Exkursionsbericht (pdf) - GRK 820 - Christian-Albrechts-Universität ...
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<strong>Christian</strong>-<strong>Albrechts</strong>-<strong>Universität</strong> zu Kiel<br />
Bericht zur<br />
DÄNEMARK - EXKURSION<br />
des <strong>GRK</strong> <strong>820</strong><br />
Natürliche Antioxidantien -<br />
ihr Wirkungsspektrum in Pflanzen,<br />
Lebensmitteln, Tier und Mensch<br />
15. – 19.09.2003
INHALTSVERZEICHNIS<br />
VORSTELLUNG DES <strong>GRK</strong> <strong>820</strong>: NATÜRLICHE ANTIOXIDANTIEN - IHR WIRKUNGSSPEKTRUM<br />
IN PFLANZEN, LEBENSMITTELN, TIER UND MENSCH 3<br />
VORWORT 4<br />
REISEROUTE DER DÄNEMARK EXKURSION 5<br />
EXKURSIONSPROGRAMM 6<br />
BESUCH DES RESEARCH CENTRE FOULUM DES DANISH INSTITUTE OF AGRICULTURAL<br />
SCIENCES (DIAS) 9<br />
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 9<br />
VORSTELLUNG DES DEPARTMENT OF FOOD SCIENCES/ ANIMAL PRODUCT QUALITY 10<br />
MILCHFORSCHUNG MIT FOKUS AUF ANTIOXIDANTIEN 10<br />
PRO- AND ANTIOXIDATIVE ENZYME IN MILCH 10<br />
MODELLSYSTEM MUSKELZELLEN ZUR UNTERSUCHUNG DER UNTERDRÜCKUNG VON ROS 11<br />
VITAMIN E STATUS IN FERKELN VOR UND NACH DEM ABSETZEN 11<br />
CROSSENZ – ENZYMATISCHES CROSS-LINKING VON PROTEINEN 11<br />
MECHANISMEN DES PROTEIN CROSS-LINKINGS 11<br />
LITERATUR 12<br />
BESUCH DER FIRMA ARLA FOODS 13<br />
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 13<br />
VORSTELLUNG DES INNOVATION CENTER BRABRAND (ICB) 14<br />
VORSTELLUNG DER BRABRAND MOLKEREI 15<br />
BESUCH DES DEPARTMENT OF HORTICULTURE DES DANISH INSTITUTE OF<br />
AGRICULTURAL SCIENCES (DIAS) IN AARSLEV 17<br />
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 17<br />
VORSTELLUNG DER FORSCHUNGSBEREICHE IM RESEARCH CENTER AARSLEV 18<br />
PHYTOCHEMISTRY IN AARSLEV 18<br />
CURRENT RESEARCH OF AGRONOMICAL AND ENVIRONMENTAL CONSTRAINTS TO CROP QUALITY 19<br />
GROWTH CONDITIONS AND HUMAN HEALTH 19<br />
INTRODUCTION INTO RESEARCH PROJECTS ON RESOURCE MINIMISED PLANT GROWTH 19<br />
FÜHRUNG ZU DEN VERSUCHSFELDERN UND DURCH DIE LABORE 20<br />
LITERATUR 21<br />
1
KÖNIGLICHE VETERINÄR- UND LANDWIRTSCHAFTLICHE UNIVERSITÄT (KVL) KOPENHAGEN<br />
22<br />
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 22<br />
BESUCH DER ARBEITSGRUPPE VON PROF. DR. HENRIK VIBE SCHELLER AN DER KVL KOPENHAGEN 23<br />
BESUCH DER ARBEITSGRUPPE VON PROF. DR. BARBARA A. HALKIER AN DER KVL KOPENHAGEN 27<br />
BESUCH DER ARBEITSGRUPPE VON PROF. DR. ALEXANDER SCHULZ AN DER KVL KOPENHAGEN 32<br />
BESUCH DER ARBEITSGRUPPE VON PROF. DR. B. L. MÖLLER AN DER KVL KOPENHAGEN 34<br />
BESUCH DER FIRMA DANISCO A/S 37<br />
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 37<br />
STRUKTURELLE UND FUNKTIONELLE ANALYSE VON PEKTIN 38<br />
NEUE PRODUKTE AUS STÄRKE - ANHYDROFRUKTOSE-TECHNOLOGIE 38<br />
LITERATUR 39<br />
BESUCH DER FIRMA SANTARIS PHARMA A/S 40<br />
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 40<br />
VORSTELLUNG DER ANTISENSE-TECHNOLOGIE 40<br />
FAZIT ÜBER DIE EXKURSION 43<br />
KURZPRÄSENTATION DER PROJEKTE IM <strong>GRK</strong> <strong>820</strong> 45<br />
ANHANG FOTOS 52<br />
2
Vorstellung des <strong>GRK</strong> <strong>820</strong>: Natürliche Antioxidantien - ihr Wirkungsspektrum in<br />
Pflanzen, Lebensmitteln, Tier und Mensch<br />
Sprecherin: Dr. Karin Krupinska<br />
Botanisches Institut<br />
<strong>Christian</strong>-<strong>Albrechts</strong>-<strong>Universität</strong> zu Kiel<br />
Olshausenstrasse 40<br />
24098 Kiel<br />
Tel.: (0431) 880 4240<br />
Email: kkrupinska@bot.uni-kiel.de<br />
Förderbeginn: Oktober 2002<br />
Förderbetrag 2002: 62416 EUR<br />
Beteiligte Hochschullehrer:<br />
Bilger, Wolfgang<br />
Hansen, Ulf-Peter<br />
Jung, <strong>Christian</strong><br />
Krupinska, Karin<br />
Müller, Manfred James<br />
Sattelmacher, Burkhard<br />
Schreiber, Stefan<br />
Schulz-Friedrich, Rüdiger<br />
Schwarz, Karin<br />
Wolffram, Siegfried<br />
Beteiligte Fachrichtungen:<br />
Biochemie, Botanik, Humanernährung, Lebensmitteltechnologie, Medizin,<br />
Molekularbiologie, Ökophysiologie, Pflanzenernährung, Pflanzenphysiologie,<br />
Pflanzenzüchtung, Tierernährung, Zellbiologie<br />
3
Vorwort<br />
Im Rahmen des Studienprogramms der <strong>GRK</strong><strong>820</strong> wurde eine Exkursion nach Dänemark durchgeführt.<br />
Das Ziel der Exkursion war, bereits bestehende Kontakte einzelner Dozenten des <strong>GRK</strong> zu<br />
Wissenschaftlern in Forschungsinstituten, Hochschulen und Firmen weiter auszubauen. Durch die<br />
Exkursion nach Dänemark haben die Doktoranden und Postdoktoranden Einblick in ein breites<br />
Spektrum von Forschungsaktivitäten mit Bezug zur Thematik des <strong>GRK</strong><strong>820</strong> erhalten.<br />
Vor Ort haben sie wertvolle Informationen für die eigenen Arbeiten erhalten und Kontakte zum<br />
späteren Austausch von Methoden geknüpft. Durch Besuch der Firmen Arla-Food, Danisco A/S und<br />
Santaris Pharma erhielten die Doktoranden und Postdoktorandinnen darüber hinaus Einblick in die<br />
Forschungsaktivitäten von einerseits zwei großen Unternehmen im Lebensmittelbereich sowie<br />
andererseits eines kleineren jungen Unternehmens im Pharmabereich. Durch die Besuche dieser<br />
Firmen haben die Doktoranden des <strong>GRK</strong> wichtige Anregungen für ihre spätere berufliche Orientierung<br />
erhalten. Nicht zuletzt hatte die Exkursion auch eine soziale Komponente. Bowling in Viborg und Caraoke<br />
im Tivoli werden alle so schnell nicht vergessen.<br />
Frau Prof. Schwarz organisierte den Besuch des „Danish Institute of Agricultural Sciences“ (DIAS) am<br />
Forschungszentrum in Foulum sowie der Firma Arla-Food in Braband bei Århus. Erste Beziehungen<br />
zum DIAS in Foulum wurden anläßlich einer Einladung von Frau Schwarz zur Tagung über<br />
„Antioxidantien und Oxidation“ in 2000 geknüpft. Die Einladung zu einem Besuch des<br />
Graduiertenkollegs in Foulum erfolgte durch Dr. Jacob Nielsen. Herr Prof. Bilger nutzte seine<br />
wissenschaftlichen Kontakte zu Dr. Kirsten Brand und ermöglichte uns den Besuch des DIAS<br />
Forschungszentrums in Aarslev auf Fünen. An den beiden letzten Tagen der Exkursion wurden<br />
verschiedene Stationen in und um Kopenhagen besucht. Die Organisation dieses Exkursionsteils<br />
erfolgte durch die Sprecherin des <strong>GRK</strong><strong>820</strong>, Frau Prof. Krupinska, die zwei Jahre in Kopenhagen als<br />
Postdoktorandin tätig war und seither Kontakte zu den besuchten Kollegen der KVL und<br />
Wissenschaftlern in den Firmen Danisco A/S und Santaris Pharma pflegt.<br />
Die Exkursion war in jeder Hinsicht ein Erfolg. Mittlerweile haben einige der besuchten Wissenschaftler<br />
aus Dänemark im Rahmen des <strong>GRK</strong>-Gastwissenschaftlerprogramms auch Kiel besucht und<br />
stehen mit einzelnen Gruppen des <strong>GRK</strong> im wissenschaftlichen Austausch.<br />
Alle Doktoranden und Postdoktoranden haben am vorliegenden Bericht über die besuchten Stationen<br />
und die dort vorgestellten Projekte mitgewirkt. Eine Arbeitsgruppe, die aus Gabriele Randel, Andreas<br />
Till, Anne Hoffmann, Stefanie Lesser und Sabine Milde bestand, hat schließlich mit viel Engagement<br />
dieses Buch aus den Protokollen zusammengestellt.<br />
gez. W. Bilger, K. Schwarz, K. Krupinska<br />
4
Reiseroute der Dänemark Exkursion:<br />
5
Exkursionsprogramm<br />
Montag,<br />
15.09.<br />
Abreise:<br />
8.00 h<br />
ca. 12.00 h<br />
12.45 h<br />
13.05 h<br />
13.30 h<br />
13.50 h<br />
14.10 h<br />
14.30 h<br />
15.15 h<br />
15.55 h<br />
17.15 h<br />
Dienstag,<br />
16.09.<br />
10.00-<br />
12.00 h<br />
12.00-<br />
16.00 h<br />
16.30–<br />
18.00<br />
Mittwoch,<br />
17.09.<br />
Exkursionsstation Ansprechpartner<br />
Danish Institute of Agricultural<br />
Sciences (DIAS)<br />
Research Centre Foulum<br />
Mittagessen im DIAS Foulum<br />
Introduction of Dept. of Food<br />
Science<br />
Introduction of research, CAU<br />
Milk research with focus on<br />
oxidation<br />
Pro- and antioxidative enzymes in<br />
milk<br />
Model system of fused musclecells<br />
for studying suppression of<br />
reactive oxygen species<br />
Vitamin E status in piglets before<br />
and after weaning<br />
Crossenz-Enzymatic cross-linking<br />
of proteins<br />
Elucidating mechanisms in protein<br />
cross-linking<br />
Research facilities tour<br />
Fa. Arla-Food<br />
Innovation Center<br />
Visit to Århus<br />
Brabrand Diary<br />
Danish Institute of Agricultural<br />
Sciences (DIAS)<br />
Henrik<br />
Andersen<br />
Karin Schwarz<br />
Jacob Nielsen<br />
Jan Stagsted<br />
Jette Young<br />
Charlotte<br />
Lauridsen<br />
Jens Nording<br />
Charlotte<br />
Steffensen<br />
Connie Benfeldt<br />
Agnete Poulsen<br />
Adresse/Kontakt<br />
6<br />
Blichers Allé<br />
DK-8830 Tjele<br />
www.agrsci.dk/koerselsvejl/foulu<br />
m_uk.shtml<br />
Henrik.Andersen@agrsci.dk<br />
JakobH.Nielsen@agrsci.dk<br />
Jan.Stagsted@agrsci.dk<br />
Charlotte.Lauridsen@agrsci.dk<br />
Jens.Nording@agrsci.dk<br />
Charlotte.L.Steffensen@agrsci.d<br />
k<br />
Rordrumvej 2<br />
DK-8220 Brabrand /Århus<br />
www.arlafoods.com<br />
Kirstinebjergvej 10<br />
DK-5792 Aarslev/Odense
9.00 h<br />
9.45 h<br />
10.15 h<br />
11.00 h<br />
11.30 h<br />
13.00 h<br />
13.45 h<br />
Donnerstag,<br />
18.09.<br />
9.00 h<br />
10.30 h<br />
11.30 h<br />
13.00 h<br />
14.00 h<br />
14.25 h<br />
15.15 h<br />
15.40 h<br />
15.55 h<br />
Freitag,<br />
19.09.<br />
Research Centre Aarslev<br />
Introduction into research themes<br />
at Arslev<br />
Introduction of research, CAU<br />
Phytochemistry in Arslev<br />
Current research of agronomical<br />
and environmental constraints to<br />
crop quality<br />
Growth conditions and human<br />
health<br />
Tour of the greenhouses and<br />
introduction into research projects<br />
on resource minimised plant<br />
growth<br />
Laborführung<br />
KVL, Department of Biology<br />
Visit to working group of H.V.<br />
Scheller<br />
Visit to working group of B.A.<br />
Halkier<br />
Visit to working group of A. Schulz<br />
Fa. Danisco A/S<br />
Mittagessen bei Fa. Danisco<br />
Introductions to Danisco<br />
Structural and functional analysis<br />
of pectins<br />
New pathways – novel products<br />
LAB. TOUR Euracyotic Expression<br />
Lab.<br />
Robotic lab.<br />
Kirsten Brand<br />
Karin Krupinska<br />
Lars. P.<br />
Christensen<br />
Bernd<br />
Wollenweber<br />
(DIAS,<br />
Flakkebjerg)<br />
Kirsten Brandt<br />
Eva Rosenqvist<br />
Kirsten Brandt<br />
Henrik Vibe<br />
Scheller<br />
Barbara Halkier<br />
Alexander<br />
Schulz<br />
Susan Madrid<br />
Tove<br />
Christensen<br />
Shukun Yu<br />
Susan Madrid<br />
KVL, Department of Biology s.o.<br />
www.agrsci.dk/pvf/index_uk.sht<br />
ml<br />
Kirsten.Brandt@agrsci.dk<br />
LarsP.Christensen@agrsci.dk<br />
Bernd.Wollenweber@agrsci.dk<br />
Eva.Rosenqvist@agrsci.dk<br />
Thorvaldsensvej 40<br />
1871 Frederiksberg C/<br />
Kopenhagen<br />
www.kvl.dk<br />
hvs@kvl.dk<br />
bah@kvl.dk<br />
als@kvl.dk<br />
Langenbrogade 1<br />
DK-1101 Kopenhagen<br />
www.danisco..com<br />
Susan.madrid@danisco.com<br />
G7sy@danisco.com<br />
7
10.00 –<br />
12.00 h<br />
12.30 h<br />
14.00 –<br />
16.00 h<br />
ab ca. 16.00<br />
h<br />
Rückfahrt<br />
Visit to working group of B.<br />
Lindberg Moeller<br />
Mittagessen in der KVL<br />
Fa. Santaris Pharma A/S<br />
Birger Lindberg<br />
Moeller<br />
Margit<br />
Wissenbach<br />
blm@kvl.dk<br />
Bøge Allé 3<br />
DK- 2970 Hørsholm<br />
www.santaris.com<br />
mhw@santaris.com<br />
8
Besuch des Research Centre Foulum des Danish Institute of Agricultural Sciences<br />
(DIAS)<br />
Berichterstatter: Nicolle Bader und Stephanie Lesser<br />
Allgemeine Informationen<br />
Das DIAS ist ein Forschungsinstitut des dänischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und<br />
Fischerei. Es ist eine Institution der dänischen Regierung mit Forschungsaktivitäten in Zentren in<br />
Foulum, Bygholm, Aarslev und Flakkeberg, vier experimentellen Stationen sowie dem Department of<br />
Variety Testing in Tystofte. Zwei weitere Forschungsgruppen arbeiten an der Königlichen<br />
Tierärztlichen und Landwirtschaftlichen <strong>Universität</strong> (KVL) in Kopenhagen. Das DIAS verfügt über<br />
modernste Labore und experimentelle Einrichtungen wie z.B. Ställe, Gewächshäuser und semi-field<br />
Anlagen. Dazu gehört eine Fläche von ca. 1300 ha für Forschung, Experimente und Futterproduktion.<br />
Im DIAS arbeiten etwa 1125 Mitarbeiter, davon ca. 375 Wissenschaftler, verteilt auf die verschiedenen<br />
Zentren und Einrichtungen. Der jährliche Umsatz des DIAS beläuft sich auf 557 Mio. DKK, wovon 332<br />
Mio. DKK operationales Einkommen und 225 Mio. DKK Fördermittel des Landes sind. Das DIAS wird<br />
von einem Ausschuss des Ministeriums geleitet, der aus 16 Mitgliedern besteht, die einschlägige<br />
externe Forschung, industrielle Nutzer der Forschung und Angestellte der Institution repräsentieren.<br />
Abb. 1: Organigramm DIAS<br />
9
Programm des Besuchs<br />
Vorstellung des Department of Food Sciences/ Animal Product Quality H.J. Andersen<br />
Vorstellung des Graduiertenkollegs <strong>820</strong>, CAU K. Schwarz<br />
Milchforschung mit Fokus auf Antioxidantien J. Nielsen<br />
Pro- and antioxidative Enzyme in Milch J. Stagsted<br />
Modellsystem von Muskelzellen zur Untersuchung der Unterdrückung von ROS J. Young<br />
Vitamin E Status in Ferkeln vor und nach dem Absetzen C. Lauridsen<br />
CROSSENZ – Enzymatisches Cross-linking von Proteinen J. Nording<br />
Mechanismen des Protein cross-linking<br />
