Saudi-Arabien: Wirtschaft, Immobilien, Kunst und Kultur - Dubai Media

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

schen Stadt, Privatsektor und der Commission of Tourism and Antiquities mit ihrem Präsidenten Prinz Sultan bin Salman soll die Altstadt saniert werden. Parallel zu diesen Aktivitäten wird die Aufnahme der Altstadt von Jeddah in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten verfolgt: das wäre der beste Schutz gegen Spekulanten mit ihren Neubauplänen.“ Dr. Sami Nawar verspricht sich viel von der Unterstützung aus Deutschland im Rahmen einer Kooperation mit dem Zentrum Moderner Orient in Berlin. Deren Direktorin Prof. Dr. Ulrike Freitag hatte im Dezember 2009 einen Workshop in Berlin organisiert mit deutschen Sanierungsfachleuten, zu dem saudische Experten eingeladen waren. Der Gegenbesuch fand im März 2010 in Jeddah statt. Mittelfristig soll die Etablierung des „King Abdullah Bin Abdul Centre for Restauration of Old Jeddah“ erfolgen mit den folgenden Aufgaben: Schulung junger Saudis in Restaurierungstechniken, Entwicklung eines tragfähigen Zukunftskonzepts für den Erhalt der Altstadt unter Einschaltung der zuständigen Institutionen, Absicherung und zukünftiger Erhalt der Altstadt, Etablierung einer internationalen wissenschaftlichen und praxisorientierten Kooperation für den Erhalt des Kulturerbes Al Balad. Lamar Projekt in Jeddah Wer die Jeddah Corniche entlang spaziert, kann ein spektakuläres Bauprojekt wachsen sehen – in allerbester Lage in der Nähe zahlreicher 5- Sterne Hotels und mit unverbaubarem Blick auf das Rote Meer. Im Februar 2010 waren alle Kräne in Position und die Fundamente für zwei benachbarte Hochhaustürme fertig, aus den rückwärtigen Fenstern des Verkaufs-Büros von Lamar zu sehen. Lamar heißen die beiden Türme und Lamar bedeutet: Flüssiges Gold. Contractor ist Arab Tech aus Dubai, die z. B. das Infinity Building in Dubai bauen, das höchste in sich gedrehte Gebäude der Welt. Der erste Turm von Lamar ist bereits ausverkauft, der 2. Turm zu 10 Prozent. Das Projekt soll Mitte 2012 fertig sein. 33.400 qm Land werden bebaut, die Front am Roten Meer ist 205 m lang. Zwischen den beiden Türmen wird es ein Einkaufszentrum geben, zwei Stockwerke sind komplett für Spa, Wellness und Gymnastik inkl. Indoor-Swimmingpool, die Stockwerke 4 bis 12 für Büros und die darüber liegenden Stockwerke für Wohnungen vorgesehen. Minimalgröße: 86 qm, Maximalgröße 1.800 qm (Penthouse). Der Quadratmeterpreis wird Die Altstadt von Jeddah (oben) soll in die Liste der Weltkulturerbestätten der UNESCO aufgenommen werden. An der Corniche sollen dafür Projekte wie das von Lamar (unten) entstehen. DUBAI MAGAZIN 15
■ Saudi-Arabien mit durchschnittlich 2.000 Euro angegeben. Alle Wohnungen haben Meerblick. Das Interieur ist vom Feinsten: Küche und Bäder werden komplett eingerichtet, wobei Einbauschränke dominieren. Die Fußböden sind aus Marmor. Musterräume sind im Verkaufsbüro zu besichtigen. Projektmanager ist die Firma Turner, für das Design zeichnet die amerikanische Firma RMJM verantwortlich (auch die Emirates Towers in Dubai stammen aus dieser Ideenschmiede) und Architekten sind Saudi Diyar Consultants. Infos: www.lamartowers.net. Neue Touristenstadt und neue Hotels Eine weitere Neuerung