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Liturgische Arbeitshilfe im Bistum Limburg zum Jahr des Glaubens ...

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4. Es geht aber auch durchaus um echt handfeste, hölzerne, eiserne, offene, einladende<br />

Kirchentüren!<br />

Zusammen mit den Menschen, die (in der) Kirche leben, geht es auch darum, ob und wie unser<br />

Kirchenraum offen und einladend ist. Finden Suchende bei uns zu sich und zu Gott? Finden<br />

sie: Stille, Gebet, Würde, Feier, heiliges Wort, heiliges Brot, heiligen Klang und Duft; finden sie:<br />

Antwort, Hilfe, Sinn, Zuspruch, Anspruch, Halt, Herausforderung, liebevolle Kritik, Vergebung,<br />

Nahrung für die Seele, Wegweisung durch die Wüste(n), Obdach und Wärme für Innen und<br />

Außen...?<br />

5. Was sind die Worte, Zeichen, Gesten, Rituale, die uns Menschen für den Glauben<br />

aufschließen? - Schlüsselworte - Schlüsselszenen - Schlüsselerlebnisse?<br />

Können wir solche Worte und Szenen für uns persönlich „auf den Punkt“ bringen? Welche<br />

Bibelstellen oder andere christlichen Weisheiten sind für uns lebenswichtig? „Aufschlussreich“!?<br />

Welche Heiligen oder andere Personen sind uns ein Vorbild? Gibt es für uns ein christliches<br />

Lebensmotto?<br />

Spielen das Zweite Vatikanische Konzil oder der Weltkatechismus oder der neue<br />

Jugendkatechismus (Youcat) für uns dabei eine Rolle?<br />

Das <strong>Jahr</strong> <strong>des</strong> <strong>Glaubens</strong> will sie uns neu und vertieft in den Blick rücken. Können wir über das<br />

Lesen hinaus Rituale und Zeichen entwickeln, diesen Büchern vielleicht für eine Weile nicht<br />

nur in Geist und Seele, sondern ganz gegenständlich einen besonderen Platz zu Hause oder in<br />

Liturgie und Kirche einräumen?<br />

Wie und wo können wir uns und einander diese Schlüsselworte, Schlüsselszenen und Schlüsselerlebnisse<br />

unseres <strong>Glaubens</strong> sichtbar machen? Gibt es dazu Bilder, Erinnerungsstücke, „fromme Gegenstände“?<br />

Früher hatten viele Familien zuhause einen „Herrgottswinkel“, andere Leute führen<br />

ein „geistliches Tagebuch“...<br />

Mit wem in Familie, Freun<strong>des</strong>kreis und Gemeinde könnten wir uns darüber austauschen?<br />

Könnten wir diese Schlüsselworte und Schlüsselszenen unseres <strong>Glaubens</strong> vielleicht in be-<br />

sondere gottesdienstliche Feiern und Liturgien einbringen, damit Andachten und Meditationen<br />

gestalten? Vielleicht eine Segensfeier mit vielen persönlichen „<strong>Glaubens</strong>gegenständen“ unter<br />

dem Motto: „Das ist uns heilig!“<br />

6. „Türen <strong>des</strong> <strong>Glaubens</strong>“ sind mehr als (nur) Kirchentüren!<br />

Welche anderen, weiteren Zugänge zu Gott und <strong>zum</strong> Glauben sind uns bekannt, vertraut,<br />

wichtig?<br />

Der Geist Gottes weht überall. Manchmal vielleicht auch an anderen Orten frischer und lebendiger.<br />

Wo?<br />

Be<strong>im</strong> Bild der „Türen <strong>des</strong> <strong>Glaubens</strong>“ ist besonders wichtig, dass die Richtung <strong>zum</strong> Durchschreiten<br />

offen bleibt. Beide Richtungen sind so möglich wie nötig: die eine Richtung in die Kirche hinein,<br />

die andere in die Welt hinaus!<br />

Das kann auch (selbstkritisch) heißen: Die Türen <strong>des</strong> <strong>Glaubens</strong> stehen manchmal weiter offen<br />

als unsere Kirchentüren.<br />

Wo sollte „Macht hoch die Tür - die Tor macht weit“ vielleicht noch ganz neu<br />

