Virtual Reality macht schlank - MM Logistik - Vogel Business Media
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Ökologische Gefahrgutlogistik Seite 26 · Paletten aus Pappe Seite 32 · Kanban Seite 46<br />
12. November 2010 Ausgabe 8 € 6,– B70228<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
Routenzüge in<br />
der Intralogistik<br />
Schlepper werden in der<br />
Intralogistik immer bedeutender<br />
–sie ziehen nicht nur<br />
schwere Lasten, sondern sind<br />
oft auch Taktgeber in kanbangesteuerten<br />
Produktionen.<br />
Seite 18<br />
LAGERTECHNIK<br />
Industrielle<br />
Hallenböden<br />
Böden gehören zu den strapaziertesten<br />
Elementen in Industrieimmobilien.<br />
Sie sollen zwar<br />
wenig kosten, aber robust<br />
und staubfest und darüber<br />
hinaus optisch attraktiv sein.<br />
Seite 24<br />
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
Das Objekt als<br />
Markierung<br />
Ein laseroptisches Verfahren<br />
identifiziert die Oberflächen<br />
von Produkten und Verpackungen<br />
eindeutig und<br />
schützt Unternehmen damit<br />
vor Produktfälschungen.<br />
Seite 30<br />
DISTRIBUTION<br />
Liefertermintreue<br />
Frischelogistik<br />
Herr Spediteur, wobleibt<br />
mein Gemüse? Bei der stets<br />
akkuraten Beantwortung<br />
solcher Fragen hilft ein GPS-<br />
Fahrzeug-Ortungssystem.<br />
Seite 34<br />
<strong>Logistik</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
3D-Visualisierung<br />
<strong>Virtual</strong> <strong>Reality</strong><br />
<strong>macht</strong> <strong>schlank</strong><br />
Seite 40
DASWIRD IHNEN GEFALLEN:<br />
BEI NICHTGEFALLEN EINFACH<br />
DHL RETOURE ONLINE<br />
www.dhl.de/retoureonline<br />
Mit DHL RETOURE Online werden Rücksendungen von Kunden für Online-Händler ganz einfach.<br />
Mussten Sie bisher jeder Bestellung ein Retourenlabel beilegen, so lässt sich dieser Rücksendeschein<br />
nun von Ihren Kunden selbst am Computer erstellen: über Ihren Kundenservice (E-Mail), einen Link<br />
auf Ihrer Homepage zu DHL oder einer Vollintegration auf Ihrer Versandhandelsseite. Das spart Zeit,<br />
Kosten und schont sogar die Umwelt.
MOBILE ANWENDUNGEN<br />
LEITARTIKEL<br />
AKTUELLES<br />
Apps sind nicht nur<br />
zum Spaß da<br />
Vielebunte Apps. Entweder kostenlos oder fürwenige<br />
Euro erhältlich, finden die als Apps–vom englischen<br />
Wort Applications –bezeichneten mobilen Anwendungengroßen<br />
Anklangbei der breiten Bevölkerung.<br />
Die Programme für Smartphones, wie die in der Geschäftsweltweitverbreiteten<br />
Blackberrys, oder Tablet-<br />
PC, wiedas I-Pad,werden über einen meistvon den Ge-<br />
räteherstellern räteherstellernmitgeliefertenOnlineshopbezogen mitgelieferten Onlineshop bezogen und<br />
direkt direktauf auf dem mobilen Endgerät installiert. Die Auswahl<br />
an Apps ist istgenerell generell sehr groß: von voneinfachen einfachen<br />
Werkzeugen und Unterhaltungsanwendungen Unterhaltungsanwendungenmit mit<br />
nur einer Funktion bis biszuProgrammpaketen zu Programmpaketen mit<br />
umfangreicher umfangreicherFunktionalität Funktionalität ist alles geboten.<br />
So erfreuen sich sichdie die mobilen Anwendungen<br />
nicht nur bei jugendlichen Handyfanatikern<br />
großer Beliebtheit, Beliebtheit,sondern sondern stiften auch in UnterUnternehmennehmenechtenMehrwert. echten Mehrwert.<br />
Erfreulicherweise tummeln sich auch immer<br />
mehr <strong>Logistik</strong>-Apps auf dem Markt. Und Unddas das<br />
aus ausgutem gutem Grund, denn wohl wohl kaum eine<br />
Branche Brancheist ist mobiler als alsdie die Unternehmen Unternehmendes des<br />
Transport- und<strong>Logistik</strong>gewerbes.<br />
<strong>Logistik</strong>-Apps dienen beispielsweise<br />
zur Anlagenüberwachunginder<br />
Hebe-und Fördertechnik<br />
oder fürden Einsatz im<br />
Hochregallager.Für Transportunternehmenbietet<br />
die Leogistics GmbH ausHamburg<br />
ein Tracking-&-Tracing-Programm. Dieses soll es ermöglichen,<br />
Warensendungen auf der gesamten Lieferstreckemittels<br />
I-Phone oder Android-Smartphoneauf<br />
Basisvon SAP ERP (Enterprise Resource Planning), SAP<br />
TM (TransportationManagement) und SAP EM (Event<br />
Management)als Integrationsplattform zuverfolgen.<br />
Für Anwender ausder Auto-ID hat die Vitronic<br />
Dr.-Ing.Stein Bildverarbeitungssysteme GmbH etwas<br />
Neues auf den Marktgebracht:Das Unternehmenaus<br />
Wiesbaden bietet eigenen Angaben zufolge alserster<br />
Hersteller kamerabasierter Identifikationstechnikeine<br />
AppfürsI-Pad an.Damit sollen Intralogistiker immer<br />
und überall die Leistungsfähigkeit der Lesetechniküberprüfen<br />
können. Egal,woimVerteilzentrum sie sichbe-<br />
Apps erfreuen sich nicht nur bei jugendlichen<br />
Handyfanatikern großer<br />
Beliebtheit, sondern stiften auch in<br />
Unternehmen echten Mehrwert.<br />
Claudia Otto<br />
INTERNET-TIPP<br />
Eine Liste mit interessanten <strong>Logistik</strong>-Apps<br />
finden Sie unter<br />
www.mm-logistik.de<br />
◀<br />
364907 SUCHE<br />
finden. Mitwenigen Klicks erfahreder<br />
Nutzer den aktuellen<br />
Status zum Betriebder Identifikationssysteme,die<br />
Leserate jedes<br />
Systems, alle aktuellen Leseergebnisse<br />
sowiealle archivierten<br />
Bilder der Pakete. <strong>MM</strong><br />
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12. November 2010<br />
4 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010<br />
<strong>Logistik</strong><br />
Flurförderzeuge<br />
Jürgen Wrusch, Still: „Als Kombination<br />
aus Schlepper und Hubgerät<br />
erweitern Fahrzeuge wie<br />
der<br />
Kanvan das<br />
Einsatzspektrum<br />
von Routenzügen erheblich.“<br />
Seite 18<br />
<strong>Logistik</strong>software<br />
Wer den Materialfluss seiner<br />
Produktion mithilfe<br />
von<br />
3D-Planungssoftware berechnet,<br />
dem stehen<br />
im<br />
Layout für die Maschinenpositionen<br />
heute<br />
zahlreiche<br />
Lean-Management-Optionen<br />
zur Verfügung.<br />
Seite 40<br />
AKTUELLES<br />
LEITARTIKEL<br />
Apps sindnicht nurzum Spaß da 3<br />
AUS DER BRANCHE<br />
DB Schenker:intelligente Mehrwegverpackungen 6<br />
Vanderlande: Sortierzentrum fürDPD 10<br />
Hermes: LuftfrachtkonzentrationinLeipzig 14<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
FLURFÖRDERZEUGE<br />
Schlepper–die multifunktionalen Lagerhelfer 18<br />
REGALBEDIENUNG<br />
Leistung rauf undKostenrunterimHochregal 22<br />
LAGERTECHNIK<br />
LAGERAUSSTATTUNG<br />
DerBoden isteinerepräsentative Visitenkarte 24<br />
GEFAHRGUTLOGISTIK<br />
Eineoptimierte Supply Chaintut der Umwelt gut 26<br />
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
Tourenplanung<br />
Moderne Fuhrpark- und Navigationssystemeermöglichen<br />
die direkte Kommunikation<br />
zwischen Disposition<br />
und Fahrern und helfen dabei,<br />
Abläufe nicht nur im<br />
Straßenverkehr zu optimieren<br />
und Kosten zu senken.<br />
Seite 34<br />
DIEBSTAHLSCHUTZ<br />
DasObjektselbst wird zur Markierung 30<br />
LADUNGSTRÄGER<br />
Robuste Palette ausPappe 32<br />
Diebstahlschutz<br />
Mit einem Laserstrahl werden die Oberflächen<br />
von Objekten abgetastet und dabei<br />
eindeutig identifiziert.<br />
Seite 30<br />
DISTRIBUTION<br />
TOURENPLANUNG<br />
Frischetransportefinden stattsuchen 34<br />
LADUNGSSICHERUNG<br />
Kontrolliertverzurrt istsichertransportiert 36<br />
MANAGEMENT UND IT<br />
FABRIKPLANUNG<br />
Schlanke Produktion durch3D-Planungssoftware 40<br />
PRODUKTIONSPLANUNG<br />
Magnettafeln bringenTransparenz in die Fertigung 43<br />
LOGISTIKSOFTWARE<br />
Intelligente IT-Systeme fürdie grüne<strong>Logistik</strong> 44<br />
KANBAN<br />
Runter mitden Beständen 46<br />
SUPPLYCHAIN MANAGEMENT<br />
Produktivitätund Effizienz nachhaltig verbessern 48<br />
SERVICE<br />
TERMINE 17<br />
PRODUKTE 21, 50<br />
IMPRESSUM 50<br />
Titelbild: 3D-Lagerlayout, Nexans Power Accessories Germany
Unternehmensverzeichnis<br />
Firmen, die in diesem Heft redaktionell erwähnt sind<br />
A<br />
Aerologic ...............14, 16<br />
AFADienstleistungen .........13<br />
Aida Cruises ................43<br />
Akademie der schönen Künste...15<br />
Amadyne ..................32<br />
Aprovis .....................8<br />
Audi ......................11<br />
B<br />
Bayer Technology Services ......30<br />
Bitkom ....................44<br />
BMW ..................11, 24<br />
Boeing ....................14<br />
Bornemann .................34<br />
Bosch Fahrzeug-Elektronik...11, 18<br />
Bosch Packaging Technology .....6<br />
Braun Ladungssicherungssysteme 36<br />
Budnikowsky................12<br />
Bundesministerium für Verkehr,Bau<br />
und Stadtentwicklung ..........8<br />
Bundesvereinigung <strong>Logistik</strong> .....44<br />
C<br />
Cab Produkttechnik............8<br />
Carbon Disclosure Project ......12<br />
CevaLogistics ...............12<br />
Chemion <strong>Logistik</strong> .........13, 26<br />
Cone PalVertriebsgesellschaft ...32<br />
Cotrans Logistic..............50<br />
Crown Gabelstapler...........18<br />
D<br />
Dagab.....................22<br />
Daifuku Europe ..............22<br />
Daimler....................24<br />
DB Schenker ...............6, 8<br />
Denipro....................15<br />
Deutsche Post DHL .. 12, 14, 16, 24<br />
Deutscher Speditions- und <strong>Logistik</strong>verband<br />
...................14<br />
Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft<br />
.....................16<br />
DHL Express ................16<br />
DPD Niederlande.............10<br />
Dubai-World-Gruppe...........7<br />
E<br />
Easy-Fairs Switzerland .........17<br />
Economic Zones World .........7<br />
Edeka .....................24<br />
Euroforum Deutschland........10<br />
F<br />
Flexlink Systems .............21<br />
Flughafen Leipzig-Halle ........14<br />
Fraunhofer-Institut für Materialfluss<br />
und <strong>Logistik</strong> ................44<br />
G<br />
GAI Datenfunksysteme .........6<br />
Gazeley Germany .............7<br />
Gebrüder Weiss..............16<br />
Georg Fischer Fittings .........48<br />
Global Competence Forum .....17<br />
Goodman ..................24<br />
Greiwing Logistics............11<br />
Güterverkehrszentrum Ingolstadt. 18<br />
H<br />
Hermes Transport Logistics......14<br />
I<br />
Industrie- und Handelskammer ...7<br />
Ingenia Technology ...........30<br />
IWL Ingenieurbüro für Werksplanung<br />
und <strong>Logistik</strong> .................9<br />
J<br />
J. Schmalz ..................21<br />
Jungheinrich ................18<br />
UNTERNEHMEN<br />
SERVICE<br />
K<br />
K&R Company................50<br />
Kott &Stolte .................34<br />
Krones .....................28<br />
L<br />
Leogistics ....................3<br />
Locanis .....................21<br />
LOG <strong>Logistik</strong>- und Systembetreuungsgesellschaft..................30<br />
Logteam Informationslogistik.....17<br />
Lufthansa ...................14<br />
Lufthansa Cargo ...........14, 16<br />
M<br />
Management Circle............17<br />
Metallbau Nick ................7<br />
Meyer Werft .................43<br />
MTU ........................8<br />
N<br />
Nexans Power Accessories<br />
Germany....................40<br />
Norsa ......................24<br />
O<br />
Otto .......................14<br />
Östereichisches Bundesministerium<br />
für Wirtschaft, Familie und Jugend .16<br />
P<br />
Paki Logistics ................12<br />
Pefra. ......................18<br />
Pfenning-Gruppe...............7<br />
Polish Packaging Research and Development<br />
Center ...............15<br />
Polnisches Verpackungs-Institut ...15<br />
Prologis.....................24<br />
PSI Logistics .................44<br />
PTV Planung Transport Verkehr ...50<br />
R<br />
Rewe ......................24<br />
Rüdinger Service ...............8<br />
S<br />
SAP.........................3<br />
Schenker Deutschland ...........6<br />
SEW-Eurodrive ...............24<br />
Sichelschmidt ................10<br />
Statistisches Bundesamt ........14<br />
Still........................18<br />
Stopa Anlagenbau.............28<br />
T<br />
T-Systems International .........32<br />
Tarakos.....................40<br />
Team.......................17<br />
TheClimate Group ............44<br />
Toyota Material Handling Deutschland<br />
.......................18<br />
U<br />
UFE........................16<br />
Universitätsspital Zürich.........18<br />
V<br />
Vanderlande Industries .........10<br />
Verband Deutscher Maschinen- und<br />
Anlagenbau .................30<br />
Verein Deutscher Ingenieure .....36<br />
Vitronic Dr.-Ing. Stein Bildverarbeitungssysteme<br />
.................3<br />
Vollmer &Scheffczyk ...........46<br />
VW ........................11<br />
W<br />
Wassermann .................48<br />
Weigang ....................43<br />
Wiesheu Wolfen ..............18<br />
Z<br />
ZNET-Gruppe.................13<br />
Zufall Logistics Group ...........7<br />
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<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010 5
AKTUELLES AUS DER BRANCHE<br />
BOSCH PACKAGING TECHNOLOGY<br />
Schnell, präzise, schonend und hermetisch<br />
dicht versiegeln mit Ultraschall<br />
Waiblingen (vu) – Beim Folienschweißen<br />
setzt Bosch Packaging<br />
Technology ganz auf Ultraschalltechnik.<br />
Um das herkömmliche<br />
Heißsiegeln abzulösen, investiert<br />
das Unternehmen intensiv indie<br />
Weiterentwicklung dieser Technik.<br />
Das Ultraschall-Folienschweißen,<br />
so Dr. Lutz Zimmermann, Chief<br />
Technical Officer von Bosch, ermöglicht<br />
eine schnelle, präzise,<br />
schonende und vor allem hermetischdichteSiegelung.<br />
Zudem entstehenbei<br />
der Ultraschallsiegelung<br />
deutlich schmalere Siegelnähte als<br />
bei der konventionellen Siegelung.<br />
Dies reduziere den Bedarf an Verpackungsmaterial<br />
und außerdem<br />
könnten einfachere, preiswertere<br />
Folien eingesetzt werden. Beides<br />
führe zu Kosteneinsparungen und<br />
erhöhter Prozesssicherheit.<br />
DB SCHENKER<br />
Security-Box bietet<br />
mehr Sicherheit<br />
Kelsterbach (bm) – Speziell für<br />
den Transport hochwertiger und<br />
sensibler Güter bietet die Schenker<br />
Deutschland AG mit der Security-Box<br />
seit Kurzem eine intelligente<br />
Mehrwegverpackung. Dabei<br />
verbinden die <strong>Logistik</strong>experten<br />
maximale Sicherheit mit minimalem<br />
Aufwand, wie es heißt. Möglich<br />
geworden sei dies, indem die<br />
Im Gegensatzzur Heißsiegelung<br />
entsteht den Informationen von<br />
Bosch zufolge bei der Ultraschalltechnik<br />
die zum Verschweißen erforderliche<br />
Temperatur für den<br />
SiegelprozessimFolieninneren. Dahersollen<br />
sichmit Ultraschall auch<br />
feuchte oder benetzte Flächen si-<br />
Transportboxen mit einem webbasierten Sicherheitssystem<br />
der Firma Cargoguard ausgestattet wurden. „Die intelligente<br />
Verschlusstechnik der Security-Box ermöglicht eine Vielzahl<br />
von Sicherungsvorkehrungen, die der Kunde individuell wählen<br />
kann“, erklärt Aloys Winn, Vorstand Landverkehre der<br />
Schenker Deutschland AG. Auf Wunsch kann der Kunde im<br />
Vorfeld sogar festlegen, dass die Transportbox nur nach dem<br />
sogenannten „Vier-Augen-Prinzip“ geöffnet werden darf. Das<br />
heißt, zwei berechtigte Personen entriegeln die Transportbox,<br />
indem sie nacheinander einen individuellen PIN eingeben.<br />
Alle Sicherheitseinstellungen können schnell und unkompliziert<br />
über eine USB-Verbindung der Security-Box mit<br />
einem PC oder Notebook vorgenommen werden.<br />
6 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010<br />
Mit der Security-Box<br />
von Cargoguard bietet<br />
DB Schenker eine neue<br />
gesicherte Transportbox<br />
an, deren intuitive<br />
Bedienung individuelle<br />
Sicherheitseinstellungen<br />
leicht machen soll.<br />
Bild: DB Schenker<br />
Anders als bei der Heißsiegelung<br />
wird beim<br />
Ultraschallverschweißen<br />
die erforderliche Temperatur<br />
für den Siegelprozess<br />
im Inneren der<br />
Folie erzeugt.<br />
GAI DATENFUNKSYSTEME<br />
Bild: Bosch Packaging Technology<br />
cher versiegeln lassen. Durch den<br />
Einsatz der Ultraschalltechnikwerden<br />
zu verpackendeProduktethermischnicht<br />
belastet, wasvor allem<br />
der Qualitätserhaltung bei SüßwarenundähnlichenwärmeempfindlichenProdukten<br />
zugute komme.<br />
WieBosch PackagingTechnology<br />
weiterhin mitteilt, sind die per<br />
Ultraschalltechnikerzeugten Siegelnähte<br />
bereits unmittelbar nach der<br />
Herstellungbelastbar, wodurchverpackte<br />
Produkte schneller weiterverarbeitet<br />
werden können. Der<br />
Einsatz von Ultraschall verhindere<br />
das Festkleben von Folienresten<br />
und Siegelmaterial an den heißen<br />
Siegelbacken. Dadurch sollen sich<br />
Reinigungsaufwandund Stillstandszeiten<br />
der Anlage verringern und<br />
die Gesamtanlageneffizienz deutlicherhöhen.<br />
Bosch hat eigenen Angaben zufolge<br />
bereits zahlreiche Ergebnisse<br />
der Entwicklungsarbeit inpuncto<br />
Ultraschalltechnik zum Patent angemeldet.<br />
Nutzungsanalyse-System<br />
für Flurförderzeuge<br />
Friedrichshafen (vu) – Die GAI Datenfunksysteme<br />
GmbH hat mit<br />
Logrecord ein Nutzungsanalyse-<br />
System für Flurförderzeuge entwickelt.<br />
Es soll die Fahrzeugauslastung<br />
erhöhen und Prozessabläufe<br />
optimieren. Sämtliche Bewegungen<br />
sowie der Ladezustand<br />
von Flurförderzeugen sollen sich<br />
damit aufzeichnen und detailliert<br />
auswerten lassen. Dadurch eigne<br />
sich das System zum einen für die<br />
Betreiber großer Staplerfuhrparks,<br />
die die Fahrzeugauslastung und die<br />
Prozessabläufe optimieren wollen.<br />
Zum anderen sei es eine ideale Verkaufshilfe<br />
für Anbieter von Stapler-<br />
Mit dem Nutzungsanalyse-System<br />
für Flurförderzeuge Logrecord<br />
lassen sich sämtliche Bewegungen<br />
sowie der Ladezustand von Flurförderzeugen<br />
aufzeichnen und auswerten.<br />
leitsystemen und <strong>Logistik</strong>software, da es potenziellen Kunden Einsparpotenziale<br />
transparent machen könne.<br />
Zu Logrecord gehört die Fahrzeugeinheit Recmobi mit Data-Recorder,<br />
Sensorik, Akku und Befestigungsbügel sowie die Analysesoftware<br />
Recanalyze zur Auswertung der gesammelten technischen Daten.<br />
Bild: GAI
PfenninG loGistics<br />
Metallzulieferer Nick ergänzt<br />
Portfolio des Kontraktlogistikers<br />
Viernheim(bm)–Die Viernheimer Pfenning-Gruppe<br />
hat rückwirkend zum 1.<br />
Juli 2010 die in Lampertheim ansässige<br />
Metallbau Nick GmbH übernommen.<br />
Eine Minderheitsbeteiligung von 20%<br />
verbleibt bei Matthias Nick, der seine<br />
Position als Geschäftsführer beibehält.<br />
Über die Höhe der Transaktion haben<br />
beide Parteien Stillschweigen vereinbart.<br />
Mitmehrals 50 spezialisiertenMitarbeitern<br />
verarbeitetder MetallspezialistNick<br />
Stahlrohre, Stahlbleche und Sonderprofile<br />
aus Aluminium. Die Kunden stammen<br />
aus der verarbeitenden Industrie,<br />
schwerpunktmäßig aus der Möbelproduktion,<br />
der Medizintechnik und dem<br />
Ladenbau. EinehoheFertigungstiefe, eine<br />
eigene Pulverbeschichtungsanlage<br />
und hohe Flexibilität auch bei kleineren<br />
und mittleren Stückzahlen verschaffen<br />
dem Unternehmen laut Pfenning signifikanteWettbewerbsvorteile.<br />
DerKontraktlogistiker Pfenningübernimmtbereits<br />
seit mehrals zehn Jahren<br />
für seine Automotive-Kunden die Bear-<br />
Gazeley<br />
Immobilienentwickler setzt wieder<br />
auf spekulative Neubauten<br />
FrankfurtamMain(bm)–In Kandel bei<br />
Karlsruhe sollen durchGazeleyneue <strong>Logistik</strong>flächen<br />
entstehen, die Anfang 2011<br />
bezugsfertigsind. Damitbautder global<br />
aktive <strong>Logistik</strong>immobilien-Entwickler in<br />
Deutschland erstmals wieder spekulativ<br />
und setzt ein positives Signal für den<br />
Markt. Erst im SeptembermeldeteGazeley,<br />
dass seine gesamten <strong>Logistik</strong>immobilien<br />
in Deutschlandvollvermietet sind.<br />
Jetzt beginntdas Unternehmennacheigenen<br />
Angaben mit dem Ausbau des<br />
Standortes Karlsruhe-Kandel. Gazeley<br />
wurde 1987 in Großbritannien gegründet<br />
und gehört seit Juni 2008 zu Economic<br />
Zones World (EZW), einem Unternehmender<br />
Dubai-World-Gruppe.<br />
Aufeinem rund 4ha(40 000 m 2 )großen<br />
Grundstück entstehencirca 20 000 m 2<br />
neue <strong>Logistik</strong>flächen, davon sind etwa<br />
Mit der integration der Metallbau nick<br />
GmbH bietet Pfenning logistics seinen Kunden<br />
einen Mehrwert. Bisher fremdvergebene<br />
teilbereiche der stahlbearbeitung<br />
können so künftig in eigenleistung erbracht<br />
werden.<br />
beitung und Just-in-Sequence-Anlieferung<br />
vonStahlprofilen. „Wir wollen mit<br />
der Integrationeines etabliertenMetallverarbeiters<br />
unserenKunden einen noch<br />
höheren Mehrwert bieten“, begründet<br />
FirmeninhaberKarl-MartinPfenningdie<br />
Kaufentscheidung.<br />
ein Viertel aneinen Hersteller von Bauteilen<br />
fürdie Automobilindustrievorvermietet.<br />
„Mit dieser ersten spekulativen<br />
Entwicklung in 2010 setzen wirein positives<br />
Signal für den Markt“, so Ingo Steves,<br />
Geschäftsführer Gazeley Germany.<br />
„Nachdem Zusammenbruchder Finanzmärkte<br />
gabessogut wiekeineNeubauten<br />
von<strong>Logistik</strong>immobilien aufspekulativer<br />
Basis. Jetzt zieht infolge des wirtschaftlichenAufschwungs<br />
die Nachfragenach<br />
<strong>Logistik</strong>flächen wieder an.Hierfürkönnen<br />
wir bereits imersten Quartal 2011<br />
eineschlüsselfertigeImmobilie bereitstellen<br />
undreagieren so sehr schnellauf die<br />
kurzfristigen Bedürfnisse des Marktes.“<br />
Die Rahmenbedingungenfür die <strong>Logistik</strong>entwicklung<br />
habensichwieder aufein<br />
wirtschaftlich vernünftiges Niveau eingependelt.<br />
Bild: Pfenning Logistics<br />
aus der BrancHe<br />
zufall loGistics GrouP<br />
AKTUELLES<br />
Junglogistiker fit<br />
fürs Tagesgeschäft<br />
Göttingen (bm) – Insgesamt zwölf Auszeichnungen<br />
für Nachwuchskräfte und Ausbilder<br />
belegen: Die Zufall Logistics Group ist eine<br />
Topadresse in Sachen Ausbildung, wo der leistungsbereite<br />
Nachwuchs lernt, worauf es im<br />
Speditions- und <strong>Logistik</strong>geschäft ankommt.<br />
Die Ausbildung von Nachwuchskräften ist in<br />
der Zufall Logistics Group nach eigenen Angaben<br />
traditionell wichtiger Bestandteil der Firmenphilosophie.<br />
Derzeit beschäftigt Zufall<br />
111 Auszubildende und drei BA-Studenten.<br />
Regelmäßige Schulungen und duale Studiengänge<br />
sollen die Junglogistiker fit für das anspruchsvolle<br />
Tagesgeschäft machen. In Hessen<br />
und Thüringen wurden Auszubildende der<br />
Sarah Kemeter von zufall fulda, Jahrgangsbeste<br />
unter den 700 Prüflingen in Hessen<br />
und rheinland-Pfalz, verdiente sich ein stipendium<br />
in Höhe von 3400 euro für ihre<br />
Weiterbildung zur Verkehrsfachwirtin.<br />
Zufall Logistics Group für ihre herausragenden<br />
Prüfungsergebnisse von der Industrie-<br />
und Handelskammer (IHK) geehrt. Daniel<br />
Nürnberger aus Nohra sowie die Fuldaer Katharina<br />
Büttner, Sarah Kemeter und Thomas<br />
Weber haben ihre Ausbildung mit dem Gesamtergebnis<br />
„sehr gut“ abgeschlossen. Bei<br />
der Prämierung der Jahrgangsbesten unter<br />
den insgesamt 700 Prüflingen in Hessen und<br />
Rheinland-Pfalz belegten Sarah Kemeter und<br />
Katharina Büttner die Plätze 1und 2. Zudem<br />
wurden Sarah Kemeter und Daniel Nürnberger<br />
in Begabtenförderungsprogramme aufgenommen<br />
und erhalten Stipendien in Höhe<br />
von je 3400 Euro für die Weiterbildung zum<br />
Verkehrsfachwirt. Gemeinsam mit Katharina<br />
Büttner haben sie sich auch für den bundesweiten<br />
Nachwuchswettbewerb Spedition und<br />
<strong>Logistik</strong> 2010 qualifiziert.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010<br />
Bild: Rammler/P.O.S. Kresin Design
AKTUELLES AUS DER BRANCHE<br />
LOGISTIK HALL OF FAME<br />
Gottfried Schenker zieht<br />
in die „Ruhmeshalle“ ein<br />
München (vu) – Gottfried Schenker, der Vater<br />
des Bahn-Sammelgutverkehrs und Gründer<br />
des <strong>Logistik</strong>dienstleisters Schenker, wird<br />
posthum für seine Verdienste um die <strong>Logistik</strong><br />
geehrt und in die „<strong>Logistik</strong> Hall of Fame“ aufgenommen.<br />
Schenkers größtes Verdienst,<br />
heißt es, sei die Einführung des Bahn-Sammel-<br />
Im Jahre 1872 gründete Gottfried Schenker<br />
mit zwei Partnern in Wien die Spedition<br />
Schenker &Co., bereits ein Jahr später fertigte<br />
das Unternehmen auf der Linie Paris-<br />
Wien den ersten Bahn-Sammelgutwaggon<br />
mit Luxusartikeln für die Wiener Gesellschaft<br />
ab.<br />
gutverkehrs gewesen. Er habe, wie berichtet<br />
wird, erstmals die Idee gehabt, Kleinsendungen<br />
zu größeren Transporteinheiten zu<br />
bündeln und mithilfe mehrerer Verkehrsträger<br />
über weite Strecken zu befördern. Daraus<br />
habe sich ein preiswertes und schnelles<br />
Transportsystem entwickelt, das die Stärken<br />
von Schiene, Straße und Wasserwegen genutzt<br />
habe.<br />
Vor fast 150 Jahren habe Schenker ein Transportsystem<br />
geschaffen, das bis heute Bestand<br />
habe und zu den Meilensteinen der<br />
<strong>Logistik</strong> gezählt werden müsse. Mit seinen<br />
Leistungen habe er die <strong>Logistik</strong> maßgeblich<br />
vorangebracht, begründet Anita Würmser,<br />
die Vorsitzende der unabhängigen Expertenjury,<br />
die Aufnahme in die Hall of Fame. Gottfried<br />
Schenker starb am 26. November 1901<br />
in Wien.<br />
In die logistische Ruhmeshalle werden Persönlichkeiten<br />
aufgenommen, die sich um die<br />
Weiterentwicklung von <strong>Logistik</strong> und Supply<br />
Chain Management außergewöhnlich verdient<br />
ge<strong>macht</strong> haben. Die Initiative wird<br />
vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und<br />
Stadtentwicklung (BMVBS) sowie zahlreichen<br />
Branchenverbänden unterstützt. Überreicht<br />
wird die Auszeichnung im Rahmen einer Galaveranstaltung<br />
in Wien.<br />
8 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010<br />
Bild: DB Schenker<br />
RÜDINGER SERVICE<br />
Spedition erzielt bereits 5% ihres<br />
Umsatzes mit „grünen“ Transporten<br />
Krautheim (bm) –Blockheizkraftwerke,<br />
Windräder,Solarmodule oder Holzhackschnitzel<br />
–das Frachtvolumen im Themenspektrum<br />
regenerative Energien<br />
wächst. Die Krautheimer Spedition Rüdinger<br />
erzielt bereits 5%ihres Umsatzes<br />
mit„grünen“Transporten –vor drei Jahrenwaren<br />
es noch 0%.<br />
Der auf XXL-Transporte und Sicherheit<br />
spezialisierte Spediteur akquiriert<br />
gezielt die Kunden aus dem Umweltsegment,die<br />
überdimensionierte, schwerlastige,sensibleoder<br />
heikle Produkte befördern<br />
müssen. Dazu gehören bis zu 18 t<br />
schwere Biogas-Motoren für Blockheizkraftwerke<br />
vonMTU in Augsburg, Ventilatoren,<br />
die in den Kanzeln von Windkraftanlagen<br />
zum Einsatz kommen, bis<br />
zu 50 000 Euro teure, 5tschwereund bis<br />
