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Medizinische Genetik: Beispiele aus der Praxis

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Kontakt:<br />

Dr. Bernhard Steiner, Médecin Adjoint, Kin<strong>der</strong>spital Luzern<br />

bernhard.steiner@luks.ch<br />

Chin<strong>der</strong>arztpraxis, Ruopigenring 37, 6015 Luzern<br />

steiner@geneticus.ch<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Genetik</strong>:<br />

<strong>Beispiele</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong><br />

10. Bieler Forum für Vertrauensärzte<br />

19. Januar 2012


Kin<strong>der</strong>arzt<br />

Psychologie<br />

Pädiatrie als Netzwerk mit dem Kind im Zentrum<br />

Schule<br />

Familie<br />

Physiotherapie<br />

KIND<br />

Spital<br />

Ergotherapie<br />

<strong>Genetik</strong><br />

Soziales<br />

Spezialisten


Begriffe und Zahlen<br />

� Schwere kongenitale Anomalien:<br />

Bei Geburt: 2 – 3 %<br />

Im Alter von 5 Jahren: 4 – 6 %<br />

Von ca. 80’000 Neugeborenen pro Jahr in <strong>der</strong> Schweiz<br />

(2010) sind das etwa 4000 betroffene Kin<strong>der</strong>.<br />

Hauptursache <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>sterblichkeit: 21 %<br />

� Geringradige Anomalien:<br />

z.B. Inguinalhernien, Klumpfüße, etc.<br />

Bei Geburt: 15 %<br />

Viele geistige und körperliche Behin<strong>der</strong>ungen zeigen sich<br />

allerdings erst später. Keine exakten Zahlen für die<br />

Schweiz (whs. 8 -10 %).


Sind Behin<strong>der</strong>ungen selten?<br />

Quelle: Schweizerische Gesundheitsbefragung des BFS


Evaluation kongenitaler Anomalien<br />

Eine gesicherte Diagnose ist für die<br />

Beantwortung <strong>der</strong> elementarsten Fragen <strong>der</strong><br />

Eltern unumgänglich:<br />

� Wieso ist das passiert?<br />

� Kann es wie<strong>der</strong> passieren?<br />

� Gibt es eine Behandlungsmöglichkeit?<br />

� Wie ist die Prognose?


Kin<strong>der</strong>arzt<br />

Psychologie<br />

Familie<br />

<strong>Genetik</strong> als Netzwerk mit <strong>der</strong> Familie im Zentrum<br />

Physiotherapie<br />

Schule<br />

Ergotherapie<br />

KIND<br />

Diagnose?<br />

Spital<br />

Finanzen<br />

Soziales<br />

Spezialisten<br />

?


Diagnosefindung - Was ist ein Syndrom?<br />

Ein Syndrom ist definiert als eine Gruppe von Malformationen, welche<br />

zusammen auftreten.<br />

Es gibt viele Gründe wieso das Finden einer Diagnose wichtig ist:<br />

1. Bestätigung, ob die Ursache dieser Malformationen genetisch ist.<br />

Erbgang? Wie<strong>der</strong>holungsrisiko?<br />

2. Diagnose für Prognose? Abklärungen weiterer Organe?<br />

3. <strong>Medizinische</strong>s Proze<strong>der</strong>e, Therapie, Behandlung?<br />

4. Möglichkeit einer genetischen pränatalen Diagnostik? Ultraschall?<br />

5. Die Eltern wollen einfach die Diagnose kennen.<br />

Erfahrungs<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch, vergleichen, Elternvereinigungen, gezielte<br />

Fragen.<br />

6. Kostenträger: IV o<strong>der</strong> Krankenkasse?


viele Syndromes sind<br />

polytypic<br />

Die Wichtigkeit von Datenbanken<br />

Der diagnostische Prozess in klinischer Dysmorphologie ist schwierig.<br />

grosse Zahl von Syndromen<br />

die Prevalence vieler<br />

Syndrome ist tief<br />

Explodierendes, genetisches<br />

Wissen<br />

Datenbaken sammeln Informationen über:<br />

klinische Beschreibungen von publizierten Fällen<br />

Familienstudien von mendelschen Erbgängen<br />

Referenzen <strong>der</strong> wichtigsten Journal<br />

Information über den wissenschaftlichen Stand, Identifizierung von Lokus o<strong>der</strong><br />

Genfunktion.