Geltung erlangen? Welche Räume möchten oder müssten wir weiten?<br />

7. Vermischtes.<br />

Unter den Türen und in den Stadttoren wird in der Bibel Gericht gehalten. Dort<br />

werden besondere Botschaften verkündet. Dort halten die Türhüter Wache. Die Pforten in der<br />

Welt und die Tore weit zu machen, die Türen hoch, heißt, großzügig den Weg zu bereiten für<br />

Christus, die „Zugbrücken“ an unseren ängstlichen Herzen und die „Rollläden“ an unseren<br />

verrammelten Seelen auf<strong>zum</strong>achen.<br />

Das Herz ist das eigentliche Gottes-Portal, die Tür, durch die Gott in unser „Innerstes“, in unsere<br />

„Mitte“ eingelassen und aufgenommen werden möchte. Wo dies geschieht, kann es so von<br />

seiner Liebe überströmen, dass wir seine Liebe verschenken: Wovon das Herz voll ist, läuft der<br />

Mund über.<br />

Sich „aufmachen“ kann dann zweierlei meinen: sich öffnen und sich auf den Weg machen.<br />

Trotz dieser Ermunterung zur Weite ist der Weg schmal und die Pforte eng, die <strong>zum</strong> Leben führen.<br />

Es ist nicht der bequemste Weg und erst Recht nicht der mit dem geringsten Widerstand. Er<br />

kann <strong>zum</strong> Kreuzweg werden. Was für eine merkwürdige Sprachverwandtschaft zwischen unseren<br />

„Türen <strong>des</strong> <strong>Glaubens</strong>“ und dem Pauluswort von der „Torheit“ <strong>des</strong> Kreuzes (1 Kor 1,18-20)!<br />

Und doch werden die zwölf Portale und Tore der „neuen Stadt Gottes“, <strong>des</strong> „h<strong>im</strong>mlischen<br />

Jerusalem“, aus „Gold und Edelstein“ sein, wenn mit der Wiederkunft Christi der H<strong>im</strong>mel unter<br />

uns und über uns und in uns endgültig wird und das angebrochene Gottesreich Vollendung<br />

findet. Dann wird es eigentlich keinerlei Türen, Tore und Portale mehr brauchen, jedenfalls<br />

keine, die man schließen kann.<br />

Das „<strong>Jahr</strong> <strong>des</strong> <strong>Glaubens</strong>“ will ein besonderes <strong>Jahr</strong> werden. Damit erinnert es an 50 <strong>Jahr</strong>e<br />

Zweites Vatikanisches Konzil: Papst Johannes XXIII. hatte es ausgerufen mit der Aggiornamento-<br />

Absicht, die Kirchen-Fenster zur Welt <strong>des</strong> zwanzigsten <strong>Jahr</strong>hunderts zu öffnen.<br />

Das <strong>Jahr</strong> <strong>des</strong> <strong>Glaubens</strong> erinnert an 20 <strong>Jahr</strong>e Welt-Katechismus. Und es erinnert schließlich auch<br />

an die Praxis <strong>des</strong> „Heiligen <strong>Jahr</strong>es“ in Rom, zu dem am Petersdom die besondere „Heilige<br />

Pforte“ geöffnet wird.<br />

Es hält schließlich auch auf besondere Weise Papst Johannes Paul II. in Erinnerung, der bereits<br />

in seiner Antrittspredigt als Papst seiner Kirche zugerufen hat: „Habt keine Angst! Öffnet, ja<br />

reißt die Tore weit auf für Christus. Öffnet die Grenzen der Staaten, die wirtschaftlichen und<br />

politischen Systeme für seine rettende Macht!“<br />

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