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10 Jahre esa - Schiffahrt und Technik

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Modell des BGV-Hochgeschwindigkeitsschiffes C180. Es ist 180 m lang <strong>und</strong><br />

kann auf zwei Decks je 47 Trailer befördern<br />

Obst <strong>und</strong> Gemüse nach Großbritannien spielt. Als nächstes könnte noch<br />

der bei Gibraltar gelegene südspanische Hafen Algeciras hinzukommen,<br />

wo Obst <strong>und</strong> Ge müse aus Marokko umgeschlagen wird, das für Europa<br />

bestimmt ist. Dagegen haben Kosten/Nutzen-Prüfungen ergeben, dass<br />

zwi schen Norditalien <strong>und</strong> Boulogne die Bahn schneller <strong>und</strong> billiger ist<br />

als das Schiff. Für die 643 Seemeilen von Boulogne nach Drammen<br />

brauchen die Hochgeschwindigkeitsschiffe 20 St<strong>und</strong>en reine Fahrzeit,<br />

nach Sheerness (71 sm) zweieinhalb St<strong>und</strong>en, nach Santan der (607 sm)<br />

19 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> nach Vigo (733 sm) 23 St<strong>und</strong>en. Die Schiffe sind so<br />

konstru iert, dass sie ihre Reisegeschwindigkeit von 30 Knoten bei<br />

Wellengang bis 7 m Höhe halten können. Höhere Wellen kommen nur<br />

im Golf von Biskaya an 3-6 Tagen im Jahr vor. In jedem Hafen werden<br />

zwei St<strong>und</strong>en für das Ent- <strong>und</strong> Beladen benötigt. Dafür bauen die Häfen<br />

zweistöckige Ladebrücken, die extra breit sind, weil die BGV-Schiffe<br />

Lade luken über die ganze Breite der sechs Stell spuren haben. „Die<br />

Konstruktion der Schiffe vom Typ C180 ist abgeschlossen, danach<br />

angefertigte Modelle wurden am Marin-Institut in den Niederlanden im<br />

Strömungs kanal getestet <strong>und</strong> die Pläne wurden durch Zertifizierungs -<br />

gesellschaften bestätigt“, stellt Jean-Louis Romanini fest. „Jetzt geht es<br />

darum, Reeder zu finden, die die Schiffe bauen lassen <strong>und</strong> dann<br />

betreiben werden.“ Ende vergangenen <strong>Jahre</strong>s wurde schon mit einem<br />

britischen Investor ein Vertrag über den Bau von fünf Schiffen vom Typ<br />

C180 unterzeichnet. Wo sie gebaut werden, steht noch nicht fest.<br />

Verhandlungen mit Werften in Norwegen, Deutschland <strong>und</strong> Irland<br />

dauern noch an. „Bis Ende 2008 werden die ersten Schiffe fertig sein<br />

<strong>und</strong> Anfang 2009 den Liniendienst aufnehmen“, ist Jean-Louis<br />

Romanini überzeugt. Angesichts der gebo tenen Transportgeschwin -<br />

digkeit <strong>und</strong> der durch die niedrigen Kosten interessanten Tarife dürfte<br />

es an Nutzern für das Netz von „Meer<strong>esa</strong>utobahnen“ zwischen Spanien<br />

<strong>und</strong> Norwegen mit Boulogne-sur-Mer als zen tralem Hub nicht fehlen.<br />

Romanini denkt aber<br />

schon weiter: „Das Kon -<br />

zept dürfte auch für<br />

andere Länder <strong>und</strong> ent -<br />

sprechende Strecken -<br />

netze interessant sein,<br />

etwa für Deutschland<br />

mit seinen Verbin dun -<br />

gen über die Ostsee<br />

nach Finn land <strong>und</strong><br />

Russ land, die so schnel -<br />

ler zu erreichen sind als<br />

auf dem Land weg, oder<br />

über die Nordsee nach<br />

Test von Modellen des BGV C 180 im Strömungs -<br />

kanal des Marin-Instituts in den Niederlanden<br />

Großbritannien.“<br />

Ralf Klingsieck ❑<br />

25<br />

MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

7/2007

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