Führung durch Ställe und Labore<br />
C. Steffensen<br />
Vorstellung des Department of Food Sciences/ Animal Product Quality<br />
Henrik J. Andersen; Head of Department of Animal Product Quality,<br />
Die Forschung am Research Centre Foulum soll Antwort auf Marktnachfragen von Konsumen-ten<br />
und/oder der verarbeitenden Industrie liefern. Die Vision ist es, Teil eines „Network of Excellence“ zu<br />
sein, das eine Basis für ganzheitliche Lösungen in der Nahrungsmittel-produktion zugunsten von<br />
Verbrauchern, Produzenten, Industrie und der internationalen Gemeinschaft bereitstellt. Ausbildung<br />
wird auf höchstem Niveau angeboten. Das Depart-ment of Animal Product Quality ist im<br />
infrastrukturellen Netzwerk in Foulum zentral zu allen Einrichtungen gelegen.<br />
Ausgewählte Forschungsprojekte:<br />
Milchforschung mit Fokus auf Antioxidantien<br />
Jacob H. Nielsen; Head of Research Group Oxidation and Aroma Development in Animal Products<br />
Forschungsgebiete sind die Oxidation, Proteolyse und Lipolyse von Milch.<br />
Das Fettsäuremuster der Milch ist im hohen Maße mit Stabilität und Geschmack verknüpft.<br />
Verschiedene Sorten von Silage (z. B. Grass oder Mais) im Milchviehfutter haben einen Einfluss auf<br />
das Fettsäuremuster und auf den Gehalt an fettlöslichen Vitaminen sowie auf den Geschmack der<br />
Milch. Antioxidantien in der Milch, u.a. Harnsäure, unterdrücken licht-induzierte Oxidation.<br />
Pro- and antioxidative Enzyme in Milch<br />
Jan Stagsted; Senior Scientist Oxidation and Aroma Development in Animal Products<br />
Forschungsgebiete sind die Charakterisierung der Proteinoxidation, hervorgerufen durch freie<br />
Radikale, Carbonyle und Peroxide und die immunchemische Detektion von Carbonylen spezifischer<br />
Proteine.<br />
Milch enthält einige enzymatisch und nichtenzymatisch prooxidativ wirkende Substanzen, wie z.B.<br />
Xanthinoxidase, Lactoperoxidase, Sulfhydryloxidase, Eisen und Kupfer. Die Folgeprodukte oxidativer<br />
Reaktionen sind Hydroxyperoxide, Carbonyle, n-Hexanal und freie Radikale. Zur Milch zugegebenes<br />
Glutathion wird schnell oxidiert, entweder spontan oder durch die Sulfhydryloxidase. Aktivität der<br />
Glutathionperoxidase konnte in Milch nicht nachgewiesen werden .<br />
10
Modellsystem Muskelzellen zur Untersuchung der Unterdrückung von ROS<br />
Jette F. Young; Scientist Oxidation and Aroma Development in Animal Products<br />
Mit hypotonem Puffer gestresste myotubuläre Zellen (C2C12) produzieren ROS. Verschiedene<br />
Antioxidantien können dem System zugesetzt werden. Die Zugabe des hypotonen Puffers ruft ein<br />
Anschwellen der Zellen hervor, Dehnungsrezeptoren werden aktiviert und eine Volumen-reduktion<br />
eingeleitet. Dabei entsteht ein Efflux der Aminosäure Taurin. Der Efflux von Taurin ist ein Maß für die<br />
oxidative Zellschädigung.<br />
Ergebnis: 1. Efflux wird durch Antioxidantien zeit- und konzentrationsabhängig verringert, 2. Trolox<br />
und Tocopherol wirken effizienter als BHT, 3. Polyphenole, besonders Quercetin, sind zeit- und<br />
konzentrationsabhängig wirkungsvolle Inhibitoren von Taurin Efflux. C2C12 Zellen können als Modell<br />
zum Screenen von Komponenten/Mixturen zum Quenchen oder Unterdrücken von ROS-Produktion in<br />
Muskelgewebe eingesetzt werden.<br />
Vitamin E Status in Ferkeln vor und nach dem Absetzen<br />
Charlotte Lauridsen; Senior Scientist Metabolism, Growth and Lactation<br />
Vitamin E defiziente Schweine können Lebernekrose, Muskeldystrophie, oder die Maulbeerherzkrankheit<br />
entwickeln und leiden unter vermindertem Wachstum und verzögerter Entwick-lung.<br />
Neugeborene Ferkel haben geringe Vitamin E Speicher. Vitamin E wird unverestert durch die<br />
Muttermilch weitergegeben. Im Ferkelfutter ist Vitamin E als Acetat zugesetzt, da es in dieser Form<br />
am lagerfähigsten ist. Die Carboxylesterhydrolase (CEH) im Darm des Ferkels ist beim Absetzen noch<br />
nicht voll aktiv, daher sind Ferkel in diesem Zeitraum unzureichend mit Vitamin E versorgt. Die<br />
Bioverfügbarkeit von Vitamin E als Alkohol ist höher als die des Acetats. Die Biopotenz von<br />
natürlichem RRR-alpha-Tocopherol ist doppelt so hoch wie die des synthetischen all-rac-alpha-<br />
Tocopherols.<br />
CROSSENZ – Enzymatisches Cross-linking von Proteinen<br />
Jens A. Nording; Scientist Oxidation and Aroma Development in Animal Products<br />
Es ist ein langer Weg von der Suche nach neuen cross-linking Enzymen bis zur industriellen<br />
Anwendung. Zunächst bedarf es dem Verständnis der Mechanismen und deren Auswirkun-gen auf die<br />
Rheologie. Dafür werden Modellenzyme (z. B. Transglutaminase, Laccase, Peroxidase, Tyrosinase)<br />
und Substrate wie Casein, Molkenprotein, Albumin, Gluten, Eiprotein und Sojaprotein verwendet.<br />
Verschiedene Screeningmethoden und Activity assays werden dann an Testpflanzen, Pilzen und<br />
Bakterien durchgeführt, um neue Enzyme zu finden. Wenn ein neues Protein gefunden wurde, wird es<br />
in großem Umfang produziert. In verschiedenen Produkten werden dann die Eigenschaften und die<br />
Verwendbarkeit in der Lebensmittelin-dustrie analysiert.<br />
Mechanismen des Protein cross-linkings<br />
Charlotte Steffensen; Oxidation and Aroma Development in Animal Products<br />
Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit enzymkatalysierter Proteinoxidation, unter beson-derer<br />
Betrachtung von Peroxidasen (inkl. Myeloperoxidase) und Enzymen, die zu Protein cross-linking<br />
führen. Die Myeloperoxidase führt zur Bildung von chlorierten Amino-säurederivaten. Die<br />
Arbeitsgruppe benutzt zur Bestimmung der Reaktionsmechanismen von Proteinen und Peptiden von<br />
der Radikalbildung bis zum endgültigen Oxidationsprodukt electron spin resonance (ESR) und matrixassisted<br />
laser desorption ionisation (MALDI-TOF). Mit diesen Methoden ist es möglich, die pro- und<br />
antioxidativen Eigenschaften von Proteinradikalen und die Eignung oxidativ modifizierter Proteine als<br />
funktionellen Inhaltsstoff herauszustellen.<br />
11
Literatur<br />
Lauridsen, C., Engel, H., Craig, A.M. & Traber, M.G. (2002): Relative bioavailability of dietary RRRand<br />
all-rac-alpha-tocopheryl acetates in swine assessed using deuterium-labeled vitamin E. Journal of<br />
Animal Science 80, 702-707<br />
Lauridsen, C., Engel. H., Jensen, S.K., Craig, A.M. & Traber, M.G. (2002): Lactating sows and<br />
suckling piglets preferentially incorporate RRR- over All-rac-alfa-Tocopherol into milk, plasma and<br />
tissues. Journal of Nutrition 132, 1258-1264<br />
Lauridsen, C., Hedemann, M.S. & Jensen, S.K. (2001): Hydrolysis of tocopherol and retinyl esters by<br />
porcine carboxyl ester hydrolase is affected by their carboxylate and bile acids. Journal of Nutritional<br />
Biochemistry 12, 219-224<br />
Nielsen, J.H. (2003): Primary production factors as tools for optimization of milk quality. Book of<br />
Abstracts of the 54th Annual Meeting of European Association for Animal Production, No. 9, 104<br />
Ørtenblad, N., Young, J.F., Oksbjerg, N., Nielsen, J.H. & Lambert, I.H. (2003): Reactive oxygen<br />
species are important mediators of taurine release from skeletal muscle cells. American Journal of<br />
Physiology. Cell Physiology. 284, C1362-C1373<br />
Steffensen, C.L., Andersen, H.J. & Nielsen, J.H. (2002): Aldehyde-induced xanthine oxidase activity in<br />
raw milk. J. Agric. Food Chem. 50 (25), 7392-7395<br />
12
Besuch der Firma Arla Foods<br />
Berichterstatter: Gabriele Randel und Verena Alexa Ohm<br />
Allgemeine Informationen<br />
Das Unternehmen Arla Foods ist im Frühjahr 2000 durch den Zusammenschluss des dänischen<br />
Unternehmens MD Foods mit der schwedischen Arla-Gruppe entstanden. Arla Foods ist eine<br />
Genossenschaft von ca. 13650 Milcherzeugern (7100 dänische und 6500 schwedische Eigner). Mit<br />
einer jährlichen Milcherfassung von 7,1 Mio. kg ist Arla Foods Europas größter Milchkonzern. Der<br />
Jahresumsatz von über 5,1 Mio. € (2001/2002) verteilt sich zur einen Hälfte auf den dänischen und<br />
schwedischen Markt, zur anderen Hälfte auf andere europäische und außer-europäische Länder<br />
(siehe Abbildung 2).<br />
Die größte Produktgruppe stellt Trinkmilch dar (siehe Abbildung 3), womit hauptsächlich der dänische<br />
und schwedische Markt beliefert wird. Die zweit größte Produktgruppe ist Käse, der weltweit unter<br />
einer Vielzahl von Marken produziert und verkauft wird (in Deutschland u. a. BUKO, ESROM,<br />
FINELLO, DANABEL). Zu den Pulverprodukten gehören neben Milch- und Käsepulver verschiedene<br />
isolierte Milchbestandteile (u. a. Milch- und Molkenproteine, Hydrolysate, Laktose), die als<br />
Zusatzstoffe an die Lebensmittelindustrie verkauft werden. Milchfettprodukte werden unter der Marke<br />
LURPAK verkauft, die bereits seit 100 Jahren das Flaggschiff des dänischen Exports darstellt.<br />
Um satza nteile nach Absatzm ä rkten<br />
Restliches<br />
Europa<br />
9%<br />
Mittlerer<br />
Osten<br />
6%<br />
Deutsc hlan<br />
d<br />
8%<br />
Asien<br />
3%<br />
Großbritani<br />
en<br />
18%<br />
Restliche<br />
Welt<br />
6%<br />
Schw eden<br />
26%<br />
Dänem ark<br />
24%<br />
Abb. 2: Arla Foods Umsatzanteile nach Absatzmärkten im Geschäftsjahr 2001/2002<br />
Um satza nteile nach Produktgruppen<br />
Butter und<br />
Misc hfette<br />
13%<br />
Pulverprodukte<br />
14%<br />
Käse<br />
27%<br />
Andere<br />
6%<br />
Trinkm ilch<br />
40%<br />
Abb. 3: Arla Foods Umsatzanteile nach Produktgruppen im Geschäftsjahr 2001/2002<br />
13
Programm des Besuchs<br />
Vorstellung des Innovation Center Brabrand Conny Benfeldt<br />
Vorstellung der Brabrand Dairy Agnete Poulsen<br />
Vorstellung des Innovation Center Brabrand (ICB)<br />
Arla Foods entwickelt jährlich über 200 neue Produkte. Hierfür werden etwa 0,6 % des Jahresumsatzes<br />
investiert und über 200 Mitarbeiter sind im Bereich der Produktentwicklung beschäftigt.<br />
Durch Frau Benfeldt wurde uns zunächst eine theoretische Einführung in die Forschungsbereiche und<br />
–aktivitäten des ICB gegeben. Anschließend wurden wir durch die einzelnen Abteilungen des ICB<br />
geführt. Anhand ausgewählter analytischer Techniken und Geräte konnten wir einen Einblick in die<br />
Forschungspraxis des ICB bekommen und hatten die Gelegenheit, mit den Mitarbeitern in Diskussion<br />
zu treten. Im folgenden werden die Abteilungen des ICB vorgestellt und die von uns gesammelten<br />
Informationen zusammen-gefasst.<br />
a) Culture Technology<br />
Diese Abteilung widmet sich der Qualitätssicherung und der Problembewältigung bei der Kultivierung<br />
und Reifung von Starterkulturen. Der Schwerpunkt liegt auf der Charakterisierung von Mischkulturen,<br />
der Erfassung ihrer Einsatzmöglichkeiten und ihrer Auswirkungen auf Produkteigenschaften.<br />
b) Microbiology<br />
In der Abteilung “Microbiology“ erfolgt die Qualitätskontrolle der Identität von Starterkulturen sowie der<br />
Kulturen in den fermentierten Produkten durch genetische Screening-Methoden. Zu den<br />
Untersuchungsparametern gehören u. a. die probiotischen Eigenschaften und das<br />
Wachstumsverhalten der relevanten Mikroorganismen.<br />
c) Protein Chemistry and Functionality<br />
In dieser Abteilung liegt der Fokus auf den Proteineigenschaften z. B. während der Käse-reifung<br />
(Proteinabbau, Enzymaktivität) oder der Butterherstellung (Streichfähigkeit, Emulsions-stabilität). Ein<br />
wichtiger Punkt dabei ist die Untersuchung der Mikrostruktur fermentierter Produkte beeinflusst u. a.<br />
durch die Fett-Eiweiß-Verteilung. Des weiteren werden prozess-induzierte Veränderungen wie die<br />
Maillard-Reaktion sowie die Stabilität von Emulsionen näher charakterisiert.<br />
d) Sensory and Aroma Chemistry<br />
Untersucht werden in dieser Abteilung u. a. Verarbeitungs- und Lagerstabilität verschiedener Produkte<br />
unter Berücksichtigung der Stabilität von Aromen und der Entwicklung von Off-Flavour. Ein<br />
Schwerpunkt stellt dabei die sensorische Evaluierung von Geschmack, Textur, Farbe und Geruch der<br />
Produkte dar. Ein Beispiel für die Entwicklung von Off-Flavour ist die Fettranzigkeit, die durch<br />
Oxidation ungesättigter Fettsäuren entsteht. In manchen Milch-produkten werden pflanzliche Öle<br />
eingesetzt – zum einen aus Kostengründen, zum anderen zur Steigerung des<br />
ernährungsphysiologischen Wertes infolge der Erhöhung des Anteils ungesättigter Fettsäuren.<br />
Die umfangreichen Daten aus sensorischen und analytischen Untersuchungen werden in Form von<br />
Online-Datenbanken erfasst und verwaltet. In dieser Form dienen sie allen Produktionsstätten von<br />
Arla Foods zur Prozessoptimierung und zur Entwicklung neuer Produktionsmethoden.<br />
e) Packaging<br />
Verpackungen schützen Lebensmittel vor Qualitätsveränderungen, die durch Licht- oder<br />
Lufteinwirkungen bzw. mikrobiellem Befall verursacht werden. In dieser Abteilung werden die<br />
Verpackungen im Hinblick auf diese Veränderungen optimiert. Dazu gehört z. B. eine modifizierte<br />
Atmosphäre zur Abtrennung des Sauerstoffs und zur Wachstumshemmung schädlicher<br />
Mikroorganismen, Entwicklung von bioaktiven Verpackungen sowie eine automatische Kontrolle der<br />
Dichtigkeit von Verpackungen.<br />
14
Vorstellung der Brabrand Molkerei<br />
Die Brabrand Molkerei liegt im Außenbezirk von Århus, der zweitgrößten Stadt Dänemarks. Brabrand<br />
wurde 1978 als spezielle Molkerei für länger haltbare Molkereiprodukte wie Kakao, Milchshakes,<br />
Pudding und Produkte aus fermentierter Milch eröffnet. Seitdem die Produktion der länger haltbaren<br />
