pdf-Dokument. - Kirche Unterwegs
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6<br />
– dann bin ich schwach! Aber ihr werdet sehen,<br />
was Gott aus Schwachheit macht!<br />
Es braucht sich keiner klein machen oder<br />
aufblasen. Denn auch die unscheinbaren<br />
Begabungen führen zum Ziel.<br />
Vollendung in aller Schwachheit! Vollendung<br />
im Leiden ist nicht Notlösung oder<br />
Vertröstung! Vollendung ist das Ziel, ist der<br />
beste, der richtige Weg!<br />
Wenn die Korinther rufen: Langweilig!<br />
Zum Einschlafen. Ziel verfehlt! Dann sagt<br />
Gott: Vollendung!<br />
Der Sieger zählt – der Verlierer zahlt. So<br />
läufts. Aber Gott gibt dem Verlieren und<br />
den Verlierern eine Perspektive. Gott gibt<br />
Leiden und Krankheit, Gott gibt dem Gedemütigt<br />
und Verspottet werden eine Perspektive:<br />
Vollendung! „Keine Sorge, du gelangst<br />
zum Ziel, wenn du nur vertraust und<br />
dich an meine Gnade hältst!“<br />
Das muss unsereinem wahrscheinlich öfter<br />
als dreimal gesagt werden!<br />
Gottes Vollendung<br />
Gott selber ging diesen Weg: Kam klein<br />
und schwach als Kind in der Krippe zur<br />
Welt! Geht’s noch schwächer und unscheinbarer?<br />
Aber was wurde durch dieses Kind in<br />
der Krippe bewirkt? Wie hat dieser Mann<br />
aus dem unscheinbaren Nazareth die Welt<br />
bewegt und einfache Menschen in ihrer Seele<br />
berührt und geheilt?!<br />
Dann Karfreitag: Jesus stirbt am Kreuz,<br />
als politischer Verbrecher. Geht’s noch unrühmlicher?<br />
Alle Macht ist dahin. Schwach<br />
und verloren. Gestorben. Aus der Traum.<br />
Aber Gottes Kraft wirkt durch Krippe und<br />
Kreuz und führt zur Überwindung der<br />
größten Ohnmacht, zur Überwindung des<br />
Todes: Auferstehung! Wir feiern Ostern!<br />
Unvorstellbare Gotteskraft ist am Werk.<br />
Es ist die Schöpferkraft, die neues Leben<br />
schafft. Es ist die Kraft seiner<br />
Liebe, die Herzen verändert<br />
– und nicht nur Fassaden. Sie<br />
wirkt mächtig in aller offensichtlichen<br />
Ohnmacht. Über das<br />
Sterben hinaus ins neue Leben<br />
hinein.<br />
Wir können es uns gegenseitig<br />
ans Herz legen: Gottes Vollendung<br />
gelingt trotz erbärmlichster<br />
Niederlagen. Gottes<br />
Vollendung geschieht in unseren<br />
schwächsten Stunden. Gottes<br />
Vollendung erreicht das Ziel<br />
durch unsere größten Krisen<br />
hindurch.<br />
Das ist keine Rechtfertigung für<br />
Harmlosigkeit und Langeweile.<br />
Niemand muss mit Schwäche<br />
kokettieren oder sie inszenieren.<br />
Aber keiner muss verzweifeln,<br />
wenn er auf sein Leben schaut<br />
und sieht: „Zu einem Superstar<br />
hat es leider nicht gereicht.“<br />
Dreimal reicht nicht<br />
„Dreimal hab ich dirs gesagt!“ Das muss<br />
uns reichen. Wir sind darauf angewiesen,<br />
dass Gott uns öfter daran erinnert: Durch<br />
Schwachheit, Niederlagen und Versagen<br />
hindurch gelangt Gott mit unserem Leben<br />
zur Vollendung. Möge das in uns zur Gewissheit<br />
werden, damit Auftrieb und Antrieb,<br />
Zuversicht und Hoffnung entstehen.<br />
Möge dies die sogenannten Schwächen unserer<br />
Zeitgenossen in ein anderes Licht rücken.<br />
Damit Gotteskraft in aller Schwachheit<br />
zur Vollendung und zum Segen wird!<br />
Manfred Zoll