pdf-Dokument. - Kirche Unterwegs
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www.kircheunterwegs.de<br />
kirchE untErWEgs<br />
der Bahnauer Bruderschaft e.V. | 71554 Weissach im Tal Freundesbrief Nr. 89 | April – Juli 2012<br />
Echt stark<br />
Von der Kraft, die in Schwachheit zur Vollendung gelangt<br />
Es hängt an dEr Wand …<br />
„Was ist denn mit dem passiert?“ Eine wesentliche Frage<br />
nEuvorstEllung<br />
Rudi Auracher als neuer Mitarbeiter bei der kirchE untErWEgs
2<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Die Mittel zum Zweck<br />
Reisen kostet Geld. Nun machen wir bei der<br />
KIRCHE UNTERWEGS weder Kreuzfahrten<br />
noch Vergnügungsreisen. Wenngleich<br />
unsere sommerlichen Dienstreisen<br />
oftmals Freizeitanlagen wie Campingplätze<br />
zum Ziel haben. Doch beim Blick ins Reisegepäck<br />
wird schnell deutlich: Hier wartet<br />
Arbeit! Packen, schleppen und verladen ist<br />
das eine. Biblische Geschichten in Szene<br />
setzen, seelsorgerliche Gespräche führen,<br />
Bastel- und Spielprogramme gestalten,<br />
Gottesdienste feiern oder Menschen unterschiedlichsten<br />
Alters begegnen,<br />
ist das andere.<br />
Beides gehört<br />
dazu: Schleppen<br />
und Schwätzen.<br />
Frohe Arbeit!<br />
Auch dienen<br />
die Reisen nicht<br />
irgendeinem<br />
Blick ins Reisegepäck:<br />
Hier wartet Arbeit!<br />
Selbstzweck: Es<br />
geht um Menschen,<br />
die ihren<br />
Urlaub auf Campingplätzen verbringen –<br />
oder um Menschen in Gemeindehäusern,<br />
Gasthäusern, <strong>Kirche</strong>n, denen wir bei unterschiedlichsten<br />
Veranstaltungen und auf<br />
verschiedenste Weise das Evangelium ausrichten:<br />
Gottes Hingabe, Ausdruck seiner<br />
Liebe, verändert und versöhnt unser Leben.<br />
Mitte März hat die Mitgliederversammlung<br />
der KIRCHE UNTERWEGS den<br />
Jahresabschluss 2011 mit Ausgaben und<br />
Einnahmen unter die Lupe genommen und<br />
dabei sehr dankbar festgestellt: Die Mittel<br />
haben gereicht, um den Zweck zu erfüllen!<br />
Die Dienstreisen samt Spesen und Personal<br />
konnten bezahlt werden! Auch die außergewöhnlichen<br />
Kosten im Blick auf ein<br />
verstärktes Engagement bei Glaubenskursen<br />
oder der Start der „Christlichen Zirkusschule“<br />
konnte finanziell (noch) geschultert<br />
werden. Diesen Aufgaben werden wir uns<br />
im Jahr 2012 verstärkt widmen!<br />
Um die Aufgaben finanzieren zu können,<br />
waren Einnahmen nötig, die sich folgendermaßen<br />
zusammensetzen: Zuschuss der<br />
Evang. Landeskirche von Württemberg:<br />
40%. Erlöse und Erstattungen: 37%. Spenden:<br />
11%. Opfer und Kollekten aus Gemeinden:<br />
7%. Sonstiges: 5%<br />
Dass aus so unterschiedlichen Quellen „die<br />
Mittel zum Zweck“, Begegnungen und<br />
Verkündigen, zusammengeflossen sind, das<br />
erfüllt uns mit großem Dank. Dabei sind ja<br />
nicht nur die „großen Brocken“ bemerkenswert<br />
sondern auch die „kleinen“ Anteile.<br />
Die zahlreichen kleinen und größeren Spenden<br />
finanzieren insgesamt rund 2/3 einer<br />
Stelle. Hinter den Spenden stehen Menschen,<br />
denen die Arbeit der KIRCHE UN-<br />
TERWEGS am Herzen liegt. Dafür möchten<br />
wir besonders danke sagen! Im Namen<br />
all derer, denen diese Arbeit zu gute kommt.<br />
Unter anderem geschätzte 100.000 Kinder<br />
pro Jahr, die über die Kinderbibelwochenarbeit<br />
und die Arbeitshilfen im deutschsprachigen<br />
Raum erreicht werden.<br />
Wir sind künftig auch vermehrt auf diese<br />
Unterstützung angewiesen: Kleine, einmalige,<br />
regelmäßige, große Spenden – willkommen!<br />
Denn Kinder haben keinen großen<br />
Geldbeutel und die Badehose hat keine<br />
Tasche für das Portemonaie: In der missionarischen<br />
Arbeit auf Campingplätzen aber<br />
auch in der Arbeit mit Kindern bei KiBi-<br />
Wo und Christliche Zirkusschule ist unser<br />
Einsatz gefragt. Und dort können wir nicht<br />
mit einer Kostendeckung rechnen. Vielen<br />
Dank, wenn Sie uns weiterhin nach Ihren<br />
Möglichkeiten unterstützen können!<br />
Eine großartige Idee hierzu sei erwähnt:<br />
Eine Firma in der Nähe von Backnang hat<br />
ihre Geschäftspartner informiert, dass sie<br />
anstelle von Weihnachtspräsenten die Arbeit<br />
der KIRCHE UNTERWEGS unterstützen<br />
wird. Auf diese Weise kam in den<br />
letzten Jahren schon mehrmals ein vierstelliger<br />
Betrag auf unserem Konto an. Im Namen<br />
der Mitgliederversammlung der <strong>Kirche</strong><br />
<strong>Unterwegs</strong>: Herzlichen Dank für alle Unterstützung!!<br />
Manfred Zoll
Echt stark. Von der Kraft, die in<br />
Schwachheit zur Vollendung gelangt<br />
Gedanken zu 2. Korinther 12,1-10<br />
Die Zwischenüberschriften in Anführungszeichen<br />
entstammen dem Bibeltext.<br />
Dreimal. Jetzt reichts!<br />
„Ich hab dir‘s jetzt drei mal gesagt! Räum<br />
endlich dein Zimmer auf ! Dreimal, hab<br />
ich dir gesagt, dass du deine Hausaufgaben<br />
machen sollst. Dreimal hab ich dir gesagt,<br />
dass du …! Der tägliche Kampf – manche<br />
sprechen in ihrer Verzweiflung von Kleinkrieg<br />
– in der Familie ums koordinierte<br />
Zusammenleben. „Wie oft eigentlich noch?“<br />
„Mir platzt gleich der Kragen!“<br />
Wir sind in bester Gesellschaft!<br />
Am Abend vor seiner Hinrichtung kniete<br />
Jesus und rief dreimal: „Mein Vater, ist’s<br />
möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber;<br />
doch nicht wie ich will, sondern wie du<br />
willst!“<br />
Dreimal klagte Paulus Gott sein Leid. Damit<br />
die Krankheit, die Schmerzen, die Not<br />
verschwinden mögen.<br />
Dreimal vergebens. Vergebens? Nicht ganz.<br />
Denn es gab eine Antwort. Aber sie fiel<br />
anders aus als erwartet. Sie lautete: Gottes<br />
Kraft kommt in Schwachheit und Niederlagen,<br />
in Krankheit und selbst im Sterben zur<br />
Vollendung, zum Ziel! – Der Reihe nach:<br />
„Man muss wohl angeben, auch wenn<br />
es nichts bringt“<br />
Mehr scheinen als sein. Das Image muss<br />
stimmen! Partykönige und Partylöwen<br />
werden umschmeichelt. Das Leben spielt<br />
auf den großen Kreuzfahrtschiffen, beim<br />
Après-Ski, in den Stadien und Arenen, in<br />
Badetempel, Wellnesstempel,<br />
Einkaufstempel, Bankentempel,<br />
Kunstwelten.<br />
„Ohne mein Make-up sag<br />
ich keinen Ton!“ „Mach<br />
was aus dir. Verkauf dich<br />
besser!“ Tolle Ratschläge<br />
sollen das Vorwärtskommen<br />
beschleunigen.<br />
Man muss wohl angeben,<br />
auch wenn es in der Sache<br />
nichts bringt. Knapp 2000<br />
Jahre ist das her, dass Paulus<br />
diese Worte formuliert hat.<br />
Was hat sich geändert?<br />
Wir leben in einer Welt,<br />
da muss man wohl angeben<br />
und den schönen<br />
Schein wahren. Warum<br />
sonst ziehen schwimmende<br />
Illusionswelten auf den<br />
Meeren jährlich Millionen<br />
Menschen an? Hauptsache<br />
