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10 Jahre esa - Schiffahrt und Technik

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Schenken Sie zu Lebzeiten an<br />

Kinder oder Enkel:<br />

Beteiligen Sie die nächste Generation an<br />

Ihrem Vermögen, <strong>und</strong> zwar zunächst ggf.<br />

unter Nießbrauchsvorbehalt <strong>und</strong> oder Zu -<br />

rückbehaltung von Gewinnbezugs- oder<br />

Stimmrechten. Oft bildet die vorweggenom -<br />

mene Erbfolge unter betriebswirtschaftlicher<br />

<strong>und</strong> steuerlicher Betrachtung die günstigste<br />

Gestaltung.<br />

Gründen Sie eine Familiengesellschaft!<br />

Vielfach ist es vorteilhaft, das Familien -<br />

vermögen in einer Gesellschaft, z.B. einer<br />

Gesellschaft bürgerlichen Rechts oder einer<br />

GmbH & Co. KG zu bündeln. Dabei besteht<br />

die Möglichkeit, Mitspracherechte des<br />

Gründers zu sichern, Gewinnbezugs- <strong>und</strong><br />

Stimmrechte disquotal zu verteilen <strong>und</strong> die<br />

Beteiligung der Nachfolger vor den Zugriffen<br />

Dritter zu schützen.<br />

Errichten Sie eine Verfügung von<br />

Todes wegen, d. h. ein Testament<br />

oder einen Erbvertrag!<br />

Es ist in der Regel sinnvoll, für das Unter -<br />

nehmen nur einen Alleinerben einzusetzen<br />

<strong>und</strong> die anderen Familienangehörigen u.U.<br />

mit Vermächtnissen zu bedenken. Aus meh -<br />

reren Gründen nicht empfehlenswert ist das<br />

weit verbreitete, sog. Berliner Testament, bei<br />

dem sich die Ehegatten gegenseitig zu Allein -<br />

erben einsetzen <strong>und</strong> nach dem Letzt ver ster -<br />

benden die Kinder erben. Bestimmen Sie<br />

wegen der Tragweite unternehmerischer<br />

Entscheidungen einen Testamentsvollstrecker,<br />

z.B. bis die Erben das 27. Lebensjahr voll -<br />

endet haben. Viele verfügen heute zudem<br />

auch über ausländisches Vermögen (Immo -<br />

bilien, Beteiligungen); in diesen Fällen ist die<br />

Kenntnis <strong>und</strong> Beachtung der ausländischen<br />

Rechts- <strong>und</strong> Steuervorschriften erforderlich,<br />

da sie möglicherweise nicht mit dem deu -<br />

tschen Recht in Einklang stehen.<br />

Koordinieren Sie erbrechtliche<br />

Verfü gungen <strong>und</strong> gesellschaftsrechtliche<br />

Verträge!<br />

Häufig widersprechen sich Testament <strong>und</strong><br />

Gesellschaftsvertrag: während nach dem<br />

Testa ment z.B. die Ehefrau Alleinerbin sein soll,<br />

können nach dem Gesellschaftsvertrag z.B. nur<br />

die Kinder den Gesellschaftsanteil erben. Was<br />

soll gelten? Bestimmen Sie die Einsetzung<br />

eines kompetent besetzten Bei rates für das zu<br />

übertragende Unternehmen; der Beirat kann<br />

beratende, kontrollierende <strong>und</strong>/oder streit -<br />

schlichtende Funktionen über nehmen.<br />

Legen Sie die Bewertungsverfahren<br />

<strong>und</strong> Gutachter fest!<br />

Bewertungen insbes. des Unternehmens, sind<br />

für verschiedene Anlässe erforderlich, z.B. bei<br />

Schenkung, Verkauf, Vererbung, Berechnung<br />

von Ausgleichszahlungen usw. Vorteilhaft ist<br />

es daher, in Gesellschaftsverträgen oder<br />

anderen Vereinbarungen, die Bewertungs -<br />

methode festzulegen, z.B. Substanzwert -<br />

verfahren, Ertragswertverfahren o.ä <strong>und</strong> ggf.<br />

auch den Gutachter (z.B. den Wirtschafts -<br />