zu 10 mlangeWärmetauscher vonAprovis,<br />
leicht zerbrechliche Solarmodule<br />
samt Installationsständernsowie Saatgut<br />
fürlandwirtschaftliche Unternehmen, die<br />
CAB PRODUKTTECHNIK<br />
aus Mais Strom und Biogas gewinnen.<br />
BeiBedarf<strong>macht</strong> der <strong>Logistik</strong>dienstleister<br />
Rüdinger Ladungen für den Versand<br />
nach Übersee fertig oder sorgt mit geschulten<br />
undqualifiziertenMitarbeitern<br />
für eine fehlerfreie Kommissionierung<br />
undeinelückenloseDokumentation.<br />
Neue Regelungen für das Bedrucken<br />
von Gefahrenetiketten<br />
Karlsruhe(vu)–Die Die EU<br />
schreibt ab Ende 2010<br />
neue Regelungen für<br />
dasBedrucken vonGefahrenetikettenvor.Dafür<br />
stellt der Druckerhersteller<br />
Cab einen<br />
kompakten Etiketten-<br />
drucker vor, der unter<br />
anderen von Dynamic Systems<br />
angebotenwird. Basierendauf dem doppelseitigenDrucker<br />
XD4M werden beim<br />
neuen XC-Drucker zwei Druckwerke<br />
synchron hintereinander fürdas Drucken<br />
einer zweitenFarbe aufein Etikettangebracht.Den<br />
Druckerwill die Karlsruher<br />
Cab Produkttechnik GmbH &Co. KG<br />
Ende November 2010 in 4- und 6-Zoll-<br />
Druckbreiteund miteiner eigenen Software<br />
auf den Markt bringen. Eine Sparautomatik<br />
für Transferfolie, Etikettenspendefunktion<br />
sowie den Anschluss<br />
Ob Solarmodule, Blockheizkraftwerke oder<br />
Maissaatgut: Spediteur Roland Rüdinger<br />
entdeckte frühzeitig für sich und sein Unternehmen<br />
die „grünen“ <strong>Logistik</strong>themen.<br />
Bild: Cab<br />
Entsprechend den neuen<br />
EU-Regelungen für das<br />
Bedrucken von Gefahrenetiketten<br />
stellt<br />
der Druckerhersteller<br />
Cab einen kompakten<br />
Etikettendrucker vor,<br />
der unter anderen von<br />
Dynamic Systems angeboten<br />
wird.<br />
eines Schneidemessers oder externen<br />
Aufwicklers bietet Cab optional an. Damitsollder<br />
neue XC-DruckerEtikettenrollen<br />
miteinem Außendurchmesservon<br />
bis zu300 mm mit zwei unterschiedlichen<br />
Farben bedrucken können. Die<br />
Cab-Drucker, heißt es, zeichneten sich<br />
durchhoheZuverlässigkeit undeinfaches<br />
Handling aus. Durch die Vielfalt an peripherer<br />
Ausstattung sollen sich auch<br />
sehr spezifische Kundenanforderungen<br />
realisieren lassen.<br />
Bild: Rüdinger
IWL<br />
Anwenderanforderungen<br />
bei Lagerverwaltungssystemen im Fokus<br />
Ulm(bm)–ModularerAufbau,<br />
einfache Implementierungund<br />
Integrationsfähigkeit mittels<br />
Standard-Schnittstellen –das<br />
sind einer aktuellen Studie der<br />
Ulmer IWL AG zufolge die<br />
Hauptanforderungen, die <strong>Logistik</strong>verantwortliche<br />
an ein Lagerverwaltungssystem<br />
(LVS) stellen.<br />
IWL hat mehr als 100 Unternehmenzuaktuellen<br />
Trends<br />
am LVS-Markt befragt.<br />
Eines der interessantesten<br />
Resultate der Umfrage war, so<br />
IWL-Geschäftsführer Ralph<br />
Ehrmann, dass Preis und modernste<br />
Technik für 75 bis 80%<br />
der befragten <strong>Logistik</strong>verantwortlichen<br />
und Projektleiter<br />
nicht zu den ausschlaggebenden<br />
Die Hauptanforderungen an ein Lagerverwaltungssystem sind modularer<br />
Aufbau, einfache Implementierung und Integrationsfähigkeit<br />
durch Standard-Schnittstellen.<br />
Entscheidungskriterien beim<br />
Erwerb zählen. Die mehrjährige<br />
Kontinuität von Anbieter und<br />
System amMarkt dagegen bewerten<br />
rund drei Viertelals wesentlich.<br />
Die Ergebnisse zeigten<br />
AuS Der brAncHe<br />
Bild: IWL<br />
AKTUELLES<br />
deutlich, dass eine unterbrechungsfreie<br />
Implementierung<br />
bei laufendem Betrieb und Investitionssicherheit<br />
fürmehrere<br />
Jahre für Unternehmen eine<br />
ganz eigeneWertigkeitbesäßen,<br />
die durch einen Preisvorteil<br />
kaum aufzuwiegen sei. Zudem<br />
hätten mehr als 80% der befragtenLVS-Nutzer<br />
angegeben,<br />
mit ihrem System zufrieden zu<br />
sein. Mehr als zwei Drittel erklärten,<br />
eine standardisierte<br />
Software zu verwenden, die für<br />
die individuellen Anforderungen<br />
ihres Unternehmens<br />
konfiguriertwurde.<br />
Daher schlussfolgert Ehrmann,<br />
dass die LVSamMarkt<br />
ausgereift und mit soumfangreichenFunktionenausgestattet<br />
sind, dass sie die logistischen<br />
Abläufe in den unterschiedlichenUnternehmenzufriedenstellendabdeckenkönnen.<br />
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Bild: Euroforum<br />
AKTUELLES AUS DER BRANCHE<br />
EUROFORUM DEUTSCHLAND<br />
Europäische Leitmesse Euro ID<br />
geht nach Berlin<br />
Düsseldorf (bm) – Die Euro ID 2011, 7. Internationale Fachmesse<br />
und Wissensforum für automatische Identifikation, wird<br />
in Berlin stattfinden. Der Standortwechsel von Köln nach<br />
Berlin bedeute für die Messe einen wichtigen Schritt in<br />
eine erfolgreiche Zukunft, heißt es. Den Ortswechsel<br />
nehmen die Veranstalter zum Anlass, die Fachmesse<br />
mit neuen Angeboten zu präsentieren.<br />
Zum Beispiel kommen den Themen<br />
wie Sicherheit, sichere Identität, Zutrittskontrollen,<br />
Personen- und Objektsicherheit<br />
oder Chipkarten mehr Bedeutung zu.<br />
Vom 5. 5.bis bis 7. April 2011 wird die Euro ID auf<br />
Mit frischem Wind dem Berliner Messegelände Menschen,<br />
präsentiert sich <strong>Business</strong> und Technologie miteinander<br />
die 7. Euro ID verbinden. Noch in diesem Jahr konnte<br />
2011, europäische die europäische Leitmesse für automa-<br />
Leitmesse für autische Identifikation (Auto-ID) in Köln<br />
tomatischeIdenti- rund 100 Aussteller und über 3400 Fachfikation<br />
(Auto-ID), besucher begrüßen.<br />
vom 5. bis zum 7. Für Experten und Entscheider der Branche<br />
April in Berlin. ist die Euro ID 2011 ein gute Gelegenheit,<br />
um sich über die neuesten Trends bei<br />
RFID, Sensorik, 2D-Code, Biometrie, Barcodes, sichere Identität<br />
und Kartensysteme zu informieren.<br />
VANDERLANDE INDUSTRIES<br />
Sortierzentrum für DPD bietet erweiterbare<br />
Kapazitäten und flexible Raumnutzung<br />
Veghel/Niederlande (co) – Nach<br />
einer intensiven Zusammenarbeit<br />
mit DPD Niederlande hat<br />
Vanderlande Industries den<br />
Auftrag für ein neues Sortierzentrum<br />
erhalten. Das sogenannte<br />
Holland Hub wird in<br />
Veenendaal (Niederlande) errichtet<br />
und im Mai 2011 betriebsbereitsein,wieVanderlande<br />
mitteilt.<br />
Die Gründe fürden Baueines<br />
neuen Sortierzentrumssinddas<br />
stetige Wachstum und der zunehmendeKapazitätsbedarfvon<br />
DPD. Das neue Sortiersystem<br />
Crossorter 1500 soll DPD bei<br />
seinem Service für die Kunden<br />
unterstützen. Das von Vanderlande<br />
vorgeschlagene Sortier-<br />
10 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010<br />
Bild: Vanderlande<br />
Im neuen Sortierzentrum von DPD wird Vanderlande Industries das<br />
Sortiersystem Crossorter 1500 installieren.<br />
system soll beispielsweise die<br />
Möglichkeit bieten, sowohl für<br />
den <strong>Business</strong>-to-<strong>Business</strong>-Markt<br />
als auch den <strong>Business</strong>-to-Con-<br />
SICHELSCHMIDT<br />
Offshore-Stapler widersteht<br />
extremen Einsatzbedingungen<br />
Wetter (bm) – Für die Gabelstapler<br />
auf einer Erdgas-Bohrinsel<br />
nördlich der russischen<br />
Pazifikinsel Sachalin istdie Umgebung<br />
eineechte Herausforderung.Zur<br />
extremenKälte –die<br />
jährliche Durchschnittstemperaturliegt<br />
beiknapp über 0°C,<br />
im Winter kann es biszu-50 °C<br />
kalt werden –kommt die rasche<br />
Korrosiondurch dasSalzwasser.<br />
Weil das gewonnene Erdgas<br />
energiereichund damitexplosiv<br />
ist, müssen sämtliche Staplerkomponenten<br />
den Ex-Schutz-<br />
Vorschriften entsprechen.<br />
VoretwazweiJahrenlieferte<br />
Sichelschmidtden erstenStapler<br />
fürden Einsatz im Erdgas-Fördergebiet<br />
Sachalin, nun wurde<br />
ein zweiter bestellt und ausgeliefert.<br />
Dabeihandelt es sichum<br />
einen Vierradstapler mit 1,6 t<br />
Tragfähigkeit. Der Stapler ba-<br />
sumer-Marktzusortieren. Weitere<br />
Vorteile seien die erweiterbare<br />
Kapazität, dashoheDurchsatzpotenzial<br />
und die flexible<br />
Der Offshore-<br />
Stapler von Sichelschmidtwurde<br />
nach seiner<br />
Fertigstellung<br />
in Wetter von<br />
dem Ausrüster<br />
geprüft und<br />
abgenommen.<br />
Bild: Sichelschmidt<br />
siertinder Grundkonstruktion<br />
auf dem M700-4 EEx, der zum<br />
Beispiel in vielen Chemieunternehmeneingesetzt<br />
wird,wurde<br />
aber umfassend anden Offshore-Betrieb<br />
angepasst. Das<br />
von Sicherschmidt konzipierte<br />
„Offshore-Paket“gewährleistet,<br />
dass die Stapler auch in der extrem<br />
korrosivenUmgebung lange<br />
Standzeiten ohne ungeplantenStillstanderreichen.<br />
Raumnutzung. „Aufgrund unseres<br />
Strebens nach Leistung<br />
undQualitäteinerseitsund des<br />
starken Ehrgeizes andererseits,<br />
unseren Kunden eine optimale<br />
Kosteneffizienz zu bieten, hängt<br />
der Erfolg unsererDepotsmaßgeblich<br />
vom Sortierverfahren<br />
ab“, erklärtMichael vanOoijen,<br />
CEO von DPD in den Niederlanden.<br />
Die Herausforderung für<br />
Vanderlande Industries hinsichtlichder<br />
Anforderungenan<br />
dasSortiersystembestand darin,<br />
moderne Technikmit bewährter<br />
Leistung und Energieeffizienz<br />
zu kombinieren. „Mit dem<br />
Crossorter integrieren wir maximaleFlexibilität,Förderfähigkeit<br />
und Zuverlässigkeit, während<br />
wir gleichzeitig unsere<br />
Wirtschaftlichkeit und unser<br />
Umweltbewusstsein beibehalten“,fährt<br />
vanOoijen fort.
GREIWING<br />
Jederzeit genügend Rohstoffe<br />
für Kunststoffverarbeiter<br />
Greven (vu) – Der <strong>Logistik</strong>dienstleister<br />
Greiwing hat in<br />
Wesel ein bundesweit einzigartiges<br />
Granulattechnikum eröffnet.<br />
Die Anlage bietet außer der<br />
flexiblen Lagerung und Verpackungvon<br />
Granulaten vorallem<br />
Verfahrenstechnikzur individuellen<br />
Aufbereitung einzelner<br />
Mischungen, sodassKunststoffverarbeiter<br />
jederzeit genügend<br />
Rohstoffe injeder Qualität zur<br />
Verfügunghaben. Als<strong>Logistik</strong>dienstleister<br />
organisiert Greiwing<br />
zudem die kompletten<br />
Transporteund mithin den VorundNachlaufder<br />
Kunden.<br />
Das Granulattechnikum besteht<br />
aus zwei Hallen mit einer<br />
Grundfläche von insgesamt<br />
4500 m² sowie einer Reihe von<br />
verfahrenstechnischenAnlagen<br />
Im Granulattechnikum können<br />
Kunststoffhersteller ihre Produktion<br />
unabhängig von den Schwankungen<br />
des Marktes organisieren.<br />
zur Veredelung vonKunststoffgranulaten.DasLeistungsspektrumreicht<br />
dabeivon der Lagerung<br />
über die Sortierung, Homogenisierungund<br />
Trocknung<br />
bis zur Verpackung, Palettierung<br />
undEtikettierung.<br />
Ein Schwerpunktder Verfahrenstechnikliegt<br />
derweil aufder<br />
Sortierungder Granulate, wiees<br />
in der Greiwing-Mitteilung<br />
heißt. Hochmoderne Anlagen<br />
(Granu-Control) sortieren zunächst<br />
auch kleinste Fremdkörper<br />
aus dem Granulat. Zusätzlichwerden<br />
die Granulatedurch<br />
Bild: Greiwing<br />
Langhub-, Taumel- und Vibrationssiebe<br />
entsprechend ihrer<br />
Größe und Form segmentiert.<br />
Für eine präzise Bestimmung<br />
sorgt ein Farbmesssystem<br />
(ROC-Color-Control). Die<br />
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Qualitätsanforderungen der<br />
verarbeitenden Industrie sind<br />
laut Greiwing-Geschäftsführer<br />
Klaus Beckonert das Maß der<br />
Dinge für das Granulattechnikum.<br />
Greiwing treffe daheralle<br />
Vorkehrungen, um den Bedürfnissen<br />
der Verarbeiter gerecht<br />
zu werden.<br />
Zu den Abnehmern des Granulats<br />
gehören Unternehmen<br />
AUS DER BRANCHE<br />
AKTUELLES<br />
wie beispielsweise VW, BMW,<br />
Audi oder Bosch. Lagerung und<br />
Verpackung sindweitere Kernleistungen<br />
amStandort Wesel.<br />
Für unverpacktes Granulat stehen<br />
derzeit rund 110 Aluminiumsilos<br />
aufdem Betriebsgelände,<br />
für verpackte Mischungen<br />
rund 1500 Palettenstellplätze<br />
innerhalb des Anlagenkomplexes<br />
zur Verfügung.<br />
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AKTUELLES aus DeR BRanche<br />
Deutsche Post DhL<br />
Aufnahme in führende<br />
Klimaschutz-Indizes<br />
Bonn (co) – Beim Klimaschutzmanagement<br />
und der Klimaberichterstattung gehört Deutsche<br />
Post DHL, Bonn, zu den besten Unternehmen<br />
in Deutschland. Dies geht aus dem<br />
Deutschland-Bericht des Carbon Disclosure<br />
Project (CDP) hervor, wie DHL mitteilt. Der<br />
Konzern liegt demzufolge bei der „Klima-Berichterstattung“<br />
auf dem zweiten Platz im<br />
Carbon Disclosure Leadership Index und wurde<br />
zusätzlich in der Kategorie „Klima-Performance“<br />
in den Carbon Disclosure Performance<br />
Leadership Index mit dem höchsten<br />
Rating „A“ aufgenommen.<br />
Ähnlich gute Ergebnisse konnte der Konzern<br />
auch im Global-500-Bericht des Carbon Disclosure<br />
Project erreichen, der im September<br />
veröffentlicht wurde. „Als <strong>Logistik</strong>dienstleister<br />
sind für uns Kraftstoff- und Energieeffizienz so-<br />
Deutsche Post DhL liegt bei der klima-Berichterstattung<br />
auf dem zweiten Platz im<br />
carbon Disclosure Leadership index.<br />
wie die Reduktion von Emissionen zentrale<br />
Themen. Damit begegnen wir nicht nur den<br />
Herausforderungen durch den Klimawandel,<br />
sondern auch den Bedürfnissen unserer Kunden<br />
und Investoren“, sagt Frank Appel, Vorstandvorsitzender<br />
der Deutsche Post DHL.<br />
„Unser gutes Abschneiden beim Carbon Disclosure<br />
Project bestärkt uns, unsere Klimaschutzstrategie<br />
weiter zielstrebig umzusetzen.“<br />
Das CDP ist eine unabhängige Organisation,<br />
die jährlich im Auftrag von 534 institutionellen<br />
Investoren die klimarelevanten Daten<br />
sowie die Klimaschutzanstrengungen von<br />
weltweit mehr als 2500 Unternehmen abfragt<br />
und bewertet. Für den vorgestellten Bericht<br />
hat die deutsche Organisation des CDP 64<br />
Unternehmen in Deutschland zu ihrer Klimaberichterstattung<br />
befragt. „Die Deutsche Post<br />
ist eines der wenigen Unternehmen in<br />
Deutschland, die schon heute eine langfristig<br />
angelegte Strategie zur Reduktion ihrer CO 2 -<br />
Emissionen entwickeln, unternehmerisch verankern<br />
und in ersten Schritten auch schon<br />
wirksam umgesetzt haben“, sagt Caspar von<br />
Blomberg, Europa-Chef des CDP.<br />
12 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010<br />
Bild: DHL<br />
Paki Logistics<br />
Pooling Partners jetzt auch für<br />
Drogeriemarkt-Kette Budnikowsky<br />
Ennepetal (bm) – Der <strong>Logistik</strong>dienstleister Paki Logistics und Budnikowsky, das führende<br />
Drogeriemarktunternehmen in Hamburg, haben eine umfassende Zusammenarbeit<br />
vereinbart. Paki betreibt mit Pooling Partners das größte europäische Netzwerk für das<br />
Pooling von Europaletten und UIC-Gitterboxen. Christian Kühnhold, geschäftsführender<br />
Gesellschafter von Paki: „Die strategische und operative Partnerschaft zwischen<br />
Budnikowsky und Paki Logistics ist für beide Unternehmen sehr vorteilhaft. Denn hier<br />
arbeiten zwei Marktführer zusammen, deren Geschäftsfelder sich ideal ergänzen.“<br />
Paki Logistics mit Sitz in Ennepetal organisiert in seinem Netzwerk Pooling Partners<br />
europaweit die Lieferung von Paletten und Gitterboxen, die <strong>Logistik</strong>er und Unternehmen<br />
aus Industrie und Handel für ihren Transport benötigen. An rund 10 000 Pooling-<br />
Stationen können Kunden Ladungsträger aufnehmen und zurückgeben. Mit seiner<br />
Dienstleistung Pooling Partners bietet Paki einen lückenlosen <strong>Logistik</strong>service entlang<br />
der Prozesskette: Bereitstellung, Rücknahme, Sortierung, Verwaltung und Finanzierung<br />
von Standardladungsträgern im offenen Pool. Im Jahr 2003 hat Budnikowsky in Hamburg-Allermöhe<br />
Europas modernstes <strong>Logistik</strong>zentrum errichtet mit rund 20 000 Stellplätzen<br />
und 57 000 Behältern für Ware. Um eine optimale Belieferung der Filialen zu<br />
gewährleisten, werden dort alle zentral angelieferten Produkte über Förderanlagen in<br />
Hochregale sortiert. Als Ladungsträger eignet sich dort besonders die maschinentaugliche<br />
Drei-Sterne-Europalette von Paki Logistics, wie der <strong>Logistik</strong>dienstleister angibt.<br />
ceva Logistics<br />
Aufruf zur Zusammenarbeit<br />
für nachhaltige <strong>Logistik</strong><br />
Frankfurt amMain (co) –John Pattullo,<br />
CEO beiCevaLogistics, hatWettbewerber,<br />
Geschäftspartner und Kunden im<br />
Rahmen des 27. Deutschen <strong>Logistik</strong>-<br />
Kongresses in Berlin aufgerufen, weltweit<br />
gültigeRichtlinien fürnachhaltige <strong>Logistik</strong>dienstleistungen<br />
zuentwickeln. Er<br />
betonte, dass die <strong>Logistik</strong>branche mehr<br />
als 5%der weltweiten CO 2 -Emissionen<br />
produziert. „In den vergangenen Jahren<br />
habenviele Länder Gesetze zur Regelung<br />
vonStandards zum CO 2 -Ausstoßverabschiedet,<br />
die unserGeschäftbeeinflussen.<br />
Allerdings habenwir auch nach der UN-<br />
Klimakonferenz in Kopenhagen bisheute<br />
keine weltweit gültigen Abkommen<br />
undZiele.Daeinheitliche staatliche Regelungen<br />
kurzfristig nicht zu erwarten<br />
sind, müssen die Unternehmengemeinsam<br />
weltweit akzeptierte Maßnahmen<br />
entwickeln“,sagte Pattullo.<br />
Unübersichtliche Regelungenhindern<br />
<strong>Logistik</strong>dienstleister derzeit daran, eine<br />
nachhaltigeVersorgungskettezuetablieren.<br />
EineSelbstverpflichtungzur Schadstoffbegrenzungexistiertweltweitnur<br />
in<br />
„Da einheitliche staatlicheRegelungenkurzfristig<br />
nicht zu erwarten sind, müssen die<br />
unternehmen gemeinsam weltweit akzeptierte<br />
Maßnahmen entwickeln“, sagte cevaceo<br />
John Pattullo.<br />
einigen Regionen. Deshalb würde die<br />
<strong>Logistik</strong>industrie bei der Entwicklung<br />
einheitlicherRichtlinien fürnachhaltiges<br />
Supply Chain Management von einer<br />
Zusammenarbeit der Wettbewerber,Geschäftspartner<br />
undKunden profitieren.<br />
Bild: Ceva Logistics
Znet<br />
Umfrage nimmt AEO-Zertifizierung<br />
unter die Lupe<br />
Wiesbaden(bm)–LohntsicheineZertifizierungals<br />
AuthorizedEconomic Operator<br />
(AEO) für international agierende<br />
Unternehmentatsächlich? Wassindechte<br />
Vorteile,wogibtesVerbesserungspotenziale?<br />
Undwirdsichdie AEO-Zertifizierung<br />
in den kommenden Jahren weiter<br />
durchsetzen? Antworten auf diese und<br />
weitereFragenrundumdas ThemaAEO<br />
suchteineUmfrage der AFADienstleistungenGmbH&Co.<br />
KG.<br />
„Ziel der Befragung ist es, die Erfahrungen<br />
der exportierenden und importierenden<br />
Unternehmen mit dem 2008<br />
eingeführten AEO-Zertifikatzuerfassen,<br />
Aufwandund Nutzen des Verfahrens zu<br />
bewerten und weitere Verbesserungspotenziale<br />
aufzuzeigen“, erklärt Werner<br />
Tholl, Geschäftsführerder ZNET-Gruppe,zuder<br />
AFADienstleistungengehört.<br />
„Daneben interessiert uns aber auch,<br />
warum sich Unternehmen gegen eine<br />
Zertifizierungentschieden oder die Entscheidung<br />
auf einen späteren Zeitpunkt<br />
verschoben haben.“ <strong>Logistik</strong>verantwortliche<br />
exportierender Unternehmen sind<br />
daher eingeladen, sich unter www.afadienstleistungen.de<br />
an der AEO-Umfrage<br />
zu beteiligen. AufWunscherhalten die<br />
Teilnehmerdie Ergebnisse nach der Aus-<br />
eine Umfrage von AFADienstleistungen soll<br />
klären, ob sich eine Zertifizierung als Authorized<br />
economic operator (zugelassener<br />
Wirtschaftsbeteiligter) tatsächlich lohnt.<br />
wertunginFormeines kostenlosen Management<br />
Summary.<br />
DerStatusdes AEO wird vonden nationalen<br />
Zollbehörden der 27 Mitgliedsstaaten<br />
der Europäischen Union bewilligt<br />
und ist in der gesamten EU gültig.<br />
Voraussetzungensindunter anderem die<br />
bisherige EinhaltungderZollvorschriften,<br />
eine lückenlose Buchführung sowie die<br />
Beachtung strenger Sicherheitsanforderungen.<br />
Bild: Gerd Altmann/Pixelio<br />
AUs Der brAnche<br />
chemion <strong>Logistik</strong><br />
AKTUELLES<br />
Transporte wirtschaftlich<br />
und grün organisieren<br />
Leverkusen (co) – Der <strong>Logistik</strong>dienstleister<br />
Chemion <strong>Logistik</strong> aus Leverkusen hat auf der<br />
Fachmesse „K“ in Düsseldorf seine Ansätze<br />
zum Thema Green Logistics vorgestellt.<br />
Grundlage der Konzepte des Unternehmens<br />
sei stets die Optimierung der Supply Chain,<br />
damit sich eine verbesserte Umweltverträglichkeit<br />
von Transporten für Unternehmen<br />
auch wirtschaftlich rechnet.<br />
Green Logistics und die Optimierung der Supply<br />
Chain gehen Hand in Hand, wenn bestimmte<br />
Faktoren berücksichtigt werden –so<br />
lautet die Überzeugung von Chemion. Green<br />
Logistics müsse keineswegs mit hohen Kosten<br />
verbunden sein. Vielmehr eröffne eine anders<br />
aufgesetzte Planung von Transporten die<br />
Möglichkeit, <strong>Logistik</strong> „grüner“ zu gestalten.<br />
Ralf Thiesen, Leiter Marketing und Vertrieb bei<br />
Chemion: „Transporte lassen sich bei frühzeitiger<br />
Planung gleichzeitig wirtschaftlich und<br />
umweltverträglich organisieren.“<br />
Denn wenn Bedarfe früher identifiziert und<br />
Bestellungen entsprechend früher vorgenommen<br />
werden, wirkt sich das positiv auf die<br />
Warenströme aus: Die Transporte haben dann<br />
eine längere Vorlaufzeit, können gebündelt<br />
und über alternative Verkehrswege vorgenommen<br />
werden, wie es heißt. Nach Einschätzung<br />
des <strong>Logistik</strong>dienstleisters ist dies bei durchschnittlich<br />
40% der Bestellungen von Unternehmen<br />
möglich.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010 13
AKTUELLES aUs Der BrancHe<br />
Hermes TransporT LogisTics<br />
Dank Nachtflugerlaubnis konzentriert sich<br />
Luftfracht am Flughafen Leipzig/Halle<br />
Magdeburg (vu) – Die Hermes<br />
Transport Logistics GmbH (HTL)<br />
hatden Großteil ihresLuftfrachtvolumens,<br />
das in Europa ankommt,<br />
auf den Flughafen Leipzig/Halle<br />
konzentriert. Die dort für Hermes<br />
landenden Flugzeuge transportieren<br />
vor allem Waren, die in Asien<br />
für den Otto-Katalog produziert<br />
werden. Hermes ist eine hundertprozentige<br />
Tochterdes Hamburger<br />
Otto-Konzerns.Die unterder Marke<br />
Hermes am Marktoperierenden<br />
Unternehmen erbringen weltweit<br />
logistische undhandelsnahe Dienstleistungen,<br />
von der Warenbeschaffung<br />
über den Transport bishin zur<br />
Zustellung an den Endkunden. Dabeiist<br />
HTL aufImportlogistik sowie<br />
internationale Beschaffungs- und<br />
Distributionsverkehre per Land-,<br />
See- undLuftfracht spezialisiert.<br />
BinnenscHifffaHrT<br />
Mehr Güterverkehr mit<br />
Binnenschiffen<br />
Ausschlaggebend für die schon<br />
im vergangenenJahrgefalleneEntscheidung<br />
sei gewesen, dass es auf<br />
dem Flughafen Leipzig/Halle kein<br />
Nachtflugverbot gibt, begründet<br />
der Vorsitzende der HTL-Geschäftsführung<br />
FrankRauschdie Konzentration<br />
aufden mitteldeutschen Airport.<br />
ImDezember vergangenen<br />
Wiesbaden (vu) – Die Güterbeförderung in der Binnenschifffahrt<br />
hat im ersten Halbjahr 2010 im Vergleich<br />
zum ersten Halbjahr des Vorjahres um knapp 13% zugenommen.<br />
Noch besser hat sich der Containerverkehr<br />
mit einem Plus von 21,4% entwickelt, wie das Statistische<br />
Bundesamt (Destatis) mitteilt. Im ersten Halbjahr<br />
des laufenden Jahres wurden den Angaben zufolge insgesamt<br />
112,4 Mio. tGüter auf deutschen Binnenwasserstraßen<br />
befördert.<br />
Allerdings sei damit das Niveau von 2008, also vor<br />
der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise, noch nicht<br />
wieder erreicht worden. Damals seien im ersten Halbjahr<br />
125,1 Mio. tbefördert worden. Mit Zunahmen von<br />
17,7% beziehungsweise 17,5% haben sich der Empfang<br />
aus dem Ausland und der innerdeutsche Verkehr am<br />
besten entwickelt. Es folgen der Durchgangsverkehr mit<br />
einem Plus von 9,5% und der Versand ins Ausland mit<br />
1,4%. Absolut bleibt in der Binnenschifffahrt der grenzüberschreitende<br />
Empfang mit 47 Mio. tdie bedeutendste<br />
Verkehrsrelation, gefolgt vom innerdeutschen<br />
Verkehr mit 29,2 Mio. t.<br />
14 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010<br />
Bild: DSLV<br />
DsLV<br />
Ziel Leipzig/Halle:<br />
in frachtflugzeugen<br />
des Typs Boeing 777<br />
bringt aerologic im<br />
auftrag von Hermes<br />
produkte für den otto-<br />
Katalog von asien<br />
nach Deutschland.<br />
Bild: Lufthansa<br />
Jahres habe HTL ungefähr 8000 m²<br />
Fläche am Schkeuditzer Flughafen<br />
belegt. Damit sei HTL nach der<br />
PosttochterDHL, die dort ihreuropäisches<br />
Frachtdrehkreuz unterhält,<br />
zweitgrößter Kunde am Leipziger<br />
Flughafen. DurchdieseBündelung<br />
sei esgelungen, die Laufzeit der<br />
Sendungen aus Fernost umrund<br />
zwei Tage zu verringern.Die Fracht<br />
kommt inFrachtflugzeugen vom<br />
TypBoeing777 des Lufthansa-Cargo-Joint-Ventures<br />
Aerologic in<br />
Leipzig/Halle an. Dort werden alle<br />
für HTL eingehenden Sendungen<br />
vonder Lufthansa-Tochter Lufthansa<br />
Cargo übernommen.<br />
In enger Zusammenarbeit mit<br />
HTL wird die vollständigeImportabfertigungwie<br />
auch die Bereitstellung<br />
unddie Lkw-Verladung fürdie<br />
Hermes-Standorte Haldensleben in<br />
Sachsen-Anhaltund Altenkunstadt<br />
in Bayern organisiert. Damit biete<br />
Lufthansa Cargo außerhalb des<br />
klassischen Luftfrachtgeschäfts einenweiterenService<br />
an.<br />
Durch EU-Wegekostenrichtlinie<br />
drohen Kostensteigerungen<br />
Bonn (co) – Mitte Oktober 2010 hat der EU-Verkehrsministerrat in<br />
Luxemburg einen Kompromiss zur Einführung einer neuen EU-Wegekostenrichtlinie<br />
beschlossen. Nach Ansicht des Deutschen Speditionsund<br />
<strong>Logistik</strong>verbandes (DSLV), Bonn, trägt dieser in keiner Weise zu einer<br />
fairen Anlastung der externen Kosten im Straßengüterverkehr bei.<br />
Vielmehr ebne er den Weg für einen Flickenteppich unterschiedlicher<br />
Gebührenmodelle in Europa, was zu einem enormen Kostenschub für<br />
die gesamte Wirtschaft führen werde. Davon sei in erster Linie Deutschland<br />
betroffen, weil nur die wenigsten europäischen Staaten Mautgebühren<br />
erheben. Angesichts ihrer desolaten Ertragslage könnten Speditions-<br />
und Transportunternehmen aber keine Mehrbelastung verkraften.<br />
Der Verband kritisiert insbesondere die fehlende Zweckbindung der<br />
zusätzlichen Mauteinnahmen. Außerdem hält<br />
er den neuen Richtlinienvorschlag für grundsätzlich<br />
ungerecht. Insbesondere was die Einbeziehung<br />
der externen Kosten angeht, solle<br />
die EU-Kommission zunächst ein Konzept vorlegen,<br />
das alle Verkehrsträger zeitgleich einbezieht<br />
und nach gleichen Kriterien behandelt.<br />
DsLV-präsident Mathias Krage hält den neuen<br />
Vorschlag zur eU-Wegekostenrichtlinie für grundsätzlich<br />
ungerecht.