der Schein stimmt! Was aus<br />
dem Schornstein herauskommt, ist egal.<br />
Unter Christen kursieren Geschichten unter<br />
der Überschrift: „Was ich schon alles<br />
erlebt habe mit meinem Gott! …“ Dabei beschleicht<br />
einen das Gefühl: Menschenskinder,<br />
der saß ein Vierteljahr lang direkt zur<br />
Rechten Gottes, so wie der redet! Man kann<br />
mit seinen Glaubenserfahrungen angeben.<br />
Paulus hatte ein großes Problem: Er würde<br />
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4<br />
die Gemeinde in Korinth gerne mal wieder<br />
besuchen. Drum er schreibt er ihr. Vor<br />
Jahren hat er sie quasi gegründet. Und jetzt<br />
wär‘s Zeit für eine Missionsreise. Doch die<br />
Korinther waren nicht scharf auf Paulus:<br />
h „Der ist langweilig! Bei seinen Predigten<br />
schläft man ein!<br />
h Mehr Rhetorik. Mehr Gags! Mehr Begeisterung.<br />
Mehr Ausstrahlung!<br />
h Seine Briefe sind ja o.k. Aber die Reden<br />
sind kraftloses Zeug!<br />
Spektakulär aber im Kern bedeutungslos<br />
h Mit dem Paulus lockst du keinen hinterm<br />
Olivenbaum hervor! Der wirkt<br />
nicht. Keine Ausstrahlung, kein Charisma,<br />
kein Esprit. Ausladen!<br />
h Es gibt unterhaltsamere Referenten,<br />
witzigere, charismatischere Redner für<br />
unsere nächste Großevangelisation.<br />
h Wir brauchen Menschen mit tollen<br />
Glaubens- und Gotteserfahrungen. Das<br />
haut die Leute um! Jawohl!<br />
Man muss wohl angeben, um anzukommen!<br />
„Dann will ich jetzt auf Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn zu sprechen<br />
kommen. Ich weiß von einem Menschen, der zu Christus gehört. … Ich weiß aber,<br />
dass er in das Paradies emporgehoben wurde. Dort hörte er unsagbare Worte, die<br />
kein Mensch aussprechen darf. Im Hinblick auf diesen Menschen will ich angeben.<br />
Aber im Hinblick auf mich selbst kann ich nur mit meiner Schwäche angeben. Wenn<br />
ich allerdings tatsächlich angeben wollte, würde ich mich damit noch nicht einmal<br />
zum Narren machen. Ich würde einfach nur die Wahrheit sagen. Ich verzichte aber<br />
darauf.“<br />
Paulus fühlt sich genötigt, mit einer paradiesisch-himmlischen<br />
Erfahrung anzugeben.<br />
„Ich bin auch wer! Ich kann mithalten<br />
mit den Angebern! Auch wenn ich es<br />
widerlich finde, dass man mit geistlichen<br />
Erfahrungen so hausieren gehen muss. Die<br />
gehören in das ganz persönliches Verhältnis<br />
zu Gott. Und nicht in die Öffentlichkeit.“<br />
Das korinthische Prinzip „Mehr scheinen<br />
als sein“ hätte Paulus gerne umgekehrt:<br />
Mehr sein als scheinen. Mehr Inhalt und<br />
weniger Image.<br />
Warum fühlt sich Paulus genötigt zum Angeben?<br />
Weil es ihm auf den Geist geht, wie<br />
über ihn diskutiert wird. Und wie andere,<br />
selbsternannte Apostel, sich in Szene setzen.<br />
Dieses Spiel nennt er Narretei. Diese Art<br />
der Argumentation, dieser Stil von Gemeinde<br />
ärgert ihn. „Man muss sich zum<br />
Narren machen, wenn man bei Euch von<br />
der Wahrheit reden will!“ Die spinnen, die<br />
Korinther! Eigentlich wollte er sich auf dieses<br />
Niveau nicht einlassen. Aber um gehört<br />
zu werden …<br />
„Denn man soll mich nur nach dem beurteilen, was man direkt von mir sieht oder<br />
hört – auch wenn diese Offenbarungen wirklich außergewöhnlich sind.“<br />
Der Mensch sieht, was vor Augen ist. Das Die dunklen Ecken hinter der Bühne blei-<br />
andere ist unserem Blick verborgen. Und ben verborgen.<br />
deshalb ist es nötig, genau hinzuschauen Und die Scheinewedler wollen mit Geld die<br />
und sich nicht vom schönen Schein blenden Welt gewinnen. Wenn irgendein Problem<br />
zu lassen. Die merkwürdige Scheinwelt be- auftaucht, ein paar Geldscheine und schon<br />
steht aus Scheinwerfern und Scheinewed- läuft‘s wie geschmiert. Geld regiert die Welt.<br />
lern. Beides verschleiert den Durchblick! Aber wer regiert das Geld?<br />
Der Scheinwerfer taucht alles ins gewünsch- Wie leicht werden die Augen geblendet.<br />
te Licht, beleuchtet nur, was man sehen soll. „Narretei. Man muss angeben!“<br />
Aber damit ich mir nichts darauf einbilde, ließ Gott meinen Körper mit einem Stachel<br />
durchbohren. Ein Engel des Satans darf mich mit Fäusten schlagen, damit ich wirklich<br />
nicht überheblich werde.<br />
Was ist es, das ihn so schmerzt, dass er drei<br />
Mal Gott um Heilung und Erlösung gebeten<br />
hat? War es eine Krankheit, ein chronisches<br />
körperliches oder psychisches Leiden?<br />
Oder war es der Leidensdruck, die Schmähung<br />
durch seine „Freunde“ in Korinth?<br />
Was tut Paulus so weh? Es bleibt offen!<br />
Klar ist, dass die Korinther seine große Lei-
denschaft und Schwäche sind. Leidenschaftlich<br />
ringt er ums sie. Dass sie ihn so herabwürdigen<br />
tut richtig weh. Dass sie jene,<br />
die „einen anderen Christus“ zum Inhalt<br />
ihrer Botschaft haben, als Apostel verehren,<br />
schmerzt. Dass sie ihn schwach nennen,<br />
greift er auf: „Meinetwegen, dann bin ich<br />
halt schwach! Aber wenn ihr‘s genau wissen<br />
wollt, seht, ich bin stark!“ Und er kann auf<br />
Leistungen verweisen wie kaum ein anderer.<br />
Doch es wurmt ihn! Und er klagt sein Leid<br />
nicht nur den Korinthern sondern Gott.<br />
Dreimal!<br />
Zwischenfrage: Die Kraft der Schwäche<br />
Aus unserer Sicht ist die Ameise schwach.<br />
Aber sie trägt das Mehrfache ihres Körpergewichts.<br />
Also ist sie stark.<br />
Der Same ist schwach. Aber er drückt beharrlich<br />
gegen den Asphalt, bis er aufbricht.<br />
Echt stark!<br />
Der Kranke ist schwach. Zu schwach zum<br />
Paulus war stark – Vollendung Gottes<br />
Einkaufen, zu<br />
schwach, um sich<br />
einen Kaffee zu<br />
machen. Aber<br />
er hält die ganze<br />
Familie auf Trab!<br />
Auch eine Stärke!<br />
Mama hat heute<br />
ihren schlechten<br />
Tag: „Oh lasst<br />
mich in Ruhe!<br />
Ich hab so Kopfweh! Und streitet nicht!“<br />
Alle gehen in Deckung. Denn sie wissen:<br />
ein falsches Wort …<br />
Man kann mit Krankheit und Schwäche<br />
Macht ausüben: Familie und Freunde<br />
erpressen! Erwecke Mitleid; das spricht<br />
die soziale Ader an und alle springen. Der<br />
Kranke hat einen Wunsch. Vielleicht sein<br />
letzter? Wenn ich ihn nicht erfülle, bleibt<br />
nur das Gefühl: „Hätte ich doch …“<br />
„Dreimal hab ich deswegen zum Herrn gebetet, ihn wegzunehmen. Aber der Herr hat<br />
zu mir gesagt: Du brauchst nicht mehr als meine Gnade. Denn meine Kraft kommt<br />
gerade in der Schwäche voll zur Geltung.“<br />
Paulus litt wie ein Hund. Und betete. Aber<br />
sein dreifacher Hilferuf wurde von Gott<br />
nicht wie gewünscht erhört. Die Leiden<br />
blieben. Es tat weh. Keine Heilung. Gottes<br />
Antwort: „Meine Gnade genügt für dich.<br />
Denn meine Kraft kommt in Schwachheit<br />
zur Vollendung.“<br />
Das ist hart. Aber es birgt eine überraschende<br />
