"Altbauten kostengünstig sanieren" - Landesgütegemeinschaft für ...
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langfristig kostentreibende und schadensanfällige Modernbauweise fällt zwar leicht, eine<br />
selbstbewußte Planung darf sich aber besseren Zielen verpflichten. Allerdings setzt das<br />
den altmodischen Demutsbegriff und entsprechende Gestaltung der Werkverträge voraus.<br />
Weißenfels-Geleitshaus: Mit Bauwerks-Zentralperspektiven können<br />
Trassenüberlagerungen und Raumgestaltungen eindeutig auf Bestandskonflikte geprüft werden. Außerdem<br />
erhält der Bauherr rechtzeitig einen Eindruck vom Planungsergebnis. Das geht auch ohne CAD mit der<br />
geschulten Zeichnerhand.<br />
Eine bestandsschonende Planung kennt eigentlich keinen Konflikt mit einer auf<br />
Investitionsrendite und Betriebskostenminimierung zielende<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung. Eingriffe beschränken sich folglich überwiegend auf<br />
Reparaturen, unrentierliche Nutzung bleibt kontrollierbar. Verzicht auf "Übernutzung"<br />
verringert auch den Aufwand <strong>für</strong> nachträglichen Brandschutz, wobei es durchaus sinnvolle<br />
Kompensationsmaßnahmen geben mag. Eine gewerkweise Kostenermittlung nach einzeln<br />
durchkalkulierten Leistungspositionen, sozusagen als teilweiser Vorgriff auf die<br />
Leistungsverzeichnisse, verbessert dann auch die Budgetsicherheit - gut <strong>für</strong> den Ruf der<br />
Denkmalpflege, des öffentlichen Bauherrn und auch <strong>für</strong> jede andere Bauherrnkasse. Das<br />
gelingt aber nur bei vorgezogener Ausführungsplanung.<br />
Der denkmalgerechte Entwurf unterliegt keiner festgeschriebenen Vorschrift, sondern dem<br />
Wandel diesbezüglicher Ansichten. Das Entwerfen gerade in gestalterischer Hinsicht ist<br />
ein spannungsgeladener Prozeß. Schnell ist der Planer, der Bauherr oder "die<br />
Denkmalpflege" verschnupft, erscheint die eigene Ideologie gefährdet. Die Frage nach<br />
zulässigem Eingriff, nach vertretbarem Gestaltwandel oder nach dem neubaubedingten<br />
Bestandsopfer muß immer wieder neu entschieden werden.<br />
In der Praxis spielt der Umgang mit dem historisch gewachsenen Erscheinungsbild der<br />
Bauteiloberflächen bzw. Fassaden eine wichtige Rolle. Soll konservierend überputzt,<br />
übermalt oder überschlämmt werden, was der nationale Historismus steinsichtig<br />
herauspräparierte? Was soll geschehen mit der durch Zementfugen, Wasserglasfixativ<br />
und Kunstharzkleistern mißhandelten alten Fassade? Soll alles unter einem Leichentuch<br />
aus frottiert-gewaschelten Pseudokalkputzen und überdichten Kalkersatzanstrichen bzw.