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Nach bejahendem Miau - Katzenzunft Meßkirch

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SCHWÄBISCHE ZEITUNG vom 17.02.2007<br />

<strong>Nach</strong> <strong>bejahendem</strong> �<strong>Miau</strong>�geht�s in die Flitterwochen<br />

nach Venedig<br />

MESSKIRCH - Dass die Fasnet in <strong>Meßkirch</strong> eine lange und gut gepflegte Tradition hat, ist<br />

beim Zunftball der <strong>Katzenzunft</strong> deutlich geworden. Wie immer teilte sich das Programm<br />

in einen historischen Brauchtumsteil mit der Trauung der Narreneltern, der Gratulation<br />

der Altnarrenmütter und dem Nasenschleifen sowie einem Showteil der einzelnen Gilden.<br />

Von unserer Mitarbeiterin Anja Wetz<br />

Schon der erste Programmpunkt, der historische Zunftauftritt auf der Bühne, war ein närrisches<br />

Spektakel, das mehrere Minuten dauerte. Dann folgte die obligatorische Begrüßung mit<br />

Referenzerweisung, bei der mit <strong>Meßkirch</strong>s Bürgermeister Arne Zwick, �Alt-Schultes�Robert Rauser und<br />

Pfullendorfs neuem Bürgermeister Thomas Kugler �drei Arbeitslose auf Zeit�von Zunftmeister Roland<br />

Schank willkommen geheißen wurden.<br />

Gleich darauf folgte der erste<br />

Höhepunkt des Abends: die<br />

Vorstellung und Trauung der<br />

Narreneltern. <strong>Nach</strong> altem Brauch kürt<br />

nämlich der Narrenvater jedes Jahr<br />

eine neue Narrenmutter, deren Name<br />

aber bis ihrer feierlichen Abholung am<br />

�Schmotzigen Dunnschdig�durch die<br />

Hemdglonker geheim gehalten wird.<br />

Beim Zunftball wird sie dann dem<br />

närrischen Volk vorgestellt.<br />

Dieses Jahr fiel die Wahl des<br />

Narrenvaters auf Gudrun Trautwein,<br />

die beim Anruf des Narrenvaters<br />

Manfred Haug im vergangenen<br />

Oktober davon erfahren hatte, dass ihr diese Ehre zuteil werden solle. Erst sei sie �traumatisiert�<br />

gewesen, doch schnell gestand sich die Floristin ein, dass dies �nicht bloß Pflichtfach�, sondern �a<br />

große Ehr�sein würde. Mit einem mehrfach kräftigen �<strong>Miau</strong>�stimmte sie deshalb auch der Trauung<br />

zu.<br />

Springindschmitten wird angeklagt<br />

Anschließend machten die Hästräger den Altnarrenmüttern für ihre Gratulation auf der Bühne Platz.<br />

Sie nahmen die Narreneltern mit auf die bevorstehende Hochzeitsreise. Venedig sollte das Ziel heißen<br />

� ein Ort, der durch den Karneval ja durchaus eine Verbindung mit <strong>Meßkirch</strong> hat. Acht Narrenmütter,<br />

verkleidet als Gondolieri und jeweils begleitet von Narrenmüttern in bezaubernden Kostümen,<br />

gratulierten mit Tänzen dem frisch gebackenen Narrenelternpaar.


<strong>Nach</strong> diesem Ausflug in die Flitterwochen folgte gleich der zweite Höhepunkt des historischen Teiles:<br />

das Nasenschleifen. Dazu holten die �Nasenschleifer�dieses Jahr den Bankvorstand Karl<br />

Springindschmitten auf die Bühne. Die Anklage lautet auf �Rückzug nach Sauldorf aufs Land, um dort<br />

sein Lebensglück zu suchen�, anstatt sein Geld dort auszugeben, wo er es verdiene: in <strong>Meßkirch</strong>. Der<br />

andere Anklagepunkt war Verstoß gegen fasnächtliche Sitten und Bräuche in <strong>Meßkirch</strong>. Da die Bank<br />

am �Schmotzigen Dunnschdig�geschlossen sei, könnten Kinder dort nicht �hoorig�schreien und auch<br />

keine �Guetsele�erheischen. Zwar versuchte der Angeklagte noch sich zu verteidigen und zog große<br />

Teile des Publikums mit Hilfe eines Guetseles-Automaten auf seine Seite, doch das Schleifgericht<br />

kannte keine Gnade und so wurde die Nase des Bankdirektors poliert und geschwärzt.<br />

<strong>Nach</strong> diesem kurzweiligen historischen Brauchtumsteil gab es eine kleine Pause, die das Trio<br />

�Euroswing�mit einem Fasnetshitmedly überbrückte. Der Showteil begann mit einer Striptease-<br />

Einlage der Hänselegilde, gefolgt von den Fledermäusen, die eine Fluch-der-Karibik-Darbietung<br />

vorbereitet hatten. Einblicke in die Welt des Kabaretts gewährte die Katzengilde mit ihrem furiosen<br />

Auftritt. Eine Zugabe war natürlich Ehrensache. Zuletzt hatte der Katzenrat seinen Auftritt. Dieser<br />

bestand im ersten Teil aus Strecksprüngen, Purzelbäumen und sogar Handständen der Ratsmitglieder<br />

in Zunfthäsern. Anschließend wurde nach der Melodie des WM-Hits �54, 74, 90, 2006�das Lied mit<br />

dem Text angestimmt: �<strong>Meßkirch</strong> hat ne super Fasnetskultur, sind immer vorne dran�und �die ganze<br />

Stadt freut sich auf nächste Narrenfest�. Selbiges wird allerdings erst 2014 stattfinden, doch der<br />

Abend bot genügend Eindrücke, um lange davon zehren zu können.

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