Sister Aktuell Juli 2009 - DRK Schwesternschaft Marburg

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Einsatzfeld - ambulante Pfl ege Inge Klettke Als man mich bat einen Tag in der „ambulanten Pfl ege“ zu beschreiben dachte ich: „Kein Problem, das machst du doch mit links“. Also setzte ich mich hin und schrieb einen Tagesbericht der beim Durchlesen einfach langweilig klang und ich musste mir gestehen, dass ich diesen Bericht nicht zu Ende gelesen hätte. Für viele Kolleginnen ist der Gedanke bei jedem Wetter von Haus zu Haus zu fahren und oft mit schwierigen, dementen Patienten in ihrem häuslichen vertrauten Umfeld zu arbeiten, eher abschreckend. Doch gerade diese vertraute Umgebung macht die Patienten so interessant: Selbst schwer demenzkranke Patienten behalten in ihrer vertrauten Umgebung noch einen Rest von Selbstbestimmung und äußern ihre Wünsche und Vorstellungen oft sehr selbstbewusst. Viele Menschen haben genaue Vorstellungen von der Hilfe, die sie von uns erwarten und das man auch auf diese unterschiedlichen Wünsche eingeht. Dazu gehören die Wahl der Einsatzzeiten, denn mancher Patient schläft gerne etwas länger oder der Wahl von männlichen bzw. weiblichen Pfl egepersonen. Auch der Umfang der Pfl egeleistung kann individuell ausgewählt werden. Besonders wichtig bei der Betreuung von dementen Pfl egebedürftigen ist die Zusammenarbeit mit den Angehörigen. Ebenso ist die Dokumentation ein sehr wichtiger Faktor. Nur so kann die Qualität der Pfl ege gewährleistet werden. In der häuslichen Pfl ege muss man sich von vielen Dingen verabschieden, die man früher als selbstverständlich nahm. 10 Das typische Schwester – Patient Verhältnis wie im Altenheim oder Krankenhaus kommt im häuslichen Bereich nicht zum Tragen. Die Pfl egebedürftigen oder deren Angehörigen sehen in der Pfl egestation immer mehr einen Dienstleister und sich selbst immer mehr als Kunden. Nach vielen Jahren in der häuslichen Pfl ege sehe ich das durchaus als Vorteil an, da die Zusammenarbeit mit zufriedenen „Kunden“ die Arbeit doch sehr erleichtert. Natürlich bedeutet das, etwas umzudenken und vielleicht auch etwas mehr Mühe: z.B. dass man sich telefonisch meldet und die Patienten informiert, wenn man aufgehalten wurde und die vereinbarte Zeit nicht einhalten kann. Genauso selbstverständlich sollte man im Rahmen der Möglichkeiten fl exibel auf die Wünsche des Patienten reagieren. Z.B. wenn er wegen eines Arztbesuches oder ähnlichem eine Änderung der Einsatzzeit nur für einen Tag wünscht. Oder unterschiedliche Einsatzzeiten je nach Wochentag braucht, weil er fertig sein will, wenn die Putzfrau kommt. Mit etwas gutem Willen von beiden Seiten lässt sich fast alles realisieren. Ganz individuell gestaltet sich auch die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Hausärzten. Auch hier ist es wichtig, die Patienten bzw. deren Angehörigen mit einzubeziehen und keine eigenmächtigen Entscheidungen zu treffen. Die Pfl egekraft kann nur anregen und beraten, die Entscheidungen treffen immer der Patient oder die Angehörigen. Aus Erfahrung weiß ich, dass bei vernünftigen Argumenten die Betroffenen den Rat der Pfl egekraft annehmen. Oft höre ich im Kollegenkreis, dass man in der Ambulanten Pfl ege als Einzelkämpfer unterwegs sei. Auch das ist ein weit verbreiteter Irrtum bei Pfl egekräften, die noch keine Erfahrungen auf diesem Gebiet haben. Natürlich stehe ich beim Patienten alleine da, muss oft schnell und selbständig geeignete Maßnahmen ergreifen, wenn Gefahr für den Patienten besteht. Aber gerade hier brauche ich ein Team im Rücken auf das ich immer zurückgreifen kann. Kollegen die man telefonisch zu Hilfe rufen kann, eine Pfl egedienstleitung im Büro, die ansprechbar ist oder die Bürokraft, die zwar nur für die Abrechnung zuständig ist, aber jederzeit auch telefonisch erreichbar ist und die nötigen Verbindungen zu Arzt oder Angehörigen herstellt, weil man selbst im Funkloch ist. All das ist in einem guten Team wichtig und sollte sorgfältig gehegt und gepfl egt werden. Regelmäßige Teamsitzungen und ein guter Kontakt der Schwestern und Pfl eger untereinander, oft auch über das berufl iche hinaus, sind unerlässlich. Ebenso die Bereitschaft den Kollegen bei Zeitnot oder ähnlichem zu helfen.