Erlösung: Nicht die Gesundheit ist das<br />
höchste Gut – sondern die Vollendung.<br />
Ist ihnen schon aufgefallen, wie die Geburtstagswünsche<br />
sich dem Alter anpassen?<br />
Bei Kindern und jungen Leuten wünscht<br />
man: „Alles Gute, Viel Glück.“ Später dann<br />
„Vor allem Gesundheit“! Irgendwie logisch.<br />
Denn leiden ist lästig. Aber das Risiko zum<br />
Leiden erhöht sich mit zunehmendem<br />
Alter. Schwäche, Krankheit oder Niederlagen<br />
– „Nein Danke!“. Hauptsache gesund!<br />
Doch Gott ist nicht dazu da, Wohlstand<br />
oder Gesundheit zu garantieren.<br />
Gott eröffnet eine andere Perspektive.<br />
Hauptsache Vollendung! Es ist gewiss beschwerlich,<br />
wenn an irgendeiner Stelle des<br />
Körpers oder Geistes ein „Stachel“ sitzt;<br />
wenn man Niederlagen erleidet oder Rückschläge.<br />
Aber unsere Leiden und unser Leid<br />
haben eine Perspektive. Vollendung! Und<br />
Erfahrungen zeigen: Leidenszeiten sind Reifezeiten.<br />
Vollendung ist mehr als: „Stellt euch vor, sogar<br />
in der Schwachheit kann Gott wirken.“<br />
Sogar. Erstaunlich, gell? Nein: Wo uns das<br />
Leben Mühe macht, kommt Gottes Kraft<br />
in besonderer Weise zur Vollendung und<br />
zum Ziel. Nicht „sogar“ sondern: das ist<br />
sein Metier. Sollten wir schwere Wege gehen<br />
müssen, führen diese an der Hand Gottes<br />
zur Vollendung.<br />
Manchmal leiden wir an der Situation unserer<br />
Gemeinde: Unsere Gottesdienste sind so<br />
glanzlos. Unsere Prediger sind so unspektakulär.<br />
Unsere <strong>Kirche</strong> ist so harmlos. Kritik<br />
mag angebracht sein; aber wenn sie mehr<br />
auf Imagepflege als auf Inhalt zielt, dann<br />
können sie es vergessen. Wir brauchen geistliche<br />
Tiefe, nicht Oberflächlichkeit.<br />
Gottes Kraft vollendet, was wir in unserer<br />
Schwäche anpacken. Darum greift Paulus<br />
zur Polemik: Ihr nennt mich schwach? O.k.<br />
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6<br />
– dann bin ich schwach! Aber ihr werdet sehen,<br />
was Gott aus Schwachheit macht!<br />
Es braucht sich keiner klein machen oder<br />
aufblasen. Denn auch die unscheinbaren<br />
Begabungen führen zum Ziel.<br />
Vollendung in aller Schwachheit! Vollendung<br />
im Leiden ist nicht Notlösung oder<br />
Vertröstung! Vollendung ist das Ziel, ist der<br />
beste, der richtige Weg!<br />
Wenn die Korinther rufen: Langweilig!<br />
Zum Einschlafen. Ziel verfehlt! Dann sagt<br />
Gott: Vollendung!<br />
Der Sieger zählt – der Verlierer zahlt. So<br />
läufts. Aber Gott gibt dem Verlieren und<br />
den Verlierern eine Perspektive. Gott gibt<br />
Leiden und Krankheit, Gott gibt dem Gedemütigt<br />
und Verspottet werden eine Perspektive:<br />
Vollendung! „Keine Sorge, du gelangst<br />
zum Ziel, wenn du nur vertraust und<br />
dich an meine Gnade hältst!“<br />
Das muss unsereinem wahrscheinlich öfter<br />
als dreimal gesagt werden!<br />
Gottes Vollendung<br />
Gott selber ging diesen Weg: Kam klein<br />
und schwach als Kind in der Krippe zur<br />
Welt! Geht’s noch schwächer und unscheinbarer?<br />
Aber was wurde durch dieses Kind in<br />
der Krippe bewirkt? Wie hat dieser Mann<br />
aus dem unscheinbaren Nazareth die Welt<br />
bewegt und einfache Menschen in ihrer Seele<br />
berührt und geheilt?!<br />
Dann Karfreitag: Jesus stirbt am Kreuz,<br />
als politischer Verbrecher. Geht’s noch unrühmlicher?<br />
Alle Macht ist dahin. Schwach<br />
und verloren. Gestorben. Aus der Traum.<br />
Aber Gottes Kraft wirkt durch Krippe und<br />
Kreuz und führt zur Überwindung der<br />
größten Ohnmacht, zur Überwindung des<br />
Todes: Auferstehung! Wir feiern Ostern!<br />
Unvorstellbare Gotteskraft ist am Werk.<br />
Es ist die Schöpferkraft, die neues Leben<br />
schafft. Es ist die Kraft seiner<br />
Liebe, die Herzen verändert<br />
– und nicht nur Fassaden. Sie<br />
wirkt mächtig in aller offensichtlichen<br />
Ohnmacht. Über das<br />
Sterben hinaus ins neue Leben<br />
hinein.<br />
Wir können es uns gegenseitig<br />
ans Herz legen: Gottes Vollendung<br />
gelingt trotz erbärmlichster<br />
Niederlagen. Gottes<br />
Vollendung geschieht in unseren<br />
schwächsten Stunden. Gottes<br />
Vollendung erreicht das Ziel<br />
durch unsere größten Krisen<br />
hindurch.<br />
Das ist keine Rechtfertigung für<br />
Harmlosigkeit und Langeweile.<br />
Niemand muss mit Schwäche<br />
kokettieren oder sie inszenieren.<br />
Aber keiner muss verzweifeln,<br />
wenn er auf sein Leben schaut<br />
und sieht: „Zu einem Superstar<br />
hat es leider nicht gereicht.“<br />
Dreimal reicht nicht<br />
„Dreimal hab ich dirs gesagt!“ Das muss<br />
uns reichen. Wir sind darauf angewiesen,<br />
dass Gott uns öfter daran erinnert: Durch<br />
Schwachheit, Niederlagen und Versagen<br />
hindurch gelangt Gott mit unserem Leben<br />
zur Vollendung. Möge das in uns zur Gewissheit<br />
werden, damit Auftrieb und Antrieb,<br />
Zuversicht und Hoffnung entstehen.<br />
Möge dies die sogenannten Schwächen unserer<br />
Zeitgenossen in ein anderes Licht rücken.<br />
Damit Gotteskraft in aller Schwachheit<br />
zur Vollendung und zum Segen wird!<br />
Manfred Zoll
Neuanfang und Verstärkung<br />
Nun kanns also losgehen: Nach längerer<br />
Zeit sind wir wieder komplett! Rudi Auracher<br />
ersetzt nicht einfach die Lücke, die<br />
Daniel Gulden durch seinen Stellenwechsel<br />
hinterlassen hat, sondern wird ganz eigene<br />
Impulse setzen. Wir begrüßen ihn sehr<br />
herzlich in unserem Team und freuen uns<br />
auf eine gute und gesegnete Zusammenarbeit!<br />
Wir wünschen Rudi gute Ideen und<br />
Phantasie für seinen neuen Dienst – aber<br />
auch das sensible Wahrnehmen der Menschen,<br />
die ihm begegnen werden und ein<br />
offenes Herz und offene Ohren für sie.<br />
Auch freuen wir uns auf die Begegnungen<br />
mit seiner Frau Sabine und seiner Familie.<br />
Nebenbei gesagt: Rudi und ich kennen uns<br />
seit vielen Jahren von der Ausbildung an<br />
der Missionsschule in Unterweissach. Seine<br />
Schwerpunkte werden die Campingarbeit<br />
sowie die Kinderbibelwochen-Arbeit sein.<br />
„<strong>Unterwegs</strong> im Auftrag des Herrn“<br />
Rudi Auracher, der neue Mitarbeiter bei der<br />
KIRCHE UNTERWEGS stellt sich vor.<br />
„Papi, los geht’s!“ So laden wir im Jugendwerk<br />
zu unseren Vater-Kind-Wochenenden<br />
ein. Hey ist das schön! Miteinander zelten,<br />
lachen, staunen, spielen, Floß bauen, Wurstspieße<br />
schnitzen und am Lagerfeuer spannenden<br />
Geschichten lauschen.<br />
Das war meine Welt als Bezirksjugendreferent<br />
in den vergangen Jahren. Aber der<br />
Reihe nach: Ich bin Rudi Auracher und<br />
53 Jahre alt. Ich lese leidenschaftlich gerne<br />
Ephraim Kishon und bin deshalb seit 27<br />
Jahren glücklich verheiratet mit der besten<br />
Ehefrau von allen. Wir, Sabine und ich,<br />