Exponentieller Wissenszuwachs


Modularität <strong>der</strong> Gene<br />

gesund betroffen<br />

gesund ?<br />

betroffen


mRNA<br />

Protein<br />

Zentrales Dogma <strong>der</strong><br />

Molekularbiologie<br />

Modularität <strong>der</strong> Gene<br />

Funktion<br />

Genotyp Phänotyp<br />

Genom<br />

Phenom


Evaluation bei geistiger Behin<strong>der</strong>ung<br />

Häufiges Problem (3-4% <strong>der</strong> Bevölkerung):<br />

� Persönliche Anamnese<br />

� Stammbaum über 3 Generationen<br />

� Prä-, peri- und postnatale Vorgeschichte<br />

� Klinische Untersuchung mit dysmorphologischem Status<br />

� Festhalten von Verhaltensauffälligkeiten<br />

Die Beurteilung erfor<strong>der</strong>t einen multidisziplinären Ansatz:<br />

� Bildgebungen: Abdomen-US, Herz-US, Schädel-MRI/CT<br />

� Augen- und Gehörtestung<br />

� Stoffwechsel-Screening bei klinischen Anhaltspunkten


WZW-<br />

Kriterien<br />

Gynäkologie<br />

Psychiatrie<br />

Dermatologie<br />

Nephrologie<br />

Genetische Diagnostik<br />

Rheumatologie<br />

<strong>Genetik</strong><br />

Orthopädie<br />

EEG<br />

Neurologie<br />

Neo/IPS<br />

Hämatologie/<br />

Onkologie<br />

Gastro-<br />

enterologie<br />

Schluss


Gastroenterologie – Waldrin, 4 Jahre<br />

� Sprachbetonter psychomotorischer<br />

Entwicklungsrückstand<br />

� leichter Gangataxie<br />

� Makrocephalie mit prominenter<br />

Metopica<br />

� Kryptorchismus bds<br />

� Persistieren<strong>der</strong> Anämie und<br />

Neigung zu Hämatomen


Gastroenterologie – Waldrin, 4 Jahre<br />

Mikrodeletion von 6.3 Mb des langen Arms von Chr. 10 (Deletion 10q23)<br />

Die Deletion umfasst die<br />

folgenden relevanten<br />

OMIM-Gene:<br />

ASTA2<br />

FAS<br />

GLUD1<br />

LIPA<br />

BMPR1A<br />

PTEN<br />

PAPSS2<br />

MINPP1<br />

LDB3<br />

SLC16A12<br />

ANKRD1


Gastroenterologie – Waldrin, 4 Jahre<br />

Mikrodeletion von 6.3 Mb des langen Arms von Chr. 10 (Deletion 10q23)<br />

Juveniles Polyposissyndrom (PTEN-Hamartoma-Syndrom)<br />

Anämieabklärung:<br />

Gastrointestinale Blutung und mittels US des Abdomens wurden mehrere<br />

Polypen gesehen.<br />

In <strong>der</strong> Colonoskopie wurde nun zahlreiche Hamartome im Colon und Ileum<br />

