Schach dem Verbrechen! - Interessengemeinschaft liberales ...

Matchgewehr (SSG-Match) mit ZF 69-6x42. Meistens wurde jedoch ein Walther Diopter montiert. Angesteckt ein Magazin für 10 Patronen
Alle Fotos © Dr. Hermann Gerig
Gewehre und Karabiner. Die zweite Bestellung
konnte kriegsbedingt nicht mehr
ausgeführt werden. Noch einige Zahlen:
bis zum Beginn des 1. Weltkriegs wurden
in Steyr über 7 Millionen Armeegewehre,
300.000 Pistolen, 9.000 Maschinengewehre
und über 20.000 Jagd- und Prunkwaffen
erzeugt. Diese Stückzahlen sind
auch heute noch beeindruckend.
Trotz weiterhin großer Nachfrage war der
legendäre Mannlicher-Schönauer jedoch
nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit.
Die Produktionskosten waren sehr hoch,
viel Handarbeit erfahrener Büchsenmacher
war nötig. Beim Auslösen des Schusses
bewegt sich sehr viel Masse, auch das
Schwingungsverhalten des Laufes war
nicht ideal. Deshalb entwickelten die
Steyrwerke eine neue Jagdwaffe „von
unveränderter Qualität, jedoch nach dem
letzten Stand der Technik“ (Zitat aus einem
Katalog). Damit begann die Ära der Steyr-
Mannlicher Büchsen und Stutzen.
Was blieb vom
klassischen Schönauer?
1.) Das Trommelmagazin – nur jetzt aus
Kunststoff und herausnehmbar.
2.) Der Deutsche Stecher (es gab auch
einen Flintenabzug auf Wunsch)
3.) Der Kammergriff, jetzt allerdings mit
einer neu geformten „Griffkugel.“
Im Gun Digest 1969 wird erstmals ein
Steyr-Mannlicher vorgestellt. Es handelt
sich dabei um das Modell SL. Der Autor
Ken Waters, offenbar ein sehr konservativer
Fachjournalist, findet die Verwendung
von Kunststoff für Magazin und Abzugbügel
inferior und die Hämmerspuren am
Lauf störend. Außerdem gibt es nur eine
deutsche Bedienungsanleitung. Nach all
der Kritik kommt sehr großes Lob für
die Schußleistung. – Die beste konstante
Schußleistung aus einer leichten Büchse,
die er je getestet hat.
Besondere Merkmale
Kaltgehämmerter konischer Lauf mit
verdichteter Oberfläche. Beim Schmiedevorgang
wird eine minimale Vorverengung
des Laufes erreicht, es nimmt also der
Bohrungsdurchmesser vom Laderaum zur
Mündung hin geringfügig ab. Dadurch
wird eine optimale Schußpräzision erreicht.
Das Gehäuse hat eine geschlossene
Bauart mit besonders exaktem 23mm
langem Laufsitz. (Beim SSG, SSG Match
und Jagdmatch spezieller 57mm langer
Laufsitz). Der Zylinderverschluß ist hartverchromt
und verriegelt durch 6 Warzen
hinter der Magazinöffnung.
Der Öffnungswinkel beträgt nur 60°, daher
ist eine niedrige Zielfernrohrmontage
möglich.
Sehr leichter Schlagbolzen und kurzer
Schlagweg.
Signalstift zeigt ge- oder entspannt sichtbar
und fühlbar an.
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