haben vier erwachsene Kinder: Hanna, Sebastian,<br />
Jelena und Natalie. Wir sind eine<br />
musikalische Familie. Ich selbst spiele Gitarre<br />
und Akkordeon in sehr unterschiedlichen<br />
Stilrichtungen. Auch bei einem Konzert der<br />
korsischen Band „Canta u populu Corsu“,<br />
kann ich schon mal schwach werden, selbst<br />
wenn ich dazu ins benachbarte Frankreich<br />
reisen muss.<br />
Stationen in meinem Leben waren: Jungschar-<br />
und Jungenschaftsmitarbeiter im<br />
CVJM Großbottwar, Ausbildung zum<br />
Außerdem wird er noch einen dritten Bereich<br />
entwickeln.<br />
Dafür gibt es bei Friedemann Heinritz eine<br />
Veränderung: Er wird künftig keine Kinderbibelwochen<br />
mehr machen, dafür im<br />
Bereich der Verkündigung mit Erwachsenen<br />
seine Kraft einbringen.<br />
Herzliche Einladung zur<br />
Einführung!<br />
am 6. Mai um 10 Uhr in der Evang. <strong>Kirche</strong><br />
Auenstein (Ilsfeld) findet der Gottesdienst<br />
zur Einführung von Rudi Auracher statt.<br />
Anschließend gibt‘s leckere Häppchen und<br />
Würste sowie coole Getränke und schöne<br />
Begegnungen. Die beste Möglichkeit, Rudi<br />
und seine Familie gleich kennen zu lernen!<br />
Sie sind herzlich willkommen. Eine kurze<br />
Anmeldung hilft beim Planen!<br />
Technischen Zeichner, vier intensive Jahre<br />
an der Missionsschule in Unterweissach und<br />
sieben Jahre Stadtjugendreferent in der Gesamtkirchengemeinde<br />
Calw.<br />
Rudi Auracher sorgt für den richtigen<br />
Sound. Ab 1. April nun als neuer Mitarbeiter<br />
bei der <strong>Kirche</strong> <strong>Unterwegs</strong>!<br />
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1993 wechselte ich ins Evangelische Jugendwerk/CVJM<br />
Bezirk Marbach und wir zogen<br />
mit unserer jungen Familie nach Ilsfeld-<br />
Auenstein im Landkreis Heilbronn.<br />
An zahlreiche Veranstaltungen denke ich<br />
gerne zurück: Jungschartage mit kniffligen<br />
Spielaktionen, Pro-Christ-für-Kids-Nachmittage<br />
mit einer richtigen Kinderband,<br />
Indiaka- und Fußballturniere mit strahlenden<br />
Siegern, Open-Air-Kinoabende,<br />
Jungbläserfreizeiten, Sommercamps in<br />
Schweden, Holland, Südfrankreich oder gar<br />
in den Masuren, Grundkursschulungen mit<br />
interessierten Mitarbeitenden, Schüler- und<br />
Jugendgottesdienste und vieles mehr. Was<br />
besonders bleibt, sind unvergessliche Begegnungen<br />
und Eindrücke: Jungs, die das Lagerfeuer<br />
ein ganzes Wochenende nicht ausgehen<br />
lassen. Mädels, die so herzlich fragen:<br />
„Rudi, singst du für uns das Kaugummi-<br />
Sabine und Rudi Auracher: Herzlich willkommen!<br />
Gottesdienst und Fest zur Einführung<br />
am 6.5.12 in Auenstein, 10 Uhr!<br />
lied?“ Junge Teenies, die freiwillig Schaufel<br />
und Spaten in die Hand nehmen und eine<br />
ganze Terrasse von Gras und Sand freilegen;<br />
eine junge Mitarbeiterin, die mir sagt:<br />
„Schade, dass du im Sommer nicht mehr<br />
dabei sein wirst, aber ich kümmere mich um<br />
die Bibelarbeiten bei der Ardêchefreizeit.“<br />
Dass junge Menschen sich so einsetzen,<br />
ist für mich keine Selbstverständlichkeit.<br />
Sie sind motiviert durch die Zusage Jesu:<br />
„Ihr werdet mit der Kraft und der Freude<br />
von oben gestärkt werden.“ (nach Lukas<br />
24,49.52)<br />
Am 1. April beginnt nun eine neue berufliche<br />
Lebensphase: Mein Dienst bei der<br />
KIRCHE UNTERWEGS. Ich freue mich<br />
sehr auf alle neuen Begegnungen bei zahlreichen<br />
Kinderbibelwochen. Wie schön ist es,<br />
wenn das Gemeindehaus bunt geschmückt<br />
ist, Konfirmanden mit an Bord sind und<br />
die Rettungsgeschichten von Noah und Jesus<br />
einüben, leckerer Kuchen schon bereit<br />
steht und die Jungs und Mädels hereinstürmen<br />
und sich ganz vorne die besten Plätze<br />
sichern. Eine Vielzahl von spannenden<br />
Themen für Kinderbibelwochen sind bei<br />
der KIRCHE UNTERWEGS inzwischen<br />
schon erschienen. Ich bin gerne bereit auf<br />
die Wünsche der Gemeinden einzugehen.<br />
Und ich freu mich, neue Themenreihen mit<br />
Kollegen und den KiBiWo-Teams zusammen<br />
zu entwickeln!<br />
Auch bin ich sehr gespannt auf die Campingarbeit<br />
im Sommer 2012 und auf einen<br />
„Urlaub der Sinn macht“ – für jeden Campinggast,<br />
jedes Ferienkind und für alle Mitarbeitenden<br />
und Praktikanten in unseren<br />
Campingteams.<br />
Ein Satz (von Jürgen Werth) möge uns Mut<br />
machen und unser Miteinander begleiten:<br />
„Menschen, die mit Jesus leben, haben’s gut.<br />
Und die, die’s mit ihnen zu tun bekommen,<br />
auch.“<br />
Rudi Auracher<br />
Veränderungen:<br />
Künftig für Erwachsene<br />
Überraschung machte sich breit, als ich von<br />
den Veränderungen in meinem Dienstauftrag<br />
erzählte. Dass ich die Kinderbibelwochenarbeit<br />
abgebe, damit rechneten die<br />
wenigsten. Doch durch die personellen Veränderungen<br />
bei <strong>Kirche</strong> <strong>Unterwegs</strong> haben<br />
wir auch meinen Dienstauftrag neu gestaltet.<br />
Künftig werde ich den Bereich der Verkündigung<br />
bei Erwachsenen abdecken. Das<br />
kann in ganz unterschiedlichen Veranstaltungsformen<br />
geschehen: Gemeindewoche,<br />
Glaubenskurs, Männervesper, Bibelwoche,<br />
Predigtdienst aber auch neue missionarische<br />
Projekte. Neu ist dieser Arbeitsbereich für<br />
mich nicht. Verändert hat sich, dass ich nun<br />
ganz in diesem Bereich arbeite.<br />
Ich freue mich darauf, Erwachsenen vom<br />
Grund meiner Glaubensfreude zu erzählen
und neue missionarische Konzepte und<br />
Ideen zu entwickeln. Diese Herausforderung<br />
reizt mich sehr, da ich einen großen<br />
Bedarf sehe, die gute Nachricht von Jesus<br />
Christus mit dem Leben zu verknüpfen<br />
und so von ihr zu reden, dass sie auch<br />
nichtkirchliche Menschen verstehen. Hier<br />
kommen mir meine Erfahrungen aus der<br />
Campingarbeit wie aus der Kinderbibelwochenarbeit<br />
sehr zu gute. Dort lernte ich vom<br />
christlichen Glauben erzählend zu reden<br />
und den Menschen auf Augenhöhe zu begegnen.<br />
„Dann sehen wir dich ja nicht mehr!“ Klang<br />
es enttäuscht in manchem KiBiWo-Vorbereitungskreis.<br />
Das muss nicht sein!<br />
Wir sehen uns gerne wieder, vielleicht holt<br />
Ihr mich zu einem Glaubenskurs für KiBi-<br />
Wo-Eltern, zu einer Gemeindebibelwoche<br />
oder zu einer völlig anderen missionarischen<br />
Idee, die wir gemeinsam entwickeln. Also,<br />
dann bis bald, Ihr / Euer<br />
Friedemann Heinritz<br />
Kontakt: Siehe Seite 16!<br />
Wir sind dabei!<br />
glaubEnskurs in kirchhEim am nEckar<br />
„Ganz nah am Zentrum“<br />
Eine Hauptaufgabe der <strong>Kirche</strong> ist es, den<br />
Glauben zu vermitteln. Menschen sollen<br />
wieder neu kennen lernen, was wir glauben<br />
und was zu glauben sich lohnt. Mit dieser<br />