gesehen und abgetragen.<br />

Makrocephalie, muskulärer Hypotonie<br />

<strong>der</strong> psychomotorische Entwicklungs-<br />

verzögerung.<br />

Es ergibt sich jedoch durch die Deletion<br />

<strong>der</strong> beiden Gene PTEN und BMPR1A ein<br />

erhöhtes Tumorrisiko.<br />

Schluss


Onkologie – Aleksandar, 13 Jahre<br />

� St. n. intestinalem B-Non-Hodgkin-<br />

Lymphom (Burkitt-Lymphom,<br />

Stadium II, ED 03/2006)<br />

� Anaplastisches Astrozytom Typ III<br />

(ED 09/2011)<br />

� Zahlreiche Café-au-lait-Flecken und<br />

Lentigenes<br />

� Atrophe Narbenbildung<br />

� Gelenksüberbeweglichkeit


Onkologie – Aleksandar, 13 Jahre


Onkologie – Aleksandar, 13 Jahre


Onkologie – Aleksandar, 13 Jahre


Onkologie – Aleksandar, 13 Jahre


Konstitutionelles Mismatch- Repair-<br />

Deficiency-Syndrom<br />

Onkologie – Aleksandar, 13 Jahre<br />

� Der Erbgang dieses Syndroms ist<br />

autosomal- rezessiv.<br />

� Dabei wären sowohl Vater wie Mutter<br />

Träger/Trägerin einer Mutation in<br />

einem <strong>der</strong> Mismatch-Repair-Gene<br />

MLH1, MSH2, MSH6 und PMS2.<br />

� Die betroffenen Kin<strong>der</strong> tragen dann<br />

jeweils die väterliche wie auch die<br />

mütterliche Mutation.<br />

Die klinischen Befunde:<br />

� Lentigines und Café-au-lait-Flecken.<br />

� Neoplasien:<br />

- Non-Hodgkin- Lymphome<br />

(mittleres Alter 6 Jahre).<br />

- Astrozytome<br />

(mittleres Alter 9 Jahre).


Schluss<br />

Kin<strong>der</strong>arzt<br />

Psychologie<br />

Familie<br />

Onkologie – Aleksandar, 13 Jahre<br />

Physiotherapie<br />

Schule<br />

Ergotherapie<br />

KIND<br />

Diagnose?<br />

Spital<br />

Hereditäres non-polypöses<br />

kolorektales Karzinom<br />

(HNPCC)<br />

Screening <strong>der</strong> Eltern.<br />

Finanzen<br />

Soziales<br />

Spezialisten<br />

?


Gynäkologie – Ibrahim und Vater<br />

Vater und Sohn sind beide von einer<br />

tuberösen Sklerose betroffen.<br />

Vater:<br />

� Mil<strong>der</strong> Krankheitsverlauf:<br />

� Schwindel und Epilepsie<br />

� Hamartom im ZNS<br />

Sohn Ibrahim:<br />

� Schwerer allgemeiner ER<br />

� Nierenbeteiligung mit multiplen<br />

Nierenzysten und rezidivieren<strong>der</strong><br />

Makrohämaturie.<br />

Mutter ist schwanger 13. SSW.<br />

Familiäre Mutation nicht bekannt.


Gynäkologie – Ibrahim und Vater<br />

In den Genen TSC1 und TSC2<br />

konnte mittels Sequenzierung und<br />

MLPA-Analyse keine genetische<br />

Ursache <strong>der</strong> tuberösen Sklerose<br />

gefunden werden!


Gynäkologie – Ibrahim und Vater


Mosaik: mit Duplikation <strong>der</strong><br />

Exone 17 - 26 im TSC2 Gen.<br />

Schluss<br />

Gynäkologie – Ibrahim und Vater<br />

Sohn Ibrahim<br />

Duplikation <strong>der</strong> Exone<br />

17 - 26 im TSC2 Gen.


