. In der Ausführung mit<br />
zwei Kettennüssen sind sie gut geeignet für<br />
Schiffe mit zwei Ankern. Die Antriebswelle ist<br />
bei diesen Modellen mit zwei Kupplungen<br />
<strong>und</strong> Bremsen ausgestattet, um eine maximale<br />
Flexibilität während des Gebrauchs zu ermög -<br />
lichen. Alternativ zu den horizontalen sind<br />
vertikale Ankerwinden. Sie sind einsetzbar für<br />
Schiffe bis maximal 90 m. Der wesentliche<br />
Unterschied gegenüber den horizontalen ist<br />
der, dass sich Motor sowie Getriebe unter<br />
Deck befinden <strong>und</strong> das die Ankerwinde als<br />
solche über Deck sehr kompakt ist. Vertikale<br />
Winden haben den Vorteil, dass der Spillkopf<br />
bei voller Drehung (360°) genutzt werden<br />
kann. Sie sind hauptsächlich geeignet für den<br />
Einsatz auf Motor- <strong>und</strong> Segelbooten. Bei allen<br />
Ankerwinden sind die Antriebe entweder<br />
hydraulisch oder elektrisch lieferbar.<br />
Ankerwinden vom Typ DZC 3301/3302 sind<br />
horizontal gelagert <strong>und</strong> sind für Boote <strong>und</strong><br />
Schiffe bis zu 60 m Länge geeignet. Die<br />
Antriebswelle ist mit zwei Kupplungen ein -<br />
schließlich Bremsen ausgestattet. Die Hydrau -<br />
likpumpen können wahlweise von der Haupt -<br />
maschine oder von einem Elektromotor be -<br />
trieben werden. Mit einer separaten Bremse<br />
ist die Fallgeschwindigkeit steuerbar. Die<br />
Bedienung kann über ein Handventil an der<br />
Winde oder über ein elektrohydraulisches<br />
Ventil erfolgen. Das Stahlgehäuse ist verzinkt<br />
<strong>und</strong> Epoxy beschichtet <strong>und</strong> ist damit äußerst<br />
seewasserbeständig <strong>und</strong> vor Korrosion ge -<br />
schützt. Kettennuss <strong>und</strong> Spill sind entweder<br />
aus Stahlguss, Bronze oder Edelstahl gefer -<br />
tigt. Bei einer Leistungsaufnahme von 11 bis<br />
14 kW kann immerhin eine maximale Zug -<br />
kraft von 2,8 Tonnen erreicht werden.<br />
www.kappis-nautic.de · Wolfgang Krause ❑<br />
69<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
MARKTPLATZ<br />
70 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
SKS Welding Systems GmbH, 66849 Landstuhl<br />
Luftgekühlter Hand-Schweißbrenner<br />
in Roboterqualität<br />
Für Roboterschweiß-Experten ist<br />
Tough Gun ein Qualitätsbegriff. Das<br />
luftgekühlte Brennersystem bewährt<br />
sich seit <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n in Deutschland.<br />
Referenzen für vier bis fünf <strong>Jahre</strong> im 3-<br />
Schichtbetrieb ohne Wechsel von Bren -<br />
nerhals <strong>und</strong> Schlauchpaket weist SKS<br />
Welding Systems nach. Für die neue<br />
Handschweißversion geben die Land -<br />
stuhler eine Lebensdauer-Garantie auf<br />
Griffschale <strong>und</strong> Schalter. Zu den Quali -<br />
tätsvorteilen addieren sich die System -<br />
vorteile des luftgekühlten im Vergleich<br />
zum wassergekühlten MIG/MAG-Bren -<br />
ner: Entfallen aller kostentreiben den<br />
Kühlkomponenten, des Kühlmediums<br />
<strong>und</strong> seiner Entsorgung. Schweißer von<br />
MIG/MAG(Metall-Inertgas/-Aktivgas)-<br />
Lichtbogenprozessen profitieren von<br />
einer Innovation: „Tough Gun-Hand“<br />
ist als einziger Hand-Schweißbrenner<br />
für sein ergonomisches Design zertifi -<br />
