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österreichischer kanu sport Petra Schlitzer, Viktoria ... - Kanuverband

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P. b. b. Verlagspostamt 5280 Braunau . Aufgabepostamt 4020 Linz . Sponsoring Post . Nr. 03Z035351 S<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

Die Zeitschrift des Österreichischen <strong>Kanuverband</strong>es 2006<br />

<strong>Petra</strong> <strong>Schlitzer</strong>, <strong>Viktoria</strong> Schwarz<br />

WM Silber K2 - 500m<br />

Helmut Oblinger SL-Europameister und 1. Platz SL-Weltrangliste 2005<br />

Helmut Oblinger<br />

Oblinger-Peters, Kuhnle, Schmid<br />

Team Bronze SL-WM und SL-Europameisterschaft


Liebe OKV-ler!<br />

> Da sind wir wieder,<br />

wieder etwas verspätet<br />

und wie gewünscht,<br />

mit „seriösen<br />

Foto“ aber mit einem<br />

ernsten Problem,<br />

der Vogelgrippe!<br />

Nachdem auch Österreich davon betroffen ist,<br />

stellen sich viele Kanu<strong>sport</strong>ler die Frage ob es<br />

vernünftig ist, weiterhin unseren Sport auszuüben.<br />

Dazu die bisher bekannten Fakten:<br />

Eine Infektion über den Kontakt mit Wasser<br />

ist bisher nicht bekannt. Aber es ist<br />

nicht auszuschließen, das vereinzelt Viren<br />

im Wasser von Badeteichen oder Seen, die<br />

von Wasservögeln frequentiert sind, ein Infektrisiko<br />

darstellen.<br />

Super, jetzt wissen wir es ganz genau - oder<br />

besser, wir wissen genau so wenig wie unsere<br />

„Kapazunder“ aus der Wissenschaft. Bis es<br />

genauere Informationen gibt einige Verhaltungsregeln:<br />

Vermeidet Kontakt zu Vogelkot<br />

und Vogelfedern!<br />

Im Uferbereich, beim Ein- oder Ausstieg oder<br />

an Stegen könnt Ihr mit Vogelkot in Berührung<br />

kommen. Vermeidet direkten Hautkontakt. Ein<br />

Kontakt mit Schleimhäuten - Augen, Nase,<br />

Mund - muss verhindert werden. Sorgfältiges<br />

waschen oder duschen nach jeder Paddeltour<br />

und gründliche Säuberung der gesamten Ausrüstung-<br />

auch des Bootes – ist notwendig.<br />

Meldet tote Wasser- und andere Vögel!<br />

Der Kontakt zu toten Vögeln ist besonders<br />

gefährlich. Das eigenständige Einsammeln<br />

toter Vögel birgt erhebliche Gefahren und ist<br />

unbedingt zu unterlassen. Verständigt umgehend<br />

die nächste Gemeinde oder Polizei.<br />

Information:<br />

Informiert Euch in der lokalen Presse ob sich<br />

im geplanten Fahrbereich die Funde toter Vögel<br />

häufen und ob die lokalen Behörden besondere<br />

Verhaltungsregeln erlassen haben.<br />

Nach letzten Aussagen ist die Gefahr sich anzustecken<br />

bei stehenden Gewässern auf jeden<br />

Fall – wenn überhaupt - größer als in schnell<br />

fließenden Flüssen und Bächen. Na, wenigstens<br />

etwas !<br />

Falls Ihr neuere, bessere, ausführlichere Infos<br />

habt, bitte direkt an: www.<strong>kanu</strong>verband.at<br />

weitergeben! Danke!<br />

Im übrigen wünsche ich Euch trotzdem viel<br />

Vergnügen bei der Lektüre dieser Ausgabe.<br />

Kritik, Wünsche, Beschimpfungen bitte wie<br />

immer an :<br />

G.J. Goldbach, E-Mail:redaktion@okv.at<br />

An die selbe Adresse bitte Berichte und Fotos<br />

über Eure Vereinsaktivitäten. Redaktionsschluss<br />

für die Sommerausgabe ist übrigens<br />

der 30. Juni 2006.<br />

gg<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

2<br />

Inhalt:<br />

> WM-Silber 04<br />

> Weltcup Wildwasserslalom 05<br />

> Slalom Saisonrückblick 06<br />

> 51. TID 06<br />

> WM-Wildwasserslalom 07<br />

> U23 und Junioren EM 08<br />

> Bericht Marathon '05 09<br />

> Freestyle-Kajak 10<br />

> Jahresbericht Wildalpen 11<br />

> 50. TID 12<br />

> Wildwasserzentrum Wien 13<br />

> Lehrwarte- und Trainerreferat 14<br />

> Paddelrevier Donau 15<br />

> Salzach Canadiertage 18<br />

> Vogalonga 19<br />

> 4. Tiroler Canadiertag 22<br />

> Eine Wintergeschichte 23<br />

> Inn - Fluss dreier Länder 25<br />

> DAS LETZTE 26<br />

Impressum<br />

Medieninhaber, Verleger, Redaktion:<br />

Österreichischer Kanu Verband, Gießereistr. 8, A 5280<br />

Braunau / Inn, Austria<br />

Schriftleitung - für den Inhalt verantwortlich:<br />

Günter J. GOLDBACH Gumppstr. 21a, 6020 Innsbruck,<br />

Austria; E-Mail: redaktion@okv.at<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht immer<br />

den Standpunkt des Verbandes bzw des Schriftleiters wieder.<br />

Auch für die Richtigkeit des Inhalts ist der Verfasser<br />

zuständig. Artikel können aus wichtigen- redaktionellen<br />

- Gründen gekürzt wiedergegeben werden.<br />

Erscheinungsort: A 5280 Braunau / Inn, Austria<br />

Layout: bit-pool Büro für Gestaltung, Anton-Rauch-Str. 27,<br />

A 6020 Innsbruck, Austria; www.bit-pool.com<br />

Druck: sandler print&more, Krummnußbaum 42,<br />

3671 Marbach; www.sandler.at<br />

Der Österreischische Kanu Verband im Internet: www.<br />

<strong>kanu</strong>verband.at.<br />

Die Paddelgruppe der Wiener Naturfreunde<br />

GESUCHT!<br />

sucht für das Schnupper- und Anfängerpaddeln<br />

fahrbereite Faltboote die nicht mehr<br />

gebraucht werden.<br />

Bitte um Benachrichtigung an: naturfreunde.doebling@telering.at<br />

Vielen Dank, Matthias Bölli, Wanderwart<br />

Vorläufiger Breiten<strong>sport</strong>kalender für 2006<br />

18. - 19. März Tag und Nachtgleiche NFKC Ybbs<br />

08. - 14. April WW-Tage Hüningen KC Wildshut<br />

29. - 30. April Canadier Schnupperkurs C&KC Innsbruck<br />

12. - 14. Mai OKV Anfängerkurs KC Wildshut<br />

03. - 15. Juni Moldaufahrt KC Gars<br />

30. Juni - 02. Juli OKV Sicherheitskurs KC Wildshut<br />

02. - 11. Juli TID in Österreich OKV<br />

14. - 22. Juli Intern. Saalachtaler<br />

Wildwasserwoche KC Wildshut<br />

07. - 10. August Kinder- und<br />

Jugendpaddeln Salzach LFC<br />

12. - 15. August Oldifahrt Salzkammergut NFKC Ybbs<br />

26. - 27. August Canadier & Kajaktage Salzach KC Wildshut/C&KC<br />

01. - 03. September Nibelungenmarathon NFKC Ybbs<br />

09. - 10. September Wachaufahrt NFKC Ybbs<br />

23. September Canadier & Kajaktag Inn C&KC Innsbruck<br />

16. - 17- Dezember "Sonne" Krein-Ybbs NFKC Ybbs<br />

21. Dezember (Do) "Sonnenwende" Kurze<br />

Nachtfahrt C&KC Innsbruck<br />

Weitere Termine können jederzeit bekannt gegeben werden!


Liebe Sportsfreunde!<br />

> Die Erfolge bei den<br />

Europameisterschaften<br />

im Kanuslalom<br />

konnten bei den Weltmeisterschaften<br />

im<br />

Flachwasser und Slalom<br />

fortgesetzt werden.<br />

Damit gehört das<br />

Sportjahr 2005 zu den<br />

erfolgreichsten des<br />

Verbandes.<br />

Die wohl größte Überraschung brachte unser<br />

K2 bei den Damen mit <strong>Petra</strong> <strong>Schlitzer</strong> und<br />

<strong>Viktoria</strong> Schwarz . Diese Leistung freut mich<br />

besonders, verwies ich doch in der letzten<br />

Ausgabe darauf hin, das die beiden im K2 am<br />

Weg zur internationalen Spitze sind. Dass sie<br />

aber als Vize-Weltmeisterinnen von Zagreb<br />

die Heinreise antreten würden übertraf sogar<br />

meinen Optimismus. Die Silbermedaille, erbracht<br />

in der olympischen Disziplin über 500m<br />

und Platz 4 über 200m zeigen die großen<br />

Möglichkeiten der Zukunft auf. Herzliche<br />

Gratulation sowie der Dank des Verbandes an<br />

alle Beteiligten.<br />

Im Flachwasser dürften in den nächsten<br />

Jahren die Damen den Ton angeben. Bei dieser<br />

Gelegenheit möchte ich die ab heuer für den<br />

Österreichischen <strong>Kanuverband</strong> startende<br />

Yvonne Schuring, Deutsche Meisterin K1 500m<br />

2005, bei uns recht herzlich willkommen<br />

heißen. Da mit Ana-Roxana Lehaci und Sabine<br />

Bachmayer auch zwei große Nahwuchstalente<br />

vorhanden sind dürfte sich einiges tun in den<br />

nächsten Jahren im Damen-Renn<strong>sport</strong>.<br />

Eine nicht zugetraute Bronzemedaille eroberte<br />

unsere Damenmannschaft bei den<br />

Weltmeisterschaften auf der Olympiastrecke<br />

2000 in Sydney. Unsere Damenmannschaft,<br />

angeführt von der erfolgreichen Teamleaderin<br />

Violetta Oblinger-Peters mit den WM-Neulingen<br />

Corinna Kuhnle und Julia Schmid<br />

waren die Überraschung dieser WM. Sind<br />

doch die beiden WM-Neulinge erst 18 und 17<br />

Jahre alt.<br />

Helmut Oblinger und Sydney ist schon eine<br />

besondere Geschichte. Helmut, seit Jahren<br />

vom Dezember bis März auf dieser Strecke auf<br />

Trainingslager, fast wie zu Hause kann man<br />

sagen, gewinnt dort zahlreiche Rennen, doch<br />

bei Großereignissen will es nicht klappen. So<br />

auch bei dieser WM. Der undankbare Platz 4<br />

wie bei der Olympiade 2000, und wieder erst<br />

am Schluss entschwindet die Medaille. Das<br />

Helmut Oblinger nach der Saison 2005 die<br />

Weltrangliste anführt ist da nur ein kleiner<br />

Trost. Auch hier möchte ich mich bei allen<br />

Beteiligten für den großen Einsatz bedanken<br />

die erst solche Erfolge ermöglichen.<br />

Im Sportjahr 2005 wurden bei Großveranstaltungen<br />

folgende Topleistungen erbracht:<br />

Kanuslalom:<br />

Oblinger Helmut<br />

Europameister 2005 Gold<br />

Weltranglisten Erster 2005<br />

Oblinger-Peters Violetta<br />

WM Mannschaft Bronze<br />

EM Mannschaft Bronze<br />

EM-Einzel Platz 4<br />

Kuhnle Corinna & Schmid Julia<br />

WM Mannschaft Bronze<br />

EM Mannschaft Bronze<br />

Flachwasser:<br />

<strong>Schlitzer</strong> <strong>Petra</strong> & Schwarz <strong>Viktoria</strong><br />

K2 500m WM Silber<br />

K2 200m WM Platz 4<br />

K2 200m WC Duisburg Platz 2<br />

Das diese Leistungen nicht von ungefähr<br />

kommen brauch ich wohl nicht erklären. Dem<br />

Verband ist es in den letzten Jahren gelungen<br />

eine entsprechende Struktur aufzubauen. Seit<br />

letzten Jahr gibt es im Renn<strong>sport</strong> mit Zsolt<br />

Matyus und Vasile Lehac zwei hauptamtliche<br />

Trainer mit entsprechenden Aufgabengebiet,<br />

besonderer Schwerpunkt Nachwuchsarbeit.<br />

Im Kanu-Slalom ist das gleiche mit Jernei Abbramic<br />

und Dr. Mag. Manuel Köhler gegeben.<br />

Beim Techniktrainer gab es einen Wechsel von<br />

Jim Jayes zu Wilkie Jones. Der Trainerbedarf<br />

ist damit bis zu den nächsten Spielen abgedeckt.<br />

Das bei den Großereignissen auch<br />

die entsprechenden Sportwissenschaftler mit<br />

dabei sind gehört schon zum Standard. Um<br />

das ganze im Griff zu behalten ist ein gut<br />

funktionierendes Büro notwendig. Auch<br />

hier konnte eine hauptamtliche Kraft mit<br />

<strong>Petra</strong> Lisec angestellt werden. Das dies<br />

alles finanziert werden kann, war und ist<br />

eine langfristige Planung erforderlich. Laut<br />

derzeitigen Stand ist diese Struktur bis Peking<br />

gesichert. Dank bester Zusammenarbeit<br />

zwischen Präsidium und Vorstand kann der<br />

<strong>Kanuverband</strong> diesen Trainer und Betreuerstab<br />

für den Kanuspitzen<strong>sport</strong> bereit stellen. Auch<br />

die Betreuung der Vereine kann verbessert<br />

werden. Das aber nicht alle Vorstellungen damit<br />

abgedeckt werden können ist auch klar. Hier<br />

gilt es die Zusammenarbeit noch auszubauen,<br />

allerdings unter den Aspekt, der Verband<br />

mischt sich nicht in das Vereinsgeschehen und<br />

umgekehrt... Jeder hat seinen Aufgabenbereich<br />

3<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

und bei guter Zusammenarbeit ergibt sich der<br />

Erfolgseffekt. Als Optimist sehe ich beruhigt<br />

Richtung Peking.<br />

Noch mehr aktuell wurden nach den<br />

Olympischen Spielen in Turin die Dopingvorschriften.<br />

Ich erinnere noch einmal<br />

alle Sportler, dass die laufenden Änderungsmeldungen,<br />

selbst und lückenlos zu erfolgen<br />

haben. Die Liste der Sportler ist auf der<br />

Homepage www.okv.at unter „Meldeliste<br />

Dopingkontrollen“ zu ersehen. Auskünfte dazu<br />

erteilen die Trainer oder das OKV-Büro.<br />

Bedingt durch diese beiden olympischen<br />

Sportarten treten die anderen Sparten in den<br />

Hintergrund. In der Wildwasserregatta kommen<br />

Versäumnisse der ICF jetzt schon zum Tragen.<br />

Wenn hier nicht bald ein Umdenken entsteht<br />

wird es sehr schwer für die WW-Regatta auch<br />

in Zukunft entsprechend attraktiv zu sein.<br />

Nicht viel gibt es vom Marathon zu berichten.<br />

Vielleicht wird durch die beiden neuen<br />

Trainer der Marathon<strong>sport</strong> als Ausgleich zum<br />

Renn<strong>sport</strong> etwas mehr belebt. Die neuen<br />

Sportarten Rodeo und Dragonbooot stehen<br />

vor ihren ersten Großereignissen. Dragonboot<br />

konnte leider in den Vereinen noch nicht<br />

Fuß fassen obwohl sie eine sehr attraktive<br />

Art ist den Wasser<strong>sport</strong> für neue Mitglieder<br />

zu öffnen. Die ÖM Raftingmeisterschaften<br />

werden zum 5. Mal ausgetragen und sind<br />

heuer mit einem Europacuplauf in Wildalpen<br />

auf der Salza verbunden.<br />

Die Grundsäule des <strong>Kanuverband</strong>es, der Wander-<br />

und Breiten<strong>sport</strong> arbeitet im Hintergrund.<br />

Hier wird nur durch die TID Fahrt<br />

die Öffentlichkeit mit einbezogen. Einen<br />

undankbaren, zum Teil fast aussichtslosen<br />

Kampf gegen die Flußverbauungen führt unser<br />

Wanderreferent Hans Huber. Diese Arbeit ist<br />

wohl die undankbarste im gesamten Verband.<br />

Hier gibt es so extreme Meinungsunterschiede<br />

dass diese Gratwanderung fast nicht zu<br />

bewältigen ist. Mehr Verständnis von allen<br />

Seiten wird hier notwendig sein. Bei dieser<br />

Gelegenheit erinnere ich, dass der Verband<br />

mit mehr Mitgliedermeldungen auch mehr<br />

Gewicht einbringt. Im letzten Jahr wurde der<br />

Mitgliedsbeitrag auf 2,- € gesenkt um Anreiz<br />

zu schaffen mehr Mitglieder zu melden. Für<br />

diesen kleinen Beitrag erhält jedes Mitglied 2<br />

Zeitungen pro Jahr kostenlos zugeschickt.<br />

Abschließend möchte ich mich bei allen<br />

Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit<br />

bedanken und wünsche eine erfolgreiche<br />

Saison 2006.<br />

Walter Aumayr, Präsident


WM-Silber für<br />

<strong>Schlitzer</strong>/Schwarz über 500m im K2<br />

> Die 30 jährige Klagenfurterin <strong>Petra</strong><br />

<strong>Schlitzer</strong> und die 20 Jährige Linzerin<br />

<strong>Viktoria</strong> Schwarz erpaddelten in Zagreb nach<br />

ihrem 2. Platz über 200m beim Weltcup II in<br />

Duisburg über 500m im K2 sensationell WM-<br />

Silber.<br />

Somit erreichten sie das beste Ergebnis für<br />

den OKV bei einer WM seit dem Weltmeistertitel<br />

von Pfaff/Seibold im K2 über 1000m aus<br />

dem Jahr 1971! Nach ihrem 6. Rang über 200m<br />

und Rang 9 über 500m in dieser Bootsklasse<br />

bei der diesjährigen EM in Poznan/POL konnte<br />

man sich einerseits freuen, dass nach einigen<br />

Jahren wieder ein OKV-Boot den Einzug in<br />

ein A-Finale bei einer EM oder WM schaffte.<br />

Andererseits wäre auch schon bei diesem<br />

Wettkampf nach dem Sieg des Semifinales<br />

und der ausgezeichneten Zeiten unseres Damenzweiers<br />

über 200m und 500m bereits eine<br />

Medallie in Reichweite gewesen.<br />

Vicky beim Heer<br />

Somit war der Ärger<br />

über die vergebene<br />

Medaillenchance<br />

von Vicky und <strong>Petra</strong><br />

größer als die<br />

Freude über das<br />

Erreichen des A-<br />

Finale über 200m<br />

und 500m!<br />

Beeindruckend war<br />

dann, mit welcher<br />

Nervenstärke und<br />

Überzeugung die beiden beider WM an den<br />

Start gingen.<br />

Mit dem Sieg in ihrem Vorlauf vor Japan (6.<br />

im Finale), Deutschland (EM 2.), Australien,<br />

Polen (5. im Finale), Israel, Ukraine, Griechenland<br />

und Korea qualifizierten sie sich direkt<br />

für das WM A-Finale über 500m!<br />

Nach einem Fehlstart von Vicky im Finale<br />

über 500m lagen bei uns als Zuseher die<br />

Nerven blank, nicht aber bei Vicky und <strong>Petra</strong>!<br />

Nach einem gut gelungenem 2. Start<br />

fuhr unser Boot von Anfang des Rennens<br />

an der Spitze des Feldes mit und musste sich<br />

im Endspurt nur den beiden ungarischen<br />

Olympiasiegerinnen Natascha Janic und Katalin<br />

Kovacs geschlagen geben! Eine weitere<br />

Medaille verfehlte unser Spitzenduo nur<br />

knapp über 200m mit Rang 4.<br />

Vicky schaffte durch diesen Erfolg und den<br />

Bemühungen von OKV Präsident Walter Aumayr<br />

den Sprung zum Bundesheer und kann<br />

sich nun genauso professionell wie ihre Zweierpartnerin<br />

<strong>Petra</strong> <strong>Schlitzer</strong> für ihre nächsten<br />

<strong>sport</strong>lichen Aufgaben vorbereiten!<br />

Beide sind natürlich schon wieder fleißig<br />

am trainieren, Zielsetzung ist sicher ihre<br />

Leistungen in der kommenden Saison zu bestätigen<br />

und ihrem großen Ziel Olympia Peking<br />

2008 näher zu rücken!<br />

Danke und Gratulation an Vicky und <strong>Petra</strong> und<br />

ihrer Trainerin.<br />

Wolfgang Renz, Renn<strong>sport</strong>direktor<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

4<br />

Neues aus dem Kanurenn<strong>sport</strong><br />

Damenpower angesagt!<br />

> Verstärkung unseres Damenteams durch die<br />

in Österreich lebende und arbeitende deutsche<br />

Kanutin Yvonne Schuring. Der bis dato für<br />

München startenden aus Sachsen Anhalt<br />

gebürtigen Schuring gelang bei den deutschen<br />

Meisterschaften 2005 ein sensationeller Erfolg,<br />

sie erkämpfte sich den begehrten Einertitel<br />

über die 500m Distanz, weitere Titel errang<br />

die 28 Jährige im K2 über 1000 und 6000m!<br />

Ab 2006 wird Yvonne Schuring die Vereinsmannschaft<br />

des KRV Schnecke Linz verstärken<br />

und auch für das OKV-Damenteam<br />

für internationale Einsätze ein Thema sein.<br />

Yvonne Schuring ist sicher eine Bereicherung<br />

für den Damenrenn<strong>sport</strong> in Österreich.<br />

Wir wünschen ihr alles Gute und viel Erfolg für<br />

ihre <strong>sport</strong>liche Zukunft!<br />

Erfreuliches<br />

aus dem Nachwuchsbereich<br />

Professionelle Nachwuchsarbeit durch die von<br />

Präsident Walter Aumayr bestellten Bundestrainer<br />

Vasile Lehaci und Matyus Zsolt in Oberösterreich<br />

und Wien ermöglicht!<br />

Dank der ausgezeichneten Förderung des Spitzen<strong>sport</strong>s<br />

in Österreich und den Bemühungen<br />

unseres Verbandspräsidenten ist es gelungen,<br />

sowohl in Wien als auch in Oberösterreich<br />

beste Vorraussetzungen für unseres Kajaknachwuchs<br />

zu schaffen und den erforderlichen<br />

Grundstein für spätere internationale<br />

Erfolge zu legen.<br />

Noch dazu haben junge Sportler bei entsprechender<br />

schulischer und <strong>sport</strong>licher Leistung<br />

die Möglichkeit den Leistungs<strong>sport</strong>zweig eines<br />

BORG zu besuchen!<br />

An den internationalen Ergebnissen unserer<br />

Jugend im Sportjahr 2005 erkennt man,<br />

dass diese Arbeit bereits erste Früchte trägt<br />

und der OKV hier den richtigen Weg geht.<br />

Besonders hervorzuheben sind die Leistungen<br />

der 15 jährigen Linzerin Ana Roxana Lehaci die<br />

8 Siege im K1 2005 bei internationalen Veranstaltungen<br />

auf ihr Siegerkonto buchen kann.<br />

Beachtliche Platzierungen gelangen der<br />

für den KRV Schnecke Linz paddelnden Jugendlichen<br />

auch mit ihrer für den PSV Wien<br />

startenden Partnerin Sabine Bachmayr im<br />

K2.<br />

Allen Verantwortlichen dafür herzlichen<br />

Dank!