denipro<br />
aus der branche AKTUELLES<br />
Rollende Fördertechnik mit<br />
Gold ausgezeichnet<br />
Weinfelden/Schweiz (bm) – Auf<br />
der internationalen Verpackungs-und<strong>Logistik</strong>-Fachmesse<br />
Taropack 2010 im polnischen<br />
Poznan (Posen) haben die Fördertechnik-Spezialisten<br />
der<br />
Schweizer Denipro AG fürihre<br />
KomponentenDenirollund Denirug<br />
eine Goldmedaille inder<br />
Reiheder bestenProdukte2010<br />
erhalten.<br />
durch den einsatz von deniroll-<br />
Kurvenabstützungen sinkt die<br />
thermische belastung an kurvengängigen<br />
bändern und das Material<br />
wird weniger stark beansprucht.<br />
die Förderanlage läuft<br />
ruhiger und die Zahl der benötigten<br />
antriebe sinkt.<br />
Etwa 45000 Besucher informiertensichauf<br />
der Messe, auf<br />
der mehr als 200 Produktneuheiten<br />
präsentiertwurden, über<br />
Verpackungstechnik, Intralogistik<br />
undBranchentrends.Große<br />
Beachtung fand dabei, wie es<br />
heißt, die rollende Fördertechnik<br />
von Denipro, die durch<br />
niedrigen Energieverbrauch<br />
und Abriebswerte einen wichtigen<br />
Qualitätsvorteil auch in<br />
Bereichen mit sich bringt, in<br />
denen hohe Hygienestandards<br />
gefordertsind.<br />
Die Taropack wurde von<br />
zahlreichen Workshops, Seminaren,<br />
einer technischenKonferenz<br />
über intralogistische Systeme<br />
undeiner Sonderschauunter<br />
dem Titel „In4Log“ begleitet.<br />
Bild: Denipro<br />
Die Goldmedaillefür das„Beste<br />
Produkt2010“ wurde anlässlich<br />
einer Gala unter der<br />
Schirmherrschaft von WirtschaftsministerWaldemarPawlakdurch<br />
dasPolnische Verpackungs-InstitutPIF,das<br />
„Polish<br />
Packaging Research and Development<br />
Center“ (Cobro) und<br />
die Akademie der schönen<br />
Künste in Warschau verliehen.<br />
Denipro-GeschäftsführerAlexander<br />
Gapp: „Wir freuen uns<br />
über die Auszeichnung, weil sie<br />
erneut den hohenStandardunsererinnovativenFördertechnik<br />
bestätigt.“<br />
Währendbei konventionellen<br />
Fördersystemendie Transportbänder<br />
auf Führungsschienen<br />
gleiten, wird beim Deniroll-Ansatz<br />
die Gleitreibung durch<br />
Rollreibung ersetzt –dadurch<br />
reduzieren sich Reibung und<br />
Verschleiß. Bei der Deniroll-<br />
Kurvenabstützung tragen mitlaufende,<br />
achsfreie Rollen die<br />
Last. DaDeniroll auf der Basis<br />
vonechterRollreibung arbeitet,<br />
ist eine beträchtliche Senkung<br />
des Bewegungswiderstandes das<br />
Resultat.<br />
Denirug nennt der Anbieter<br />
seine neue Schwerlastabstützung.<br />
Die Denirug-Elemente<br />
wurden ausgiebigauf mehreren<br />
Prüfständen mit umlaufender,<br />
belasteter Mattenkette getestet.<br />
Vorallem beim Transport sehr<br />
hoherLasten, beidem die Rückführung<br />
des Zugmittels sowie<br />
weitere Verlustwiderstände innerhalb<br />
des Förderers anEinfluss<br />
verlieren, ermöglicht der<br />
sehr niedrigeBewegungswiderstandeineerheblicheVerringerung<br />
des erforderlichen Antriebsmomentes.<br />
Wie Denipro<br />
angibt, kann je nach Anwendung<br />
biszu80% Antriebsenergieeingespartbeziehungsweise<br />
die Zugmittelbelastungentsprechendreduziertwerden.<br />
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Bild: Aerologic<br />
AKTUELLES aus Der BraNcHe<br />
aerologic<br />
Schnelle Verbindung von<br />
Hongkong nach Leipzig<br />
Bonn (bm) – DHL führt drei neue Luftexpress-Verbindungen<br />
zwischen Europa, dem<br />
Nahen Osten und der Region Asien-Pazifik<br />
ein. Die Routen werden von Aerologic bedient,<br />
der gemeinsam mit Lufthansa Cargo<br />
betriebenen Frachtflugtochter. Die Ergänzung<br />
des Netzwerks leistet nach Unternehmensangaben<br />
einen wichtigen Beitrag zum Ausbau<br />
der Führungsposition von DHL. Ken Allen,<br />
Chief Executive Officer von DHL Express: „Der<br />
Bedarf anExpresstransporten für Waren und<br />
Dokumente zwischen wichtigen Märkten in<br />
Europa, Asien-Pazifik sowie dem Nahen Osten<br />
und Afrika ist weiterhin hoch und unsere neuen<br />
Routen bieten den Kunden genau dort erhöhte<br />
Flexibilität und Kapazität. Wir sind stolz,<br />
an der Spitze einer Entwicklung zu stehen, die<br />
die Verbindung der Märkte verbessert.“<br />
Mit einer neuen „early-Bird“-Verbindung<br />
nach leipzig bietet DHl einen Next-Dayexpress-service<br />
von Hongkong nach europa<br />
an.<br />
Mit Inbetriebnahme der siebten Maschine<br />
Typ Boeing 777F weitet Aerologic das Flugstreckennetz<br />
nochmals aus. Damit startet<br />
DHL Express ab sofort eine „Early-Bird“-Verbindung<br />
von Hongkong nach Leipzig und<br />
verbindet einen der wichtigsten Märkte der<br />
Welt durch einen Next-Day-Lieferservice mit<br />
dem Westen. Zuvor hatte DHL bereits die<br />
Leipzig-Singapur-Neu-Delhi-Verbindung um<br />
einen Stopp in Bangkok ergänzt. Dadurch<br />
wurde auch dieser bedeutende südostasiatische<br />
Markt direkt mit Europa verbunden. In<br />
Ergänzung zur Route Leipzig-Bahrain schafft<br />
Aerologic seit dem 12. Oktober 2010 zudem<br />
zusätzliche Kapazitäten auf der Strecke Brüssel-Bahrain.<br />
Auch der wirtschaftlich bedeutende<br />
amerikanische Markt wird so über Europa<br />
besser mit dem Nahen Osten verbunden.<br />
Handelsstatistiken für das erste Halbjahr<br />
bestätigen nach Angaben von DHL, dass es<br />
auf den zuvor genannten Routen eine hohe<br />
Nachfrage für Warentransporte gibt, die ihre<br />
Kunden schnell erreichen müssen.<br />
16 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010<br />
geBrüDer Weiss<br />
Anerkennung als staatlich<br />
ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb<br />
Lauterach/Österreich (vu) – Am 12. Oktober<br />
2010 hatGebrüder Weissvom österreichischen<br />
Bundesministerium für<br />
Wirtschaft, Familie und Jugend (BM-<br />
WFJ) in Wien dasBundeswappen „Staatlichausgezeichneter<br />
Ausbildungsbetrieb“<br />
erhalten. Das Gütesiegel gemäß §30a<br />
Berufsausbildungsgesetz (BAG)stehtfür<br />
außergewöhnliche Leistungen in der<br />
Ausbildung vonLehrlingenund im Lehrlingswesen.<br />
Die Verleihung fand im Rahmendes<br />
„Tag(es) der Lehre2010“ statt.<br />
Der Bundesminister für Wirtschaft,<br />
Familie undJugendDr. Reinhold Mitterlehner<br />
überreichtedie Auszeichnungsurkunde<br />
anWolfgang Niessner, den Vorstandsvorsitzenden<br />
der Gebrüder Weiss<br />
Gesellschaft m.b.H. Transport und <strong>Logistik</strong>.Wie<br />
Niessner freudig erklärte, sei<br />
das Gütesiegel ein Beleg für die hervorragende<br />
Arbeit, die die Ausbilder und<br />
Lehrlingsverantwortlichenbei Gebrüder<br />
BDZ<br />
gebrüder-Weiss-Vorstandsvorsitzender<br />
Wolfgang Niessner (m.) mit dem Bundesminister<br />
für Wirtschaft, Familie und Jugend<br />
Dr. Reinhold Mitterlehner (l.) und Alfred<br />
Koller, dem lehrlingsverantwortlichen in<br />
der gebrüder-Weiss-Niederlassung linz.<br />
Weissjeden Tagleisteten. Manfühle sich<br />
aufdem Wegbestätigt, kontinuierlichauf<br />
eine qualitativ hochwertige Ausbildung<br />
zu setzen, auch und gerade im Hinblick<br />
aufden nachhaltigen Erfolg vonGebrüder<br />
Weiss.<br />
Luftfrachtverkehr weist seit Jahren<br />
Sicherheitsmängel auf<br />
Berlin (co) – Angesichts der Debatte über verschärfte Kontrollen des Luftverkehrs nach<br />
Paketbombenfunden hat der BDZ –Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft gefordert,<br />
den Personalabbau bei den Zollverwaltungen und den übrigen Sicherheitsbehörden in<br />
Deutschland und Europa endlich zu stoppen und das für wirksame Kontrollen erforderliche<br />
Personal schnellstmöglich zur Verfügung zu stellen. BDZ-Bundesvorsitzender<br />
Klaus H. Leprich, der auch Vizepräsident der Union des Finanzpersonals in Europa<br />
(UFE) ist, wies auf den Beitrag der Zöllner hin, die bei ständig steigenden Frachtraten<br />
und Passagierzahlen im Rahmen ihrer personellen Möglichkeiten und der vorhandenen<br />
technischen Unterstützung hervorragende Arbeit leisteten.<br />
Die mangelhafte Personalausstattung habe das Bundesfinanzministerium selbst zu<br />
verantworten. Fakt sei, dass der Zoll in Deutschland –wie alle Zollverwaltungen in Europa<br />
–seine Aufgaben in einem kaum auflösbaren Spannungsfeld erledigen müsse. Einerseits<br />
bestehe die Vorgabe durch den Zollkodex, den weltweiten Handel möglichst<br />
ohne Handelshemmnisse und Behinderungen auch aus Drittländern grenzüberschreitend<br />
unbürokratisch und schnell abzuwickeln. Andererseits müsse aber auch die Sicherheit<br />
für Staat und Bürger gewährleistet werden. Leprich sagte: „Ohne eine wirksame<br />
Risikoanalyse und ohne zusätzliches Personal können effektive Kontrollen nicht<br />
sichergestellt werden. Neben der kompatiblen Ausstattung mit Informationstechnik in<br />
allen EU-Mitgliedsstaaten bedarf esfür die Optimierung der Kontrolltätigkeit auf allen<br />
Frachtflughäfen großräumiger mobiler und stationärer Röntgenanlagen, wie sie sich<br />
zur Kontrolle von Containern zum Beispiel im Hamburger Hafen und in zahlreichen<br />
EU-Mitgliedsstaaten in Seehäfen und im Landstraßenverkehr bewährt haben.“<br />
Bild: BMWFJ/HBF/Srodic
WICHTIGE TERMINE<br />
aus der branche<br />
Veranstaltung Ort/Termin Konditionen Veranstalter<br />
seminar „strategischer einkauf“ Stuttgart,<br />
11./12. November 2010;<br />
Frankfurt am Main,<br />
12./13. Mai 2011<br />
seminar „Kommissioniersysteme<br />
verbessern in ergonomie und<br />
effizienz“<br />
schriftlicher Management-Lehrgang<br />
„der supply chain Manager“<br />
11. Team-<strong>Logistik</strong>forum:<br />
„Innovative strategien und systeme<br />
in der <strong>Logistik</strong> –Potenziale erkennen<br />
und nutzen“<br />
Intensiv-seminar „erfolgsfaktoren<br />
bei der <strong>Logistik</strong> russland –<strong>Logistik</strong>strukturen<br />
aufbauen und optimieren!“<br />
Dortmund,<br />
16. November 2010<br />
individuell,<br />
17. November 2010 bis<br />
26. Januar 2011<br />
Paderborn,<br />
23. November 2010<br />
Frankfurt am Main,<br />
7./8. Dezember 2010;<br />
München,<br />
18./19. Januar 2011<br />
Messe „Verpackung schweiz 2011“ Bern,<br />
2./3. März 2011<br />
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1580,- Euro Global Competence Forum GmbH,<br />
Herr Bernd K. Zeutschel,<br />
Tel. (070 71) 55 97-0,<br />
info@gcforum.com<br />
AKTUELLES<br />
280,- Euro Logteam Informationslogistik GmbH,<br />
Herr Harald Knippschild,<br />
Tel. (02 12) 1393135,<br />
info@logteam.de<br />
1695,- Euro Management Circle AG<br />
Herr Daniel Haas,<br />
Tel. (06196) 4722-626,<br />
haas@mc-edition.de<br />
kostenfrei Team GmbH,<br />
Frau Martina Rottschäfer,<br />
Tel. (0 52 54) 80 08-51,<br />
mar@team-pb.de<br />
1895,- Euro Management Circle AG<br />
Frau Jennifer Neumann,<br />
Tel. (061 96) 47 22-6 32,<br />
jennifer.neumann@managementcircle.de<br />
kostenfrei<br />
(online registrieren)<br />
Easy Fairs Switzerland GmbH,<br />
Herr Pascale Rippstein,<br />
Tel. (0041-61) 2281024,<br />
pascale.rippstein@easyfairs.com<br />
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Bild: TMhd<br />
Bild: Still<br />
fördertechnik schlepper<br />
routenzüge<br />
–transporteure und taktgeber<br />
Primär in der intralogistik eingesetzte Schlepper fungieren in Werkshallen<br />
und <strong>Logistik</strong>zentren, aber auch in Kliniken nicht nur als zuverlässige<br />
Transporteure für tonnenschwere anhängelasten. Vielmehr sind sie auch<br />
Transparenzspender und Taktgeber in Kanban-gesteuerten Fertigungen.<br />
Julia isert, TMhD:<br />
„Die Fahrzeuge<br />
eignen sich sowohl<br />
fürkurze Wegstrecken<br />
alsauchfür<br />
Cross-Docking-<br />
Anwendungen.“<br />
Jürgen Wrusch,<br />
still:<br />
„Als Kombination<br />
vonSchlepperund<br />
Hubgerät erweitert<br />
derKanvandas<br />
Einsatzspektrum<br />
vonRoutenzügen<br />
in einer<strong>schlank</strong>en<br />
Produktion.“<br />
18 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010<br />
ReinhaRd iRRgang<br />
Vor allem sindSchlepperwendig<br />
undflinkund lassen sich<br />
mit ihrem bedienerfreundlichenDesignund<br />
der funktionalen<br />
Ausstattung produktivitätssteigernd<br />
undvielseitignutzen. Einsätze,etwa<br />
für die Just-in-Time- oder Just-in-<br />
Sequence-Materialversorgung in<br />
Fertigungen, die nach der Lean-Philosophie<br />
organisiert sind, zählen zu<br />
den Domänendes vielseitig einsetzbaren<br />
Liftrunner-Systems von Still,<br />
Hamburg.Solassensichdie Schleppfahrzeugeder<br />
TypenCX-T miteiner<br />
maximalen Anhängelast von4000 kg<br />
oder der R06 mit einer maximalen<br />
Tragfähigkeit von150 kg undbis zu<br />
6tAnhängelast für den Transport<br />
der E- und C-Rahmen der Liftrunner-Routenzug-Elemente<br />
einsetzen,<br />
die rollbare Ladungsträger unterschiedlicherFormeinfachund<br />
sicher<br />
aufnehmen.<br />
individuell anpassbar auf jede<br />
innerbetriebliche Situation<br />
Mitdem Liftrunner-Systemkönnen<br />
Trolleys ebenerdig in den Anhänger<br />
eingeschoben werden. Das Baukastensystemvon<br />
Routenzug-Elementen<br />
erlaubtdas individuelle Anpassen an<br />
jedeinnerbetriebliche Situation. Die<br />
Anhänger, die Viertel-, Halb- und<br />
Vollpalettenmit Maßen bis2000 mm<br />
×1200 mm oder auch Rollgitter-und<br />
Regalwagen tragen können, sindun-<br />
Bis zu fünf Wagen, mit Wäsche, essen oder Apothekenartikeln beladen, zieht der<br />
elektroschlepper eZs 570 von Jungheinrich im Universitätsspital Zürich mit seinen<br />
insgesamt rund 20 km langen unterirdischen Gängen.<br />
Bild: Jungheinrich<br />
tereinander kompatibel und mit<br />
Schnellkupplung ausgestattet. Zuglängen<br />
von bis zu fünf E- beziehungsweise<br />
vier C-Rahmen sind<br />
möglich.<br />
Je nach Zugfahrzeug undAnhängelast<br />
sind die Routenzüge bis zu<br />
15 km/h schnell. Wie die Verantwortlichen<br />
von Still betonen, eignet<br />
sichder ElektroschlepperCX-T mit<br />
seinem drehmomentstarken3,0-kW-<br />
Motor, Fahrplattform mit Schwindungsdämpfung,<br />
PU-Bereifung,<br />
70 mm Bodenfreiheit, seiner Rangierfreundlichkeit<br />
mit frei einsehbarer<br />
Kupplung und einem Wendekreis<br />
von nur 3,9 mbesonders für<br />
den internen Transport,während der<br />
Schlepper R06 mit seiner Anhängelast<br />
von bis zu 6tsich für den Außeneinsatz<br />
anbietet.<br />
Multifunktionale kombigeräte<br />
können schleppen und heben<br />
Dervon Still neuentwickelte Multifunktions-Schlepper<br />
Kanvan 05mit<br />
bis zu4000 kg Anhängelast und<br />
klappbaren Gabeln mit500 kg Tragfähigkeit<br />
ist seit 2009 bei der WiesheuWolfenGmbH,<br />
dem Spezialisten<br />
für Heißluft–Backöfen, erfolgreich<br />
im Einsatz. Dort versorgt er die Montageplätze<br />
der nach Kaizen- und<br />
Kanban-PrinziporganisiertenFertigung<br />
im 30- bis60-Minuten-Taktmit<br />
den jeweilslautProduktionerforderlichen<br />
Teilen aus dem rund 6000<br />
Artikel umfassenden Spektrum.<br />
Dabeizieht der mit1566 mm Länge<br />
undmit einem Wenderadius von<br />
1410 mm auch auf engstem Raum<br />
manövrierfähige und in schmalen<br />
GängeneinsetzbareKanvan05bis zu<br />
fünf Rollpaletten zuden jeweiligen<br />
Verbrauchsorten. Die frontseitiginstallierte<br />
Ladeeinheit für Kleinteilebehälter<br />
bietet zusätzliche Nutzfläche.<br />
DerSchlepperfungiert, wiedie<br />
Erfahrungswerte bei Wiesheu Wol
fenbelegen, nicht nurals Transport-<br />
Fahrzeug im Kanban-gesteuerten<br />
Routenverkehr, sondernerhöht auch<br />
die Flexiblität in der Fertigung.<br />
Laut Jürgen Wrusch, Leiter internationaleUnternehmenskommunikation<br />
bei Still, ist der „Kanvan eine<br />
ideale Kombination aus Stapler und<br />
Hubgerät: „Ererweitert dasEinsatzspektrum<br />
vonRoutenzügen in einer<br />
<strong>schlank</strong>en Produktion und unterstützt<br />
Betreiber bei der Umsetzung<br />
modernerProduktions-und Materialflusslösungen.“<br />
Als Milkrunner versorgen<br />
Schleppzüge die Supermärkte<br />
Im <strong>Logistik</strong>zentrum der BoschFahrzeug-Elektronik<br />
in Eisenach werden<br />
auf rund 8000 m 2 Nutzfläche Rohstoffe<br />
und Komponenten von rund<br />
280 Zulieferern vorgehalten. Dort,<br />
wo pro Jahr mehr als 80 Mio. Produkte<br />
andie weltweit 530 Ablieferstellen<br />
der 320 Kunden ausgeliefert<br />
werden, sindSchlepperdes Typs EZS<br />
350 von der Hamburger Jungheinrich<br />
AG im Einsatz.<br />
Die mit 24-V-Fahrmotoren in<br />
Drehstromtechnik ausgestatteten<br />
Fahrzeuge sind für die Teile- und<br />
Komponentenversorgungder einzelnen<br />
Fertigungslinien und somit für<br />
die so genanntenMilkrunseingesetzt<br />
–mit willkommenen betriebswirtschaftlichen<br />
Vorteilen wie erhöhter<br />
Lieferfrequenz jedes Teils, gleichmäßiger<br />
Auslastung imTagesverlauf,<br />
Transparenz in Lagerund Fertigung<br />
undBestandsreduzierung.<br />
Schlepper erweisen sich hier im<br />
VergleichzuStaplernals die bessere<br />
Lösung: Sie können größere Ladungsmengen<br />
auf einmal transportieren<br />
und die Ladeflächen lassen<br />
sichdurch dasAnkoppelnmehrerer<br />
Anhängerbeliebigvariieren. Dies ist<br />
auch angesichtsder komplexen Einsatzanforderungensinnvoll,<br />
denn die<br />
interne Versorgung geschieht verbrauchsgesteuert<br />
mit neun Versorgungsrouten<br />
im Dreischichtbetrieb.<br />
Zudem lassen sich die Batterien der<br />
kleinen und wendigen sowie wartungsarmen<br />
Schlepper während des<br />
Schichtwechsels per Rollenbett an<br />
einer speziellen Batteriewechsel- und<br />
Ladestation austauschen.<br />
SCHWERARBEITER<br />
Power und Grip für 50Tonnen<br />
Der Elektroschlepper EFZ 780 von Pefra in<br />
Eching/Weixerau ist, wie Martin Gärth, General<br />
Sales &Marketing Manager, erläutert,<br />
„konzeptionell und technisch für Schlepplasten<br />
bis 50 tinder Ebene ausgelegt“. Wie der<br />
Experte betont, entspricht der EFZ 780 wegen<br />
seiner Stabilität, Zuverlässigkeit und Vielseitigkeit<br />
den wechselnden Anforderungen der<br />
unterschiedlichen industriellen und gewerblichen<br />
Branchen.<br />
Das Fahrzeug, das sich beispielsweise im Güterverkehrszentrum<br />
(GVZ) Ingolstadt bewährt,<br />
ist mit einem wartungsarmen 80-V-Drehstrommotor<br />