Milchprodukte nach Esbjerg transferiert wurde, beherbergt Brabrand die Hauptproduktionsstätte für<br />
Fermentationsprodukte in Dänemark. Dort werden ca. 80 % aller in Dänemark hergestellten<br />
fermentierten Produkte produziert. Der einheimische dänische Markt macht den größten Teil des<br />
Verkaufs von Joghurt, Crème Fraîche und ähnlicher Produkte aus. Die 220 Mitarbeiter der Molkerei<br />
produzieren jährlich 69 Millionen Liter fertiger Produkte.<br />
Abb. 4: Luftaufnahme der Brabrand Molkerei in (Århus)<br />
In den letzten zehn Jahren ist die Produktpalette fermentierter Molkereiprodukte stark gestiegen. Die<br />
Produkte “Cultura“, “Gaio“ und die Fett reduzierten “Cheasy“-Produkte kamen zu den traditionellen<br />
Quarkspeisen dazu. Kürzlich wurde auch die Produktion von “MiniMeal“, “Yoggi Yalla“ und “Bob the<br />
Builder“ aufgenommen. Insgesamt sind 29 verschiedene Basisprodukte in einer Vielzahl von Kartons<br />
und Bechern in bis zu 97 unterschiedlichen Fruchtsorten erhältlich. Es werden in Brabrand mehr als<br />
200 Produkttypen in Behältern von 50 g bis 1 kg produziert. Die Produktionsbereiche umfassen<br />
Fermentation, zwei unter-schiedliche Abpackungsanlagen, den Kühlbereich und eine<br />
Produktionsanlage zur Herstellung von Verpackungen.<br />
Die Einführung in die Produktpalette und eine Führung durch die Produktionsanlagen der Brabrand<br />
Molkerei erfolgte durch Frau Poulsen. Im folgenden werden die Produktgruppen näher vorgestellt:<br />
a) “Kløver“<br />
- ein Joghurt mit 3,5 % Fett-Anteil, der in einer großen Vielfalt von Geschmacksrichtungen produziert<br />
wird. Wichtig bei der Produktion hierbei ist das Abnehmerland. So ist der Geschmack für Erdbeere in<br />
den unterschiedlichen Ländern verschieden, z. B. gibt es 110 Typen Erdbeeraroma, die für die<br />
Produktion eingesetzt werden.<br />
b) “Gaio“<br />
Die Herstellung erfolgt durch Fermentation von Milch mit B. causido, d. h. es entsteht eine Art Kefir.<br />
Dieser verringert aufgrund seines Anteils an pflanzlichen Fetten und aufgrund der enthaltenen<br />
Kulturen den Cholesterinspiegel. Durch die sehr exotisch anmutende Verpackung und die ebenso<br />
exotischen Geschmacksrichtungen soll dieses Produkt speziell die männliche Käuferschicht<br />
ansprechen. Eine gesundheitsbezogene Werbung für die Wirkung von “Gaio“ ist in Dänemark rechtlich<br />
nicht erlaubt, dennoch wird von Ärzten und Krankenhäusern der Konsum propagiert.<br />
15
c) „Cultura“<br />
Ein Joghurt, der wegen seiner L. acidophilus- und B. bifidus- Kulturen die Motilität des Magens<br />
anregen und so auf das Gesundheitsbewusstsein der Frauen zielen soll. Zusätzlich eingesetzte<br />
Pflanzenfasern unterstützen den Gesundheitseffekt. In der Werbung wird dieses Produkt besonders<br />
klar und rein, d. h. als besonders gesund dargestellt. Eine Darreichungsform in kleinen Portionen<br />
unterstützt den Eindruck der Frische.<br />
d) Bioprodukte<br />
Hierzu gehören die fermentierten Milchprodukte, die aus biologisch produzierter Milch hergestellt<br />
wurden. In Dänemark ist der Markt für Bioprodukte sehr stark, so sind ein Drittel aller verkaufter<br />
Milchprodukte und 15 % des Gemüses aus biologischem Anbau. Zusätzlich sind alle Bioprodukte der<br />
Brabrand Molkerei auch “Low-Fat“-Produkte. Die neuste Entwicklung in diesem Bereich sind die<br />
sogenannten “Smoothies“. Das sind Produkte aus fermentierter Milch mit einem hohen Anteil an<br />
Frucht.<br />
16
Besuch des Department of Horticulture des Danish Institute of Agricultural Sciences<br />
(DIAS) in Aarslev<br />
Berichterstatter: Jessica Lied und Andreas Till<br />
Allgemeine Informationen<br />
Das Danish Institute of Agricultural Sciences (DIAS) im Research Centre Aarslev beschäftigt sich mit<br />
der Qualitätsprüfung bei Zier- und Nutzpflanzen. Hierbei interessiert besonders der Unterschied<br />
zwischen konventionellem und ökologischem Anbau.<br />
Das Institut umfasst fünf Forschungsrichtungen:<br />
- Obstbaumkunde<br />
- Zierpflanzenkunde<br />
- Vermehrung und Züchtung<br />
- Gemüse<br />
- Lebensmittelkunde und Naturproduktchemie<br />
Im DIAS sind zur Zeit 40 Wissenschaftler und 60 Technische Assistenten beschäftigt. Das Institut<br />
beschäftigt sich hauptsächlich mit Forschung und nur in geringem Maße mit Lehre. Die Finanzierung<br />
der Projekte erfolgt zu 1/3 durch den Staat und zu 2/3 durch Drittmittel.<br />
Die Forschungsgruppe für pflanzliche Lebensmittelkunde, der Herr Dr. Christensen angehört,<br />
beschäftigt sich mit Inhaltsstoffen und deren Einfluss auf die Lebensmittelqualität in Bezug auf<br />
Geschmack, Struktur, Farbe und gesundheitliche Aspekte, wobei der letzte Punkt eine Brücke zu den<br />
Arzneipflanzen bildet.<br />
Im Forschungsbereich „Crop Ecology and Product Quality“ beschäftigt sich die Gruppe von Herrn Dr.<br />
Wollenweber unter anderem mit Ertragsbildung, Düngung, Nährstoffphysiologie, Endophyten im Gras<br />
und Saatproduktion.<br />
Programm des Besuchs<br />
Vorstellung der Forschungsbereiche im Research Centre Aarslev Kirsten Brandt<br />
Vortrag: „Phytochemistry in Aarslev“<br />
Vortrag: „Current research of agronomical and environmental<br />
Lars P. Christensen<br />
constraints to crop quality „ Bernd Wollenweber<br />
Vortrag: „Growth conditions and human health“<br />
Vortrag: „Introduction into research projects on<br />
Kirsten Brandt<br />
resource minimised plant growth“ Eva Rosenqvist<br />
17
Vorstellung der Forschungsbereiche im Research Center Aarslev<br />
Dr. Kirsten Brandt, Senior Scientist<br />
Frau Brandt ist Senior Scientist am Dept. of Horticulture/DIAS und beschäftigt sich mit der Genetik und<br />
Physiologie von pflanzlichen Sekundärmetaboliten. Sie ist besonders interessiert an<br />
Verteidigungsmechanismen von Pflanzen, z. B. Akkumulation von Flavonoiden und Antho-cyaninen<br />
als Reaktion auf UVB-Strahlung und Pathogenbefall.<br />
Exemplarisch wurden von ihr zwei Projekte vorgestellt:<br />
- Einfluss von Hoch- und Niedrigzufuhr von Phosphor auf die Pathogenanfälligkeit von<br />
Tagetes<br />
- EU-Projekt zum Einfluss der Pflanzendüngung auf die Zusammensetzung der<br />
Sekundärstoffe und damit auf die ernährungsphysiologische Wirkung<br />
Phytochemistry in Aarslev<br />
Lars P. Christensen<br />
Department of Food Science<br />
Um Früchte und essbare Pflanzenteile auf ihre Gesundheitsförderung zu selektieren, muss der<br />
entsprechende Wirkstoff identifiziert und charakterisiert werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die<br />
Substanz nicht toxisch ist und die in vitro-Konzentrationen den Konzentrationen in vivo entsprechen.<br />
Am Beispiel eines antiinflammatorischen Galaktolipids aus der Hagebutte von Rosa Canina wurden<br />
die Schritte zur Isolierung und Identifizierung eines Pflanzeninhaltstoffes aufgezeigt. Das Pulver dieser<br />
Hagebutte hat einen positiven Effekt auf den gesundheitlichen Status von Rheumapatienten. Durch<br />
Extraktion in verschiedenen Lösungsmitteln und weiteren Aufreini-gungsschritten konnte durch<br />
Überprüfung im Bioassay (Inhibierung der Chemotaxis neutro-philer Granulocyten) das Galaktolipid<br />
identifiziert werden. Der hohe Anteil an Vitamin C der Hagebutten ist für die Stabilität der<br />
Wirksubstanz durch den Schutz vor Oxidation essentiell.<br />
18
Current research of agronomical and environmental constraints to crop quality<br />
Dr. B. Wollenweber<br />
Department of Plant Biology,<br />
Research group „Crop Ecology and Product Quality“<br />
DIAS – Research Centre Flakkebjerg<br />
Die Forschungsarbeiten wurden durch drei Beispiele vorgestellt:<br />
Ammoniak als Stickstoffquelle: Überprüfung der Aufnahmemöglichkeit anhand von Ver-suchen mit<br />
radioaktiv markiertem Stickstoff zeigten, dass Luftammoniak als N-Quelle dienen kann. Es wird in C3-<br />
Pflanzen als Alanin und in C4-Pflanzen in Form von Asparagin eingebaut.<br />
Überprüfung des Einflusses von Einzel- und Mehrfachhitzeschocks auf die Pflanze: Die Untersuchungen<br />
zeigen, das jeweils die einzelnen Hitzeschocks für die Pflanzen problematisch sind.<br />
Additive Effekte sind nicht zu beobachten.<br />
Ausgleich der durch Reduktion der N-Düngung entstandenen Ernteverluste: Der Ertrag kann durch<br />
zeitliche Teilung der Stickstoffgaben erhöht werden. Die Mengenverteilung der zwei Düngungen<br />
beeinflusst das Protein/Kohlenhydratverhältnis der Pflanzen.<br />
Growth conditions and human health<br />
Kirsten Brandt<br />
Pflanzen produzieren Sekundärstoffe, die Einfluss auf die Gesundheit des Menschen haben. In<br />
diesem Teilprojekt soll untersucht werden, welchen Einfluss Anbaumethoden auf die Produktion von<br />
Sekundärstoffen haben und inwieweit somit die Produktion relevanter Stoffe beeinflussbar ist. Hieraus<br />
ergibt sich eine enge Zusammenarbeit mit dem Centre for Danish Herbal Medicine (CDP).<br />
Introduction into research projects on resource minimised plant growth<br />
Eva Rosenqvist<br />
In den Gewächshäusern des Instituts werden hauptsächlich Zierpflanzen aber auch Gemüse-pflanzen<br />
kultiviert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Gewächshäusern, bei denen ein konstan-tes, optimales<br />
Klima aufrechterhalten wird, kommt in Aarslev ein spezielles Klimasystem, das sog. „IntelliGrow“ zum<br />
Einsatz. Basierend auf Daten über Photosyntheseraten wird hierbei mit Hilfe eines<br />
computergestützten Systems die Gewächshaustemperatur in Abhängigkeit von der<br />
Sonneneinstrahlung reguliert.<br />
19
Abb. 5: Logo des IntelliGrow Gewächshauses<br />
Bei gutem Wetter wärmt die Klimakontrolle bis zur niedrigsten Temperatur, bei der 80 % Co2-Fixierung<br />
möglich sind, die Sonne liefert dann zusätzliche kostenlose Energie. Bei schlechten<br />
Wetterbedingungen kann die teilweise eingesparte Energie zum Erwärmen genutzt werden. Mit<br />
diesem System können bis zu 15 % Heizkosten im Vergleich zu herkömmlichen Klima-kontrollen<br />
eingespart werden.<br />
Führung zu den Versuchsfeldern und durch die Labore<br />
In Feldversuchen soll die Optimierung der Nährstoffnutzung für den ökologischen Landbau untersucht<br />
werden. Es konnte gezeigt werden, dass ein abwechselnder Anbau von Flach- und Tiefwurzlern zu<br />
einer wesentlich effektiveren und nachhaltigeren Bodennutzung führten.<br />
In Aarslev werden natürliche Mutanten von Karotten angebaut, die sich durch Einlagerung<br />
unterschiedlicher Sekundärstoffe (Xanthophyll, ß-Carotin und Lycopin) unterscheiden. Diese Sorten<br />
lassen sich aufgrund ihrer Färbung (orange, gelb, rot) einwandfrei unterscheiden, die Evaluierung der<br />
unterschiedlichen Inhaltsstoffe findet in den institutseigenen Laboren statt. Hier sind verschiedene<br />
Forschungsmöglichkeiten und Geräte zur Untersuchung der Pflanzen-inhaltsstoffe vorhanden, wie<br />
z. B. eine HPLC-Anlage zur Untersuchung der Flavonoid-zusammensetzung.<br />
Abb. 6: Natürliche Mutanten von Karotten<br />
Des weiteren werden Sensoriktests durchgeführt. Hierbei sind die einzelnen Plätze abgetrennt, so<br />
dass die Probanden voneinander isoliert sind. Die Tests werden kurz vor der „normalen“<br />
Mittagessenszeit durchgeführt, da ausreichend Appetit vorhanden sein muss. Es besteht die<br />
Möglichkeit, durch Rotfilter optische Unterschiede der zu untersuchenden Nahrungsmittel zu<br />
kaschieren. Die Probanden müssen speziell geschult werden, da die geschmacklichen Unterschiede<br />
nicht einfach als „gut“ oder „schlecht“ bezeichnet werden können, sondern eine feine Abstufung der<br />
Geschmacksnuancen erwünscht ist.<br />
20
Literatur<br />
Aaslyng, J.M., Lund, J.B., Ehler, N., Rosenqvist, E. (2003): „IntelliGrow: a greenhouse componentbased<br />
climate control system”. Environmental Modelling & Software 18: 657-666<br />
Andreasen, M.F., Christensen, L.P., Meyer, A.S. and Hansen, Å. (1999): Release of hydroxy-cinnamic<br />
and hydroxybenzoic acids in rye by commercial plant cell wall degrading enzyme preparations. Journal<br />
of the Science of Food and Agriculture 79. In press<br />
Norbaek, R., Aaboer, D.B.F., Bleeg, I.S., Christensen, B.T., Kondo, T. and Brandt, K. (2003). “Flavone<br />
C-Glycoside, Phenolic Acid, and Nitrogen Contents in Leaves of Barley Subject to Organic Fertilization<br />
Treatments”. J. Agric. Food Chem, Vol. 51, 809-813<br />
Nørbæk, R., Brandt, K. & Kondo, T. (2000): Identification of flavone C-glycosides including a new<br />
flavonoid chromophore from barley leaves (Hordeum vulgare L.) by improved NMR techniques. J.<br />
Agric. Food Chem. 48(5), 1703-1707.<br />
Nørbæk, R., Christensen, L. P., Bojesen, G. & Brandt, K. (1996). Anthocyanins in Chilean species of<br />
Alstroemeria. Phytochemistry 42(1), 97–100.<br />
Rosenqvist E (2001).“Light acclimation maintains the redox state of PSII electron acceptor QA within<br />
a narrow range over a broad range of light intensities”. Photosynthesis Research 70: 299-310.<br />
21
Königliche Veterinär- und Landwirtschaftliche <strong>Universität</strong> (KVL) Kopenhagen<br />
Allgemeine Informationen<br />
Die KVL (dänisch: Kgl. Veterinaer og Landbohöjskole) wurde 1856 gegründet und befindet sich in<br />
Frederiksberg in Kopenhagen.<br />
Sie ist die einzige veterinärwissenschaftliche und landwirtschaftliche <strong>Universität</strong> in Dänemark und<br />
betreibt sowohl Grundlagen- als auch angewandte Forschung im Bereich Naturwissen-schaften,<br />
Tiermedizin, Zoologie, Umweltwissenschaft, Agrarwissenschaft, Gartenbau, Land-schaftsarchitektur,<br />
Landschaftsökologie, Forstwirtschaft, Lebensmittelkunde und Humanernährung.<br />
Als staatliche <strong>Universität</strong> ist sie dem Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Innovation<br />
