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Alte Brünner In- und Aufschriften - Znaim

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Murder. Der grob entstellende Fehler sollte je eher, je besser richtiggestellt werden.<br />

Ursprünglich hatte die <strong>In</strong>schrift folgenden Wortlaut:<br />

„IM 1631 IAR .<br />

HAT ZU LOP VND EHR GOTTES<br />

DES ALLMECHTIGEN DISE MARTER<br />

LASSEN AVFRICHTEN DER EHRBARE<br />

MEIStER VINCENS TURIM STANMETZ<br />

NACHBER VON DER NEVSTIFT"<br />

Eine neuere <strong>In</strong>schrift auf dem Marterl besagt: „Erneuert im Jahre 1869 von den<br />

ehrsamen Nachbarn der Vorstadt Neustift <strong>und</strong> Neu-Grelowitz." Die Grelowitz, so wurde<br />

<strong>und</strong> wird heute noch die Grillowitz genannt, war auch eine durchaus deutsche Vorstadt,<br />

wie das genannte Handbuch von Josef Bayer erwähnt. Amtsort waren Königsfeld <strong>und</strong> der<br />

Kreuzhof iri Altbrünn. Noch weiter hatte die Neustift ihren Amtsort, nämlich in<br />

Posorschitz.<br />

An die Zeit der Gemeinde Neustift erinnert ein schönes Kreuzstandbild vor dem<br />

Neustifter „Glöckel", einem der malerischesten Glockenhäuser in der Umgebung. Die<br />

<strong>In</strong>schrift verkündet: „Im Jahre des Herrn 1799 dem 16. September ist zur Lob <strong>und</strong> Ehre<br />

des allmächtigen Gottes dieses heilige Kreutz aufgerichtet worden von einer ehrsamen<br />

Neustifter Gemeinde."<br />

Wie gr<strong>und</strong>deutsch das ganze Gärtnerviertel war, bezeugt auch das deutsch beschriebene<br />

Kreuz am Eingange zum ehemaligen Altbrünner Friedhofe in der Wiener Straße. Die<br />

<strong>In</strong>schrift überliefert der Nachwelt: „Dieses Creuz wurde zur größeren Verherrlichung<br />

Gottes vom Herrn Vinten <strong>und</strong> seiner Ehegattin Elisabeth im Jahre 1821 errichtet." Und<br />

wieder deutsch ist die <strong>In</strong>schrift des Kreuzes, das vor dem Altbrünner Klosterhofe, fast<br />

unkenntlich eingebaut in den Eisenzaun, ein Plätzchen bekommen hat. Auf dem Sockel<br />

steht in deutschbuchstabiger Schrift zu lesen: „Zur Ehre Gottes ist dieses Kreuz vom H.<br />

Gre. Wetzl <strong>und</strong> seiner Gattin Anna zum Andenken gewidmet worden." Allbekannt ist das<br />

weithin leuchtende Marmorstandbild des berühmten deutschen Naturforschers Gregor<br />

Mendel auf dem ehemaligen Altbrünner Klosterplatze, dem jetzigen Mendelplatze. Die<br />

<strong>In</strong>schrift, die in der Tschechenzeit kaum mehr zu lesen war, hält das Andenken des<br />

großen Mannes mit folgenden Worten fest: „Dem Naturforscher P. Gregor Mendel. 1822-<br />

1884. Errichtet 1910 von Fre<strong>und</strong>en der Wissenschaft."<br />

Daß in alter Zeit auch die <strong>Brünner</strong> Kirchen deutsch waren, beweisen mancherlei fromme<br />

<strong>Aufschriften</strong>, die nur in deutscher Sprache gehalten sind. Noch vor einigen Jahren lasen<br />

wir auf einem der Heiligenstandbilder vor der Kapuzinerkirche - es war das des heiligen<br />

Laurenz - in altertümlicher Sprache: „Ich lobe, anbete, grysse dich o allerheligste <strong>und</strong><br />

unzertrennliche Dreyfaligkeit: Gott Vater, Sohn <strong>und</strong> heiliger Geist, Dich will ich liben in<br />

alle Ewigkeit. Amen. Anno 1777." Beim Umsturze wurde die <strong>In</strong>schrift bedauerlicherweise<br />

weggemeißelt. Das leere Viereck deutet noch darauf hin.<br />

Durchaus deutsch war auch eine bis zum Umsturze im Jahre 1918 erhaltene alte<br />

deutsche Aufschrift über einer Büchse für milde Gaben in der Kirche der Barmherzigen<br />

Bruder. Ihr Wortlaut ging so:<br />

„Vergelt's Gott für Wachs <strong>und</strong> Öhl,<br />

Das Beste dir erwähl.<br />

Hier ist der Schatz in bester Ruh,<br />

Kommt kein Schab noch Mott dazu."<br />

Überaus schmuckhaft ist die aus der Altväterzeit stammende Aufschrift über dem linken<br />

Tore der Minoritenkirche. „Zuflucht der Sünder" lautete sie. <strong>In</strong> der Tschechenzeit war sie<br />

verdeckt, nun ist sie wieder an den Tag gebracht worden.<br />

Auch die alten Grabsteine verkünden dem Leser, daß Brünn eine deutsche Bevölkerung<br />

hatte. Da <strong>und</strong> dort sind sie noch erhalten, unter anderem auch als Andenken in den<br />

Kirchen. Hervorgehoben seien die uralten Grabsteine an der Außenwand der Domkirche.<br />

Die <strong>In</strong>schriften sind alle in deutschbuchstabiger Schrift gehalten, was ihre Wirkung<br />

wesentlich hebt. Eine solche alte Grabsteinschrift wollen wir anführen: Anno 1599 den<br />

5ten Septembris ist der erbar namhafte Christof Pertholt Meiler <strong>und</strong> Mitbürger in Brin in

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