mit einer Nennleistung von<br />
28 kW ausgestattet, verfügt über „die modernste<br />
Vierquadranten-Motorregelung der<br />
Drehstromtechnik“ und ermöglicht eine stufenlos<br />
regelbare Fahrgeschwindigkeit.<br />
Wichtig bei den hohen Schlepplasten: Die<br />
hydraulisch gut dosierbare Betriebsbremse<br />
wirkt auf alle Räder; unabhängig davon wird<br />
die Feststellbremse automatisch bei Stillstand<br />
des Fahrzeugs betätigt. Bei Betätigung oder<br />
Rückname des Gaspedals wird automatisch<br />
die Nutzstrombremse aktiviert und ein geregeltes<br />
Bremsen wird eingeleitet.<br />
MathiasDengler ausdem Bereich<br />
<strong>Logistik</strong> der BoschFahrzeugelektrik<br />
Eisenach zeigt sichmit dem Schleppereinsatz,<br />
der zudem die Prozesstransparenz<br />
erhöht, sehr zufrieden:<br />
Anstattwie vormalsMaterialvorräte<br />
für ein bis drei Tage anden Verbrauchsorten<br />
vorhalten zu müssen,<br />
werden per Milkrun die stark verkleinerten<br />
Supermärkte an den Fer-<br />
tigungslinien mit Material für rund<br />
60 min versorgt.<br />
Arzneimittelversorgung und<br />
Wäschetransporte in Kliniken<br />
Fokusschwenk in ein Großklinikum:<br />
DasUniversitätsspital Das Universitätsspital Zürich ist istmit mit<br />
insgesamt42Klinikenund insgesamt 42 Kliniken und Instituten<br />
eines der führenden Schweizer Kran-<br />
kenhäuser. Pro Jahr werden dort<br />
rund 160 000 Patienten Patientenversorgt. versorgt. Das<br />
tägliche Essen, frische und benutzte<br />
Wäsche,Apothekenartikel,Transfusionenund<br />
Abfall werden vonJung-<br />
Bild: Crown<br />
Bilder: Pefra<br />
SCHLEPPER FÖRDERTECHNIK<br />
Der Elektroschlepper 780 von Pefra ist für<br />
Schlepplasten bis zu 50 tinder Ebene ausgelegt.<br />
Die ergonomisch gestaltete Fahrerkabine ist<br />
gedämpft mit dem Chassis verbunden, der<br />
gefederte Fahrersitz lässt sich individuell einstellen<br />
und für hohe Betriebssicherheit ist eine<br />
gute Rundumsicht gewährleistet.<br />
heinrich-Schleppern des Typs EZS<br />
570 transportiert. Die leistungsstarkenFahrzeuge,<br />
die beispielsweisebis<br />
zu fünf Wäschewagendurch dasunterirdische,<br />
rund 20 km lange Gangsystemtransportieren,<br />
erweisen sich<br />
nicht zuletzt mit ihren wartungsfreien<br />
und energiesparenden Drehstrommotoren<br />
als geradezu maßgeschneidert<br />
für das anspruchsvolle<br />
Einsatzfeld.<br />
Martin Gärth,<br />
Pefra: „Eine wichtige<br />
Eigenschaft<br />
dieses Fahrzeugs,<br />
das über die modernsteVierquadranten-Motorregelung<br />
der Drehstromtechnikverfügt,<br />
liegt in seiner<br />
Wendigkeit.“<br />
Zu den Besonderheiten<br />
des Schleppers<br />
CT 3000 von<br />
Crown zählt das<br />
Diagnosesystem,<br />
das für jeweils optimale<br />
Leistungen<br />
des Fahrzeugs in<br />
unterschiedlichen<br />
Einsatzphasen<br />
sorgt.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010 19
Bild: Still<br />
FÖRDERTECHNIK SCHLEPPER<br />
Der Multifunktionsschlepper<br />
Kanvan<br />
05 bewährt sich<br />
beim Heißluft-Backofen-Produzenten<br />
Wiesheu Wolfen in<br />
der Versorgung der<br />
Montageplätze im<br />
Kanban-Prinzip.<br />
20 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010<br />
Die vonToyotaMaterialHandling<br />
angebotenen Elektroschlepper der<br />
Baureihe 4CBTsindfür umfassende<br />
Einsatzsspektren konzipiert. So sind<br />
die elektrischen Fahrerstandschlepper4CBTY2und<br />
CBTYk4 mit2beziehungsweise<br />
4tAnhängelast, 48-<br />
V-Drehstrommotorenund 1600 mm<br />
Wenderadius für den horizontalen<br />
Transport undfür Einsätze prädestiniert,<br />
bei denen der Fahrer häufig<br />
auf- undabsteigen muss.<br />
Die Schlepper erreichen Geschwindigkeiten<br />
von6km/h mitLast<br />
undvon 13 km/h ohne Last.IhreT-<br />
Lenkung, wie Julia Isert, Leiterin<br />
Marketingund Produktmanagement<br />
bei Toyota Material Handling<br />
DeutschlandGmbH(TMHD), Langenhagen,<br />
betont, ist „ergonomisch<br />
auf den Fahrer für eine Standbedienung<br />
ausgerichtet und bietet eine<br />
Leistungsstärke, Wendigkeit und einfache<br />
Bedienung zählen zu den wesentlichen<br />
Merkmalen der als Fahrerstand-<br />
und Sitzfahrzeug erhältlichen<br />
Schlepper der Baureihe 4CBT von<br />
Toyota.<br />
fortschrittliche Lösung für kurze<br />
Strecken“. Die Standardausstattung<br />
umfasst unter anderem den „Optimalen<br />
Personen-Schutz“ (OPS),<br />
Luftbereifung, Scheinwerfer und<br />
Blinker, Batterieentladeanzeiger und<br />
Betriebsstundenzähler.<br />
Die freie Sicht auf angehängte<br />
Ladung ist sicherheitsrelevant<br />
FürTransporteübergrößereEntfernungensinddieelektrischenFahrersitzschlepper<br />
4CBT2, 4CBT3 und<br />
4CBTk4 mitAnhängelastenvon 2,3<br />
und4tund ebenfallseinem Wenderadius<br />
von1600 mm konzipiert. Ihr<br />
ergonomisches Design erhöht den<br />
Fahrkomfort und die Produktivität,<br />
insbesonderebeim Cross-Docking.<br />
Die –wie die gleich dimensionierten<br />
Fahrerstandgeräte – mit<br />
1645 mm Gesamtlänge und800 mm<br />
Gesamtbreite ebenfalls<br />
sehr kompaktenSchlepper<br />
bieten mit ihrem<br />
ergonomischen Design<br />
einen leichten Ein- und<br />
Ausstieg, einen bequemen<br />
Sitz und automobilkonforme,<br />
mit den<br />
Fingerspitzen handhabbare<br />
Bedienelemente.<br />
Optional lassen sichdie<br />
Geräte mitRückspiegel,<br />
Batteriewechsel über<br />
Rollenbett und Verlängerungshebel<br />
für die<br />
Anhängerkupplung für<br />
ein leichtes An-und Abkuppeln<br />
auch im Sitzen<br />
ausstatten.<br />
WieJulia Isertbetont,<br />
„überzeugen die Schlepper<br />
der Baureihe 4CBT<br />
Bild: TMHD<br />
besondersdurch ihre kompakte Bauart<br />
und einfache Bedienung. Das<br />
abgerundete Heck erlaubt jederzeit<br />
optimale Sicht auf die angehängte<br />
Ladung unddurch dasergonomische<br />
Design sind die Fahrzeuge sowohl<br />
für kurze Wegstrecken als auch für<br />
Cross-Docking-Anwendungen bestens<br />
geeignet.“<br />
Für3000 kg Anhängelast ausgelegt<br />
sind die Schlepper TC3000 von<br />
CrownGabelstapler.Zuden Besonderheiten<br />
der Schlepper zählt die<br />
umfassende Systemsteuerung „Access123“.DaslautUnternehmensangaben<br />
„branchenführende Diagnosesystem“<br />
analysiert kontinuierlich<br />
die Leistung und Sicherheit beeinflussende<br />
Faktorenwie Bedienerposition,<br />
Fahrgeschwindigkeit und<br />
Lenkwinkel undreagiertmit optimaler<br />
Leistung, wenn sich die Bedingungen<br />
ändern. Das Informationsdisplay<br />
zeigt System- und Bedienungshinweise<br />
und bietet zudem<br />
programmierbareLeistungsparameterund<br />
ein Diagnosesystem.<br />
Alle Gerätefunktionen sindinder<br />
prämierten X-10-Deichsel „griffig“<br />
zusammengefasst: Zum Erreichen<br />
der Bedienelemente istkein Wechsel<br />
der Handposition erforderlich. Das<br />
nahezu wartungsfreie und kontaktlose<br />
Bremssystem mit der Bezeichnung<br />
„E-Gen“nutzt dasstarkeDrehmoment<br />
des Wechselstrommotors<br />
der mitLast8,5 km/h undohneLast<br />
12,5 km/h fahrenden Geräte füreine<br />
gleichmäßige und zuverlässige<br />
Bremsleistung.<br />
Zur den umfangreichen Sonderausstattungsmöglichkeiten<br />
der Industrieschlepper<br />
zählen die „Hitch<br />
Position Control“ und damit Bedienelemente<br />
in der Rückenlehne,<br />
die dasAn- undAbhängen vereinfachen,<br />
da der Bediener den Schlepper<br />
zum genauen Positionieren verlassen<br />
kann, eine höhenverstellbare, ausklappbare<br />
Gesäßstütze für zusätzlichenHaltund<br />
Komfortauf langen<br />
Transportwegen sowie unterschiedliche<br />
Anhängerkupplungen. Undan<br />
„Work-Assist“-Zubehör sind unter<br />
anderem Klemmbretter,Stautaschen,<br />
Scannerhalterungen, Lastablagen<br />
oder Halterungen für WMS-Monitore<br />
lieferbar. <strong>MM</strong>
produkte fördertechnik<br />
kompakter klemmförderer gibt Sicht auf<br />
Produktunterseite frei<br />
FlexlinkSystems baut sein X45-<br />
Fördersystemmit einem neuentwickeltenKlemmförderer<br />
aus. Der<br />
kompakte Neulingverfügt über<br />
schmaleAntriebs- undUmlenkeinheiten<br />
sowieeineintegrierte Antriebssteuerung. DerFörderer<br />
soll sichoptimal fürdie IntegrationinProduktionslinien eignen,<br />
auch in räumlichbeengte. Er sorgtmit der flexiblen Oberfläche<br />
des Transportbandes füreineschonende Beförderungvon Produkten<br />
–horizontal undvertikal.TypischehorizontaleAnwendungensindetwaQualitätskontrollen<br />
oder Scan-Prozesse,bei denendie<br />
Produktunterseitefreisein muss.Der Transport kann<br />
kontinuierlichoder gesteuertund getakteterfolgen.<br />
▶<br />
Flexlink Systems GmbH, Tel. (0 69) 83 83 21 60, www.flexlink.com<br />
navigationssystem für großflächige Lager<br />
Locanis hatfür die Getränkeindustriedas<br />
neue NavigationssystemG-Flex<br />
entwickelt. Mithilfe<br />
satellitengesteuerterElektronik<br />
ermöglicht dieses Zusatzmodul<br />
laut Hersteller dasfreie Navigierenauf<br />
großen Lagerflächen im<br />
Innen- undAußenbereich. FürFahrzeuge, die ausschließlichim<br />
Außenbereichfahren, kann die kostengünstigereNavigationssystem-VarianteG-50<br />
eingesetzt werden. Auch bereitsbestehende<br />
Installationendes Intralogistik-Systems Locanis Intelligence könnenmit<br />
den NavigationssystemenG-Flex oder G-50 nachgerüstet<br />
werden, heißt es. Ein mitG-Flex ausgestattetes Fahrzeug hatzwei<br />
voneinander unabhängigePositionsmessverfahren an Bord:Koppelnavigation<br />
unddifferenzielles GPS. Hatdas GPS-Systemaufgrundvon<br />
Palettenschluchtenoder AbschattungeneineungenauerePosition<br />
alsdas Koppelnavigationssystem, so korrigiertes<br />
seinePosition selbstständig undvom Anwender unbemerkt.<br />
▶ Locanis AG, Tel. (0 89) 74 89 00-0, www.locanis.com<br />
Saugplatten für die Glas-handhabung<br />
Die neuen Saugplatten SGF von<br />
Schmalzsollen optimalen Halt auf<br />
glattenOberflächen bieten undflächigeWerkstückewie<br />
Glas-oder<br />
Kunststoffplattensicherheben und<br />
halten. Die Saugplatten gibt es in<br />
vier Baugrößen von125 bis400 mm Durchmesser. Die Typen<br />
SGF125 undSGF200 habenein minimales Innenvolumen, einen<br />
geringenSaugerhub undeinebesondersdünne, flache Dichtlippe.<br />
In allen Prozessenmit hohenAnforderungenanBeschleunigungenund<br />
Taktzeitensei so ein schnelles Evakuieren möglich,<br />
heißt es. Relativbewegungenbeim Ansaugen würden vermieden<br />
undWerkstückebeim Verfahrensichergehalten.<br />
▶ J. Schmalz GmbH, Tel. (0 74 43) 24 03-5 06, www.schmalz.com
fördertechnik Regalbedienung<br />
im Wareneingang<br />
werden die Paletten<br />
per Stapler der Fördertechnikübergeben<br />
und nach Überprüfung<br />
der Konturen<br />
und barcodes<br />
in die vom lagerverwaltungssystem<br />
ausgewählte gasse<br />
weitergeleitet.<br />
Leistung rauf und kosten runter im<br />
hochregal<br />
22 <strong>MM</strong> logistik · 8/2010<br />
Bei laufendem Betrieb wurde bei einem schwedischen supermarktgroßhändler in<br />
nur neun Wochen ein vollautomatisches hochregallager samt hochleistungsfördertechnik<br />
installiert. Nun bietet es nicht nur hohe lagerkapazitäten auf engstem Raum, sondern<br />
leistet auch noch 120% des vertraglich mit dem lieferanten vereinbarten Durchsatzes.<br />
Thomas Balluff<br />
Bei der Neustrukturierungseiner<br />
<strong>Logistik</strong> entschied sich der<br />
schwedische Supermarktgroßhändler<br />
Dagab für den Bau eines neuen<br />
Hochregallagers(HRL) am Standort<br />
Stockholm, um die Bearbeitungszeitenvon<br />
der Bestellung biszur Lieferung<br />
zu verkürzen. DasZentrallagerwurde<br />
verkleinertund die beiden<br />
Distributionszentren im Norden und<br />
Süden Schwedenseinander angeglichen,<br />
wasmit einer deutlichenErhöhung<br />
der Artikelvielfalt verbunden<br />
war. Daher sollte das bestehende<br />
Kommissionierlager durch ein leistungsstarkes,<br />
vollautomatisches HRL<br />
mit viel Lagerplatz auf wenig Raum<br />
ergänzt werden.<br />
Thomas Balluffist Geschäftsführervon Daifuku<br />
Europe Ltd. in 41065 Mönchengladbach,Tel.(02161)<br />
49695-0, thomas_balluff.europe@ha.daifuku.co.jp<br />
Daifuku konzipierte für eine Fläche<br />
von nur 2825 m² ein sechsgassiges<br />
HRL samt Fördertechnik. Die<br />
bis zu12288 Stellplätze können flexibelmit<br />
Euro-oder doppelttief mit<br />
Halbpalettenbelegt werden.<br />
Im HRL installierte Daifukusechs<br />
15 mhoheRegalbediengeräte (RBG)<br />
undGassenförderer.ImBereichder<br />
Ein- undAuslagerzone arbeitet eine<br />
konventionelle Fördertechnik, die<br />
durchzweischienengeführteHochgeschwindigkeitsverfahrwagen,sogenannte<br />
Sorting Transfer Vehicles<br />
(STV), mitdem Lagersystemverbunden<br />
ist. Die STV fungieren als Dual<br />
Shuttleund gewährleistenden gefordertenhohen<br />
Warendurchsatz.<br />
Im Wareneingang werden die Palettenper<br />
Stapler an die Fördertechnik<br />
übergeben und nach Überprüfung<br />
der Konturen und Barcodes in<br />
die vom Lagerverwaltungssystem<br />
ausgewählte Gasse weitergeleitet.<br />
Auszulagernde Palettenwerden von<br />
der jeweiligen Regalgasseandie unterschiedlichenZielstellen<br />
gefördert.<br />
Dort wird die Ware durch die RBG<br />
den vom Warehouse Management<br />
System (WMS) ausgewählten Stellplätzen<br />
im Lagerzugeführt.<br />
Pro Stunde realisiert Dagab eine<br />
Leistung von 180 Palettenbewegungen<br />
–das entspricht 120% der<br />
vertraglichvereinbarten Leistung.<br />
Der Einsatz der STV als Dual<br />
Shuttlegewährleisteteinen schnellen<br />
und zuverlässigen Transport, kurze<br />
Übergabezeiten und eine optimale<br />
Raumausnutzung. Ausdem Zusammenspiel<br />
der beiden STVergibtsich<br />
außerdem fürden schwedischen Supermarktgroßhändlereinezukunftssichere<br />
Systemredundanz. <strong>MM</strong><br />
Bild: Daifuku
Am 2. Mai 2011 ist es soweit, „<strong>MM</strong> CeMAT daily“, die offizielle Messezeitung<br />
der CeMAT 2011 liegt druckfrisch in Ihren Händen.<br />
Gefüllt mit aktuellen Informationen, Themen und Trends der Weltleitmesse<br />
der Intralogistik. Herausgegeben von <strong>MM</strong><strong>Logistik</strong> und <strong>MM</strong> MaschinenMarkt.<br />
Freuen Sie sich darauf!<br />
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2.-6. Mai 2011,5Ausgaben<br />
insgesamt 50.000 Exemplare, tagesaktuell<br />
Verteilung an alle Fachbesucher<br />
Kontakt:<br />
Bernd Maienschein (Redaktion):Telefon: +49 931 418-2195<br />
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»Wir freuen uns, eine Messe-<br />
zeitung mit Fachkompetenz und<br />
journalistischem Können für<br />
die Besucher und Aussteller der<br />
CeMAT 2011 erstellen zu dürfen.«<br />
Ken Fouhy<br />
Publisher <strong>MM</strong> MaschinenMarkt<br />
und <strong>MM</strong><strong>Logistik</strong><br />
07035
Lagertechnik industrieböden<br />
Der Betonboden<br />
als repräsentative Visitenkarte<br />
24 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010<br />
Der Fußboden gehört zu den am meisten strapazierten Bauteilen einer<br />
Industrie- beziehungsweise <strong>Logistik</strong>immobilie. Das Wunschbild ist die „eierlegende<br />
Wollmilchsau“: geringe Baukosten, eine robuste, abrieb- und staubfeste Fläche,<br />
attraktive optik und eine sehr lange Nutzungsdauer.<br />
Hartmut amtHor<br />
Beton allein, so ist häufig zu<br />
vernehmen, genügt diesen<br />
Ansprüchen nicht.Damüsse<br />
noch „etwas drauf “, ein Mehrschichtaufbau<br />
beispielsweise oder<br />
eineImprägnierungbeziehungsweise<br />
Versiegelung. VieleBetreiber von<br />
Industrie- und<strong>Logistik</strong>hallen haben<br />
bittere Erfahrungen hinnehmen<br />
müssen. Kostenintensive Mehrschicht-Systeme<br />
hielten dem harten<br />
Alltag mitStapler-und Kranverkehr<br />
aufDauer nicht stand. Ebenso wenig<br />
wieHartstoffböden ohne zusätzliche<br />
Hartmut Amthor ist Geschäftsführer der<br />
Norsa GmbH in04849 Bad Düben, Tel.<br />
(034243) 3333-0, Fax (034243) 3333-44,<br />
h.amthor@ashfordformula.de<br />
Vergütung. Staubund unerwünschter<br />
Reifenabrieb schienen in der Vergangenheitunumgänglich,<br />
stumpfeund<br />
abgenutzte Versiegelungen und Beschichtungen<br />
ebenso. Das muss jedoch<br />
nicht sein.<br />
Nachhaltigkeit lautet der Anspruch<br />
an moderne <strong>Logistik</strong>objekte.<br />
Das schließt ein, dass sich Bauherr<br />
undPlanerinder Projektierungsphase<br />
nicht nurGedankenumdie reinen<br />
Baukostenmachen, sondernAspekte<br />
wie Nutzungsdauer, Unterhaltskosten<br />
und Vermietbarkeit ins Kalkül<br />
ziehen. Dabei stellen sie fest, dass<br />
sich geringfügig höhere Anschaffungskostenbereits<br />
nach kurzer Zeit<br />
amortisieren. Für diese fortschritt-<br />
Bild: Norsa<br />
liche Denk- und Handlungsweise<br />
gibt es mittlerweile zahlreiche prominente<br />
Beispiele.<br />
Veredelte industrieböden sind<br />
attraktiv und umweltgerecht<br />
Zur Aufwertung von Industrie- beziehungsweise<br />
<strong>Logistik</strong>böden empfiehlt<br />
sich das unkompliziert und<br />
lediglich einmalig anzuwendende<br />
Betonverdichtungsmittel Ashford<br />
Formula aus den USA. Das Liquid<br />
löst imInneren der Beton- beziehungsweise<br />
Estrichoberfläche eine<br />
einzigartige katalytische Reaktion<br />
aus. Es entsteht ein kristallines Gefüge,<br />
ähnlich dem von Granit oder<br />
Diamanten. Der Boden verwandelt<br />
sich ineine extrem harte, robuste<br />
undzugleichgegen Frostund Tausalz<br />
resistenteNutzfläche. Sieist abrieb-,<br />
staub- und rutschfest sowie ausgesprochen<br />
pflegeleicht undwartungsarm.<br />
Mit ihrem charakteristischen<br />
matten Glanzfälltsie angenehmins<br />
Auge.<br />
Vorreiterbei derAnwendung von<br />
Ashford FormulainDeutschland war<br />
der Daimler-Konzern, der bereits<br />
rund 600000 m 2 Industrieboden an<br />
mehreren Standorten veredeln ließ.<br />
Die Zahl der zufriedenen Auftraggeber<br />
zieht sich quer durch alle Branchen.<br />
Handelskonzerne wie Edeka<br />
und Rewe gehören dazu. Rewe hat<br />
erst vor wenigen Monaten den Betonboden<br />
des neu errichteten Zentrallagers<br />
inKöln ineine staubfeste<br />
Verdichteter betonboden im<br />
Großgetriebewerk von seW-eurodrive<br />
in bruchsal.