Weltcup – Bericht 2005<br />

Wildwasserslalom<br />

> Unsere Top<strong>sport</strong>ler Violetta Oblinger-Peters<br />

und Helmut Oblinger waren im Weltcup<br />

2005 wieder die erfolgreichsten Sportler des<br />

österr. <strong>Kanuverband</strong>es. Neu war, dass wir in<br />

allen Disziplinen des Wildwasserslaloms vertreten<br />

waren. Alle unsere Sportler konnten<br />

sich im internationalen Spitzenfeld behaupten.<br />

Direkt nach den Erfolgen bei der Europameisterschaft<br />

in Laibach flog der A-Kader mit<br />

Helmut und Violetta Oblinger, Herwig Natmessnig<br />

und Leopold Fuchs zum ersten Weltcupbewerb<br />

nach Athen. Der B–Kader mit den<br />

Betreuern und den Booten wählten die Fähre<br />

von Ancona nach Patras. Nach der Ankunft<br />

der Fähre fuhren wir direkt zum Training in das<br />

Wildwasserstadion von Athen.<br />

Die Wettkämpfe wurden wie bei den Olympischen<br />

Spielen perfekt organisiert. Leider gab<br />

es nicht so viele Zuseher bei den eindrucksvollen<br />

Bewerben. Im Qualifikationsslalom<br />

konnten unsere Sportler die guten Trainingsleistungen<br />

in Erfolgs versprechende Resultate<br />

umsetzen. Am Tag der Finalbewerbe waren<br />

die „Griechischen Götter“ unseren Sportlern<br />

nicht gut gesinnt. Herwig Natmessnig konnte<br />

wegen starken Fiebers nicht starten. Helmut<br />

Oblinger und Harald Hudetz brachte eine<br />

hauchdünne Berührung am Tor Nr. 18 um die<br />

> Gemütliches Treffen in Wildalpen mit tollen<br />

Rahmenprogramm! Das Projekt soll der<br />

Jugendförderung im Wildwasser<strong>sport</strong> dienen<br />

(Erfahrungsaustausch der Eltern, überregionales<br />

Kennenlernen des Paddelnachwuchses)<br />

Termin:<br />

Mo 07. August '06 – Do 10. August '06<br />

Zielgruppe:<br />

6-16 jährige NachwuchspaddlerInnen<br />

Ort:<br />

Naturfreundecampingplatz Wildalpen<br />

Programm:<br />

07. August - gemeinsame Paddelfahrt auf der<br />

oberen Salzach<br />

8. August - gemeinsame Rafting/Kajakfahrt<br />

9. August - Angebot Kajakkurse in verschiedenen<br />

Leistungsgruppen<br />

Finalteilnahme. Sie belegten den 16. bzw. 18.<br />

Platz. Eine knappe 50er Berührung ergab für<br />

Violetta Oblinger-Peters Platz 20.<br />

Auch Leopold Fuchs im Canadier–Einer wurde<br />

mit 3 Berührungen von einem Top–Ten Platz<br />

auf den 19. Platz zurückgereiht.<br />

Mit dem Retourflug bzw. mit der Retourfahrt<br />

auf der Fähre ging es gleich weiter zum<br />

2. Weltcup nach Augsburg. Die Mannschaft<br />

wurde noch durch unsere Juniorinnen Corinna<br />

Kuhnle und Julia Schmid verstärkt. Gegen die<br />

noch stärkere internationale Beteiligung und<br />

eine deutsche Mannschaft mit Heimvorteil war<br />

es in Augsburg für unsere Sportler schwer in<br />

der Qualifikation bestehen. Unser C2 Schmid<br />

– Schmid, Harald Hudetz im Kajak – Einer und<br />

Peter Draxl im Canadier – Einer stiegen nicht<br />

in das Semifinale auf. Gesamt wurde Helmut<br />

Oblinger 20. und Herwig Natmessnig 25. Leopold<br />

Fuchs verpatzte mit einem 50 er seinen<br />

Semifinallauf. Lichtblick waren in Augsburg<br />

Violetta Oblinger–Peters, die sich mit einem<br />

fehlerfreien Finallauf vom 10. Platz auf den 6.<br />

Gesamtrang vorschieben konnte, und unsere<br />

Juniorinnen Kuhnle und Schmid die mit den<br />

Plätzen 23 bzw. 28 aufzeigen konnten.<br />

In Seu d`Urgell wurde der 3. Weltcup von allen<br />

5<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

Sportlern gut vorbereitet um mit einem guten<br />

Resultat das Gesamtresultat des Weltcups<br />

zu verbessern. Auch diesmal schieden einige<br />

Sportler in der Qualifikation aus Violetta Oblinger–Peters<br />

als 2. und Helmut Oblinger als<br />

3. sowie Harald Hudetz und Leopold Fuchs<br />

erreichten das Semifinale. Harald Hudetz im<br />

Kajak–Einer und Leopold Fuchs im Canadier–Einer<br />

konnten die Erwartungen nicht erfüllen.<br />

Im Finale der Damen verpasste Violetta<br />

Oblinger-Peters um 0,45 s einen Podestplatz<br />

– sie wurde 4.<br />

Helmut Oblinger hatte einen fehlerfreien<br />

Traumlauf bis zum letzten Tor, an diesem Tor<br />

verhinderte ein Torrichter mit einer von uns<br />

nicht akzeptierten Entscheidung den Weltcupsieg.<br />

Helmut soll aber trotzdem auf seinem<br />

4. Rang in diesem Bewerb stolz sein! Sein EM<br />

– Sieg, sein 4. Platz bei der WM, seine Weltcupresultate<br />

brachten ihm den 1. Rang der<br />

Weltrangliste 2005. Man kann sagen das Jahr<br />

2005 war das Jahr des Helmut Oblinger.<br />

Auch Violetta kann mit der letzten Saison zufrieden<br />

sein. Bei vielen internationalen Großbewerben<br />

war sie am Rand des Podestes, sie<br />

erreichte Platz 5 in der Weltrangliste 2005.<br />

Rechnet man noch die beiden Bronzemedaillen<br />

und die weiteren Teamresultate die beide<br />

mit den anderen Sportlern erreichen konnten,<br />

kann der österr. <strong>Kanuverband</strong> mit der Saison<br />

2005 sehr zufrieden sein.<br />

Dazu kommt noch das der Canadier–Einer<br />

Fahrer Leopold Fuchs 2005 gezeigt hat das es<br />

möglich ist mit ihm einen Quotenplatz für Peking<br />

2008 zu erreichen.<br />

Prof. Helmar Steindl<br />

Jugendpaddeltreffen<br />

2006 in Wildalpen<br />

10. August - Angebot Kajakkurse in verschiedenen<br />

Leistungsgruppen<br />

Kajakkurse und Raftingfahrt werden ausnahmslos<br />

von geprüften Bootsführern und<br />

Kajaklehrwarten durchgeführt und sind für<br />

die jugendlichen Teilnehmer kostenlos !<br />

Teilnahme eines kompetenten Erziehungsberechtigten<br />

an den Kursen wird vorausgesetzt,<br />

für etwaige Unfälle wird nicht gehaftet.<br />

Dieses Projekt wird organisiert von<br />

www.kajak.at<br />

mit Unterstützung von:<br />

Österreichischer Kanu Verband<br />

http://www.<strong>kanu</strong>verband.at<br />

Naturfreunde<br />

http://www.naturfreunde.at<br />

Freelife Sport und Abenteuer<br />

http://www.freelife.at<br />

Raftingcamp Palfau<br />

http://www.raftingcamp-palfau.at<br />

Paddelklub Edelweiss<br />

http://www.paddelklub.at<br />

Linzer Faltboot Club<br />

http://www.lfc.at<br />

Um Voranmeldung bis 1. August wird gebeten<br />

an<br />

kids@paddelklub.at


Slalom- Saisonrückblick<br />

> Die Trainingsgruppe unter dem Nationaltrainer<br />

Dr. Manuel Köhler umfasst das „ infernale“<br />

Duo Corinna Kuhnle und Julia Schmid,<br />

ten Qualifikationsrennen in Bratislava war<br />

die Entscheidung für die WM Teilnahme noch<br />

knapper, Alexander zertrümmerte zwar seinen 2005<br />

Alexander und Christoph Eplinger sowie Jakob Helm, zeigte aber wahre <strong>sport</strong>liche Größe und<br />

Grabner.Diese Gruppe hat ihre Vorbereitungen beglückwünschte schließlich seinen Konkur-<br />

im Feber 2005 in Südafrika durchgeführt.Als<br />

eine der ersten nationen konnte Österreich<br />

diese einzigartigen und perfekten Trainingsmöglichkeiten<br />

nützen. In Zukunft sicher das<br />

ideale Winterquartier unserer Athleten.<br />

renten.<br />

Im Frühjahr, zu Saisonbeginn gab es bei den<br />

Qualifikationen heiße Kämpfe um die WM,<br />

EM und WC Plätze. Während die beiden Mädchen<br />

die Hürde zu den Damen schafften,<br />

musste Alexander Eplinger nach den Bewerben<br />

in Tacen, Harald Hudetz denkbar knapp<br />

den Vortritt für die Teilnahme an der EM und<br />

am WC lassen. Nach einen unglaublich har-<br />

51. Tour International<br />

Danubien (TID) 2006<br />

vom 24. Juni bis 27. August 2006<br />

Zeitplan:<br />

Deutschland: 24.06. – 02.07.2006<br />

Ingolstadt-Regensburg-Straubing-Erlau<br />

Österreich: 02.07. – 12.07.2006<br />

Inzell-Linz-Wien-Hainburg<br />

Slowakei: 12.07. – 16.07.2006<br />

Bratislava-Gabcikovo-Komárno<br />

Ungarn: 16.07. – 26.07.2006<br />

Esztergom-Budapest-Mohács<br />

Serbien/Montenegro: 26.07. – 12.08.2006<br />

Apatin-Belgrad-Brza Palanka<br />

Bulgarien: 12.08. – 27.08.2006<br />

Novo Selo-Vidin-Russe-Silistra<br />

Bei den Einzelläufen in Tacen mussten die beiden<br />

Mädchen brav Lehrgeld zahlen, aber sie<br />

lieferten, zusammen mit Violette Oblinger-Peters,<br />

die Sensation dieser EM, sie errangen die<br />

Bronzemedaille im Mannschaftslauf. Fast alle<br />

glaubten, diese Leistung sei eine Eintagsfliege<br />

– sie wurden mit der Bronzemedaille bei der<br />

WM aber eines besseren belehrt. Und so gab<br />

es auch mal Lob und Anerkennung für den<br />

Trainer: „Manuel – you make miracles !“ Und<br />

mit dem Sieg Heli Oblingers war dies die Veranstaltung<br />

des Jahres für den OKV.<br />

Die U 23 und Junioren WM in Krakau hatte<br />

auch so einige Höhepunkte mit denen keiner<br />

so gerechnet hatte. Leider gab es keine Medaille<br />

wie im letztem Jahr, jedoch ein 6. Platz<br />

von Corinna, einen 11. von Julia, einen 12. von<br />

Christoph und beinahe einen Finalplatz von<br />

Alexander, wenn da nicht... leider... gegen Ende<br />

eine Fastrolle gewesen wäre... Ähnlich ging es<br />

Jakob, der ganze Welten niederreißen wollte.<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

6<br />

Die WM war dann letztlich der Abschluss einer<br />

durchwegs erfolgreichen Saison 2005.Mit<br />

dem 4. Platz von Heli konnte das OKV Team<br />

wieder groß aufzeigen. Leider blieben die Damen<br />

im Einzel deutlich unter ihren Möglichkeiten,<br />

Violetta Oblinger-Peters 18. und Corinna<br />

22. Aber unter Vios Führung gelang unseren<br />

Damen das Unglaubliche, sie eroberten<br />

die WM Bronzemedaille. Vorausgegangen war<br />

ein atemberaubender Paddelkrimi, den Slowakinnen<br />

brach ein Paddel, dort flossen Tränen<br />

der Enttäuschung, bei unseren Mädchen Tränen<br />

der Freude. Unsere Mädchen lieferten die<br />

Sensation der WM 2005! Ich wünsche unserer<br />

Damenmannschaft auch in der Saison 2006<br />

so viel Erfolg wie bisher und auch das nötige<br />

Quäntchen Glück!<br />

Im Herbst bekam unsere Trainingsgruppe Zuwachs,<br />

Herwig Natmessnig leistete uns bereits<br />

beim Trainingskurs in Prag und beim Ergometertest<br />

in Graz Gesellschaft.<br />

Dr. Manuel Köhler, Nationaltrainer des OKV<br />

Österreich 331,5 km<br />

02.07. So Schleuse Jochenstein 9.20/11.45 Uhr L 2203,3<br />

Umtragestelle R 2203,3<br />

INZELL R 2182 33<br />

03.07. Mo Schleuse Aschach R 2162,9<br />

Umtragestelle L 2163<br />

Schleuse Ottensheim L 2146,9<br />

Umtragestelle L 2147,5<br />

LINZ – Ruder- und Kanu-Club L 2133 49<br />

04.07. Di Schleuse Abwinden-Asten L 2120,5<br />

Umtragestelle L 2120,5<br />

Schleuse Wallsee L 2096,6<br />

Umtragestelle R 2097,4<br />

GREIN L 2079 54<br />

05.07. Mi Schleuse Ybbs-Persenbeug L 2060,6<br />

YBBS R 2058,2 21<br />

06.07. Do Schleuse Melk L 2039<br />

Umtragestelle L 2040<br />

AGGSBACH-MARKT L 2027 31<br />

07.07. Fr MAUTERN R 2003,8 23,5<br />

08.07. Sa Schleuse Altenwörth L 1979,8<br />

Umtragestelle L 1980,1<br />

TULLN R 1964 39,5<br />

09.07. So Schleuse Greifenstein R 1949<br />

Achtung! Neuer TID-Platz in Wien:<br />

WIEN – Marina Wien Yachthafen R 1926,3 37,7<br />

10.07. Mo Ruhetag<br />

11.07. Di Schleuse Freudenau HAINBURG R 1883,5 42,8


Höhepunkt und Abschluß der Verbandseinsätze<br />

2005 war die Wildwassserslalom<br />

Weltmeisterschaft in Sydney. Der österr. <strong>Kanuverband</strong><br />

entsandte dazu unsere Erfolgsmannschaft<br />

von den Europameisterschaften in<br />

Laibach.<br />

Die Damenmannschaft mit der EM-Bronzemedaille,<br />

die Herrenmannschaft mit dem Europameister<br />

Helmut Oblinger und dem EM<br />

-neunten im Einer–Canadier Leopold Fuchs<br />

bildeten eine viel versprechende Mannschaft.<br />

Auch die erfolgreiche Betreuermannschaft von<br />

den Europameisterschaften in Laibach, Jim<br />

Jayes, Jernej Abramic und Dr. Manuel Köhler<br />

sowie Dr. Bernhard Schimpl als Sportwissenschafter<br />

und Dr. Alexander Aichern als Physiotherapeut<br />

wurden nach Sydney mitgenommen.<br />

Man kann sich vorstellen, dass die<br />

Entsendung einer so großen Mannschaft<br />

unser Budget sehr stark belastet hat. Die<br />

Aussicht auf Erfolg kann aber nur auf diesem<br />

Niveau der Betreuung erreicht werden. Das<br />

kommende Jahr mit der Weltmeisterschaft in<br />

Prag wird für unsere Finanzen etwas günstiger<br />

kommen.<br />

Unsere Sportler gingen hoch motiviert an die<br />

WM heran. Helmut und Violetta begannen ihre<br />

WM– Vorbereitung in der letzten Augustwoche.<br />

Der Rest der Mannschaft folgte schon Mitte<br />

September nach. Die Olympiastrecke in Sydney<br />

ist technisch äußerst schwierig und erfordert<br />

eine lange spezielle Vorbereitung. Das zeigen<br />

die Erfolge der Fahrer, die sich am längsten am<br />

Kanal vorbereitet haben.<br />

Schon im Training war für mich zu erkennen,<br />

dass Helmut und Violetta zu den besten<br />

Slalomfahrern der Welt gehören. Unsere zwei<br />

Nachwuchsdamen, Corinna Kuhnle und Julia<br />

Schmid sind durch auffallend gute Trainingsfahrten<br />

auch den anderen Trainern aufgefallen.<br />

Nach wunderschönen Trainingstagen in ausgezeichneter<br />

Stimmung, begann die WM<br />

nach einer schönen Eröffnungsfeier mit einer<br />

Absage der Qualifikationsläufe im Kajak–Einer<br />

der Damen und in Canadier–Einer wegen zu<br />

starken Windes. Am nächsten Tag konnte der<br />

Qualifikationsslalom in allen Bootsklassen<br />

ausgetragen werden.<br />

Violetta Oblinger fuhr im ersten Lauf eine<br />

überragende Bestzeit bei den Damen. Im<br />

zweiten Lauf hatte sie einige Probleme aber<br />

ihre Qualifikation zum Semifinale stand<br />

außer Frage. Ohne Probleme war auch die<br />

Qualifikation von Corinna Kuhnle mit Platz<br />

38. Leider er-hielt Julia Schmid nach Platz<br />

31 im ersten Durchgang, im zweiten Lauf 50<br />

Strafpunkte, und wurde gesamt 41.<br />

Leopold Fuchs machte bereits in der Qualifikation<br />

zu viele Berührungen, hatte aber mit<br />

Platz 36 kein Problem die Qualifikation zu<br />

überstehen. Helmut Oblinger zeigte mit<br />

Platz 2 in der Qualifikation, dass meine Trainingsbeobachtungen<br />

richtig waren. Herwig<br />

Natmessnig musste nach einem verpatzten<br />

ersten Lauf als 45. um die Qualifikation<br />

zittern. Er erreichte glücklich mit Platz 40 als<br />

Letzter das Semifinale. Mit 6 Strafsekunden<br />

und etwas zu langsamen Läufen verfehlte<br />

Harald Hudetz knapp die Finalteilnahme. Im<br />

Semifinallauf erreichte Helmut Oblinger den<br />

aussichtsreichen 5. Rang. Herwig Natmessnig<br />

konnte sich in Folge von 50 Strafsekunden am<br />

letzten Tor nicht verbessern, er wurde WM<br />

40.<br />

Violetta Oblinger-Peters erhielt bei Tor Nr. 12<br />

zwei umstrittene Strafsekunden und machte<br />

anschließend noch einige kleine Fahrfehler, sie<br />

war mit Platz 18 äußerst unzufrieden.<br />

Zufrieden war Corinna Kuhnle die mit dem 22.<br />

Rang bei ihrer ersten Weltmeisterschaft, ein<br />

durchaus herzeigbares Resultat erreichte.<br />

7<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

Leopold Fuchs hatte bei seinem entscheidenden<br />

Semifinallauf leider keinen guten Tag. 4 Strafsekunden<br />

und eine mittelmäßige Fahrzeit entsprechen<br />

sicher nicht seinem Können. Platz 26<br />

ist aber eine deutliche Verbesserung zur letzten<br />

WM in Augsburg. Er hätte mit diesem<br />

Resultat den 14. Quotenplatz für eine<br />

Olympia-teilnahme erreicht. So blieb als<br />

einziger Finalteilnehmer Helmut Oblinger<br />

übrig. Bei Aufwärtstor Nr. 19 brachte ihm<br />

eine zu enge Anfahrt 2 Strafsekunden und<br />

er verlor damit die Bronzemedaille. Mit dem<br />

Bericht über die Weltmeisterschaft –<br />

Wildwasserslalom in Sydney 2005<br />

4. Rang erziehlte er wieder dasselbe Resultat<br />

wie bei den Olympischen Spielen 2000. Eine<br />

Weltmeisterschaft ist aber viel stärker besetzt<br />

als die Olympischen Spiele, Deshalb muß man<br />

seinen 4. WM-Platz 2005 höher einstufen.<br />

Er hat auch seinen Europameistertitel von<br />

Laibach erneut bestätigt.<br />

Am Finaltag der WM wurden die Teambewerbe<br />

ausgetragen. Für mich als Sportdirektor sagen<br />

die Resultate viel über die Entwicklung der<br />

Nationalmannschaft in den letzten Jahren aus.<br />

Unser Teamresultat zählt zu den Sensationen<br />

dieser WM.<br />

Taktisch klug konnte die Herrenmannschaft<br />

mit zwei fehlerfreien Läufen, den 5. Rang<br />

unter den stärksten Kajakteams der Welt<br />

einnehmen.<br />

Die Damen erbrachten neuerlich eine Sensation,<br />

mit einer zweiten Bronzemedaille.Julia<br />

Schmid gelang es, als jüngste Teilnehmerin<br />

dieser WM, den schwierigen Parcours fehlerfrei<br />

zu bewältigen. Unsere Medaillen<br />

stellen im österreichischen Sommer<strong>sport</strong> eine<br />

Spitzen-leistung dar.<br />

Für die Zukunft ist zu hoffen, dass unsere<br />

Spitzenfahrer Helmut und Violetta Oblinger<br />

mehr Interesse an den Teambewerben finden<br />

und gemeinsam mit den anderen Sportlern<br />

einige Trainingsfahrten absolvieren. Ihr vorrangiges<br />

Interesse an den Einzelbewerben ist<br />

mir verständlich.<br />

Mit diesem abschließenden Erfolg konnte<br />

unsere Mannschaft nach einer lustigen Abschiedsnacht<br />

in Penrith und einer Besichtigung<br />

von Sydney den langen Rückflug nach Wien<br />

antreten. Beim Rückflug konnten wir im<br />

Flugzeug sogar ein bisschen schlafen.<br />

Vielleicht haben einige Sportler schon von<br />

zukünftigen Erfolgen geträumt.