untergeordnet und wird vom Rektor, dem <strong>Universität</strong>sdirektor und dem Senat (Konsistorium) regiert.<br />
Sie bietet Bachelor-, Diplom- und Doktoranden-Programme an.<br />
Insgesamt sind 3500 Studenten an der KVL eingeschrieben, ausländische Studenten und 350<br />
Doktoranden eingeschlossen. Die KVL hat 1000 festangestellte Mitarbeiter, darunter mehr als 500<br />
Akademiker und 250 Mitarbeiter in befristeter Anstellung.<br />
Der 14,5 Hektar große Campus schließt Tierkliniken, Gewächshäuser, Forschungslaboratorien und<br />
die „Dänische tiermedizinische und agrarwissenschaftliche Bibliothek“ mit ein. Außerdem gehören zur<br />
KVL ein Arboretum (Baumgarten) und drei Forschungs-Farmen 20 km außerhalb des Campus. Diese<br />
Anlagen spielen eine wichtige Rolle in der Ausbildung, sie ermöglichen Praktika und Feldversuche.<br />
Rektor: Per Holten-Andersen<br />
Pro-Rektor Forschung: Vibeke Dantzer<br />
Pro-Rektor Lehre: Flemming Frandsen<br />
Programm des Besuchs<br />
Photosynthese und Photoinhibition in höheren Pflanzen H. V. Scheller<br />
Struktur, Evolution, Biosynthese, Funktion und Transport von Glukosinolaten B. A. Halkier<br />
Pflanzenphysiologie und Anatomie<br />
Biosynthese und Funktion von cyanogenen Glukosiden<br />
A. Schulz<br />
in höheren Pflanzen B. Lindberg Moeller<br />
22
Besuch der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Henrik Vibe Scheller an der KVL Kopenhagen<br />
Berichterstatter: Anne Hoffmann und Karena Sprick<br />
Henrik Vibe Scheller ist Research Professor im Pflanzenbiochemielabor<br />
des Instituts für Pflanzenbiologie der KVL in<br />
Kopenhagen. Das Labor für Pflanzenbiochemie umfasst 55<br />
Mitarbeiter in sechs Arbeitsgruppen. Die Gruppe um Herrn Scheller<br />
beschäftigt sich mit der Photosynthese und Photoinhibition in<br />
höheren Pflanzen.<br />
Ablauf des Besuchs<br />
Herr Prof. Scheller und seine Kollegin Anna Haldrup informierten in Vorträgen über aktuelle<br />
Ergebnisse Ihrer Forschung zum Aufbau des Photosyntheseapparates.<br />
Die photochemischen Reaktionen der Photosynthese finden in den Thylakoidmembranen der<br />
Chloroplasten statt, und werden von zwei Photosystemen (PS), PSI und PSII, vermittelt, die den nichtzyklischen<br />
Elektronentransport über die Thylakoidmembran katalysieren. Die Arbeits-gruppe hat das<br />
PSI als einen photochemisch aktiven Pigmentprotein-komplex aus 18 verschiedenen Untereinheiten<br />
isoliert. 14 von ihnen (als PSI-A bis PSI-O bezeichnet) machen den Chlorophyll-a-haltigen Kern aus,<br />
der zusätzlich die für die Elektronentransferreaktion verantwortlichen Co-Faktoren enthält. Die<br />
restlichen vier Untereinheiten stellen den peripheren Antennenkomplex LHCI dar, die ebenfalls<br />
Chlorophyll a und b enthalten. Die Untereinheiten werden auch als Lichtsammelkomplexe, engl. lightharvesting-complex<br />
(Lhca-1 bis -4) bezeichnet (Abb. 7).<br />
Abb. 7: Darstellung der Anordnung der<br />
Untereinheiten von PSI.<br />
Fd = Ferredoxin,<br />
FNR = Ferredoxin:NADP(+)-<br />
Reduktase, Pc<br />
= Plastocyanin<br />
(Quelle:http://www.plbio.kvl.dk/plbio/p<br />
hotosyn.htm)<br />
So konnte das PSI umfangreich charakterisiert und die Bindungsstellen verschiedener Proteine am<br />
LHCI identifiziert werden. Es wurde fest-gestellt, dass das LHCI nur auf einer Seite vom PSI-Komplex<br />
zufinden ist und nicht den ganzen Komplex umgibt (Abb. 8).<br />
23
Abb. 8: Anordnung des LHCI um den PSI-Komplex.<br />
(Quelle: http://www.plbio.kvl.dk/plbio/photosyn.htm)<br />
Nachfolgend ein kurze Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der letzten Jahre<br />
1997: - Photoinhibition von PSI in Gerste bei niedrigen Temperaturen.<br />
1998: - PSI-N ist an der Bindung von Plastocyanin beteiligt. (Plastocyanin vermittelt<br />
die Elektronenübertragung zwischen dem Cytochrom b6/f-Komplex und dem<br />
Reaktionszentrum P700 im PSI.<br />
1998: - Transgene Pflanzen ohne PSI-N wurden identifiziert und charakterisiert.<br />
1998: - Transgene Pflanzen ohne PSI-H wurden charakterisiert; PSI-H ist wichtig<br />
für die PSI Stabilität.<br />
1998: - Durch Photoinhibition von PSI werden PSI-A und PSI-B degradiert.<br />
1999: - PSI-F ist essentiell für photoautotrophes Wachstum.<br />
1999: - Freiland-Gerste leidet unter Photoinhibition.<br />
2000: - PSI-L stabilisiert PSI-H.<br />
2000: - PSI-H ist essentiell für die “state transition” (Abb.3).<br />
2000: - PSI-F ist wichtig für effiziente Oxidation bzw. die Regeneration von<br />
Plastocyanin und für den Energietransfer vom LHCI-730.<br />
2000: - PSI-K ist an der Stabilisierung von LHCI beteiligt.<br />
2001: - PSI-O wurde als neue Untereinheit im eukaryotischen PSI identifiziert.<br />
2001: - PSI-G vermindert die PSI-Aktivität.<br />
(Quelle: http://www.plbio.kvl.dk/plbio/photosyn.htm)<br />
24
25<br />
Abb. 9:<br />
Energieverteilung zwischen PSII und PSI:<br />
Pflanzen können sich an verschiedene<br />
Lichtzusammensetzungen anpassen, in dem<br />
sie Komponenten des Lichtsammelsystems<br />
am PSII (LHCII) zwischen PSI und PSII über<br />
eine reversible Phosphorylierung lateral<br />
verlagern. Solche Transfers sind bekannt als<br />
„state transitions“. Das Protein PSI-H kann<br />
Komponenten des LHCII binden. Solche<br />
Adaptationen sind wichtig um eine optimale<br />
Ausnutzung der Lichtenergie zu<br />
gewährleisten. Mit Hilfe der state transition<br />
können beide PS gleich gut von der<br />
absorbierten Strahlung profitieren und die<br />
von ihnen angetrie-benen Reaktionsabläufe<br />
sind optimal aufeinander abgestimmt.<br />
(Quelle: www.adm.kvl.dk/english/research<br />
/annualreport2000/ plbio2000uk.<strong>pdf</strong>)<br />
Zu allen am PSI beteiligten Proteinen stehen Arabidopsis thaliana-Mutanten zur Verfügung, so dass<br />
eine Analyse der Bedeutung der einzelnen Proteine für die Photosynthese und in der Photoinhibition<br />
möglich ist. Beispielsweise konnte gezeigt werden, dass das Protein PSI-H essentiell für die<br />
statetransition (Abb.3) ist, PSI-F für photoautotrophes Wachstum maßgeblich verantwortlich ist, und<br />
PSI-D mit der Menge an PSI korreliert.<br />
Literatur<br />
A. Haldrup, C. Lunde and H.V. Scheller (2003): Arabidopsis thaliana Plants Lacking the PSI-D Subunit<br />
of Photosystem I Suffer Severe Photoinhibition, Have Unstable Photosystem I Complexes, and Altered<br />
Redox Homeostasis in the Chloroplast Stroma. J. Biol. Chem. 278: 33276-33283<br />
A. Haldrup, H.V. Scheller, B.L. Møller and C. Girnth-Diamba (2003) : Forskningsbaseret undervisning<br />
på Landbohøjskolen - bioteknologi i højsædet. Naturens Verden 7/8: 16-21<br />
C. Lunde, P.E. Jensen, L. Rosgaard, A. Haldrup, M. Gilpin and H.V. Scheller (2003): Plants impaired<br />
in state transitions can to a large degree compensate for their defect. Plant Cell Physiology 44: 44-54<br />
H.V. Scheller (2003): Genteknologi og planteproduktion. Tidsskrift for Landøkonomi 1: 16-24<br />
J.A. Ihalainen, M. Rätsep, P.E. Jensen, H.V. Scheller, R. Croce, R. Bassi, J.E.I. Korppi-Tommola and<br />
A. Freiberg (2003): Red Spectral Forms of Chlorophylls in Green Plant PSI - A Site-Selective and<br />
High-Pressure Spectroscopy Study. J. Physical Chem. 107: 9086-9093<br />
K.J. Nunan and H.V. Scheller (2003): Pectin biosynthesis: Solubilization of an arabinan<br />
arabinosyltransferase activity from mung bean hypocotyls. Plant Physiology 132: 331-342<br />
L.E.M. Fernández, N. Obel, H.V. Scheller and P. Roepstorff (2003): Characterization of plant<br />
oligosaccharides by MALDI and electrospray mass spectrometry.J. Mass Spec. 38: 427-437<br />
M.G. Palmgren and H.V. Scheller (2003): Grøn er vårens hæk. Kaskelot 140: 6-8<br />
N. Obel, A. Porchia and H.V Scheller (2003): Intracellular feruloylation of arabinoxylan in wheat:<br />
evidence for feruloyl-glucose as precursor. Planta 216: 620-629<br />
P.E. Jensen, A. Haldrup, L. Rosgaard and H.V. Scheller (2003): Molecular dissection of photosystem I<br />
in higher plants: topology, structure and function. Physiologia Plantarum 119: 313-321
P.U. Bolvig, M. Pauly, C. Orfila, H.V. Scheller and K. Schnorr (2003): Sequence analysis and<br />
characterisation of a novel pectin acetyl esterase from Bacillus subtilis. pp. 315-330 In: Advances in<br />
Pectins and Pectinases Research (H.A. Schols, J. Benen, A. Voragen, eds.), Kluwer Academic<br />
Publishers, The Netherlands.<br />
S. Tottey, M.A. Block, M. Allen, T. Westergren, C. Albrieux, H.V. Scheller, S. Merchant and P.E.<br />
Jensen (2003): Arabidopsis CHL27, located in both envelope and thylakoid membranes, is required for<br />
the synthesis of protochlorophyllide. Proceedings of the National Academy of Sciences 100: 16119-<br />
16124<br />
26
Besuch der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Barbara A. Halkier an der KVL Kopenhagen<br />
Berichterstatter: Sabine Milde<br />
Die Arbeitsgruppe von Frau Prof. Halkier gehört zum Labor für<br />
Pflanzenbiochemie in der Abteilung Pflanzenbiologie im Zentrum<br />
für molekulare Pflanzenphysiologie der KVL in Kopenhagen. Sie<br />
bearbeiten die Struktur, Evolution, Biosynthese, Funktion und<br />
Transport von Glukosinolaten (Senfölglykosiden)<br />
Glucosinolate sind natürliche Pflanzenstoffe, die nur in der Ordnung Capparales (Raps, Broccoli,<br />
diverse Gemüse- und Kohlarten sowie die Modellpflanze Arabidopsis thaliana) und im Genus<br />
Drypetes der Euphorbiales gebildet werden. Zur Zeit sind mehr als 120 verschie-dene Glucosinolate<br />
bekannt. Alle Glucosinolate haben eine gemeinsame Grundstruktur. Sie bestehen aus einem<br />
sogenannten sulfonierten Aldoxim mit einer β-D-Thioglukose und einer variablen Seitenkette (R)<br />
und sind je nach Art der Aminosäure aliphatisch, aromatisch oder indolisch.<br />
Das Aldoxim wird durch eine Cytochrom P450 Mono-Oxigenase aus verschiedenen Amino-säuren<br />
gebildet:<br />
- aliphatische Aminosäüren (M, A, V, L, I) bilden aliphatische Glucosinolate<br />
- aromatische Aminosäuren (T, P) bilden aromatische Glucosinolate<br />
- Tryptophan bildet Indol-Glucosinolate<br />
R S<br />
Die Biosynthese verläuft in drei Schritten:<br />
1. Kettenverlängerungen der Core-Aminosäure um einige Methylengruppen, wenn es sich um<br />
Methionin oder Phenylalanin handelt (Abb. 10)<br />
2. Umbau der Vorläufer-Aminosäure zum Eltern-Glucosinolat (Oxim-Reaktion)<br />
3. sekundäre Modifikation des Eltern-Glucosinolats (Seitenkette:Thiol-Oxidation, Desaturierung,<br />
Hydroxylierung, Veresterung; Glukose: Veresterung)<br />
׀<br />
N<br />
Glucose<br />
O SO3<br />
27
Abb. 10: Kettenverlängerung der Core-Aminosäure am Beispiel Methionin<br />
(aus Wittstock und Halkier 2002)<br />
Abb. 11: Das Glucosinolat-Myrosinase-System (aus Wittstock und Halkier 2002)<br />
28
Die Hauptfunktion der Glucosinolate ist ihre Beteiligung am Verteidigungssystem der Pflanze gegen<br />
Fraß, dem Glucosinolat-Myrosinase-System (Abb. 11). Glucosinolate befinden sich im Gewebe<br />
nahezu aller Pflanzenorgane, die Myrosinase jedoch ist in speziellen Myrosin-Zellen lokalisiert. Bei<br />
Beschädigung des Gewebes kommen Glucosinolat und Myrosinase in Kontakt und die Glukose des<br />
Glucosinolats wird abgespalten (Hydrolyse), es entstehen instabile Aglykone. Die Aglykone<br />
reorganisieren sich zu einer Reihe biologisch aktiver und manchmal toxischer Substanzen,<br />
typischerweise Isothiocynate und Nitrile.<br />
Die Natur der Hydrolyse-Produkte (Abb. 12) hängt hauptsächlich von der Glucosinolat-Seiten-kette ab,<br />
aber auch von der Pflanzenart und den Reaktionsbedingungen wie dem pH-Wert. Die Hydrolyse-<br />
Produkte sind für den charakteristischen Geschmack der Pflanzen verantwort-lich und haben<br />
unterschiedliche biologische Effekte, z.B. antimikrobiell, krebsprotektiv und entzündungshemmend,<br />
unbekömmlich und/oder giftig.<br />
Abb. 12: Einige aliphatische Glucosinolate mit modifizierten Seitenketten und ihre Hydrolyseprodukte<br />
(aus Wittstock und Halkier 2002)<br />
Die Arbeitsgruppe von Frau Prof. Halkier beschäftigt sich seit 1994 mit der Aufklärung des<br />
Biosynthesewegs und damit verbunden mit der Evolution der großen Anzahl an Glucosino-laten, der<br />
Schaffung solcher Varianz und der Verwandtschaft der verschiedenenen Substan-zen untereinander.<br />
Dabei ist die Funktion der Cytochrom P450 Mono-Oxigenasen, die die Aldoxim-Synthese und dessen<br />
Weiterreaktion katalysieren, von essentieller Bedeutung. Die Varianz der Produkte hängt grundsätzlich<br />
von der Substratspezifität des Enzyms ab. Als die in der Glucosinolat-Biosynthese wirkenden<br />
Cytochrom P450 Mono-Oxigenasen sind von Frau Prof. Halkier die Gruppen CYP79 und CYP83<br />
identifiziert worden. Diese sind hintereinander geschaltet: CYP79 katalysiert die Reaktion zum<br />
Aldoxim und CYP83 die weitere Reaktion zum Nitriloxid-Zwischenprodukt (siehe Abb. 13).<br />
29
Abb. 13: Die Glucosinolat-Biosynthese (aus Wittstock und Halkier 2002)<br />
Die Substratspezifität wurde von Frau Prof. Halkier für einige Cytochrom P450 Mono-Oxigenasen<br />
bereits bestimmt (Wittstock und Halkier 2002):<br />
CYP79F1, CYP79F2 � Methionin-Aldoxime � CYP83A1 � Glucosinolate<br />
CYP79A2 � Phenylalanin � CYP83B1 � Glucosinolate<br />
CYP79B2, CYP79B3 � Tryptophan � CYP83B1 � Glucosinolate<br />
CYP79C1, CYP79C2 � bisher noch nicht bestimmt<br />
30
Die Cytochrom P450 Mono-Oxigenasen setzen während ihres Katalyseprozesses H2O2 frei. Durch<br />
diese Eigenschaft sind sie als ROS-Produzenten grundsätzlich auch für unser Graduiertenkolleg von<br />
Interesse. Es sollten jedoch einzelne, die sich durch Ihre Lokalisation oder funktionelle Nähe zu<br />
