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Informations – Magazin August 2010 Lufthansa A380 D ... - RV MUC

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Drei Jahrhunderte Pracht der indischen Fürstenhöfe<br />

„Amar Singh II. von Mewar, füllig,<br />

prächtig traditionell gewandet in der Pose<br />

des Despoten, Udaipur um 1700“ und<br />

„Maharaja Yeshwant Rao Holkar II von<br />

Indore <strong>–</strong> in westlichem Gewand <strong>–</strong> Paris<br />

1929“ <strong>–</strong> in der historischen und geistigen<br />

Zeitspanne zwischen diesen beiden<br />

Gemälden bewegte sich die Ausstellung<br />

„MAHARAJA <strong>–</strong> Pracht der indischen<br />

Fürstenhöfe“ in der Kunsthalle der Hypo -<br />

Kulturstiftung.<br />

Berndt Loewe, der kulturbeflissene 1.<br />

Vorsitzende unseres <strong>RV</strong>, hatte zwei<br />

Führungen für Dienstag, 09.März,<br />

organisiert. Unsere bewährte (Kunst-)<br />

Führerin: Frau Simon-Schuster. In aller<br />

Bescheidenheit gestand sie in einem<br />

Vorgespräch mit dem Autor, dass die<br />

Vorbereitung auf diese Ausstellung für sie<br />

durchaus ihre Tücken, aber auch ihre<br />

Reize gehabt habe.<br />

Es war das überlebensgroße Gemälde des<br />

Amar Singh II (s.o.), vor dem uns Frau<br />

Simon-Schuster in die Exotik dieser<br />

Ausstellung einstimmte.<br />

„Nach der Präsentation im „Victoria and<br />

Albert-Museum“, London, ist die Kunsthalle<br />

in München der alleinige Ort auf dem<br />

Kontinent, der diese einzigartige Ausstellung<br />

zeigt.<br />

Sie ist die erste ihrer Art, die umfassend<br />

die Welt der Maharajas und ihrer aussergewöhnlich<br />

reichen Kultur erforscht und<br />

beinhaltet über 250 Ausstellungsstücke<br />

aus den Sammlungen der indischen<br />

Fürstenhöfe. Viele von ihnen sind zum<br />

ersten Mal in Europa zu sehen...“, so<br />

unsere Führerin.<br />

Den Auftakt der Ausstellung machte eine<br />

Prozession mit einem lebensgroß nachgebildeten<br />

Elefanten und prächtig<br />

geschmückten Pferden. Sie stimmte uns<br />

ein auf die Bombastik dieser für Indien<br />

typischen Umzüge. Uns vor Augen<br />

geführt wurden dann das Herrschermodell<br />

6<br />

Indiens um 1800 und die Rolle der<br />

Maharajas als spirituelle und militärische<br />

Führer, Politiker und Mäzene. Symbole<br />

ihres Status: silberne und goldene<br />

Throne, aufwendig gearbeiteter Turbanschmuck,<br />

Zeremonienschwerter, mit<br />

Diamanten besetzte Waffen und<br />

Treibstöcke für Elefanten. Vom Leben<br />

der Frauen in den Palästen erzählten<br />

goldene Saris oder eine Sänfte für die<br />

Maharani von Jodhpur. Anschließend: die<br />

Machtverschiebung und der kulturelle<br />

Wandel im Indien des 18. und 19. Jahrhunderts:<br />

durch den Zerfall des<br />

Mogulreiches kommt es zu dramatischen<br />

politischen und territorialen Verschiebungen.<br />

Ausdruck eines absoluten<br />

Herrscheranspruchs: der goldene Thron<br />

des Maharaja Ranjit Singh und Waffen<br />

und Rüstung des Sultans von Mysore.<br />

Während sich die heimischen Herrscher in<br />

internen Machtkämpfen abnutzen, weitet<br />

die Britische Ostindien-Kompanie ihre<br />

politischen und territorialen Interessensgebiete<br />

aus. Englische und indische Kultur<br />

vermischen sich. Dies spiegelte sich wider<br />

in Objekten wie dem berühmten „Spode“ <strong>–</strong><br />

Tafelservice.<br />

Das folgende Kapitel widmete sich den<br />

zeremoniellen Hofversammlungen, den sog.<br />

„Durbars“ in den Zeiten der britischen<br />

Herrschaft, des „Raj“ (beendet im Jahre<br />

1947 mit der Entlassung Indiens in die<br />

Unabhängigkeit, (Anm. d. Verf.).<br />

Großformatige Gemälde und historisches<br />

Filmmaterial machten diese aufwendigen<br />

Versammlungen anschaulich. Ein Prachtstück,<br />

das auf dem Durbar von 1903<br />

prunkte: ein Teppich aus Perlen, Rubinen,<br />

Smaragden und Diamanten, gewebt für<br />

den Maharaja von Barod.<br />

Der letzte Teil befasste sich mit der<br />

Rolle der „modernen“ Maharajas und dem<br />

zunehmend europäischen Einfluss auf ihr<br />

Leben. Künstler und Fotografen in der<br />

ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

(Beaton, Ray) dokumentierten mit Porträts

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