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10 Jahre esa - Schiffahrt und Technik

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tainerumschlagsplätzen trimodale Leistungen<br />

anbieten, um einen direkten Umschlag von<br />

der Straße auf die Schiene sowie auf das<br />

Binnenschiff zu ermöglichen”, kündigte Dr.<br />

Wilfried Schumacher, Geschäftsführer des<br />

Geschäftsbereichs Intermodal bei Wincanton<br />

an. Den neuen Gleisanschluss des Terminals<br />

in Mannheim will der Logistikdienstleister<br />

unter anderem für Bahnverkehre nach Ham -<br />

burg <strong>und</strong> Le Havre nutzen. Konrad Fischer,<br />

Leiter der Mannheimer Niederlassung von<br />

Wincanton, kündigte bereits einen weiteren<br />

Ausbau des Terminals an: „Wir hoffen, der<br />

nächste Spatenstich kann schon kommenden<br />

Sommer erfolgen”, so Fischer. Ziel sei, den<br />

gegenwärtigen Umschlag von 115.000 TEU<br />

mittelfristig auf r<strong>und</strong> 156.000 TEU zu er -<br />

höhen. Hans-Wilhelm Dünner ❑<br />

Wincanton Rail mit Lokotraktor auf<br />

den Nebenstrecken aktiv<br />

Rückzug aus der Fläche <strong>und</strong> Konzentration<br />

auf die Fernstrecken lautet die Devise des<br />

Logistik-Riesen Deutsche Bahn seit einigen<br />

<strong>Jahre</strong>n. Dass diese Entwicklung für private<br />

Güterbahnen eine Chance bedeuten kann,<br />

zeigt Wincanton Rail aus St. Ingbert am<br />

Beispiel der r<strong>und</strong> acht Kilometer langen<br />

Strecke zwischen Weinheim <strong>und</strong> Virnheim.<br />

„Pro Tag übernehmen wir in Mannheim von<br />

der DB-Tochter Railion einen Ganzzug <strong>und</strong><br />

transportieren ihn bis zu einem Lager lo -<br />

gistiker nach Virnheim“, erklärt Armin Kasten<br />

von Wincanton. „Dies ist zwar nur ein kleiner<br />

Teil unseres Geschäftes aber auch ein sehr<br />

feiner, der sich sehr stark an den Anfor de -<br />

rungen bestimmter K<strong>und</strong>en orientiert“, sagt<br />

Kasten.<br />

Bevor die Privatbahn auf der Strecke 2004<br />

aktiv wurde, lag diese zwei <strong>Jahre</strong> lang still.<br />

Bis 2002 wurde sie noch von Railion mit<br />

einer Lokomotive bewirtschaftet. „Bei der<br />

Wiederinbetriebnahme konnten wir keine Lok<br />

mehr wirtschaftlich auf der Strecke ein set -<br />

zen“, erklärt Kasten. In der Zwischenzeit<br />

waren Gleise zurückgebaut worden. Lediglich<br />

der Einsatz eines Schiene-Straße-Fahrzeuges<br />

wie des ZEPHIR, Modell Lok 16.300, machte<br />

die wirtschaftliche Nutzung der Strecke mög -<br />

lich. Im Bahnhof Weinheim rangiert das 2-<br />

Wege-Fahrzeug über eine Teerstraße <strong>und</strong><br />

setzt dann wieder auf die Gleise auf. Kasten:<br />

„In Virnheim nutzen wir das Werksgelände<br />

des Lagerlogistikers zum Umfahren der Lok.“<br />

Dieser wurde zuvor per Lkw beliefert <strong>und</strong> ist<br />

dann wieder zur Schiene zurückgekehrt. Ein<br />

Zeichen, dass auch stillgelegte Neben -<br />

strecken rentabel aktiviert werden <strong>und</strong> mit<br />

dem Lkw konkurrieren können. Notwendige<br />

Investitionen für die Wiederinbetriebnahme<br />

förderte das Land Hessen. Zwischen 2500<br />

<strong>und</strong> 3000 Waggonladungen konnten so von<br />

der Straße auf die Schiene verlagert werden.<br />

Dank der Traktion über Gummiräder bringt der<br />

Lokotraktor seine Leistung von 224 kW viel<br />

effizienter auf die Schiene als eine Rangierlok<br />

Der 29 t schwere ZEPHIR ist der zweite Loko -<br />

traktor bei Wincanton Rail. Das Gebraucht -<br />

fahrzeug, besitzt eine Zugkraft von maximal<br />

3.200 t auf ebenem, geradem <strong>und</strong> trockenem<br />

Gleis. Wenn sich die Rahmenbedingungen<br />

auf der Schiene so ändern, dass Neben -<br />

strecken still gelegt werden, sieht Kasten<br />

Der ZEPHIR Lokotraktor zieht problemlos einen<br />

Ganzzug mit 20 Großraumwaggons Bilder: Mafo<br />

Das Wenden des Fahrzeuges auf engstem Raum<br />

macht dank der kompakten Abmessungen keine<br />

Probleme<br />

weitere Einsatzmöglichkeiten für 2-Wege-<br />

Fahrzeuge. „Durch den Einsatz einer kosten -<br />

intensiveren Rangierlok wird der Betrieb auf<br />

der letzten Meile meist unrentabel.“ Meist ist<br />

ein 2-Wege-Fahrzeug die einzige Lösung, will<br />

man die verbleibenden Schienen nutzen <strong>und</strong><br />

Güter von der Straße auf die Schiene zurück -<br />

holen.<br />

Auch bei Mafo in Forst, die vor einem Jahr<br />

den Vertrieb des Fahrzeuges übernommen<br />

haben, sieht man darin eine Nische für den<br />

Lokotraktor. „Verglichen mit einer gleich<br />

schweren Lok verfügt die Lok 16.300 über<br />

das doppelte Zuggewicht“, nennt Nicolas<br />

Huth loff einen wesentlichen Vorteil. Die<br />

Motor leistung von 224 kW <strong>und</strong> somit der<br />

Diesel verbrauch beträgt im Verhältnis zur<br />

Schie nenlok nur ein Bruchteil. Gehe es nur<br />

um kurze Distanzen sei die Lokotraktor<br />

flexibler, so Huthloff. Zudem entfielen die<br />

teuren Haupt untersuchungen, die bei einer<br />

Loko motive alle sechs <strong>Jahre</strong> notwendig seien.<br />

Dass die Zukunft den Lokotraktor, der als<br />

Neufahrzeug je nach Größe zwischen<br />

500.000 € <strong>und</strong> unter einer Million € kostet,<br />

gesichert ist, daran besteht bei Mafo kein<br />

Zweifel. Bernadette Scheurer ❑<br />

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MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

7/2007

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