gezielten Fragestellungen des Graduiertenkollegs anbieten, ausgewählt werden. Einige sind<br />
beispielsweise an Biosyntheseschritten von Flavonoiden beteiligt (z.B. die Ferulat-5-Hydroxylase),<br />
deren Induktion durch Kältestress von der AG Bilger im Graduiertenkolleg untersucht werden. Zudem<br />
hat die Arbeitsgruppe von Frau Prof. Halkier auf dem Gebiet der Genexpressionsanalysen für<br />
Cytochrom P450 Mono-Oxigenasen bereits Erfahrungen im Nachweis durch Northern-Blots gesammelt<br />
und konnte uns Hinweise über die Stressinduktion der von ihr untersuchten Cytochrom P450 Mono-<br />
Oxigenasen geben (s.u.). Zwei Cytochrom P450 Mono-Oxigenasen, die in der Arbeitsgruppe von Frau<br />
Prof. Halkier kloniert worden und vorhanden sind, sind für das Graduiertenkolleg interessant:<br />
1.: CYP79B2, dessen Expression durch oxidativen Stress (Silber-Nitrat) induzierbar ist (persönliche<br />
Mitteilung) und 2.: CYP92A2, dessen Expression in den selben Blattrandgeweben gefunden wird, in<br />
denen auch die Phenylalanin-Ammoniak-Lyase exprimiert wird (persönliche Mitteilung). Im zweiten<br />
Fall zeigt sich eine Überlappung mit dem Interessengebiet der AG Bilger. Es wäre interessant, zu<br />
untersuchen, ob die Expressionen der beiden Gene unter Stressbedingungen korrelieren, denn<br />
interessanterweise ist in einer Expressionsstudie von Bae et al. (2003) gefunden worden, dass<br />
Kältestress die Expression von zwei Myrosinase-binden-den und einem Myrosinase-assoziierten<br />
Protein 2,5-fach hochreguliert. Dadurch ist uns ein Hinweis gegeben, dass das Glucosinolat-<br />
Myrosinase-System durch Kältestress stimuliert wird und möglicherweise auch die Glucosinolat<br />
Biosynthese durch Kälte erhöht werden könnte. Dies wiederum könnte für Frau Prof. Halkier von<br />
Interesse sein. Eine Kooperation mit Frau Prof. Halkier zur Untersuchung der Funktionsweisen von<br />
speziellen Cytochrom P450 Mono-Oxige-nasen würde dem Graduiertenkolleg vor allem im Hinblick auf<br />
den Austausch von DNA von Cytochrom P450 Mono-Oxigenase-Genen dienlich sein, die in Kiel im<br />
Postdoktoranden-Projekt „Genexpressionsprofile in Abhängigkeit vom Antioxidantienmuster in<br />
Pflanzen“ für den Aufbau des Antioxidantien-Chips verwendet werden können.<br />
Literatur<br />
zum vorliegenden Text :<br />
Bae, M. S. et al. (2003), The Plant Journal, 36, 652-663.<br />
Wittstock, U. und Halkier, B.A. (2002) Trends in Plant Science, 7, 263-270.<br />
Publikationen der Gruppe Halkier 2003:<br />
M.D. Mikkelsen and B.A. Halkier (2003): Metabolic engineering of valine- and isoleucine-derived<br />
glucosinolates in Arabidopsis expression CYP79D2 from Cassava. Plant Physiology 131:773-779<br />
M.D. Mikkelsen, B.L. Petersen, E. Glawischnig, A.B. Jensen, E. Andreasson and B.A. Halkier<br />
(2003): Modulation of CYP79 Genes and Glucosinolate Profiles in Arabidopsis by Defense Signaling<br />
Pathways. Plant Physiology 131: 298-308<br />
P. Naur, C.H. Hansen, S. Bak, B.G. Hansen, N.B. Nielsen, H.L. Nielsen and B.A. Halkier<br />
(2003): CYP79B1 from sinapis alba converts tryptophan to indole-3-acetaldoxime. Archives of<br />
Biochemistry and Biophysics 409: 235-241<br />
S. Chen, E. Glawischnig, K. Jørgensen, P. Naur, B. Jørgensen, C.E. Olsen, C.H. Hansen, H.<br />
Rasmussen, J. Pickett and B.A. Halkier (2003): CYP79F1 and CYP79F2 Have Distinct Functions in<br />
the Biosynthesis of Aliphatic Glucosinolates in Arabidopsis. The Plant Journal 33: 923-937 (2003)<br />
31
Besuch der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Alexander Schulz an der KVL Kopenhagen<br />
Berichterstatter: Christine Desel<br />
Schwerpunkt der Arbeitsgruppe Pflanzenphysiologie und<br />
Anatomie sind die für Wachstum und Entwicklung einer<br />
Pflanze notwendigen Kommunikationsmechanismen innerhalb<br />
des Symplasten des Pflanzenkörpers. Als Boten-substanzen<br />
dienen Zucker, Proteine und Nukleinsäuren, die von Zelle zu<br />
Zelle oder über lange Distanzen via Plasmodesmen und<br />
Siebröhrenzellen innerhalb des Phloems transportiert werden.<br />
Der Transport der Signal-substanzen wird intra- und<br />
interzellulär reguliert.<br />
Von besonderem Interesse sind die Zell-Zell-Verbindungen zwischen den Parenchymzellen des<br />
Blattgewebes (source) und den kleinen Blattadern. Diese Plasmodesmen bilden den check-point für<br />
den Transport der Assimilate in den Pflanzenkörper (sink). Ziel der Arbeiten ist es, die physiologischen<br />
Parameter, die die Transportrate über die Plasmodesmen bestimmen, zu charakterisieren.<br />
Da präparative Eingriffe, wie beispielsweise Mikroinjektion oder Schneiden, den Transport über die<br />
Plasmodesmen stark verändern, erfolgen die Untersuchungen zur Durchlässigkeit der Plasmodesmen<br />
ohne direkten Eingriff in das Zellsystem mit Hilfe mikroskopischer Techniken (bioimaging). Die<br />
Ausbreitung von fluoreszierenden Markersubstanzen im Zellsystem wird bei variierenden<br />
physiologischen Bedingungen und unter Verwendung der konfokalen Mikroskopie (CLSM: confocal<br />
laser scanning microscopy) visuell analysiert. Durch elektronenmikroskopische Verfahren sollen<br />
weiterhin substrukturelle Veränderungen dargestellt werden. Herr Prof. Schulz verfügt über langjährige<br />
Erfahrungen in der Aufklärung von subzellulären Strukturen mittels Elektronen- und<br />
Fluoreszenzmikroskopie. Sein Team beherrscht ein weit gefächertes know-how in Bioimaging –<br />
Verfahren.<br />
Ablauf des Besuchs<br />
Unser Besuch in der Forschergruppe Pflanzenphysiologie und Anatomie begann mit einer Einführung<br />
in Ziele und Arbeitsschwerpunkte durch Herrn Prof. Schulz. In einem vorbereiteten Präparat konnten<br />
wir Exkursionsteilnehmer/innen anschließend die Detektion einer Zell-Zell-Verbindung<br />
(Plasmodesmata) im Blattgewebe am CLSM mitverfolgen. Besonders interessant war der Einsatz<br />
eines Zweiphotonen-Lasers, der eine Anregung der Indikatorsubstanz durch langwellige d.h.<br />
energiearme Strahlung erlaubt. Der Zweiphotonen-Laser ermöglicht Unter-suchungen ohne hohen<br />
Energieeintrag in das Zellsystem. Die Verwendung eines Zweiphoto-nen-Laser vermindert die<br />
Invasivität des Analyseverfahrens und vermeidet Artefakte.<br />
Die anschließende Diskussion mit Herrn Prof. Schulz führte zu vielfältige Anregungen für die im<br />
Graduiertenkolleg <strong>820</strong> durchgeführten mikroskopischen Analysen. Insbesondere wurde die Detektion<br />
von fluoreszierenden Markersubstanzen, deren Anregungswellenlängen im kurz-welligen<br />
Strahlungsbereich liegen, und die bei einer Betrachtung im Epifluoreszenzmikroskop eine erhöhte<br />
Bildung von ROS (reaktiven Sauerstoffspezies) in der Zelle induzieren, erörtert. Die visuelle Analyse<br />
einer Wirkung von Antioxidantien ist daher nur ein-geschränkt möglich. Durch den Einsatz eines<br />
Zweiphotonen-Lasers würde die Beobachtung oxidativer Prozesse mittels Bioimaging-Verfahren<br />
optimiert werden können. Auch wurde über die Möglichkeit einer gleichmäßigen Verteilung der<br />
Indikatorsubstanz in das zu unter-suchende Gewebe gesprochen. Herr Prof. Schulz konnte wertvolle<br />
Tipps für Infiltrations- und Injektionsverfahren weitergeben, die mittlerweile in den eigenen Arbeiten<br />
erfolgreich umgesetzt wurden. Weiterhin verfügt Herr Prof. Schulz über Erfahrungen in Ratio-<br />
Messungen. Die häufig gestellte Frage, ob eine Intensitätssteigerung der Markersubstanz tatsächlich<br />
auf eine erhöhte ROS-Entwicklung, d. h. durch eine verstärkte Reaktion des Indikators mit ROS<br />
verursacht wird, oder ob die Intensität durch eine Akkumulation des Indikators beeinflusst wird, könnte<br />
32
durch Ratio-Verfahren überprüft werden. Herr Prof. Schulz bot seine Hilfe und die Möglichkeit eines<br />
weiteren Erfahrungsaustausches an.<br />
Literatur<br />
Christensen, N.M., Dörr, I., Hansen, M., van der Kooij, T.A.W., Schulz, A.: Development of Cuscuta<br />
species on a partial incompatible host. Induction of xylem transfer cells. Protoplasma, in press<br />
Jensen, D.F., Schulz, A.: Exploitation of GFP-technology with filamentous fungi. In: Handbook of<br />
Fungal Biotechnology (second edition) Arora DK et al. eds. Marcel Dekker, New York, in press<br />
Reinders, A., Schulze, W., Kühn, C., Barker, L., Schulz, A., Ward, J.M., Frommer, W.B. (2002):<br />
Protein-protein interactions betwe.en sucrose transporters of different affinities colocalized in the same<br />
enucleate sieve element. Plant Cell 14:1567-1577<br />
Jahn, T.P., Schulz, A., Taipalensuu, J., Palmgren, M.G. (2002): Post-translational modification of plant<br />
plasma membrane H+-ATPase as a requirement for functional complementation of a yeast transport<br />
mutant. J. Biol. Chem. 277: 6353-6358<br />
33
Besuch der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. B. L. Möller an der KVL Kopenhagen<br />
Berichterstatter: Mario Brosch<br />
Die Arbeitsgruppe von Herrn Prof. Möller gehört zum Labor für<br />
Pflanzenbiochemie in der Abteilung Pflanzenbiologie im Zentrum<br />
für molekulare Pflanzenphysiologie der KVL in Kopenhagen.<br />
Sie bearbeiten folgende Themen:<br />
- Indol-Alkaloide in afrikanischen Heilpflanzen<br />
- Lysin-Metabolismus in höheren Pflanzen<br />
- Die Netzfleckenkrankheit des Weizens und die<br />
-<br />
beteiligten Pilzgifte<br />
Struktur, Funktion und Zusammenbau von Photosystem I<br />
- In vivo Produktion von funktional modifizierter Stärke<br />
- Hauptprojekt ist die Biosynthese und Funktion von cyanogenen Glukosiden in höheren<br />
Pflanzen<br />
Ablauf des Besuchs<br />
Herr Prof. Möller informierte in zwei Vorträgen 1. über den Einsatz transgener Pflanzen als zukünftiger<br />
Rohstoff und 2. über die Biosynthese cyanogener Glykoside und deren Funktion als Schutz der<br />
Pflanze vor Herbivoren.<br />
1. Einsatz transgener Pflanzen als zukünftiger Rohstoff<br />
Bei der heutigen Entwicklung der Weltbevölkerung und dem damit steigenden Nahrungs-bedarf<br />
müssen in den nächsten 50 Jahren genau so viele Nahrungsmittel produziert werden wie in den<br />
letzten 10.000 Jahren produziert wurden. Durch das Wachsen der Bevölkerung und dem dadurch<br />
entstehenden Bedarf an Siedlungsraum werden zudem die Ressourcen für die<br />
Nahrungsmittelproduktion knapp. Der aus dieser Situation resultierenden drohenden Hungersnot kann<br />
nur durch Züchtung effizienterer Nutzpflanzen entgangen werden. Die Gentechnik wäre in Gegensatz<br />
zur klassischen Züchtung in der Lage in der kurzen verbleibenden Zeit solche Pflanzen zur Verfügung<br />
zu stellen.<br />
Zudem ist man mit Hilfe der Gentechnik in der Lage Pflanzen zu erzeugen, die eine erhöhte Resistenz<br />
gegenüber Pathogenen und Stress, wie Hitze und Trockenheit, besitzen. Diese Pflanzen könnten an<br />
Standorten angebaut werden, die der Agrartechnik momentan verschlossen sind. Zudem kann die<br />
Anzahl wichtiger Nutzpflanzen erhöht werden, da man in der Lage ist Gene auszuschalten, die einige<br />
Pflanzen im Moment noch giftig bzw. ungenießbar machen. Weiterhin kann durch den Einsatz der<br />
Gentechnik die Qualität der Nahrung durch Erhöhung des Vitamin- bzw. Mineraliengehalts verbessert<br />
werden.<br />
Über die Verbesserung der Pflanzen in Hinblick auf Standortverträglichkeit oder Nahrungsmittelqualität<br />
hinaus können zudem die Kosten der Nahrungsmittelproduktion verringert werden. Durch<br />
transgene Ansätze ist es möglich Pflanzen zu erzeugen, die sich selbst nach der Ernte prozessieren.<br />
Dies wird erreicht, indem man Enzyme in Chloroplasten einlagert, die nach dem Tod der Pflanze und<br />
der damit einhergehenden Degradation der Chloroplasten freigesetzt werden, und z.B. die Zellwand<br />
angreifen können. Als weiteren Vorteil der Gen-technik gegenüber der klassischen Züchtung zeigt sich<br />
die sehr viel schnellere Entwicklung von Pflanzen, die an gegebene Bedingungen angepasst sind. Bei<br />
den heutigen Anbauplänen werden Pflanzen in einem Rhythmus von 4 Jahren angebaut. Bei diesem<br />
Rhythmus können keine Resistenzen gegen Pathogene gezüchtet werden, was zur Folge hat, dass<br />
Herbizide entwickelt werden müssen. Die Herbizidentwicklung ist allerdings 3mal so kostenintensiv<br />
wie die Entwicklung resistenter Pflanzen.<br />
34
Berücksichtige man, dass ein Steak von 200 g ungefähr 0,2 g DNA enthält und ein erwachsener<br />
Mensch zusätzlich 700 km bakterielle DNA durch Verschlucken und Atmen aufnimmt, summiert sich<br />
die tägliche Aufnahme von DNA auf eine Gesamtlänge von 20 Millionen Kilometern, was etwa einer<br />
Trillion Gene entspricht. Die Aufnahme eines weiteren Gens aus einer transgenen Pflanze würde<br />
dabei nicht weiter ins Gewicht fallen, da die durch die Nahrung aufgenommene DNA komplett verdaut<br />
wird und es dadurch zu keinen gesundheitlichen Schäden käme.<br />
2. Cyanogene Glykoside<br />
Cyanogene Glykoside sind in mehr als 200 Pflanzenarten einschließlich Farnen, Dikotylen und<br />
Monokotylen vertreten und dienen den Pflanzen als Schutz gegen Fraßfeinde. Sie sind Derivate der<br />
Aminosäuren Tyrosin, Phenylalanin, Valin, Isoleucin oder Leucin und akkumu-lieren in den Pflanzen in<br />
hohen Konzentrationen in der Vakuole. Bei Verletzung des Gewebes werden die Glykoside von<br />
Enzymen, die in der intakten Zelle getrennt von ihren Substraten vorliegen, gespalten. Im Verlauf<br />
dieser Reaktion wird das Glykosid zu Glukose, einem Aldehyd oder Keton und Blausäure hydrolysiert.<br />
Die Hirse enthält das cyanogene Glykosid Dhurrin und wurde in der Arbeitsgruppe als Modellsystem<br />
