Sister Aktuell Juli 2009 - DRK Schwesternschaft Marburg
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eich der Uniklinik eingesetzt. Edith Olias kann gar auf<br />
60 Jahre Mitgliedschaft zurückblicken und ist nun allerdings<br />
seit einigen Jahren im verdienten Ruhestand.<br />
Das wohl für die meisten Mitglieder bedeutendste<br />
Geburtstagspräsent überbrachte die Pfl egedirektorin<br />
der Universitätskliniken am Standort <strong>Marburg</strong>, Beatrix<br />
Schade: „Die bisherige positive Zusammenarbeit soll<br />
über 2010 hinausgehen!“ betonte sie und versprach<br />
den Mitgliedern der <strong>Schwesternschaft</strong> die Verlängerung<br />
des Gestellungsvertrages zunächst bis zum<br />
31.12.2013. Dafür erntete Frau Schade spontan den<br />
hocherfreuten Applaus der Zuhörerinnen.<br />
Die Festrede hielt die frisch gewählte Oberin Gabriele<br />
Müller-Stutzer. Die <strong>Schwesternschaft</strong> sei zwar mittlerweile<br />
ein „altes Mädchen“, man könne aber trotz des<br />
fortgeschrittenen Alters getrost über langfristige Zukunftsaussichten<br />
und –perspektiven sprechen. Die<br />
Oberin beschrieb die unterschiedlichen Herausforderungen,<br />
die auf das Gesundheitssystem und damit<br />
auch auf die <strong>Schwesternschaft</strong> zukommen werden und<br />
motivierte die Zuhörer und im besonderen die <strong>Schwesternschaft</strong>smitglieder,<br />
sich aktiv an den Gestaltung<br />
der Zukunft auch auf der politischen Ebene zu beteiligen.<br />
„Eine Änderung des Berufsalltages für Pfl egende<br />
ist nicht zu erreichen, wenn wir es nicht in großer Zahl<br />
schaffen, kontinuierlich als konstruktive Kritiker und<br />
sachverständige Interessenvertreter in eigener Sache<br />
auf der politischen und gesellschaftlichen Bühne wahrgenommen<br />
zu werden“, betonte Müller-Stutzer. „Wir<br />
haben miteinander die Verantwortung dafür, unseren<br />
Berufsstand für Berufsanfänger und Auszubildende<br />
attraktiv zu machen. Das Niveau und die Qualität der<br />
Ausbildung – auch in Bezug auf die Orientierung an<br />
den Realitäten des Alltages- bleibt dabei von zentraler<br />
Wichtigkeit“, so die Oberin und kritisierte damit den<br />
Vorstoß der großen Koalition, den Hauptschulabschluss<br />
als Eingangsqualifi kation zur dreijährigen Gesundheits-<br />
und Krankenpfl egeausbildung zuzulassen. Oberin Müller-Stutzer<br />
schloss ihre Rede mit der Zuversicht, dass<br />
die <strong>Schwesternschaft</strong> gemeinsam mit ihren Partnern<br />
auch zukünftig die Herausforderungen, die unsere<br />
„großen und vornehmen Aufgaben“ mit sich bringen,<br />
konstruktiv gestaltet. Die anwesenden Mitglieder und<br />
Gäste brachten ihre Zustimmung zur sehr engagierten<br />
Rede und deren Inhalt durch stehenden Applaus zum<br />
Ausdruck.<br />
Nach einem üppigen Buffet klang der Abend schließlich<br />
in zahlreichen angeregten Gesprächen langsam aus.<br />
Rückblick<br />
Gegründet wurde die <strong>DRK</strong>-<strong>Schwesternschaft</strong> <strong>Marburg</strong><br />
e.V. am 5. Januar 1919 aus dem Vaterländischen Frauenverein.<br />
Schon damals waren die Schwestern vom<br />
Roten Kreuz in <strong>Marburg</strong> keine Unbekannten mehr. Sie<br />
versahen zusammen mit Ordensschwestern und freiberufl<br />
ichen Schwestern während des Ersten Weltkrieges<br />
in den <strong>Marburg</strong>er Universitätskliniken und Lazaretten<br />
ihren Dienst. Diese Rot-Kreuz-Schwestern gehörten<br />
dem Wiesbadener und dem Kasseler Mutterhaus an.<br />
Die Begründerin der <strong>Schwesternschaft</strong> <strong>Marburg</strong> ist<br />
Else von Behring, Ehefrau von Nobelpreisträger Emil<br />
von Behring. 1920 wählen die Mitglieder des Vaterländischen<br />
Frauenvereins vom Roten Kreuz <strong>Marburg</strong> sie<br />
zu ihrer Vorsitzenden. Unter Else von Behrings Vorsitz<br />
wurden viele Hilfsaktionen organisiert – genannt werden<br />
Speisungen, Kleiderspenden, Heizmittelbeschaffung,<br />
Wöchnerinnenernährung und Winterhilfe. Ihre bedeutungsvollsten<br />
Leistungen waren jedoch im Jahre 1926<br />
der Erwerb der Deutschhausklinik (Deutschhausstraße<br />
27) und eines Mutterhauses (Deutschhausstraße 25)<br />
für den Vaterländischen Frauenverein vom Roten Kreuz<br />
<strong>Marburg</strong> und dessen Schwestern.<br />
1920 wurde auch der 1.Gestellungsvertrag mit dem<br />
Universitätsklinikum der Philippsuniversität in <strong>Marburg</strong><br />
geschlossen. Bereits seit 1922 bildet die <strong>Schwesternschaft</strong><br />
in den unterschiedlichen Pfl egeberufen aus. Seitdem<br />
gilt ihr besonderes Engagement der konsequenten<br />
Professionalisierung des Pfl egeberufes und der Weiterentwicklung<br />
der verschieden Ausbildungsgänge. Neben<br />
den Ausbildungen in den verschiedenen Pfl egeberufen<br />
ist die Ausbildung zur Operationstechnischen<br />
Assistentin (OTA) seit 1996 ein Ausbildungsgang den<br />
die <strong>Schwesternschaft</strong> in Kooperation mit der Elisabeth<br />
von Thüringen Akademie anbietet.<br />
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