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DIAKONIE 35 - Diakonie Düsseldorf

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<strong>Diakonie</strong> <strong>35</strong><br />

„Ich hab Rücken.“ Diese Kurzfassung<br />

diverser Leiden, von Hape Kerkeling auf<br />

die Frage „Wie geht es denn?“ geäußert,<br />

hat sich als alltagstauglich erwiesen.<br />

„Ich will ja nicht klagen, aber“ lautet<br />

die Einleitung zu einer Schilderung, die<br />

dann alle möglichen Körperregionen zur<br />

Sprache bringt oder die Überlastung<br />

durch private und arbeitsbedingte Anforderungen<br />

beteuert. Solche Gespräche<br />

führen entweder dazu, dass mir selbst<br />

auch etwas einfällt und ich mit meinen<br />

Sorgen in die Klage einstimme. Oder ich<br />

schalte ab, möchte mich jetzt nicht mit<br />

den Malaisen des Anderen beschäftigen.<br />

Der Apostel Paulus hat sich intensiv mit<br />

dem Leiden auseinander gesetzt. Für ihn<br />

ist das Seufzen der Kreatur Ausdruck<br />

unserer Vergänglichkeit und gehört zu<br />

unserem Menschsein dazu. Ja, auch die<br />

restliche Schöpfung seufzt. Das hat angesichts<br />

der Ausbeutung unseres Planeten,<br />

der Massentierhaltung und des Artensterbens<br />

besonderes Gewicht gewonnen.<br />

Paulus bietet keine Alternative an. Er<br />

sagt auch nicht: Alles halb so wild. Er<br />

verspricht auch keine Heilung. Vielmehr<br />

werden unsere Seufzer gebündelt und<br />

verstärkt vor den Schöpfer gebracht,<br />

„denn wir wissen nicht, was wir beten<br />

sollen“.<br />

Das Gebet ist für Paulus der Wendepunkt,<br />

an dem „der Geist unserer Schwachheit<br />

aufhilft“ und das Leid ausdrückt, die<br />

Sehnsucht benennt und die Hoffnung auf<br />

Gott stärkt. Eine eigenartige Antwort.<br />

Aber eine tiefsinnige. Denn wir entkommen<br />

der Vergänglichkeit nicht. Das<br />

Klagen und Seufzen wird nicht aufhören.<br />

Die Gründe dafür sind viele. Im Gebet<br />

lerne ich durch den Geist, damit zu leben<br />

und die Hoffnung auf Erlösung nicht zu<br />

verlieren. Ich lerne auch, das Leid der<br />

anderen zu sehen und mitfühlend vor<br />

Gott zu bringen. Und nicht zuletzt werde<br />

ich daraus die Kraft schöpfen, das Leid<br />

anderer Kreaturen zu lindern. Hilft Beten<br />

gegen Rücken?<br />

Der Geist stärkt auf jeden Fall das<br />

Rückgrat.<br />

Thorsten Nolting<br />

Anmerkung<br />

„Der Geist aber hilft unserer<br />

Schwachheit auf.“<br />

Paulus, Römerbrief 8,26<br />

2<br />

Die Kreatur seufzt Feuerwehr der Jugendhilfe Das Krisenzentrum<br />

Familienaktivierungsmanagement ist sofort vor Ort<br />

<strong>Diakonie</strong> <strong>35</strong><br />

Thema<br />

Was ist das eigentlich, eine Krise? Grob gesagt:<br />

eine Entscheidungssituation, verknüpft mit einem<br />

Wendepunkt. Ist in einer Familie das Kindeswohl<br />

gefährdet, aus welchen Gründen auch immer,<br />

muss darüber entschieden werden, ob ein Kind in<br />

3<br />

der Familie verbleiben kann oder ob es herausgenommen<br />

werden muss. An diesem Punkt finden<br />

die Kriseninterventionen des Sachgebiets „Krisenzentrums<br />

FAM“ statt. Ziel ist, immer mit dem<br />

Fokus auf das Kindeswohl, den Zusammenhalt der

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