zum Studium der Biosynthese der Glykoside genutzt. Bei diesen Analysen wurden zwei<br />
multifunktionale Cytochrom-P450 (CYP79A1 und CYP71E1), sowie eine lösliche UDPG-Glukosidase<br />
identifiziert. Das CYP79 setzt die Aminosäure Tyrosin in das korrespon-dierende Z-oxim um, und das<br />
CYP71 katalysiert die Reaktion des Z-oxims in ein Cyanohydrin. Das Cyanohydrin wird wiederum von<br />
der löslichen UDPG-Glukosidase in das cyanogene Glykosid Dhurrin umgesetzt. Die Arbeitsgruppe<br />
konnte allerdings keinen der Intermediate dieses Stoffwechselweges aus Pflanzen isolieren.<br />
Mit Hilfe der FRET-Technologie konnte gezeigt werden, dass die beiden Cytochrom-P450 und die<br />
lösliche UDPG-Glukosidase eng miteinander gekoppelt am endoplasmatischen Retikulum vorliegen<br />
und die Intermediate wahrscheinlich direkt von einem Enzym an das andere weitergegeben werden.<br />
In verschiedenen transgenen Ansätzen hat man versucht die cyanogenen Glykoside zu nutzen, um<br />
die Resistenz gegen Parasitenbefall verschiedener Kulturpflanzen zu erhöhen. Dabei zeigte sich, dass<br />
einige Insektenarten sehr sensibel auf das Vorhandensein der Glykoside reagierten, andere Arten<br />
allerdings nicht beeinflusst wurden.<br />
Bei Versuchen mit verschiedenen Varietäten von Gerste, die das natürliche Glykosid Epi-<br />
Heterodendrin in unterschiedlichen Konzentrationen enthalten, zeigte sich, dass der Mehltau zunächst<br />
sensibel auf die Glykoside reagierte. Nach drei Jahren auf einer Varietät mit hoher Konzentration des<br />
Glykosids waren die Pilze allerdings resistent gegen das Gift. Aus diesem Resultat ergibt sich die<br />
Überlegung, ob die cyanogenen Glykoside als Abwehrmittel gegen Herbivore zu verstehen sind, oder<br />
ob sie nicht vielmehr Testsubstanzen der Pflanzen sind. Aufgrund der Tatsache, dass in Arabidopsis<br />
thaliana 37 Gene für Cytochrom P450-Mono-oxigenasen des Typs CYP71 gibt, stellte Prof. Möller die<br />
Hypothese auf, dass die Cytochrome P450 das Labor der Pflanze darstellen. Somit wären die<br />
cyanogenen Glykoside ein Stoffwechselprodukt, das test weise entstanden ist.<br />
35
Literatur<br />
I. Damager, C.E. Olsen, A. Blennow, K. Denyer, B.L. Møller and M.S. Motawia (2003) Chemical<br />
synthesis of methyl 6’-a-maltosyl-a-maltotrioside and its use for investigation of the action of starch<br />
synthase II. Carbohydrate Research 338: 189-197<br />
K.S. Hansen, C. Kristensen, D.B. Tattersall, P.R. Jones, C.E. Olsen, S. Bak and B.L. Møller<br />
(2003): The in vitro substrate regiospecificity of UGT85B1, the cyanohydrin glucosyltransferase from<br />
Sorghum bicolor. Phytochemistry 64: 143-151<br />
M. Morant, S. Bak, B.L. Møller and D. Werck-Reichhart (2003) : Plant cytochromes P450: tools for<br />
pharmacology, plant protection and phytoremediation. Current Opinion in Biotechnology 14: 1-12<br />
S. Bak, K. Forslund, B.L. Møller and B. Jørgensen (2003): Plant-Insect Interactions as a Response to<br />
Metabolic Engineering of Natural Product Syntheis studied by Functional Genomics in Lotus<br />
japonicus. Plant Physiology 131: 844-846<br />
S. Paquette, B.L. Møller and S. Bak (2003): On the origin of family 1 plant glycosyl-transferases.<br />
Phytochemistry 62: 399-413<br />
36
Besuch der Firma Danisco A/S<br />
Berichterstatter: Ninja Backasch<br />
Allgemeine Informationen<br />
Danisco A/S ist der viertgrößte Zuckerproduzent in Europa und weltweit führender Hersteller von<br />
Nahrungs- und Futtermittelzusatzstoffen sowie Süßstoffen. Die Firmengeschichte geht zurück bis ins<br />
Jahr 1872 und 1881, den Gründungsjahren von Danish Sugar und Danish Distillers. Danisco A/S<br />
entstand 1989, der Umsatz lag 2002/2003 bei 2,4 Mrd. Euro.<br />
Zur Zeit beschäftigt die Firma weltweit ca. 8000 Mitarbeiter in 40 Ländern. Der Hauptsitz liegt in<br />
Kopenhagen. Seit 1999 gehören auch deutsche Niederlassungen in Niebüll (Molkerei-Enzyme) und<br />
Quickborn (Aromastoffe) zum Konzern.<br />
Produkte von Danisco A/S sind Emulgatoren, Stabilisatoren, Enzyme (Molkerei, Bäckerei),<br />
Starterkulturen, Aromastoffe, Antioxidantien, Textur-Stoffe, Süßstoffe, funktionelle Systeme,<br />
Spezialfette, antimikrobielle Stoffe und Zucker. Einsatzgebiete der Produkte sind Nahrungs-mittel-,<br />
Kunststoff-, Pharma-, Kosmetik- und Futtermittelindustrie.<br />
Die globale Ausrichtung des Konzerns ermöglicht die Verarbeitung von Rohstoffen direkt am Ort der<br />
Erzeugung. Die Forschung und Entwicklung konzentriert sich in den 14 weltweit verteilten<br />
Forschungs- und Entwicklungszentren. Regionale Anwendungszentren ermöglichen die Weitergabe<br />
der globalen Kompetenz an den Kunden.<br />
Danisco A/S bietet seinen Kunden sowohl im Anwendungs- als auch im Entwicklungsbereich ein<br />
umfangreiches Serviceangebot. Angeboten werden unter anderem Hilfe bei der Rezepturentwicklung,<br />
praktische Kurse zur Anwendung der Produkte, sowie die Entwicklung neuer Anwendungsgebiete und<br />
neuer Produkte bzw. Produktionsprozesse.<br />
Ansprechpartnerin ist Frau Dr. Susan Madrid.<br />
Programm des Besuchs<br />
Vorstellung der Firma Danisco A/S Susan Madrid<br />
Vorstellung des Graduiertenkollegs <strong>820</strong>, CAU Karin Krupinska<br />
Strukturelle und funktionelle Analyse von Pektin Tove Christensen<br />
Neue Produkte aus Stärke - Anhydrofruktose-Technologie Shukun Yu<br />
37
Führung durch die Labore<br />
Im Kopenhagener Labor werden durchgeführt<br />
• Gentechnologie, Protein-Expression und Enzym Design<br />
• Herstellung neuer und hochwertiger Produkte aus Stärke<br />
• Stamm-Verbesserung in bezug auf die Fermentation<br />
• Kohlenhydrat-Charakterisierung und Analyse<br />
Vorstellung ausgewählter Forschungsprojekte:<br />
Strukturelle und funktionelle Analyse von Pektin<br />
Tove M. Christensen<br />
Pektin wird vor allem zum Gelieren und zur Stabilisation von Proteinen eingesetzt. Die Eigen-schaften<br />
des Pektins können durch strukturelle Unterschiede stark variieren. Innerhalb des Projekts sollen die<br />
Stuktur-Funktions-Beziehungen des Pektins untersucht werden. Mit Hilfe von pektolytischen Enzymen<br />
mit verschiedenen Schnittstellen sollen sogenannte enzymatische Fingerprints von Pektinen erstellt<br />
werden. Die weitere Identifizierung wird mittels ESI-MS/MS vorgenommen. Das Ziel ist die gezielte<br />
Suche nach neuen Anwendungen für Pektin bzw. der Einsatz effizienterer Pektine in bereits<br />
bestehenden Anwendungen.<br />
Neue Produkte aus Stärke - Anhydrofruktose-Technologie<br />
Shukun Yu<br />
Zusätzlich zu den beiden bekannten Wegen Stärke abzubauen wurde ein dritter Weg ent-deckt. Die<br />
Glucan-Lyase ist die bisher einzige bekannte Lyase, die ein Homopolymer spaltet. Das Enzym wurde<br />
aus Algen und Pilzen isoliert. Zur technischen Produktion wird das Enzym z. B. in Aspergillus niger<br />
exprimiert. Die Lyase-Reaktion liefert das Molekül Anhydro-D-fruktose. Das Produkt selbst ist ein<br />
mäßig süßer natürlicher Zucker, der nahezu kalorienfrei ist. Durch Esterbildung gewinnt man<br />
interessante Produkte mit emulgierenden und antimikrobiellen Eigenschaften. Aus Anhydrofruktose<br />
lassen sich auch Zuckeralkohole wie Anhydrosorbitol und Anhydromannitol gewinnen.<br />
Als erstes Anwendungsbeispiel ist Ascopyrone P zu nennen. Dieser aus Androhydro-fruktose<br />
gewonnene Stoff wirkt beispielsweise in Fruchtsäften effektiv als Antioxidans und wirkt einer<br />
Braunfärbung des Safts entgegen. Bei einer Konzentration von 200-300 ppm wird die Wirkung als<br />
Antioxidans und die Inhibition der Polyphenol-Oxidase bereits erreicht.<br />
38
Literatur<br />
Andersen, S.M., Lundt, I., Marcussen, J., Yu, S. (2002):1,5-Anhydro-D-fructose; a versatile chiral<br />
building block: biochemistry and chemistry. Carbohydr Res. 13; 337(10): 873-90. Review.<br />
Limberg, G., Korner, R., Buchholt, H.C., Christensen, T.M., Roepstorff, P., Mikkelsen, J.D. (2000):<br />
Analysis of different de-esterification mechanisms for pectin by enzymatic finger-printing using<br />
endopectin lyase and endopolygalacturonase II from A. niger. Carbohydr Res. 24; 327(3): 293-307.<br />
Limberg, G., Korner, R., Buchholt, H.C., Christensen, T.M., Roepstorff, P., Mikkelsen, J.D. (2000):<br />
Quantification of the amount of galacturonic acid residues in blocksequences in pectin<br />
homogalacturonan by enzymatic fingerprinting with exo- and endo-polygalac-turonase II from<br />
Aspergillus niger. Carbohydr Res. 24; 327(3): 321-32.<br />
Thomas, L.V., Yu, S., Ingram, R.E., Refdahl, C., Elsser, D., Delves-Broughton, J. (2002): Ascopyrone<br />
P, a novel antibacterial derived from fungi. J Appl Microbiol. 93(4): 697-705.<br />
Yu, S., Bojsen, K., Svensson, B., Marcussen, J. (1999) : Alpha-1,4-glucan lyases producing 1,5anhydro-D-fructose<br />
from starch and glycogen have sequence similarity to alpha-glucosidases. Biochim<br />
Biophys Acta. 17; 1433(1-2): 1-15. Review<br />
Yu, S., Kenne, L., Pedersen, M. (1993): Alpha-1,4-glucan lyase, a new class of starch/glycogen<br />
degrading enzyme. I. Efficient purification and characterization from red seaweeds. Biochim Biophys<br />
Acta. 21; 1156(3): 313-20.<br />
39
Besuch der Firma Santaris Pharma A/S<br />
Berichterstatter: Stefanie Spitzmann<br />
Allgemeine Informationen<br />
Santaris Pharma A/S hat ihren Sitz im Science Park in Hǿrsholm im Norden von Kopenhagen. Der<br />
Science Park liegt im so genannten Medicon Valley, einem Zusammen-schluss von ca. 60 % aller<br />
skandinavischen biotechnologischen und pharmazeutischen Firmen. Das Gebiet des Medicon Valley<br />
liegt zwischen Kopenhagen und Skåne (Schweden) und ist das dritt-größte von Forschung geprägte<br />
Wachstumsgebiet in Europa (www.medioconvalley.com). Angestellte: ca. 30 000, davon 4 000<br />
Akademiker, des weiteren 135 000 Studenten, 26 Unikliniken, 12 <strong>Universität</strong>en und fünf Science<br />
Parks.<br />
Santaris Pharma A/S entstand im Frühjahr 2003 aus dem Zusammenschluss der zwei dänischen<br />
Biotechnologie-Firmen Pantheco A/S und Cureon A/S. Santaris Pharma A/S konzentriert ihre<br />
Forschung auf die Entwicklung neuer Medikamente gegen Krebs, die auf der so genannten Antisense-<br />
Technologie basieren. Das Startkapital beläuft sich auf 135 Mio. Dänischer Kronen und ist<br />
ausreichend um den Bedarf für die Aktivitäten der nächsten zwei bis drei Jahre zu decken. In dieser<br />
Zeit sollen erfolgsversprechende Medikamente bis zur klinischen Reife gelangen.<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 35<br />
Programm des Besuchs<br />
Vorträge zur angewendeten Technologie Margit Wissenbach und Mitarbeiter<br />
Vorstellung der Antisense-Technologie<br />
Oligonukleotide können durch die spezifische Bindung an DNA und RNA in die Regulation der<br />
Genexpression eingreifen. Durch die Bindung an die entsprechenden mRNAs kommt es zu einer<br />
funktionellen Inhibition der Translation. Durch das entstehende Doppelstrang-molekül wird die<br />
RNAse H aktiviert und schneidet das Molekül, was zu einer Reduktion des mRNA-Levels führt. Ein<br />
wichtiges Anwendungsgebiet der Antisense-Technologie in der Medizin ist die Behandlung von<br />
Krankheiten, die durch die Überexpression eines oder weniger Gene verursacht werden.<br />
Da die Oligonukleotide schnell durch Nucleasen abgebaut werden, besteht ein Interesse an<br />
synthetischen Oligonukleotid-Analoga, die unter physiologischen Bedingungen stabiler sind. Bis zum<br />
heutigen Zeitpunkt sind wenige Antisensemedikamente auf dem Markt. Diese sind DNA-<br />
Phosphothiate, deren Biostabilität durch die Einführung einer Schwefelgruppe erhöht wird: Beispiel<br />
Vitravene von der Firma ISIS und Genasense von Fa. Genta.<br />
Eine weiterentwickelte Generation von synthetischen Antisense-Oligonukleotiden sind PNA (Peptide<br />
Nucleid Acids) und LNA (Locked Nucleic Acid).<br />
40
1)<br />
2)<br />
RNAseH<br />
3)<br />
Ribosom<br />
Oligonukleotid<br />
mRNA<br />
Polypeptidkette<br />
Abb. 15: Wirkmechanismus von Antisense-<br />
Oligonukleotiden<br />
PNA (Peptide Nucleid Acids)<br />
Das Zucker-Phosphat-Rückgrad der DNA wird durch eine Dipeptideinheit ausgetauscht. Das Dipeptid<br />
setzt sich aus Prolin und einer weiteren frei wählbaren Spacer-Aminosäure zusammen, welche<br />
gewünschte Eigenschaften wie Biotin- und Farbstoffmarkierung tragen kann. PNA ahmt die<br />
Eigenschaften von der DNA nach und bindet an komplementäre Nucleotidstränge. Das neutrale<br />
Rückgrad sorgt dabei für eine stärkere und spezifischere Bindung.<br />
Abb. 16<br />
Die Darstellung zeigt den Unterschied im Rückgrad zwischen RNA und dem synthetischen<br />
Oligonukleotid PNA. Auch Gewebe und Zellen die mit anderen Antisense-Medikamenten nicht zu<br />
erreichen sind, sind für PNAs zugänglich. Durch die höhere Stabilität des auf PNA- basierenden<br />
Medikaments ist eine orale Aufnahme ermöglicht.<br />
41<br />
Unter physiologischen Bedingungen binden Ribo-somen<br />
an eine mRNA und vermitteln die Bildung einer<br />
Polypeptidkette (1). Antisense-Oligonukleotide hemmen<br />
die Bildung eines einzelnen Zielproteins. Sie werden in die<br />
Zelle aufgenommen und binden sequenzspezifisch an die<br />
komplementäre Ziel-RNA. Es entsteht ein Doppelstrang<br />
aus Oligonukleotid und der RNA (Heteroduplex) (2). Das<br />
zelleigene Enzym RNAse H erkennt diesen Heteroduplex<br />
und spaltet den RNA-Anteil (3) Das Oligonukleotid wird<br />
dadurch wieder frei, um an eine weitere Ziel-RNA zu<br />
binden. Zusätzlich führt die Hybridisierung des Oligonukleotids<br />
mit der Ziel-RNA zu einer sterischen Hemmung<br />
der Bindung von Ribosomen an die RNA.
