Schach dem Verbrechen! - Interessengemeinschaft liberales ...
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Dr. Georg Zakrajsek<br />
Kommt jetzt endlich das<br />
neue Waffengesetz?<br />
Es kommt. Zwar nicht im Sommer, wie seinerzeit angekündigt<br />
sondern erst am 1. Oktober 2012. Die Einrichtung des elektronischen<br />
Waffenregisters hat doch länger gedauert. Scheint nicht so einfach zu<br />
sein, wie man es sich vorgestellt hat. Hier ein Bericht über den ersten<br />
Schulungstermin, bei <strong>dem</strong> die Waffenfachhändler mit <strong>dem</strong> System<br />
vertraut gemacht wurden.<br />
Das Innenministerium hat das Registrierungssystem<br />
praktisch fertig und beginnt<br />
nun mit den Schulungen der Anwender.<br />
Am 15. Mai 2012 fand die erste Schulung<br />
statt. Die Räumlichkeiten und die<br />
Geräte stellt das WIFI zur Verfügung<br />
und hier gleich der erste Kritikpunkt: Die<br />
Waffenfachhändler müssen dafür kräftig<br />
zahlen. Wenn man es genau nimmt, eine<br />
Unverschämtheit. Die Händler machen<br />
die Arbeit für die Waffenbehörden und<br />
müssen zahlen für die Einschulung.<br />
Schon bei der Beschlußfassung über das<br />
Waffengesetz 2010 hat die IWÖ moniert,<br />
daß die EU die Kosten für die Registrierung<br />
übernehmen müßte, wenn sie uns<br />
diese schon vorschreibt. Nichts da, so die<br />
damalige Innenministerin Fekter, Österreich<br />
muß das alles zahlen. Wir haben es<br />
ja. Keine Überraschung für den gelernten<br />
EU-Untertan.<br />
Erfreulich: Das Registrierungssystem<br />
ist aber recht gut gelungen, das muß<br />
man anerkennen. Man kann leicht<br />
damit umgehen, auch Leute, die keine<br />
Computerexperten sind, werden es<br />
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schaffen. Alle anwesenden Händler<br />
kamen damit zurecht.<br />
Einige Verbesserungen sind aber nötig:<br />
Zuerst einmal müssen Wechselläufe oder<br />
waffenrechtliches Zubehör auch als solches<br />
registriert werden können. Das wäre<br />
im System vorzusehen. Ein Wechsellauf<br />
ist keine eigene Waffe.<br />
Bei der Begründung müssen auch mehrere<br />
Begründungen gleichzeitig angeklickt<br />
werden können. Es gibt viele Waffen, die<br />
mehrere Verwendungen und daher auch<br />
mehrere Begründungen zulassen. Das<br />
ist zu berücksichtigen. Wird das nicht<br />
vorgesehen, könnte bei Wegfall einer Begründung<br />
(man ist z.B. nicht mehr Jäger)<br />
die Waffe einkassiert werden, weil es ja<br />
dann für den Besitz keine Begründung<br />
mehr gibt. Der ursprünglich verlange<br />
Nachweis(!) der Begründung wurde über<br />
Vorhalt der IWÖ beseitigt.<br />
Auch müßte das Erwerbsdatum bei<br />
Waffen des Altbestandes entfallen. Die<br />
Leute wissen das Datum nur mehr selten,<br />
außer<strong>dem</strong> sieht das Gesetz so eine Angabe<br />
nicht vor. Sie ist auch völlig sinnlos.<br />
Es ist weiters vorzusehen, daß der Händler<br />
zur Einsichtnahme in das Melderegister<br />
und zur Abfrage des allfälligen Waffenverbotes<br />
vom Waffenbesitzer eigens<br />
ermächtigt wird, sonst gibt es Schwierigkeiten<br />
nach <strong>dem</strong> Datenschutzgesetz.<br />
Sonst gab es nur Kleinigkeiten, die man<br />
leicht adaptieren kann.<br />
Also insgesamt eine gute Arbeit. Den Beamten,<br />
die das gemacht haben, kann man<br />
gratulieren. Den Blödsinn, den uns die EU<br />
eingebrockt hat, anständig umzusetzen,<br />
war nicht leicht.<br />
Und wann kommt das neue Gesetz?<br />
Herr Ministerialrat Mag. Gartner sagte<br />
klar und deutlich: Das Gesetz wird am 1.<br />
Oktober 2012 in Kraft treten. Jetzt wissen<br />
wir es ganz genau. An anderer Stelle<br />
berichten wir über die noch anstehende<br />
Novelle zum Waffengesetz. Ob sich das<br />
ausgehen wird?<br />
Ab <strong>dem</strong> 1. Oktober kann man also registrieren,<br />
bis zur Mitte 2014 muß dann<br />
alles (auch Altbestand C-Waffen) und<br />
Neuerwerb D-Waffen registriert sein. Man<br />
darf darauf gespannt sein, wieviele Waffen<br />
das dann sein werden. Das weiß derzeit ja<br />
noch niemand.<br />
Übrigens: Die Registrierung läuft über<br />
das Unternehmensserviceportal (USP),<br />
betrieben vom Finanzministerium. Eine<br />
Vorbereitung für die kommende Waffensteuer<br />
vielleicht?<br />
Wie sicher das ganze Registrierungssystem<br />
sein wird, konnte aber niemand<br />
befriedigend beantworten. Verschlüsselt<br />
werden die Daten jedenfalls nicht.