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Virtual Reality macht schlank - MM Logistik - Vogel Business Media

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Besten andas Thema Bestandssenkung<br />

heran? Wieermutigeich meine<br />

Mitarbeiter, wirklichSteinesehenzu<br />

wollen? Dasmussdie Führungskraft<br />

nicht nurzulassen, sondernganzgezieltentwickeln.<br />

Leicht gesagt, doch oftkommt uns<br />

dabeidie alte Denkweiseindie Quere:„Wenn<br />

ichein Problem bekomme,<br />

weil Teile nicht da sind, dann habt<br />

ihr ein Problem“, ist dann oft eine<br />

Ansage an die Mitarbeiter. Lean-<br />

Denker geben ihren Mitarbeitern<br />

jedoch Rückendeckung, ermutigen<br />

sie dabei, Fehler zu suchen–und sie<br />

dann zu beheben. Natürlichhat jedes<br />

UnternehmenSorge,dassProbleme<br />

beim Kunden durchschlagen. Das<br />

will keine Führungskraft riskieren.<br />

Richtigso. Die Lean-Lehre sagt deshalb:<br />

„Baue einen Puffer auf, damit<br />

Dein Kunde das Problem nicht<br />

merkt. Löse das Problem und baue<br />

dann den Pufferwieder ab.“<br />

Spitzenleistungen verlangen<br />

ein Agieren im Grenzbereich<br />

So geschehenbeim Weltmarktführer<br />

im Fensterbau.Auchdortwirdnach<br />

Kanban-Prinzipien gearbeitet –nicht,<br />

um Bestände zu halten, sondernum<br />

sie schrittweite zu reduzieren. Konkret<br />

geht es dort um den Bestand<br />

zwischen Endmontage und einem<br />

Zuliefererbereich. Auch dort gab es<br />

natürlich die Sorge: Was ist, wenn<br />

einmal ein Teil nicht da ist und der<br />

Kunde esmitbekommt? Und sohat<br />

man sich für einen „geheimen“ Sicherheitsbestand<br />

entschieden: In<br />

einem separatenLagerraum sinddie<br />

entsprechenden Teile eingelagert.<br />

Nur der Geschäftsführer persönlich<br />

hat einen Schlüssel für diesen Bereich.<br />

Und eskam, wie es kommen<br />

musste: Aneinem Freitag fehlte ein<br />

wichtiges Teil für die Endmontage.<br />

Man rief also den Geschäftsführer<br />

bestände<br />

Bestände verdecken Probleme!<br />

¬ Ausschuss<br />

probleme<br />

¬ hohe Rüstzeit<br />

¬ Maschinenausfall<br />

¬unzuverlässiger Lieferant<br />

¬ ungelöste Probleme<br />

¬ Verschwendung durch Unordnung<br />

an,erkam undschlossauf.Das Produkt<br />

konnte noch fristgemäß fertiggestellt<br />

undausgeliefertwerden.<br />

Am Montag darauf rief der Geschäftsführer<br />

seine Mitarbeiter, die<br />

für die Bestandssenkung indiesem<br />

Bereichverantwortlichsind, zusammen.<br />

Nicht, um sie abzustrafen. Nein,<br />

er lobtesie fürihr konsequentesVorgehen<br />

und ging mit ihnen gemeinsam<br />

auf Fehlersuche. Woran lag es,<br />

dass uns das Teil gefehlt hat? Was<br />

müssen wir tun, um das Problem<br />

abzustellen –und um den Bestand<br />

weiter zu senken? Man <strong>macht</strong>e sich<br />

also aufdie Suchenachder Problemlösung,<br />

um damit die Teile-Verfügbarkeit<br />

zuerhöhen. In diesem Fall<br />

wurde TPM an einem Rollformer<br />

gestartet. DasProblem wardamit aus<br />

der Welt –und dasTeamkonnteden<br />

Bestandnochweitersenken. Biszum<br />

nächstensichtbarenStein.<br />

So,wie dasebenbeschriebeneUnternehmenvorgegangenist,istwirklichesKanban<br />

im Sinneeines erfolgreichenLeanManagements<br />

gemeint.<br />

Genaudas istes, wasLeanwill:Pro-<br />

KANBAN<br />

bleme begrüßen, um sie zu lösen –<br />

unddadurch besser zu werden, konsequentund<br />

Schrittfür Schritt. Also:<br />

verbessern, umdann weiter zuverbessern.<br />

Wenn ein Unternehmen<br />

sicher durch die ruhige See fährt,<br />

ohne dass Problemewahrgenommen<br />

und gelöst werden, wird es niemals<br />

erfolgreicher.<br />

Der Formel-1-Rennfahrer Mario<br />

Andretti hat es einmal treffend formuliert:<br />

„Ifthings seem totally under<br />

control, you’re just notgoing fast enough.”<br />

Soll heißen: Erst, wenn man<br />

einmal seinen Wagen auf das Kiesbett<br />

gesetzt hat, hatman ein entscheidendes<br />

Problem entdeckt, kann es<br />

lösen –und letztlichauf dem Siegertreppchen<br />

ganz oben stehen. Gepflegt<br />

um die Kurvefahrenkannjeder.<br />

Wer aber in die Spitzengruppe<br />

kommen will,musssein Auto in den<br />

Grenzbereichlenken. Mitdem richtigen<br />

Kiesbett führt es auch nicht<br />

zum Desaster, wenn man ein Problem<br />

zu Tage treten lässt. Sokann<br />

man getrost auch einmal aus der<br />

Kurvefliegen. <strong>MM</strong><br />

MANAGEMENT UND IT<br />

Bestände reduzieren –und Probleme lösen!<br />

¬ Prozessunsicherheiten sichtbar machen.<br />

¬ Unsicherheiten beheben und soProblem-<br />

lösungskompetenz ausbauen.<br />

¬ Streben nach Perfektion als Geisteshaltung<br />

entwickeln.<br />

¬ Mit mehr Umsetzungsstärke am Markt<br />

gewinnen.<br />

probleme<br />

bestände<br />

reduzieren<br />

Kanban kennt keinen<br />

Endzustand,<br />

fordert die permanente<br />

Senkung<br />

von Beständen.<br />

Denn Lean- oder<br />

<strong>schlank</strong>e Prinzipien<br />

wollen verbessern,<br />

um immer<br />

weiter zu<br />

verbessern.<br />

<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 8/2010 47<br />

Bild: Vollmer &Scheffczyk

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