10 Jahre esa - Schiffahrt und Technik

Der österreichische Bundeskanzler Dr. Alfred
Gusenbauer bei der Eröffnungsrede
essen an Bord der MS AUSTRIA auf Einla -
dung von Staatssekretärin Kranzl, verbunden
mit einer Abendfahrt auf der Donau, been -
deten den ersten Tagungstag.
Den zweiten Tag eröffnete Bundeskanzler Dr.
Alfred Gusenbauer mit der These: „Die
Straße ist umweltfeindlich". Eine Verlage -
rung des Verkehrs von der Straße hin zur
Schiene und den Wasserwegen sei im Sinne
der umfassenden Klimastrategie der öster -
reichischen Bundesregierung von essenzieller
Bedeutung. Eine funktionierende und lei -
stungsfähige Infrastruktur sei im interna tio -
nalen Wettbewerb unverzichtbar, so Gusen -
donau on tour – Ausstellung an Bord des MS NEGRELLI
Wie könnte man die Donau besser präsentieren als mit einer Aus -
stellung am Wasser? Nach vielen Jahren im Dienst als Stein -
transportschiff wurde MS NEGRELLI 2007 von via donau zu einer
schwimmenden Ausstellung über den Lebens- und Wirtschaftsraum
Donau umgebaut.
„do nau on tour“
wurde am 13. Sep -
tem ber im Rahmen
des Donausym posi -
ums in Ybbs von Ver -
kehrsstaatssekretärin
Christa Kranzl eröff -
net. Ab 2008 wird
‚donau on tour’ Ge -
Eröffneten die Ausstellung (v.l.n.r.): Dr. Karla
Peijs, IWT TENT-T Koordinatorin, Staats se kre -
tärin Christa Kranzl und via donau-Geschäfts -
führer Mag. Manfred Seitz Bild: via donau
Das Ausstellungsschiff MS NEGRELLI
Bild: Steindl
bauer. Offensichtlich seien aber selbst die
modernsten Autobahnen längst an ihre
Kapazitätsgrenzen gestoßen. „Und zusätzlich
ist der Transport auf der Straße auch der
umweltfeindlichste", unterstrich der Bundes -
kanzler. Nach der Rede des Bundeskanzlers
wurden die geplanten Vorhaben und Akti -
vitäten zur Stärkung der Binnenschifffahrt
aus dem ‚Ybbser Kommunique’ präsentiert.
Ergänzend forderte die künftige EU-Koor -
dinatorin für die Entwicklung der Binnen -
schifffahrtssysteme, Karla Peijs die Donau -
länder auf, beim Ausbau eines leistungs -
fähigen und wettbewerbsfähigen europä -
ischen Wasserstraßennetzes die von der EU
zur Verfügung gestellten Finanzmittel voll
auszuschöpfen.
Der Nachmittag des zweiten Tagungstages
stand ganz im Zeichen der Wirtschaft und
schloss mit der Podiumsdiskussion zum
Thema „Was bietet die Donau der Wirt -
schaft?“ ab. Im Mittelpunkt stand die Ver -
lagerung des Güterverkehrs von der Straße
auf das Wasser. Das ist nicht nur ein Ziel in
Österreich, sondern in
meinden entlang der
österreichischen Do -
nau ansteuern um
vor Ort über das Po -
tenzial der umwelt -
freundlichen Wasser -
straße Donau, die
Viel fältigkeit des
Lebens- und Wirt -
schafts raumes und
die Tätigkeiten der
via donau zu infor -
mieren. In den Win -
ter monaten wird die
Ausstellung im Rahmen von bestehenden Museen und Ausstel -
lungen an Land präsentiert. Die Ausstellung ist in deutscher und
englischer Sprache konzipiert und widmet sich in 14 Ausstel lungs -
stationen unter anderem dem Transportpotenzial des Binnenschiffs
sowie den Möglichkeiten der Integration des Binnenschiffs in effi -
ziente Logistiklösungen und stellt aktuelle Renaturierungsprojekte,
das flussbauliche Gesamtprojekt östlich von Wien sowie das Schiff -
fahrtsinformationssystems DoRIS vor. via donau ❑
der gesamten EU. Für
die Politik wird es je -
doch eine schwie rige
Aufgabe, die Unter -
neh mer davon zu über -
zeugen, ihre Güter
Der 50.Geburtstag des Donaukraftwerkes Ybbs-
Persenbeug – ein Musterbeispiel umweltfreund -
licher Energieerzeugung – war äußerer Anlass für
die Tagung in Ybbs
statt auf der Straße auf dem langsameren
Wasser weg zu transportieren. Staatssekre tä -
rin Kranzl: „Mit dem nationalen Aktionsplan
(NAP) setzt Österreich ein deutliches Zeichen
für eine zukunftsweisende Verkehrspolitik.
Durch die geplanten Maßnahmen können
jährlich rund 100.000 t CO 2 auf österrei chi -
schem Gebiet eingespart werden. 220 Mio. €
werden allein in den Ausbau der Donau
östlich von Wien investiert. Das österrei -
chische Konzept soll auch in den östlichen
Nachbarstaaten publik gemacht werden.
Die große Anzahl der Teilnehmer aus Kreisen
der Wirtschaft, Transportunternehmen und
Verwaltung aus ganz Europa dokumentierte
das rege Interesse am Verkehrssystem Do -
nau. Bleibt zu hoffen, dass die Selbstver -
pflichtungen der Donauanrainerstaaten aus
dem ‚Ybbser Kommunique’ rasch zu kon -
kreten Handlungsszenarien führen.
Kpt. Otto Steindl ❑
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MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK
7/2007