10 Jahre esa - Schiffahrt und Technik
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TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG AN<br />
MOLDAU, ELBE UND SAALE<br />
Tor zu den künftigen Wachstumsmärkten im Osten<br />
Binnenhafen Anklam<br />
Der vorpommersche Binnenhafen<br />
Anklam mit seinen Betriebsteilen<br />
Jarmen <strong>und</strong> Demmin etabliert sich<br />
immer stärker zu einem "Tor des<br />
Ostens". „Vor allem die geogra -<br />
phische Lage im Oder-Delta macht<br />
den Anklamer Binnenhafen für<br />
Warentransporte aus Westeuropa<br />
nach Polen attraktiv“, betont<br />
Hafenchef Hartmut Blackburn,<br />
Geschäftsführer der Binnenhafen<br />
Anklam GmbH.<br />
Der kleine Hafen der einstigen Hanse -<br />
stadt Anklam ist prädestiniert für<br />
den Güterumschlag vom Schiff auf<br />
die Straße oder Schiene, hat direkten<br />
Anschluss an die europäischen Binnenwas -<br />
ser straßen <strong>und</strong> an die Ostsee <strong>und</strong> verfügt<br />
über Bahn- <strong>und</strong> Straßenanschlüsse direkt bis<br />
an die Kaikante. Auf r<strong>und</strong> 1.000 m Kailänge<br />
sind insg<strong>esa</strong>mt zehn, davon sechs für Um -<br />
44<br />
7/2007<br />
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
schlagarbeiten nutzbare Liegeplätze vorhan -<br />
den. Zur Löschung <strong>und</strong> Beladung von Schütt<strong>und</strong><br />
Stückgütern stehen ein Portalkran sowie<br />
mehrere Mobilkräne<br />
bereit.<br />
Nach guten <strong>Jahre</strong>n<br />
von 1996 bis 2000,<br />
wo vor allem Bau -<br />
stoffe für die Auto -<br />
bahn A 20 in Anklam<br />
<strong>und</strong> in den beiden<br />
mitbewirtschaf teten<br />
Peene-Häfen Demmin<br />
<strong>und</strong> Jarmen um ge -<br />
schlagen wurden,<br />
<strong>und</strong> ein paar <strong>Jahre</strong>n<br />
der Stagnation da -<br />
Hartmut Blackburn<br />
Bild: Guddat<br />
nach, hat der weltweite Schiff fahrtsboom<br />
2006 auch den Hafen Anklam erreicht.<br />
Insg<strong>esa</strong>mt 170.000 t wurden im <strong>Jahre</strong> 2006<br />
in Anklam <strong>und</strong> den Zweigstellen in Demmin<br />
<strong>und</strong> Jarmen umgeschlagen. Vor allem<br />
Düngemittel aus Polen kommen über das<br />
Oderhaff nach Anklam,<br />
gehen von dort ent we -<br />
der per Bahn oder per<br />
LKW an den Landhandel<br />
Mecklenburg-Vorpom -<br />
mern oder direkt an die<br />
Landwirtschaftsk<strong>und</strong>en<br />
im östlichen Mecklen -<br />
burg <strong>und</strong> in Vorpom -<br />
mern.<br />
Das zweite Standbein<br />
der Anklamer Hafen -<br />
wirtschaft ist der Holz -<br />
umschlag. Stämme aus<br />
den Wäldern der Region<br />
werden vom LKW auf<br />
die Bahn umge schla gen.<br />
Empfänger der Frachten<br />
sind die Holzwerke in<br />
Wismar oder die Zellu -<br />
Im Jahr 2006 wurden im Hafen Anklam 35.000 t<br />
umgeschlagen Bilder: Hafen Anklam<br />
losefabrik Stendal. Im Jahr 2006 wurden hier<br />
fast 35.000 t umgeschlagen. Die Navigations -<br />
bedingun gen der Peene setzen dem weiteren<br />
Wachs tum des Hafenum schlags Grenzen.<br />
Trotz der Ausbaggerung der Bockrinne in<br />
Höhe Karniner Brücke gibt es für die Schiffe<br />
eine Tief ganggrenze von 2,5 bis 3 m bei<br />
mittlerer Was sertiefe. Hinzu kommt, dass an<br />
Wegen der Peenebrücke können nur Schiffe bis<br />
max. 9,50 m Breite den Hafen Anklam erreichen<br />
der Peenebrücke nur eine Breite von 9,50 m<br />
<strong>und</strong> durch Starkstrom leitungen eine Höhe bis<br />
zu 12 m möglich sind. Es bleibt also<br />
schwierig, mit seetaug lichen Binnenschiffen<br />
über die Peene nach Anklam zu kommen.<br />
Darüber täuscht auch die Tatsache nicht<br />
hinweg, dass mit dem größeren Wende -<br />
becken endlich die Voraus setzungen geschaf -<br />
fen werden, um den Schif fen bis 80 m Länge<br />
das gefahrlose Wenden im Hafen zu er -<br />
möglichen. Bisher mussten viele Schiffe noch<br />
teilweise rückwärts in den Hafen fahren.<br />
Dr. Günter Teßmann ❑<br />
Die Peenestadt Anklam wird von den B<strong>und</strong>esstraßen B <strong>10</strong>9, B 1<strong>10</strong><br />
sowie B 197 gekreuzt. Die neuerbaute Küstenautobahn A 20 verläuft<br />
r<strong>und</strong> 20 km südlich. Über ein Anschlussgleis hat der Binnenhafen<br />
Anklam Zugang zur Eisenbahnhauptstrecke Strals<strong>und</strong>-Berlin. Der<br />
Binnen hafen Anklam hat dominierende Bedeutung für Schiffstransporte<br />
auf der Peene. Der Küstenfluss ist auf r<strong>und</strong> <strong>10</strong>0 km Länge für Schub -<br />
verbände bis <strong>10</strong>0 m schiffbar. Über die Peene ist der Gütertransport<br />
vom <strong>und</strong> zum Binnenhafen Anklam möglich. Über das Achterwasser<br />
<strong>und</strong> den Peenestrom besteht ein Zugang zum Greifswalder Bodden <strong>und</strong><br />
zur westlichen Ostsee sowie nach Skandinavien. In Richtung Osten sind<br />
Schiffspassagen über das Haff nach Swinemünde in die Ostsee <strong>und</strong><br />
nach Stettin über die Oder in das Binnenland machbar. ❑