ist die Ende Februar 2010 erfolgte Ankündigung, dass eine „Touristenstadt“ an der Ostküste Saudi-Arabiens für etwa 13 Milliarden Dollar gebaut werden soll. Wenn bisher im Zusammenhang mit touristischen Planungen stets die jeweils nationale Bevölkerung der Golfstaaten sowie Muslime aus anderen Staaten als Zielgruppen genannt wurden, so zeigt dieser Plan, dass man auch im Königreich auf lange Sicht an eine Diversifizierung angesichts der heutigen globalisierten Welt zu denken beginnt. Hand in Hand mit einer solchen – ebenfalls als revolutionär zu bezeichnenden – Öffnung des Landes muss dann – wie man sich deutlich bewusst ist - das Aufschließen im gesamten Dienstleistungssektor zu internationalen Standards gehen. Seit kurzem gibt es eine Pflicht zur Krankenversicherung und der Finanz- und Bankenbereich hat eine wachsende Liberalisierung erfahren. - Im Hotelbereich ist deshalb Wachstum zu verzeichnen, weil der inländische Tourismus wächst, genau so wie der internationale Religionstourismus und der Geschäftstourismus. Auf der diesjährigen Hotel Show in Dubai war die Rede von 21 neuen Hotels in Saudi-Arabien mit 7.000 Zimmern, die bis 2013 gebaut werden sollen, davon werden 2000 Zimmer bereits bis Ende 2010 zur Verfügung stehen. KUNST & KULTUR Saudi Arabien wacht auf Vorstellungen in Theater, Oper, Konzertsaal, Kino, etc. sind in Saudi-Arabien immer noch weitgehend unüblich. Aber in zunehmendem Maße machen sowohl Kultureinrichtungen, die 16 DUBAI MAGAZIN auch in das Besuchsprogramm von Kongressbesuchern einbezogen werden als auch saudische Künstler von sich reden, die bei Messen, Gipfeln, Kongressen und Tagungen aller Art in Jeddah und Riyadh die Möglichkeit bekommen, ihre Werke auszustellen. International sorgte im Frühjahr 2010 die mutige saudische Dichterin Hessa Hilal aus Riyadh für Schlagzeilen als sie mit kritischen Gedichten über den Ultrakonservatismus in ihrem Land ein Millionen Fernsehpublikum in der Arabischen Welt aufrüttelte im Rahmen des life übertragenen Million’s Poet Wettbewerbs von Abu Dhabi TV und dafür Morddrohungen aus Saudi-Arabien erhielt. Sie gewann den dritten Preis, aber viele Zuschauer waren sich einig, dass sie Platz 1 verdient gehabt hätte. Der dritte Platz rettete ihr vielleicht das Leben. Internationaler Kulturaustausch In zunehmendem Maße spielt Saudi Arabien eine Rolle beim internationalen Kulturaustausch und auf internationalem Kulturparkett. Neben den schon seit vielen Jahren etablierten Saudischen Kulturwochen in Europa, die auch in Berlin stattfanden, gibt es weitere Aktivitäten. Hier drei Beispiele von vielen: Janadriyah Festival: Beim jährlich im Februar/ März stattfindenden, berühmten Kulturfestival in Janadriyah (in der Nähe von Riyadh) hatte in diesem Jahr erstmals ein europäisches Land - nämlich Frankreich - als Gastland die einmalige Gelegenheit, seine Volkskunst und Produkte vorzustellen. King Abdullah Literatur Übersetzer Preis: Schon zum dritten Mal wurde am 11. Mai 2010 in Paris von Prinz Moutib bin Abdallah, einem Sohn des Saudischen Königs, in den Räumen der UNESCO ein vom Saudischen König gestifteter Literatur-Übersetzerpreis an 11 arabische Übersetzer und einen französischen Kollegen verliehen. Dabei geht es sowohl um Übersetzungen vom Arabischen ins