U23 und Junioren EM<br />

in Krakau/Polen, <strong>sport</strong>lich eine Reise wert!<br />

> Am 15. August traf sich der Junioren und U23<br />

Kader in Höflein/Donau um zur EM in Krakau/<br />

Polen zu reisen. Der Mannschaftsführer Helmar<br />

Steindl, die Trainer Jerny Abramic und Dr. Mag.<br />

Manuel Köhler, das Team, Corinna Kuhnle (NF<br />

Höflein), Julia Schmid, Peter Draxl, Leo Fuchs<br />

(KV Klagenfurt), Matthias Spiegl (Paddel<strong>sport</strong><br />

Tulln), Jakob Grabner, Christoph und Alexander<br />

Eplinger (NFKC StoraEnso YBBS).<br />

Die Ziele der jungen Athleten waren sehr hoch<br />

gesteckt. Mit dem künstlichen Kanal neben der<br />

Weichsel waren ideale Trainingsbedingungen<br />

vorhanden, und mancher lies schon im Training<br />

eine sehr gute Form erkennen. Natürlich waren<br />

wieder Eltern und Fans mit Rot-Weiß-Roten<br />

Fahnen bei der EM um die Slalom<strong>sport</strong>ler<br />

anzufeuern. Bei den Qualifikations- Rennen<br />

schafften leider nicht alle den Einzug ins<br />

Semifinale, das somit das aus für diesen<br />

Bewerb bedeutete. Peter 26. Jakob 41. und<br />

Matthias 47. Im Semifiale waren jedoch<br />

einige zu übermotiviert, etwa Leo, der mit 2<br />

Fehlern als 15. im C1 Bewerb sehr enttäuscht<br />

war. Oder Alexander der mit der 5 besten<br />

Zwischenzeit, bei einem Tor hängen blieb und<br />

enttäuschender 26. wurde.<br />

Ganz tolle Läufe zeigten Julia, als 11. und<br />

Christoph als 12. die leider knapp das Finale<br />

der Besten 10 verfehlten, aber trotzdem<br />

von allen bejubelt wurden. Conny, unsere<br />

Silbermedaillen- Gewinnerin des Vorjahres,<br />

war im Qualifikations- Rennen als 3. natürlich<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

8<br />

ein heißer Tipp. Im Semi passierte leider ein<br />

Torfehler, aber als 7. war sie klar im Finale.<br />

Jetzt musste Conny natürlich alles geben um<br />

noch eine Rangverbesserung zu erreichen.<br />

Angefeuert von den Österreichischen Fans<br />

wurde das Höfleiner Aushängeschild den<br />

Wildwasserkanal hinunter gejubelt. Ein sehr<br />

guter Lauf, doch wieder ein Torfehler bedeuteten<br />

den 6. Endrang bei der Junioren EM<br />

2005.<br />

Im Nachhinein waren alle mit dieser Leistung<br />

mehr als zufrieden, ist es doch immer sehr<br />

schwer an Höchstleistungen anzuschließen.<br />

Für die nächste Jun. und U23 EM in<br />

Nottingham/England haben wir sicher einige<br />

heiße Eisen in der Mannschaft. Paul Eplinger<br />

Corinna Kuhnle Alexander Eplinger Christoph Eplinger<br />

Weltrangliste<br />

Wildwasser<br />

Slalom<br />

2005<br />

> In der Weltrangliste erreichte Helmut<br />

OBLINGER durch seine hervorragenden und<br />

konstanten Leistungen während des ganzen<br />

Jahres den verdienten ersten Platz. Auch<br />

der 5. Rang Violetta Oblinger-Peters bei den<br />

Damen zeigt von harten Arbeit unserer beiden<br />

Ausnahmeathleten. Aber auch die Leistungen<br />

und Platzierungen unserer Nachwuchsmannschaft<br />

zeugen von der hervorragenden Arbeit<br />

der Aktiven und deren Trainer und Betreuer.<br />

Herren K1<br />

1. Helmut Oblinger<br />

41. Harald Hudetz<br />

45. Herwig Natmessing<br />

Damen K1<br />

5. Violetta Oblinger-Peters<br />

29. Corinna Kuhnle<br />

37. Julia Schmid<br />

Herren C1<br />

22. Leopold Fuchs<br />

34. Peter Draxl<br />

Herren C2<br />

19. Schmid/Schmid<br />

Helmut Oblinger Helmut Oblinger


Bericht Marathon 2005<br />

> Wieder zog ein Jahr ins Land und ein Teil der<br />

österreichischen Kanuten stellte sich der Konkurrenz<br />

und den Mühen der Marathondistanz<br />

bei verschiedenen Veranstaltungen. Los ging’s<br />

fast schon traditionell beim Donau Marathon<br />

in Bratislava im April, der von Sportlern der<br />

Schnecke und des PSV bestritten wurde, der<br />

überwiegende Teil davon aus dem Nachwuchs.<br />

Die bemerkenswerteste Leistung gelang Ana<br />

Lehaci: ein eindrucksvoller Sieg in der weiblichen<br />

Jugend.<br />

Richtig ernst wurde es für die Senioren, die<br />

sich zum Ziel genommen hatten Österreich bei<br />

der Europameisterschaft im benachbarten Tyn<br />

(CZE) zu vertreten, beim Moldau Marathon<br />

ebendort. Die K2 Besatzung Hackl Stollnberger<br />

(Donau, Schnecke) platzierte sich bei diesem<br />

interessanten Testrennen im Mittelfeld,<br />

die Höhe, in der die Trauben international<br />

hängen wurde dabei allerdings auch deutlich.<br />

Auf Grund der niedrigen Kosten der Teilnahme<br />

habe ich in meinem ersten Jahr als Marathonreferent<br />

auf eine Limiterbringung als<br />

Vorraussetzung der EM Teilnahme verzichtet,<br />

ein Vorgehen, dass definitiv einmalig bleiben<br />

wird, und zur Europameisterschaft ein Team<br />

von 3 Booten entsandt: Der oben schon erwähnte<br />

Herren K2, sowie Ana Lehaci im K1<br />

und Christoph Pöstinger im C1 der JuniorInnen.<br />

Für die Männer des Aufgebotes gab es<br />

wie erwartet nicht viel zu holen, die Rennen<br />

wurden aber dennoch mit vollem Einsatz zu<br />

Ende gefahren. Speziell Christoph Pöstinger,<br />

dem seit Jahrzehnten ersten in Österreich<br />

ausgebildeten Canadier Spezialisten gebührt<br />

> Am 29.Oktober gelang dem Schweizer Felix<br />

Lämmler bei herbstlichen Niederwasser die<br />

erste durchgehende Befahrung der Achstürze<br />

der Ötztaler Ache. Eine Woche später befuhr<br />

der Zillertaler Bernhard Mauracher und seine<br />

Kollegen Klaus Krupka, Stefan Huber, Jan<br />

Henning, Christian Ninkus und Jürgen Nickles<br />

die Achstürze.<br />

Kurz darauf versuchte es Mauracher im Alleingang,<br />

ohne anzuhalten. Dies gelang ihm in<br />

der Zeit von 4:30 Minuten. Eine Woche später<br />

schraubte Lämmler die „Bestzeit“ dann auf<br />

unter 4 Minuten.<br />

Wie auch immer man zu diesen „Rekordfahrten“<br />

stehen mag, die Befahrung an sich und<br />

die durchgehende Befahrung der Achstürze<br />

durchaus Anerkennung. Er hat Startschnelligkeit,<br />

Durchhaltevermögen und vor allem<br />

Geschick bei der Handhabung seines Bootes<br />

bewiesen, allesamt fundamentale Vorraussetzungen<br />

um im Wettkampf bestehen zu können.<br />

Wenn Athletik und Wuchs noch folgen<br />

kann trotz des in seinem Falle immens großen<br />

Problems des Einzelkämpferschicksales, das in<br />

der Vergangenheit allgemein das wohl größte<br />

Übel heimischer Langstreckenpaddler war, ein<br />

guter Stechpaddler heranwachsen. Mit Vasile<br />

Lehacis kompetente Anleitung ist eine wichtige<br />

Vorraussetzung gegeben. A propos Lehaci:<br />

Vasiles Tochter Ana legte im K1 der Juniorinnen<br />

mit ihren 15 Jahren eine überzeugende<br />

Talentprobe ab: Platz 10 unter den bis zu 3<br />

Jahre älteren Mädchen und eine fulminante<br />

erste Runde, bei der sie überhaupt in der<br />

Spitzengruppe paddelte. Ein aufmunterndes<br />

Beispiel was Motivation, gute Betreuung UND<br />

scheuklappenloses Zugehen auf die verschiedenen<br />

Disziplinen des Renn<strong>sport</strong>es bewirken<br />

können: eine junge Dame auf dem Weg zur<br />

kompletten Athletin.<br />

Ganz allgemein betrachtet gibt es den guten<br />

Ausblick auf weitere positive Entwicklungen,<br />

denn die beiden neuen Trainer Vasile Lehaci<br />

und Zsolt Matyus haben Marathon prominent<br />

in ihrer Ausbildungsstrategie für junge<br />

Kanuten verankert. Ein Novum, dass für den<br />

Sport nur gut ist, egal welche Disziplin später<br />

das Hauptbetätigungsfeld eines Sportlers sein<br />

wird. Denn sowohl Kurz-, als auch Langstrecke<br />

trinken nachwuchsmäßig aus einer Quelle, der<br />

Ausbildung von umfassend geschulten und<br />

ist eine außergewöhnliche, bewundernswerte<br />

<strong>sport</strong>liche Leistung ,die neben perfekter Bootsbeherrschung,<br />

hervorragende Reaktionsfähigkeit<br />

und größten Mut erfordert und die nur<br />

Ausnahme<strong>sport</strong>lern gelingt. Vor Nachahmung<br />

kann man nur warnen !<br />

gg<br />

9<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

trainierten Sportlern. Denn in Kürze, am besten<br />

heuer, sollen/können wieder rot-weiß-rote<br />

Paddler auch bei den Weltmeisterschaften<br />

dabei sein. Perth 2005 haben wir aus gutem<br />

Grunde ausgelassen, und jetzt, nachdem das<br />

Kopfschütteln über die Vergabepolitik des ICF<br />

abgeklungen ist, gelten die Gedanken der kurzen<br />

Frist dem wunderbaren Örtchen Tremolat<br />

an der Dordogne: WM 2006 mit Österreich<br />

und hoffentlich vielen Junioren, die dort mit<br />

dem Erfolgserlebnis einer bestandenen internationalen<br />

Qualifikation an den Start gehen.<br />

Und vielleicht gehören mit neuem Schwung<br />

und einer größeren Mannschaft die Pleiten<br />

und auch das Pech der Vergangenheit ebendieser<br />

an.<br />

Heimische Rennen gab’s übrigens auch. K1<br />

und K2 Meisterschaften an bewährten Stellen<br />

(Alte Donau/PSV, Attersee/Lenzing – Danke<br />

für’s Ausrichten!) mit teils altbewährt niedriger<br />

Beteiligung, leider. Den Kritikern dieser<br />

Meisterschaften sei jedoch ein Vergleich mit<br />

den Kurzstrecken ÖSTM nahegelegt – auch da<br />

schaut’s nicht gut aus. Und der Rest steht oben<br />

(das mit der gemeinsamen Quelle...).Die erste<br />

Auflage eines Flussmarathons am Inn ging leider<br />

auf Grund organisatorischer Schwierigkeiten<br />

den Bach runter, aber für heuer wird ein<br />

neuer Anlauf genommen auch diese Spielart<br />

des Langstreckenpaddelns in Österreich einzuführen.<br />

Sollte es klappen, schön für den<br />

Spitzen- als auch für den Breiten<strong>sport</strong>, der mit<br />

einer kompetitiven Fahrt auf der Donau (organisiert<br />

von den Naturfreunden Ybbs) einen<br />

weiteren Schritt Richtung Wettkampf macht.<br />

ÖTZTALER ACHSTÜRZE<br />

- Komplettbefahrung 2005<br />

Felix Lämmler<br />

Klaus Krupka<br />

Bernhard Muracher


Freestyle-Kajak<br />

Jahresrückblick 2005<br />

> Das Jahr 2005 erlebte in einigen Bereichen<br />

des Freestyle-Kajak-Sports interessante<br />

neue Impulse, die noch in der gleichen Saison<br />

eine positive Dynamik in der Österreichischen<br />

Rodeoszene verspüren ließen. Mit viel Idealis-mus<br />

und engagierten Athleten gelang ein<br />

„Reload“ der Szene, weg vom „Wald und Wiesen–Charakter“<br />

hin zu präsentablen und für<br />

Sponsoren attraktiven Wettkämpfen. Wo-bei<br />

hier nicht der Eindruck entstehen soll, dass<br />

der Flair und die Stimmung der Rodeos der<br />

vergangenen Jahre nicht eine große Faszination<br />

auf Teilnehmer und Zuschauer ausgeübt<br />

hätten, ganz im Gegenteil. Trotz-dem sind<br />

wir der Meinung, eine gezielte Athleten- und<br />

Talentförderung im Hinblick auf internationale<br />

Konkurrenzfähigkeit nur über eine Professionalisierung<br />

der Szene erreichen zu können. Die<br />

<strong>sport</strong>lichen Leistungen der österreichischen<br />

Athleten befinden sich mittlerweile auf einem<br />

beachtlichen Niveau.Um im internationalen<br />

Vergleich mitzuhalten, bedarf es allerdings<br />

einer konsequenteren Mobilisierung persönlicher,<br />

struktureller und finanzieller Ressourcen.<br />

Die Entwicklung der letzten beiden Jahre<br />

lässt auf eine Umsetzung dieser Bestrebungen<br />

hoffen. Im Speziellen sind es die Junioren, die<br />

mit ungebrochener Begeisterung und guten<br />

Leistungen auf-horchen lassen. Diese jungen<br />

Sportler als zukünftige Leistungsträger aufzubauen<br />

und ihr Potential zu erschließen, muss<br />

eines der wichtigsten Anliegen des Verbandes<br />

sein.Einiges in der heurigen Saison weist darauf<br />

hin - die österreichische Freestyle-Szene<br />

befindet sich auf einem guten Weg: Die drei<br />

Läufe zur Österreichischen Meisterschaft waren<br />

perfekt organisiert. Als viel versprechende<br />

Neuerungen präsentierten sich eine Rooky-<br />

Wertungen für die Junioren, sowie die Einführung<br />

eines völlig neuen Wertungssystems.<br />

Neu ist auch die Aufnahme in den ICF (International<br />

Canoe Ferderation) und die damit<br />

verbundenen Neuregelungen (Wie etwa das<br />

Festlegen des österr. Kaders durch den OKV).<br />

Abseits der Wettkämpfe fanden Einsteigertage<br />

für aufstrebende Talente, sowie ein Jugding-<br />

Workshop statt. Über die ebenfalls 2005 stattgefundene<br />

Lehrwartekoordination mit dem<br />

Thema „Rodeo“ wurde bereits im letzten<br />

„Kanu“ berichtet.<br />

Für Freestyle-Interessierte findet sich in Folge<br />

eine detaillierte Zusammenschau der oben<br />

genannten neuen Impulse und anderer freestyle-relevanter<br />

Themen.<br />

Die Österreichische Meisterschaft 2005<br />

Ergebnisse Das Kanufestival in Plattling, das<br />

Graz City Rodeo und das Dolomitenrodeo in<br />

Lienz wurde für die diesjährige ÖM herangezogen.<br />

Das Salza-Rodeo in Wildalpen musste<br />

als vierter Lauf zur ÖM bedauerlicher Weise<br />

abgesagt werden, da kräftiges Hochwasser<br />

den Spot zu dessen Schaden verändert hatten.<br />

Die Alt-Meister der letzten Jahre ließen<br />

auch 2005 nichts anbrennen. So wurde bei<br />

den Herren Hannes Brandstätter (KC Graz)<br />

zum wiederholten Male Österreichischer<br />

Meister im Freestyle-Kajak. Auf den Plätzen<br />

2 und 3: Daniel Herzig (KC Steyr) und Veit<br />

Krösselhuber (OKC Lienz). Bei den Damen errang<br />

Julia Prechtl (ATSV Salzburg) das oberste<br />

Stockerl des ÖM-Podestes vor Andrea Radler<br />

(KC Kramsach) und Judith Prechtl (ATSV Salzburg).<br />

Ein Ge-nerationswechsel in der Klasse<br />

der Junioren brachte in diesem Jahr neue<br />

Gesichter, neue Talente und auch einen neuen<br />

Juniorenmeister. Österreichischer Meister der<br />

Junioren wurde Franz „Pezzi“ Grossmann (KC<br />

Graz) vor Jan Gatterer (OKC Lienz) und dem<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