Bild: Prologis<br />
VonPrologis errichtetes distributionszentrum der<br />
einzelhandels- und Versandhauskette sears in<br />
stockton, usA.<br />
<strong>Logistik</strong>fläche verwandeln lassen. Die Betonverdichtung<br />
mit Ashford Formula lässt sich<br />
auch beibereits benutzten Betonböden durchführen,<br />
die nicht anderweitig behandeltworden<br />
sind. DerVorteil:Die nachträgliche Vergütung<br />
kann –wie beim Zentrallager fürBMW in Leipzig<br />
–bei laufendem Betrieb erfolgen. Natürlich<br />
ist eseffektiver, von vornherein auf die oben<br />
angegebene Methode der chemischen Betonverdichtungzubestehen.<br />
Wobeisich„chemisch“<br />
und„umweltfreundlich“ keineswegs ausschließen.<br />
Da –imGegensatz zu anderen Vergütungsverfahren–keinerlei<br />
Fremd- oder garGiftstoffe<br />
in den Betongelangen, eignensichdie staubfesten<br />
Böden besonders für Pharma- oder Lebensmittellager,<br />
ebenso für Tiefkühlbereiche<br />
mitTemperaturenbis -56 °C.<br />
eine Veredlung des Betonbodens hat<br />
wirtschaftliche und optische Vorteile<br />
Die Veredlung des Betonbodens mit Ashford<br />
Formulakostetzum Beispiel nurden Bruchteil<br />
eines Mehrschichtsystems. Zudem werden die<br />
Lebenszykluskostendes Objektsspürbar positiv<br />
beeinflusst. Die Nutzungszeit wird verlängert,<br />
Unterhaltungs- und Reinigungsaufwand sind<br />
gering. Einfache Nassreinigung genügt –und<br />
ist erwünscht,denn Wasser fördertden natürlichen<br />
Regenerationsprozess des Betons. Und<br />
weil die glänzenden Böden das Licht sehr gut<br />
reflektieren, wirken sie sich sogar günstig auf<br />
die Energiebilanzdes Objektsaus.<br />
Ein derartiger Industrie- oder <strong>Logistik</strong>boden<br />
kann Kunden beziehungsweise Auftraggebern<br />
jederzeitbedenkenlos präsentiertwerden. Er ist<br />
gleichsam die nachhaltig wirkende Visitenkar-<br />
industrieböden Lagertechnik<br />
te des Unternehmens.Kein hässlicherschwarzer<br />
Reifenabrieb,kein Staubauf den gelagerten Waren.<br />
Zudem wird eine eventuelle Nachvermietung<br />
einfacher. Da sich die Böden auch nach<br />
jahrelanger Dauerbelastung keineswegs in<br />
einem verschmutzten oder ruinösen Zustand<br />
befinden, entfallen aufwendige Reinigungsoder<br />
Rekonstruktionsarbeiten.<br />
Fürdie beschriebene Oberflächenvergütung<br />
liegen beispielloseLangzeiterfahrungenvor.Sie<br />
wird seit mehr als sechs Jahrzehnten weltweit<br />
aufmittlerweilerundzweiMrd.Quadratmetern<br />
praktiziert. Im Herkunftsland USA oder in Australien<br />
entscheiden sich die Betreiber großer<br />
<strong>Logistik</strong>immobilien –zum Beispiel Prologis<br />
oder Goodman –für die widerstandsfähigen<br />
undumweltgerecht vergüteten Böden. Mehrere<br />
Prologis-Objekte wurden mit Gütesiegeln für<br />
nachhaltiges Bauen (Leed)ausgezeichnet. Viele<br />
Objekteerhielten dasZertifikat„Leed Gold“.<br />
SignifikantesBeispielfür die Internationalität<br />
vonAshford Formulaist daseuropäische Drehkreuz<br />
vonDHL in Leipzig.Erst kürzlichlandete<br />
dort die erste werksneue Aerologic-Frachtmaschine<br />
vom Typ Boeing 777, gebaut auf<br />
einem Ashford-Boden in Seattle, USA. Sie<br />
musste sich beim Entladen nicht „umgewöhnen“,denn<br />
der Boden des dortigen DHL-Hangars<br />
wurde ebenso wie der des benachbarten<br />
DHL-Verteilzentrums auf die beschriebene<br />
Weisevergütet.<br />
global agierende Unternehmen können<br />
ihre industrieböden standardisieren<br />
Anwender im Maschinen- und Anlagenbau<br />
schätzen an den katalytisch verdichteten Böden<br />
vor allem, dass Abplatzungen und Schäden<br />
spürbar minimiertwerden. Dasverbessert unteranderem<br />
den Arbeitsschutzund ermöglicht<br />
einereibungsloseProduktion. Deshalb hatsich<br />
die SEW-Eurodrive GmbH &CoKG, Bruchsal,<br />
Hersteller vonGroßgetriebetechnik, europaweit<br />
an mehreren Standorten für den Einsatz von<br />
Ashford Formulaentschieden. Auftraggeberaus<br />
dem Automobil-und Schienenfahrzeugbau sowieaus<br />
der Papier-und Chemieindustrieschätzen<br />
nicht zuletzt die elektrische Ableitfähigkeit<br />
sowie die chemische Beständigkeit dieser robustenBöden.<br />
Die Präsenz vonAshford Formulaund seiner<br />
autorisiertenAnwender in weltweit 60 Ländern<br />
eröffnet internationalvernetzten Unternehmen<br />
die Möglichkeit, weltweit die Industrieböden in<br />
allen ihrenBetrieben zu standardisieren. Kleine<br />
und mittelständische Zulieferbetriebe stehen<br />
somitden Großkonzernenrespektive ihrenAuftraggebern<br />
in diesem wichtigenPunkt in keiner<br />
Weisenach. <strong>MM</strong><br />
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Lagertechnik gefahrgut<br />
Innovative <strong>Logistik</strong>lösungen<br />
können wichtige Beiträge<br />
zur reduzierung von CO 2 -<br />
ausstößen leisten.<br />
Supply chain optimieren<br />
und ein Plus für die Umwelt schaffen<br />
26 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010<br />
Die gefahrgutlogistik erfordert entlang der gesamten <strong>Logistik</strong>kette<br />
einen durchgängig hohen Qualitäts- und sicherheitsstandard, um Unfälle<br />
mit negativen Auswirkungen für die Umwelt zu vermeiden. spezialisierte<br />
<strong>Logistik</strong>dienstleister bieten bereits entsprechende Konzepte an.<br />
Birgit gross<br />
die Themen Sicherheit,Qualitätund<br />
umweltschonende<br />
Services gehöreninder <strong>Logistik</strong><br />
eng zusammen, so die Überzeugungbei<br />
Chemion. Denn gerade<br />
in der Chemie- und chemienahen<br />
Industrie erfordert die gesamte <strong>Logistik</strong>kette–vom<br />
Transport über den<br />
Umschlag biszur Lagerung –durchgehend<br />
einen hohen Qualitäts- und<br />
Sicherheitsstandard,umUnfällemit<br />
negativenAuswirkungenfür die Umwelt<br />
zu vermeiden. Vondaher istaus<br />
SichtChemions die Gefahrgutlogistik<br />
perDefinition „grün“ underforderteineFokussierungauf<br />
Sicherheit<br />
undUmweltverträglichkeit.<br />
Birgit Gross ist freie Journalistin in 53127<br />
Bonn; weitere Informationen: Chemion<br />
<strong>Logistik</strong> GmbH in 51368 Leverkusen, Tel.<br />
(0214) 30-33900, chemion@chemion.de<br />
Doch darüber hinaus sieht der<br />
<strong>Logistik</strong>dienstleister Möglichkeiten,<br />
beider Entwicklung von<strong>Logistik</strong>lösungenfür<br />
seineKunden ein Plus für<br />
die Umwelt zu generieren: Werden<br />
beispielsweise Transporte frühzeitigergeplant,lassensie<br />
sichaufgrund<br />
längerer Vorlaufzeiten bündeln und<br />
über alternative Verkehrswege durchführen.<br />
Daswärebei etwa 40% aller<br />
Bestellungen von Unternehmen<br />
möglich. Entfälltdie Notwendigkeit<br />
zur Durchführung als Spotverkehr<br />
über die Straße undist die Geschwindigkeit<br />
nicht mehrder alles entscheidende<br />
Aspekt bei einem Transport,<br />
kann dieser in vielen Fällen wirtschaftlicherund<br />
umweltverträglicher<br />
organisiertund perBahnoder Schiff<br />
abgewickelt werden. Mit dem Ziel,<br />
die Supply Chainzuoptimieren und<br />
Bild: Chemion<br />
gleichzeitig einen Beitrag zuGreen<br />
Logistics zu leisten, entwickeltChemion<br />
seine <strong>Logistik</strong>konzepte von<br />
daher imFokus der Fragen, wie<br />
bahnaffine Konzepte entwickeltund<br />
Transporte von der Straße auf die<br />
Schiene verlagert werden können<br />
und wie sich Gesamtprozesse am<br />
Standort andersaufsetzen unddamit<br />
effizienter und wirtschaftlicher gestalten<br />
lassen. Oft ist es ein solch<br />
kritisches Hinterfragen vonKernprozessen<br />
und Abläufen, die an einen<br />
Kernprozessangrenzen, daszuinnovativenAnsätzenführt.Danneröffnen<br />
sich Möglichkeiten, die sowohl<br />
ökonomisch als auch ökologisch einenechtenMehrwertbedeuten.<br />
Die Schiene bietet in Bezug auf<br />
Zuverlässigkeit und Sicherheit im<br />
Vergleichzur Straße Vorteile –auch
auf der Kurzstrecke, woesBahnverkehre<br />
im Wettbewerb mitStraßentransporten<br />
weiterhin schwer<br />
haben. Ofthältsichhier noch das<br />
Vorurteil, dass die Schiene in<br />
puncto Kosten und Flexibilität<br />
nicht mitder Straße Schritthalten<br />
kann. Doch wenn Mengenauf der<br />
Kostenstrukturvon Straßentransporten<br />
bewegt und regionale<br />
Transporte mit der Abwicklung<br />
zeitintensiver Services am Standortgekoppeltwerden,<br />
dann lassen<br />
sich Bahntransporte auch imRegionalverkehr<br />
durchaus attraktiv<br />
undwirtschaftlichdarstellen.<br />
Chemion ergänzt das Konzept<br />
der operativenDurchführung von<br />
Schienentransporten mitdem Angebotschienennaher<strong>Logistik</strong>leistungen,<br />
beispielsweisebeim werktäglichen<br />
Bahn-Shuttle-Service<br />
zwischen den Chempark-Standorten<br />
Leverkusen, Dormagen und<br />
Krefeld. DerregelmäßigeBahnverkehr<br />
wird seit 2004 durchgeführt<br />
undverbindet die Standortedurch<br />
täglich mehrmalige Transporte<br />
über die rund 80 km lange Strecke<br />
miteinander. Nach Ankunft der<br />
Teilshuttles in Krefeld, Leverkusen<br />
und Dormagen werden sie aufgelöstund<br />
die Einzelwagen dem Ladeplan<br />
entsprechend punktgenau<br />
unter die jeweilige Abfüllstelle<br />
und andie Ladestellen der Endkunden<br />
rangiert. Nach der Verladung<br />
erfolgt das Wiegen der Einzelwagen<br />
und die Kontrolle des<br />
Warenausgangsgemäß gefahrgutrechtlicher<br />
Vorschriften. Der<br />
Shuttleermöglicht allen Unternehmen<br />
anden Standorten regelmäßige<br />
Transporte über die Schiene<br />
unddie Verknüpfungstandortnaher<br />
<strong>Logistik</strong>leistungen mit diesen<br />
Transporten. So lässt sichder KoordinationsaufwandfürdieseLeistungenreduzieren.Daes–anders<br />
als auf der Straße –keine Beeinflussung<br />
des Liefertermins durch<br />
hohes Verkehrsaufkommen gibt,<br />
erhöht sichdie Planungssicherheit.<br />
Auch der Umwelt bringt der Werk-<br />
ShuttleVorteile: ProJahrbefördert<br />
er rund 122000 Nettotonnenund<br />
entlastetdamit die Straßen der Region<br />
um rund 5000 Lkw-Fahrten.<br />
Ein Regionalkonzept, in dasauch<br />
Kunden außerhalb der Standorteeingebunden<br />
werden können, bringt<br />
den Unternehmenweitere Synergien<br />
beim Standort-Shuttle: Die drei Standorte<br />
sinddurch dasBahnkonzeptso<br />
vernetzt, dass über den Shuttle hinaus<br />
auch vor- oder nachgelagerte<br />
Transporte mit demselben Equipment<br />
durchgeführt werden können.<br />
Beispielsweisebestehtsoeinedirekte<br />
Verbindung mitmehrerenStationen<br />
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GefahrGut<br />
im Rheinland, Ruhrgebiet und Sauerland.<br />
Dort können weitere Waggons<br />
in den Zugintegriertoder einzelne<br />
Wagen aus ihm herausgelöst<br />
werden, um sie im Streckengeschäft<br />
weiterzutransportieren. Im Ergebnis<br />
bietet die VernetzungChemions mit<br />
anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen(EVU)<br />
mehrMöglichkeiten,<br />
die Schiene als sicheren, wirtschaftlichen<br />
und umweltschonenden<br />
Transportwegzunutzen. <strong>MM</strong><br />
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Lagertechnik<br />
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<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010 27
Lagertechnik retrofit<br />
Wesentliche Vorteile hinsichtlich der effizienz, die Krones durch das retrofit erzielen konnte, beruhen auf den modernen Antriebsmotoren des<br />
regalbediengeräts.<br />
Update für ein Blechlager<br />
durch retrofit-maßnahmen konnte ein führender Hersteller von getränkeabfüllanlagen die<br />
Verfügbarkeit seines automatischen blechlagers erheblich erhöhen und seine ersatzteillieferungen deutlich<br />
beschleunigen. darüber hinaus sind auch einige arbeitsprozesse spürbar effizienter geworden.<br />
Jürgen Warmbold<br />
Die Krones AG hatdie Steuerung<br />
sowieKomponenten ihres1994<br />
installiertenautomatischen Blechlagers<br />
SBLS 3000 UL durch den Her-<br />
Jürgen Warmbold ist freier Fachjournalist<br />
in 28844 Weyhebei Bremen; weitereInformationen:<br />
StopaAnlagenbauGmbH&Co.<br />
KG in 77855 Achern-Gamshurst, Tel.<br />
(0 78 41) 704-0, info@stopa.com<br />
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28 <strong>MM</strong> logistik · 8/2010<br />
steller,die StopaAnlagenbauGmbH<br />
&Co. KG,Achern-Gamshurst,„updaten“,also<br />
auf einen technisch aktuellen<br />
Stand bringen lassen. Vor<br />
diesem Retrofit beklagte Krones häufigere<br />
Ausfälle von Anlagenteilen<br />
und Komponenten, für die es nur<br />
noch teureoder schlimmstenfallsgar<br />
keineErsatzteile mehrgab.<br />
Im Ergebnis der Modernisierungsmaßnahmenprofi-<br />
tiert Krones nun vor allem<br />
voneiner aufJahre gesichertenschnellstmöglichenVersorgung<br />
mit Ersatzteilen.<br />
Wichtig ist dem Unternehmen<br />
aber auch, dass es von<br />
geringerenInstandhaltungskosten<br />
und einer Produktivitätssteigerungprofitiert.<br />
Die größereEffizienz, die<br />
dasUnternehmendurch das<br />
Retrofit erzielt,beruhtunter<br />
anderem aufden neuen Generationen<br />
der Antriebsmo-<br />
toren für die Längsfahrt, für das<br />
Hubwerk und für die Gabeln des<br />
Lastaufnahmemittels (LAM) des Regalbediengeräts.<br />
Darüber hinaus sind diese drei<br />
genanntenFunktionsträger mitFrequenzumrichtern<br />
ausgerüstet worden,<br />
damit das Regalbediengerät<br />
feinfühliger und exakter positionieren<br />
kann. Zusätzliche Präzision hat<br />
Stopadurch den Einbauvon neuen,<br />
im Vergleich zuden alten noch genaueren<br />
Messsystemenerreicht.<br />
Die Gründe für den Steuerungswechselvon<br />
einer SimaticS5zueiner<br />
Simatic S7300 entsprechen denen,<br />
die zum Tausch der Antriebstechnik-<br />
Komponentengeführt haben. Zudem<br />
hatStopa die Anlagensteuerungmithilfe<br />
einer seriellen SchnittstellenkarteandenLagerverwaltungsrechner<br />
Trumpf TC-Cell angekoppelt.<br />
Die Modernisierungsmaßnahmen<br />
konntentermingerechtdurchgeführt<br />
undabgeschlossenwerden. <strong>MM</strong><br />
bild: Stopa
Verpackungstechnik diebstahlschutz<br />
die sensoren sind<br />
in einer Produktionslinie<br />
installiert<br />
und erfassen<br />
Reflexionen des<br />
eingestrahlten<br />
laserlichts.<br />
30 <strong>MM</strong> logistik · 8/2010<br />
Das Objekt selbst wird zur<br />
Markierung<br />
Kopierte oder gefälschte Produkte gefährden zunehmend<br />
produktive Wertschöpfungsketten. ein spezielles laseroptisches<br />
Verfahren schützt Unternehmen jetzt besonders<br />
wirksam vor dem raub ihres geistigen eigentums.<br />
AndreAs Ulisch<br />
piraterie nimmt immer mehr<br />
an Fahrt auf –und das nicht<br />
nurvor dem Horn vonAfrika.<br />
Das Kopieren von Markenprodukten<br />
hat sich zueinem großen<br />
Geschäft und damit zu einem Problem<br />
für Volkswirtschaften entwickelt.<br />
Dank eines laseroptischen<br />
Verfahrens der Bayer Technology<br />
Services GmbH (BTS) können sich<br />
Unternehmen jetzt besonders wirksam<br />
vor dem Raub ihres geistigen<br />
Eigentums schützen. Die LOGmbH<br />
aus Bonn bietet dazu ein umfassendes<br />
Dienstleistungspaket an.<br />
Dipl.-Ing. Andreas Ulisch ist Leiter Industrieller<br />
Bereich bei der LOG <strong>Logistik</strong>-Systembetreuungs-GesellschaftmbH<br />
in 53113<br />
Bonn, Tel. (0228) 4107-1 61, Andreas.<br />
Ulisch@LOGmbh.de<br />
Die eindeutige und fälschungssichereAuthentifizierungvonGegenständen<br />
ist längst eine alltägliche<br />
Herausforderung. Jährlichentstehen<br />
volkswirtschaftliche Schäden von<br />
mehrerenHundertMilliarden Euro.<br />
Der Aufwand zur Bekämpfung von<br />
Marken- und Produktfälschungen<br />
sowie Produktmanipulationen, illegalen<br />
Importen und organisiertem<br />
Diebstahlsteigt daherglobal an.Einenbesonderen<br />
Anteil daranhaben,<br />
allein schon wegen der Größe der<br />
Märkte, Westeuropa, Nordamerika<br />
undAsien.<br />
Massiv betroffensindder Maschinen-<br />
und Anlagenbau, vor allem<br />
komplette Maschinen, aber auch Ersatzteile<br />
und Komponenten werden<br />
nachgeahmt.Der VerbandDeutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau e.V.<br />
(VDMA) schätzt den Jahresumsatzverlust<br />
durch Produktpiraterie auf<br />
etwa 7Mrd. Euro, gut zwei Drittel<br />
der zur Branchegehörenden Unternehmen<br />
seien von den nachteiligen<br />
Auswirkungen unzulässiger Nachbauten<br />
betroffen. Die Übeltäter geraten<br />
zwar immer mehr ins Visier<br />
vonZollfahndernund Staatsanwaltschaften,<br />
auch aufMessenwirdnach<br />
gefälschtenMaschinen undKomponenten<br />
gefahndet. Doch letztlich<br />
sinddieseMaßnahmen nicht ausreichend,<br />
jedes Unternehmenwirdnur<br />
mit eigenen Anstrengungen Produktpiraterie<br />
effektiv bekämpfen<br />
können.<br />
kennzeichnen zum schutz<br />
nicht mehr nötig<br />
Alle bisherigen Strategien zur Fälschungserkennung<br />
beruhen auf offener<br />
oder versteckter Kennzeichnung<br />
der Produkte. Keine der Markierungen<br />
schützt jedoch völlig vor<br />
unautorisierter Nachbildung oder
Vervielfältigung; egal, ob es sichum<br />
Wasserzeichen, Barcodes, RFID-<br />
Tags, Hologramme oder mit speziellenDrucktintenaufgebrachteMuster<br />
handelt. Zwar kann man durch<br />
größeren Aufwand bei der Kennzeichnung,<br />
wie zum Beispiel dem<br />
Einsatz vonBiomarkern, ein höheres<br />
Maß anSicherheit erreichen, doch<br />
sind diese aufwendigeren Markierungeninder<br />
Praxisnur beschränkt<br />
umzusetzen und meist wesentlich<br />
kostspieliger.<br />
BTS hat nun mit Protexxion ein<br />
großserientauglichesVerfahren entwickelt,<br />
das auf einem Entwurf des<br />
britischen Technologiepartners Ingenia<br />
Technology Limited basiert.<br />
Die Besonderheit bestehtdarin, dass<br />
dabei das Material nicht gekennzeichnet<br />
werden muss, dasich mit<br />
der Technik die natürliche Oberflächenstruktur<br />
eines Gegenstands erkennen<br />
lässt und somit das Objekt<br />
selbst zur Markierung wird. Es sind<br />
keineBeeinträchtigungendurch EinkerbungenoderaufgebrachteInformationen<br />
nötig. Darüber hinaus<br />
kann die natürliche Oberfläche von<br />
Gegenständen nicht nachproduziert<br />
werden, Protexxion bietet daher die<br />
absoluteSicherheit,Fälschungeneindeutigzuauthentifizieren.<br />
Das Verfahren funktioniert folgendermaßen:<br />
Die Protexxion-Sensorensindineiner<br />
Produktionslinie<br />
installiert und erfassen Reflexionen<br />
des eingestrahltenLaserlichts. Dabei<br />
werden je nach Oberflächentyp und<br />
dessen Reflexionsverhalten unterschiedliche<br />
Anteileaus direkterund<br />
Streureflexion sowie Laser-Speckle-<br />
Effekten erfasst.Die Sensorenerzeugen<br />
aus dieser Mischung von Reflexionsanteilen<br />
ein analoges Spannungssignal.<br />
Dieses wird durcheine<br />
nachgeschaltete Elektronik bearbeitetund<br />
digitalisiert, einespeziell entwickelte<br />
Software erzeugt aus dem<br />
digitalen Datenstrom einen nurwenigeKilobytegroßen<br />
Datensatz. Dieser<br />
ist mit der DNS eines menschlichen<br />
Individuums vergleichbar,<br />
Fälschungen sind soleicht zu entlarven.<br />
Das Reflexionsmuster ist wie ein<br />
Fingerabdruck, esist vergleichbar<br />
mit einem Blick durch ein Mikros-<br />
kop. Durch das Abtasten mit dem<br />
Laserstrahl wird die Mikrostruktur<br />
des Gegenstandes sichtbar: feinste<br />
Rillen oder fürdas Auge nicht sichtbare<br />
Oberflächenstrukturen, die bei<br />
jedem Einzelteil individuell sind.<br />
Moderate Oberflächenveränderungen,<br />
wie Verkratzen, Knicken<br />
oder Beschreiben, beeinträchtigen<br />
dabeidie Wiedererkennungnur unwesentlich.<br />
Dadurch, dass das Verfahren<br />
für nahezu alle Oberflächen,<br />
zum Beispiel Papier,Pappe,Kartonagen,<br />
Kunststoff, Holz, Leder und<br />
Metalle,geeignetist,lässt es sichzudem<br />
für viele verschiedene Anwendungsfälle<br />
und in diversen Einsatzszenarien<br />
anwenden.<br />
alle einzelteile eindeutig<br />
authentifizieren<br />
So wurde Protexxion unlängst in<br />
einem Pilotprojekt beieinem großen<br />
Automobilhersteller erfolgreich getestet.<br />
Dabei wurden Teile der Achsenproduktion<br />
gescannt und registriert,<br />
alle Einzelteile konnten im<br />
Nachgang eindeutig authentifiziert<br />
werden. BeiUnfällen mitFahrzeugen<br />
oder Reklamationenließe sichfortan<br />
weltweit feststellen, ob es sich bei<br />
mangelhaften Teilen um Originalteile<br />
oder Fälschungen handelt; der<br />
Abgleichzwischendem neuerfassten<br />
und den gespeicherten Datensätzen<br />
durch Protexxion genügt. Eine<br />
Schuldfragen-Klärung kann so<br />
schnellund sicherdurchgeführt werden.<br />
Solltensichdie Teileals Originale<br />
erweisen, könnte mithilfe des neuen<br />
Track-and-Trace-Verfahrens von<br />
BTSgenau bestimmtwerden, zu welcher<br />
konkreten Chargedie störungsanfälligen<br />
Elemente gehören und<br />
welche Fertigungsgrößen genau betroffensind.<br />
Rückrufe ließen sichso<br />
aufvielweniger Fahrzeugeeingrenzen,<br />
Abwicklungsaufwändeund Kostenwürden<br />
deutlichsinken. Beidem<br />
Automobilhersteller istman dementsprechend<br />
von der neuen Technik<br />
überzeugt. Damit die Vorzüge des<br />
Verfahrens optimal genutzt werden<br />
können, istdie sinnvolle Integration<br />
der Technik indie Kundenprozesse<br />
nötig. AlsVertriebspartner der Bayer<br />
TechnologyServices GmbH bietet<br />
diebstahlschutz<br />
die LOG mbH, ein <strong>Logistik</strong>-Beratungshaus,dassichschwerpunktmäßig<br />
mitden Themen Effizienz, Transparenz<br />
und Sicherheit befasst, ein<br />
umfassendes Dienstleistungskonzept<br />
zu Protexxionan.<br />
Ob undwie dasSystemeinsetzbar<br />
ist, ist vom Einzelfall abhängig und<br />
wird vonLOG undBTS in engerZusammenarbeit<br />
mit dem Kunden in<br />
einem festgelegten Vorgehensmodell<br />
untersucht. Bereits imVorfeld werden<br />
in intensivenGesprächeninZu-<br />
sammenarbeit mitden Kunden dessen<br />
Prozesse analysiert und die<br />
grundsätzliche Einsatzmöglichkeit<br />
von Protexxion geprüft. ImHauptprojektwerden<br />
abgesehenvon noch<br />
intensiveren Materialtests dann die<br />
Hardwarekomponenteninden Kundenprozessintegriert.<br />
Dabeireichen<br />
die Möglichkeiten von einer autonomenIn-House-Installation<br />
bishin<br />
zur Übernahmeder gesamten Datenbank<br />
in das Trust-Center von BTS.<br />
Nach der erfolgreichen Inbetriebnahmebietet<br />
LOGindividuell zugeschnitteneSupportleistungenan.<br />
Protexxionbietet einevielversprechende<br />
Perspektive für zahlreiche<br />
von Produktpiraterie betroffene<br />
Branchen und ihre Unternehmen.<br />
Denn der Bedarf an eindeutigerAuthentifizierung<br />
von Komponenten<br />
und ganzen Objekten entlang der<br />
Wertschöpfungskette wird ineiner<br />
global agierenden Wirtschaft immer<br />
existenzieller. <strong>MM</strong><br />
Verpackungstechnik<br />
ein laserstrahl<br />
tastet die Oberfläche<br />
ab und misst<br />
dabei die Reflexionen.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010 31<br />
Bilder: Bayer Technology Services
VERPACKUNGSTECHNIK PALETTEN<br />
Hart wie<br />
Holz<br />
In Nürnberg wurde ein System umweltgerechter<br />
Transportladungsträger entwickelt und auf den<br />
Markt gebracht, das nicht von Pappe ist – –oder oder<br />
etwa doch? Die Paletten und Boxen im Euro-<br />
Format bestehen zu 80% aus Altpapier<br />
und<br />
aus biologisch abbaubarem Kleber. Sie<br />
sind sind<br />
preiswert herzustellen und flexibel einsetzbar.<br />
Und in puncto Tragfähigkeit<br />
stehen<br />
sie ihren Pendants aus Holz kaum nach.<br />
PERRY SO<strong>MM</strong>ER<br />
32 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010<br />
Mit der Entwicklung und<br />
Fertigung des Cone-Pal-<br />
Systems, bestehend aus<br />
der Palette „ConePal“und der dazu<br />
passenden „Cone Box“, begann für<br />
die Cone Pal Vertriebsgesellschaft<br />
mbH der Schritt inRichtung Full-<br />
Service-Systemanbieter im Bereich<br />
Verpackungenund <strong>Logistik</strong>.<br />
DasCone-Pal-Systemist ein Meilenstein<br />
in der Geschichte der Verpackungsentwicklung<br />
und wird zukünftig<br />
inder <strong>Logistik</strong> unter dem<br />
Leitbegriff „green Logistics“einewesentliche<br />
Rollespielen. Dasnestbare<br />
PerrySommerist Geschäftsführerder Cone<br />
Pal Vertriebsgesellschaft mbH in 90431<br />
Nürnberg, Tel. (09 11) 65 84 79-0, info@<br />
conepal.de<br />
Bilder: Cone Pal<br />
Das Cone-Pal-System besteht zu<br />
Die Tatsache, dass das<br />
Cone-Pal-System zu 100%<br />
ausdem aus dem recyclebaren Rohstoff<br />
Papier besteht, <strong>macht</strong>die Palet-<br />
100% aus recyclebaren Rohstofte besonders interessant, da sich<br />
fen, vor allem Papier. Dadurch durchden Einsatz vonCone-Pal-Pa-<br />
sparen Nutzer nicht nur Entsorlettennicht nurdie Entsorgungskosgungskosten,<br />
sondern bekommen<br />
von den Entsorgern für den Rohstoff<br />
Papier sogar noch Geld.<br />
tendrastisch senken lassen, sondern<br />
Kunden für den Rohstoff Papier sogar<br />
noch Geld von den Entsorgern<br />
bekommen. Zudem erlaubt der<br />
Cone-Pal-System besteht komplett<br />
WerkstoffPapier den Einsatz der Palettenund<br />
Boxenals potenzielleWer-<br />
ausrecyclebaremPapier oder Pappe beträger,dasie nicht nurindividuell<br />
sowie aus einem biologisch abbau- bedruckt, sondern sogar geformt<br />
baren Klebstoff und ist damit um- werden können. So bieten sich teilweltfreundlichund<br />
hygienisch. weise völlig neue Möglichkeiten für<br />
Doch dasSystembringtdem Nut- die Displaygestaltung und für die<br />
zer nicht nur ökologische, sondern Direktansprache der Endkunden im<br />
auch massive wirtschaftliche Vor-<br />
Bereichder Produktpräsentation.<br />
teile, da die Paletten und Boxen we- Die konischenPalettenfüße in unsentlich<br />
günstiger und effizienter terschiedlichenFormenermöglichen<br />
herzustellen sindals sind als herkömmliche dasplatzsparendeIneinanderstapeln<br />
Holzpaletten. bei Leertransporten und Lagerung.
