Ausgabe 3 / 2012 LET'S GO! - Freie Christengemeinde

ImPuls | Magazin der Freien Christengemeinde | März 2012
Einander lieben – praktisch – im Familien- und Gemeindealltag
Was bedeutet für uns „nach Hause
kommen“? Viele Menschen verbinden
damit ein Gefühl der „Entspannung“,
d.h. sich endlich nicht mehr anstrengen,
gut und höflich verhalten zu
müssen. Die Krawatte und unbequemen
Schuhe ausziehen zu dürfen, die
Freiheit, keinen Förmlichkeiten mehr
genügen oder seine Worte auf eine
Goldwaage legen zu müssen und „alles“
sagen zu können.
Wenn man dann allerdings Mäuschen
sein könnte oder manchmal
auch als Gast tatsächlich an den Familienmahlzeiten
und -Gesprächen
teilnimmt, kann man immer wieder
erleben, dass diese Freiheit, „alles sagen
zu können“ deswegen aber nicht
unbedingt liebevollen Ausdruck erfährt.
Stattdessen stellt man oft eine
Gesprächskultur der groben Unhöflichkeit
fest, des „ins Wort Fallens“,
der zweifelhaften Behauptungen, des
lächerlich Machens und Verspottens,
bis hin zu groben Spitznamen und
Beleidigungen. Da wird bereits „gewusst“
was ein anderer fühlt, denkt
oder meint, ohne zuerst wirklich zuzuhören,
oder er wird niedergeredet.
Oder es werden „Du-Botschaften“
verteilt, die vorwurfsvoll, konfrontierend,
kritisierend und festlegend sind.
All das kann mit freundlicher Stimme
geschehen und muss gar nicht immer
mit Anbrüllen oder Anschreien verbunden
sein. Und wenn es von den Eltern
zu den Kindern hin geschieht wird
es nicht einmal wahrgenommen oder
8.3.-10.3 2012
AThG: Vision - Auftrag -
Strategie
Wien
www.fcgoe.at/athg
15.3.-17.3.2012
Missionskonferenz
Wels
www.missionskonferenz.at
23.3.-25.3.2012
Begegnung in der Ehe
St. Gilgen
www.bide.at
29.3.-31.3.2012
AThG: Kommunikationstraining
Graz | www.fcgoe.at/athg
gar hinterfragt, andersherum dagegen
schnell kritisiert und bestraft.
Die Art und Weise, wie wir miteinander
sprechen offenbart unsere Herzenshaltungen.
In der Bibel finden wir
zwei Begriffe in der Beschreibung der
Liebe, die hier wichtig sind: Freundlichkeit
und Achtung! Respekt und Höflichkeit
sollten an der Haustüre nicht
stehen bleiben. Achtsam miteinander
umzugehen und tiefe Vertrautheit,
Entspannung und völlige Offenheit
müssen keine Gegensätze sein. Nur
wer Vertrautheit missversteht als „Freiheit“
zur Unhöflichkeit, Grobheit, Ironie
und verbaler Machtausübung kann
solch ein Verhalten „rechtfertigen“.
Ein respektvoller und wertschätzender
Umgang, der den Anderen achtet,
ermöglicht auch bei Schwierigkeiten,
Problemen und Streit, die Handlungen
von der Person zu trennen. Der
kostbare und geliebte Mensch hat
etwas Unakzeptables getan, was so
nicht stehengelassen werden kann
und braucht Gespräch, Korrektur oder
Ermahnung. Auch und gerade das
gehört zum zu-Hause-sein dazu. Und
auch die Freiheit, etwas Falsches, nicht
Durchdachtes oder sogar „Dummes“
sagen zu dürfen.
Menschen brauchen sichere Orte,
an denen sie Schwäche zeigen können,
ohne dafür beschämt zu werden.
Sie brauchen es, bedingungslos akzeptiert
zu werden. Erst wenn äußeres
Verhalten und innere Empfindungen
übereinstimmen, wird es möglich, in-
20.4.-22.4. 2012
Begegnung in der Ehe
Fügen i. Zillertal
www.bide.at
7.5.-9.5.2012
Pastorenretreat
Krimml
www.fcgoe.at
12.5.2012
Worshiprevolution
19:30
Wels
www.fcgoe.at/wels
17.5. -19.5.2012
AThG: Eschatologie
Innsbruck
www.fcgoe.at/athg
25.-27.5.2012
Vaterherzkonferenz
mit Matthias & Karin
Hoffmann
St. Pölten
www.fcgoe.at/stpoelten
8.-9.06.2012
Frauenkonferenz mit
Karen Jensen
Wels
www.fcgoe.at/wels
24.-30.6.2012
Seniorenfreizeit
Hipping (OÖ)
www.fcgoe.at
nere Bedürfnisse und
Probleme anzugehen
und zu bewältigen.
Die Grundhaltung
der Liebe und des Respekts
und der damit
verbundene achtsame
Umgang miteinander,
auch und gerade
in der Sprache, ist Grundvoraussetzung
dafür, ein sicheres zu Hause zu
schaffen und zu bewahren.
Dann ist dies auch der Ort, wo auftauchende
Probleme wirklich als Probleme
behandelt, besprochen und
Lösungen gefunden werden können,
ohne einander herablassend zu behandelnd,
lächerlich zu machen oder
anderweitig herabzusetzen
Da auch die Gemeinde ein Ort ist,
der uns ein Stück Heimat und Zuhause
sein will, gelten dort die gleichen Regeln.
Liebe ist immer respektvoll, das
ist ihr Wesen.
Da wir dabei alle Menschen sind, die
Lernende sind und nicht „Alleskönner“
brauchen wir die Freiheit, Fehler machen
zu dürfen, einander zu vergeben
und einander die Gnade zu gewähren,
unser Leben als Prozess zu sehen und
mit Raum zum Wachstum aus unseren
Fehlern lernen zu können.
Karin Ebert
Karin Ebert ist Supervisorin, Lebens-
und Sozialberaterin sowie Sprecherin in
Lehr- und Konferenzveranstaltungen der
Freien Christengemeinde Österreich.
Termine
Kolumne
28.-30.6.2012
AThG: Kirchen- und
Dogmengeschichte
Linz
www.fcgoe.at/athg
20.-22.9.2012
Jahres- &
Pastoralkonferenz
Spital / Pyhrn
www.fcgoe.at
5.-7.10.2012
Begegnung in der Ehe
Neufeld an der Leitha
www.bide.at
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