10<br />

Dritten Beni Kraler (OKC Lienz).<br />

Die Rodeos der ÖM 2005 2005 stand das<br />

„Graz City Rodeo“ unter einer neuen Organisation.<br />

Die „Grazer Szene“ legt selbst Hand an<br />

und organisierte das größte Rodeo Österreichs<br />

ihren Vorstellungen gemäß: Inmitten der Altstadt<br />

lieferten sich Freestyler aus 6 Ländern<br />

einen spannenden Vergleich. Für Übernachtungsmöglichkeiten<br />

der Athleten und Betreuer<br />

war gesorgt. Die publikumsfreundliche Lage<br />

des Grazer Spots lockte so viele Zuseher auf<br />

und unter die Radetzkybrücke, dass man sich<br />

in einem Wildwasser-Stadion wähnte. Ein tolles<br />

Rahmenprogramm rundeten einen professionellen<br />

Wettkampf ab.<br />

Das „Dolomitenrodeo“ in Lienz, organisiert<br />

vom OKC, zeigte einmal mehr, wie viele begeisterte<br />

Rodeofahrer in Osttirol zu Hause<br />

sind. Auf der Welle in Ainet konnte erstmalig<br />

Daniel Herzig (KC Steyr) dieses Rodeo für sich<br />

entscheiden.<br />

Beim stark besetzten Kanufestival im deutschen<br />

Plattling hatten die österreichischen<br />

Athleten die Möglichkeit sich einem internationalen<br />

Vergleich zu unterziehen. Hannes<br />

Brandstätter verpasste um zwei Ränge das<br />

„head 2 head“ und kam auf den beachtlichen<br />

Platz 7 (1. Billy Harris/CAN, 2. Tobias Bersch/<br />

GER, 3. Dave Lambely/GBR).<br />

Ein neues Wertungssystem Das neue internationale<br />

Judging-System wurde 2005 erstmals<br />

bei den Contests eingesetzt –erfolgreich<br />

wie wir meinen. Die Beurteilung der einzelnen<br />

Moves basiert nicht mehr auf der technischen<br />

Durchführung multipliziert mit dem Variationswert,<br />

sondern auf Punkte für jeden einzelnen<br />

Move. Soll heißen, Sieger wird derjenige<br />

der die meisten und schwierigsten Figuren in<br />

seinen Läufen zeigt. Dieses System fordert die<br />

Athleten dazu auf, ständig neue Tricks und Figuren<br />

zu versuchen womit das Risiko Fehler zu<br />

machen steigt. Die größere Varianz an Moves<br />

macht die Wettkämpfe für Zuseher deutlich<br />

attraktiver. Der Umstieg in dieses neue System<br />

wurde mit einem Workshop von Weltmeisterin<br />

Jutta Kaiser (D) eingeleitet. Teilnehmer waren<br />

u.a. die österreichischen Athleten selbst, aber<br />

auch Organisatoren, Junioren und Vereinsfunktionäre.<br />

Jugendförderung und Talentsuche In Graz<br />

wurden Mitte April – vor dem Auftakt zur ÖM<br />

– zum ersten Mal in Österreich „Ein-steigertage“<br />

abgehalten. Zur Teilnahme waren<br />

all jene eingeladen, die Interesse an Rodeo<br />

und Freestyle-Wettkämpfen haben. Über 20<br />

Ro-deofahrer aus 4 Bundesländern fanden<br />

sich in Graz ein. Unter der Obhut von Österreichischen<br />

Meistern und dem Nationalteam<br />

wurden während der 2 Tage neue Talente entdeckt,<br />

viele Moves gelernt und neue Bekanntschaften<br />

geschlossen. „Kajak.at“ in Verbindung<br />

mit „Bichlmoser & Oberhofer“ initiierten<br />

bei den Rodoes erstmalig eine Rooky-Wertung<br />

für die auf-strebenden Junioren. „Rooky<br />

of the year“ wurde Franz „Pezzi“ Grossmann


(KC Graz), der einen Rodeokurs bei Olli Grau<br />

gewann. Für jedes einzelne Rodeo der Saison<br />

gab es zusätzlich den „Rooky of the day“. Diese<br />

Jugendförderung zeigte einen tollen Erfolg<br />

und bot den Junioren offensichtlich großen<br />

Ansporn.<br />

Spielstellen Unter der Leitung von Campingplatzbetreiber<br />

Paul Pristawitsch wurden auf<br />

der Möll im Bereich seines Camps zwei Spielstellen<br />

errichtet. Die Wellen eignen sich gut<br />

zum Erlernen der Basic-moves. Wir sind der<br />

Meinung, dass sich Spielstellen in unmittelbarer<br />

Nähe eines Campingplatzes, an einem<br />

idealen Standort befinden, da sie so ohne<br />

zusätzlichen Aufwand für eine große Zahl<br />

von Freestyle-Interessierten erreichbar sind.<br />

Die neuen Spielstellen in Obervellach und in<br />

Wildalpen liefern den Praxisbeweis. Unter den<br />

Campinggästen in Obervellach und Wildalpen<br />

befindet sich immer eine ideale Mischung an<br />

freestyle-erprobten Paddlern, solchen, die sich<br />

von den Profis mitreissen lassen und Gästen,<br />

die sich als Zuseher am Ufer einfinden um sich<br />

unterhalten zu lassen. An der Salza verdanken<br />

wir die neue Spielstelle übrigens dem engagierten<br />

Raftingclub Wildalpen. Zwar gaben die<br />

gut platzierten Steine dem großen Frühlingshochwasser<br />

nach, sodass die große Walze leider<br />

starken Schaden nahm. Immerhin jedoch<br />

blieb eine sehr nette kleine Welle oberhalb der<br />

Walze erhalten.<br />

Die Zukunft der österreichischen Freestyle-<br />

Szene hängt stark von solchen Projekten ab,<br />

da sie die Trainings- und Wettkampfstätten in<br />

unmittelbare Nähe eines größeren Publikums<br />

bringen. Der Wellen- und Walzenbau in Städten<br />

oder an flussnahen Campingplätzen muss<br />

die volle Unterstützung des Verbandes finden<br />

und darf nicht allein vom Idealismus einzelner<br />

Wildwasserbegeisterter abhängen.<br />

2005 ist viel passiert! Der Freestyle-Sport in<br />

Österreich fand viele neue Anhänger, Athleten<br />

und Strukturen. Diese Dynamik gilt es nun, ins<br />

Jahr 2006 mitzunehmen!<br />

Im Brennpunkt unserer Bemühungen für die<br />

kommende Saison finden sich die Formung,<br />

Leitung und Betreuung der Nationalmannschaft,<br />

die verstärkte Zusammenarbeit mit<br />

den Vereinen sowie der ICF (International Canoe<br />

Federation). Auch die Wettkampfplanung<br />

und Organisation muss die Unterstützung des<br />

Referates finden.<br />

Zu guter Letzt wird man sich weiter intensiv<br />

darum kümmern, die Einstiegsbarrieren in unsere<br />

Disziplin leichter überwindbar zu machen.<br />

Dabei hoffen wir auf gute Zusammenarbeit<br />

mit Athleten, Funktionären und Betreuern,<br />

sowie der regen Teilnahme von Interessierten<br />

an Workshops, Fortbildungen und Schnuppertagen.<br />

Kontakt: www.<strong>kanu</strong>verband.at<br />

(->bereiche->alle bereiche-><strong>kanu</strong>freestyle)<br />

Steffel/ info@riverstar.at<br />

Jaufenthaler/Mittermayer/Wieder<br />

> Am 29. April 2005 eröffneten wir die Wettbewerbssaison<br />

im Rafting<strong>sport</strong> in Europa. Zum<br />

vierten Mal in Folge wurden auf der Salza die<br />

österreichischen Meisterschaften in Rafting<br />

abgehalten. Gleichzeitig wurde auch der erste<br />

Europacuplauf der Saison durchgeführt. Insgesamt<br />

waren 34 Herrenmannschaften und<br />

12 Damenmannschaften aus acht Nationen<br />

am Start. Zum dritten Mal konnte unser Boot<br />

Wildalpen 1 (SV Wildalpen) den Meistertitel<br />

verteidigen und qualifizierte sich so für die<br />

Weltmeisterschaft in Ecuador. Das Boot<br />

Salza.at NFKC Store Enso Ybbs belegte knapp<br />

dahinter den zweiten Platz und qualifizierte<br />

sich so für die Rafting Europameisterschaft<br />

im April 2006. Dritter wurde die Mannschft<br />

RAFTING<br />

Palfau 1. Die Europacupwertung gewann Italien<br />

1 vor RTA Augsburg aus Deutschland und<br />

der tschechischen Mannschaft STAN HAJOS<br />

RACING Team.<br />

Einige Wochen später saßen wir auch schon<br />

im Flugzeug Richtung Norwegen wo uns das<br />

zweite Saisonhighlight bereits erwartete: Die<br />

Extrem<strong>sport</strong>woche in Voss. Das Städtchen<br />

Voss liegt zirka eineinhalb Zugstunden<br />

nördlich von Bergen und dort wird jedes<br />

Jahr die Extrem<strong>sport</strong>wochen veranstaltet. Zu<br />

diesem Ereignis treffen sich Mountainbiker,<br />

Skydiver, Basejumper, Paragleiter, Kanuten,<br />

Kletterer und Rafter aus aller Welt und<br />

halten in den Bergen und auf den Flüssen<br />

rund um Voss ihre Bewerbe ab. Saftiges<br />

Wildwasser vom Schmelzwasser gespiest und<br />

großes Publikumsinteresse machten dieses<br />

Europacuprennen zu einem unvergesslichen<br />

Erlebnis. Die Freude war besonders groß als<br />

wir uns am Siegertreppchen wieder fanden<br />

und mit dem zweiten Platz unser bestes<br />

Saisonergebnis mit nach Hause nehmen.<br />

Kaum zuhause angekommen warteten schon<br />

die nächsten Europacuprennen in Südtirol,<br />

Deutschland, Slowakei und Tschechien auf<br />

uns. Da der Europacup in den Bootsklassen<br />

R4 (vier Personen) und R6 (sechs Personen)<br />

ausgetragen wurde, war es heuer aufgrund der<br />

vielen Rennen nicht leicht alle Europacuprennen<br />

zu besuchen. Mit dem Wohlwollen unserer<br />

Familien und Freundinnen war es dann doch<br />

zu schaffen. In der Europacupgesamtwertung<br />

konnten wir Platz 9 im R4 und Platz 10 im R6<br />

erreichen.<br />

Am Ende diesen ereignisreichen Monaten<br />

fanden wir uns auch schon im Flugzeug,<br />

das uns 24 Stunden später in Quito der<br />

Hauptstadt von Ecuador absetzte. Die ersten<br />

Tage verbrachten wir in Quito und Umgebung<br />

um uns zu akklimatisieren (Quito liegt auf<br />

ca. 3000m Seehöhe) und von der Reise zu<br />

erholen.<br />

11<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

Jahresbericht<br />

aus Wildalpen<br />

Nach einigen Stunden Fahrt und der<br />

Überquerung des höchsten Passes in Ecuador<br />

mit 4300 Metern, erreichten wir den Fluss Quijos<br />

dem Austragungsort der Weltmeisterschaften.<br />

Nach drei Tagen intensivem Training vor Ort<br />

und einer Eröffnungszeremonie mit einigen<br />

tausend Zusehern und nationaler Prominenz<br />

starteten am 13. Oktober die Bewerbe.<br />

Ausgetragen wurden Head to Head (jeweils<br />

zwei Boote kämpfen ums Weiterkommen<br />

das schnellste steigt auf), Slalom (ähnlich<br />

Kajakslalom mit 13 Auf- und Abwärtstoren)<br />

und eine Flussabfahrt die mit ca. eineinhalb<br />

Stunden Länge außergewöhnlich anspruchsvoll<br />

ausfiel.<br />

Aufgrund eines Linienfehlers verfehlten wir im<br />

Head to Head den Einzug ins Finale. Trotz einer<br />

für uns guten Leistung in der Flussabfahrt<br />

(Platz 16), erreichten wir aufgrund der<br />

Starken Konkurrenz den 21. Platz in der<br />

Gesamtwertung.<br />

Mittlerweile sind wir bereits mit der<br />

Planung der nächsten Saison beschäftigt.<br />

Der Auftakt wird ende April in Kroatien mit<br />

der Europameisterschaft stattfinden. Am<br />

25. bis 28 Mai werden die Österreichischen<br />

Meisterschaften in Wildalpen auf der Salza<br />

ausgetragen. Wir hoffen auch heuer wieder<br />

auf zahlreiche Beteiligung von in- und<br />

ausländischen Mannschaften. Wie schon<br />

in den letzten Jahren wird es wieder ein<br />

Flutlichtrennen und ein großes Fest am<br />

Samstag geben. Neben der Österreichischen<br />

Meisterschaft die R4 (Mannschaft zu 4<br />

Personen) werden wir zusätzlich R6 Rennen<br />

durchführen um die Internationale Konkurrenz<br />

auf heimischen Boden besser zu fordern. Zum<br />

Rennen und den Veranstaltungen rund um die<br />

Meisterschaft möchten wir alle Interessierten<br />

herzlich einladen. Weitere Informationen<br />

folgen Zeitgerecht oder sind auf der Hompage<br />

abrufbar (www.okv.de oder www.rafting<strong>sport</strong>.<br />

com).<br />

Christoph Pfemeter


Bericht des Österreichischen <strong>Kanuverband</strong>s<br />

50. Tour International Danubien<br />

1. Österreichische Teilnehmer an der TID:<br />

in Deutschland 4<br />

in Österreich 17<br />

in der Slowakei 14<br />

in Ungarn 15<br />

in Serbien - Montenegro 13<br />

(davon 2 Ruderer)<br />

in Bulgarien 9<br />

Eine eigenen Ruderergruppe aus Wien und<br />

Niederösterreich beteiligte sich unter der<br />

Fahrtenleitung von Lutz Zotti und Inge Diernhofer<br />

mit 24 Fahrern von Wien bis Budapest.<br />

An der Deltafahrt beteiligten sich 6 Teilnehmer.<br />

2. Teilnehmer auf der österreichischen TID-<br />

Strecke:<br />

Deutschland 116<br />

Slowakei 22<br />

Ungarn 79<br />

Serbien - Montenegro 22<br />

Bulgarien 15<br />

Polen 25<br />

Niederlande 5<br />

Italien 4<br />

England 4<br />

Schweiz 1<br />

Lettland 1<br />

Australien 2<br />

USA 1<br />

Neuseeland 1<br />

Bei der Eröffnung in Ingolstadt war Österreich<br />

durch 4 Teilnehmer vertreten.<br />

Die 50. TID auf ihrem Weg durch Österreich<br />

war durch zwei Begleitumstände geprägt.<br />

• Es gab nahezu 300 Teilnehmer, eine Herausforderung,<br />

die die verschiedenen Organisatoren<br />

mit größter Vorbereitung lösen mussten.<br />

• Der österreichische TID - Referent und<br />

Fahrtenleiter Jannis Kaudelka erlitt bei den<br />

Vorbereitungen zur TID am 1. Juli 2005 einen<br />

Schwindelanfall und wurde ins Krankenhaus<br />

Amstetten eingeliefert. Erst am Samstag, 9.<br />

Juli stieß er in Tulln wieder zur TID.<br />

Dieser Umstand erforderte eine plötzliche<br />

Umstellung für die Organisation. Josef „Bibi“<br />

Kempe der als guter Geist seit Jahren für die<br />

österreichischen Teilnehmer den Landdienst<br />

durchführt und die TID mit dem Auto begleitet,<br />

übernahm die Fahrtenleitung. Die Fahrt durch<br />

Österreich war zwar bereits vorbereitet. Doch<br />

nun war Bibi vor die Aufgabe gestellt, sämtliche<br />

Kontakte in den einzelnen TID-Stationen<br />

aufzunehmen. Neueste Teilnehmerzahlen waren<br />

zu melden, Abrechnungen für Lagerplätze,<br />

für Speisen und Getränke durchzuführen.<br />

Essensmarken waren zu verteilen, nationale<br />

Fahrtenleiter zu informieren. Eine Fülle von<br />

Aufgaben waren zu erledigen, Aufgaben die<br />

eigentlich in keiner Arbeitsliste verzeichnet<br />

waren. Bibi besuchte Jannis im Krankenhaus,<br />

gemeinsam wurde solch eine Liste erstellt.<br />

Mit allen Arbeitsunterlagen fuhr Bibi nach<br />

Erlau und begann seine Fahrtenleitertätigkeit<br />

mit einem Koordinationsgespräch mit Max<br />

Scharnböck.<br />

In Inzell gab es nicht wie üblich eine allgemeine<br />

Fahrtenleiterbesprechung, sondern Bibi<br />

musste mit den nationalen Fahrtenleitern Einzelgespräche<br />

führen. Dabei wurden die Teilnehmerzahlen<br />

überprüft, die dann telefonisch<br />

an die TID - Stationen weitergeleitet werden<br />

konnten.<br />

In Linz besuchten uns Vertreter der Stadtgemeinde,<br />

die Magistratskapelle spielte auf, die<br />

Gastgeber von Donau-Linz bemühten sich um<br />

der Kanuten Wohl. Hier gab es auch ein Wiedersehen<br />

mit unserem alten TID - Referenten<br />

Dietmar Fries, der gemeinsam mit dem Präsidenten<br />

des OKV der TID einen Besuch abstattete.<br />

In Grein gab es eine Neuerung: Der Sportverein<br />

Grein, auf dessen Platz wir seit Jahren<br />

unser Lager errichten dürfen übernahm nun<br />

auch die Verköstigung der TID. Die Vereinsangehörigen<br />

organisierten Essen und Getränke.<br />

Am Abend spielten zwei jugendliche Musikanten<br />

auf. Trotz des Regenwetters gab es beste<br />

Stimmung.<br />

In Ybbs wurden die Kanuten bereits zu Mittag<br />

versorgt. Am Nachmittag gab es für Interessierte<br />

eine Fahrt zur Stiftbesichtigung nach<br />

Melk. Am Abend gab es Musik, gemütliches<br />

Beisammensein. Der Bürgermeister besuchte<br />

die TID. Bei einem kleinen Umtrunk wurden<br />

die verschiedenen Ländervertreter -13 Nationen<br />

aus aller Welt - vorgestellt.<br />

In Aggsbach Markt besuchte der Bürgermeister<br />

die TID, es gab einen kleinen Empfang und<br />

Freibier für die TID - Teilnehmer. Für die 50.<br />

TID hatten sich die Aggsbacher etwas Besonderes<br />

ausgedacht. Mit Einbruch der Dunkelheit<br />

startete ein wunderschönes Feuerwerk.<br />

Der Gemeinde Aggsbach Markt gebührt ein<br />

besonderer Dank.<br />

In Mautern versorgte die Freiwillige Feuerwehr<br />

die Teilnehmer mit Speis und Trank. Die<br />

schöne große Lagerwiese bot den Teilnehmern<br />

genügend Raum.<br />

In Tulln waren wir wieder von der Stadtgemeinde<br />

auf dem Campingplatz des ÖAMTC<br />

untergebracht. Dieser Platz, großzügig mit<br />

Sanitäreinheiten ausgestattet, half das Re-<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

12<br />

genwetter zu vergessen. Verpflegt wurden wir<br />

vom Betreiber des angrenzenden „Tennisstüberls“.<br />

Ab Tulln war Jannis Kaudelka wieder<br />

dabei.<br />

In Wien konnten die Kanuten am Ruhetag<br />

an einer Stadtrundfahrt teilnehmen. Der neue<br />

Zeltplatz auf dem Gelände der Marina Wien<br />

konnte alle Teilnehmer aufnehmen. Dass es<br />

uns zu eng werden würde – wie befürchtet<br />

- erwies sich als Fehleinschätzung. Die Betreiber<br />

des Restaurants der Marina bemühten<br />

sich ganz besonders um Kanuten und Ruderer.<br />

Wie schon im Vorjahr konnte zwischen drei<br />

verschiedenen Speisen gewählt werden. Da<br />

extra reichlich gekocht worden war, gab es so<br />

viel Nachschlag, dass manche ein dreigängiges<br />

Menü verkosteten. Die Donau war durch<br />

den anhaltenden Regen stark gestiegen. Am<br />

Dienstag um 8 Uhr 30 erfolgte die Schleusung<br />

beim Kraftwerk Freudenau. Ein paar Zentimeter<br />

höherer Wasserstand und die Schleuse<br />

wäre gesperrt worden. Das Hochwasser brachte<br />

starke Strömung. Die ersten Boote landeten<br />

bereits mittags in Hainburg an. Auf dem Wag<br />

nach Hainburg kenterte ein Paar aus Italien.<br />

Die Südtiroler waren mit einem Faltboot Zweier<br />

unterwegs. In einem zweiten Zweier aus<br />

Südtirol saßen zwei 14-jährige Burschen, die<br />

den beiden Erwachsenen helfen konnten ans<br />

Ufer zu kommen. Dort wurde ihnen von der<br />

Strompolizei Deutsch Altenburg weiter geholfen.<br />

Die Boote und die Paddler wurden nach<br />

Hainburg gebracht. Nach einer abschließenden<br />

Fahrtenleiterbesprechung im Bootshaus<br />

der Naturfreunde Hainburg gab es Speis und<br />

Trank für alle Teilnehmer. Der Bürgermeister<br />

und sein Team begrüßten die TID - Gemeinde<br />

und hatten für jede Nation ein kleines Präsent<br />

mitgebracht: Es gab je eine Flasche Rotwein<br />

und eine Flasche Weißwein mit einem eigenen<br />

Etikett, das anlässlich der 50. TID extra angefertigt<br />

worden war. Unser Lager war nur 20<br />

cm über dem Wasserstand der Donau. Während<br />

der Nacht, mussten einige Zelte an höher<br />

gelegene Plätze verlegt werden.<br />

Am Morgen des nächsten Tages wurde die<br />

Donau für den Schiffsverkehr gesperrt. Die<br />

Schifffahrtspolizei untersagte der TID die<br />

Weiterfahrt. Telefonate mit Stefan und Adam<br />

Barany zwischen Bratislava, Wien und Hainburg<br />

führten zu der Entscheidung, die TID per<br />

Bus und Hänger nach Bratislava zu übersiedeln.<br />

Das Programm und der Zeitplan in Bratislava<br />

waren nicht mehr zu ändern. Die Kosten<br />

für die Überstellung wurden solidarisch<br />

von den TID - Fahrern mitgetragen. Gegen 16<br />

Uhr war die ganze Aktion beendet. Ein paar<br />

Kanuten verblieben allerdings in Hainburg und<br />

warteten ab, bis die Donau wieder frei gegeben<br />

wurde.<br />

Josef Bibi Kempe, Jannis René Kaudelka,<br />

Jannis Kaudelka, Walter Aumayr<br />

- TID Fahrtenleiter, TID Referent,<br />

Präsident d. OKV


Wildwasserstrecke<br />

der Kajakstrecke und der Wildwasserstrecke gemeinsam<br />

zu betreiben. Die notwendige Machbarkeitsstudie<br />

on, Erhöhung der medialen Aufmerksamkeit auf Wien<br />

während Wettbewerben usw. Das ganze unter der<br />

Wien - Lässt sich dieser Traum verwirklichen? liegt vor und findet positiven Anklang. Alle bis jetzt Devise die Möglichkeiten des Österreichischen Ruder<br />

Ich glaube schon.<br />

> Seit über dreißig Jahre wird der Wunsch nach ei-<br />

durchgeführten Gespräche mit den vielen notwendigen<br />

Genehmigungen der einzelnen zuständigen MA`s<br />

und Kanu<strong>sport</strong>es im Hochleistungsbereich optimieren<br />

zu können und damit in der Bundeshauptstadt Wien<br />

ner eigenen künstlichen Slalomstrecke geträumt. Ich in Wien sind bis jetzt positiv verlaufen.<br />

jene Sporteinrichtungen zu schaffen, die unseren Spit-<br />

glaube wir waren noch nie so nahe an der Verwirklizen<strong>sport</strong>lern<br />

ein professionelles Training ermöglichen.<br />

chung wie jetzt. Dank der unermüdlichen Mithilfe von Da auch die Finanzierungsgespräche bis jetzt positiv Da das gesamte Areal in einer verkehrsberuhigten Zone<br />

Mag. Wolfgang Kremslehner als Projektleiter Herrn DI verlaufen sind, sind die Chancen der Verwirklichung liegt bietet es die Möglichkeit im Ausdauerbereich in<br />

Archidekt Peter Pointner, als Planungschef in Zusam- realistisch geworden. Die wichtigsten Punkte bei die- anderen Sportarten (Skiroller, Radfahren, Laufen, Inmenarbeit<br />

mit dem Ingeneurbüro A. Pauser und Einser Projektierung sind die gemeinsame Einbindung des linescaten, etc.) zu trainieren. Ein großer Vorteil ist<br />

beziehung meiner Person hat sich ein Dreierteam ge- schon bestehenden Ruderzentrums und dessen weite- auch die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz.<br />

formt das seit über einen Jahr alle notwendigen Vorberen Ausbau mit den Vorteilen der Slalomstrecke für die U-Bahnstation Seestern (ab 2008), Busverbindungen.<br />

reitungsschritte für die Slalomstrecke auf der „Neuen Region wie: Bewerbung für Europa und Weltmeister- Ich ersuche um Verständnis dass die ganzen Planun-<br />

Donau“ bei der Steinspornbrücke betreibt. Mit dem schaften im Bereich Kanu-Slalom und Kanu-Rodeo, gen ohne große Ankündigen verlaufen den für uns gilt<br />

Grundsatz „Miteinander sind wir stärker“ wird das Talentförderung im Rahmen von Schul und Universi- die Regel „weniger reden – mehr handeln“. Ich möchte<br />

Projekt „Ruder - und Kanuzentrum Wildwasserstrecke tätsstipendien, Ausbau der Erlebnis-und Eventmöglich- mich auf diesen Weg bei meinen beiden Mitstreitern<br />

Neue Donau" gemeinsam vorangetrieben. Es ist auch keiten und somit multifunktionale Nutzung der Anlage, für die bis jetzt getätigten Einsätze recht herzlich be-<br />

selbstverständlich daran gedacht die Ruderstrecke mit Erhöhung der Attraktivität Wiens als Sportdestinatidanken. Walter Aumayr, Präsident<br />

Wildwasserzentrum Wien<br />

Errichtung einer künstlichen Wildwasserstrecke auf der Donauinsel<br />

> Diplomarbeiten dazu sind fertig!<br />

breite Masse zur Verfügung stellt, um die be- Das Abstract der Diplomarbeit von Simone<br />

