"Altbauten kostengünstig sanieren" - Landesgütegemeinschaft für ...
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Auch bei der "Denkmalpflege" und der "Wirtschaftlichkeit" verpflichteten Vorhaben ist der<br />
Widerspruch zwischen Sanierung und Erhaltung kaum lösbar. Die Erhaltung des ganzen<br />
Bestands in seiner Gesamtheit ist eben kein Sanierungsziel, auch nicht bei wertvollsten<br />
Baudenkmalen. Letztlich hieße das ja, alles Bauen zu verbieten, den Bauschaden zum<br />
historischen Ereignis hochzustilisieren. Wir kennen Instandsetzungskonzepte, die sogar<br />
den historischen Handwerkspfusch als erhaltenswert einstufen.<br />
Es geht, wie immer, um das rechte Maß. Wenn am Baudenkmal geforscht, geplant und<br />
letztlich saniert werden soll, vereinigen sich viele Kräfte. Dabei verliert das Original seine<br />
geschädigten und seine die Bauforschung, Rekonstruktion, Baustoffanwendung sowie die<br />
Nutzung behindernden Teile. Eine wirtschaftliche Instandsetzung muß den Bestand aber<br />
weitestgehend erhalten. Und dazu gehört grundsätzlich auch salzbelastete Bausubstanz<br />
des Nachmittelalters bis gestern.<br />
Wenn das mißlingt, gibt es da<strong>für</strong> viele Gründe:<br />
Der Vernichtungskrieg gegen die Bausubstanz - Ursachen und Verlauf<br />
Der Verlust von Bausubstanz hat oft folgenden Hintergrund - löbliche Ausnahmen<br />
bestätigen auch hier die Regel:<br />
Mancher Bauherr<br />
Manches herrliche der Welt<br />
Ist durch Krieg und Streit zerronnen.<br />
Wer beschützet und erhält,<br />
hat das schönste Loos gewonnen.<br />
Johann Wolfgang von Goethe, 1826<br />
� erwirbt den Altbau oft unter der Wahnvorstellung, er könne die Sanierung ohne<br />
weiteres stemmen und setzt sich falsche Budgetlimits - leider oft grausam<br />
fehlberaten durch preishungrige Verkäufer und Immohaie, kreditmaximierende<br />
Bankberater, auftragshungrige Auftragnehmer oder leichtfertige Gewährsleute aus<br />
der Baubranche, die seinen ureigentümlichen Nestbautrieb geradezu perfide<br />
ausnutzen und seine falschesten Hoffnungen zielgenau bedienen - da<strong>für</strong> spart er<br />
eben von Anfang an - auch an fachmännischer Kauf- und Sanierberatung vor dem<br />
Erwerb des Altbaus. Nach dem Kauf dämmert es ihm dann langsam, daß es teurer<br />
als gehofft werden kann, aber er ist ja schlau und<br />
� geizt weiter - ausgerechnet an den <strong>für</strong> ihn wesentlichen Bestandsaufnahme und<br />
Planungsleistungen - und setzt damit den Grund <strong>für</strong> alle späteren<br />
Kostenexplosionen;<br />
� "weiß", daß Planer nichts <strong>für</strong> ihn Sinnvolles leisten. Das bisserl "Entwurf" - mit dem ja<br />
manche stolz herumprahlen - kann es besonders im Altbau nicht sein, was die<br />
budgetsichere, technisch-konstruktiv einwandfreie Lösung der Bestandsprobleme<br />
hervorbringt. Soviel versteht auch der dümmste Bauherr. Deswegen meint er (ganz<br />
zu unrecht?), kann er doch gleich von allen den Billigsten nehmen. Daß ein<br />
qualifizierter Planer sein Honorar durch Voruntersuchung, Planung und<br />
Ausschreibung zigfach hereinspielen könnte, weiß so ein Bauherr meistens nicht und<br />
will es auch bei seiner Planersuche und -beauftragung bestimmt nicht wissen. Die<br />
Folgen <strong>für</strong> das Bauwerk und die Bauherrnkasse sind bekannt;<br />
� hat als Erbe oder öffentlicher Besitzer keine Erfahrung, wie man<br />
Instandsetzungsinvestitionen im Bestand erfolgreich finanziert und künftigen Betrieb