05.02.2013 Aufrufe

"Altbauten kostengünstig sanieren" - Landesgütegemeinschaft für ...

"Altbauten kostengünstig sanieren" - Landesgütegemeinschaft für ...

"Altbauten kostengünstig sanieren" - Landesgütegemeinschaft für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

30<br />

langfristig kostentreibende und schadensanfällige Modernbauweise fällt zwar leicht, eine<br />

selbstbewußte Planung darf sich aber besseren Zielen verpflichten. Allerdings setzt das<br />

den altmodischen Demutsbegriff und entsprechende Gestaltung der Werkverträge voraus.<br />

Weißenfels-Geleitshaus: Mit Bauwerks-Zentralperspektiven können<br />

Trassenüberlagerungen und Raumgestaltungen eindeutig auf Bestandskonflikte geprüft werden. Außerdem<br />

erhält der Bauherr rechtzeitig einen Eindruck vom Planungsergebnis. Das geht auch ohne CAD mit der<br />

geschulten Zeichnerhand.<br />

Eine bestandsschonende Planung kennt eigentlich keinen Konflikt mit einer auf<br />

Investitionsrendite und Betriebskostenminimierung zielende<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung. Eingriffe beschränken sich folglich überwiegend auf<br />

Reparaturen, unrentierliche Nutzung bleibt kontrollierbar. Verzicht auf "Übernutzung"<br />

verringert auch den Aufwand <strong>für</strong> nachträglichen Brandschutz, wobei es durchaus sinnvolle<br />

Kompensationsmaßnahmen geben mag. Eine gewerkweise Kostenermittlung nach einzeln<br />

durchkalkulierten Leistungspositionen, sozusagen als teilweiser Vorgriff auf die<br />

Leistungsverzeichnisse, verbessert dann auch die Budgetsicherheit - gut <strong>für</strong> den Ruf der<br />

Denkmalpflege, des öffentlichen Bauherrn und auch <strong>für</strong> jede andere Bauherrnkasse. Das<br />

gelingt aber nur bei vorgezogener Ausführungsplanung.<br />

Der denkmalgerechte Entwurf unterliegt keiner festgeschriebenen Vorschrift, sondern dem<br />

Wandel diesbezüglicher Ansichten. Das Entwerfen gerade in gestalterischer Hinsicht ist<br />

ein spannungsgeladener Prozeß. Schnell ist der Planer, der Bauherr oder "die<br />

Denkmalpflege" verschnupft, erscheint die eigene Ideologie gefährdet. Die Frage nach<br />

zulässigem Eingriff, nach vertretbarem Gestaltwandel oder nach dem neubaubedingten<br />

Bestandsopfer muß immer wieder neu entschieden werden.<br />

In der Praxis spielt der Umgang mit dem historisch gewachsenen Erscheinungsbild der<br />

Bauteiloberflächen bzw. Fassaden eine wichtige Rolle. Soll konservierend überputzt,<br />

übermalt oder überschlämmt werden, was der nationale Historismus steinsichtig<br />

herauspräparierte? Was soll geschehen mit der durch Zementfugen, Wasserglasfixativ<br />

und Kunstharzkleistern mißhandelten alten Fassade? Soll alles unter einem Leichentuch<br />

aus frottiert-gewaschelten Pseudokalkputzen und überdichten Kalkersatzanstrichen bzw.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!