In Rahmen ihrer Diplomarbeit beschäftigten stehenden Kapazitäten zu belegen und einen Mihalits und einen Überblick über die wich-<br />

sich Simone Mihalits und Felicitas Moser am gesicherten Betrieb des Wildwasserzentrums tigsten Ergebnisse der Umfrage von Felicitas<br />

Institut für Tourismus und Freizeitwirtschaft zu ermöglichen.<br />

Moser stehen als download unter www.<strong>kanu</strong>-<br />

an der Wirtschaftsuniversität mit Beiträgen<br />

verband.at zur Verfügung.<br />

zur Potentialanalyse für das geplante Wild- Felicitas Moser beleuchtet die Nachfrageseiwasserzentrum<br />

Wien. Dabei werden sowohl te. Grundlegendes Instrument ist hierbei ein Stand der Projektarbeiten<br />

die Angebots- als auch die Nachfrageseite empirischer Fragebogen, der sich gezielt an Als nächsten Schritt zur Umsetzung der the-<br />

dieses Projektes genau beleuchtet und ana- Sportler richtet. Der Fragebogen geht auf die oretischen Erkenntnisse der Diplomarbeiten<br />

lysiert.<br />

jeweiligen soziodemographischen Merkmale werden an zwei Wiener Handelsakademien<br />

der befragten Personen ein und erfasst zudem vier Projektarbeiten zu folgenden Themen bis<br />

Simone Mihalits befasst sich mit der Ange- ihre Meinung hinsichtlich Produkt- und Distri- März 2006 fertiggestellt:<br />

botsseite des Wildwasserzentrums. Diese unbutionspolitik, sowie Preis- und Konditionen- 1. Konzept für eine Kommunikationsstrateter<br />

gliedert sich in die Beschreibung des Propolitik eines Wildwasserzentrums. Ziel ist es, gie für das Wildwasserzentrum<br />

jektes selbst, die Darstellung ähnlicher Pro- Nutzungspräferenzen der Sportler bezüglich 2. Wirtschaftlichkeitsanalyse des laufenden<br />

jekte, und die Überleitung von Tourismus und der Wildwasserstrecke zu definieren so wie Betriebes<br />

Sport zum Marketing. Die Szenarien „Sport“ daraus Ergebnisse über die Zahlungsbereit- 3. Einführung des Wildwasser<strong>sport</strong>es in den<br />

und „Erlebnis/ Event“ werden dargestellt und schaft der Sportler und ihre gewünschten Schul<strong>sport</strong><br />

verglichen. Daraus ergibt sich eine Empfeh- Trainingsmöglichkeiten zu erhalten. Weiters 4. Sponsoring und Events<br />

lung über die Positionierung und Etablierung werden noch mögliche Vorstellungen über Die Schüler welche in den Projektgruppen mit-<br />

eines solchen Zentrums in Wien. Die einzelnen Zusatzangebote erfragt, die das Angebot der arbeiten sind sehr engagiert und haben gute<br />

Szenarien beschäftigen sich mit der Beschrei- Wildwasserstrecke zusätzlich attraktiver ma- Ideen. Unterstützt von ihren Projektbetreuern,<br />

bung möglicher Produkte und Leistungen chen würden. Dabei hat sich herausgestellt, von Simone Mihalits, von mir und anderen je-<br />

und einer potentiellen Kundenstruktur. Eine dass das Interesse der befragten Personen an weils hinzugezogenen Experten arbeitet jede<br />

„Sportwelt Wildwasserzentrum“ soll vor al- einem Wildwasserzentrum in Wien sehr groß Gruppe an ihrem Thema. Die Projektarbeiten<br />

lem für den Hochleistungs<strong>sport</strong> zur Verfügung ist und von vielen Leistungs<strong>sport</strong>lern aktiv gestalten sich relativ umfangreich. Anhand<br />

stehen. Die dadurch mögliche Bewerbung unterstützt wird. Neben dem Kernelement des der Projektdokumentation ist ersichtlich, dass<br />

um verschiedenste Wettkämpfe wird in den Fragebogens erfasst die Arbeit zudem das die Schüler viel Zeit investieren um ihr jeweili-<br />

Vordergrund gestellt. In der Sportwelt wird Sportverhalten der Österreicher. Mit Hilfe ges Projekt voranzutreiben.<br />

zudem die Thematik des Sponsorings hervor- aktueller Studien und den Ergebnissen des<br />

gehoben, da im Sportbereich die Kooperation Fragebogens soll eine Kernzielgruppe für das Projektfortschritt allgemein<br />

mit Sponsoren ein grundlegender Bestandteil Wildwasserzentrum definiert werden, um die Gegen Ende des Jahres 2005 gab es etliche<br />

ist. Die „Erlebnis- und Eventwelt“ befasst sich Marketingaktivitäten gezielt zu planen und Gespräche und die Stimmung dem Projekt ge-<br />

mit dem Thema Events in der Unternehmens- dadurch möglichst viele Sportler zu erreichen. genüber ist gut. Ein Sportkollege aus dem Rukommunikation<br />

und wie sich diese auf die<br />

der<strong>sport</strong>, welcher den Ausbau des Ruderzent-<br />

Motivation der Mitarbeiter auswirken. Dieser Die Ergebnisse von Frau Felicitas Moser hinrums bei der Steinspornbrücke vorantreibt, hat<br />

Bereich ist dahingehend interessant, da vor sichtlich der Nachfrageseite gekoppelt mit sich jetzt auch unserer Sache angenommen,<br />

allem eine Positionierung als Firmen-Event- den Ergebnissen von Frau Simone Mihalits wodurch die Realisierungschancen steigen.<br />

standort angestrebt wird. Zusammenfassend hinsichtlich der Angebotsseite ermöglichen Mehr zu schreiben könnte im Moment kontra-<br />

lässt sich sagen, dass nur eine Eingliederung die konkrete Erstellung eines Marketingkonproduktiv sein.<br />

der Sportwelt in die Erlebniswelt eine dauzeptes für das „Wildwasserzentrum Wien“ für<br />

erhafte Positionierung gewährleisten kann, die Zeit während der Planung und Errichtung, Mag. Wolfgang Kremslehner, Projektleiter<br />

weil der Hochleistungs<strong>sport</strong> alleine nicht die sowie für einen erfolgreichen Betrieb.<br />

Wildwasserzentrum Wien<br />

13<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong>


Bericht des<br />

Lehrwarte- und<br />

Trainerreferats<br />

Instruktoren (Lehrwarte) und Trainer Ausbildung<br />

Bis jetzt wurden in Österreich 14 Lehrwartekurse<br />

durchgeführt, wobei der derzeit laufende<br />

nicht mitgerechnet ist. Sie begannen<br />

1974, wobei die ersten beiden Kurse (1974<br />

und 1975/76) in etwa vier Wochenenden<br />

abgewickelt wurden. Ab 1977 übernahm die<br />

Bundesanstalt für Leibeserziehung (BAFL) die<br />

Ausbildung, wobei die Kursdauer bis auf den<br />

ersten Kurs auf 3 Wochen angehoben wurde.<br />

Aus diesen Kursen gingen 274 Lehrwarte hervor.<br />

21 davon haben im Anschluß daran die<br />

Trainerausbildung absolviert. 29 Lehrwarte<br />

haben ihr Amt zurückgelegt, bzw. sind verstorben.<br />

Somit sind derzeit in Österreich 224<br />

Lehrwarte aktiv gemeldet.<br />

Die Trainerausbildung erfolgte in bisher 4 Kursen,<br />

beginnend schon im Jahr 1973, es folgten<br />

Kurse in den Jahren 1982, 1989 und 1997. Der<br />

Ausbildung im ersten Kurs ging kein Lehrwartekurs<br />

voraus, da letztere erst im darauffolgenden<br />

Jahr begannen. Aus diesen Kursen gingen<br />

32 Trainer hervor, wobei vier ihre Aktivität<br />

offiziell zurückgelegt haben. Wir versenden<br />

am Anfang jedes Jahres ein Rundschreiben an<br />

alle Lehrwarte und Trainer, in dem alle wichtigen<br />

Informationen des Referates, wie Kurse,<br />

Termine, Veranstaltungen, aber auch ein<br />

Rückblick auf das vergangene Jahr enthalten<br />

sind. Dieses Schreiben wird auch an alle im<br />

Verband gemeldeten Vereine gesandt. Auch<br />

auf der Homepage des OKV ist das jeweils aktuelle<br />

Schreiben zu finden. Viele Empfänger<br />

können wir bereits über e-mail erreichen, das<br />

spart Kosten und Arbeit. Trotzdem sind immer<br />

noch rund 160 Briefe zu versenden. Leider<br />

stimmen von einigen die Adressen nicht mehr<br />

und wir bekommen die Aussendung zurück.<br />

Daher meine Bitte: Wer von<br />

den Trainern oder Lehrwarten<br />

kein Rundschreiben erhält,<br />

soll bitte mit mir Kontakt<br />

aufnehmen und mir die gültige<br />

Anschrift bekanntgeben.<br />

Meine Kontaktmöglichkeiten<br />

sind am Ende des Berichtes<br />

angeführt. Die Sportakademien,<br />

bisher BAFL´n genannt,<br />

verwenden anstelle der bisherige<br />

Bezeichnung „Lehrwart“<br />

in Zukunft die Bezeichnung<br />

„Instruktor“.<br />

Aus dem letzten Lehrwartekurs, der im Mai<br />

2004 endete, gingen 28 neue Lehrwarte<br />

hervor. Im September 2005 hat der nächste<br />

Kurs begonnen, er wird von der Sportakademie<br />

Wien durchgeführt und im Juni 2006<br />

(Woche 25) abgeschlossen. 29 Teilnehmer<br />

besuchen derzeit diesen Kurs. Der nächste<br />

Instruktorkurs unter der Leitung der Sportakademie<br />

Graz beginnt im September 2007.<br />

Es wird dazu wieder zwei Eignungsprüfungstermine<br />

geben, sie werden im Rundschreiben<br />

des Referates, auf der OKV-Homepage und in<br />

der Kanuzeitung rechtzeitig bekanntgegeben.<br />

Nachdem die letzte Trainerausbildung bereits<br />

neun Jahre zurückliegt (1997), startet im September<br />

2006 der nächste (insgesamt fünfte)<br />

Trainer-Spezialkurs. 11 Teilnehmer haben bis<br />

zu diesem Zeitpunkt den Trainergrundkurs absolviert<br />

und damit die Voraussetzung für die<br />

Teilnahme erfüllt.<br />

Koordinationen:<br />

Nachdem uns die Ausbildungsqualität der<br />

Trainer und Lehrwarte sehr am Herzen liegt,<br />

haben wir uns entschlossen, mindestens zwei<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten pro Jahr durchzuführen.<br />

Wir bieten dabei neben einer Aktualisierung<br />

der Kenntnisse vor allem die Möglichkeit,<br />

früheren Kursteilnehmern die in den<br />

letzten Jahren neu in die Ausbildung aufgenommenen<br />

Fächer, wie Rodeo, Kanadiertechnik,<br />

Umweltkunde, näher zu bringen. In diesen<br />

Koordinationen wird nicht nur Perfektion angeboten,<br />

sondern auch Basic-Ausbildung, an<br />

der jeder Lehrwart, auch wenn er mit diesen<br />

Bereichen noch nie Kontakt hatte, mitmachen<br />

kann. Jeder Trainer und Lehrwart muß mindestens<br />

alle drei Jahre an einer Koordination<br />

teilnehmen, damit die Gültigkeit seiner Lizenz<br />

nicht erlischt. Diese Koordinationen finden an<br />

unterschiedlichen Austragungsorten statt, da-<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

