Saudi-Arabien: Wirtschaft, Immobilien, Kunst und Kultur - Dubai Media

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Ministerin aus Schweden. Ihrem Unmut und ihrer Enttäuschung machten sich viele saudische Geschäftsfrauen, die unter den Besucherinnen waren, in der Presse Luft – mit deutlichen Worten. Angesichts der zunehmenden Kritik zogen die Veranstalter die „Notbremse“: für den letzten Tag wurde aus Dubai Dr. Asma Siddique, Dekanin für den Bereich Entwicklung von der Dubai School of Government als Moderatorin des Panels Wissenschaft und Technologie eingeflogen. Sie meisterte ihre Aufgabe souverän. Neuestes Städteprojekt Bei jedem Forum wird im Eingangsbereich ein monumentales Modell eines neuen Projekts ausgestellt. Im Jahr 2008 bewunderte man das Modell von Jabal Omar, eines neuen Stadtteils in Mekka, inzwischen weit fortgeschritten, 2007 war das Modell der neuen Stadt King Abdullah City, ca. 80 km nördlich von Jeddah, die inzwischen teilweise schon bewohnt ist, von den Besuchern umlagert. In diesem Jahr übernahm diese Rolle das von Arabtech in Dubai angefertigte Riesenmodell von „King Abdul Aziz Road“, einem völlig neuen Stadtteil in Mekka, der sich über Jabal Omar hinaus erstreckt – auf einer Breite von 3,65 km und einer Länge von 32 km. Prinz Khaled Al-Faisal, Gouverneur der Region Mekka, gleichzeitig Chairman der Hohen Kommission für die Stadtentwicklungen von Mekka und den Heiligen Stätten sieht es als seine Aufgabe an, die Pilgerstätten für die Zukunft zu rüsten. Wenn zur Zeit der Pilgerfahrt über 5 Millionen Pilger nach Mekka kommen, dann erfordert das besondere Maßnahmen an Bauten und Infrastruktur. Alle Baupläne gehen von der Moschee mit der Kaaba aus und die neue King Abdul Aziz Road wird die neue Hauptstrecke zur Erreichung der Moschee – die Realisierung ist Gegenstand eines 5-Jahres Plans. Das Modell besticht durch die Gebäude in islamischer Architektur und eine spektakuläre neue Moschee mit Riesen-Glaskuppel. Der Transport der Pilger erfolgt mit Bussen und einer hochmodernen Schnellbahn, die die 32 km lange Strecke zur Moschee in wenigen Minuten bewältigt: für alle Pilger, die aus dem Westen kommen. 23 Prozent der gesamten Fläche ist einem breiten, überschatteten Fußgängerbereich gewidmet mit allen modernen Errungenschaften zu beiden Seiten, die die Pilger ablenken und aufhalten sollen, damit nicht Millionen gleichzeitig in die Moschee streben: Shopping Malls, Restaurants und Unterhaltungseinrichtungen. Zentrum ist die King Abdul Aziz Moschee mit Das Jeddah Economic Forum ist das wichtigste Treffen der Wirtschaft in Saudi-Arabien DUBAI MAGAZIN 13
■ Saudi-Arabien 4 hohen, spitz zulaufenden Minaretten und einer Glaskuppel auf einer Fläche von 124.000 qm für 40.000 Gläubige. Saudische Unternehmen auf Kontaktsuche In letzter Zeit verstärkt sich der Trend, dass saudische Unternehmen Messen und Ausstellungen im Ausland besuchen, um ihre Produkte vorzustellen, aber auch um Möglichkeiten zu Kooperationen auszuloten. Ein Beispiel ist der größte saudische Teppichproduzent Al Sorayai Trading and Industrial Group aus Mekka, der in den kommenden Jahren einen Teppichboom in den Golfstaaten und in der Region erwartet, wie anlässlich der erstmaligen Teilnahme an der Messe DOMOTEX Middle East im Mai 2010 in Dubai von Geschäftsführer Saleh Nasser Al Sorayai verkündet wurde. Bereits jetzt haben die Exporte in 65 Länder einen Wert von 100 Mio. US Dollar. In Saudi-Arabien und den Emiraten hat das Unternehmen einen Marktanteil von 36 bzw. 30 Prozent. Man sucht weitere Kontakte – auch nach Europa. Kontakt: Al Sorayai Trading & Industrial Group, Mr. Marwan Kalkatawi, Tel: 0096626918222, Fax: 0096626974771. Internationale Messen und Ausstellungen: 10. bis 12. Oktober 2010: Saudi Arabia International Oil & Gas Exhibition & Conference 25. bis 27. Oktober 2010: Saudi Transtec: Internationale Ausstellung für Transport, Handling, Lagerhaltung und Logistik 18. bis 21. Oktober 2010: Saudi Build 2010: 22nd International Construction Technology and Building Materials Exhibition in Riyadh Weitere Informationen: www.recexpo.com, www.ghorfa.de IMMOBILIEN Neue Entwicklungen Neuesten Berichten von der im März 2010 abgehaltenen internationalen saudischen Immobilienkonferenz zufolge, soll in Kürze eine Immobilienkommission eingerichtet werden - ein Plan, der vom Rat der saudischen Industrie- und Handelskammern (CSCCI) unterstützt wird. Als Ziel der neuen Kommis- 14 DUBAI MAGAZIN sion wird die Erarbeitung von Regularien und Gesetzen genannt, die die Immobilienindustrie kontrollieren und