ziert. Deshalb kann der Schweißer sich<br />
auf seine Arbeit statt auf das Brenner -<br />
handling konzentrieren. Neben der<br />
ermüdungsfreien Handhabung stehen<br />
die Leistung bis 500 Ampere <strong>und</strong> die<br />
Qualität im Vordergr<strong>und</strong>. Sie gelten für<br />
Müritz-Yacht-Management, Rechlin<br />
Neue Stahlyacht<br />
War das Unternehmen Müritz-Yacht-<br />
Management bisher für die Vercharte -<br />
rung von Motoryachten <strong>und</strong> Repara -<br />
turen bekannt, so können die Rech -<br />
liner schon seit geraumer Zeit eine<br />
Neuheit präsentieren. In dem kleinen<br />
Ort im Süden der Müritz werden<br />
Stahlmotoryachten in den Größen 8<br />
bis 13 m Länge in Serie gebaut. Ent -<br />
worfen <strong>und</strong> entwickelt wurden sie in<br />
Kooperation mit dem Ship Designer<br />
Schneider (SDS)-Rostock. Individuelle<br />
Ausstattungsmöglichkeiten vereint mit<br />
solidem Handwerk bilden hierbei die<br />
Gr<strong>und</strong>lage für eine Yachtbauqualität<br />
unter dem Siegel „Made in Germany“.<br />
Das erste Schiff dieser Art – die „HAN -<br />
SE ATIC TARGA 370 AK“ lief im Juni<br />
2005 vom Stapel <strong>und</strong> wurde im Januar<br />
das g<strong>esa</strong>mte System aus Wechselhals,<br />
Griff <strong>und</strong> Brennerkabel. Wesentlich zu<br />
der langen Lebensdauer trägt das<br />
Schlauchpaket bei. Die elektronen -<br />
strahl vernetzte Isolierung <strong>und</strong> die<br />
zusätzliche Schutzummantelung mit<br />
einer Stahlfeder in den höher be -<br />
lasteten Zonen realisieren wartungs -<br />
freie Einsatzzeiten von mehr als<br />
30.000 St<strong>und</strong>en. Dü ❑<br />
www.sks-welding.com<br />
2006 auf der Messe „boot“ in Düssel -<br />
dorf der Fachwelt erstmals vorgeführt.<br />
Die „HANSEATIC 380 GT“ ist momen -<br />
tan die größte Stahlmotoryacht mit<br />
11,60 m Länge <strong>und</strong> einer Breite von<br />
3,97 m sowie mit einem Tiefgang von<br />
1,15 m. Beide Wohnbereiche im Vorbeziehungsweise<br />
Achterschiff bieten<br />
viel Platz <strong>und</strong> Komfort <strong>und</strong> sind jeweils<br />
mit einem Bad ausgestattet – alter -<br />
native Einrichtung ist selbstverständ -<br />
lich möglich! Das schmucke <strong>und</strong> vor<br />
allen Dingen leistungsstarke Schiff ist<br />
für maximal sechs Personen zuge las -<br />
sen. wk ❑<br />
www.mym-yachtcharter.de
MASTERVOLT INTERNATIONAL, Amsterdam<br />
Intelligente Stromversorgung mit<br />
Mastervolt GENVERTER<br />
Das neue Mastervolt GENVERTER-<br />
System ist das erste kombinierte<br />
Hochleistungs-Wechselrichter-/Ge ne -<br />
rator-System auf dem Markt. Dieses<br />
‘intelligente’ Stromsystem besteht<br />
aus dem neuen Whisper Ultra<br />
Generator mit 6 kW <strong>und</strong> dem neuen<br />
Mass Combi Wechselrichter/Batterie -<br />
lader. Der Whisper Ultra 6 Generator<br />
bietet 230 oder 120 V Wechselstrom<br />
bei einer Laufgeschwindigkeit von<br />
1500/1800 U./Min. Sein wassergekühl -<br />
ter Diesel motor hält die strengsten<br />
Emissions standards ein. Der hintere<br />
Bereich des Whisper Generators be -<br />
steht aus einem wassergekühlten<br />
synchronen Wechsel stromerzeuger.<br />
Durch ein neues attrak tives Schall -<br />
schutzgehäuse aus Metall werden die<br />
hörbaren Geräusche auf weniger als<br />