14<br />

durch können oft weite Anfahrten vermieden<br />

werden. In den beiden vergangenen Jahren<br />

fanden diese Koordinationen in Wildalpen, am<br />

Faakersee, in Plattling und in der Stockerauer<br />

Au statt.<br />

Gerhard und Rosemarie Grimm lehrten die Kanadiertechnick<br />

nach neuestem Stand. Gerhard<br />

besitzt den höchsten Ausbildungsgrad in der<br />

American Canoe Association. Stefan Steffel,<br />

selbst ausgezeichneter Rodeofahrer und Leiter<br />

des Rodeoreferates, leitete die Ausbildung in<br />

diesem Bereich. Die Basic-Übungen wurden<br />

auf stehendem Wasser durchgeführt, für die<br />

Fortgeschrittenenausbildung war die Walze<br />

in Plattling idealer Übungsort. Sowohl für die<br />

Kanadier- als auch für die Rodeoausbildung<br />

stellten Gerhard Grimm und Stefan Steffel<br />

ausreichend Boote zur Verfügung. Dr. Franz<br />

Streißl, Biologe und an internationalen Forschungsprojekten<br />

beteiligt, sowie Mag. Erik<br />

Formann vom Institut für Wasserwirtschaft<br />

brachten interessante Vorträge zum Thema<br />

Umwelt. Bei einer Begehung eines Flußabschnittes<br />

an der Salza konnten die Teilnehmer<br />

hochinteressante Einblicke in die biologischen<br />

und ökologischen Systeme an Gewässern gewinnen.<br />

Nachdem manche Ausbildner hervorragende<br />

Bootsfahrer sind, aber weniger gute Rhetoriker,<br />

hat Sonja L`Allemand, österreichische<br />

Redestaatsmeisterin, versucht, ihre Erfah-<br />

rungen auf diesem Gebiet weiter zu geben.<br />

Unter meiner Leitung wurde am Sicherheitssektor<br />

gearbeitet. Neben der Ermittlung von<br />

Mindestzeiten bei Rettungsmanövern wurden<br />

Rettungstechniken mit Kurzbooten getestet.<br />

Die Koordinationen waren größtenteils gut<br />

besucht und die Teilnehmer waren durchwegs<br />

begeistert. Sie sind an der Weiterführung der<br />

behandelten Themen sehr interessiert, sodaß<br />

diese auch in die nächsten Ausbildungen wieder<br />

aufgenommen werden.<br />

Für die Koordinationen im Jahr 2006 hat Mag.<br />

Manuel Köhler zugesagt, die Wettkampftechnik<br />

wieder unter die Lupe zu nehmen. Dies<br />

wird Anfang September sein. Auf Grund des<br />

großen Interesses wird Stefan Steffel wieder<br />

eine Rodeoweiterbildung anbieten. Eine genaue<br />

Aufstellung aller Themen und Koordinationstermine<br />

ist aus dem Rundschreiben 2006<br />

zu entnehmen. Ing. Peter Reithmaier


„NUR BREITENSPORT“<br />

– ein Bericht des KC WILDSHUT !<br />

> Unsere Paddelsaison beginnt eigentlich<br />

schon im Dezember mit dem Eskimotiertraining<br />

im Hallenbad, das ein bis zweimal pro<br />

Woche bis Ende Februar durchgeführt wird.<br />

Im vergangenen Jahr beteiligten sich daran<br />

78 Teilnehmer in allen Altersklassen. Die<br />

traditionelle Silvesterfahrt durch die Loferer<br />

Slalomstrecke und einige spontane Fahrten<br />

an schönen Tagen verkürzen die Winterpause.<br />

Mit der Sommerzeit beginnt das Seetraining,<br />

das jeden Donnerstag bis Mitte Oktober auch<br />

Nichtmitgliedern die Möglichkeit bietet, den<br />

Kanu<strong>sport</strong> aber auch unseren Club, kennen zu<br />

lernen. Mehr als 20 Boote in allen Varianten<br />

stehen dafür zur Verfügung.<br />

Es ist möglich, jederzeit in den Kanu<strong>sport</strong> einzusteigen<br />

und nach Talent und Eifer an einer<br />

der nächsten Wanderfahrten teilzunehmen.<br />

An schönen Tagen sind manchmal mehr als<br />

20 Paddler auf dem See, die je nach Können<br />

entweder eigenständig oder unter Anleitung<br />

eines Lehrwartes üben. Nach dem Übungsbetrieb<br />

werden dann die Touren fürs Wochenende<br />

besprochen und festgelegt.<br />

Beim alljährlichen Anpaddeln Anfang April<br />

verhält es sich ähnlich, manchmal sind auch<br />

schon Neulinge, die nach ein / zwei Seetrainingsbesuchen<br />

den Sprung auf den Fluss wagen,<br />

dabei. Bei einem Trainingswochenende<br />

Mitte April bietet sich dann die Möglichkeit,<br />

bei optimalen Bedingungen auf dem „Parc<br />

des eaux vives“ in Hüningen , das Gelernte im<br />

Wildwasser zu erproben und zu verbessern.<br />

Ein Wildwasser Anfänger- und ein Fortgeschrittenen<br />

Kurs im Mai und Juni sowie ein<br />

WW - Sicherheitskurs bereiten unsere Neuen<br />

auf die laufende Saison bestens vor.<br />

Schulschnupperkurse für die umliegenden<br />

Hauptschulen mit bis zu 150 Teilnehmern ver-<br />

Wiener Landesmeisterschaften<br />

und UKK Klubmeisterschaften am 1. Oktober 2005<br />

Bei relativ schönem Herbstwetter hatten wir<br />

49 Teilnehmer beim Slalom am Brigitta Sporn,<br />

die Halbinsel welche den Beginn des Donaukanals<br />

darstellt. Direkt am Sporn hatten wir<br />

eine Rutsche aufgebaut, über welche rasant<br />

gestartet wurde. Die Rutsche war bei vielen<br />

Kindern sehr beliebt und wurde nach dem<br />

Rennen auch noch ohne Boot benutzt und die<br />

Stimmung war ausgelassen.<br />

Der Slalom erstrecke sich zuerst donauseitig<br />

stromab mit einem Aufwärtstor in der Kehre<br />

und einem anschließenden Abwärtstor. Dann<br />

war etwas stromaufpaddeln angesagt – wieder<br />

zurück um den Sporn herum. Für die Kinder<br />

wurde dieser Abschnitt ausgelassen und<br />

der Start war direkt am Sporn in den Einlauf<br />

des Donaukanals hinein. Dort ging es weiter<br />

mit einer schönen Aufwärts-/abwärts-Kombination,<br />

ein paar versetzten Abwärtstore, einer<br />

Sprintstrecke zum ersten Aufwärtstor bei<br />

der Kaimauer, einer sehr trickreichen, engen<br />

Kombination von versetzten Abwärtstoren<br />

und verschiedenen weiteren Kombinationen<br />

bis zum Zieltor auf der Höhe des Union Kanu<br />

Klub-Bootshauses.<br />

Der Regatta-Start war wie üblich ein Massenstart<br />

im Einlauf des Donaukanals auf Höhe<br />

des Bootshauses mit spannenden Duellen bei<br />

der Umrundung des Sporns. Dann ging es die<br />

Donau stromab bis um den linken Pfeiler des<br />

Nordsteges herum und weiter stromauf bis zur<br />

ersten Boje. Diese war zu umrunden und nun<br />

ging’s wieder stromab dem Ziel beim Bootshaus<br />

entgegen. Die Schüler hatten eine ver-<br />

15<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

vollständigen unser Kursprogramm. Alle zwei<br />

bis drei Wochen sind Ausfahrten auf leichteren<br />

Flüssen fix am Terminplan, an den langen<br />

Wochenenden werden Kanutouren wie<br />

„Wildalpen“ - „Kärnten“ – „Tirol“ usw. organisiert<br />

und durchgeführt.<br />

Der Höhepunkt in unserer Saison ist im Juli die<br />

Internationale Saalachtaler Wildwasserwoche<br />

in Unken, die im Vorjahr bereits zum 21. Mal<br />

mit großem Erfolg durchgeführt wurde. Die<br />

Canadiertage auf der Salzach von Oberndorf<br />

bis Überackern, gemeinsam mit dem C.&.KC.<br />

Innsbruck veranstaltet ,bietet auch die Möglichkeit<br />

in dieser Bootsklasse zu schnuppern.<br />

Mit diesen Aktivitäten konnten wir in den letzten<br />

5 Jahren unsere Mitgliederzahl verdoppeln<br />

und zum Jahresende dem Österreichischen<br />

Kanu Verband 32660 gepaddelte Kilometer,<br />

davon 20.979 Wildwasser Kilometer melden.<br />

Erstmals 2005 stellen wir auch den Verbandskilometermeister<br />

mit 11.465. gepaddelten Km.<br />

Alle unsere Fahrten verliefen unfallsfrei und<br />

wurden in Wildwasser Tourenbooten durchgeführt.<br />

Hans Huber ,Obmann<br />

kürzte Strecke, da sie ja leider laut Regelment<br />

im Slalomboot fahren müssen. Sie paddelten<br />

stromauf bis zu einem Wendepunkt und wieder<br />

zurück zum Ziel. Die Kinder fuhren diese<br />

Strecke nur stromab zum Bootshaus.<br />

Tagessieger sowohl im Slalom als auch in der<br />

Regatta war Andreas Bosina (UKK Wien), der<br />

somit auch Wr. Landesmeister und UKK-Klubmeister<br />

wurde. Bei der Jugend dominierte Jakob<br />

Grabner (NFKC Storaenso Ybbs) und bei<br />

den Schülern Konstantin Kremslehner (UKK<br />

Wien). Beide gewannen jeweils in ihrer Klasse<br />

Slalom und Regatta. Die Siegerehrung fand im<br />

Sonnenschein vor dem Bootshaus statt und<br />

beinhaltete auch die Ehrung der Sieger des<br />

Regatta-Jugendcups. Der Tag klang wie üblich<br />

gemütlich beim Heurigen in Nußdorf aus.<br />

Mag. Wolfgang Kremslehner, UKK Wien


<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

16


17<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong>


SALZACH CANADIERTAGE<br />

des KC Wildshut<br />

> Hans rief und viele kamen und so füllte<br />

sich der Parkplatz der „Salzachschifffahrt“ in<br />

Oberndorf kreuz und quer mit Autos und einigen<br />

Bootsanhängern. Die übliche Hektik vor<br />

einer Fahrt, es wurde abgeladen, Boote zum<br />

Wasser gezerrt und Unmengen von Gepäck<br />

(?) ans Wasser und ins Boot gebracht. Die Tiroler<br />

wurden etwas hektisch, denn zwei ihrer<br />

Mitglieder fehlten noch. Durch die Hochwasserschäden<br />

an der Arlbergstrasse mussten die<br />

in „Gsi“ – Vorarlberg - wohnhaften , Anne-<br />

Colette und Robert-Gilles, über die Autobahn<br />

München einfliegen. Endlich klingelte ein<br />

Handy die Fehlenden waren „fast“ da.<br />

Dann ging’s zur Sache, sprich aufs Wasser, die<br />

Meute paddelte los. Der Morgennebel über<br />

dem Fluss machte die Sache recht romantisch,<br />

man fuhr ruhig dahin und genoss den<br />

schönen Tag. Zwischendurch wurde eine Rast<br />

gemacht – wegen der Nikotinabhängigen /und<br />

der Verfressenen- und weiter ging’s. Hans als<br />

Fahrtenleiter hatte einen leichten Tag, lauter<br />

erfahrene Canadier und Kajakfahrer waren<br />

unterwegs und unterhielten sich blendend.<br />

Viel zu bald erreichten wir Tittmonig, das Ziel<br />

des ersten Tages. Die Ausstiegstelle, durch<br />

das Hochwasser etwas, na sagen wir „nit<br />

ganz so schian“ wurde mit vereinten Kräften<br />

gemeistert. Überhaupt, der freundschaftliche<br />

Umgang der Gruppe untereinander, die gegenseitige<br />

Hilfe und natürlich „der Pflanz“,<br />

die gegenseitigen Neckereien, bewiesen die<br />

richtige Mischung der Teilnehmer. Nun wurden<br />

die Autos schnell nachgeholt, die Boote<br />

und der ganze Krempel verladen und es ging<br />

am Marktplatz zum, etwas verspäteten, Mit-<br />

tagessen. Der „Freizeitminister“, Robert Huber,<br />

hatte uns ein Gasthaus empfohlen und den<br />

Wirt vorgewarnt.<br />

Es war super. Ein Lob an Robert! Dies sollte<br />

aber nicht sein einziges Lob bleiben., denn<br />

nach dem Essen ging es auf die Burg zur Besichtigung<br />

des dortigen Burg-und Heimatmuseums.<br />

Robert hatte dort eine Privatführung<br />

für uns organisiert die sehr eindrucksvoll war.<br />

Also Robert, dies war SPITZE! (Bei unserem<br />

nächsten Treffen werde ich den Hochhupfer<br />

nachholen!)<br />

Später ging es dann zum Bootshaus des KC<br />

Wildshut und dort war grillen angesagt - und<br />

wer grillte? Richtig, wieder Robert und Hans’s<br />

bessere Hälfte, Rosi, verwöhnten uns neben<br />

der „Grillage“ mit Salaten, Getränken und,<br />

und.... es wurde spät!<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

18<br />

Trotzdem brach man am nächstem Tag in der<br />

Früh zur Schlussetappe auf, Tittmonig bis km<br />

7.<br />

Programm wie gehabt, Boote und Gepäck abladen,<br />

zum Wasser tragen und Auto umstellen.<br />

Bald war man wieder unterwegs, an Kreuzstein,<br />

Burghausen und der sandigen ehemaligen<br />

Prallwand vorbei. Wieder wurde eine Rast<br />

gemacht, man vertrat sich die Füße, manche<br />

ruhten ein wenig vom letzten Abend aus und<br />

dann ging die Fahrt weiter. Am Ziel wurden<br />

die Boote rasch verladen und es galt Abschied<br />

nehmen von den „Wildshutern“ und den anderen<br />

Sportfreunden. Im Rückblick, zwei gelungene,<br />

wunderschöne Paddeltage mit Freunden,<br />

ein schöner Fluss, gute Organisation – eben<br />

eine Veranstaltung des KC Wildshut!<br />

gg


Vogalonga - Internationale Regatta<br />

der besonderen Art durch Venedig<br />

> Jährlich im Mai, meist am zweiten Sonntag<br />

treffen sich hunderte Freunde des Wasser<strong>sport</strong>s<br />

in der Lagune von Venedig. Eine Bootsfahrt<br />

durch Venedig an dem Boote aller Art<br />

mit Muskelkraft durch die Wasserstraßen Venedigs<br />

und der Lagune bewegt werden. Ähnlich<br />

wie bei einem Volksmarathon bedeutet<br />

Teilnahme und ans Ziel zu gelangen alles.<br />

Die Idee zur Voga Longa wurde vor mehr als 32<br />

Jahren geboren. Damals befürchtete man die<br />

Verdrängung der Gondoliere und deren Gondeln<br />

durch Motorboottaxis. Die Gondoliere<br />

sind nicht ausgestorben, aus der Voga Longa<br />

hat sich aber ein Volksfest und ein internationales<br />

Fest von Kanuten aus der ganzen Welt<br />

entwickelt.<br />

Der Start zur Rundreise durch und um Venedig<br />

herum befindet sich im Markusbecken – Punta<br />

de la Dogana – vorbei an San Erasmo - Vignole<br />

– Burano – Murano – Canaregio – Canale<br />

19<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

Grande, an desen Ende befindet sich das Ziel.<br />

Die Versanstaltung beginnt um 9 Uhr und endet<br />

um 14 Uhr.<br />

Fünf Stunden für die Strecke von 32 km reichen<br />

wohl für eine Wanderfahrt der besonderen<br />

Art und für das Erlebnis das unseren<br />

Augen und Ohren geboten wird. Heuer findet<br />

die Vogalonga am Pfingstsonntag,den 4. Juni<br />

statt.<br />

Jannis


Navigazione Interna<br />

eine Fahrt von Grado nach Venedig<br />

> An jedem zweiten Sonntag im Mai startet<br />

in Venedig die Vogalonga – ein eindrucksvoller<br />

Marathon auf der Lagune von Venedig. Nur für<br />

diese <strong>sport</strong>liche Fahrt am Sonntag lohnt sich<br />

die lange Anfahrt nach Venedig aber kaum. Ein<br />

Paddelfreund* aus Hamburg machte mich auf<br />

eine Fahrt entlang der Adria durch die Wasserwege<br />

Venetiens und Friauls, die von Venedig<br />

bis Triest 140 km lang ist, aufmerksam. Die<br />

nicht sehr großen Mühen dieser Fahrt lohnen<br />

sich. Denn die Befahrung dieser Wasserwege<br />

unmittelbar hinter der adriatischen Küste sind<br />

ein Fest für die Sinne. Sie bilden eine enge<br />

Verbindung von Meer, Lagunen, Flüssen (z.B.<br />

Sile, Piave, Tagliamento). Diese Flüsse verbinden<br />

gebaute und zumeist schnurgerade<br />

Kanäle; ein Kanalsystem, das sich über ganz<br />

Norditalien erstreckt. Einst hatte es eine große<br />

wirtschaftliche Bedeutung, bis im 19. und<br />

20. Jahrhundert der Verkehr auf der Straße<br />

und per Bahn den auf dem Wasser verdrängte.<br />

Heute dienen die Kanäle fast nur noch dem<br />

Freizeitverkehr und im begrenzten Umfang<br />

der Fischerei. Die Kanäle ermöglichen es, von<br />

Venedig in Richtung Triest auf zwei Wegen zu<br />

fahren, zum einen entlang der adriatischen<br />

Küste und zum anderen „interno“ durch diese<br />

Kanäle, Lagunen und Flüsse. Nichts in diesem<br />

System der Wasserwege ist wirklich Natur, alles<br />

– auch die Flüsse und Lagunen – wurde<br />

immer wieder unter wasserwirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkten gestaltet und umgebaut. Die<br />

Baumeister waren die Römer und zum größten<br />

Teil die Republik Venedig, die dieses Gebiet<br />

über viele Jahrhunderte beherrschte. Gerade<br />

diese Tradition ist, wenn man sich ein wenig<br />

mit ihr beschäftigt, faszinierend – fährt man<br />

doch mitten durch das Gebiet, in dem in Europa<br />

mit den Stadtstaaten in Norditalien die<br />

Moderne begann.<br />

9. bis 15. Mai 2005<br />

Wir planten unsere Reise für Mai 2005. Wir<br />

entschieden uns für einen Start in Grado. Unser<br />

Ziel war Venedig so zu erreichen, dass wir<br />

am Pfingstsonntag an der Vogalonga teilnehmen<br />

konnten. Also späteste Ankunft auf dem<br />

Campingplatz Fusina Freitagabend. So verbliebe<br />

uns noch Zeit, für die Anmeldung am<br />

Samstag.<br />

Die Gruppe bestand aus neun Teilnehmern,<br />

die sich bereits durch den losen Freundeskeis<br />

der „Süß- und Salzwasservagabunden“ von<br />

anderen Fahrten kannten. Im Vorfeld war<br />

bereits vereinbart, dass wir uns im Laufe der<br />

Fahrt in kleinere Gruppen teilen würden. Diese<br />

Aufteilung ergab sich am zweiten Tag in eine<br />

Gruppe der „Langsamfahrer“ und eine Gruppe<br />

der „Schnellfahrer“. Ich entschied mich für die<br />

beschaulichere Abteilung und vermute nun im<br />

Nachhinein, dass die anderen gar nicht wirklich<br />

die schnelleren sonder eher die von der<br />

Angst getriebenen waren, womöglich zu spät<br />

in Fusina anzulanden. Tatsächlich erreichten<br />

beide Gruppen am Freitag den Campingplatz<br />

Fusina. Wobei die Schnellen einen Vorsprung<br />

von zwei Stunden erpaddelten.<br />

Als wir am Montagmorgen in Grado eintreffen,<br />

ist das Wetter unfreundlich, leichter Regen<br />

und so zwischen kalt und kühl. Wir finden<br />

Richard auf dem Campingplatz, er war mit dem<br />

Zug angereist. Mit VW-Bus und Hänger fahre<br />

ich mit unserm Landdienst, Bibi Kempe, nach<br />

Fusina. Dort holen wir noch Jürgen Volk ab.<br />

Jürgen, ehemals Journalist, lebt einen Teil des<br />

Jahres in der Toskana. Seine Italienischkenntnisse<br />

sind hervorragend und willkommen. Gegen<br />

Mittag sind wir wieder in Grado zurück,<br />

wir machen die Boote startklar. Bibi wird uns<br />

am Freitag in Fusina am Campingplatz erwarten.<br />

Wir setzen mit unseren Seekajaks in die<br />

Lagune ein. Weiterhin kühl, doch der Regen<br />

lässt nach, hört schließlich auf. Eine schöne<br />

Fahrt über die Lagune, Wellengang und Rückenwind.<br />

Wir steuern die kleine Insel Anfora<br />

an. Ein kleines Segelboot im Hafen. Eine Gaststätte,<br />

neun Kanuten sind mit unseren Zelten<br />

und hungrigen Mägen willkommene Gäste.<br />

Die junge Wirtin bekocht uns: Meeresfrüchte,<br />

Spagetti, Fisch, guten Weißwein vom Fass.<br />

2.TAG: ANFORA – BIBIONE 32 km<br />

Wetterbesserung. Weiterhin auf der Lagune<br />

von Grado Richtung Lignano. Die Fahrrinne<br />

ist durch Dalben, Pfähle, die im Abstand von<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

20<br />

50 m aus dem Wasser ragen, gekennzeichnet.<br />

Auf der Karte sind das zwei parallele Linien<br />

aus roten Punkten. Dort wo mehrere solcher<br />

Fahrrinnen einander kreuzen, findet sich verlässlich<br />

ein Wegweiser. Wir passieren Lignano<br />

Sabbiadoro und verlassen die Lagune durch<br />

den Canale Tagliamento. Dieser führt uns zum<br />

gleichnamigen Fluss, den wir bloß zum Valle<br />

Grande queren. Dort teilt sich unsere Gruppe.<br />

Peter aus Dresden ist schwer verkühlt und<br />

gehört in den Schlafsack. Ich paddle mit ihm<br />

nach Süden zum Campinplatz bei Porto di Beselegne.<br />

Jürgen und Jakob schließen sich an.<br />

Die Andere Gruppe möchte noch Caorle errei-<br />

chen. Jürgen organisiert die Formalitäten am<br />

Campingplatz. Peter legt sich sofort schlafen.<br />

Die Gesunden gönnen sich einen Restaurantbesuch.<br />

3.TAG: BIBIONE – BRIAN 22 km<br />

Wir lassen Peter in Bibione zurück. Er ist zu<br />

stark erkältet und hat Fieber. Bibi holt ihn<br />

und sein Boot mit dem Auto nach Fusina, dort<br />

werden wir ihn am Freitag wieder treffen.<br />

Die Definition für Schönwetter lautet: Sonnenschein,<br />

25 Grad und ein leichter Wind.<br />

Dieses Wetter bleibt uns für den Rest unse-<br />

rer Fahrt in Venetien erhalten. So paddeln wir<br />

nun zu dritt gemütlich über das Valle Nuova<br />

und den Canale Saetta und fahren an Caorle<br />

vorbei. Bei Porto San Margherita mündet<br />

der Fiume Livenza in die Adria. Wunderschön<br />

dieser kleine Hafen in der Flussmündung. Wir<br />

nehmen den Canale Commessara und finden<br />

an der Kreuzung zum Canale Largon am<br />

frühen Abend die Tratoria Emiliana an einem


Damm mit gemähten Rasen und errichten dort<br />

unser Lager. Das Essen in der Tratoria ist gut<br />

und teuer.<br />

4.TAG: BRIAN – JESOLO 29 km<br />

Zeitig in der Früh brechen wir unser Lager ab<br />

und paddeln durch eine langen Kanal, der in<br />

die Piave mündet. Dort eine Mittagsrast. Beeindruckend<br />

ein riesiges Netz über die ganze<br />

Breite des Flusses gespannt. Vier Masten,<br />

zwei an jedem Ufer tragen das Netz. Welche<br />

Mengen an Fisch müssen damit wohl<br />

gefangen werden? Durch den Canale Cavatio<br />

geht es weiter nach Jesolo. Durch Jesolo<br />

fließt grün der Fiume Sile. Dieser Fluss wird<br />

als der sauberste ganz Italiens gepriesen. Ein<br />

Erlebnis, durch diese kleine Stadt zu paddeln.<br />

Es geht durch den Stadtkern, dann vorbei<br />

an einer Parklandschaft. Ich komme einem<br />

Schwanennest zu nahe. Der Schwan landet<br />

nahe meinem Boot, um bei Bedarf sein Nest<br />

zu verteidigen. Der Sile bringt uns zur Adria.<br />

Wir finden dank Jürgens Italienischkenntnissen<br />

gleich den Campingplatz. Heute bewährt<br />

sich der Bootswagen. Man hängt uns ein Band<br />

mit Chipkart um den Hals. Mit diesem Sesamöffne-dich<br />

können wir uns dann frei bewegen.<br />

Das Tor zum Lido del Lombardi führt uns zu<br />

Wissenswert:<br />

KANÄLE: Die stillen schilfgeränderten<br />

Kanäle und Flüsse, über deren Deiche man<br />

selten hinaussieht, sind ein Lebensraum für<br />

viele Wasservögel. Es lässt sich nicht immer<br />

leicht anlanden.<br />

LAGUNEN: Die Fahrt auf den Lagunen<br />

ist etwas riskanter, denn die plötzlichen<br />

Windböen, die es auch bei schönem Wetter<br />

gibt, machen das flache Wasser kabbelig, und<br />

Wind und Tide verursachen oft eine beachtliche<br />

Strömung. Maximale Gezeitenunterschiede<br />

von +60 bis -40 cm über und unter dem<br />

mittleren Wasserstand der Adria. Das Verlassen<br />

der gekennzeichneten Fahrrinne führt<br />

dazu, dass sich auch ein Kanu in den sehr flachen<br />

Gewässern der Lagune festfahren kann.<br />

ADRIA: Die Fahrt entlang der adriatischen<br />

Küste ist bei ruhigem Wetter unpro-<br />

blematisch, allerdings eher langweilig. Ein<br />

Strandparadies reiht sich an das andere. Abwechslung<br />

bringen die Hafeneinfahrten, die<br />

aber „interna“ viel spannender sind. Es empfiehlt<br />

sich allerdings am Anfang jeder Küsten-<br />

aber auch Lagunenfahrt, den Wetterbericht<br />

- Windrichtung, Windstärke, Seegang – einzuholen.<br />

KARTEN: Verlag Bonomo Libri SRL,<br />

Via Archimede, 4 – Arbizzano (VR)<br />

Internet: www.bonomolibri.it<br />

Die Kartenserie heißt Navigabene – Carte nautiche.<br />

Sie besteht aus 15 Teilen und umfasst<br />

die gesamte Nördliche Adria von Ravenna in<br />

Italien bis Karlobac in Kroatien, einschließlich<br />

der davor liegenden Inseln.<br />

Maßstab 1:50.000, Detailpläne von Hafeneinfahrten<br />

1:10.000.<br />

Eine Karte war bei Freytag & Berndt um<br />

8,50 € (2005) zu haben.<br />

21<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

einer weiteren Tratoria.<br />

5.TAG: JESOLO – FUSINA 36 km<br />

Bereits zeitig verlassen wir den Campingplatz,<br />

paddeln den Sile einen Kilometer stromauf<br />

und werden anstandslos in den Canale Casson<br />

geschleust. Wir haben die Lagune von Venedig<br />

erreicht. Unterwegs treffen wir eine Rudermann/frauschaft<br />

im Kirchboot aus Saarbrücken.<br />

Wir kennen viele der Insassen von der<br />

TID und werden zu Rotwein eingeladen.<br />

Bei Treporti verlassen wir den Kanal und haben<br />

Burano im Nordwesten vor uns liegen.<br />

Dort Mittagspause und Spaziergang. Wir finden<br />

noch Platz unter einem Sonnenschirm und<br />

genießen Pizza und Bier.<br />

Weiter nach Venedig, vorerst Murano vor Augen,<br />

paddeln wir schließlich durch den nördlichen<br />

Teil des Canale Grande. Das ist zwar ein<br />

Umweg nach Fusina, doch jede Fahrt durch<br />

Venedig ist ein Fest. Also feiern wir am Freitag<br />

vor Pfingsten und paddeln schließlich frohgemut<br />

Fusina entgegen, wo wir um 17 Uhr am<br />

Campingplatz anlanden. Jannis<br />

KOMPASS ist zur Orientierung unerlässlich,<br />

ein Fernglas hilfreich.<br />

VOGALONGA: Samstag 13 Uhr<br />

vor der Voga ist Anmeldeschluss. Für Anmeldungen,<br />

die erst Freitag oder Samstag erfolgen,<br />

sollte wegen des großen Andrangs genügend<br />

Zeit eingeplant werden.<br />

Internet: www.vogalonga.com<br />

REISESZEIT: Mai, Juni, September.<br />

Erfahrene Seekajakfahrer meiden die<br />

Hauptsaison. Dort wo man im Juli und August<br />

geduldet wird, ist man vor und nachher<br />

willkommen, wenn ein Etappenziel so gewählt<br />

werden muss, dass kein öffentlicher Campingplatz<br />

zur Verfügung steht..


4. Tiroler Canadiertag<br />

des Canoe & Kayak Clubs Innsbruck am 24.9.05<br />

> 33 Teilnehmer aus 6 Vereinen, verteilt auf<br />

14 Canadier 2er,einen C1 und 4 Kajaks trafen<br />

sich zu dieser Veranstaltung am frühen Morgen<br />

hinter der alten Universität in Innsbruck.<br />

Sonja und Gerd aus Thüringen hatten die<br />

weiteste Anreise, ca 600km einfach! Danke<br />

für Eure Teilnahme und natürlich auch für die<br />

mitgebrachten Würstchen und das Bier aus<br />

fernen Landen!<br />

Nachdem die Autos umgestellt und die Fahrer<br />

mit dem Bus zurückgebracht waren, ging<br />

es los. Bei schönem Wetter startete der Pulk<br />

der Canadier durch das in der Sonne liegende<br />

Innsbruck. Vorbei an den bunten Fassaden der<br />

ehemaligen Fuhrmannswirtshäuser in Mariahilf<br />

,unterfuhren wir bald die Brücke die der<br />

Stadt den Namen gab. Vorbei an der Altstadt<br />

mit Stadtturm und Dom, ein letztes Mal unter<br />

der Hungerburgbahnbrücke durch, die nun den<br />

Fortschritt weichen muss, verließen wir die<br />

Stadt. Kurz vor der „Haller Lend“, dem Anlegeplatz<br />

der Flöße und Startplatz der mittelalter-<br />

lichen Innschifffahrt gab es bedingt durch den<br />

niederen Wasserstand und dem „plötzlichen“<br />

Auftauchen einiger uralten „Piloten“ einige<br />

Hektik. Aber auch die von den „eingeborenen“<br />

Paddlern schon schadenfroh erwartete, etwas<br />

knifflige Stelle bei Mils bereitete keine Probleme<br />

und so näherte sich die Gruppe bald Wattens<br />

und der Mittagsrast.<br />

Schnell waren die Kochstellen eingerichtet<br />

und das „wilde Fressen“ begann. Nach gemütlichen,<br />

ca 2 stündigen „Pauserl“ ging es nun<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