Motivation startete im Januar in Kirchheim<br />
das Projekt „Glaubenskurs“. Wir wählten<br />
die Themenreihe „Daran glauben wir“ aus:<br />
Die Grundfragen des Glaubens sowie Elemente<br />
Gastfreundschaft und Begegnung<br />
überzeugten uns.<br />
Sechs Mitarbeiter und 16 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer machten sich mit<br />
Friedemann Heinritz von KIRCHE UN-<br />
TERWEGS auf den Weg, das Zentrum des<br />
christlichen Glaubens zu entdecken. Der<br />
Kurs begann mit einem festlichen Sekt-<br />
<strong>Unterwegs</strong> für<br />
Erwachsene …<br />
Beratung und Unterstützung für missionarische<br />
Gemeindearbeit<br />
Kurse zum Glauben / Gemeindeseminare.<br />
Folgende Modelle:<br />
h Daran glauben wir. Grundfragen des<br />
Glaubens<br />
h Spur 8<br />
h Emmauskurs<br />
h Kurs Ihrer Wahl auf Anfrage<br />
Gemeindewoche / Evangelisation<br />
Bibelwoche / Bibelseminar<br />
Männervesper<br />
(Zweit-) Gottesdienst<br />
Mitarbeiterschulung, u.a.<br />
Vorträge und Referate zu Ihren Themen<br />
Entwicklung neuer missionarischer<br />
Konzepte<br />
Unsere Themen: Im Internet oder gerne<br />
per Post oder Mail. Kontakt s.S. 16!<br />
empfang und Köstlichkeiten aus aller Welt<br />
– passend zum Thema des ersten Abends:<br />
„Die Schöpfung“. Man kam miteinander ins<br />
Gespräch und die angenehme und offene<br />
Atmosphäre war Grundlage für viele persönliche<br />
und ehrliche Gedanken.<br />
Gleich zu Anfang äußerten die Teilnehmer<br />
ihrer Erwartungen:<br />
h „Die Konfirmation ist schon lange her,<br />
ich möchte Gott näher kennen lernen.“<br />
h „Ich kann doch nicht nur in Nöten auf<br />
ihn zurückgreifen.“<br />
h „Wie kann ich Glauben leben?“<br />
Die Stationen des Glaubenskurses „Daran<br />
glauben wir“ waren: „Gott, der Schöpfer“,<br />
der Mensch und seine Würde, das Leben<br />
9
10<br />
Jesu sowie die Bibel. In der zweiten Hälfte<br />
ging es um den Heiligen Geist, das Leben<br />
im Glauben und die Frage nach Tod und<br />
ewigem Leben. Beendet wurde der Kurs mit<br />
einem Abendmahlsgottesdienst samt Festessen.<br />
Die Abende waren durch die Referate sehr<br />
informativ und ansprechend, gleichzeitig<br />
aber auch die Gespräche in den Kleingruppen<br />
hilfreich und offen. Kreative<br />
Programmbausteine wie ein Jesus-Garten,<br />
gestaltet mit biblischen Erzählfiguren zu<br />
acht Stationen des Lebens Jesu, beeindruckten<br />
die Teilnehmer sehr.<br />
So entstand eine gute Gemeinschaft.<br />
Schließlich wünschten sich mehrerer Teilnehmer,<br />
dass es nach diesem Kurs in irgend-<br />
einer Form weitergeht. „Über Gott und<br />
Glaube zu reden tut gut!“ „Vielleicht weitere<br />
Treffen in losen Abständen?“ lauteten<br />
zwei Stimmen zum Schluss des Kurses.<br />
Für die Gemeinde stellt sich die Frage, in<br />
welcher Form diese Kurs-Gemeinschaft<br />
weitergelebt werden kann, wie sie einfließen<br />
kann in das bestehende Gemeindeleben.<br />
Geklärt hat sich schon die Frage nach der<br />
Wiederholung: Einen zweiten Kurs wird es<br />
im nächsten Jahr auf jeden Fall geben. Auch<br />
wieder zu „Daran glauben wir“. Denn die<br />
Grundfragen des Glaubens stellen sich neu<br />
– und wir hoffen damit auch, weitere Menschen<br />
in unserer Gemeinde zu erreichen.<br />
Judith Hennig, Kirchheim am Neckar<br />
Glaubenskurs „Daran glauben wir“ in …<br />
In mehreren Gemeinden unterstützen<br />
wir derzeit die Teams bei Glaubenskursen.<br />
Dauer, Stil und Charakter sind jeweils<br />
zugeschnitten auf die konkrete Situation<br />
vor Ort. Die große Resonanz hat gezeigt:<br />
Sowohl die Form der Glaubenskurse als<br />
auch das Konzept „Daran glauben wir“ sind<br />
eine hilfreiche Form, Glauben zu vertiefen<br />
und Gemeinschaft und damit Gemeinde zu<br />
stärken. Wünschenswert und hilfreich wäre,<br />
wenn Glaubenskurse zum Regelangebot der<br />
Gemeinde werden könnten. Bei den Kursen<br />
ist Manfred Zoll der Referent.<br />
Haubersbronn. Anfang März startete in<br />
Haubersbronn bei Schorndorf ein vierwöchiger<br />
Glaubenskurs: „Schöpfung“, „Jesus<br />
Christus“, „Bibel als Urkunde des Glaubens“<br />
und „Im Glauben leben“ sind die vier Themen.<br />
Jeweils über dreißig Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer ließen sich ein auf Gedanken<br />
und Genüsse, Impulse und Gespräche.<br />
Die Einordnung der Schöpfungsgeschichten<br />
sorgte für sachlichen Austausch. Die Frage<br />
des Lebens und Auftrags Jesu regte zur ganz<br />
persönlichen Auseinandersetzung an. Mit<br />
Luthers Grundfrage „Wie krieg ich einen<br />
gnädigen Gott?“ war man plötzlich im<br />
Zentrum des Glaubens angelangt. Und wie<br />
eng der Glaube mit dem Leben zu tun hat,<br />
zeigte die Abwandlung der Rechtfertigungsfrage:<br />
„Wie krieg ich einen gnädigen Nächsten?“<br />
Hier wurde schnell deutlich, wie sehr<br />
Menschen unter dem Druck der anderen<br />
leiden. Und wie sehr Erlösung nötig ist.<br />
Altingen-Reusten. In der eher kleinen<br />
Gemeinde am Rande des Schönbuchs startete<br />
Mitte März der Glaubenskurs „Daran<br />
glauben wir“. Bereits im Februar stellte<br />
Manfred Zoll in Gottesdiensten mit einer<br />
Predigt den Kurs und sich selber der Gemeinde<br />
vor. Zum Auftakt des Kurses gab es<br />
– ganz im Zeichen der Schöpfung – einmal<br />
diagonal durch den Garten geerntet und<br />
gut durchgekocht eine vorzügliche, deftige<br />
Gemüsesuppe. Rund 60 Personen füllten<br />
die Tische und leerten die Teller. Wie wichtig<br />
das Nachdenken über die Schöpfung ist,<br />
zeigte dieser erste Abend: Die Spannung<br />
zwischen wissenschaftlichem Forschen und<br />
den biblischen Geschichten zur Entstehung<br />
der Welt war mit Händen zu greifen. Die
Grundaussage, dass Anfang und Ende der<br />
Welt von Gottes Liebe umfangen sind, war<br />
dabei besonders elementar. Das Thema<br />
„Der Mensch und seine Würde regte dann<br />
zu sehr intensiven Diskussionen an: Wie ist<br />
es um das Verhältnis von Schuld, Anklage<br />
und Würde der Täter, Opfer und Ankläger<br />
bestellt? Hilfreich fürs Nachdenken waren<br />
dabei insbesondere Begegnungsgeschichten<br />
„Was ist denn mit dem passiert?“<br />
Fröhlich betreten einige Kinder die <strong>Kirche</strong><br />
ihrer Gemeinde. Im Rahmen der Kinderbibelwoche<br />
sollen sie ihr Gotteshaus erkunden.<br />
Neugierig laufen sie durch die Bankreihen<br />
und bleiben vor dem großen Tisch aus Stein<br />
stehen. Dort entdecken die Kinder Kerzen,<br />
eine Bibel und … „Was ist denn mit dem<br />
passiert?“ ruft Sabrina auf einmal. Sie zeigt<br />
auf das Kreuz, an dem ein Mensch mit einer<br />
Dornenkrone hängt. „Der blutet ja. Warum<br />
hängt der da?“<br />
Diese Kinderfrage sitzt. Während die Mitarbeiterin<br />
um eine mögliche Antwort ringt,<br />
belehrt der 11jährige Peter schnell: „Mensch,<br />