52 dBA reduziert. Der Whisper Ultra ist<br />
so konstruiert, dass er für Stromlasten<br />
bis zu 5-6 kW wäh rend der sogenann -<br />
ten ‘Generator st<strong>und</strong>en’ eingesetzt<br />
wird. Standardge ne ratoren liefern<br />
nicht mehr Strom als ihren Nennstrom.<br />
Der Mass Combi übernimmt die<br />
Wechsel richter-Funk tion des Systems<br />
<strong>und</strong> erhöht automa tisch den Strom des<br />
Generators, wenn der Strombedarf an<br />
Bord 6 kW über steigt. Der Mass Combi<br />
2kW steigert die Leistung um bis zu 8<br />
kW, der Mass Combi 4 kW um bis zu<br />
<strong>10</strong> kW. Der benötigte zusätzliche<br />
Strom wird durch die Batterie bereit -<br />
gestellt. Wenn kein zusätzlicher Strom<br />
erforderlich ist, fungiert der Mass<br />
Navyline, Norderstedt<br />
Heizung für die<br />
Hafenliegezeit<br />
Viele Bootseigner sowie Schiffsführer<br />
stören sich an Feuchtigkeit <strong>und</strong> Kälte<br />
an Bord – das Beste wäre in diesem<br />
Fall sicher der Einbau einer Heizungs -<br />
anlage. Eine einfachere <strong>und</strong> preis -<br />
günstigere Lösung für die Hafenliege -<br />
zeit ist die 230 Volt-Keramik-Heizung<br />
von Navyline. Diese leistet maximal<br />
1.500 Watt; die Stromaufnahme lässt<br />
sich jedoch mit Hilfe eines so genann -<br />
ten Eco-Schalters auf 2,5 Ampere<br />
begrenzen. Das ist besonders wichtig,<br />
da sehr oft viele Häfen die Steckdosen<br />
an den Anlegestellen nur schwach<br />
abgesichert haben. Das Gerät läuft<br />
sehr leise <strong>und</strong> schaltet sich automa -<br />
tisch ab, wenn es zum Beispiel im<br />
Combi als automa tischer Batterielader<br />
zum Wiederauf laden der Serivce-Bank.<br />
Der Batterie lader hält die Batterie -<br />
banken auch dann instand, wenn<br />
Landstrom zur Verfügung steht.<br />
Während der Zeit räume des ‘Schiffes<br />
außer Betrieb’, wenn der Whisper<br />
Generator ausge schaltet ist, wird über<br />
den 2- oder 4-kWatt-Wechselrichter<br />
leiser 230 oder 120 V Wechselstrom in<br />
Form einer ruhigen Sinuswelle zur<br />
Verfügung gestellt. Der Wechselrichter<br />
steigert ebenfalls begrenzt zur Ver -<br />
fügung stehenden Landstrom <strong>und</strong><br />
bietet somit die Möglichkeit, dass<br />
sämtliche Wech sel stromgeräte eben -<br />
falls mit ‘begrenzt gesichertem’<br />
Landstrom betrieben werden können.<br />
Das Mastervolt GEN VERTER-System<br />
bietet dank der reinen Synchronisation<br />
mit Generator- <strong>und</strong>/ oder Landstrom<br />
eine <strong>10</strong>0%-ige Über einstimmung.<br />
Dü ❑<br />
www.mastervolt.com<br />
Schiff aus irgendeinem Gr<strong>und</strong> umfallen<br />
sollte. Maße: 160 x 140 x 215 mm.<br />
Gewicht: 1,4 kg. wk ❑<br />
www.navyline.de<br />
MARKTPLATZ<br />
71<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007
72 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
7/2007<br />
Schiffsbörse<br />
Zu verkaufen:<br />
Motorschlepper, Baujahr 1913, genietet, Länge: 24,3 m,<br />
Breite: 5,<strong>10</strong> m, Tiefgang: max. 2,20 m,<br />
Aggregat: KHD Bj. 1951, 228 kW, Klasse bis 12/07,<br />
interessant für Bastler<br />
Telefon: 00 49 - 160 - 154 68 82
Schiffsbörse<br />
MARKTPLATZ<br />
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7/2007
MARKTPLATZ<br />
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