22<br />

recht flott zur Sache, den Paddlern wuchsen,<br />

wahrscheinlich durch das gute Futter und das<br />

Thüringer Bier, ungeahnte Kräfte, so das die<br />

Kajakfahrer nur so staunten. So war bald die<br />

Ausstiegsstelle erreicht, die Boote wurden<br />

verladen und es ging zur „Nachbesprechung“<br />

in ein kleines Landgasthaus. Aber bald begannen<br />

die Verabschiedungen, die große Flucht,<br />

die rasche Abreise mit dem Versprechen, spätestens<br />

beim nächsten Canadiertag wieder<br />

mitzumachen. Bei all dem Trubel vergaß ein<br />

liebes Vereinsmitglied auf das Team, das den<br />

Leihbus zurückbringen musste. Und da niemand<br />

zu erreichen war, hatten Susan und Georg<br />

das besondere Vergnügen, am Ende dieses<br />

schönen und langen Tages, nach der Rückgabe<br />

des Busses, mit den Rädern nach Innsbruck<br />

zurück zu fahren. Danke für euren Einsatz !<br />

Ein Dankeschön an alle aus den anderen Bundesländern<br />

angereisten Teilnehmer und ein<br />

besonderer Dank an die Tiroler „Oldies“ die wir<br />

an diesem Tag mal wieder im Canadier erleben<br />

konnten. gg


Wir alle lassen uns doch gerne immer wieder<br />

einmal von einer frisch angezuckerten<br />

Winterlandschaft verzaubern. Was gibt es<br />

schöneres als im frischen Schnee Spuren zu<br />

hinterlassen und die erfrischende Luft in vollen<br />

Zügen zu genießen. Und wenn in der Nähe<br />

ein befahrbares Gewässer ist, zum Beispiel<br />

der ganzjährig befahrbare Inn, und sich eine<br />

Bootsgemeinschaft zusammenfindet, ja dann<br />

wird es erst richtig schön. Da es seit einem<br />

Jahr beim TWV Kanu<strong>sport</strong> zur Tradition geworden<br />

ist eine Winterwochenende im Zelt<br />

in der unmittelbaren Nähe von Wasserburg<br />

zu verbringen beschlossen heuer sechs Mitglieder<br />

unseres Vereines das zweite Adventwochenende<br />

für diese Fahrt zu nutzen. Dieser<br />

Teil des Inns ist moderat und leicht befahrbar,<br />

da die Strömung aufgrund vieler Wehre vernachlässigbar<br />

gering ist. Drei Männer und drei<br />

Frauen fanden sich am Samstag, den 3. Dezember,<br />

um 11 Uhr zusammen und verließen<br />

Tirol in Richtung Deutschland. Ausgerüstet<br />

mit warmer Kleidung und kältetauglichen<br />

Zelten und Liegemöglichkeiten und drei offenen<br />

Zweiercanadiern samt Zubehör erreichten<br />

wir Vogtareuth im dichten Schneetreiben. Die<br />

Einstiegstelle unterhalb des Wehres bei Kilometer<br />

173,1 liegt ideal für ein derartiges Unternehmen.<br />

Die Boote waren rasch abgeladen,<br />

die Ausrüstungen bald in den Booten untergebracht<br />

und schon konnte die erste Rutschpartie<br />

in Richtung Wasser losgehen. Wir zogen<br />

die beladenen Boote über einen circa 15 cm<br />

hohen Schneeteppich ans Ufer. Nun musstennoch<br />

die Autos überstellt werden, dann konnten<br />

wir endlich mit den Schneeflocken um die<br />

Wette fahren. Allerdings ging der Schneefall<br />

während der einstündigen Wartezeit ganz allmählich<br />

in leichten Regen über. So stiegen wir<br />

dann eben bei leichtem Regen in die Boote,<br />

wir das sind Ulli und Nina, Wolf und Arnulf<br />

im Männerboot und Verena und ich, Lies, im<br />

„Drachenboot.“ Die Landschaft wirkte durch<br />

die weiße Pracht des Schnees verzaubert. Nur<br />

gedämpfte Geräusche machten sich in der<br />

stillen Luft bemerkbar. Wasservögel zogen<br />

träge Runden über dem ruhig fließenden Wasser,<br />

schon bereit, der nun bald aufkommenden<br />

Dämmerung zu gehorchen. Die Boote glitten<br />

voll beladen, aber ruhig und gleichmäßig über<br />

das Wasser und Ruhe machte sich wohl auch<br />

in den Köpfen breit. Nach eineinhalb Stunden<br />

erreichten wir die vorgesehene Ausstiegsstelle<br />

zum übernachten. Es dämmerte bereits als<br />

wir begannen unsere Zelte aufzustellen. An<br />

manchen Stellen war es durchaus möglich einen<br />

Hering zu befestigen, an anderen Stellen<br />

wehrte sich der gefrorene Boden erfolgreich.<br />

So wurden die Boote zu respektablen Zeltstabilisatoren<br />

umfunktioniert. Wolfs Plane<br />

schützte unseren Kochplatz vor dem noch immer<br />

leichten Regen. Während der Gaskocher<br />

das vegetarische Chili erwärmte, genossen<br />

wir als ersten Gang eine noch warme Gerstensuppe<br />

aus der Thermoskanne. Es geht einfach<br />

nichts über einen warmen Bauch wenn’s kalt<br />

ist. Gegen 10 Uhr zogen wir uns dann in un-<br />

23<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

sere Zelte zurück.<br />

In Schlafsack, Biwaksack und Wolldecken ineinand<br />

und übereinand lässt sich eine Nacht<br />

im Freien auch im Winter bequem aushalten.<br />

Am Sonntagmorgen krochen allmählich alle<br />

sechs Abenteurer mehr oder weniger erfrischt<br />

aus den Zelten, in Richtung dampfende Espressokanne.<br />

Nach dem ausgiebigen Frühstück<br />

wurde es Zeit das Lager abzubrechen und zur<br />

Anlegestelle Wasserburg zu starten. Die Fahrt<br />

bis zum Wehr in der Nähe Wasserburgs dauerte<br />

nun nicht mehr lange, konnte aber aufgrund<br />

des aufgeklarten und regenfreien Wetters von<br />

allen noch richtig ausgiebig genossen werden.<br />

Nun hatten wir auch Muse uns die Umgebung<br />

Eine Wintergeschichte<br />

eingehender zu betrachten. Wohin man auch<br />

sah, überall begegnete der Blick ans Ufer Bäumen<br />

die von Bibern angeknabbert waren. Es<br />

ist gut vorstellbar, dass der nächste Sturm<br />

einige dieser Bäume knickt. Die Sonne schien<br />

wärmend vom teilweise blauen Himmel, als<br />

wir aussteigen mussten. Nachdem die Autos<br />

geholt und beladen waren, verabschiedeten<br />

sich Verena und ihr Bruder Arnulf, er musste<br />

dringend nach hause. Der Rest von uns fuhr<br />

allerdings noch auf einen Abstecher in den Ort<br />

Wasserburg, der einen romantischen Christkindlmarkt<br />

besitzt. Auf eben diesem Christkindlmarkt<br />

gibt es ganz außerordentlich gute<br />

Schokospieße mit Bananen oder verschiedenen<br />

Früchten, süß und fruchtig zugleich.<br />

Dieser Genuss wäre auch schon Motivation<br />

genug für diese Reise, aber ich glaube kaum,<br />

dass Schokobananen und Co uns von einer<br />

Fahrt mit den Booten abhalten könnten, erst<br />

recht nicht von einer abenteuerlich anmutenden<br />

Winterfahrt. Elisabeth Polleross


KC Kramsach<br />

- Jahresbericht<br />

> Der KC Kramsach , der aktivste Tiroler Verein<br />

war im Jahr 2005 weiter an der Fertigstellung<br />

seines Bootshauses tätig. Der offene Kredit<br />

(3800 Euro) konnte zurückgezahlt werden,<br />

Dank einer Förderung des Landes Tirol konnte<br />

das Bootshaus nahezu fertiggestellt werden.<br />

Und zum Jahresende wurde auch der Stromanschluss<br />

fertig. Als vorläufig letztes Bauvorhaben<br />

wird in den nächsten Monaten noch<br />

ein Holzboden im Keller verlegt.<br />

Aber nicht nur als Bauarbeiter waren die<br />

Mitglieder tätig, dank eines schneereichen<br />

winters war das Frühjahr geprägt von Dauerfahrten<br />

auf der „Brändi“. Bäche in Salzburg,<br />

Oberösterreich, Steiermark und Osttirol wurden<br />

mehrfach auf ihre Paddeltauglichkeit<br />

getestet. Einige Neulinge wurden am Wildwasser<br />

bis WW 3 herangeführt, neben den<br />

österreichischen Bächen wurden auch solche<br />

Beginn : 9:30 Uhr<br />

> Vertreter aus folgenden Vereinen nahmen<br />

an der Tagung teil: Kanu Club Brauneu - NFKC<br />

Ybbs – UKK Wien – KK Naturfreunde Wien –<br />

KC Gars – Linzer FC – C&KC Innsbruck – TWV<br />

Kanu<strong>sport</strong> Innsbruck – Kanu Club Wildshut.<br />

Nach der Begrüßung durch den Bereichsleiter<br />

Hans Huber sprach der Präsident, Walter<br />

Aumayr über die Situation des OKV und ging<br />

auf verschiedene Fragen der Teilnehmer ein. Er<br />

wies darauf hin, dass der OKV längst den nur<br />

ehrenamtlichen Verbandsbetrieb verlassen hat<br />

und inzwischen mit 5 Vollzeitbeschäftigten<br />

agiert.<br />

Da einige Anwesende reklamierten, dass sie<br />

die Verbandszeitung nicht erhalten, erklärte<br />

der Präsident, dass alle den Verband ordnungsgemäß<br />

gemeldeten Mitglieder die Zeitung<br />

automatisch zugesandt bekommen, die<br />

Betroffenen sollen in ihren Verein nachfragen<br />

ob sie beim Verband gemeldet sind. Nur an<br />

den Verband gemeldete Mitglieder kann die<br />

OKV – Zeitung zugesandt werden.<br />

Bei dieser Gelegenheit erwähnte der Präsident,<br />

dass die Steigerung der Mitgliedermeldung<br />

der Vereine an den Verband, trotz der<br />

Senkung der Beitragshöhe nur unwesentlich<br />

eingetreten ist.<br />

Referent Hans Huber berichtete über seine<br />

Aktivitäten im Wander<strong>sport</strong>referat, über die<br />

enttäuschende Haltung der ICF und der ECA<br />

gegenüber dem Breiten<strong>sport</strong>, von einem Ge-<br />

in Spanien, Frankreich, Italien, Norwegen und<br />

in der Türkei bezwungen.<br />

Das Jahr 2006 begann mit dem obligaten Rollentraining,<br />

dem 3. Snow Kajak Race in Lienz<br />

und zu Ostern geht’s nach Korsika. Weitere<br />

Auskünfte findet Ihr auf unserer neu gestalteten<br />

Homepage.<br />

Der Innenraum bietet Platz für Versammlungen und Festln<br />

spräch mit Vertretern des DKV über gemeinsame<br />

Reaktionen bei Flussverbauungen und<br />

Sperren. (Ein Gedächtnisprotokoll liegt im Verband<br />

auf). Huber informierte über den aktuellen<br />

Stand in der Sache Kleinkraftwerk Koppentraun.<br />

Dazu wurde vereinbart, dass die Anwesenden<br />

und das Wander<strong>sport</strong>referat unabhängig<br />

voneinander an die Bundesleitung der<br />

Naturfreunde, zH. Herrn Alfred Leitgeb, eine<br />

Anfrage richten, wie sich die Naturfreunde<br />

offiziell bezüglich Koppentraun verhalten bzw<br />

über eventuelle, weitere gemeinsame Schritte.<br />

Jannis Kaudelka formulierte die von allen Anwesenden<br />

unterschriebene Anfrage und übernahm<br />

die Weiterleitung.<br />

Hans Huber appellierte noch einmal an alle<br />

Anwesenden, bei Eingriffen am Fluss, unbedingt<br />

sofort den Österreichischen Kanu Verband<br />

zu informieren um eine gemeinsame<br />

Vorgangsweise vorzubereiten.<br />

Günter J. Goldbach brachte einen Beitrag über<br />

Vereinswesen 2006.<br />

Bei den Berichten aus den Vereinen stellten wir<br />

fest, das im Wander<strong>sport</strong> wesentlich mehr geschieht<br />

als allgemein bekannt ist. Es werden zwar<br />

Veranstaltungen ausgeschrieben und durchgeführt,<br />

eine Beteiligung anderer Vereine ist<br />

eher selten. (Ähnlich verhält es sich auch bei<br />

den Canadiertagen auf Salzach und Inn).<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