Die üblicherweise dafüranfal-<br />
dafür anfallenden<br />
Prozesskosten werden<br />
damitauf ein Minimum<br />
reduziert. Aufgrund des Werkstoffes<br />
Papier und des Designs<br />
sind die Cone-Pal-Paletten- und<br />
Boxenerheblichleichter Boxen erheblich leichter alsStandard-<br />
als Standard-<br />
Holzpaletten, und zwar bei nahezu<br />
identischen statischen Tragfähigkeiten.<br />
Da die Cone Pal–andersals Pal – anders als eine<br />
Holzpalette – keine Holzsplitter<br />
oder herausstehende Nägel aufweist,<br />
kann sie ohne Gefahr für fürPersonenoder<br />
Personen oder<br />
Ladegut einfach gehandhabt werden.<br />
Eine Cone Pal wird immer als Neuware<br />
das dasWerkverlassen Werk verlassen undniemalsVerunreini-<br />
und niemals Verunreinigungen<br />
aufweisen.<br />
Beider Bei der Produktion der Cone Pal Palwirddurch wird durch<br />
den Einsatz von rund 80% bereits recycelten<br />
Papiers gewährleistet, dass umweltschonend<br />
mit den Rohstoff-Ressourcen umgegangen<br />
wird, ganz imGegensatz im Gegensatz zur herkömmlichen<br />
Holzpalette.<br />
Grenzüberschreitende Transporte Transportewerden werden je<br />
nach Zielgebiet durch die Cone-Pal-Produkte<br />
erheblich einfacher und zudem kostengünstiger,<br />
da Hitzebehandlungen oder Begasungen<br />
samt der damitverbundenen Formalitäten entfallen.<br />
Sie erfüllen bereits von Hause aus die<br />
immer schärfer werdenden Hygieneauflagen<br />
im internationalen Warenverkehr.<br />
RFID und Sensorik vereinfachen<br />
das Supply-Chain-Management<br />
Durchdie enge Zusammenarbeit mitder Amadyne<br />
GmbH ausBühl am Rhein entstand nunmehrder<br />
Gedanke, dasCone-Pal-Systemdurch<br />
die Integrationvon RFID-Technikmit Intelligenz<br />
auszustatten. Neben der Möglichkeit,<br />
RFID in die Palette zu integrieren, entstand auf<br />
Anfragen der Industrie und des Handels die<br />
Idee,dieses Systemzusätzlichzur RFID-Technik<br />
mit unterschiedlicher Sensorik auszurüsten.<br />
Amadyne liefertsomit UHF-Gen2-Trans-<br />
ponder, die zusätzlich mit jeweils bis zu zwei<br />
PALETTEN VERPACKUNGSTECHNIK<br />
Sensorenfür Temperatur, Feuchteoder Schock<br />
ausgerüstetwerden können.<br />
Die Kombinationaus patentiertemPalettensystem<br />
und RFID mit optionaler Sensorik eröffnet<br />
vieleneue MöglichkeitenimBereichdes<br />
Supply-Chain-Managements (SCM). Unter<br />
anderem hat inzwischen sogar ein Unternehmen<br />
wie die T-Systems-Gruppe das ökonomische<br />
undlogistische Potenzial der datenfunkenden<br />
Papppalette erkannt und als Partner<br />
einen Teil der weltweiten Vermarktung übernommen.<br />
Wie ein konkreter Einsatzfall für die mit<br />
RFID-Transpondern ausgestattete Cone Pal<br />
aussehen kann, zeigt die Beschreibung einer<br />
Secure-Lösungvon der Amadyne GmbH und<br />
der T-Systems InternationalGmbHinder Supply<br />
Chain. Dabeiwerden die zu verpackenden<br />
Warenauf Item-Ebene miteinem sogenannten<br />
Secure RFID Labelversehen. DasSecureRFID<br />
Label ist eine Kombination aus RFID-Transponder<br />
mitHolospot-Technik, die einen dezidierten<br />
Nachweis liefert, dass keine gefälschte<br />
Ware in den Umlauf kommt oder überhaupt<br />
erst verpackt wird.<br />
Das Box-Security-Label dokumentiert<br />
die Versendung von „echten“ Waren<br />
In den RFID-Transpondern von Amadyne ist<br />
entweder eineUID oder ein EPC-Codegespeichert.<br />
Wenn der Kunde die Verarbeitung mit<br />
der gespeicherten UID wünscht,mussder Supply-Chain-Softwarevon<br />
T-Systems ein 96-bit-<br />
Artikel-EAN-Code zugeführt werden, der<br />
dann durchdie Software mitder UID „verheiratet“<br />
wird. Dieser Verheiratungsprozess manifestiert<br />
die eindeutige Beziehung des Codes<br />
zum Artikel und löst die Generierung einer<br />
neuen ID-Nummer aus. Entscheidet sich ein<br />
Kunde für die direkte Speicherung des EPC-<br />
Codes, entfälltder VerheiratungsprozessUID-<br />
EAN,dader EPC einen Artikel bereitseindeutig<br />
definiert. Entsprechend kann auch die Erzeugungeiner<br />
neuen ID-Nummer entfallen.<br />
Der Echtheitsnachweis einer Ware wird<br />
durch das Applizieren eines speziellen RFID-<br />
Transponderserzeugt: des Item-Secure-RFID-<br />
Labels, das von Amadyne bereitgestellt wird.<br />
Die mit diesem Label gekennzeichnete Ware<br />
wird in die Cone-Box verpackt, verschlossen<br />
undmit einem Box-Security-Label umspannt.<br />
Dieses Box-Security-Label wiederum dokumentiertallen<br />
Beteiligten in der Supply Chain,<br />
dass nur„echte“ Warenverpacktund versendet<br />
wurden. Die beschriebene Lösung wird sowohl<br />
von der Cone-Pal Vertriebsgesellschaft mbH<br />
alsauchüberdie Amadyne GmbH undT-Systems<br />
global vertrieben. <strong>MM</strong>
Distribution tourenplanung<br />
Frischetransporte<br />
finden statt suchen<br />
34 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010<br />
herr spediteur, wobleibt mein gemüse? um Fragen<br />
dieser art jederzeit richtig beantworten zu können,<br />
hat ein Lebensmittelhändler seinen Fuhrpark mit einem<br />
gPs-Fahrzeug-ortungssystem ausgestattet.<br />
Lars Bornemann und danieL engeLhardt<br />
Jeder mages, jeder will es: frisches<br />
Obst und Gemüse inall ihrer<br />
Vielfalt.Sei es der frisch gepresste<br />
OrangensaftamMorgen, rote Tomatenmit<br />
Mozzarellainder Mittagspause<br />
oder frische Erdbeeren mit<br />
Sahne zum Nachtisch. Wenige Pro-<br />
Lars Bornemannist Vorstandsvorsitzender<br />
der Bornemann AGin38644 Goslar, Tel.<br />
(0 5321) 3345-30, lb@bornemann.net;<br />
Daniel Engelhardt ist Fachjournalist aus<br />
28865 Lilienthal<br />
duktesindallerdings so vergänglich<br />
wie Obst und Gemüse. Was für den<br />
Endkonsumenten schon zur Selbstverständlichkeitgeworden<br />
ist, nämlich<br />
die Frische, setzt Lieferanten und<br />
Speditionen gehörig unter Druck.<br />
Zuverlässigkeit und absolute Liefertreue<br />
sind die Grundvoraussetzungen,<br />
um frische Ware zugarantieren.<br />
NebenmodernenKühlwagen,<br />
die den neuesten Lebensmittelhygiene-Richtlinien<br />
entsprechen müssen,<br />
bedarf es dafüraucheines effizienten<br />
Fuhrparksystems, das die direkte<br />
Kommunikation zwischen Disposition<br />
und Fahrern ermöglicht und<br />
dabei hilft, Abläufe zu optimieren<br />
undKostenzusenken. Dies hatauch<br />
die Kott &Stolte GmbH aus Goslar<br />
erkanntund sichfür den Einsatz des<br />
GPS-Fahrzeug-Ortungssystems Infleet<br />
der Bornemann AG, ebenfalls<br />
Goslar,entschieden.<br />
Ein Bekannter riet Andreas Kott<br />
zu Infleet. Jener hatte bereits seinen<br />
eigenen Fuhrpark mit dem Flottenmanagementsystemauf<br />
Vordermann<br />
gebracht unddadurch nicht nurden<br />
Kraftstoffverbrauchsenken, sondern<br />
auch das aufwendige Ausfüllen manueller<br />
Fahrtenbücher abstellen können.<br />
Obwohl ihm die Flottenoptimierung<br />
von Geschäftspartnern<br />
wärmstens empfohlen worden war,<br />
zeigte sich Andreas Kott jedoch zunächst<br />
skeptisch, ob dasBornemann-<br />
Produkt auch für einen relativ kleinen<br />
Fuhrpark wie den von Kott &<br />
Stolte rentabel sein könnte. Daher<br />
entschiedsichder Unternehmer, das<br />
Flottenoptimierungssystemzunächst<br />
in drei seiner insgesamtsiebenFahrzeugezutesten.<br />
Disponenten werden bei der<br />
tourenplanung unterstützt<br />
Im operativen Geschäft bei Kott &<br />
Stolte unterstützt Infleet nun den<br />
Disponentenbei der gesamten Tourenplanung.<br />
Daeinzelne Fahrzeuge<br />
via GPS bis auf 5mgenau geortet<br />
und auf dem Monitor visualisiert<br />
werden können, bleibendie aktuellen<br />
Zuverlässigkeit und termineinhaltung<br />
sind die Maxime des Frischetransports.<br />
Bei der pünktlichen auslieferung hilft<br />
ein effizientes Fuhrparksystem, das<br />
die direkte Kommunikation zwischen<br />
Disponenten und Fahrern ermöglicht.
Fahrzeugpositionen immer im Fokus<br />
der Disposition. Dadurch kann der<br />
Disponent flexibel auf veränderte<br />
Verkehrslagenreagieren, Routen korrigieren<br />
undsomit Terminvorgaben<br />
einhalten. Neben der GPS-Ortung<br />
schätzt Andreas Kott dabeivor allem<br />
die Historienberichts- unddie Durchschnittsverbrauchsfunktion.<br />
Diese<br />
helfenbeim Kosten- undZeitsparen<br />
undmachenUnternehmensprozesse<br />
transparenter. Unstimmigkeiten bei<br />
der manuellen Führungder Fahrtenbücher<br />
können so vermieden werden,<br />
da Infleetdiesebereits im Vorfeld<br />
optimiert. Der Einbau indie<br />
Fahrzeugeund die Integrationinbereits<br />
vorhandene Systeme verliefen<br />
schnell und reibungslos und Fahrer<br />
wieDisponenten lobendie einfache<br />
Bedienbarkeitvon Infleet.<br />
Auslieferungsverzögerungen<br />
führen zu hohen Verlusten<br />
EineguteGPS-Fahrzeugortung istin<br />
der Lebensmittelbranche überlebensnotwendig.<br />
Der stete Bedarf an frischemObstund<br />
Gemüse setzt Großhändler<br />
wie Kott &Stolte unter immensen<br />
Zeitdruck. Dieser erfordert<br />
nicht nur die exakte Termineinhaltung,<br />
sondern auch die Lieferung<br />
qualitativ hochwertiger Ware. Aufgrund<br />
der begrenzten Haltbarkeit<br />
können bereits kleinste Auslieferungsverzögerungen<br />
zuhohen Verlusten<br />
führen. Daher verkörpern<br />
Kostenreduktion und Ablaufoptimierungfür<br />
heutigeSpeditionen und<br />
Lieferdiensteunerlässliche Kernziele,<br />
sei esfür das Unternehmenswachs-<br />
tumoder auch nurfür den Erhalt des<br />
Status quo. Hohe Kostensowie Produktivitätsverlust<br />
aufgrund fehlender<br />
Auslastungoder mangelnden Informationsaustausches<br />
bedeuten dabei<br />
fürUnternehmenaller Größen einen<br />
großen Wettbewerbsnachteil. Mit<br />
Infleet schließt Kott &Stolte genau<br />
diese Lücke. Die GPS-Fahrzeugortung<br />
optimiertdie Touren individueller<br />
Fahrzeugeund senktdankeffizienterRoutenplanungKraftstoffverbrauch<br />
undZeitaufwand.<br />
Für Andreas Kott hat sich diese<br />
Investition schon nach knapp sechs<br />
Monaten gelohnt: Unabhängig von<br />
den eingespartenKostenhat sichdie<br />
Anschaffungallein durchden Faktor<br />
Zeit bereitsrentiert. Dies bezieht sich<br />
nicht nurauf den reinen Zeitgewinn<br />
im operativen Geschäft, sondern<br />
auch auf den zunächst eingeplanten<br />
Zeitrahmen für Installation, Bedienung<br />
und Amortisation. Zudem<br />
müssen die Fahrzeugführer ihre<br />
Fahrtenbücher nicht mehreigenständig<br />
ausfüllen, da Infleet über eine<br />
digitale Historienberichtsfunktion<br />
verfügt. So können einerseits Unstimmigkeiten<br />
in den FahrtenbücherndurchfehlerhafteProtokollierung<br />
vermieden und andererseits<br />
auch die Fahrer entlastetwerden.<br />
Das Flottenmanagementsystem<br />
passt zum unternehmensprofil<br />
Aufgrund der hohenKonkurrenzsituation<br />
erfordert das operative Geschäft<br />
am Lebensmittelmarktansich<br />
bereitsein flexibles Agieren undNavigieren.<br />
Kundenorders müssen oft<br />
Bilder: Bornemann<br />
tourenplanung<br />
spontan und kurzfristig befriedigt<br />
werden und natürlich musste sich<br />
das Bornemann-Produkt auch in<br />
dieser Hinsicht als alltagstauglich<br />
erweisen. Kott &Stolte haben ihr<br />
Sortimentstets dem Marktangepasst<br />
und nach Bedarf und Nachfrage erweitert.<br />
Mitseiner GPS-Ortung und<br />
seinen regelmäßigen Updatesermöglicht<br />
das System dem Spediteur, flexibel<br />
auf Veränderungen amMarkt<br />
zu reagieren. Mittlerweilebeschränkt<br />
sichdas Goslarer Unternehmennicht<br />
nurauf den eigentlichenHandelmit<br />
Obst undGemüse, sondernbeliefert<br />
auch Krankenhäuser, Altenheime<br />
oder Cateringunternehmenund versorgtdieseauchmit<br />
Schnittgemüse,<br />
Konserven, Eiernund Molkereiprodukten.<br />
Mit Unterstützung von Infleetkanndieser<br />
Prozessnun weitergeführt<br />
werden, sodass Fragen wie<br />
„HerrSpediteur,wobleibt mein Gemüse?“<br />
beiKott &Stolte auch fortan<br />
nicht gestellt werden. <strong>MM</strong><br />
Distribution<br />
außer einer tourenplanung<br />
und Kraftstoffverbrauchsberechnung<br />
verfügt<br />
das Fuhrpark- und<br />
Fahrzeugortungssystem<br />
über eine<br />
individuelle Fahrtenbuch-<br />
und Historienberichtsfunktion.
DISTRIBUTION LADUNGSSICHERUNG<br />
Sicherst Du noch<br />
oder fährst Du schon?<br />
Ladungssicherheit scheitert häufig am Faktor Mensch, organisatorische oder technische<br />
Lösungen werden übersehen oder verdrängt. Nur wenige Lkw-Fahrer bringen<br />
etwa die beim Niederzurren vorgeschriebenen 50 daN (kg) Handkraft am Ratschengriff<br />
des Gurtbandes auf.<br />
Durch die Verwendung<br />
des Spann-<br />
Control kann mit<br />
einem effektiven<br />
Kraftaufwand<br />
von nur 15 daN an<br />
dessen Griff die<br />
vorgeschriebene<br />
Handkraft (SHF)<br />
von 50 daN erzielt<br />
werden.<br />
36 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010<br />
GÜNTHER BRAUN<br />
Moderne Lkw-Technikstellt<br />
immer höhere AnforderungenandieLadungssicherung.<br />
Ist der „Faktor Mensch“<br />
dem gewachsen? Nein, sagt zum BeispielderVDI-Ladungssicherungsexperte<br />
und Gefahrgutbeauftragte SigurdEhringermit<br />
Blickauf die Statistik.Zum<br />
einen, weil die Ladungssicherungsmethodik<br />
und -didaktik<br />
nicht Schritthalte. Zumanderen belegten<br />
Praxistests, dass nur ein<br />
Bruchteil der Fahrer über die notwendige<br />
körperliche Kraft verfüge,<br />
um die vorgeschriebenen 50daN<br />
Günther Braun ist Geschäftsführer der<br />
Braun Ladungssicherungssysteme GmbH<br />
in 92318 Neumarkt,Tel. (09181) 23 07-0,<br />
info@braun-sis.de<br />
(kg) Handkraft(SHF) am Ratschengriff<br />
aufzubringen. Dashat zur Folge,<br />
dass die vorgeschriebene Vorspannkraft<br />
(STF) im Gurtband so gut wie<br />
nie anliegt. Muss manalsonicht vom<br />
Niederzurrenals einer Risikomethode<br />
sprechen? Eine Lösung für diese<br />
Problematik bietet das neue, patentierte<br />
Handkraftmessgerät Spann-<br />
Control.<br />
Höhere Ansprüche<br />
an die Ladungssicherung<br />
Im Jahr 1970 hatteein leistungsstarker<br />
Lkw um die 270 PS. Heute sind<br />
füreinen modernenLkw 650 PS keine<br />
Seltenheit.Imhydraulischen System,<br />
das unter anderem die Servolenkung<br />
antreibt, kann folglich ein<br />
deutlich höherer Druck von bis zu<br />
360 bar aufgebaut werden. Entsprechend<br />
sind schnellere Lenkbewegungenund<br />
Ausweichmanöver möglich.<br />
In der Konsequenz erhöhensich<br />
die Flieh- oder Zentrifugalkräfte, die<br />
auf die Ladung einwirken, um ein<br />
Vielfaches. DasProblem: Die Anforderungen<br />
wachsen, die Qualität der<br />
Ladungssicherung wächst jedoch<br />
nicht mit. So zeigt sichinder Praxis,<br />
dass in den seltensten Fällen die Methoden<br />
der Ladungssicherung einwandfrei<br />
umgesetzt werden. Stichproben<br />
belegen, dass gerade einmal<br />
20% der kontrollierten Fahrzeuge<br />
keineMängel beider Ladungssicherung<br />
(Niederzurren) aufweisen.<br />
Niederzurren wird zum<br />
latenten Sicherheitsrisiko<br />
Zum Bedienen einer Spannratsche<br />
wird viel Kraft benötigt. In den seltenstenFällen<br />
wird dabeivom Fahrer<br />
die vorgeschriebene Handkraft(SHF)<br />
von 50daN erreicht. Erschwerend<br />
kommthinzu,dassinder Praxisdie<br />
Ratscheoft nurnachobengedrückt<br />
werden kann, man kann also sein<br />
Körpergewichtnicht „andie Ratsche<br />
hängen“.Oder manstehtauf der Laderampe<br />
und kann die Ratsche nur<br />
mit einer Hand bedienen. Das hat<br />
zur Folge, dass die angegebene Vorspannkraft(STF)<br />
im Gurtband nicht<br />
erzeugt werden kann. Außerdem<br />
müssen mitunter deutlich mehr als<br />
50 daN Handkraft (SHF) erbracht<br />
werden. Rastetzum Beispiel die Ratsche<br />
bereits bei 42 daN ein, muss<br />
man unter Umständen zum Errei-
LADUNGSSICHERUNG DISTRIBUTION<br />
Das patentierteHandkraftmessgerät<br />
Spann-Control<br />
von Braun verfügt über eine<br />
Hebellänge von 58 cm.<br />
Nur in der Theorie möglich:<br />
50 daN werden in den seltensten<br />
Fällen erreicht. Damit<br />
ist auch die erzielbare Vorspannkraft<br />
infrage gestellt.<br />
Bilder: Braun<br />
chen des nächstenRatschenzahnes bereits80oder gar100 daN<br />
(SHF) aufbringen. Viele Transportleiter und Fahrer sind sich<br />
jedochüberdie damitverbundenen Sicherheitsrisiken nicht im<br />
Klaren. Mit anderen Worten: Niederzurren wird zum latenten<br />
Sicherheitsrisiko.<br />
Mit patentierter Technik<br />
Handkraft spielend erzielen<br />
Doch wielassensichohneRatschenverlängerung50daN Handkrafterzielen?<br />
Vorallem mehrmalshintereinander,ohnedanach<br />
an einem Bandscheibenvorfall zu laborieren? Aus dem Hause<br />
Braungibteshierzu seit Jüngstemdas patentierte Spann-Control,<br />
das denkbar einfach zubedienen ist: Das wird einfach auf<br />
dem Handgriff der Ratsche aufgerastet und ist funktionsfertig.<br />
DerVorteil liegt darin, dass durchdie Verwendung des Spann-<br />
Controlmit einem effektivenKraftaufwand vonnur 15 daNan<br />
dessenGriff die vorgeschriebene Handkraftvon 50 daNgezielt<br />
erreicht undsowohldurch ein akustischesals auch ein optisches<br />
Signal angezeigt wird.Beide sindgleichzeitigauchWarnsignale<br />
fürden Anwender,dassbei Nichtbeachtung undWeiterspannen<br />
die Handkraft von 50 daN überschritten wird und die Gefahr<br />
einer Systemüberlastungbesteht.<br />
Beibestimmungsgemäßer Verwendung kann dies jedochausgeschlossenwerden.DasSpann-Control-Systemsolltedorteingesetzt<br />
werden, wo generell aus den Umständen heraus mit<br />
hohenVorspannkräftengesichert werdemussund sicheineandereLadungssicherungsmethode<br />
alswenig zweckmäßig erweist.<br />
Vergleichen lässt sich das Spann-Control-System mit einem<br />
Drehmomentschlüssel beim Anziehen der Radmuttern. Wenn<br />
der Drehmomentschlüsselbei der richtigenEinstellung knackt,<br />
istdie vorgegebene Anzugskraftsichererreicht –beim Niederzurrenebendie<br />
erforderliche Handkraftvon 50 daN. <strong>MM</strong><br />
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07302
ManageMent und It fabrikplanung<br />
Den Materialfluss<br />
innerhalb einer<br />
abteilung optimal<br />
gestalten: Der Tara-<br />
Vr-builder hilft, die<br />
Effizienz um die<br />
Maschine herum zu<br />
steigern.<br />
Visionen<br />
der <strong>schlank</strong>en Produktion<br />
40 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010<br />
Für die Materialflussplanung einer neuen Produktion<br />
nutzte nexans Power Accessories Germany die 3D-<br />
Planungssoftware tara-Vr-builder von tarakos. Im Layout<br />
für die Maschinenpositionen wurden zahlreiche Lean-<br />
Management-Aspekte stringent integriert.<br />
Herbert beesten<br />
der Spezialist für Verbindungstechnik<br />
und Kabelgarnituren<br />
Nexans Power<br />
Accessories Germany GmbH<br />
(NPAG) fertigt mit etwa 150 Mitarbeitern<br />
Armaturen für Starkstromkabelund<br />
Freileitungen. Dasmittelständische<br />
Unternehmenmit Hauptsitz<br />
im oberfränkischen Hof ist seit<br />
2002 Teil des global operierenden<br />
Nexans-Konzerns, der mit seiner<br />
Produktpalette an Kabeln undKabellösungen<br />
unterschiedlichste Märkte<br />
Dipl.-Ing.HerbertBeestenist Geschäftsführerder<br />
TarakosGmbHin39106 Magdeburg,<br />
Tel. (03 91) 59 74 95-0, beesten@tarakos.<br />
com<br />
bedient. In den letzten Jahren wuchs<br />
die NPAG kontinuierlich und 2006<br />
zeichnetesichab, dass die vorhandene<br />
Fertigungsstätte für das höhere<br />
Auftragsvolumen zu klein würde.<br />
Die Produktionskapazitäten, insbesondereinEngpassbereichen,<br />
waren<br />
vollständig ausgelastet. Lieferungen<br />
verzögerten sich ineinem inakzeptablen<br />
Ausmaß.Nahezujeder verfügbare<br />
Quadratzentimeter inder Fertigungsstätte<br />
wurde genutzt. Ein<br />
optimaler Produktionsfluss konnte<br />
nicht mehr gewährleistet werden.<br />
Das Gebäude ließ sichdarüber hinausnicht<br />
räumlicherweitern,sodass<br />
schnell kein freier Platz für weitere<br />
dringend benötigte Maschinen vorhanden<br />
war.<br />
Daher beschloss Nexans, eine<br />
neue,etwa7500 m 2 großeProduktionshallezubauen<br />
–und dieseangesichts<br />
des großen Marktdrucksmöglichst<br />
schnell zubeziehen und in<br />
Betrieb zu nehmen. Gleichzeitigsollte<br />
die Gunstder Stunde genutzt werden,<br />
um von vornherein optimale<br />
Voraussetzungenfür die Umsetzung<br />
von Lean-Management-Ideen, des<br />
sogenannten Toyota-Prinzips, zu<br />
schaffen. Gegen Ende 2006 fiel der<br />
Startschussund exakt ein Jahr später<br />
wardas Projektabgeschlossen.<br />
Diese ambitionierte Planungsaufgabe<br />
–bestehend aus den Teilprojekten<br />
umfassende Layoutplanung,<br />
detaillierte Umzugsplanung sowie<br />
Produktionsflussoptimierung–löste<br />
die NPAG-Supply-Chain-Managerin<br />
Heike Herdt mithilfe der 3D-PlanungssoftwareTara-VR-Builder<br />
der<br />
Tarakos GmbH. Das Werkzeug der<br />
Magdeburger Spezialisten für 3D-<br />
Visualisierungund virtuelleRealität<br />
dientzur Planung, Optimierungund<br />
Umstellung vonProduktionsanlagen<br />
undMaterialflusssystemen. Anfangs<br />
bildete die Unterstützung von Fördertechnikherstellern,Intralogistikabteilungen<br />
und Dienstleistern das<br />
bild: nexans Power Accessories Germany
primäre Standbein der Tarakos<br />
GmbH. In der Zwischenzeit rücken<br />
aber zunehmend AufgabenstellungenderganzheitlichenProduktionsplanung–wie<br />
beider NPAG –inden<br />
Vordergrund.<br />
detaillierte Planung<br />
schnell erlernt<br />
NPAG-GeschäftsführerPeter Ahlers<br />
entdeckte die Tarakos-Software bei<br />
einem Messebesuchund warvon der<br />
leistungsfähigen 3D-Visualisierung<br />
beigleichzeitigeinfacherBedienung<br />
und kostengünstiger Anschaffung<br />
beeindruckt.ImGegensatz zu komplexenHigh-End-Visualisierungsanwendungen<br />
benötigt die Software<br />
Tara-VR-Builder keinen industriellen<br />
Großrechner, sondern erbringt<br />
ihre Dienste auf„normalen“Computern<br />
und Laptops. Die Bedienung<br />
richtet sich darüber hinaus nicht an<br />
Spezialisten, sondern anein breites<br />
Publikum. Selbst Anwender ohne<br />
besondere Programmierkenntnisse<br />
finden sichrasch zurecht.Nacheiner<br />
eintägigen Schulung konnte Heike<br />
Herdt als hauptsächliche Tara-VR-<br />
Builder-Nutzerin bei der NPAG die<br />
Software produktiv anwenden.<br />
Eine akkurate Planung mit einer<br />
hohen Übereinstimmung inder Visualisierung<br />
setzt die detailgetreue<br />
Abbildungaller Maschinen, Anlagen<br />
und des Equipments voraus. Dafür<br />
enthält der Tara-VR-Builder einen<br />
3D-Modellkatalog voninder Praxis<br />
verwendeten Maschinen und anderen<br />
Komponenten, welche in branchenspezifischen<br />
Objektbibliotheken<br />
mitgeliefert und sortiert sind. ZusätzlichermöglichenoffeneSchnittstellen<br />
zu den gängigen 3D-CAD-<br />
Systemen und Standard-Dateiformate<br />
den Import von Maschinendaten.<br />
Die NPAG nutzte jedoch die<br />
dritte Möglichkeitund erstellteeine<br />
eigene 3D-Bibliothek. Denn einerseitsverwendet<br />
die NPAG sehr viele<br />
Spezialmaschinen, die noch nicht<br />
standardmäßig im Tarakos-Katalog<br />
enthalten waren, und andererseits<br />
standen für ältere Maschinen keine<br />
3D-Zeichnungenzur Verfügung. Im<br />
Laufe des Projekts erstellte Heike<br />
Herdt im Tara-VR-Builder 3D-Objektevon<br />
rund 50 Maschinen, wofür<br />
sie durchschnittlich pro Maschine<br />
vier bissechs Stunden benötigte. Dieser<br />
Initialaufwand amortisierte sich<br />
jedoch rasch, dasich die hochgesteckten<br />
Ziele nur mit der genauen<br />
Darstellung der exakten Maße und<br />
Charakteristikaerreichenließen.<br />
Im Mittelpunkt stand die detaillierte<br />
Vorabplanung des kompletten<br />
Layoutsfür die neue Halle. Jede Abteilung<br />
–Rohmateriallager, Werkzeugbau,<br />
Drehen, Fräsen, Pressen<br />
oder Galvanik –sollte imHinblick<br />
auf Lean-Management-Methoden<br />
optimiert werden. Die Vision und<br />
das Ziel der NPAG ist es, durch intelligente<br />
Materialflüsse innerhalb<br />
einer Abteilungsowie zwischen den<br />
unterschiedlichenBereichendie Lager-<br />
sowiedie Umlaufbeständeinder<br />
Fertigung(WIP) zu reduzieren.<br />