das ist doch Jesus. Der ist doch für uns gestorben!<br />
Weißt du das nicht?“<br />
Umfragen zeigen: Wie Sabrina wissen viele<br />
Menschen nicht (mehr), warum eine Nachbildung<br />
des gekreuzigten Jesus in christlichen<br />
<strong>Kirche</strong>n an einer zentralen Stelle aufgestellt<br />
ist. Sie ahnen noch nicht einmal, dass dieser<br />
Gekreuzigte der Gottessohn aus Nazareth<br />
sein soll. Wie kommt es nur, dass weltweit<br />
dieser Gekreuzigte angebetet und von dem<br />
scheinbar Gescheiterten die Rettung der<br />
Menschheit erwartet wird?<br />
Die historischen Fakten sind schnell erzählt:<br />
Um das Jahr 30 trat ein Bauhandwerker namens<br />
Jesus aus Nazareth auf und predigte den<br />
Menschen vom herbeigekommenen Reich<br />
Gottes. Er redete nicht nur von Gott und<br />
seiner Liebe. Er lebte auch diese Liebe. Er<br />
besuchte stadtbekannte Sünder, sprach ihnen<br />
die Vergebung Gottes zu und feierte mit<br />
ihnen als Zeichen der neuen Gottesfreundschaft.<br />
Jesus heilte körperlich oder seelisch<br />
Kranke und verdeutlichte damit seinen Anspruch,<br />
dass durch ihn Gott den Menschen<br />
Heil bringt. Mit diesem Anspruch und seinen<br />
Liebestaten stellte Jesus sich in Widerspruch<br />
zur theologischen Elite des Landes. Schließ-<br />
aus dem Neuen Testament.<br />
Damit möglichst viele „Grundfragen des<br />
Glaubens“ behandelt werden können, ist<br />
der Kurs geteilt: drei Abende im März, fünf<br />
Abende im Oktober und November.<br />
Manfred Zoll<br />
Das gesamte Kursmaterial samt CD-Rom<br />
„Daran glauben wir“ erhalten Sie auch als<br />
Arbeitshilfe: www.kircheunterwegs.de<br />
lich klagten sie ihn wegen Gotteslästerung<br />
und des Hochverrats an. Doch Jesus ließ<br />
sich nicht beirren. Er blieb seiner Mission<br />
treu und war bereit, sogar dafür zu sterben.<br />
„Siehe das ist Gottes Lamm …“ Johannes<br />
der Täufer stand zwar nie unterm Kreuz<br />
Christi. Seine Lebensaufgabe war, (mit<br />
überdimensionalem Zeigefinger) auf<br />
den gekreuzigten Jesus zu verweisen.<br />
Ein Ausschnitt aus dem „Isenheimer Alter“<br />
in Colmar von Matthias Grünewald.<br />
11
12<br />
Daraufhin ließ ihn der römischen Statthalter<br />
Pontius Pilatus auf der Müllkippe vor den Toren<br />
Jerusalems als König der Juden wie einen<br />
Verbrecher hinrichten.<br />
Spannender wird es, wenn wir der Frage nach<br />
der Bedeutung des Kreuzestodes Jesu nachgehen.<br />
Die traditionelle Antwort, die viele<br />
aus der Abendmahlsliturgie kennen „… mein<br />
Blut …, das für euch und für viele vergossen<br />
wird zur Vergebung der Sünden“ stößt heute<br />
bei vielen Menschen auf Ablehnung: „Für<br />
mich hat keiner sterben brauchen“ oder „Mit<br />
einem blutrünstigen Gott, der Menschenopfer<br />
braucht, will ich nichts zu tun haben“. So<br />
ist Jesus für viele schon längst gestorben ohne<br />
dass sie von seiner Mission jemals berührt<br />
worden sind.<br />
Doch langsam. Wir sollten den Gedanken<br />
des stellvertretenden Sterbens nicht zu<br />
schnell als Zumutung zur Seite schieben. Dieser<br />
Gedanke ist in unserer Gesellschaft weit<br />
verbreitet und akzeptiert. Wer Filme aus Hollywood<br />
anschaut, wird öfters eine rettende<br />
Messiasfigur vorfinden, die unter Verlust des<br />
eigenen Lebens die tödliche Gefahr für die<br />
Menschheit bannt. Die Retter heißen dort<br />
Terminator, Ash (Film Pokémon) oder auch<br />
Harry Stamper (Film Armageddon). Wenn<br />
Hollywood schon vom stellvertretenden Sterben<br />
eines Menschen reden darf, warum sollte<br />
es dann die Bibel nicht auch dürfen? Wir<br />
sind herausgefordert darüber nachzudenken,<br />
wovon Jesus mit seinem Leben, Sterben und<br />
Auferstehen uns erretten möchte und welche<br />
Bedeutung die Bibel dem Sterben Jesu gibt.<br />
Die Bibel beschreibt als Urproblem, auch<br />
Ursünde genannt, dass der Mensch eigenwillig<br />
und selbstsüchtig Gottes lebensfördernde<br />
Gebote missachtet und darum auf Kosten anderer<br />
lebt. Anders ausgedrückt: Der Mensch<br />
schafft es nicht, vollkommene Liebe zu leben,<br />
obwohl er es gerne hätte. Immer wieder werden<br />
wir aneinander schuldig, gerade auch<br />
an den Menschen, die wir besonders lieben.<br />
Wir können uns für andere aufopfern und<br />
dennoch kann es vorkommen, dass ein verletzendes<br />
Wort über unsere Lippen kommt oder<br />
wir unserem Gegenüber, wenigstens punktuell,<br />
nicht gerecht werden. Mit unterschiedlichen<br />
Bildern wird in der Bibel das Sterben<br />
Jesu als Errettung aus dieser Unvollkommenheit<br />
gedeutet. Einigen dieser Bilder mit ihren<br />
Deutungen möchte ich jetzt nachgehen.<br />
Jesus als Lamm Gottes<br />
„Sieh doch! Das ist das Lamm Gottes. Es<br />
nimmt die Schuld dieser Welt weg!“ schreibt<br />
Johannes zu Beginn seines Evangeliums ( Joh<br />
1,29). In der jüdischen Tradition spielt das<br />
Lamm eine entscheidende Rolle. Bei der Befreiung<br />
Israels aus der Sklaverei in Ägypten<br />
sollten die Israeliten als Rettungszeichen ein<br />
Lamm schlachten, sein Blut an die Türpfosten<br />
streichen und es gemeinsam verzehren.<br />
Danach führte Gott sein Volk in die Freiheit.<br />
Beim Passafest erinnern sich die Juden an die<br />
Befreiung, die mit diesem Lamm verknüpft<br />
ist. Auch Jesus tat dies mit seinen Jüngern.<br />
Dabei kündigte er sein Sterben zur Vergebung<br />
der Sünden an. In der Rückschau auf<br />
die Ereignisse verstanden die Jünger: Jesus ist<br />
das Lamm Gottes, mit dem Gott uns aus der<br />
Macht der Sünde und des Todes befreit.<br />
Jesus als Sündenbock<br />
Kevin hat ein Problem. Der achtjährige Junge<br />
hat mit seinem Fußball die Fensterscheibe<br />
seines Nachbarn zertrümmert. Er muss für<br />
den Schaden haften, doch er kann nicht. Was<br />
nun? Sein Vater übernimmt stellvertretend<br />
für seinen Sohn die Schuld und reguliert den<br />
Schaden.<br />
Nach dem Markusevangelium übernimmt Jesus<br />
die Rolle des Vaters von Kevin. Wir lesen<br />
dort: „Denn auch der Menschensohn (Jesus)<br />
ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen.<br />
Im Gegenteil: Er ist gekommen, um anderen zu<br />
dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld<br />
für die vielen Menschen.“ (Mk 10,45). Da der<br />
Mensch wie Kevin nicht für seine Schuld einstehen<br />
kann, übernimmt Jesus die Haftung<br />
dafür und zahlt sie aus. So ist der Mensch frei<br />
von seiner Schuld. In dieser Weise ist Jesus im<br />
wörtlichen Sinne der Sündenbock der Welt.<br />
Dieser Begriff des Sündenbocks stammt aus<br />
dem Alten Testament. Dort wurde beim<br />
jährlichen Versöhnungsfest durch Handauflegung<br />
die Schuld des Volkes auf einen Schafbock<br />
übertragen. Der Sündenbock wurde in<br />
die Wüste gejagt – und nahm die Schuld mit.<br />
Jesus als Versöhner: Gott und Mensch<br />