24<br />

Klein aber oho,das nur von außen kleine Bootshaus des KC Kramsach<br />

WANDERSPORTTAGUNG 2006.<br />

Ein vorläufiger Veranstaltungskalender liegt<br />

bei und wird auch auf der OKV – Homepage<br />

www.<strong>kanu</strong>verband.at - veröffentlicht und<br />

ergänzt.<br />

Zuschüsse zu Veranstaltungen:<br />

Breiten<strong>sport</strong>veranstaltungen werden nach Möglichkeit<br />

finanziell unterstützt.<br />

Voraussetzungen: Gesetzliche Bestimmungen<br />

sind einzuhalten, (Eventuelle Fahrverbote,<br />

Genehmigung der Veranstaltung usw.)die<br />

Veranstaltung ist mit dem Bereichsleiter abzusprechen.<br />

Die Ausschreibung muss mindestens<br />

2 Wochen vorher österreichweit erfolgen<br />

und muss enthalten: Art der Veranstaltung<br />

- Ort – Datum - Beginnzeit – Name des veranstaltenden<br />

Vereins – des verantwortlichen<br />

Funktionärs – Teilnehmergebühr – Sicherheitsvorschriften<br />

– Meldeschluss. Es müssen<br />

mindestens 2 (zwei) weitere Vereine teilnehmen.<br />

Ein kurzer Bericht mit Teilnehmerliste ist<br />

mit der Abrechnung, längstens 2 Wochen nach<br />

der Veranstaltung ans Referat zu senden. Die<br />

Abrechnung muss totofähig sein, am besten<br />

mit Letztverbraucherlisten und es können nur<br />

OKV Mitglieder abgerechnet werden.<br />

Für Schulschnupperkurse genügt ein kurzer<br />

Bericht, mit Nennung der Schule –des Lehrers<br />

– Ort – Zeit – Anzahl der Teilnehmer (Letztverbraucherliste<br />

für Funktionäre!)<br />

OKV Fahrtenleiter: Es wurde angeregt, Fahr-


Einst eine vielbefahrene Wasserstrasse<br />

nach Passau zur Donau, bis Wien und weiter,<br />

ein Tran<strong>sport</strong>weg für allerlei Güter, Waren<br />

und Menschen. Im Oberlauf vor allem im<br />

Schweizer Teil und im „oberen Gericht“ in Tirol<br />

,schweres Wildwasser, ab Mötz dann eine beliebte<br />

Wanderstrecke für die Pioniere unseres<br />

Sports. Heute fast vergessen und außer der<br />

„Imster“ nur mehr stückchenweise befahren.<br />

Der Grund liegt sicher an der Verbauung und<br />

den vielen Staustufen, die den Inn in einem,<br />

fast ununterbrochenen See verwandeln und<br />

an der Unruhe der heutigen Paddelgeneration.<br />

Aber auch der „gezähmte“ Inn hat seine Reize,<br />

denn die Natur und ihre Tierwelt erobern sich,<br />

trotz Verbauung ,den Fluss fast unmerklich<br />

wieder zurück.<br />

Ein „Stückerl “ Inn, und zwar von Kufstein bis<br />

Wasserburg , hatten wir , einige nostalgisch<br />

tenleiter auszubilden. Jannis Kaudelka hat<br />

bereits begonnen, ein Anforderungsprofil zu<br />

erstellen. Der OKV, Bereich Breiten –Wander<strong>sport</strong><br />

soll die Organisation und Durchführung,<br />

ein Ausbildungsprogramm erstellen und die<br />

Ausbildung übernehmen.<br />

Sicherheit im Wildwasser:<br />

Der OKV Sicherheitskurs sowie der WW- Anfängerkurs<br />

werden vom Referat weiterhin<br />

jährlich, bei Bedarf eventuell öfters durchgeführt.<br />

Der Sicherheitskurs ist vorwiegend für<br />

Lehrwarte und Übungsleiter vorgesehen, die<br />

das Erarbeitete dann in ihren vereinen weitergeben.<br />

Am WW – Anfängerkurs können auch<br />

Nichtmitglieder Teilnehmen, dadurch sollen<br />

neue Mitglieder für dir Vereine und für den<br />

Verband gewonnen werden.<br />

Vereins Jahreskilometermeldung 2005<br />

Für 2005 wurden von 19 Vereinen 400.410<br />

gefahrene, (68.737 WW )Kilometer gemeldet.<br />

Hans Huber stellte die neu angefertigten Ehrenbänder<br />

vor.<br />

Die Ehrenbänder werden den jeweiligen Verein<br />

bei der Jahreshauptversammlung verliehen,<br />

dieser muss die Wandertrophäe am<br />

Jahresende mit der neuen Kilometermeldung<br />

an das Wander<strong>sport</strong>referat unaufgefordert<br />

zurück zusenden. Die Bänder werden bis zur<br />

neuen Vergabe mit den neuen Daten ergänzt.<br />

Alte, volle Bänder bleiben beim Verband und<br />

können jederzeit zu gegebenen Anlässen von<br />

den Vereinen entliehen werden. Um eine widmungsgerechte<br />

Verwendung zu gewährleisten,<br />

wird jeden Band bei der Verleihung eine<br />

Anleitung beigelegt.<br />

Weitere Auszeichnungen für besondere Einzelleistungen<br />

wie 20.000 gepaddelte Kilometer,<br />

einmal oder mehrmals um den Globus sowie<br />

für 200 – 300 – 400 befahrene Flüsse werden<br />

für das laufende Kalenderjahr vorbereitet.<br />

Nach einer weiteren kurzen Gesprächsrunde<br />

beendete Hans Huber gegen 16 Uhr die Tagung.<br />

Protokoll: Robert Huber, + gg<br />

Eine Vereinsfahrt des CANOE & KAYAK CLUB INNSBRUCK auf dem<br />

INN – Fluss dreier Länder<br />

angehauchte Canadier – und Luftbootfahrer<br />

vom C&KC uns als Wochenendtour ausgesucht.<br />

Fast zu nachtschlafender Zeit, der Morgen<br />

graute – uns auch, als wir den Himmel betrachteten<br />

– trafen wir uns in Kufstein um<br />

unsere Boote abzuladen und die Pkw’s nach<br />

Wasserburg zu überstellen. Kaum waren Boote,<br />

unzählige Tonnen und Seesäcke abgeladen<br />

und in der Botanik malerisch verstreut – als<br />

Uneingeweihter konnte man an eine Aussiedlergruppe<br />

denken – begann es zu regnen,<br />

nicht zu tröpfeln, nein, zu regnen! Also alles<br />

mit Planen bedeckt und stur, wie Tiroler nun<br />

sind, fuhren wir Herren, die Damen hüteten<br />

Boote und weiteres Hab und Gut, los in Richtung<br />

Wasserburg. Bei Rosenheim tröpfelte es<br />

nur mehr, am Zielort sah man bereits „a bissl<br />

die Sun“ und wir beeilten uns, nach Versorgung<br />

unserer Fahrzeuge wieder zum Start zu<br />

kommen.<br />

Dort war es immer noch unfreundlich, das<br />

Wetter - nicht die ausgesetzten, wartenden<br />

Damen - und es begann die Hektik, das Beladen<br />

der Boote. Als dies mehr oder weniger<br />

ordentlich beendet war, versuchte ein Teilnehmer,<br />

das volle Boot beim wassern gleich<br />

zu versenken. Als dies trotz eifrigen Bemühens<br />

nicht gelang, entschlossen wir uns, endlich<br />

loszupaddeln.<br />

Der Inn, durch das erste Kraftwerk in seinem<br />

Lauf (sehr) gehemmt, floss kaum dahin, es<br />

nieselte und das einzige Tiroler Ausflugsschiff<br />

am Inn belästigte uns etwas. Wir passierten<br />

die letzte verbliebene Innfähre, der Fährmann<br />

entpuppte sich im Gespräch als Paddler.<br />

Nun schaufelten wir dem Kraftwerk Oberaudorf<br />

- Ebbs und der ersten Portage entgegen.<br />

Die war nicht ohne, der Weg zwar schön asphaltiert<br />

aber sehr, sehr lang. Und im Einsatzbereich<br />

wieder mal böse Felsen. Warum dies<br />

sehr oft so ist, wäre mal zu erforschen. Neben<br />

der Fütterung der „Raubtiere“, sprich der<br />

Paddler trug auch das Nachlassen des Regens<br />

zur Verbesserung der Laune der gesamten<br />

Mannschaft bei. Und nach „Rückenschonendem“<br />

Einsetzen der Boote ging es weiter, der<br />

25<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

Staustufe Nussdorf entgegen. Die Umgebung<br />

war aumäßig bewachsen, man hörte zwar die<br />

daneben verlaufende Autobahn, aber es störte<br />

nicht wirklich. Das Umsetzen in Nussdorf<br />

war nicht allzu lang und wir konnten in einem<br />

wunderschönen Altwasserarm einbooten und<br />

von da, in dem hier fließenden Inn einfahren.<br />

Bald jedoch begann der Stau der Stufe Rosenheim<br />

zu wirken, die Arme wurden immer<br />

länger und schwerer. Am Ufer sah man immer<br />

öfters die Spuren der hier sehr fleißigen Biber,<br />

die sich am Inn wieder angesiedelt haben.<br />

Staustufe Rosenheim, wieder eine längere<br />

Wanderung und als besondere Einlage an der<br />

Einbootstelle starke Eisenstäbe zur Bootsvernichtung.<br />

Der Verdacht, das die Firmen Prijon<br />

und Klepper diese Eisen zur Hebung ihres Umsatzes<br />

gesponsert hätten , wurde nach Diskussion<br />

verworfen und man setzte vorsichtig<br />

ein und es ging weiter. Es wurde bereits Abend<br />

und die Mannschaft unruhig, die Gespräche<br />

drehten sich immer intensiver um den abendliche<br />

Zeltplatz. Es ging durch Rosenheim hindurch<br />

und es begann der schöne Teil der Fahrt,<br />

wenig Zivilisation, keine begleitende Autobahn,<br />

nur der Wind und der Fluss erzeugten<br />

Geräusche. Es dämmerte bereits, als ein, allen<br />

angenehmer Zeltplatz gefunden wurde. Nun<br />

wurde das Geheimnis der Tonnen und Säcke<br />

rasch gelüftet, die darin tran<strong>sport</strong>ierten Zelte<br />

errichtet, die Kocher angeworfen und gekocht,<br />

gegessen, getrunken und natürlich nicht auf’s<br />

reden vergessen. Da sich der Himmel entgültig<br />

beruhigt hatte, es regnete schon eine ganze<br />

Weile nicht mehr, verzog man sich bald optimistisch<br />

in die Zelte und Ruhe kehrte ein.<br />

Früh am nächsten Morgen, starker Nebel kündigte<br />

einen trockenen, schönen Tag an, begann


„DAS LETZTE“<br />

- die letzten Seiten – Gedanken rund um unsere Vereine!<br />

> Bei meinen Gesprächen mit Vereinsvertretern<br />

um Berichte für die Zeitung, kommen wir<br />

immer zum gleichen Punkt, zu den fehlenden,<br />

selbständig im Sinne des Vereins arbeitenden<br />

Funktionären und anderen ebensolchen Mitarbeitern<br />

im Verein.<br />

Stellen wir uns einmal einige Fragen:<br />

- Was verstehen wir heute unter der Bezeichnung<br />

„Verein“ und was bedeuten die Begriffe?<br />

- „Führungsstil, Verständnis und Zeit “ für<br />

uns? (Mit Absicht habe ich nur diese Begriffe<br />

ausgesucht denn sonst wird dieser Artikel zum<br />

Buch!)<br />

„Ein Verein ist der Zusammenschluss gleichgesinnter<br />

Menschen die gemeinsam eine Tätigkeit<br />

ausüben, eine selbstgewählte Aufgabe<br />

gemeinsam lösen oder ein Ziel erreichen wollen.“<br />

Schön, und was wollen WIR?<br />

Ich nehme an, wir wollen Kanu<strong>sport</strong> ausüben,<br />

betreiben und wollen uns für die Verbreitung<br />

und Weiterentwicklung dieses, von uns gewählten<br />

Sportes, einsetzen und für dieses Ziel<br />

arbeiten. Und auch beim besten Willen unsererseits,<br />

hier beginnen die Probleme.<br />

der Paddelalltag wieder mit kochen und einem<br />

ausgiebigen Frühstück. Die Zelte wurden in<br />

der bald warm scheinenden Sonne getrocknet<br />

und verschwanden dann wieder in Tonnen und<br />

Säcken. Die Boote wurden beladen, die Fahrer<br />

geölt und gesalbt und dann ging es los, der<br />

letzten Staustufe entgegen. Bald begann sich<br />

das gegenüber liegende, sonnige Ufer zu beleben,<br />

unzählige Radfahrer begleiteten unsere<br />

Fahrt. Wir zogen das, durch die Bäume des<br />

Auwaldes schattige Ufer für unsere Fahrt vor.<br />

Immer häufiger sahen wir Biberrutschen und<br />

Pfade die sich diese fleißigen Flussbewohner<br />

angelegt hatten. Auch einige, durchaus eindrucksvolle<br />

Zeugnisse ihrer Tätigkeit waren<br />

nicht zu übersehen.<br />

Staustufe Vogtareuth, auf die wir uns wegen<br />

ihres schönen Altwassersees schon gefreut<br />

hatten, wurde erreicht und nach dem<br />

Übertragen gleich zur Mittagsrast genutzt .<br />

Schwäne und andere Wasservögel bevölkerten<br />

den kleinen, schilfumwachsenen See dessen<br />

Ausfahrt zum Inn ganz versteckt liegt.<br />

Es ging weiter, das letzte Stück, ca 14 km, mit<br />

seinen den Fluss begleitenden großen Auwäldern,<br />

seinen Altwasserseen und Dschungelflüsschen<br />

ist eine eindrucksvolle Erinnerung<br />

an frühere, ungestörte Flusslandschaften.<br />

Wo der Mensch gar nicht oder nur erschwert<br />

hingelangt, bleibt viel erhalten, vieles, das<br />

uns sonst unbekannt bliebe. Aber auch diese<br />

Strecke blieb hinter uns, wir näherten uns der<br />

Staustufe Wasserburg, unserem Ziel.<br />

Die Zeiten haben sich geändert, die Menschen<br />

orientieren sich an anderen Idealen, gewohnte<br />

Werte sind „out“, der Führungsstil unserer<br />

Vereine, seit Großvaters Zeiten „alleweil so“,<br />

wird in Frage gestellt, bekämpft oder – noch<br />

schlimmer – ignoriert. Sprach man früher einen<br />

Vereinskameraden um Mithilfe an, kam<br />

als Antwort meist: Was soll ich tun? Heute<br />

hört man: Was ist für mich drin?<br />

Andere Zeiten, andere Sitten! Beginnen wir die<br />

oben angeführten Schlagworte zu betrachten.<br />

FÜHRUNGSSTIL<br />

Ein Problem vieler älteren Vereinen ist das<br />

Festhalten an „alten Traditionen“, Bräuchen<br />

aus grauer Vorzeit, niemand weiß, wann, warum<br />

und wozu – aber man hält eisern daran<br />

fest. Der Verein wird „traditionell “, also autoritär<br />

von einigen „erleuchteten Vorbetern“ so<br />

wie immer, geführt. Tradition, schön und gut,<br />

aber was aber bedeutet „Tradition“ für uns<br />

und was ist oder was versteht man allgemein<br />

unter „Tradition“? Ein gescheiter Mann sagte<br />

darüber: „Tradition ist nicht die Anbetung der<br />

An der Ausstiegsstelle hatte sich ein Fischer<br />

breitgemacht, der aber, ohne zu murren, den<br />

Platz räumte. Die Boote wurden entladen,<br />

die Autos und der Trailer beladen ,die Mannschaft<br />

etwas zivilisiert und die Heimfahrt<br />

wurde angetreten. Aber nicht alle waren auf<br />

der „Flucht“ , einige gönnten sich den Besuch<br />

des historischen Städtchens Wasserburg und<br />

seiner empfehlenswerten Gastronomie.<br />

Fazit: Ein verbauter, fast durchgehend gestauter<br />

Fluss ist zwar eine Schinderei aber auch<br />

eine Erfahrung und ein, etwas ungewohntes<br />

Erlebnis, ein Erlebnis der Langsamkeit, der<br />

Ruhe, manchmal der Stille. Es gibt vieles zu<br />

entdecken oder wiederzufinden – eine Ahnung,<br />

ein Zurück zu den Ursprüngen unseres<br />

Sport, ohne Hektik. Nur der Fluss gibt das<br />

Tempo vor, Natur bestimmt den Ablauf des Tages,<br />

beim Erreichen des Zieles empfindet man<br />

neben einem Hochgefühl über seine Leistung<br />

nur Bedauern über das Ende der Fahrt.<br />

Versucht es selbst einmal, vielleicht treffen<br />

wir uns am Fluss? gg<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

26<br />

Asche, sondern die Weitergabe des Feuers“!<br />

In unserem Fall bedeutet dies im Klartext, wir<br />

sollen nicht im „GESTERN“ leben und wirken,<br />

sollen unsere Vereine in der Gegenwart, HEUTE,<br />

den heutigen Gegebenheiten angepasst, lenken<br />

und führen. Und so das „FEUER“ unserer<br />

Begeisterung für den Kanu<strong>sport</strong> HEUTE leben<br />

und HEUTE weitergeben. Damit wir jedoch etwas<br />

zum Weitergeben haben müssen wir umdenken,<br />

unseren Führungsstil ändern, die von<br />

uns getätigte Arbeit transparent gestalten,<br />

müssen die anfallenden Probleme, die von uns<br />

angestrebten Lösungen unseren „mündigen“<br />

Mitgliedern verständlich machen und erklären<br />

und nicht wie einsame, unverstandene Wölfe<br />

vor uns hinknurren. Und wir müssen das bisher<br />

meist ungenutzte Kapital unserer Clubs, die<br />

„schweigende Hälfte der Menschheit“, unsere<br />

weiblichen Mitglieder, endlich voll integrieren<br />

und mit Führungsaufgaben betrauen. Es ist<br />

nicht nachvollziehbar, das nur Männer in der<br />

Lage sein sollen, einen Verein in verantwortlicher<br />

Position erfolgreich zu führen. Oder<br />

fürchten wir uns etwa vor der Konkurrenz oder<br />

vor dem Erfolg der Damen ?<br />

VERSTÄNDNIS<br />

Fragen wir uns mal ehrlich, verstehen wir die<br />

„Anderen“, die verschiedenen Altersgruppen,<br />

die Neu – die Langzeitmitglieder unseres Vereines<br />

wirklich? Haben wir wirklich eine Ahnung<br />

von ihren Vorstellungen, ihren Wünschen an<br />

den Verein, ihren Anschauungen, ihren Problemen<br />

im Umgang mit uns und den anderen<br />

Mitgliedern? Wissen wir um die vorhandenen<br />

sozialen, bildungsmäßigen und altersmäßigen<br />

Unterschiede? Haben wir uns einmal die Mühe<br />

gemacht diese Unterschiede zu hinterfragen<br />

oder gar zu verstehen? Oder fahren wir einfach<br />

über alle anderen Meinungen hinweg?<br />

Und: Nicht jedes „vorlaute“ junge Mitglied, das<br />

nicht unserer Meinung ist , ist automatisch ein<br />

haltloser Chaot ohne Verantwortungsgefühl<br />

und nicht jedes, an Jahren ältere Mitglied ist<br />

durch die Jahre weise und unfehlbar geworden,<br />

ist aber auch nicht altersbedingt senil<br />

oder steht zur Entsorgung an. Verständnis ist<br />

gefragt und dazu führt ein einfacher Weg, bei<br />

uns in Tirol sagt man: „Redn muascht mit di<br />

Leit, mit’n Viech red ma a“!<br />

ZEIT<br />

Keine ZEIT zu haben ist ein Problem UNSERER<br />

Zeit, ob eingebildet oder tatsächlich, die fehlende<br />

Zeit ist neben den bereits angesprochenen<br />

Dingen die Ursache der fehlenden ehrenamtlichen<br />

– sprich kostenlosen – Mitarbeiter in<br />

den Clubs, den nicht vorhandenen Funktionären,<br />

den fehlenden Lehrwarten und Betreuern.<br />

Werfen wir den Blick zurück, in eine Zeit in der<br />

noch nicht alles käuflich war, wo nicht jede<br />

Tätigkeit einen Preis hatte. Wo nur die Begeisterung<br />

zum Kanu<strong>sport</strong> zählte, jeder für jeden<br />

einen Rat hatte, neue Wege – manchmal am<br />

Rande der Legalität - gesucht und beschritten<br />

wurden und alle nur ein Ziel hatten: GEMEIN-<br />

SAM etwas zu schaffen, um GEMEINSAM Sport


ausüben zu können. Geld war mehr als knapp<br />

aber trotzdem entstanden Boote, Schuppen<br />

wurden zu Bootshäusern, viele Stunden<br />

wurden von den Mitgliedern investiert damit<br />

„der Verein“ entstehen und bestehen konnte.<br />

Der damaligen harten Zeit brauchen wir keine<br />

Träne nachzuweinen, uns geht es heute gut,<br />

wir arbeiten kürzer, verdienen mehr – aber wir<br />

haben nun keine Zeit, keinen „Bock“ mehr für<br />

Kameradschaft und Verein. Uns ist das Gefühl<br />

für das „GEMEINSAME“ und dessen Wert abhanden<br />

gekommen und dieses Gefühl wäre<br />

das Einzige aus der Vergangenheit, das wir<br />

wieder beleben sollten!<br />

Immer wieder bekomme ich zu hören: „Uns<br />

laufen die Mitglieder davon!“ und „Wir finden<br />

keine neuen, an unserem Sport interessierte<br />

Menschen“ und „Kanu<strong>sport</strong> ist für die Allgemeinheit<br />

nicht mehr interessant, es herrscht<br />

kein Bedarf dafür“! Super, KEIN BEDARF?<br />

Blödsinn, unser Sport boomt seit Jahren, nur<br />

neben den Clubs, in Kanuschulen oder losen<br />

Gruppen. (Die Verkaufszahlen der Händler, die<br />

Teilnehmerzahlen der professionellen Anbieter<br />

belegen dies eindrucksvoll).<br />

Haben diese Anbieter das bessere Programm,<br />

die besser ausgebildeten, kompetenteren Betreuer<br />

als wir? Nein, denn die Betreuer der Profis<br />

werden, genauso wie unsere Betreuer, von<br />

Funktionären unseres Verbandes, des OKV, im<br />

Rahmen der Lehrwarteausbildung geschult,<br />

ausgebildet und - auf Kosten unseres Verbandes<br />

– bei Lehrwartekoordinationen weitergebildet.<br />

Warum die Profis mehr Zulauf haben,<br />

liegt einzig bei ihrer Präsenz, ihrer Werbung<br />

und bei unserer Trägheit, Faulheit und sagen<br />

wir es ehrlich, bei unserer Dummheit. Vergessen<br />

wir nicht, unsere eigenen Verbandsfunktionäre<br />

helfen bei der Ausbildung dieser,<br />

unserer Konkurrenz, wir – der OKV – finanzieren<br />

diese Ausbildung mit und unterstützen<br />

- indirekt – dadurch auch die dort getätigte<br />

Stimmungsmache gegen unsere Vereins- und<br />

Verbandsarbeit . Sind wir noch zu retten?<br />

Ja, aber wir müssen AGIEREN und nicht nur<br />

manchmal, halbherzig REAGIEREN. Wir müssen<br />

neue Wege, neue Strategien andenken<br />

UND verwirklichen. WAS wollen wir eigentlich?<br />

Nur über andere herziehen und jammern? Wir<br />

müssen die Ursachen der aktuellen Entwicklung<br />

unseres Sports - an den Vereinen vorbei<br />

- suchen und ich fürchte, viele der Ursachen<br />

liegen bei uns selbst. Wir wollen unsere Vereine<br />

für Sportinteressierte wieder attraktiv und<br />

interessant machen. Wir wollen mehr Menschen<br />

von der Schönheit unseres Sports überzeugen<br />

und auch mehr Mitglieder anwerben.<br />

Dazu müssen wir heute unseren Sport als eine<br />

Art „PRODUKT“ sehen. Dieses, unser PRODUKT<br />

ist KANUSPORT, ist AUSBILDUNG, ist BETREU-<br />

UNG, ist KAMERADSCHAFT, ist und bedeutet<br />

„VEREIN“. KANUSPORT ist Erlebnis pur, ist<br />

Natur, gesund, leise, umweltfreundlich, ist ein<br />

„TIME LIFE SPORT“ - ein lebensbegleitender<br />

Sport für alle Alters – und Leistungsstufen.<br />

(Na ist doch was?) Unter dem Titel „Verein“<br />

können wir keine kommerziellen Kanuschu-<br />

len betreiben und damit Geld verdienen. Wir<br />

können uns aber sehr wohl unsere Unkosten<br />

und den Zeit – und Materialeinsatz vergüten<br />

lassen. Die Kosten für den Konsumenten sollen<br />

den empfundenen Nutzwert – natürlich auch<br />

unseren Nutzwert - angemessen sein . Es ist<br />

sicher nicht fair oder im Sinne eines Clubs, das<br />

sich altgediente Vereinsmitglieder „ehrenamtlich“<br />

für die „Neuen“ zum Deppen machen und<br />

kostenlos arbeiten. Wir müssen unser Angebot<br />

zu den Interessenten bringen. Dies bedeutet<br />

Öffentlichkeitsarbeit, dabei müssen wir unser<br />

Angebot, d.h. unseren Sport für das Publikum<br />

interessant machen, müssen einen noch ruhenden<br />

Bedarf wecken und die Möglichkeiten<br />

für „Neulinge“ aufzeigen. Alles rund um den<br />

Kanu<strong>sport</strong>, Ausbildungsmöglichkeiten, Termine,<br />

Anlaufstellen, Grundvoraussetzungen und<br />

auch die anfallenden Kosten müssen ausführlich,<br />

verständlich und übersichtlich präsentiert<br />

werden. Dabei muss es uns gelingen, die<br />

interessierten Neulinge von unserem <strong>sport</strong>lichen<br />

Angebot und von „unserer Kompetenz in<br />

allen Kanufragen“ zu überzeugen. Werbemöglichkeiten<br />

bieten Einschaltungen in der lokalen<br />

Presse, Poster, Flugblätter, Werbefahrten<br />

auf Seen und Flüssen im Ortsgebiet und vieles<br />

andere mehr. Wer die Möglichkeit hat übers<br />

Internet zu werben ist schon einen großen<br />

Schritt weiter. Aber bevor wir uns in den Weiten<br />

der Werbung verlieren, müssen wir uns<br />

klar sein, eine lebenslange Bindung an einem<br />

Verein gibt es nur mehr selten. Unsere Clientel<br />

hat meist andere Vorstellungen, andere Ziele<br />

als wir. Viele sind nur am Nimbus „Abenteurer,<br />

wilder Hund“ interessiert, suchen das große<br />

Abenteuer, das „Feeling“ der Sportausübung<br />

in „wilder, ungezähmter Natur“, wollen dieses<br />

Prädikat bei uns – und dies möglichst billig<br />

– kaufen und erwerben.<br />

Sicher, auch diese „Kundschaft“ sollte bedient<br />

werden, wir sollten unsere Arbeit auch auf<br />

diese neue Art von „Sportlern“ und Mitglieder<br />

ausrichten. Wir müssen dabei etwas umdenken,<br />

müssen mit kürzeren Zeiträumen planen.<br />

Der heutige Mensch sucht in der Regel eine<br />

Art „Freund auf Zeit“, eine kostengünstige,<br />

möglich kurze aber umfassende Ausbildung<br />

und Beratung, eine „all inclusiv“ Beziehung<br />

gegen Bezahlung, aber ohne jede weitere Verpflichtung.<br />

Wir dürfen jedoch nicht auf die eigentlichen<br />

Zielgruppe unserer Bemühungen vergessen,<br />

auf die „richtigen Kanu<strong>sport</strong>ler“, die Sport<br />

um des Sportes willen, die Leistungs<strong>sport</strong><br />

betreiben wollen – ja auch die gibt es noch.<br />

Unsere Ziel ist die Ausbreitung und Förderung<br />

des Kanu<strong>sport</strong>s in all seinen Facetten und<br />

Möglichkeiten, ist die Aufgabe, allen ernsthaft<br />

Interessierten diese Möglichkeiten zu bieten.<br />

Dazu brauchen wir aber finanziell gesunde,<br />

lebendige, aktive Vereine, Vereine mit Ideen.<br />

Viele Vereine versuchen heute, möglichst alle<br />

der vielen Sparten des Kanu<strong>sport</strong>s anzubieten.<br />

Es muß uns doch klar sein, einen Verein, der<br />

das gesamte Spektrum des Kanu<strong>sport</strong>s qualitativ<br />

einwandfrei, gut anzubieten in der Lage<br />

27<br />

<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />

ist, den gibt es nur mehr sehr selten, weder<br />

personell noch finanziell ist dies heute machbar.<br />

Was spricht gegen eine Aufgaben– eine<br />

Ausbildungsteilung, einer Schwerpunktarbeit<br />

benachbarter, befreundeter Vereine? Oder<br />

wem eine solche engere Cooperation nicht<br />

schmeckt, wie wär’s mit einem gemeinsamen<br />

„Kanutag, Schnupperpaddeln, Bootstest, Kanutenfest?“<br />

Klappern gehört zu Handwerk,<br />

viele Boote erregen mehr Aufmerksamkeit als<br />

zwei, drei verirrte Paddler. Sicher, im Verborgenen<br />

blüht sich’s gut – aber die Gefahr des<br />

verborgenen Verblühens ist dabei sehr groß!<br />

War es jahrelang in Mode, das Wirken der<br />

Vereine als überholt, altmodisch und verzopft<br />

abzutun, so ist heute eine Trendwende<br />

festzustellen. Das „heilige Buch“ der heutigen<br />

Paddelgurus, die Zeitschrift „Kanumagazin“<br />

veröffentlicht in der Ausgabe 1-2006<br />

im Editorial unter dem Titel „Keine Angst vor<br />

dem Verein“ eine Abhandlung über die Vorteile<br />

von Vereinen und Verbänden. Ebenfalls<br />

in Nr. 1-2006 ist auf den Seiten 18 und 19<br />

ein Bericht über den DKV zu finden. Und der<br />

DKV schreibt in seinem Kanu<strong>sport</strong> über eine<br />

Zusammenarbeit mit dem ehemaligen „Erzfeind“<br />

Kanumagazin. Und wenn dann in der<br />

Zeitschrift „Playboy“ – ja, das stimmt – auf<br />

sechs Seiten über eine extreme Befahrung von<br />

Schorschi Schauf & Co in Peru berichtet wird,<br />

glaubt man zu träumen. Wie lautet eine alte<br />

Reporterweisheit: Jede Nachricht, wo immer,<br />

ob gut oder schlecht bedeutet WERBUNG,<br />

macht uns und unser Produkt bekannter!<br />

Zur, nennen wir es ruhig „Reanimierung“ unserer<br />

Vereine brauchen wir aber, neben den<br />

erwähnten Änderungen im Vereinsgeschehen,<br />

auch geeignete Mitarbeiter, „Betriebs – bzw<br />

Vereinsnudeln“ denen die Werbetätigkeit für<br />

den Club bereits in den Genen liegt. Fehlen<br />

diese, muss man u.U. „Anleihen“ bei erfolgreichen<br />

Gruppen, Vereinen oder Unternehmen<br />

nehmen. Schon Picasso sagte zu Ideen und<br />

Projekten : „Wenn es was zu stehlen gibt, dann<br />

stehle ich es!“ Warum also nicht auch wir?<br />

Haben wir dann eine Idee, ein sinnvolles Projekt<br />

ins Auge gefasst, möchten etwas beginnen,<br />

kommt oft das böse Erwachen: Es fehlt<br />

am Geld! Da bleibt uns nur mehr eines, dieses<br />

Projekt zu Papier zu bringen, eine Kostenschätzung<br />

nebst Finanzierungsplan zu<br />

erstellen und sich mit diesen Unterlagen bei<br />

Gemeinde, Land, Dach- und Fachverband um<br />

Unterstützung zu bemühen. Sicher, ein harter<br />

Weg aber der einzige der Erfolg verspricht!<br />

Viel Glück dabei!<br />

Diese Ideen sind die Erkenntnisse aus einem<br />

„Gespräch am Lagerfeuer“ zu dieser Problematik<br />

die ich mit Freunden aus anderen Sportarten<br />

und verschiedenen Organisationen führte<br />

, basieren aber auch auf meiner, nun schon<br />

jahrzehntelangen Tätigkeit in verschiedenen<br />

Sportarten und Organisationen. Sie sollen jedoch<br />

auf keinen Fall als DAS Allheilmittel für<br />

unsere Probleme angesehen werden, sie sind<br />

lediglich als „DENKANSTÖSSE“ zu verstehen.<br />

gg


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