Kreuzungsfrei<br />
durch die Halle<br />
MitHilfe des Tara-VR-Buildersund<br />
dessenintuitivenBaukastenprinzips<br />
ließen sichsämtliche Maschinen mit<br />
fabrikplanung<br />
Equipment und Medienzuführung<br />
optimal platzieren. Die sinnvollste<br />
Materialzufuhrwar ebenso raschgefunden<br />
wie die Möglichkeiten für<br />
eine optimierte Späneentsorgung.<br />
Zeitlich optimierte Transport- und<br />
Laufwege ließen sich nahezu kreuzungsfreidurch<br />
die Halleführenund<br />
die Bedienwege konnten verbessert<br />
werden. Bereitstellzonen wurden<br />
10 Jahre Tarakos gmbh<br />
3d-technologie verschafft Vorteile<br />
Innerhalb von zehn Jahren entwickelte sich<br />
die Tarakos GmbH in Magdeburg vom innovativen<br />
Start-up-Unternehmen zum erfolgreichen<br />
Lösungsanbieter für virtuelle Realität.<br />
Die pragmatischen Planungs- und Visualisierungswerkzeuge<br />
des 3D-Spezialisten sind mit<br />
über 2000 Installationen aus wichtigen Industriebranchen<br />
wie der Fördertechnik, der Produktionsplanung<br />
oder der Automatisierung<br />
nicht mehr wegzudenken. Eine gezielte Ansprache<br />
des Mittelstands, ein frühzeitiger<br />
Einsatz neuester Technologien und eine umfassende<br />
Kundenbetreuung resultieren weltweit<br />
in hoher Akzeptanz und entsprechender<br />
Wiederempfehlungsrate. Weitere Anwendungsgebiete<br />
und eine geografische Expansion<br />
sollen den Erfolg des Unternehmens im<br />
nächsten Jahrzehnt sichern.<br />
Die beiden Geschäftsführer Herbert Beesten<br />
und Christian Höpner verfolgen seit der Gründung<br />
ihres Unternehmens im Jahr 2000 eine<br />
klare Entwicklungsstrategie. Mit ihren beiden<br />
Hauptprodukten –Tara-VR-Builder für eine<br />
virtuelle Planung von Intralogistik und Pro-<br />
ManageMent und It<br />
schraub- und<br />
pressverbinder:<br />
beispiele aus der<br />
produktion der<br />
nexans power<br />
accessories germany<br />
gmbh<br />
(npag).<br />
duktion sowie Tara-VR-Control für eine 3D-<br />
Prozessvisualisierung –wollen sie dezidiert<br />
dem Mittelstand und kleineren Firmen die<br />
Vorteile der 3D-Technologie erschließen. Die<br />
Tarakos-Softwarefamilie setzt auf effektiven<br />
operativen Einsatz, kostengünstige Anschaffung,<br />
intuitive Bedienung und einfache Integration<br />
in die vorhandene IT-Architektur.<br />
Gängige Dateiformate und zahlreiche Schnittstellen<br />
ermöglichen die problemlose Einbindung<br />
in einen durchgängigen Arbeitsablauf<br />
sowie die mehrfache Wiederverwendung vorhandener<br />
Konstruktions- und Planungsdaten.<br />
In den vergangenen zehn Jahren hat sich die<br />
Tarakos GmbH in der Förder- und Produktionstechnik<br />
etabliert. Durch eine strategische<br />
Partnerschaft mit einer Venture-Kapitalgesellschaft<br />
zielt das Magdeburger Unternehmen<br />
darauf ab, seine führende Rolle in diesem speziellen<br />
Marktsegment über Deutschland hinauszutragen,<br />
den bisherigen Kundenstamm in<br />
Europa, den USA und China weiter auszubauen<br />
und zukünftiges Wachstum zu sichern.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010 41
Bilder: Nexans Power Accessories Germany<br />
ManageMent und It fabrikplanung<br />
Die neue fertigungsstätte des Spezialisten für Verbindungstechnik und kabelgarnituren nexans power<br />
accessories germany gmbH (npag) in Hof.<br />
Wirklichkeitsgetreue3DMaschinenmodelle<br />
aus der Software<br />
TaraVrbuilder.<br />
42 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010<br />
ausgewiesen. Schließlichwurden die<br />
Stromanschlusspunktesowie Kabelpositionierungen<br />
berücksichtigt.<br />
Zielen andereSysteme darauf ab,die<br />
Effizienz an der einzelnen Maschine<br />
zu verbessern, sohalf die 3D-Planungssoftware,<br />
die Effizienz um die<br />
Maschineherum zu steigern.<br />
Mobilität erweist sich<br />
als großer Vorteil<br />
Zusätzlicherwies sichindiesem Stadium<br />
die mobile Anwendungsmöglichkeit<br />
des Tara-VR-Builders als<br />
großer Vorteil. Die Komplexität der<br />
Aufgabe verlangte nach der Einbeziehung<br />
aller Beteiligten. Viele Besprechungen<br />
und Diskussion waren<br />
nötig und der flexible Vor-Ort-Zugriff<br />
auf die Planungsfunktionalität<br />
des Tara-VR-Buildersbeschleunigte<br />
oftdie Entscheidungsfindung.Neue<br />
Ideenwaren schnellausprobiertund<br />
eingearbeitet. Layoutvariantenkonntenrasch<br />
erzeugt, analysiertund bewertet<br />
werden. Wegendieses hohen<br />
Koordinierungsbedarfs erhielt auch<br />
ein 3D-Werkzeug den Vorzug gegenüber<br />
der herkömmlichen 2D-Technik.<br />
Komplexe zweidimensionale<br />
Skizzen mit vielen Detailelementen<br />
überfordernleicht die Vorstellungskraftnicht<br />
spezialisierterMitarbeiter.<br />
3D-Visualisierungenwirkendagegen<br />
plastischer und verständlicher, sodass<br />
jeder schnell„im Bilde“ist.InsbesondereverschiedeneEbenenlassen<br />
sich invirtueller Realität einfacher<br />
darstellen und erfassen. Der<br />
Tara-VR-Builder verrichtete wertvolle<br />
Überzeugungsarbeit –bis hin<br />
zu den Entscheidungsträgerninder<br />
Geschäftsleitung. Insgesamt benötigte<br />
Heike Herdt etwa drei Monate,<br />
um die Layoutplanung für die neue<br />
Halle abzuschließen. Dabei betont<br />
sie, dass esohne die Tarakos-Software<br />
in dieser Geschwindigkeit nicht<br />
möglich gewesen wäre. Andere Unternehmen<br />
hätten für ein ähnlich<br />
dimensioniertesProjekt über ein Jahr<br />
gebraucht.<br />
Einedurchdachte Planungschafft<br />
nur die Grundlage dafür, Visionen<br />
des Lean Managements indie Produktion<br />
zuintegrieren. Diese nachhaltig<br />
im Alltag umzusetzen, setzt die<br />
Bereitschaft der Mitarbeiter voraus.<br />
Um der Belegschaftdie Angstvor der<br />
Veränderungzunehmen, wurde den<br />
Mitarbeitern jeder Abteilung der<br />
neue Arbeitsplatz in Form eines DIN-<br />
A0-Ausdrucks vorgestellt.Zusätzlich<br />
verwendete man die Animationsmöglichkeitender<br />
Software undproduzierte<br />
ein lebendiges „Durchflug“-<br />
Videoder neuen Produktionsstätte.<br />
Bei der Präsentation auf dem<br />
Richtfest erkannten die Mitarbeiter<br />
sich und ihren Arbeitsplatz wieder.<br />
Dadurchwurden die letzten Zweifel<br />
hinsichtlich der Umsetzung ausgeräumt.<br />
tara-VR-Builder auch<br />
für die umzugsplanung<br />
Zusätzlich nutzte die Geschäftsführung<br />
das Video als Werbemittel bei<br />
Kunden und Partnern, um die zukünftige<br />
Leistungsfähigkeit der<br />
NPAG eindrucksvollzudemonstrieren.<br />
Dervirtuelle Hausbesuch beruhigteebensoeinigeAuftraggeber,<br />
da<br />
die NPAG mitder eingehenden Planung<br />
bewies, dass an der Auflösung<br />
der Lieferengpässe intensiv gearbeitetwurde.<br />
Außer fürdie Layoutplanungwurde<br />
der Tara-VR-Builder fürdie Umzugsplanung<br />
unterstützend eingesetzt.<br />
Umfassende Vorbereitung war<br />
auch hier erforderlich, denn keine<br />
Maschinesolltelänger alseineWoche<br />
unproduktiv stillstehen. Innerhalb<br />
von nur zwei Wochen wechselte die<br />
gesamte Produktion den Standort.<br />
Teilweisewurde im altenWerknoch<br />
gefertigt, währendinder neuen Halle<br />
bereitsMaschinen aufgestelltwurden.<br />
Im Tara-VR-Builder simulierte<br />
die NPAG jeden einzelnen Schrittdes<br />
Umzugs. Die genaue Reihenfolge,<br />
wann welche Maschineplatziertwerden<br />
sollte, war definiert, räumliche<br />
Begrenzungen wie die Deckenhöhe<br />
wurden beachtet und der Einsatz<br />
schweren Geräts geplant. Viele vorhersehbare<br />
Schwierigkeiten konnten<br />
bereitsvorab gelöstwerden.<br />
Um den Umzug in der anvisierten<br />
Frist reibungslos durchführen zu<br />
können, erhielt der externe Dienstleister<br />
ein ausführliches Briefing, in<br />
welchemfür jedeeinzelneMaschine<br />
ein eigener „Steckbrief “mitgegeben<br />
wurde. Dieser enthielt ein Foto, die<br />
entsprechende 3D-Abbildung aus<br />
der Tarakos-Softwaresowie mehrere<br />
Ausschnitte des Hallenlayouts mit<br />
exakt vermerkter Maschinenposition.<br />
Aufwendige, zeitraubende Vor-<br />
Ort-Einweisungen entfielen, da mit<br />
den sorgfältig ausgearbeitetenInformationen<br />
selbst beiAußenstehenden<br />
alle Unklarheiten beseitigt waren.<br />
Der Zeitplan wurde daher minutiös<br />
eingehalten. <strong>MM</strong>
produktionsplanung<br />
ManageMent und It<br />
Visualisierungstafeln<br />
machen die Fertigung transparent<br />
Schiffbau ist teamarbeit. Für eine reibungslose Zusammenarbeit<br />
von Planern, logistikspezialisten und monteuren setzt die meyer-Werft<br />
in Papenburg ferromagnetische Visualisierungstafeln als Schnittstelle<br />
und Kommunikationsplattform zwischen Planung und Fertigung ein.<br />
HelmutH Ziegler<br />
die Meyer-Werft in Papenburg<br />
ist eine der modernsten der<br />
Welt.Inzwei370 und504 mlangen<br />
Baudockhallen fertigt dasUnternehmen<br />
Fähren, Gastanker und Tiertransporter,<br />
aber auch Kreuzfahrtund<br />
Passagierschiffe, darunter die<br />
Für ein reibungsloses Funktionieren des von der Meyer-Werft<br />
praktizierten Blockbau-prinzips, bei dem kleinere teile vorgefertigt<br />
und zu immer größeren Einheiten zusammengesetzt<br />
werden, ist eine sehr gut organisierte Fertigungssteuerung<br />
essenziell.<br />
informationen zum Fertigungsprozess im Überblick: die Visualisierungstafel<br />
in der sektionsfertigung ist links mit einem<br />
touchscreen und rechts daneben mit Einstecktaschen für geschützte<br />
pläne ausgestattet.<br />
Bild: Weigang Bild: meyer-Werft<br />
Clubschiffe der Aida Cruises. Um die<br />
schwimmenden Transportgiganten<br />
und Wellness-Paläste wirtschaftlich<br />
fertigen zu können, arbeitet die Werft<br />
nach dem Blockbau-Prinzip: Kleinere<br />
Teilewerden vorgefertigt undzugrößeren<br />
Einheiten zusammengesetzt.<br />
Das Stahlwerk liefert die Bleche<br />
und Profile bereits mit einer Fertigungsbeschichtungan.<br />
In der Werft<br />
werden sie in einer Plasmabrenneranlage<br />
zugeschnitten undzuPaneelen<br />
zusammengeschweißt. Diese<br />
werden zu Sektionenverbunden und<br />
mitElektrik undLeitungenausgerüstet.<br />
Aus imSchnitt zehn Sektionen<br />
stellen die Schiffbauer dann Blöcke<br />
zusammen, die zum Schlussmiteinander<br />
verschweißt und verbunden<br />
werden. Ein Kreuzfahrtschiff beispielsweise<br />
entsteht aus rund 65 bis<br />
zu 800 tschwerenBlöcken.<br />
Fürein reibungsloses Funktionieren<br />
dieses Baukastens ist eine gut<br />
organisierte Fertigungssteuerungessenziell.<br />
Dafür sind inder Meyer-<br />
Werft alle Tätigkeitsbereiche mit<br />
moderner Computertechnik ausgestattet.<br />
Beinahe der gesamte Fertigungsprozessist<br />
digitalisiert.<br />
Als Schnittstelle und Kommunikationsplattformzwischenplanenden<br />
und ausführenden Kräften setzt die<br />
Werft Visualisierungstafeln ein, zum<br />
Beispiel bei der Werkstattsteuerung<br />
in der Sektionsausrüstung. Indiese<br />
HelmuthZiegler istfreier Fachjournalist in<br />
97276 Margetshöchheim; weitereInformationen<br />
erteiltdie Weigang-Vertriebs-GmbH<br />
in 97246 Eibelstadt, Tel. (093 03) 98160-0,<br />
wvg@weigang.de<br />
vom Organisationsmittel-SpezialistenWeigang<br />
geliefertenTafeln wurde<br />
dazu jeweilsein Monitormit Touchoberfläche<br />
integriert, über den die<br />
Mitarbeiter Zugang zur Betriebsdatenerfassung<br />
haben. So geben zum<br />
Beispiel die Transporteureandiesem<br />
Terminal ein, wo sie welchesBauteil<br />
für die Montage abgelegt haben.<br />
Oder die Ausrüster holen sich dort<br />
die Information, welche Aufgabe als<br />
nächstesansteht,und melden später<br />
deren Erledigungzurück.<br />
Zentrale Informationen sind<br />
auch in Papierform erhältlich<br />
Für diese Vorgänge ist immer ein<br />
Einloggen erforderlich. Der schnellen<br />
Übersicht wegenwerden wichtige<br />
Informationen neben dem Bildschirmauf<br />
der Planungstafelauchals<br />
Ausdruckepräsentiert. Datenblätter<br />
undVerfahrensanweisungensindvor<br />
Zugluft und Verschmutzung geschützt<br />
in den Weigang-Einstecktaschen<br />
untergebracht. Die Klarsicht-<br />
Schutzhüllen habeneinemagnetische<br />
Rückseite, mitder sie aufden ferromagnetischen<br />
Planungstafeln befestigt<br />
werden. Weiterhin tragen diese<br />
Tafeln Sichtboxen, in denen Ausdrucke<br />
der Schnittzeichnungen bereitgehalten<br />
werden. Beschriftungsträger<br />
sorgenfür einesaubere Rubrizierung<br />
undStrukturierungder Inhalte.<br />
„Insgesamt habenwir zusammen<br />
mitden Spezialistenvon Weigang ein<br />
Konzept erarbeitet, das eine Mitarbeiterinformation<br />
quasi ohne Zeitverlust<br />
erlaubt“,zeigt sichDipl.-Ing.<br />
Reinhard Kolthoff zufrieden. Als<br />
Mitarbeiter der Sektionsausrüstung<br />
Halle1-4 der Meyer-Werft haterdie<br />
Einführung des Informationssystems<br />
verantwortlichbegleitet. Nach einer<br />
mehrmonatigen Probephasesindseit<br />
Herbst 2009 in Papenburg 26 Weigang-VisualisierungstafelnerfolgreichimEinsatz.<br />
<strong>MM</strong><br />
<strong>MM</strong> logistik · 8/2010 43
ManageMent und It logistikplanung<br />
<strong>Logistik</strong>-It–<br />
enabler für das grüne gewissen<br />
Die Einbindung<br />
ökologischer<br />
sichtweisen in die<br />
intralogistik durch<br />
„green through<br />
it“ muss nicht<br />
zwingend die Effizienz<br />
oder die<br />
kostenstrukturen<br />
belasten.<br />
44 <strong>MM</strong> logistik · 8/2010<br />
Vom lager über die transportplanung bis hin zur<br />
gestaltung globaler Supply chains –intelligente It-Systeme<br />
bilden die grundlage für nachhaltigkeit und grüne<br />
logistik. Ökologische Prinzipien belasten dabei aber nicht<br />
automatisch die effizienz und den geldbeutel.<br />
Wolfgang albrecht<br />
green IT –grüne Informationstechnologie.<br />
Ein nettes<br />
Attribut. Doch wann ist<br />
Software grün? Firma Mustermann<br />
betreibt ihr Rechenzentrum ausschließlich<br />
mit Strom aus erneuerbaren<br />
Energien und berechnet mit<br />
Software die Einspeisevergütung für<br />
ihre Photovoltaik-Anlage. Ist das<br />
Green IT? Das Unternehmen Beispielsweise<br />
arbeitet ausschließlich<br />
mit umweltschonend produzierten<br />
Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Albrecht ist<br />
Geschäftsführer der PSI Logistics GmbH<br />
in 10178 Berlin, Tel. (0 30) 28 01-28 50,<br />
w.albrecht@psilogistics.com<br />
Servern, Displays undNotebooks. Ist<br />
dasGreen IT?<br />
Kein Zweifel, das inzwischen inflationärverwendete„green“istvielschichtig<br />
–und es wird unscharf<br />
verwendet. Zugleichzeigt die Popularität<br />
des Attributes „green“ aber<br />
auch, dass es–etwa inder Intralogistik<br />
–weitere Optimierungsdimensionengibt.<br />
Dabeimussdie Einbindung<br />
ökologischer Sichtweisennicht<br />
notwendigerweisedie Effizienz und<br />
die Kostenstrukturenbelasten.<br />
Doch zunächst zur Begriffsbestimmung.<br />
Green ITbezieht sich<br />
vornehmlich auf energieeffiziente<br />
Hardware und deren intelligente<br />
Nutzung. Kurz gesagt: Computer<br />
undPeripheriegeräte, die durchneue<br />
Technologien undoptimierte Konfiguration<br />
helfen, den Stromverbrauch<br />
zu senken.<br />
Für Lösungen, die die <strong>Logistik</strong><br />
betreffen, scheintesdaher sinnvoller,<br />
die Formulierung „Green through<br />
IT“, grün durch IT, zu verwenden.<br />
IT-Lösungenalso, die Unternehmen<br />
in die Lage versetzen, Energie und<br />
Ressourcen durch optimierten Einsatz<br />
in den Prozessbereichen einzusparen.<br />
Die ökonomischen undökologischen<br />
Potenziale finden sich<br />
insbesonderedort, wo Anlagen, Antriebeund<br />
Aggregate kontinuierlich,<br />
aber mitwechselnder Belastunglaufen.<br />
AlsganzheitlichesKonzeptreicht<br />
„Green throughIT“ jedochdeutlich<br />
über die Unternehmensgrenzen hinaus:<br />
vonden innerbetrieblichenOptimierungseffekten<br />
über standortund<br />
unternehmensübergreifende<br />
Optionen bishin zur Gestaltung und<br />
Planung von (globalen) Supply<br />
Chains –ureigenste Aufgabender IT<br />
überhaupt.<br />
Intelligente Softwaresysteme<br />
ermöglichen nachhaltigkeit<br />
Mit Unterstützung neuer Informations-undKommunikationstechnologien,<br />
so die aktuelle Studie „Smart<br />
2020“ der unabhängigen Non-Profit-<br />
Organisation The Climate Group,<br />
könntenbis 2020 weltweit rund 15%<br />
aller CO 2 -Emissionenund 600 Mrd.<br />
Euro Energiekosten eingespart werden.<br />
Der Branchenverband Bitkom<br />
verweist auf die Sekundäreffekte,<br />
dass sichmit intelligenterITfünfmal<br />
so viel Kohlendioxid einsparen ließe,<br />
alsdie IT-Branche durchden eigenen<br />
Energiebedarfselbst erzeugt.<br />
Unter diesen Aspekten ist bereits<br />
heute ein breites Portfolio intelligenter<br />
Softwaresysteme verfügbar,<br />
mitdenen sichnachhaltige Lösungen<br />
realisieren lassen. Beispiel: Warehouse<br />
Management. Der Begriffswandel<br />
von „Lagerverwaltungssystem<br />
(LVS)“ zum „Warehouse-Management-System<br />
(WMS)“ zeigt<br />
deutlich, dass intelligente IT für die<br />
Intralogistik weit mehr umfasst, als<br />
die Verwaltung vonLagerbeständen.
Der Einsatz bereits herkömmlicher<br />
Warehouse-Management-Systeme<br />
optimiertdie Struktur undTransparenz<br />
eines Lagers. Darüber hinaus<br />
bieten sie wirksame Instrumentezur<br />
Materialflusssteuerung und einer<br />
effizienten Ressourcen(einsatz)planung.<br />
Bei „Green through IT“ geht es<br />
unter anderem darum, wertvolle<br />
Ressourcen durchintelligente Ansätze<br />
einzusparen beziehungsweise optimal<br />
auszulasten. Ein derart effizientesRessourcenmanagementfokussiertfolglichallefür<br />
die Intralogistik<br />
relevanten Ressourcen wieZeit, Fläche,<br />
Mitarbeiter, Energie, Materialien<br />
–und das imHerstellungs- wie im<br />
Nutzungsprozess.<br />
Moderne WMS bieten folglichauch<br />
Instrumente dafür, Aufträge dann zu<br />
kommissionieren, wenn tatsächlich<br />
Kapazitäten und Bereitstellungsflächen<br />
zur Verfügungstehen–und die<br />
Bereitstellung selbst damit direkt in<br />
den Versandmündet. Undmehrnoch:<br />
Multisite-fähigeWarehouse-Management-Systeme<br />
wie die Software PSI-<br />
WMS ermöglichen bereits die Steuerung<br />
kooperativerProzesse undeinen<br />
effizienten Ressourceneinsatz über<br />
mehrere Lägerhinweg.<br />
Ähnlich die Situation bei der<br />
Transportplanung und Transportkostenoptimierung.<br />
So weist etwa<br />
dasFraunhofer-IML darauf hin, dass<br />
durchverbesserteOrganisationsmethoden<br />
rund 20% der Transportkosten<br />
eingespart werden könnten. Aspekte<br />
indiesem operativen Bereich<br />
finden sichbeispielsweiseinder AuswahloptimierterLadungsträger,Versand-<br />
und Verpackungstypen oder<br />
der Nutzungeiner sequenziellen Ladefolge,<br />
beider Sendungennachden<br />
individuellen Anforderungen von<br />
Filialen und der Reihenfolge ihrer<br />
Belieferung zusammengestellt und<br />
geladen werden. Anforderungen, die<br />
sichmit modernenWarehouse-Management-Systemen<br />
wie PSI-WMS<br />
bereitsindie Prozesse der Auftragsfertigungintegrieren<br />
lassen.<br />
Allein eineverbesserteAuslastung<br />
der Transporte, die Vermeidung von<br />
Leerfahrten und teilausgelasteten<br />
Transporten unddie damitminimierten<br />
Transportkilometer machen je-<br />
doch noch keinegrüne <strong>Logistik</strong>.Eine<br />
nachhaltige Transport-Wirtschaftlichkeits-Optimierungunter<br />
den Aspekten<br />
„Green through IT“ muss<br />
neben der reinen Fuhrparkorganisation<br />
auch die Prozesse der Supply<br />
Chain jenseits der Unternehmensgrenzen<br />
in ein effizientesControlling<br />
und Monitoring einbinden –und so<br />
als Element strategischer, standortübergreifender<br />
<strong>Logistik</strong>-Planung die<br />
Kommunikation unddie Warenflüsse<br />
optimieren. So lässt sich mit intelligenten<br />
Transportation-Management-<br />
Systemenwie PSI-TMS eineeffiziente<br />
Transportplanungunter Berücksichtigung<br />
von Verkehrssituationen und<br />
verfügbaren Slotsetwaüberdie Einbindungvon<br />
Navigationsdaten erzielen.<br />
Auf diese Weise lassen sich mit<br />
ihnenauchstrukturell bedingteKostenimplikationen<br />
einer weitgehend<br />
vernetzten <strong>Logistik</strong> einbinden –von<br />
Standortwahl undLagerkostenbis hin<br />
zum Servicegrad.<br />
Verkehrsträger müssen andere<br />
Prioritäten erfahren<br />
Auf der politischen Agenda steht<br />
überdies eineErhöhung undstärkere<br />
Spreizungder Lkw-MautinDeutschland<br />
und die politisch gewollte Steigerung<br />
des SchienenanteilsimModal<br />
Split. Mit Blick auf Nachhaltigkeit<br />
muss Green Logistics deutlich auch<br />
die Verlagerung von Warenströmen<br />
auf andere Verkehrsträger als den<br />
Lkwbeinhalten. „Green throughIT“<br />
realisiertdieseAnsätze mitSoftwaresystemen<br />
wie dem integralen Planungs-<br />
und Steuerungssystem PSI-<br />
Global vonPSI Logistics. Sieermöglichen<br />
es, ökologische Effekte und<br />
ökonomische Anforderungen nach<br />
individuellen Notwendigkeiten und<br />
unter Einbindung aller Verkehrsträgerins<br />
Verhältniszusetzen.<br />
So lassen sichmit PSI-Global beispielsweise<br />
mit Zugriff auf alle gültigen<br />
Fahrpläne, Transportkosten<br />
und Servicezeiten multimodale<br />
Transportnetze generieren und ein<br />
optimales, wahlweise nach Kosten,<br />
Ressourcen, ökologischen oder terminlichen<br />
Aspekten gegliedertes<br />
Routing für die Warenflüsse erstellen.<br />
Die Software für das <strong>Logistik</strong>-<br />
Management ermöglicht die Abbil-<br />
LOGISTIKPLANUNG<br />
Bilder: PSI Logistics<br />
dung,Analyse,Steuerung<br />
und Optimierung<br />
mehrstufiger, multimodaler<br />
<strong>Logistik</strong>netzwerke.Dabei<br />
lassen sichsowohlstrategische(etwa<br />
Standort-und Strukturoptimierung)<br />
als auch taktische (beispielsweise<br />
Transportnetzplanung undLagerkapazitätsauslastung)<br />
Fragestellungen<br />
von <strong>Logistik</strong>projekten zielführend<br />
undeffizientlösen.<br />
Auf diese Weise erfüllt die Software<br />
genaudie relevanten Anforderungen,<br />
die alsOptimierungsfunktion<br />
von <strong>Logistik</strong>netzen an ein nachhaltiges<br />
„Green through IT“ gestellt<br />
werden. Als Premiumsoftware für<br />
eine kontinuierliche Kontrolle, Bewertung<br />
und Steuerung von wertschöpfenden<strong>Logistik</strong>prozessenverfügt<br />
PSI-Global ausdrücklich über<br />
Optimierungsfunktionennachökologischen<br />
Größen. Mit der Emissionskostenfunktion<br />
oder der multimodalen<br />
Optimierungvon <strong>Logistik</strong>netzwerken<br />
können Kosten- und<br />
Serviceaspekte gegen ökologische<br />
Gesichtspunkte wie Nachhaltigkeit<br />
undEmissionsreduzierungabgewogenund<br />
nach gewünschten Prämissen<br />
und Parametern optimale Gewichtungenerzielt<br />
werden.<br />
„Umwelt und <strong>Logistik</strong>“ ist kein<br />
Modethema,sondernführt zu langfristigen<br />
Änderungen inder logistischen<br />
Wertschöpfung, urteilt die<br />
BVL-Studie „Trends und Strategien<br />
in der <strong>Logistik</strong>“. Gleichwohlbefindet<br />
sichder Umsetzungsstandvon Umweltmaßnahmen<br />
trotz steigender<br />
Energie- und Ressourcenkosten in<br />
rund 70% der deutschen Unternehmennochweitgehend<br />
in den Anfängen.<br />
Rund ein Drittel der Befragten<br />
der BVL-Studie <strong>macht</strong> dafür unter<br />
anderem die mangelnde Integration<br />
entsprechender Toolsund Konzepte<br />
in bestehende IT-Systeme verantwortlich.<br />
<strong>MM</strong><br />
MANAGEMENT UND IT<br />
Als ganzheitliches<br />
Konzept reicht<br />
„Green through<br />
IT“ deutlich über<br />
die Unternehmensgrenzenhinaus.<br />
Weltweit<br />
könnten einer<br />
Studie zufolge bis<br />
2020 rund 15%<br />
aller CO 2 -Emissionen<br />
und 600<br />
Mrd. Euro Energiekosteneingespart<br />
werden.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010 45
MANAGEMENT UND IT<br />
LARS VOLLMER<br />
46 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010<br />
KANBAN<br />
Runter mit den<br />
Beständen<br />
Kanban ist als Maßnahme für einen<br />
gut organisierten Materialfluss bekannt.<br />
