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Schach dem Verbrechen! - Interessengemeinschaft liberales ...

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Prof. DI Mag. Andreas O. Rippel<br />

Wildmeister Konrad Esterl<br />

Er ist wohl die schillerndste Figur der<br />

bayerischen Jägerschaft und weit über die<br />

Grenzen Bayerns hinaus, so auch in Österreich<br />

bekannt und beliebt. Wer ihn einmal<br />

den Lockruf des Hirsches „nachmachen“<br />

hören durfte, wird dieses Erlebnis nicht<br />

mehr vergessen. Schließt man die Augen<br />

und vergißt das Drumherum, dann fühlt<br />

man sich mitten im herrlichen Wald vor<br />

einem röhrenden Hirsch. Konrad Esterl,<br />

der Bayerns jüngster Wildmeister war,<br />

ahmt auch andere Tierstimmen täuschend<br />

echt nach. Wenn man sein „Repertoire“<br />

hört, dann kann man erahnen, wie viele<br />

Stunden, Tage, Monate, Jahre, ja sein<br />

ganzes Leben er im Gebirge und im Wald<br />

Wildmeister Konrad Esterl<br />

An einer Wildwiese hatte ich eine neue<br />

Kirrung angelegt, die von den Sauen sofort<br />

und gierig angenommen wurde. Mehrere<br />

Bachen mit ihrem Nachwuchs, einige<br />

Überläufer und zwei starke, alte Keiler<br />

zogen hier allabendlich an die Kirrung. Es<br />

war interessant, zu beobachten, wie schnell<br />

es sich unter den Sauen herumgesprochen<br />

hatte, daß hier etwas Besonderes dargereicht<br />

wurde. Rundherum um die Wildwiese<br />

32<br />

verbracht hat um diese Vielfalt und Perfektion<br />

erlernt zu haben.<br />

Konrad Esterl ist auch erfolgreicher Buchautor,<br />

seine unnachahmlich bayerischliebenswürdige<br />

Erzählweise, die sich<br />

von unserer österreichischen Art nicht<br />

viel unterscheidet, machen seine Bücher<br />

zum fesselnden Lesestoff. Der Oberbayer<br />

hat viel gejagt in seinem Leben sowohl<br />

auf Hirsch, Gams, Bock, Sau als auch<br />

auf Hahnen. Er weiß aber nicht nur über<br />

seine Jagden zu berichten, er schafft es<br />

auch ohne oberlehrerhaft zu wirken, in<br />

seinen Büchern informativ und belehrend<br />

zu sein.<br />

Esterl macht sich aus Achtung vor <strong>dem</strong><br />

Geschöpf stets für eine weidgerechte Jagd<br />

stark. Es ist richtig, die Wildbestände auf<br />

ein vernünftiges Maß zurückzuführen, sagt<br />

der heute 75-jährige Wildmeister, es ist jedoch<br />

falsch, das Wild als Waldschädling zu<br />

bezeichnen und beispielsweise die Sauen<br />

oder die Füchse zu „bekämpfen“.<br />

Als ich Konrad Esterl das letzte Mal<br />

sprach, hatte er gerade seine 15-jährige<br />

BGS-Hündin Hella verloren. Die feuchten<br />

Augen dieses alten Jagas, dieses alten<br />

Bergfexes haben mir gezeigt, wie Esterl<br />

mit <strong>dem</strong> Geschöpf Tier umgeht.<br />

Konrad Esterl hat nun den IWÖ-Nachrichten<br />

einen Bericht über eine unvergeßliche<br />

Nachsuche zur Verfügung gestellt. Konrad<br />

hat mir auch seine Narben gezeigt, die<br />

den Angriff des Keilers dokumentieren.<br />

Klipp und klar hat der Wildmeister auch<br />

gesagt, daß es ihn wahrscheinlich nicht<br />

mehr geben würde, wenn er den Revolver<br />

nicht rechtzeitig aus <strong>dem</strong> Holster hätte<br />

ziehen können.<br />

Als ich Konrad Esterl erzählte, daß es in<br />

Österreich tatsächlich Amtssachverständige<br />

gibt, die meinen ein Jäger sei bei der<br />

Nachsuche mit einer Flinte oder einem<br />

Kugelgewehr genauso gut ausgerüstet,<br />

wie mit einer Faustfeuerwaffe, antwortete<br />

Konrad Ester auf seine urbayerische Art:<br />

„Wos san des für Deppen!“<br />

Eine unvergeßliche Nachsuche -<br />

der Angriff des Keilers<br />

lagen riesige Dickungen, so daß sich meine<br />

Kostgänger ausgesprochen wohl fühlen<br />

konnten.<br />

Bei den Sauen des Ebersberger Forstes<br />

konnten wir zwei Typen feststellen. Der<br />

längliche Typ, mehr schlank, hatte die<br />

besseren Waffen und war auch nicht so<br />

aggressiv, während der gedrungenere Typ,<br />

mit kürzeren Waffen ausgestattet, dafür<br />

Wildmeister Konrad Esterl<br />

sehr schnell zum Angriff überging. An<br />

dieser Kirrung hatten sich beide Typen von<br />

Keilern eingestellt.<br />

In einer sehr mondhellen Winternacht<br />

standen an der Kirrung eine starke Rotte<br />

und dabei ein Keiler, rund wie eine Walze.<br />

Es war Rauschzeit, der alte Keiler war<br />

ständig hinter einer Überläuferbache her.<br />

Lauthals erklärte die Bache, daß sie noch

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