Rheumatologie – Sandra, 11 Jahre<br />

� Juvenile idiopathische Polyarthritis<br />

ED August 2009 (Rheumafaktor und<br />

HLA-B27 negativ, ANA 1:80)<br />

� Muskulärer VSD<br />

� St. n. Ohranhängseln<br />

� Leichter Entwicklungsrückstand


Rheumatologie – Sandra, 11 Jahre


Häufige Befunde:<br />

� Kongenitale Herzfehler<br />

� Anomalien des Gaumens<br />

� Hypokalzämie<br />

� Immundefizienz<br />

� Schulschwierigkeiten<br />

� Gesichtsdysmorphien<br />

Rheumatologie – Sandra, 11 Jahre<br />

Mikrodeletion 22q11.2 (CATCH22, VCF)<br />

Weniger häufig:<br />

� Schluckschwierigkeiten<br />

� Wachstumshormondefizienz<br />

� Autoimmunerkrankungen (Vitiligo, Hypothyreose, Juvenile rheumatoide<br />

Arthritis, Thrombozytopenie)<br />

� Schwerhörigkeit (sensorineural und konduktiv)<br />

� Psychiatrische Erkrankungen (Depressionen, Psychosen, Angstzustände)<br />

� Anomalien von Skelett, Nieren und ableitende Harnwege, Augen, ZNS,<br />

Gastrointestinaltrakt, Ohranhängsel.


Psychiatrie - Melvin, 18 Jahre<br />

� Schulprobleme und leichte kognitive<br />

Einschränkung<br />

� ADHS-Symptomatik<br />

� Neurologie: Dysdiadochokinese<br />

� Hohlfüsse


Psychiatrie - Melvin, 18 Jahre


Psychiatrie - Melvin, 18 Jahre<br />

Mikrodeletion 16p11.2


Mikrodeletion 16p11.2<br />

Psychiatrie - Melvin, 18 Jahre<br />

Schluss<br />

� Entwicklungsrückstand (IQ<br />

zwischen leichtem ER bis in<br />

Normalbereich)<br />

� Lernschwierigkeiten<br />

� Autismus<br />

� Sprachprobleme<br />

(Expression stärker<br />

betroffen als Rezeption)<br />

� Risiko für Übergewicht und<br />

Adipositas


Neo/IPS – Lisa, FG 35 SSW<br />

� FG Mädchen <strong>der</strong> 35 4/7 SSW,<br />

IUWR mit GG 1580 g, KU


Neo/IPS – Lisa, FG 35 SSW<br />

Verdacht auf Smith-Lemli-Opitz-Syndrom!<br />

Das Gesamt-Cholesterol war mit 1,99 mmol deutlich zu tief.<br />

Das 7-Dehydrocholesterol war nicht erhöht.


Neo/IPS – Lisa, FG 35 SSW<br />

� Mikrocephalie und Gedeihstörung<br />

� schwere Tracheomalazie<br />

� Ernährungsstörung mit PEG-<br />

Sondenernährung und St. n. Pylorusstenose<br />

� polyzystische Ovarien bds<br />

� V. a. sensorineurale Schwerhörigkeit<br />

� leichte Linsentrübung bds<br />

� Salzverlust unklarer Ätiologie<br />

<strong>Genetik</strong>:<br />

Screening des DHCR7 Gens konnte<br />

jedoch nur eine Mutation (p.R228W)<br />

identifizieren.<br />

Hautbiopsie:<br />

Smith-Lemli-Opitz-Syndrom in<br />

Fibroblasten in vitro biochemisch<br />

bestätigt!


Neo/IPS – Lisa, FG 35 SSW<br />

Smith-Lemli-Opitz-Syndrom (SLOS)<br />

Schluss<br />

- vorgeburtliche Wachstumsverzögerung, Mikrocephalie und mentale<br />

Retardierung.<br />

- Supplementierung mit Cholesterol: 40 - 150 mg/kg/d.<br />

- Endokrine Probleme (Cholesterin als Vorstufe <strong>der</strong> Steroid-Hormone). Stressdosis!<br />

- UV-Schutz!<br />

- Anästhesieprobleme (Rigidität <strong>der</strong> Muskulatur und maligne Hypertermie)!