Doch immer noch werden zu viele Fehler<br />
bei der Umsetzung begangen, durch<br />
die erhebliches Optimierungspotenzial<br />
verschenkt wird. Erst der Mut zum<br />
Agieren in Grenzbereichen lässt Fehler<br />
entdecken und dauerhaft beheben.<br />
Das Auto ruhig aufs Kiesbett<br />
setzen: Über Kanban wurde<br />
bereitsjedeMenge geschrieben.<br />
Mankannsagen, dass dieseMethodeder<br />
Pull-Steuerunginzwischen<br />
bestens bekanntist.Oft wird jedoch<br />
beider Umsetzungzukurz gedacht.<br />
Kanban-Systeme, einmal ausgelegt,<br />
werden zwar teilweise angeänderte<br />
Kundenbedarfeangepasst,wichtig ist<br />
jedoch dabei, dass man Kanban zur<br />
konsequenten Bestandssenkung<br />
nutzt –und damit noch einen entscheidenden<br />
Schritt weiter geht: Es<br />
geht um dasStreben nach Perfektion.<br />
Dies muss fest alsGeisteshaltung verankert<br />
werden. Und esgeht darum,<br />
Problemlösungsfähigkeit auszubauen.<br />
Denn genau das ist das Grundanliegen<br />
<strong>schlank</strong>erPrinzipien.<br />
Die Pull-Steuerung, also die Weiterverarbeitung<br />
dessen, wasimProzessschritt<br />
vorher produziert wird,<br />
hatsichinzwischen bestens bewährt.<br />
Die klassische Methodedafür:Kanban.<br />
Viele sehen heute schon den<br />
Nutzen. Sie legen den Kanban-Bestand<br />
aus –und bewerten dabei die<br />
verschiedenen Randbedingungen:<br />
▶ Wiehochsinddie Wiederbeschaffungszeiten?<br />
Dr. Lars Vollmer ist Managing Partner<br />
der Vollmer &Scheffczyk GmbH inHannover,<br />
Tel. und Fax (07 00) 88 6370 00,<br />
info@v-und-s.de<br />
Bild: Sturm<br />
In vielen Unternehmen<br />
verdeckt<br />
der See der<br />
Bestände durch<br />
seinen hohen<br />
Wasserspiegel<br />
Prozessunsicherheiten.<br />
Erst wenn der<br />
Wasserstand gesenkt wird,<br />
treten die Probleme ans<br />
Tageslicht.<br />
▶ Wie sehen die Kundenbedarfe<br />
aus?<br />
▶ Welcher Sicherheitsbestand wird<br />
gebraucht?<br />
Auf dieser Basis wird dann der<br />
Lagerbestand bestimmt. Vielehaben<br />
auch bereits verstanden, dass man<br />
diesen regelmäßig anpassen muss –<br />
wenn sichbeispielsweisedie Bedarfe<br />
der Kunden ändern. So weit, so<br />
bekannt.<br />
Konstante Lagerbestände sind<br />
ein schlechtes Kanban-Ergebnis<br />
DerLagerbestand reicht aus, die Produktewerden<br />
pünktlichanden Kunden<br />
ausgeliefert und alle Beteiligten<br />
sindzufrieden. DasKanban-Projekt<br />
ist damit abgeschlossen. Oder etwa<br />
doch nicht? Nein, denn der Lean-<br />
Gedanke geht sehr viel weiter. Lean<br />
bedeutet nicht zuletzt, Bestände zu<br />
reduzieren –und zwar kontinuierlich.<br />
Wenn ein Lagerbestand ein Jahr<br />
lang konstant bleibt,ist dasnicht gut<br />
–imGegenteil: Esist hundsmiserabel.<br />
Denn nach dem Auslegen geht<br />
es eigentlicherst richtiglos. Die Aufgabe:den<br />
Lagerbestand senken. Und<br />
zwarimmer weiter,Schritt fürSchritt.<br />
Warum? Weil Bestände die Probleme<br />
im Unternehmen verdecken. Diese<br />
Problemesindes, die unsdaran hindern,<br />
besser zu werden –und am<br />
Marktzugewinnen.<br />
Der „See der Bestände“ ist vielen<br />
ausder Literaturbekannt.Der hohe<br />
Wasserspiegel,Synonym fürden Lagerbestand<br />
im Unternehmen, verdecktdie<br />
Steine, analog dazu also die<br />
Prozessunsicherheiten im Unternehmen.<br />
Mitdiesen Unsicherheiten mag<br />
man sich vielleich arrangieren und<br />
sie fleißig weiter umfahren können<br />
–langfristig wird man jedoch mit<br />
Sicherheit am Markt überholt werden.<br />
Oder manräumt die Steineaus<br />
dem Weg. Dafür muss man sie aber<br />
erst einmal erkennen. Dasheißt, der<br />
Wasserstand muss gesenkt werden.<br />
Erst dann werden die Probleme<br />
sichtbarund können gelöstwerden.<br />
Läuft der Kanban-Puffer leer, ist<br />
das ein wichtiges Indiz für ein Problem<br />
im Prozess. Die Konsequenz<br />
heißt jetzt nicht etwa, Sicherheitsbestand<br />
wieder aufbauen oder gar erhöhen.<br />
Nein, die Fragemusslauten:<br />
Warum ist der Puffer leer gelaufen?<br />
Istesein technischesProblem? Dauert<br />
der Rüstvorgang zu lange? Hat<br />
der Kundeetwas anderes abgefragt?<br />
Haben wir ein Qualitätsproblem?<br />
Diese Fragen müssen beantwortet<br />
werden. Nur sowerden wir besser.<br />
Vertuschen bringt niemanden weiter,<br />
nurden Wettbewerber.<br />
Ist der Stein verschwunden, wird<br />
der Wasserstand weiter gesenkt. Bis<br />
zum nächsten Stein –der nächsten<br />
Prozessunsicherheit,die unsamErfolg<br />
hindert. Dabeiist dasMaß nicht<br />
entscheidend. Lean-erfahreneUnternehmenkönnenhier<br />
sichergrößere<br />
Schritte wählen als Lean-Starter.<br />
Wichtig ist nur, dass man esüberhaupt<br />
tut. Und: DieseReise hört nie<br />
auf. Es istein ständiges Ausprobieren<br />
–und Lernen; getreu dem Motto:<br />
„bessergehtimmer.“<br />
Lean-Denker suchen Fehler<br />
und beheben sie sodann<br />
Damitist Kanban mehrals ein Projekt.<br />
Hier geht es darum, den Lean-<br />
Gedanken –das Streben nach Perfektion<br />
–indie Mannschaft zu tragen.MitarbeitermüssenProblemlösungskompetenz<br />
erwerben, um<br />
wirklich immer besser werden zu<br />
können. Und das ist eindeutig Führungsaufgabe.<br />
Jede Führungskraft<br />
muss sichfragen: Wiegehenwir am
Besten andas Thema Bestandssenkung<br />
heran? Wieermutigeich meine<br />
Mitarbeiter, wirklichSteinesehenzu<br />
wollen? Dasmussdie Führungskraft<br />
nicht nurzulassen, sondernganzgezieltentwickeln.<br />
Leicht gesagt, doch oftkommt uns<br />
dabeidie alte Denkweiseindie Quere:„Wenn<br />
ichein Problem bekomme,<br />
weil Teile nicht da sind, dann habt<br />
ihr ein Problem“, ist dann oft eine<br />
Ansage an die Mitarbeiter. Lean-<br />
Denker geben ihren Mitarbeitern<br />
jedoch Rückendeckung, ermutigen<br />
sie dabei, Fehler zu suchen–und sie<br />
dann zu beheben. Natürlichhat jedes<br />
UnternehmenSorge,dassProbleme<br />
beim Kunden durchschlagen. Das<br />
will keine Führungskraft riskieren.<br />
Richtigso. Die Lean-Lehre sagt deshalb:<br />
„Baue einen Puffer auf, damit<br />
Dein Kunde das Problem nicht<br />
merkt. Löse das Problem und baue<br />
dann den Pufferwieder ab.“<br />
Spitzenleistungen verlangen<br />
ein Agieren im Grenzbereich<br />
So geschehenbeim Weltmarktführer<br />
im Fensterbau.Auchdortwirdnach<br />
Kanban-Prinzipien gearbeitet –nicht,<br />
um Bestände zu halten, sondernum<br />
sie schrittweite zu reduzieren. Konkret<br />
geht es dort um den Bestand<br />
zwischen Endmontage und einem<br />
Zuliefererbereich. Auch dort gab es<br />
natürlich die Sorge: Was ist, wenn<br />
einmal ein Teil nicht da ist und der<br />
Kunde esmitbekommt? Und sohat<br />
man sich für einen „geheimen“ Sicherheitsbestand<br />
entschieden: In<br />
einem separatenLagerraum sinddie<br />
entsprechenden Teile eingelagert.<br />
Nur der Geschäftsführer persönlich<br />
hat einen Schlüssel für diesen Bereich.<br />
Und eskam, wie es kommen<br />
musste: Aneinem Freitag fehlte ein<br />
wichtiges Teil für die Endmontage.<br />
Man rief also den Geschäftsführer<br />
bestände<br />
Bestände verdecken Probleme!<br />
¬ Ausschuss<br />
probleme<br />
¬ hohe Rüstzeit<br />
¬ Maschinenausfall<br />
¬unzuverlässiger Lieferant<br />
¬ ungelöste Probleme<br />
¬ Verschwendung durch Unordnung<br />
an,erkam undschlossauf.Das Produkt<br />
konnte noch fristgemäß fertiggestellt<br />
undausgeliefertwerden.<br />
Am Montag darauf rief der Geschäftsführer<br />
seine Mitarbeiter, die<br />
für die Bestandssenkung indiesem<br />
Bereichverantwortlichsind, zusammen.<br />
Nicht, um sie abzustrafen. Nein,<br />
er lobtesie fürihr konsequentesVorgehen<br />
und ging mit ihnen gemeinsam<br />
auf Fehlersuche. Woran lag es,<br />
dass uns das Teil gefehlt hat? Was<br />
müssen wir tun, um das Problem<br />
abzustellen –und um den Bestand<br />
weiter zu senken? Man <strong>macht</strong>e sich<br />
also aufdie Suchenachder Problemlösung,<br />
um damit die Teile-Verfügbarkeit<br />
zuerhöhen. In diesem Fall<br />
wurde TPM an einem Rollformer<br />
gestartet. DasProblem wardamit aus<br />
der Welt –und dasTeamkonnteden<br />
Bestandnochweitersenken. Biszum<br />
nächstensichtbarenStein.<br />
So,wie dasebenbeschriebeneUnternehmenvorgegangenist,istwirklichesKanban<br />
im Sinneeines erfolgreichenLeanManagements<br />
gemeint.<br />
Genaudas istes, wasLeanwill:Pro-<br />
KANBAN<br />
bleme begrüßen, um sie zu lösen –<br />
unddadurch besser zu werden, konsequentund<br />
Schrittfür Schritt. Also:<br />
verbessern, umdann weiter zuverbessern.<br />
Wenn ein Unternehmen<br />
sicher durch die ruhige See fährt,<br />
ohne dass Problemewahrgenommen<br />
und gelöst werden, wird es niemals<br />
erfolgreicher.<br />
Der Formel-1-Rennfahrer Mario<br />
Andretti hat es einmal treffend formuliert:<br />
„Ifthings seem totally under<br />
control, you’re just notgoing fast enough.”<br />
Soll heißen: Erst, wenn man<br />
einmal seinen Wagen auf das Kiesbett<br />
gesetzt hat, hatman ein entscheidendes<br />
Problem entdeckt, kann es<br />
lösen –und letztlichauf dem Siegertreppchen<br />
ganz oben stehen. Gepflegt<br />
um die Kurvefahrenkannjeder.<br />
Wer aber in die Spitzengruppe<br />
kommen will,musssein Auto in den<br />
Grenzbereichlenken. Mitdem richtigen<br />
Kiesbett führt es auch nicht<br />
zum Desaster, wenn man ein Problem<br />
zu Tage treten lässt. Sokann<br />
man getrost auch einmal aus der<br />
Kurvefliegen. <strong>MM</strong><br />
MANAGEMENT UND IT<br />
Bestände reduzieren –und Probleme lösen!<br />
¬ Prozessunsicherheiten sichtbar machen.<br />
¬ Unsicherheiten beheben und soProblem-<br />
lösungskompetenz ausbauen.<br />
¬ Streben nach Perfektion als Geisteshaltung<br />
entwickeln.<br />
¬ Mit mehr Umsetzungsstärke am Markt<br />
gewinnen.<br />
probleme<br />
bestände<br />
reduzieren<br />
Kanban kennt keinen<br />
Endzustand,<br />
fordert die permanente<br />
Senkung<br />
von Beständen.<br />
Denn Lean- oder<br />
<strong>schlank</strong>e Prinzipien<br />
wollen verbessern,<br />
um immer<br />
weiter zu<br />
verbessern.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010 47<br />
Bild: Vollmer &Scheffczyk
ManageMent und It supply chain management<br />
Bestände runter,<br />
Produktivität rauf<br />
seit 1864 fertigt<br />
georg Fischer<br />
Fittings im österreichischen<br />
traisen<br />
gewindefittings aus<br />
temperguss. Über<br />
1000 Kunden werden<br />
mit diesen Verbindungsstücken<br />
aus duktilem gusseisen<br />
beliefert.<br />
48 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010<br />
Mit einem effektiven supply-Chain-Management <strong>macht</strong><br />
die Georg fischer fittings Gmbh am österreichischen<br />
standort traisen vor, wie sich gebundenes Kapital freisetzen<br />
lässt. Bei einer Vertiefung des sCM-Gedankens lassen sich<br />
Produktivität und Kosteneffizienz nachhaltig verbessern<br />
Christian WahnsChaffe<br />
amösterreichischenStandort<br />
Traisen fertigt das Traditionsunternehmen<br />
Georg Fischer<br />
Fittings GmbH seit 1864 Gewindefittingsaus<br />
Temperguss sowie<br />
Klemmverbinder fürStahl- undPolyethylenrohre<br />
in einer breiten Produktpalette<br />
mit mehr als 3000 Artikeln.<br />
Heute stellt das Unternehmen<br />
mit530 Mitarbeitern im Dreischichtbetrieb<br />
täglich300000 dieser Verbin-<br />
Christian Wahnschaffe ist Managing<br />
Consultant bei der Wassermann AG in<br />
80686 München, Tel. (0 89) 57 83 99-1 62,<br />
c.wahnschaffe@wassermann.de<br />
dungsstücke ausduktilem Gusseisen<br />
herund beliefertüber1000 KundenadressenüberwiegendinEuropa.<br />
Um den LeistungsprozessimUnternehmenfit<br />
fürzukünftige Herausforderungen<br />
zumachen, engagierte<br />
die Geschäftsleitung bereits vor der<br />
aktuellen Wirtschaftskrise die Beraterder<br />
Wassermann AG.Schon bisherwidmetedashistorischgewachsene<br />
Unternehmen dem Thema<br />
Supply-Chain-Management (SCM)<br />
Aufmerksamkeit,esfehlten aber sowohl<br />
das notwendige Werkzeug als<br />
auch die nachhaltige Konsequenz.<br />
Die Kunden bestellten, manholte die<br />
Ware aus dem Lager oder produzierte<br />
sie und lieferte aus. Eine ausgefeilte<br />
Planung und Steuerung der<br />
internen <strong>Logistik</strong>abläufe fürdie Produktion,<br />
Materialwirtschaft oder<br />
Lagerhaltungwar bisdahin alsnicht<br />
notwendig erachtet worden.<br />
Doch die Unternehmensleitung<br />
erkannte:FachlichesKnow-how und<br />
eine kompetente Belegschaft allein<br />
würden künftig nicht mehr ausreichen,<br />
um im Traditionsunternehmen<br />
langfristigeineprofitableWertschöpfung<br />
zu sichern.Gießereien rentieren<br />
sich mit ihrer hohen Kapital- und<br />
PersonalquotenachAussage vonGeschäftsführerPeter<br />
Maiwalderst bei<br />
hoher Auslastung. Esbestand also<br />
akuter Handlungsbedarf, um den<br />
Standort im zentraleuropäischen<br />
Hochlohnland durcheffiziente Supply-Chain-Prozesse<br />
zu sichern und<br />
gegendie steigende Konkurrenz aus<br />
Billiglohnländernzuwappnen.<br />
Wichtig ist valide Planung mit<br />
verbindlichen terminzusagen<br />
DasManagementdes niederösterreichischen<br />
Betriebs initiierte ein tiefgreifendes<br />
Change-Management-<br />
Projekt. AusheutigerSicht zum optimalen<br />
Zeitpunkt, denn so war<br />
Georg Fischer Fittings bereits frühzeitig<br />
für die damals noch nicht absehbare<br />
Wirtschaftskrise gerüstet.<br />
Zunächst begann dasUnternehmen<br />
mitder Evaluierungvon Advanced-<br />
Planning-and-Scheduling-Systemen<br />
(APS). APS sollte die Erstellung optimierter<br />
Pläne für alle ertragsrelevanten<br />
Prozesse der internen <strong>Logistik</strong>ketteermöglichen.<br />
Da bereitsein<br />
Enterprise-Resource-Planning-System<br />
(ERP) in Betrieb war, sollte die<br />
APS-Lösung als nahtlos integrierbaresAdd-onzur<br />
bestandsführenden<br />
ERP-Softwarebetrieben werden.<br />
Hinzu kamdie Suchenacherfahrenen<br />
Partnern für die tiefgreifende<br />
Umgestaltung der Unternehmensprozesse.<br />
Eine der damaligen Herausforderungenwar,dass3000Lagerartikel<br />
existierten –für eine Eisengießerei<br />
eineextremhoheZahl.Die<br />
vielstufige Produktion mit unterschiedlichen<br />
Kapazitäten und Produktionszeiten<br />
<strong>macht</strong>e die Planung
kompliziert, längerfristige Absatzprognosen<br />
ließ der umkämpfteMarkt<br />
nicht zu. Dennoch erwarteten die<br />
Kunden die zeitnaheLieferungaller<br />
Aufträgeoder zumindestverlässliche<br />
Liefertermine–ein Zielkonflikt.<br />
Die Situation: Hohe Bestände bei<br />
gleichzeitig langen Durchlaufzeiten<br />
undeiner unbefriedigenden Termintreue<br />
waren Symptome für die fehlende<br />
Transparenz im Leistungsprozess.<br />
Eine valide Planung mit verbindlichen<br />
Terminzusagen gegenüber<br />
Kunden wardem Unternehmen<br />
damals unmöglich.<br />
Mit SCM-Profis lassen sich die<br />
Leistungsprozesse optimieren<br />
Eine von den SCM-Beratern der<br />
Wassermann AG erstelltePotenzialanalyse<br />
überzeugte: Die Prognosen<br />
umfassten die Reduzierung der KapitalbindunginErzeugnissen<br />
undin<br />
Beständen, die Reduzierungdes Personalaufwands<br />
für Planung und<br />
Steuerung sowie eine signifikante<br />
Produktivitätssteigerung–inSumme<br />
wurde eineKostenreduktion voninsgesamt<br />
1,546 Mio. Euro errechnet<br />
undanvisiert. Hinzu kamenEinmaleffekte<br />
durch die Freisetzung des<br />
bislang in überhöhten Beständen gebundenen<br />
Kapitals. In einem Jahr,so<br />
die Zusage vonWassermann, würde<br />
sich das Projekt über die erzielten<br />
Verbesserungenamortisierthaben.<br />
Füreineerfolgreiche undnachhaltige<br />
Umsetzung mussten die 530<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
vonden anstehenden, tiefgreifenden<br />
Veränderungen überzeugt und für<br />
die neuen Prozesse motiviertwerden.<br />
DasChangeManagementwar daher<br />
von hoher Bedeutung. Dass die Beratervon<br />
Wassermann selbst gestandene<br />
Praktiker waren und mit den<br />
Kollegen aus den unterschiedlichen<br />
Abteilungenauf Augenhöhezusammenarbeiten<br />
konnten, war ein weitererwichtiger<br />
Grund, sichfür Wassermannzuentscheiden.<br />
2008 startete das„ProjektTurbo“.<br />
Gemeinsam mit den Beratern erfolgtedie<br />
Erstellung des Sollkonzepts<br />
mitneuer Aufbau-und Ablauforganisation.EineSCM-Abteilung<br />
wurde<br />
konzipiert, Disposition und Bevorratungsstrategiefestgelegt,<br />
eineneue<br />
supply chain management<br />
Buchungslogik mit grundlegend<br />
überarbeitetem Rückmeldewesen<br />
definiertund die Aufbauorganisation<br />
neu strukturiert. Die Ablauforganisation<br />
wurde jetzt durchgängig prozessorientiert<br />
ausgerichtet. Parallel<br />
implementierten die Wassermann-<br />
Consultants das APS-System Way<br />
RTS (Real-Time-Simulation) und<br />
passten esandie speziellen Bedürfnissebei<br />
GeorgFischer Fittings an.<br />
WayRTS ließ sichproblemlos auf<br />
das ERP-System Pro Alpha von Fischeraufsetzen<br />
–eineLösung, die die<br />
Planungs- und Steuerungsprozesse<br />
in der Supply Chainmit leistungsfähiger<br />
Realtime-Szenariotechnik erleichtert.<br />
Mit der als bidirektionales<br />
Add-onintegriertenWay RTSerhält<br />
das Unternehmen vollständige<br />
Transparenz über den Wertschöpfungsprozess,<br />
neue oder veränderte<br />
Datenwerden in Echtzeiteingerechnet.<br />
Die Simulation unterschiedlicher<br />
Szenarien erleichtert die Auswahl<br />
optimaler Maßnahmen, weil deren<br />
Konsequenzen –auf die gesamte<br />
Supply Chainvorab,abernochohne<br />
Einfluss auf die operative Planung<br />
–genau geprüftwerden können. Visualisierungsfunktionenbereitendie<br />
Planungsergebnisse optimal auf, sodass<br />
der Anwender volle Transparenz<br />
über seinen Leistungsprozesserhält.<br />
Die Fokussierung auf kritische Abläufeinder<br />
Supply Chainermöglicht<br />
eineschnelle Identifizierungund Beseitigungvon<br />
Engpässen.<br />
die Mitarbeitermotivation ist<br />
immer von großer Bedeutung<br />
Nebender organisatorischenund ITtechnischen<br />
Dimension gab es ein<br />
weiteres Handlungsfeldfür die SCM-<br />
Experten: Veränderungen lösen<br />
Angst aus. Teilweise war es deshalb<br />
schwer,den Mitarbeitern dasProjekt<br />
nahezubringen. NebenVeranstaltungenund<br />
Präsentationen gabesviele<br />
vertiefende Einzelgespräche. Allmählich<br />
zogen die Mitarbeiter mit:<br />
Erst nachdem WidersprücheinForm<br />
von Kennzahlen oder des Lohnsystems<br />
beseitigt waren, zeigten sie eine<br />
hohe Akzeptanz gegenüberden Plänen<br />
aus der SCM-Abteilung und<br />
richtetensichauf die neuen Arbeitsweisen<br />
nach den konzipiertenFluss-<br />
prinzipien ein –der hohe Aufwand<br />
zahlte sich aus. Sichtbar wurde dies<br />
besondersimAußenlagerund in der<br />
Produktionshalle: Wo sichzuvorBehälter<br />
voller Fittings bis zur Decke<br />
stapelten, sieht mannun aufgeräumte<br />
Gänge mitüberschaubarenStapeln<br />
von Halbfertigware, die zur Weiterverarbeitung<br />
ansteht.<br />
Das Außenlager dagegen ist jetzt<br />
dicht besiedelt –mit leeren Behältern.<br />
Inzwischen weiß man bei Fischer<br />
gar nicht mehr, was mit den<br />
überflüssig gewordenen Behältnissen<br />
geschehensoll–ein anhaltender Erfolg<br />
beider Bestandsreduktion.<br />
In Zahlen ausgedrückt: Die KapitalbindungimBereichHalbfertigware<br />
undUmlaufbeständesankbei Fischer<br />
um10%, bei den Fertigwaren<br />
sogar um29%. Gleichzeitig konnte<br />
die Liefertermintreue um 35% gesteigert<br />
werden. Die höhere Transparenz<br />
in der Produktion zeigt deutliche Potenziale<br />
zur Effizienzverbesserung.<br />
DurchdieseErfolge amortisierte sich<br />
die APS-Einführung bereits sechs<br />
Monate nach Startdes Echtbetriebs.<br />
In Traisen ist man heute von der<br />
Entscheidungpro Wassermann überzeugt,<br />
auch wenn es möglicherweise<br />
Rückschläge geben wird. Wichtig<br />
sind vor allem die Kontinuität und<br />
die ständigeOptimierungdes SCM-<br />
Prozesses. Nachhaltige Kostensenkungen,<br />
die zu einer dauerhaften<br />
Optimierung des Free-Cash-Flow<br />
führen, sinddannnur noch eineFrage<br />
vonkurzer Zeit. <strong>MM</strong><br />
ManageMent und It<br />
Bei der gewindefitting-herstellung<br />
marke „gF“<br />
wurden effiziente<br />
supply-chainprozesseeingeführt,<br />
um gegen<br />
Konkurrenten aus<br />
Billiglohnländern<br />
gewappnet zu<br />
sein.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010 49<br />
Bild: Georg Fischer Fittings
MAnAgeMent und it prODuKte<br />
Per i-Pad <strong>Logistik</strong>prozesse jederzeit im griff<br />
Cotrans bietet Apps fürdie mobile<br />
Werkssteuerungund Transportüberwachung<br />
perI-Pad an.<br />
Die Toolswurden vonder GLTS<br />
Cotech fürdie Systeme Lkw-Abrufsowie<br />
LTC(Transport-und<br />
Laufzeitüberwachung)entwickelt.<br />
DasSystemLkw-Abruf hat<br />
sichbereits zur Koordination<br />
des Messeaufbausder IZB bewährt:Die anliefernden Fahrer erhielten<br />
vonCotrans ein Smartphoneund suchtensichanschließendeinen<br />
Parkplatz. BeiErreichenihres gebuchtenZeitfensters<br />
wurden sie perInternetleitstand abgerufen. Nach Auslösen des<br />
Alarmsauf dem Smartphonemeldeten sichdie Fahrer am Schalter,<br />
gabendas Smartphonezurückund konntenindas Messegeländeeinfahren.<br />
▶<br />
Cotrans Logistic GmbH &Co. KG, Tel. (0 53 61) 302-0, www.cotrans.de<br />
Map&guide mit weiteren<br />
tomtom-Funktionalitäten<br />
PTVwirdkünftigvon Tomtom<br />
noch verstärkt mitKartenund<br />
standortbasiertenInhaltenfür<br />
die Entwicklung von<br />
Map&Guide- undanderen <strong>Logistik</strong>software-Produkten<br />
beliefert.<br />
Zudem stehtPTV die digitale<br />
<strong>Logistik</strong>-Kartendatenbank von<br />
Tomtom zur Verfügung, die speziell<br />
fürAnwendungsentwickler<br />
undfür Betreibervon Fahrzeugflotten<br />
konzipiertworden ist. Besondersdie Speed Profiles, die<br />
aufder Bearbeitungvon über zwei BillionenGPS-Messungenbasieren,<br />
sollen es Fahrernermöglichen, optimaleStreckenfestzulegenund<br />
Fahrzeitengenauer abzuschätzen.<br />
▶ ptV AG, Tel. (07 21) 816-0, www.ptv.de<br />
nachrüstbares Fahrerassistenzsystem<br />
unterstützt bei der unfallprävention<br />
Die MobileyesC2-170 undC2-270 sindkameragestützteFahrerassistenzsysteme<br />
fürNutzfahrzeugeoder Pkw.Sie helfendurch<br />
optischeund akustische Signale,<br />
dass beiUnachtsamkeit oder Sekundenschlaf<br />
die richtigenAbstände<br />
undFahrspuren eingehaltenwerden.<br />
Die Geräte messen<br />
die Entfernung zu Fahrzeugen<br />
undFahrbahnmarkierungenund<br />
setzen dieseinRelationzur Fahrgeschwindigkeit.<br />
50 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010<br />
▶ K&r Company (uG), Tel. (0 71 44)<br />
88 4392-0, www.carauge.de<br />
service<br />
redaktion:<br />
impressum<br />
ISSN 1867-9722<br />
Die Fachzeitschrift <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> erreicht <strong>Logistik</strong>leiterinIndustrieund Handel.<br />
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undAuslandentgegen. Abbestellungenvon Voll-Abonnements<br />
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Einfach zu lesen,<br />
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Cognex-Lesegeräte in der Lage auch solche Codes zu lesen, bei<br />
denen andere passen müssen. Unabhängig von der Qualität<br />
oder der Größe des Codes, des Markierungsverfahrens oder dem<br />
Trägermaterial -wir können ihn lesen!<br />
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omnidirektionalen Lesen von Barcodes optimiert wurde,<br />
extreme Variationen verarbeiten kann und unübertroffene<br />
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hat in vielen Industriebereichen zur Einführung von 2D Data<br />
Matrix und QR Codierung beigetragen.<br />
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tragbaren und stationären Lesegeräte<br />
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Beeinträchtigung<br />
des Finders<br />
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“10 gute Gründe für bildgestützte ID-Lesegeräte” von<br />
der Webseite www.wecanreadit.com herunter.