Natürlich ist der Tod in der häuslichen Pfl ege genauso ein Thema wie in den Pfl egeheimen. Aber auch hier ist es doch sehr befriedigend, einem Patienten ein friedliches Sterben im eigenen Zuhause, nach oft langem Siechtum, durch individuellen Einsatz zu ermöglichen. Auch die Angehörigen empfi nden die Betreuung durch die vertrauten Pfl egepersonen, die ihre Verstorbenen kannten, als sehr tröstlich. Nach den langen Jahren in der häuslichen Pfl ege, kann ich mir heute keine schönere Art der Pfl ege mehr vorstellen. Sicherheitstipps für Seniorinnen und Senioren I.Pilgrim-Schäfer Unter diesem Motto fand am 15. April dieses Jahr ein Treffen der pensionierten Schwestern statt. Wer hätte dieses Thema besser vermitteln können, als ein pensionierter Polizeibeamter. Herr Ittner hatte sich zum Ziel gesetzt, uns alle für mögliche Stolperfallen mit Tipps - auch an Hand von Fallbeispielen - zu sensibilisieren. Sechzehn Seniorinnen und vier Beiratsmitglieder verfolgten gespannt den Ausführungen Herrn Ittners und so manch Eine hatte dabei ihre eigene Geschichte beizutragen, sodass wir gemeinsam einen nicht nur recht interessanten, sondern auch lebendigen Nachmittag verbrachten. Am Ende gab uns Herr Ittner noch eine Broschüre zum nachlesen („Der Goldene Herbst - Sicherheitstipps für Seniorinnen und Senioren“), die man jederzeit auch kostenlos auf den Polizeirevieren erhalten kann. DRK-Schwesternschaft Marburg e.V. Ausbildung zur / zum Krankenpfl egehelfer/ in (KPH) zum 01.11.2009 An der Schule für Krankenpfl egehilfe der DRK-Schwesternschaft Marburg e.V. sind zum 01.11.2009 25 Ausbildungsplätze zu besetzen. Die theoretische Ausbildung fi ndet an der Elisabeth von Thüringen Akademie für Gesundheitsberufe statt. Die praktische Ausbildung wird am Universitätsklinikum Giessen und Marburg GmbH, Standort Marburg absolviert. Neben der Vermittlung der theoretischen und praktischen Ausbildungsinhalte bieten wir Ihnen zusätzlich: • Mitgliedschaft in der DRK – Schwesternschaft und damit verbundene bundesweite Einsatzmöglichkeiten • sehr gute berufl iche Zukunftsperspektive • attraktive Alterszusatzversicherung • einen abwechslungsreichen, anspruchsvollen und modernen Ausbildungsplatz Wohnheimplätze in Marburg Sie Sollten mitbringen: • Hauptschulabschluss oder einen gleichwertigen Schulabschluss • gesundheitliche Eignung • soziale Kompetenz • Verantwortungsbewusstsein • Flexibilität, Belastbarkeit, Engagement und Durchhaltevermögen • Fähigkeit zur konstruktiven Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, dann richten Sie bitte Ihre vollständige schriftliche Bewerbung an: DRK- Schwesternschaft Marburg e.V. Deutschhausstrasse 25 35037 Marburg Für telefonische Auskünfte stehen wir Ihnen gerne vorab unter 06421/6003-0 zur Verfügung. Für weitere Fragen steht Ihnen Anette Heider unter der Telefonnummer: 06421/ 5864910 oder unter der E-Mailadresse: heider@med.uni-marburg.de zur Verfügung oder Sie informieren sich auf unserer Homepage unter: www.drk-schwesternschaft-marburg.de 11
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