LNA (Locked Nucleic Acid)<br />
LNAs wurde 1998 von Imanishi und Wend-gel<br />
entdeckt.<br />
Sie entsprechen einem konformations-fixierten<br />
Analogon der DNA. Die Oligo-nukleotide der<br />
LNAs enthalten ein oder mehrere bizyklische<br />
Ribonukleoside, die am 2´Sauerstoff- mit dem<br />
4´Kohlenstoff-atom über eine Methylgruppe<br />
verbunden sind (siehe Darstellung).<br />
Abb. 17 Darstellung der strukturellen<br />
Unter-schiede zwischen DNA und LNA<br />
LNAs zeigen eine verbesserte Stabilität gegenüber Nucleasen sowie bessere Hybridisierungseigenschaften<br />
(Affinität/ Spezifität) im Vergleich zu natürlicher DNA. Sie können weiter auch als<br />
Substrat für die DNA-Polymerasen dienen und sind kompatibel mit den Techniken für DNA-<br />
Markierung, Immobilisation, Anheftung von Liganden und Reportergruppen.<br />
Cureon A/S erwarb von ISIS die weltweiten Exklusivrechte an LNA für therapeutische Zwecke, wobei<br />
die Rechte sich auf alle Spezies vom Bakterium bis zum Menschen erstrecken. Pantheco hielt die<br />
Patente für die Entwicklung von therapeutischen PNAs für Infektions-krankheiten und Krebs, sowie<br />
Stoffwechsel- und Herz-Kreislauferkrankungen. Beide Patent-rechte gingen auf die neugegründete<br />
Firma Santaris Pharma A/S über.<br />
Ziel ist es, Medikamente gegen Krebserkrankungen zu entwickeln, deren cytotoxische/ cytostatische<br />
Effekte zu einem reduzierten Tumorwachstum führen und so konventionelle Therapien unterstützen.<br />
Die Zielgene (Targets) finden sich unter den Genen, die Zellprolife-ration und Apoptose beeinflussen.<br />
Mögliche Targets dabei sind z.B. PKC-α, Bcl 2, c-raf-kinase, c-myc, H-ras, TGFβ und NFκB.<br />
Der Weg zur Entwicklung eines Medikamentes gliedert sich dabei in drei Phasen:<br />
1) Entdeckungsphase: Experimente in vitro und in vivo; Selektion des Kandidaten<br />
2) Präklinische Phase: pharmakologische und toxikologische Untersuchungen;<br />
Ermittlung der Dosis, Toxizität, Applikationsform, etc.<br />
3) Klinische Phase<br />
Für die In vitro-Experimente stehen Santaris Pharma A/S 65 verschiedene humane Zelllinien zur<br />
Verfügung. Zu den Standardmethoden gehören neben Transfektionen, RNA- Extraktion, real-time<br />
PCR, Northern- und Western-Blot auch FACS-Messungen und Apoptoseassays.<br />
Für die In vivo-Experimente wurde ein „mouse-human xenograft model“ gewählt: Dafür werden den<br />
Mäusen Tumorzellen unter die Haut gespritzt, wobei sich ein Tumor mit entsprechender<br />
Blutgefäßversorgung und nekrotischem Kern entwickelt. Durch Gabe von Oligonukleotiden soll das<br />
Tumorwachstum verändert werden.<br />
Der Schwerpunkt der Firma Santaris Pharma A/S liegt bei den LNAs. Verwendet werden Oligomere<br />
aus 16 Basen, wobei am 5´- sowie am 3´-Ende vier Basen durch LNAs ausge-tauscht wurden. Die<br />
natürlichen Basen in der Mitte des Oligonukleotidstrangs sind für die Initiierung der RNAse H<br />
notwendig.<br />
Der Verwendung von LNAs wird aufgrund der leichteren Applikation der Vorrang gegeben. In der<br />
Zukunft sollen dann auch PNAs zum Einsatz kommen.<br />
42
Fazit über die Exkursion<br />
Das Graduiertenkolleg hat durch die Besuche in den Forschungsinstituten und Firmen zahlreiche<br />
Anregungen und einige Ideen für Kooperationen gewonnen:<br />
Prof. Dr. Henrik Vibe Scheller an der KVL<br />
Die Projekte "Einfluss von UV-B und weiterer Anzuchtbedingungen auf den Antioxidantien-status von<br />
Arabidopsis thaliana unter besonderer Berücksichtigung der Flavonoide (AG Prof. Bilger)" und<br />
"Wirkung von Ernährungs- und Umweltbedingungen auf den Gehalt von Antioxi-dantien in Gemüse<br />
(AG Prof. Hansen/Prof. Sattelmacher)“ könnten von einer Kooperation mit Prof. Scheller profitieren.<br />
Diese beiden Projekte bearbeiten den Einfluss unterschiedlicher Umwelt- bzw.<br />
Ernährungsbedingungen auf den Gehalt an Antioxidantien in höheren Pflanzen. Die Belastung der<br />
Photosysteme durch Radikalbildung bei Kühle oder einer Ernährung, die auf Ammonium als einziger<br />
Stickstoffquelle basiert, stehen dabei im Mittelpunkt. Zudem wäre eine Untersuchung der dafür<br />
verantwortlichen Untereinheiten des PSI von großem Interesse. Schädigungen an bestimmten<br />
Untereinheiten könnten einen Einfluss auf die Radikalbildung und den Redoxstatus und damit auf den<br />
Antioxidantienstatus haben. Diese Fragestellungen sind interessant, da gerade diese Projekte einen<br />
Schwerpunkt in der Identifizierung der Quellen der verstärkten Radikalerzeugung und der<br />
Signaltransduktion unter den beschrie-benen Bedingungen haben.<br />
Prof. Dr. Barbara Ann Halkier an der KVL<br />
Die Cytochrom P450 Mono-Oxigenasen, die im Zusammenhang mit dem Glucosinolat-Projekt in der<br />
Abteilung von Prof. Halkier untersucht werden, sind durch diese Eigenschaft als ROS-Produzenten<br />
grundsätzlich auch für unser Graduiertenkolleg von Interesse, denn sie setzen während ihres<br />
Katalyseprozesses H2O2 frei. Außerdem sind einige beispielsweise an Biosyntheseschritten von<br />
Flavonoiden beteiligt (z.B. die Ferulat-5-Hydroxylase), deren Induktion durch Kältestress von der AG<br />
Prof. Bilger im Graduiertenkolleg untersucht werden. Die Gruppe von Frau Prof. Halkier hat auf dem<br />
Gebiet der Genexpressionsanalysen für Cytochrom P450 Mono-Oxigenasen bereits Erfahrungen im<br />
Nachweis durch Northern-Blots gesammelt und konnte uns Hinweise über die Stressinduktion der von<br />
ihr untersuchten Cytochrom P450 Mono-Oxigenasen geben (s.u.). Zwei Cytochrom P450 Mono-<br />
Oxigenasen, die in der Gruppe von Frau Prof. Halkier kloniert worden und vorhanden sind, sind für<br />
das Graduiertenkolleg interessant: CYP79B2, dessen Expression durch oxidativen Stress (Silber-<br />
Nitrat) induzierbar ist (persönliche Mitteilung) und CYP92A2, dessen Expression in den selben<br />
Blattrandgeweben gefunden wird, in denen auch die Phenylalanin-Ammoniak-Lyase exprimiert wird<br />
(persönliche Mitteilung). Hier zeigt sich eine Überlappung mit dem <strong>GRK</strong>-Projekt "Einfluss von UV-B<br />
und weiterer Anzuchtbe-dingungen auf den Antioxidantienstatus von Arabidopsis thaliana unter<br />
besonderer Berück-sichtigung der Flavonoide (AG Prof. Bilger)". Es wäre interessant, zu untersuchen,<br />
ob die Expressionen der beiden Gene unter Stressbedingungen korrelieren, denn in einer<br />
Expressions-studie von Bae et al. (2003) ist gefunden worden, dass Kältestress die Expression von<br />
zwei Myrosinase-bindenden und einem Myrosinase-assoziierten Protein 2,5-fach hochreguliert. Dies<br />
zeigt, dass das Glucosinolat-Myrosinase-System durch Kältestress stimuliert wird und lässt die<br />
Vermutung zu, dass auch die Glucosinolat-Biosynthese durch Kälte erhöht werden könnte. Dies<br />
wiederum könnte für Frau Prof. Halkier von Interesse sein.<br />
Eine Kooperation mit Frau Prof. Halkier zur Untersuchung der Funktionsweisen von speziellen<br />
Cytochrom P450 Mono-Oxigenasen würde dem Graduiertenkolleg vor allem in Hinblick auf den<br />
Austausch von DNA von Cytochrom P450 Mono-Oxigenase-Genen dienlich sein, die in Kiel im<br />
Postdoktoranden-Projekt „Genexpressionsprofile in Abhängigkeit vom Antioxidantien-muster in<br />
Pflanzen“ für den Aufbau des Arabidopsis-Microarrays verwendet werden können.<br />
Prof. Dr. Alexander Schulz an der KVL<br />
Die Diskussion mit Herrn Prof. Schulz führte zu vielfältige Anregungen für die im Graduiertenkolleg<br />
<strong>820</strong> durchgeführten mikroskopischen Analysen. Insbesondere wurde die Detektion von<br />
fluoreszierenden Markersubstanzen, deren Anregungswellenlängen im kurz-welligen<br />
Strahlungsbereich liegen, und die bei einer Betrachtung im Epifluoreszenzmikroskop eine erhöhte<br />
43
Bildung von ROS (reaktiven Sauerstoffspezies) in der Zelle induzieren, erörtert. Die visuelle Analyse<br />
einer Wirkung von Antioxidantien ist daher nur eingeschränkt möglich. Durch den Einsatz eines<br />
Zweiphotonen-Lasers kann die Beobachtung oxidativer Prozesse mittels Bioimaging-Verfahren<br />
verbessert werden. Auch wurde über die Möglichkeiten einer gleich-mäßigen Verteilung der<br />
Indikatorsubstanz in dem zu untersuchenden Gewebe gesprochen. Herr Prof. Schulz konnte wertvolle<br />
Tipps für Infiltrations- und Injektionsverfahren weitergeben, die mittlerweile in den eigenen Arbeiten<br />
erfolgreich umgesetzt wurden. Weiterhin verfügt Herr Prof. Schulz über Erfahrungen in Ratio-<br />
Messungen. Die häufig gestellte Frage, ob eine Intensitätssteigerung der Markersubstanz tatsächlich<br />
auf eine erhöhte ROS-Entwicklung, d. h. durch eine verstärkte Reaktion des Indikators mit ROS<br />
verursacht wird, oder ob die Intensität durch eine Akkumulation des Indikators beeinflusst ist, könnte<br />
durch Ratio-Verfahren überprüft werden. Herr Prof. Schulz bot seine Hilfe und die Möglichkeit eines<br />
weiteren Erfahrungs-austausches an.<br />
Dr. Kirsten Brandt am DIAS in Aarslev<br />
Im Zusammenhang mit dem EU-Projekt „Einfluss der Pflanzendüngung auf die Zusammen-setzung<br />
der Sekundärstoffe und damit auf die ernährungsphysiologische Wirkung“, das Frau Brandt bearbeitet,<br />
wäre ein Austausch an Ideen und Erfahrungen zur Untersuchung von ROS-Scavengern unter den<br />
Sekundärstoffen (z.B. Xanthophyll, ß-Carotin und Lycopin) interessant. Der Einfluss von<br />
Pflanzenernährung auf die ROS-Resistenz der im <strong>GRK</strong>-Projekt "Wirkung von Ernährungs- und<br />
Umweltbedingungen auf den Gehalt von Antioxidantien in Gemüse (AG Prof. Hansen/Prof.<br />
Sattelmacher)“ untersucht wird, könnte durch Analyse solcher und andere Sekundärstoffe<br />
charakterisiert werden.<br />
In Aarslev werden dazu natürliche Mutanten von Karotten angebaut, die sich durch Ein-lagerung<br />
unterschiedlicher Carotinoide (Xanthophyll, ß-Carotin und Lycopin) unterscheiden. Diese Sorten<br />
lassen sich aufgrund ihrer Färbung (orange, gelb, rot) einwandfrei unter-scheiden. Solche Pflanzen<br />
auf Anreicherung von ROS-Scavengern bei unterschiedlicher Stickstoffernährung zu untersuchen,<br />
könnte das Projekt der AG Prof. Hansen/Prof. Sattel-macher ergänzen.<br />
Die Evaluierung der unterschiedlichen Inhaltsstoffe findet in den institutseigenen Laboren statt. Hier<br />
sind verschiedene Forschungsmöglichkeiten und Geräte zur Untersuchung der Pflanzen-inhaltsstoffe<br />
vorhanden, wie z.B. eine HPLC-Anlage zur Untersuchung der Flavonoid-zusammensetzung. Hier<br />
bietet sich ebenfalls ein Erfahrungsaustausch an; Kontakt zur Abteilung von Herrn Prof. Bilger (<strong>GRK</strong>-<br />
Projekt "Einfluss von UV-B und weiterer Anzuchtbedin-gungen auf den Antioxidantienstatus von<br />
Arabidopsis thaliana unter besonderer Berück-sichtigung der Flavonoide“) besteht bereits.<br />
Dr. Charlotte Lauridsen am DIAS in Foulum<br />
Der Vortrag von Frau Lauridsen (Senior Scientist Metabolism, Growth and Lactation; Dept. of Animal<br />
Nutrition and Physiology) gab für das <strong>GRK</strong>-Projekt „Untersuchungen zur Bioverfüg-barkeit von<br />
Flavonolen und Vitamin E (AG Prof. Wolffram)“ wertvolle Hinweise für den Experimentaufbau zu<br />
Untersuchungen am marginal mit Vitamin E versorgten Schweine-modell.<br />
Ein wachsendes Schwein zu depletieren wäre erst nach mehreren Wochen Vitamin E freier Ernährung<br />
möglich, daher teuer und aufwendig. Neugeborene Ferkel haben von Natur aus geringe Vitamin E<br />
Speicher. Vitamin E wird unverestert durch die Muttermilch weitergegeben und bereits im ersten<br />
Ferkelfutter als Acetat zugesetzt. Ernährt man Absatzferkel ab dem ca. 10. Tag nach dem Absetzen<br />
marginal ausreichend mit Vitamin E, hätte man ein Schweinemodell, das sensitiv auf Veränderungen<br />
im Vitamin E Haushalt reagiert zur Verfügung. Dabei müsste jedoch zuvor die Praktikabilität erörtert<br />
werden, da so junge Schweine besonders anfällig für Letalität durch Mangelernährung sind, und sich<br />
Experimente im Bereich marginaler Versorgung mit Vitamin E wahrscheinlich auf einem schmalen<br />
Grat zwischen Gesundheit und Krankheitssymptomen oder Ferkeltod bewegen. Die durch den Vortrag<br />
angestoßene Literaturrecherche war ein Gewinn zum Thema Vitamin E im Schweinemodell.<br />
44
Kurzpräsentation der Projekte im <strong>GRK</strong> <strong>820</strong><br />
Name: Jessica Lied<br />
Dipl. Biol.<br />
Institut: Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung<br />
wiss. Betreuung: Prof. Dr. <strong>Christian</strong> Jung<br />
Molekulare Marker für Gene, die<br />
am Vitamin E-Stoffwechsel beteiligt sind<br />
Der Vitamin E-Gehalt in Rapssamen liegt zwischen 50 und 450 mg/kg. Um ein ernährungsphysiologisch<br />
wertvolleres Produkt anbieten zu können, sind die Ölmühlen an einer Erhöhung des<br />
Vitamin E-Gehalts im Rapssamen interessiert. Ich habe das Ziel, den Erbgang für den Vitamin E-<br />
Gehalt weiter aufzuklären sowie molekulare Marker für Gene, die den Vitamin E-Gehalt beeinflussen,<br />
zu entwickeln. Hierzu suche ich unter anderem nach DNA-Poly-morphismen innerhalb von Genen, die<br />