prüfer, Steuerberater des Unternehmens).<br />

Dies erspart später langwierige Auseinan -<br />

dersetzungen.<br />

Errichten Sie eine (Familien-) Stiftung!<br />

Für erfolgreiche Unternehmer war die Stiftung<br />

von jeher eine interessante Gestaltungs mög -<br />

lichkeit. Eine Stiftung ist heutzutage auch<br />

bereits bei kleineren Vermögen interessant<br />

<strong>und</strong> sinnvoll. Mit einer Stiftung lassen sich<br />

nicht nur Nachfolgeprobleme lösen <strong>und</strong><br />

Haftungsrisiken minimieren, sondern darüber<br />

hinaus auch interessante gesellschafts- <strong>und</strong><br />

steuerrechtliche Organisationsformen anbie -<br />

ten. Gerade bei Internehmensnachfolgen<br />

kommt häufig die sog. Beteiligungs träger -<br />

stiftung in Betracht, die entweder selbst als<br />

persönlich haftender Gesellschafter mit Fa -<br />

milienmitgliedern als Kommanditisten oder<br />

selbst als Kommanditist in Erscheinung tritt.<br />

Optimieren Sie bei bestehenden oder neu<br />

abzuschließenden Lebensversicherungen!<br />

Damit die Versicherungsleistung nicht in den<br />

Nachlass fällt <strong>und</strong> der Erbschaftsteuer un -<br />

terliegt, sollten der Versicherungsnehmer <strong>und</strong><br />

die begünstigte Person identisch sein (auch<br />

wenn die Prämien vom gemeinsamen<br />

Ehegattenkonto gezahlt werden).<br />

Lassen Sie sich rechtlich <strong>und</strong><br />

steuerlich beraten!<br />

Nicht nur das Gesellschafts- oder das Erbrecht<br />

hält viele Fallstricke bereit; insbesondere die<br />

SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

Komplexität des deutschen Steuersystems<br />

macht eine frühzeitige eingehende Beratung<br />

durch erfahrene <strong>und</strong> spezialisierte Rechtsan -<br />

wälte <strong>und</strong> Steuerberater unumgänglich. So<br />

sind in Deutschland rd. 120 Steuergesetze, 87<br />

Rechtsverordnungen, 5000 Anweisungen <strong>und</strong><br />

ca. 96.000 Verwaltungsvorschriften zu be -<br />

achten. Auch künftig ist bekannterweise kei -<br />

nesfalls mit einer durchgreifenden Ver ein -<br />

fachung des Steuerrechts zu rechnen. Der<br />

Verzicht auf eine kompetente Beratung kann<br />

daher existenzvernichtend oder -bedrohend<br />

sein. Und: Beratungsbedarf besteht nicht erst<br />

im „Seniorenalter“; gerade Jungunternehmer<br />

<strong>und</strong> Selbständige „um die Vierzig“ sollten zur<br />

Absicherung ihrer Familie unbedingt für<br />

ungeplante Ereignisse oder Unglücksfälle, die<br />

jeden Tag passieren können, mit Ihrem Rechts -<br />

anwalt <strong>und</strong> Steuerberater sinnvolle Vorsorge -<br />

maßnahmen <strong>und</strong> -regelungen tref fen <strong>und</strong> z.B.<br />

eine Dokumentationsmappe für den Nach -<br />

folgefall anlegen, in der alle wichtigen In -<br />

formationen <strong>und</strong> Unterlagen ge sammelt sind.<br />

Autoren: Jens-Peter Wolters, Rechtsanwalt <strong>und</strong><br />

Steuerberater, Gesellschafter-Geschäftsführer der<br />

AKTIVA Gruppe Wolters & Kollegen, Wirtschafts -<br />

prüfer – Rechtsanwälte – Steuerberater, Leer/<br />

Ostfriesland <strong>und</strong> Dipl. Kfm. StB Jürgen Steinborn,<br />

Partner der Steinborn & Partner Steuerberater,<br />

Haren (Ems) ❑<br />

33<br />

MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

7/2007

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