Französische als auch umgekehrt. Ziel des Preises ist die Verbesserung des kulturellen Dialogs. Edge of Arabia: Sehr rührig ist man in London, wo 2004 „Edge of Arabia“ gegründet wurde als unabhängige Initiative britischer und saudischer Künstler mit dem Ziel, Kunst aus Saudi- Arabien zu fördern und zu etablieren. So ist z. B. der britische Kurator Stephen Stapleton seit einigen Jahren in Saudi-Arabien unterwegs, um erfolgreich saudische Künstler aufzuspüren und Ausstellungen ihrer Werke im Rahmen von Edge of Arabia weltweit zu organisieren, wobei die Ausstellungen z. B. in London und auf der 53. Biennale in Venedig erfolgreich gezeigt wurden. Erstmals kommt Edge of Arabia auch nach Deutschland: Anlässlich der 6. Biennale in Berlin (10. Juni bis 18. Juli 2010) sind Arbeiten von saudischen Künstlern auf den Gebieten Installation, Performance, Fotografie, Video und Skulptur zu sehen. Bemerkenswert an dieser Initiative ist die maßgebliche Unterstützung der Saudi Arabian General Investment Authority (SAGIA). Malerei – Collagen - Fotografie In zunehmendem Maße entstehen in Saudi- Arabien ausgezeichnete Kunstgalerien für Fotografie und Malerei, die auch auf den Kunstmessen in Dubai und Abu Dhabi vertreten sind und Filialen in anderen Golfstaaten, vorrangig in den Emiraten, unterhalten. Der Austausch der Kunstgalerien in allen sechs Golfstaaten und die Zahl der Ausstellungen nehmen in rasantem Tempo zu. Im Folgenden stellen wir drei Künstler vor aus den Bereichen Malerei, Collage und Fotografie: Gemälde des Künstlers Dr. Sami Marzougi Er ist in der saudischen Kunstwelt eine Ausnahmeerscheinung: Dr. Marzougi ist im Hauptberuf Narkosearzt. „Wie in jedem Beruf bekommt man nach vielen Jahren der Praxis Routine und das gibt Raum für kreative Gedanken, die sich in meinem Fall in künstlerischen Aktivitäten entfalten.“ Er malt seit über 20 Jahren, begann mit einer eigenen Interpretation von Kalligrafie. Einer „plakativen“ Phase folgte eine Phase der Entwürfe von Skulpturen, die oft religiöse Motive, z. B. Betende in den verschiedenen Gebetshaltungen des Islam darstellten in einer durch Kalligrafie verfremdeten Form. Danach malte er abstrakte Werke mit Tinte – ein mühsamer und zeitintensiver Prozess. Heute ist er dabei, eine ganz neue Technik für abstrakte, großformatige Werke – meist auf Leinwand – zu entwickeln, die Acryl mit Tinte verbindet. „Mit dem Medium Tinte entsteht die Farbe erst auf der Leinwand – während der Arbeit. Das ergibt oft überraschende Effekte. Die Ergänzung durch die Acrylfarben bewirken eine mir bisher unbekannte Wirkung und haben den erfreulichen Nebeneffekt, dass die Arbeit an einem Gemälde weniger zeitraubend ist.“ Der Künstler hatte einige Ausstellungen in Saudi-Arabien und macht sich durch seine zurückhaltende und introvertierte Art rar – eine Eigenschaft, die in der internationalen Kunstszene eher selten ist. In seinem Atelier
Seite 1 und 2: ■ Saudi-Arabien Der Zukunft 8 DUB
Seite 3 und 4: ■ Saudi-Arabien Trotz Finanz- und
Seite 5 und 6: ■ Saudi-Arabien prozess schneller
Seite 7: ■ Saudi-Arabien 4 hohen, spitz zu
Seite 11 und 12: ■ Saudi-Arabien gen unsere Religi

Saudi-Arabien: Wirtschaft, Immobilien, Kunst und Kultur - Dubai Media

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?