an der Vitamin E-Synthese beteiligt sind und will diese mit dem Vitamin E-Gehalt korrelieren.<br />
Name: Nicolle Bader<br />
Dipl.-troph.<br />
Institut: Institut für Humanernährung und<br />
Lebensmittelkunde<br />
wiss. Betreuung: Prof. Dr. Manfred J. Müller<br />
Präventive Wirkung von Obst und Gemüse, Pflanzeninhaltsstoffen<br />
und Vitamin E am Beispiel der<br />
Schädigung menschlicher DNA<br />
Ein besonders charakteristischer Biomarker für die oxidative DNA-Schädigung ist 8-oxo-2´-<br />
Deoxyguanosin. Die hyperbare Oxygenation (HBO) ist ein Modell zur Untersuchung der Auswirkungen<br />
von reaktiven Sauerstoffspezies im menschlichen Organismus. Im Rahmen dieser Arbeit wird der<br />
Einfluss einer HBO auf verschiedene Biomarker für oxidativen Stress untersucht, insbesondere nach<br />
vorheriger Supplementierung mit Antioxidantien.<br />
45
Name: Anne Hoffmann<br />
Dipl. Ing. (FH) Biotechnologie<br />
Institut: Zentrum für Biochemie und<br />
Molekularbiologie<br />
Wiss. Betreuung: Prof. Dr. Ulf-Peter Hansen<br />
Prof. Dr. B. Sattelmacher<br />
Wirkung von Ernährungs- und Umweltbedingungen auf<br />
den Gehalt von Antioxidantien in Pflanzen<br />
Versuche mit Phaseolus vulgaris L. haben gezeigt, dass der Ascorbat- und Zeaxanthingehalt bei<br />
Lichtstress in Ammonium ernährten Pflanzen geringer ist als in Nitrat ernährten Pflanzen. Die<br />
zusätzlich nachgewiesene höhere Lipidoxidation und Effekte auf den Kompensations-punkt des<br />
photosynthetischen Gasflusses haben zu der Hypothese geführt, dass diese Pflanzen<br />
Stoffwechselwege benutzen, die zur verstärkten ROS-Bildung führen. A. thaliana wurde als<br />
Modellpflanze für Genexpressionsstudien auf Ntirat bzw. Ammonium als einziger Stickstoffquelle<br />
angezogen. Mit Hilfe von DNA-Microarrays und real-time PCR werden differentielle<br />
Genexpressionstudien durchgeführt.<br />
Name: Stefanie Spitzmann<br />
Dipl. Biol.<br />
Institut: 1. Medizin; <strong>Universität</strong>sklinikum Kiel<br />
Mucosaimmunologie<br />
wiss. Betreuung: Prof. Dr. Stefan Schreiber<br />
Systematische Untersuchung der Genregulation durch Vitamin E.<br />
In diesem Projekt wird Vitamin E im Hinblick auf immunregulatorische Eigenschaften untersucht. In<br />
Zellkulturexperimenten mit humanen intestinalen (CaCo-2) und monozytären (THP-1) Zelllinien wird<br />
die durch Vitamin E veränderte Genexpression durch Microarray-Technik analysiert. Ein Vergleich<br />
von verschiedenen Vitamin E Derivaten soll zeigen inwieweit Vitamin E die Genexpression<br />
unabhängig von seinen antioxidativen Eigenschaften beeinflusst. Des weiteren sollen die dabei<br />
involvierten Signaltransduktionswege aufgeklärt werden.<br />
46
Name: Verena Alexa Ohm<br />
Institut: Institut für Humanernährung<br />
und Lebensmittelkunde<br />
wiss. Betreuung: Prof. Dr. Karin Schwarz<br />
Konzentrationsabhängige Wechselwirkungen von Tocopherolen<br />
mit anderen Antioxidantien in verschiedenen lipidhaltigen<br />
Systemen<br />
Antioxidantien, wie z. B. Tocopherole bewirken eine verlängerte Haltbarkeit von Fetten und werden<br />
daher vielen Lebensmitteln zugesetzt. Dennoch sind die Einflussgrößen, die auf die Aktivität von<br />
Antioxidantien in komplexen Systemen, wie z. B. Lebensmitteln wirken, noch nicht wirklich<br />
verstanden. Dafür ist es von großem Interesse die antioxidativen Effekte, deren Wirkort und die<br />
Lipidoxidationsprodukte in Lebensmittelmodellsystemen zu visualisieren. Im Moment werden<br />
Methoden mit der konfokalen Fluoreszenzmikroskopie (CM) entwickelt, welche dreidimensionale<br />
Bilder ermöglicht. Des weiteren ist es von Interesse, die Wechsel-wirkungen zwischen Antioxidantien<br />
und Grenzflächeneigenschaften, sowie lamellaren Strukturen zu untersuchen.<br />
Name: Stephanie Lesser<br />
Dipl.-Oecotroph.<br />
Institut: Institut für Tierernährung und<br />
Stoffwechselphysiologie<br />
Wiss. Betreuung: Prof. Dr. Siegfried Wolffram<br />
Untersuchungen zur Bioverfügbarkeit von Flavonolen<br />
Meine Arbeit befasst sich mit Untersuchungen zur oralen Bioverfügbarkeit von Flavonolen. In vitro-<br />
Studien zufolge können diese Polyphenole eine Reihe von gesundheitsfördernden Wirkungen<br />
ausüben. Die systemische Verfügbarkeit ist essentielle Voraussetzung für mögliche In vivo-<br />
Wirkungen. In einer Studie konnten wir zeigen, dass der Fettgehalt der Nahrung neben anderen<br />
Faktoren Einfluss auf die Bioverfügbarkeit von Quercetin, einem in pflanzlicher Nahrung häufig<br />
vorkommenden Flavonol, ausübt. Eine detaillierte Untersuchung der Absorptionswege und deren<br />
Interaktion mit dem Fettgehalt der Nahrung ist in Planung. Schweine dienen bei diesen<br />
Untersuchungen als Modell.<br />
47
Name: Karena Sprick<br />
Dipl. Biol.<br />
Institut: Botanisches Institut<br />
Wiss. Betreuung: Prof. Dr. Wolfgang Bilger<br />
Der Einfluss von UV-B und weiteren Anzuchtbedingungen auf<br />
den Antioxidantienstatus von A.thaliana unter<br />
besonderer Berücksichtigung der Flavonoide<br />
In meiner Doktorarbeit untersuche ich den Einfluss von UV-B und anderen Wachstums-bedingungen<br />
auf den Antioxidantien Status von Arabidopsis thaliana. Die Biosynthese von Flavonoiden und der<br />
Einfluss verschiedener abiotischer Bedingungen (viel Licht, UV-B, Kühle) auf die Induktion wird dabei<br />
besonders berücksichtigt. Die Rolle von reaktiven Sauerstoff-spezies (ROS) und des Redoxgrades<br />
der photosynthetischen Elektronentransportkette in der Signaltransduktion für die<br />
Flavonoidakkumulation werden untersucht. Die Experimente werden mit Arabidopsis thaliana und<br />
Brassica napus durchgeführt. Dazu werden folgende Methoden angewendet: ROS-Imaging,<br />
Chlorophyll-Fluoreszenz Messungen, HPLC-Technik, Microarray Analysen für die Untersuchung der<br />
differentiellen Genexpression und Run-On Transkriptionsanalysen mit isolierten Zellkernen.<br />
Name: Gaby Andersen<br />
Institut: Botanisches Institut<br />
wiss. Betreuung: Prof. Dr. Karin Krupinska<br />
Charakterisierung transgener Tabakpflanzen, die eine<br />
Überexpression der 4-Hydroxyphenylpyruvat-Dioxygenase<br />
zeigen<br />
Die 4-Hydroxyphenylpyruvat-Dioxygenase katalysiert einen wichtigen Schritt in der Vitamin E-<br />
Biosynthese. Die Analyse der transgenen Tabakpflanzen soll die Funktionen des Vitamin E in der<br />
Pflanze aufklären. Die physiologischen Reaktionen unter verschiedenen abiotischen<br />
Stressbedingungen werden untersucht.<br />
48
Name: Ninja Backasch<br />
Dipl. oec. troph.<br />
Institut: Botanisches Institut<br />
Wiss. Betreuung: Prof. Dr. Rüdiger Schulz-Friedrich<br />
Cyanobakterien als evolutionär ursprüngliches Modell zur<br />
Untersuchung der Beziehung zwischen Antioxidantien,<br />
Redoxstatus und Genexpression<br />
Im Rahmen dieser Arbeit wird der Vitamin E- und Plastochinon- Stoffwechsel des einzelligen<br />
Cyanobakteriums Synechocystis sp. PCC 6803 untersucht. Zur Funktionsaufklärung des Vitamin E<br />
wird die bereits vorhandene hpd-Mutante, die Plastochinon aber kein Vitamin E synthetisiert, weiter<br />
charakterisiert und DNA-Microarrays eingesetzt. Auf der Suche nach einem alternativen<br />
Plastochinon-Biosyntheseweg werden neue Knockout-Mutanten erstellt und Überexpressionsstudien<br />
durchgeführt.<br />
Name: Andreas Till<br />
Dipl. Biol.<br />
Institut: 1. Innere Medizin; <strong>Universität</strong>sklinikum Kiel<br />
Wiss. Betreuung: Prof. Dr. Stefan Schreiber<br />
Funktionelle Analyse des Met196Arg<br />
Polymorphismus im humanen TNFR2-Gen<br />
Tumor-Nekrosefaktor alpha (TNF) ist ein pleiotropes Zytokin, das bei vielen inflammatorischen<br />
Prozessen und der Regulation des Immunsystems eine wichtige Rolle spielt. Seine biologische<br />
Aktivität wird durch zwei verschiedene Rezeptortypen (TNFR1 und TNFR2) vermittelt, wobei das<br />
Auftreten einer biallelischen Variante, die zum Austausch einer einzelnen Aminosäure in der<br />
extrazellulären Domäne des TNFR2-Proteins führt, mit einer höheren Anfälligkeit für bestimmte<br />
Erkrankungen gekoppelt ist. In unserem Projekt beschäftigen wir uns auf moleku-larer Ebene mit<br />
Unterschieden in Signaltransduktion, stimulusabhängiger ROS-Entstehung, Vermittlung von<br />
Apoptose und Genregulation antioxidativer und antiapoptotischer Proteine durch die zwei<br />
verschiedenen Varianten des TNF-Rezeptor Typ2.<br />
49
Name: Gabriele Randel<br />
Dipl. oec. troph.<br />
Institut: Institut für Humanernährung<br />
und Lebensmittelkunde<br />
wiss. Betreuung: Prof. Dr. Karin Schwarz<br />
Beeinflussung der Bildung von Heterozyklischen Aminen<br />
in Fleischprodukten und fleischähnlichen Modellsystemen<br />
Heterozyklische Amine (HCA) entstehen während der thermischen Behandlung eiweißreicher<br />
Lebensmittel, vor allem in Fleisch- und Fischprodukten und gelten als potentiell kanzerogen für den<br />
Menschen. Untersuchungsschwerpunkte der Arbeit liegen zum einen auf der Bildung und Stabilität<br />
von HCA in fleischähnlichen Modellsystemen und zum anderen auf der Aktivität von<br />
Gewürzinhaltstoffen u.a. aus Rosmarin, Salbei und Thymian in Bezug auf die Inhibierung der HCA-<br />
Bildung in Fleischprodukten.<br />
Name: Mario Brosch<br />
Dipl. Biol<br />
Institut: Botanisches Institut<br />
wiss. Betreuung: Prof. Dr. Karin Krupinska<br />
4-Hydroxyphenylpyruvat-Dioxygenase als Marker für<br />
die stabile Plastidentransformation bei Tabak<br />
Im Rahmen meiner Doktorarbeit beschäftigte ich mich mit der Entwicklung eines Systems zur<br />
Transformation von Plastiden ohne die Verwendung von Antibiotikaresistenzen. In dieser Studie soll<br />
die 4-Hydroxyphenylpyruvat-Dioxygenase (HPPD) als alternativer Selektionsmarker genutzt werden.<br />
Die HPPD ist ein wichtiges Enzym in der Vitamin E-Biosynthese und hydrolysiert die Reaktion vom 4-<br />
Hydroxy-phenylpyruvat zum Homogentisat. Diese Reaktion kann durch das Herbizid Mikado gehemmt<br />
werden. Wildtyp-Pflanzen zeigen in Anwesenheit dieses Herbizids einen Albino-Phänotyp, während<br />
transgene Linien, die die HPPD überexprimieren, grün werden.<br />
50
Postdoktorandenprojekte<br />
Name: Dr. Sabine Milde<br />
Institut: Zentrum für Biochemie und Molekularbiologie<br />
Genexpressionsprofile in Abhängigkeit vom<br />
Antioxidantienmuster in Pflanzen<br />
Im Zentrum für Biochemie und Molekularbiologie werden Hochdichtefilter bzw. Glas-Chips hergestellt,<br />
die redox- und antioxidantien-relevante Gengruppen der Modellpflanze Arabidopsis thaliana<br />
repräsentieren:<br />
• Enzymatische ROS-Entgifter: Catalase, Superoxid-Dismutase, Ascorbat-Peroxidase,<br />
Dehydroascorbat- und Monodehydroascorbat-Reduktases Glutathion-Reduktase.<br />
• Biosynthese nicht enzymatischer ROS-Entgifter: Vitamin E, Ascorbat, Glutathion-,<br />
Carotenoide, Flavonoide, Anthocyane<br />
• Signaltransduktionsfaktoren dieser Biosynthesen, der Redox-Regulation und der ROS-<br />
Entgiftungsmechanismen<br />
Es werden geeignete Spotting- und Hybridisierungsprotokolle etabliert und standardisiert. Mit den<br />
Chips werden Wirkungen von Stressbedingungen wie Temperatur, Licht, Feuchtigkeit sowie<br />
Ammonium-Ernährung untersucht.<br />
Name: Dr. Christine Desel<br />
Institut: Botanisches Institut<br />
Lokalisation von Oxidationsprodukten und Antioxidantien<br />
Eine erhöhte Konzentration von ROS oder Nitrit Oxid (NO) kann in Zellen und Geweben durch<br />
Bioimaging-Verfahren nachgewiesen werden. Ein Einsatz der konfokalen Laser-Raster-Mikroskopie<br />
erlaubt bspw. eine in vivo Analyse und intrazelluläre Lokalisierung der ROS- und NO-Bil-dung im<br />
Blattgewebe oder im Keimling. Im Rahmen meiner Arbeit wurden diese Techniken im <strong>GRK</strong> etabliert<br />
und für die Bearbeitung verschiedenster Fragestellung in pflanzlichen und in humanen Zellen<br />
eingesetzt. Die erhöhte ROS-Entstehung, die durch veränderte physiologische Bedingungen induziert<br />
wird, wird analysiert. Weiterer Schwerpunkt der Arbeit ist eine Lokalisierung von Antioxidantien<br />
(insbesondere von Flavonoiden sowie Vitamin E), um antioxidative Wirkmechanismen besser zu<br />
verstehen.<br />
51
Anhang Fotos<br />
Bowling am ersten<br />
Abend in Viborg<br />
Besichtigung der<br />
IntelliGrow-<br />
Gewächshäuser<br />
im DIAS Aarslev<br />
Besprechung<br />
im Garten<br />
des DIAS Aarslev<br />
52
Herberge in Odense<br />
Vorträge in der KVL,<br />
Kopenhagen<br />
Vor dem<br />
Laborrundgang<br />
bei Fa. Danisco,<br />
Kopenhagen<br />
53
Herbstzeitlose<br />
im Vorgarten von<br />
Fa. Santaris Pharma,<br />
Horsholm<br />
Zufuhr lebenswichtiger<br />
Spurenelemente<br />
Blick zurück<br />
auf der Fähre -<br />
Abschied von Dänemark<br />
54
Karena Sprick, Mario Brosch, Stefanie Spitzmann, Stephanie Lesser, Gaby Andersen, Anne<br />
Hoffmann, Jessica Lied, Dr. Sabine Milde, Ninja Backasch, Dr. Christine Desel, Andreas Till, Nicolle<br />
Bader, Verena Ohm (von hinten links nach vorne rechts).<br />
Nicht im Bild: Gabriele Randel<br />
55