EEG – Luana, 8 Jahre<br />

� Psychomotorischer Entwicklungs-<br />

rückstand mit Intelligenzmin<strong>der</strong>ung<br />

und <strong>aus</strong>geprägter<br />

Spracherwerbsstörung<br />

� Hypoton-ataktische cerebrale<br />

Bewegungsstörung<br />

� Zustand nach ätiologisch unklarer<br />

Säuglingsepilepsie<br />

� Strabismus konvergens alternans<br />

und Hyperopie<br />

� unklare linksseitige Hemisymptomatik<br />

mit Bewusstseinseinschränkung


EEG – Luana, 8 Jahre


EEG – Luana, 8 Jahre<br />

Deletion von 3.2 Mb auf dem distalen kurzen Arm Chromosom 1 (1p36)


EEG – Luana, 8 Jahre<br />

Deletion von 3.2 Mb auf dem distalen kurzen Arm Chromosom 1 (1p36)<br />

� Typische Gesichtsdysmorphien:<br />

• gerade Augenbrauen<br />

• tief sitzende Augen<br />

• Mittelgesichtshypoplasie<br />

• langes Philtrum<br />

� Mikrocephalie<br />

� Variabler ER<br />

� Muskuläre Hypotonie<br />

� Epilepsien (58%)<br />

� Herzfehler (71%)<br />

� Hirnanomalien (88%)<br />

� Schwerhörigkeit (47%)<br />

� Nierenfehlbildungen (22%)<br />

� Kardiomyopathien (?%)<br />

Schluss


Neurologie – Lukas, 2 6/12 Jahre<br />

� Entwicklungsprofil mit Tiefpunkt<br />

Sprachentwicklung (EQ 77)<br />

� Microcephalie und Kleinwuchs<br />

� hypoton-ataktischer cerebraler<br />

Bewegungsstörung mit Augenbewegungsstörung<br />

� Durchschlafstörung<br />

� Abklärungen wegen Ess- und<br />

Gedeihstörung<br />

FA: Mutter hatte schweren Unfall<br />

und besuchte die HPS.


Neurologie – Lukas, 2 6/12 Jahre


Neurologie – Lukas, 2 6/12 Jahre<br />

Deletion von 1.7 Mb auf dem langen Arm von Chromosom 13 (del(13)(q32.3q33.1)


Neurologie – Lukas, 2 6/12 Jahre<br />

Deletion von 1.7 Mb auf dem langen Arm von Chromosom 13 (del(13)(q32.3q33.1)<br />

Spinocerebelläre Ataxie Typ 27 verursacht durch<br />

Mutationen in FGF14.<br />

Nur wenige Betroffene beschrieben:<br />

� Cerebelläre Ataxie, Mikrozephalie und Entwicklungsverzögerung (Misceo<br />

et al., 2009).<br />

FA: Mutter hatte schweren Unfall und besuchte die HPS!<br />

Mutter trägt die selbe Deletion:<br />

Undeutliche Sprache und diskrete Augenbewegungsstörung.<br />

Schluss


Orthopädie – Noreen, 1 9/12 Jahre<br />

� Spondylothorakale Dysplasie<br />

� Subakuter Hydrocephalus<br />

internus<br />

� dysharmonischem<br />

Entwicklungsprofil mit Tiefpunkt<br />

in Grob-Feinmotorik<br />

� Kraftmin<strong>der</strong>ung in Armen und<br />

Beinen unklarer Ursache<br />

Eltern sind Cousins ersten Grades.


Orthopädie – Noreen, 1 9/12 Jahre


Orthopädie – Noreen, 1 9/12 Jahre<br />

Spondylothorakale Dysostosis<br />

� Thorakale Wirbelkörper und Rippen (krabbenscherenartig)<br />

� Kurzer in seiner Beweglichkeit eingeschränkter Hals<br />

� Ausladendes Abdomen<br />

� Dysproportionierte Kleinwuchs<br />

� Inguinal- und Umbilical-Hernien<br />

� Abnormitäten <strong>der</strong> ableitenden Harnwege<br />

� Patienten mit spondylothorakaler Dysostose sind vor allem in Puerto Rico o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n mit spanischer Herkunft beschrieben worden.<br />

MESP2 Gen (Meso<strong>der</strong>m posterior 2): Dieses Gen ist ein Transkriptionsfaktor,<br />

welcher eine wichtige Rolle in <strong>der</strong> Genese <strong>der</strong> Somiten spielt.<br />