Wie kommen Mensch und Gott zusammen?<br />
Die Bibel spricht davon, dass die Beziehung<br />
zwischen Mensch und Gott gestört ist. Im<br />
Alten Testament stellte der Hohepriester<br />
durch ein Sühnopfer die Beziehung zwischen<br />
Gott und Mensch wieder her. Im Hebräerbrief<br />
des Neuen Testaments wird Jesus als der<br />
eine große Hohepriester tituliert, der Gott<br />
und Mensch zusammenbringt. Das Kreuz<br />
wird dort als Verbindung zwischen Himmel
und Erde gesehen. Auf die Frage, wie der<br />
Mensch zu Gott kommen kann, gibt es seit<br />
Karfreitag eine eindeutige Antwort, die Jesus<br />
selbst formuliert hat: „Ich selbst bin der Weg.<br />
Genauso bin ich die Wahrheit und das Leben.<br />
Es gibt keinen anderen Weg, der zum Vater<br />
führt, als mich.“ ( Johannes 14,6).<br />
Jesu Tod als Hingabe aus Liebe<br />
Warum tat Jesus das? Warum ist Jesus den<br />
Weg ans Kreuz gegangen? Wenn auch manche<br />
Fragen bleiben, eines lässt sich mit Gewissheit<br />
sagen: Jesu Sendung in die Welt, Jesu<br />
Weg ans Kreuz ist motiviert von der Liebe.<br />
„Denn so sehr hat Gott diese Welt geliebt:<br />
Er hat seinen einzigen Sohn hergegeben, damit<br />
keiner verloren geht, der an ihn glaubt.<br />
Sondern damit er das ewige Leben erhält.“<br />
( Joh 3,16) Jesus predigte und lebte die Liebe.<br />
Er wollte allen Menschen diese versöhnende<br />
Gottesliebe bringen, doch diese Liebe wurde<br />
abgelehnt. Denn Liebe ist gefährlich. Da ist<br />
kein Platz für Intrigen, unlautere Einflussnahme<br />
und Machtspielchen. Sie stellt irdische<br />
Herrschaftsstrukturen in Frage. „Weg muss<br />
diese Liebe“, so mögen die Herrschenden damals<br />
gedacht haben. Doch Jesus hielt an der<br />
Liebe Gottes und seiner Einladung zu einem<br />
Leben mit Gott fest. So versuchten sie diese<br />
Liebe am Kreuz vor den Toren Jerusalems zu<br />
entsorgen. Doch sie machten ihre Rechnung<br />
ohne Gott. Jesus blieb seiner Mission treu<br />
und war bereit, dafür sein Leben zu geben.<br />
Denn wer liebt, der ist bereit zum Leiden, ja<br />
in letzter Konsequenz auch für die Geliebten<br />
zu sterben. ( Joh 15,13ff ). Jesus gab sein Leben<br />
aus Liebe. Nun zieht Gottes Liebe weite<br />
Kreise bis hinein in unser Leben.<br />
Sabrina kann noch nicht die ganze Bedeutungsbreite<br />
des Todes Jesu verstehen. Doch<br />
wenn man ihr das Leben und Sterben Jesu<br />
erzählt, dann wird sie ahnen, dass im gekreuzigten<br />
Jesus ihr der liebende Gott in die<br />
Augen schaut. Dann wird auch sie angeregt,<br />
wie Jesus Liebe zu leben. Und sollte sie sich<br />
über einen blutrünstigen Gott aufregen,<br />
dann könnte man ihr vermitteln, dass es Gott<br />
selber ist, der da am Kreuz hängt und dafür<br />
sorgt, dass nie wieder Blut zur Sühne fliesen<br />
muss. Der von den Menschen verachtete<br />
Gott lädt auch die zum Vertrauen auf ihn ein,<br />
die im Namen der Menschlichkeit sich von<br />
ihm distanzieren. Auch ihnen kann nichts<br />
Besseres passieren, als sich von seiner Liebe<br />
anstecken zu lassen.<br />
Friedemann Heinritz<br />
bibElWochE Elia: glaubE konkrEtisiErEn, thEologiE und bibElkEnntnis stärkEn<br />
Für alle Fälle. Dein Gott.<br />
Für alle Fälle einen Gott oder für jeden Fall<br />
den passenden Gott? Das ist nicht nur Elias<br />
Frage. Wie ist das mit Gott und den verschiedenen<br />
Religionen? Was ist das Besondere<br />
am Gott der Bibel? Kann man Gott<br />
beweisen? Und wie verhält es sich mit Gott,<br />
wenn ich in große Not, Trauer, Niederlagen<br />
oder Schwachheit gerate?<br />
In der Elia-Bibelwoche, die ich diesen Winter<br />
in drei Gemeinden durchführte, sind<br />
Themen dran, die seit Jahrtausenden die<br />
Menschen begleiten.<br />
Elia konfrontiert und spitzt zu. Er bestreitet<br />
nicht, dass es viele Götter gibt. Aber<br />
er wirft dem Volk vor: „Wie lange hinkt<br />
ihr auf beiden Seiten?“ Und er fordert die<br />
Menschen auf, sich klar zu entscheiden, damit<br />
sie vorwärts kommen!<br />
Folgende fünf Themen prägen die Bibelreihe<br />
zu Elia:<br />
1. Quelle des Lebens.<br />
2. Gottes Exklusivität.<br />
3. „Wetten, dass …“ auf dem Berg Karmel.<br />
4. Im Tal der Tränen und Trostlosigkeit.<br />
5. Das schreit zum Himmel! (Die Kleinen<br />
hängt man auf und die Großen lässt man<br />
laufen).<br />
Mit diesen fünf Themen werden ganz elementare<br />
gesellschaftliche Grundfragen und<br />
Glaubensfragen angesprochen, die unser<br />
konkretes Leben berühren. Das Schöne<br />
daran: Man kann sich zurücklehnen und<br />
zuschauen: Wie war das damals bei Elia?<br />
Im Übrigen entsteht für die Sommereinsätze<br />
auf Campingplätze derzeit eine Arbeitshilfe<br />
zu Elia, die dann auch für die Kinderbibelwochen<br />
zur Verfügung steht.<br />
Bei Interesse an dieser Bibelwoche /<br />
Bibelseminar, Kontakt mit Manfred<br />
Zoll aufnehmen (s. Impressum).<br />
13
14<br />
Auf dem Drahtseil: Nach vorne blicken!<br />
Da steh ich nun. Bis jetzt noch auf dem<br />
sicheren Podest am einen Ende des Drahtseils.<br />
Von dem anderen Podest trennen<br />
mich Meter Entfernung. Zwischen uns ein<br />
dünnes, wackliges Drahtseil. Der Boden<br />
unter mir ist zwar nur knapp 50 Zentime-<br />
ter entfernt. Dennoch beginnt in mir alles<br />
vor Aufregung zu kribbeln, als ich den ersten<br />
Schritt aufs Seil wage. Nach drei, vier<br />
Schritten ist der Spuk schon wieder vorbei<br />
und ich springe nicht allzu elegant ab. Mein<br />
Impulstag Christliche<br />
Zirkusschule 10.11.2012<br />
Ein besonderes Fortbildungsangebot<br />
lockt am Samstag, 10.11.2012 alle Zirkusinteressierten<br />
nach Unterweissach:<br />
Der Impulstag Christliche Zirkusschule!<br />
Wie geht „Christliche Zirkusschule“?<br />
Clowns und Bibelimpulse,<br />
Workshops zu verschiedenen Zirkusdisziplinen<br />
sowie neue Geschichten von<br />
und mit Artist Artur versprechen ein<br />
kompaktes Ganztagsprogramm. Nähere<br />
Infos in Kürze unter www.christlichezirkusschule.de.<br />
Oder per Post oder Telefon<br />
bei Elke Heinrichsohn (s.S. 16).<br />
Gleichgewicht hat mich verlassen – und<br />
trotz kräftigem Rudern mit den Armen<br />
konnte ich mich nicht auf dem dünnen<br />
Drahtseil halten. Nach etlichen Versuchen<br />
gelingt es mir schon ganz gut und ich<br />
komme mit rudernden Armen und dicken<br />
Schweißtropfen auf<br />
der Stirn am anderen<br />
Ende an.<br />
Ich habe nicht nur<br />
etwas mehr Gefühl<br />
für meine Füße<br />
gelernt sondern<br />
auch, den Blick immer<br />
nur stur nach<br />
vorne zu richten,<br />
immer das rettende<br />
Podest ins Visier<br />
zu nehmen. Ja, der<br />
Blick muss aufs<br />
Ziel gerichtet sein.<br />
Dann finden die<br />
Füße wie von alleine<br />
ihren Platz auf<br />
dem Seil. Der Blick<br />
nach unten hat den<br />
sofortigen Absturz<br />
