Bewohnerprojekt Tierisch gesund - Casa Fidelio

2.3 Mein Berufstraum, der Weg ans Ziel
Tierisch gesund 10
Ich habe in der Zeit, als ich meine Gärtnerlehre absolvierte, viel über mein
Verhalten im Beruf gelernt. Ich neige zum Perfektionismus, was oft ein Vorteil
war, da ich meine Arbeit stets sauber und korrekt erledigte, manchmal arbeitete
ich deshalb aber auch zu langsam. Jede Stärke kann auch eine Schwäche
sein. So bin ich ein sehr feinfühliger Mensch und auch überaus sensibel,
was mir im Umgang mit Menschen oft hilft, jedoch gehen mir verschiedene
Situationen schnell an die Substanz. Ich möchte in Zukunft gerne mit Menschen
arbeiten und denke, dass Abgrenzung ein wichtiges Thema sein wird.
Ansonsten bin ich meinen Mitmenschen gegenüber sehr offen und interessiert
und verurteile sie nicht aufgrund von Vorurteilen.
Mein Problem ist oft, dass ich am Anfang bei Aufgaben immer sehr motiviert
bin, jedoch bei Problemen, die ich nicht sofort lösen kann, schnell aufgebe.
Geduld ist etwas, das ich noch ausbauen muss, wenn ich in einem sozialen
Beruf tätig werden will. In meiner schwierigen Zeit, in der ich stets von meiner
Sucht begleitet wurde, habe ich schlussendlich sehr viel über mich und meine
Träume/Ziele gelernt. Ich denke, dass ich einen grossen Reifeprozess
durchgemacht habe und ein sehr starkes Gespür für meine Mitmenschen
entwickeln konnte. Auch meine Beobachtungsgabe ist sehr ausgeprägt. Mittlerweile
kann ich mich extrem gut in Tiere und Mitmenschen in meiner Umgebung
hinein versetzen.
Ich bin schon einige Zeit am Überlegen wie mein Traumberuf in Zukunft aussehen
könnte. Was ich weiss, ist dass ich sehr gerne mit Menschen, Pflanzen
und Tieren zusammen bin. Am Liebsten habe ich Hunde, also wäre die Arbeit
in einem Tierheim naheliegend. Doch würde mir auf die Dauer der Umgang
mit Menschen fehlen. Ich war im Internet in einem Stellenmarkt und sah eine
Stelle als Blindenhundführer. Ich ging auf die Seite dieser Schule und machte
mich schlau über die Anforderungen dieser Ausbildung, da ich sofort begeistert
war, von der Idee Hunde auszubilden. Das Schönste an der Arbeit, denke
ich, ist den Hund an einen blinden Menschen zu gewöhnen, mit blinden Menschen
zusammenzuarbeiten.
Die Anforderungen für diesen Beruf sind relativ hoch:
� Alter mindestens 24 Jahre
� Autoprüfung
� hohe Belastbarkeit
� Abgeschlossene Lehre
� Enger Bezug zu Hunden (Tierliebe)
� Sehr viel Geduld
Freie Stellen werden an den jeweiligen Schulen nur dann vergeben, wenn
nach der Ausbildung auch eine Stelle frei ist. Sehr positiv an diesen Stellen ist,
dass man in den drei Ausbildungsjahren ein normales Gehalt erhält.