ihre Entwicklung steuern sollen. „Der Immobiliensektor ist der wichtigste Industriezweig nach dem Ölsektor. Er verzeichnete im letzten Jahrzehnt ein Wachstum von 50 Prozent und trägt mit 14,7 Mrd. US Dollar zum Bruttoinlandsprodukt des Königreichs bei“, so Dr. Fahd Al-Sultan, Generaldirektor von CSCCI. Wie hoch das Potenzial des saudischen Immobilienmarktes eingeschätzt wird, zeigt auch die Auflage des ersten Immobilien-Handelsfonds, der allen potenziellen Investoren offen stehen wird. Hypothekengesetz Der wichtige Immobiliensektor gehört somit zu den Bereichen, die modernisiert und liberalisiert werden. Ein Hypothekengesetz wurde in Angriff genommen, bis zu seiner Verabschiedung wird es allerdings noch dauern. Ziel des Gesetzes ist es einerseits, der eigenen Bevölkerung das Eigenheim als realisierbaren Wunsch schmackhaft zu machen und andererseits den stagnierenden Grundstücksmarkt anzukurbeln. Derzeit besitzen lediglich 22 Prozent der Saudis Wohneigentum, der größte Teil der Bevölkerung sind somit Mieter. Das geplante Gesetz wird Shariah-konform sein entsprechend der religiösen Empfindlichkeiten im Land, aber es wird vielen dabei helfen, tatsächlich Wohneigentum zu erwerben und aus der undankbaren und wenig zukunftsorientierten Mieterrolle herauszukommen. Megaprojekte Da es früher keinen Immobilienboom wie in anderen Golfstaaten gab, gibt es nun auch keine Immobilienkrise. Die Baukosten im Land sind vergleichsweise niedrig. Die Mietpreise in den beiden größten Städten Riyadh und Jeddah sind sehr unterschiedlich , so zahlt man z. B. für eine Dreizimmer-Wohnung in Jeddah pro Jahr 24.000 SAR (ca. 5.100 Euro), der Preis in Riyadh beträgt 52.000 SAR, also eine Differenz von 116 %. Die Kaufpreise weisen noch drastischere Unterschiede auf: 292.500 SAR in Jeddah und 1.6 Mio SAR in Riyadh, also ein Unterschied von 447%. Die Wahl des „richtigen“ Standorts kann potenziellen Investoren Tausende von Euro sparen. Bei Wohneigentum kommt es auf den Distrikt an. Angeboten werden hoch-, mittel- und niedrigpreisige Objekte: Villen, Studios sowie Ein-, Zwei- und Dreizimmerwohnungen. Die beträchtliche Anzahl von Mega-Projekten, wie große Handels- und Wohnzentren, Hochhaustürme in den Städten, neue Verbindungsstraßen, Tunnel und Brücken, die in Saudi-Arabien angekündigt sind, zieht Kontraktoren an – wie Dubai in den Jahren 2005 und 2006. So sieht z. B. die emiratische Firma Kele Contracting, von Hydra Properties als Hauptkoordinator für die Arbeiten an fünf Hochhäusern an strategischer Stelle von Business Bay in Dubai verpflichtet, Saudi-Arabien als den nächsten logischen Schritt bei ihren Expansionsplänen an. Die Altstadt-Sanierung von Jeddah Ein Dauerbrenner beim Immobilienthema ist die Diskussion um die Sanierung der Altsstadt von Jeddah, denn die Spekulationen um die Altstadt „Al Balad“ reißen nicht ab. Al Balad ist in der Welt einmalig: mehrstöckige Korallensteinhäuser mit handgeschnitzten Erkern, Balkongittern und Fensterläden aus Holz in sonst nicht anzutreffender Fülle säumen enge Gassen, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Sie harren ihres Schicksals, denn sie stehen auf dem gefragtesten Baugrund der Stadt. Immerhin wurden in diesem Stadtteil im März 2010 neue Wasserleitungen verlegt. Die Eigentümer der Altstadthäuser sind meist Saudis, die Mieter jedoch meist Ausländer, die nicht gerade zu den wohlhabendsten gehören und daher für den Erhalt der Gebäude keine Mittel haben. Folglich ist seit vielen Jahren ein stetiger Verfall der Häuser zu beobachten zur Freude von Spekulanten, die schon auf die Abrissbirne warten, der bereits einige Häuser zum Opfer fielen Für den Erhalt der Altstadt kämpft Dr. Sami Nawar, Generaldirektor für Kultur und Tourismus bei der Jeddah Municipality, die dem Ministerium für Municipal & Rural Affairs untersteht. Sein Büro befindet sich im Bait Al Balad in Jeddah, einem renovierten Haus am Rand der Altstadt, das als Museum vorgesehen ist. Es könnte die Rettung für die Altstadt bedeuten, wenn sich ihre Wichtigkeit für den Tourismus herumspricht, den man massiv fördern will. „Wir haben ein neues Tourismus-Projekt, das innerhalb der nächsten fünf Jahre realisiert werden soll. Es umfasst die Renovierung der 5 Museen in Jeddah. Ferner werden wir ausgewiesene Themen-Routen durch die Altstadt mehrsprachig kennzeichnen: z. B. eine Architekturroute, wofür bereits eine Studie von Architekten vorliegt und eine Einkaufs- und Restaurant-Route, die auch die Altstadt mit einbezieht. In einer Kooperation zwi-
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