zur Folge. Noch<br />
fataler wäre der<br />
Blick nach hinten, dabei würde ich sofort<br />
das Gleichgewicht verlieren und durch die<br />
Rückwärtsdrehung des Körpers gelingt mir<br />
nicht einmal mehr ein halbwegs kontrollierter<br />
Absprung. Ich würde nur noch orientierungslos<br />
abstürzen.<br />
Dabei fällt mir Petrus ein, wie er aus dem<br />
Boot steigt um auf dem Wasser zu Jesus<br />
zu gehen. Den Blick immer fest auf Jesus<br />
gerichtet, geht er ihm Schritt für Schritt<br />
entgegen. Plötzlich bemerkt er den Sturm,<br />
um sich herum die peitschenden Wellen.<br />
Er sieht seine Füße, die eigentlich nicht<br />
dafür gemacht sind, auf dem Wasser zu gehen.<br />
Und wer weiß, vielleicht sieht er sogar<br />
ängstlich zurück zum Boot. Er sinkt. Erst<br />
Jesu rettende Hand zieht ihn aus den Fluten.<br />
Ja, es ist wichtig, den Blick auf das Ziel,<br />
den Blick auf Jesus zu richten!<br />
Jesus sagt: Ich bin der Weg, die Wahrheit<br />
und das Leben, niemand kommt zum Vater
denn durch mich!“ Er sagt damit, schau<br />
auf mich. Schau auf das, was ich gesagt und<br />
getan habe. Schau auf das, was ich dir verheiße.<br />
Schau nicht zurück auf das, was war,<br />
schau nicht auf das, was die Welt um dich<br />
herum tut, schau nicht auf dich und deine<br />
eigenen Kräfte. Schau voll Vertrauen auf<br />
mich. Komm her mit allem was dich sorgt,<br />
ich werde dir Ruhe schenken. Komm mit<br />
allem was dich belastet. Schau fest auf mich,<br />
vertraue mir und ich gebe deinem Herzen<br />
wonach es sich sehnt.<br />
Wer selbst einmal Zirkus machen und<br />
Kinder im Zirkusspielen anleiten will,<br />
der ist bei unserem Zirkus- Einsatz vom<br />
30.7. bis 5.8. genau richtig. Nähere<br />
Infos gibt´s über den Flyer auf unserer<br />
Homepage www.kircheunterwegs.de.<br />
Wenn ich lerne, übers Drahtseil zu gehen,<br />
habe ich schnell verstanden, worauf es ankommt:<br />
Nach vorne, aufs Ziel, zu schauen.<br />
Im Leben ist das oft nicht so klar! Der Blick<br />
weg von Jesus, hin auf mich, meine Kraft,<br />
meinen Erfolg, meine Wünsche. Der Blick<br />
zurück auf die Last, die uns nicht los lässt,<br />
auf die Vergangenheit, die viel besser war<br />
als die Gegenwart. Der Blick auf die Sor-<br />
Gohren, Breitenauer See, Oberschwandorf,<br />
Truchtelfingen, Ohmden … Das<br />
PopCorn tourt! Elke als Clownin Nursie<br />
und Manfred als Musiker und Hirte<br />
gestalten dabei ein rund zweistündiges<br />
Programm mit vielen Liedern, Musik,<br />
Clowntheater und Bibeltheater. Für<br />
Kinder im Grundschulalter. Auch für<br />
Ihre Gemeinde! Langfristige Terminplanung<br />
ist angesagt! Bei Interesse einfach<br />
anrufen oder mailen!!<br />
Weitere Impulse zu Zirkusmaterial,<br />
Zirkus-Bibeltheater, Tipps und Tricks<br />
rund um Zirkuskünste gibt es in unserer<br />
neuen Arbeitshilfe „Artist Artur und<br />
das Geheimnis des klapprigen Zirkuskarren“.<br />
gen, die uns zu erdrücken scheinen oder<br />
auf die Menschen, die es viel besser haben<br />
als wir. All diese Blicke bringen nicht den<br />
unmittelbaren Absturz. Sie lassen uns aber<br />
orientierungslos werden. Wir verlieren den<br />
Sinn für die richtige Blickrichtung. Und<br />
manchmal stürzen wir auch ab oder sinken<br />
ein so wie Petrus. Jesus weiß das. Er will uns<br />
die richtige Blickrichtung weisen, damit wir<br />
die Balance in unserem Leben nicht verlieren.<br />
Damit wir nicht abstürzen, damit wir<br />
nicht unser Vertrauen und unsere Hoffnung<br />
auf das Falsche setzen. Er möchte, dass wir<br />
am anderen Ende des Drahtseils ankommen;<br />
und zwar bei ihm in seinen Armen, für<br />
immer.<br />
Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt,<br />
dass er seinen einzigen Sohn für sie<br />
hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht<br />
zugrunde gehen, sondern das ewige Leben<br />
haben. Johannes 3, 16<br />
Elke Heinrichsohn<br />
Kinder<br />
15
kirchE untErWEgs<br />
der Bahnauer Bruderschaft e.V.<br />
Büro: Bruckäcker 9, 71554 Weissach im Tal<br />
Leiter u. Geschäftsführer: Diakon Manfred Zoll<br />
In den Hauswiesen 23/1, 71554 Weissach i.T.<br />
Fon 07191.61983, Fax 07191.71437, Mobil 01577.4728196<br />
Mail: mz@kircheunterwegs.de<br />
Diakon Rudi Auracher, Steinhälde 71, 74360 Ilsfeld, Fon: 07062.96926<br />
Mail: ra@kircheunterwegs.de<br />
Diakon Friedemann Heinritz, Vogelsang 11, 71737 Kirchberg<br />
Fon 07144.885490, Fax 07144.885491, Mail: fh@kircheunterwegs.de<br />
Dieses Feld bleibt leer für einen Adresskleber, der auch Ihren Namen<br />
tragen könnte. Falls Sie möchten, schicken wir Ihnen künftig unseren<br />
Freundesbrief drei mal im Jahr kostenlos zu. Eine kurze Mail mit Ihrer<br />
Adresse oder ein Anruf genügen.<br />
Über eine Spende freut sich (nicht nur) unser Spendenkonto (siehe<br />
unten)! Auch Ihre Steuererklärung. Vielen Dank!<br />
Gedankensplitter<br />
aus Bibelwoche und Glaubenskurs<br />
„Die Würde des Menschen“<br />
„Sie müssen auch über die<br />
alten Menschen reden. Ich habe<br />
jahrelang meinen Mann gepflegt.<br />
Er schimpfte viel. Es war schlimm.<br />
Aber es war gut, ich wollte das<br />
tun.“<br />
Keine Stimme?<br />
„Aber da war keine Stimme noch<br />
Antwort.“ (1. Könige 18,26)<br />
Die Schöpfung und die<br />
Entscheider<br />
„Es muss denen da oben wehtun, damit<br />
sich was ändert und weniger Abgase<br />
entstehen. Die entscheiden!“<br />
„Die Entscheider sind wir. Mit dem<br />
Zündschlüssel in der Hand und dem Fuß<br />
am Gaspedal. Mit der Unterschrift unter<br />
den Reisevertrag für den Fernflug<br />
nach Kuba oder Malaysia. Wir sind die<br />
Entscheider und bestimmen, wie viel<br />
CO in unsere Atmosphäre gelangt.“<br />
2<br />
Sie beteten und schrieen, sie<br />
verletzten sich und tanzten. Alles taten sie für ihren Gott. Feuer sollte er<br />
machen. Auf dem Opferaltar und in den Herzen der Menschen. Aber da war<br />
keine Stimme noch Antwort.<br />
Einer sagte dann: „So geht es mir seit sieben Jahren. Damals hatte unsere<br />
Tochter einen schweren Schlaganfall. Seither muss man ihr alles machen.<br />
Jede Nacht bete ich und klage Gott unsere Not. Aber ich höre keine<br />
Antwort. Doch ich bin froh, dass wir zusammenhalten. Und dankbar, dass<br />
sie noch da ist.“<br />
Vielen Christen mag es so gehen: Sie beten, flehen, rufen zu Gott. Aber die<br />
erhoffte Antwort bleibt aus. Manchmal erkennt man dann, dass er ganz<br />
anders antwortet als gedacht. Und dass diese Antwort gut ist! „Ich halte fest<br />
an ihm und bete. Jede Nacht.“ Manfred Zoll<br />
Elke Heinrichsohn, Rielingshäuserstr. 43, 71711 Steinheim,<br />
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Redaktion und Gestaltung: Manfred Zoll (mz).<br />
Fotos: Manfred Zoll, Kurt Helbig, Br. Hubert, Elke Heinrichsohn,<br />
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