Der Erbgang ist autosomal rezessiv.<br />

2 compound heterozygote Mutationen im MESP2 Gen (2 bisher nie beschriebene<br />

Mutationen)!<br />

Schluss


Dermatologie – Finn, 8 Wochen


The Ambras Syndrome –<br />

a story about cats and dogs<br />

Dermatologie – Finn, 8 Wochen


[Leroi, AM, Mutants: On Genetic Variety and the Human Body]<br />

Dermatologie – Finn, 8 Wochen<br />

Die Familie Gonzales<br />

Schloss Ambras (Tirol)


Dermatologie – Finn, 8 Wochen


Dermatologie – Finn, 8 Wochen


Dermatologie – Finn, 8 Wochen


Dermatologie – Finn, 8 Wochen


Schluss<br />

Dermatologie – Finn, 8 Wochen


Nephrologie – Nina, 8 Monate<br />

� Kleinwuchs (


Nephrologie – Nina, 8 Monate


Nephrologie – Nina, 8 Monate<br />

Array-CGH (Comparative genomic hybridization)<br />

Mikrodeletion von 37.9 - 50.7 kb auf Xq28<br />

Deletion eines Teils des FAM58A (family with sequence similarity 58, member A) Gen.


STAR-Syndrom:<br />

S: Syndaktylie <strong>der</strong> Zehen IV - V links und III - V rechts<br />

T: Telekantus und ophthalmologischen Auffälligkeiten<br />

A: Analatresie mit perianaler Fistel<br />

R: Doppelniere links, Nierenhypoplasie rechts,<br />

Duplikationsfehlbildung von Uterus und Vagina<br />

Nephrologie – Nina, 8 Monate<br />

Schluss


Genetische Abklärungen bei MR/MCA/ASD<br />

breiter Konsens<br />

“Professional Practice and Guidelines” des American College of Medical Genetics:<br />

Mentale Retardartierung, allgemeine Lernbehin<strong>der</strong>ungen, kongenitale<br />

Malformation und Autismus-Spektrum Erkrankungen:<br />

In 15-20 % <strong>der</strong> Fälle wurde damit eine Diagnose gestellt!


Genetische Abklärungen bei MR/MCA/ASD<br />

breiter Konsens<br />

“Leitlinien” <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Humangenetik (2011):<br />

Zitat von Seite 299 (Rubrik 4.1.1.):<br />

Bisher wurde bei folgenden Indikationen durchschnittlich in<br />

mindestens 10% <strong>der</strong> untersuchten Fälle eine pathogene Copy<br />

Number Variante / CNV nachgewiesen, so dass eine molekulare<br />

Karyotypisierung zur differentialdiagnostischen Ursachenklärung<br />

indiziert ist.


Genetische Abklärungen bei MR/MCA/ASD<br />

breiter Konsens<br />

Kosteneffizienz bei hochauflösenden Chromosomenuntersuchungen:<br />

Nicht mehr primär konventioneller Karyotyp, son<strong>der</strong>n direkt hochauflösende<br />

Chromsomenuntersuchung!


Genetische Abklärungen bei MR/MCA/ASD<br />

breiter Konsens<br />

Zurück


Kosten <strong>der</strong><br />

genetischen<br />

Analysen<br />

<strong>Genetik</strong>er mit<br />

klinischem<br />

Fachwissen<br />

<strong>Genetik</strong> in <strong>der</strong> Pädiatrie<br />

Wissenszunahme<br />

Gestern Heute<br />

Morgen<br />

Pädiater mit<br />

genetischem<br />

Fachwissen


Genetics<br />

Medicine<br />

….now I think of medicine as a<br />

subspeciality of genetics."<br />

(Professor Fred Bieber, Harvard Medical School)<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Genetik</strong><br />

"I used to think of genetics as a<br />

subspeciality of medicine……<br />

Medicine<br />

Genetics


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