Download - Fachverband Schultheater - Darstellendes Spiel ...
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Was war neu? Was war anders als zu Hause in Laatzen?<br />
Was sich wesentlich verändert hat, war die „location“. Die<br />
Aula in Barsinghausen war viel größer als bei uns und die<br />
Bühne höher. Wir waren deshalb vor dem Auftritt ziemlich<br />
aufgeregt und haben uns gefragt, ob uns alle gut verstehen<br />
würden. Wir mussten also viel lauter und deutlicher sprechen,<br />
was im Anschluss zu Heiserkeit und angekratzten<br />
Stimmbändern führte.<br />
Dass dann nach der Aufführung und noch Tage später so<br />
viel positive Kritik kam, war sehr schmeichelnd. Eine Sache<br />
war für uns neu und ein<br />
bisschen irritierend: Das<br />
Publikum hat nicht immer<br />
so reagiert, wie wir es bisher<br />
erlebt hatten. Das kam<br />
daher, weil das Publikum<br />
vorwiegend aus Schülern<br />
bestand und dass sie das<br />
Stück mit ihrer eigenen Produktion<br />
verglichen. So standen<br />
wir, im Gegensatz zu<br />
den Aufführungen davor,<br />
nicht einem wohlwollenden<br />
Elternpublikum gegenüber,<br />
sondern wurden weitaus kritischer<br />
beurteilt. Daher war<br />
es ein komisches Gefühl,<br />
wenn die Lacher und der<br />
Applaus nicht an den gewohnten<br />
Stellen zu hören<br />
waren.<br />
Wenn die komischen Reichen die grotesken Armen einladen:“Das Bankett“<br />
Erich-Kästner-Gymnasium Laatzen mit einem kolumbianischen Stück<br />
Drei Bettler warten auf das Erscheinen des Kandidaten,<br />
der durch ein Bankett in die höhere Gesellschaft eingeführt<br />
werden soll. Vier Damen und ein Mann, die dem so<br />
genannten Zirkel angehören, begleiten den Kandidaten auf<br />
dem Weg durch sein 5-Gänge-Menü. Interessant ist für die<br />
Bettler nicht nur, ob der Kandidat die lukullische Folter<br />
durchstehen, sondern vor allein auch. ob für sie selbst genug<br />
abfallen wird von diesem 5-Sterne-Essen ... Eine bitterböse<br />
Satire, schmackhaft gemacht durch Situationskomik<br />
und skurrile Gestalten. die sich gegen die<br />
Überflussgesellschaft, ihren Filz, ihre Degeneriertheit und<br />
ihre Seilschaften richtet.<br />
Zur Person: Enrique Buenaventura<br />
Enrique Buenaventura wurde 1925 in Cali, Kolumbien geboren.<br />
Er studierte Bildende Kunst und Philosophie und<br />
gründete vor fast 50 Jahren das heute noch bestehende<br />
Theatro Experimental de Cali.<br />
12. Niedersächsisches Schüler-Theater-Treffen<br />
Haben die Leute geklatscht, weil sie uns kannten oder weil wir gut waren?<br />
Rückblick einer <strong>Spiel</strong>erin auf ihr „Bankett“ in Barsinghausen (s.a.Titelbild)<br />
Schul Theater Info Niedersachsen Nr. 19 3/2002 Seite 9<br />
Insgesamt konnten wir aber die Frage “Haben die Leute<br />
geklatscht, weil sie uns kannten oder weil wir gut waren?“<br />
für uns positiv beurteilen. Unsere „Damen“ sind beim <strong>Spiel</strong>en<br />
dermaßen ausgeflippt, dass wir manchmal Mühe hatten,<br />
einen Lacher zu unterdrücken. Es hat richtig Spaß gemacht.<br />
Kurs <strong>Darstellendes</strong> <strong>Spiel</strong>, 12. Jg.<br />
Erich Kästner Gymnasium Laatzen<br />
Nach seiner Beobachtung suchen Menschen heute bei einem<br />
Theaterbesuch in erster Linie Entspannung. Dieser<br />
Neigung möchte er mit seinen Stücken Rechnung tragen,<br />
dem Publikum aber gleichzeitig kritisch genau die Gesellschaft,<br />
in der sie leben und die sie mitgestalten, vor Augen<br />
halten.<br />
Wir, der Grundkurs <strong>Darstellendes</strong> <strong>Spiel</strong>, sind Schülerinnen<br />
und Schüler des Erich-Kästner-Gymnasiums in Laatzen.<br />
An unserer Schule ist das Darstellende <strong>Spiel</strong> seit ein paar<br />
Jahren als Unterrichtsfach für den 11. und 12. Jahrgang eingerichtet.<br />
Im 11.Jahrgang haben wir viel mit Sprache, Bewegung und<br />
Rhythmus ausprobiert und spielen nun im 12. Jahrgang „Das<br />
Bankett“.<br />
Selbstdarstellung der Gruppe im Programmheft