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Exkursionsbericht (pdf) - GRK 820 - Christian-Albrechts-Universität ...

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Besuch der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Alexander Schulz an der KVL Kopenhagen<br />

Berichterstatter: Christine Desel<br />

Schwerpunkt der Arbeitsgruppe Pflanzenphysiologie und<br />

Anatomie sind die für Wachstum und Entwicklung einer<br />

Pflanze notwendigen Kommunikationsmechanismen innerhalb<br />

des Symplasten des Pflanzenkörpers. Als Boten-substanzen<br />

dienen Zucker, Proteine und Nukleinsäuren, die von Zelle zu<br />

Zelle oder über lange Distanzen via Plasmodesmen und<br />

Siebröhrenzellen innerhalb des Phloems transportiert werden.<br />

Der Transport der Signal-substanzen wird intra- und<br />

interzellulär reguliert.<br />

Von besonderem Interesse sind die Zell-Zell-Verbindungen zwischen den Parenchymzellen des<br />

Blattgewebes (source) und den kleinen Blattadern. Diese Plasmodesmen bilden den check-point für<br />

den Transport der Assimilate in den Pflanzenkörper (sink). Ziel der Arbeiten ist es, die physiologischen<br />

Parameter, die die Transportrate über die Plasmodesmen bestimmen, zu charakterisieren.<br />

Da präparative Eingriffe, wie beispielsweise Mikroinjektion oder Schneiden, den Transport über die<br />

Plasmodesmen stark verändern, erfolgen die Untersuchungen zur Durchlässigkeit der Plasmodesmen<br />

ohne direkten Eingriff in das Zellsystem mit Hilfe mikroskopischer Techniken (bioimaging). Die<br />

Ausbreitung von fluoreszierenden Markersubstanzen im Zellsystem wird bei variierenden<br />

physiologischen Bedingungen und unter Verwendung der konfokalen Mikroskopie (CLSM: confocal<br />

laser scanning microscopy) visuell analysiert. Durch elektronenmikroskopische Verfahren sollen<br />

weiterhin substrukturelle Veränderungen dargestellt werden. Herr Prof. Schulz verfügt über langjährige<br />

Erfahrungen in der Aufklärung von subzellulären Strukturen mittels Elektronen- und<br />

Fluoreszenzmikroskopie. Sein Team beherrscht ein weit gefächertes know-how in Bioimaging –<br />

Verfahren.<br />

Ablauf des Besuchs<br />

Unser Besuch in der Forschergruppe Pflanzenphysiologie und Anatomie begann mit einer Einführung<br />

in Ziele und Arbeitsschwerpunkte durch Herrn Prof. Schulz. In einem vorbereiteten Präparat konnten<br />

wir Exkursionsteilnehmer/innen anschließend die Detektion einer Zell-Zell-Verbindung<br />

(Plasmodesmata) im Blattgewebe am CLSM mitverfolgen. Besonders interessant war der Einsatz<br />

eines Zweiphotonen-Lasers, der eine Anregung der Indikatorsubstanz durch langwellige d.h.<br />

energiearme Strahlung erlaubt. Der Zweiphotonen-Laser ermöglicht Unter-suchungen ohne hohen<br />

Energieeintrag in das Zellsystem. Die Verwendung eines Zweiphoto-nen-Laser vermindert die<br />

Invasivität des Analyseverfahrens und vermeidet Artefakte.<br />

Die anschließende Diskussion mit Herrn Prof. Schulz führte zu vielfältige Anregungen für die im<br />

Graduiertenkolleg <strong>820</strong> durchgeführten mikroskopischen Analysen. Insbesondere wurde die Detektion<br />

von fluoreszierenden Markersubstanzen, deren Anregungswellenlängen im kurz-welligen<br />

Strahlungsbereich liegen, und die bei einer Betrachtung im Epifluoreszenzmikroskop eine erhöhte<br />

Bildung von ROS (reaktiven Sauerstoffspezies) in der Zelle induzieren, erörtert. Die visuelle Analyse<br />

einer Wirkung von Antioxidantien ist daher nur ein-geschränkt möglich. Durch den Einsatz eines<br />

Zweiphotonen-Lasers würde die Beobachtung oxidativer Prozesse mittels Bioimaging-Verfahren<br />

optimiert werden können. Auch wurde über die Möglichkeit einer gleichmäßigen Verteilung der<br />

Indikatorsubstanz in das zu unter-suchende Gewebe gesprochen. Herr Prof. Schulz konnte wertvolle<br />

Tipps für Infiltrations- und Injektionsverfahren weitergeben, die mittlerweile in den eigenen Arbeiten<br />

erfolgreich umgesetzt wurden. Weiterhin verfügt Herr Prof. Schulz über Erfahrungen in Ratio-<br />

Messungen. Die häufig gestellte Frage, ob eine Intensitätssteigerung der Markersubstanz tatsächlich<br />

auf eine erhöhte ROS-Entwicklung, d. h. durch eine verstärkte Reaktion des Indikators mit ROS<br />

verursacht wird, oder ob die Intensität durch eine Akkumulation des Indikators beeinflusst wird, könnte<br />

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