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Schach dem Verbrechen! - Interessengemeinschaft liberales ...

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Dr. Georg Zakrajsek<br />

Das neue Waffengesetz - noch nicht<br />

in Kraft und schon novelliert<br />

Das neue Waffengesetz hätte heuer um die Jahresmitte in Kraft gesetzt<br />

werden sollen. Wird nicht sein, das elektronische Waffenregister läßt<br />

auf sich warten. Die Enttäuschung darüber hält sich in Grenzen. Wir<br />

müssen halt noch warten, bis wir alle unsere Waffen registrieren<br />

dürfen. Aber bevor das „Waffengesetz neu“ in Kraft treten wird,<br />

kommt noch schnell eine Novelle.<br />

Das ist wirklich einmalig. Auch bei unserer<br />

Gesetzesmühle. Novelliert werden<br />

ja Gesetze recht oft, daß aber ein Gesetz<br />

novelliert werden soll, bevor es noch in<br />

Kraft tritt, ist bemerkenswert und auch<br />

bei unserer an Skurrilitäten sicher nicht<br />

armen Gesetzesmaschinerie noch nicht<br />

vorgekommen.<br />

Warum die Novelle? Die Regierung hat<br />

hier gleich zwei Novellen auf den Weg<br />

geschickt. Einerseits eine Novelle zum<br />

Wehrgesetz und eine zum Waffengesetz.<br />

Die Stellungnahme der IWÖ dazu ist recht<br />

ausführlich und kann unter http://www.<br />

iwoe.at/img/Wehrgesetz_Mai-2012.pdf<br />

angeschaut werden.<br />

Novelle zum Wehrgesetz<br />

Wir erinnern uns: Vorübergehend wurde<br />

das Publikumsschießen beim Bundesheer<br />

abgedreht. Das wird mit der Novelle repariert,<br />

was an sich recht löblich ist. Allerdings<br />

hätte man die Heeressportvereine auch<br />

einbeziehen und ihnen das Schießen mit<br />

Kriegswaffen wieder ermöglichen sollen.<br />

Die Gelegenheit wurde verpaßt. Absicht?<br />

Novelle zum Waffengesetz<br />

Diese trägt die Handschrift des Verteidigungsministeriums<br />

und zwar die einer<br />

sattsam bekannten Referentin, die leider<br />

immer noch nicht von ihrem Arbeitsplatz<br />

entfernt wurde und dort weiter Unheil<br />

stiften darf.<br />

Es geht dabei um deaktiviertes Kriegsmaterial.<br />

Manche von uns kennen das:<br />

Zugeschweißte und aufgebohrte Sturmgewehre<br />

oder Maschinenpistolen zum Beispiel,<br />

ganz legal verkauft vom Bundesheer.<br />

Das war bisher unbedenklich, ist es aber<br />

anscheinend nicht mehr.<br />

Diese Dinger müssen jetzt neu gekennzeichnet<br />

werden und das machen entweder<br />

Büchsenmacher, die von Bearbeitung von<br />

Kriegsmaterial befugt sind (da gibt es nicht<br />

viele) oder das Bundesheer. Dann werden<br />

sie gekennzeichnet und sind keine Waffen<br />

mehr. Was nicht gekennzeichnet ist, wird<br />

weiter als Waffe und Kriegsmaterial behandelt,<br />

wer so etwas besitzt, wird schwer<br />

bestraft.<br />

Man greift sich an den Kopf: Jahrzehntelang<br />

haben diese Metallteile (was anderes<br />

ist es ja nicht) niemanden gestört, es<br />

passierte auch nie etwas damit. Wie denn<br />

auch? Und jetzt auf einmal muß das alles<br />

mit hohen Kosten erneut <strong>dem</strong>ilitarisiert<br />

und gekennzeichnet werden. Ein riesiger<br />

Aufwand, exorbitante Kosten für nichts<br />

und wieder nichts.<br />

Dieser Wahnsinn darf nicht Gesetz<br />

werden. Tausende arglose Menschen<br />

würden damit auf einen Schlag kriminalisiert,<br />

diese Leute sind ja nirgends<br />

registriert – warum auch? – und wenn<br />

man bei einer Kontrolle so ein Dekorationsstück<br />

an der Wand hängend findet,<br />

bricht die ganze Strenge des Gesetzes<br />

über den Bedauernswerten herein. Strafe,<br />

Verlust der Verläßlichkeit, wahrscheinlich<br />

ein Waffenverbot, alle anderen Waffen<br />

konfisziert. Und die beamteten Bosnigln,<br />

die sich das ausgedacht haben, lachen sich<br />

in’s Fäustchen.<br />

So ganz nebenbei wurde auch eine Strafe<br />

für eine schlampige Verwahrung eingeführt,<br />

still und heimlich, damit die Waffenbesitzer<br />

nicht gar zu übermütig werden.<br />

So schaut unsere Gesetzgebung aus. Ob die<br />

Stellungnahme der IWÖ (eine andere gibt<br />

es leider nicht) die Geister im Parlament<br />

wachrüttelt, wird sich herausstellen.<br />

P.S.: Hat nichts genützt. Inzwischen<br />

ist das Gesetz beschlossen<br />

worden. Mit den Stimmen der<br />

SPÖ und der ÖVP.<br />

Aus „Blattschüsse“ von Harald Klavinius,<br />

erhältlich beim Österr. Jagd- und Fischerei-<br />

Verlag, 1080 Wien, Wickenburggasse 3, Tel.:<br />

01/405 16 36-25, Email: verlag@jagd.at<br />

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